Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Würth-Born - Erben, Vererben Und Vermachen - 2012
Würth-Born - Erben, Vererben Und Vermachen - 2012
•
Erben, vererben und vermachen
Sigrid Born/Nicole Würth
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte
der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und
der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, durch Fotokopie,
Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in
Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung,
dem Verlag vorbehalten.
ISBN 978-3-7093-0486-0
Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in diesem Buch trotz sorgfältiger
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Autorinnen oder des
Verlags ausgeschlossen ist.
Vorwort .............................................................................................. 9
Einleitung ........................................................................................... 11
5
Erben, vererben und vermachen
6
Inhalt
7
Vorwort
Erbrecht und Erbschaftssteuerrecht werden in Deutschland regelmäßig
verändert. Der erfolgreiche stern-Ratgeber „Erben, vererben und verma-
chen“ liegt deshalb nun in der überarbeiteten und aktualisierten 4. Auflage
vor.
Gewohnt zuverlässig und anschaulich führt Sie der Ratgeber Schritt für
Schritt durch die komplizierten neuen Regelungen. Anhand vieler Beispie-
le zeigt er Ihnen, wie das Gesetz zu verstehen ist, was sich geändert hat und
was Sie als Vererbender oder auch als Erbe tun sollten – und was besser
nicht.
Der wichtigste Tipp auch nach dem neuen Erbrecht: Bleiben Sie am Leben,
bis Sie Ihr Erbe geregelt haben! Dadurch wird es für Ihre Lieben billi-
ger, indem Sie zum Beispiel klug schenken. Wie das geht, beschreibt die-
ser Ratgeber. Vor allem aber wird es friedlicher, denn ein nicht geregelter
Nachlass kann das Leben für die Nachkommen zur Hölle machen. Auch
hier hilft der stern-Ratgeber mit präzisen Tipps, wie man ein Testament
schreibt und was drinstehen muss.
Das Thema ist heikel, wer beschäftigt sich schon gern mit seinem Tod.
Aber wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie wissen, wie beruhi-
gend es ist, wenn man seinen Nachlass sortiert hat.
Frank Thomsen
Chefredakteur stern.de
9
Einleitung
„Nach mir die Sintflut“ – das ist immer noch eine weit ver-
breitete Ansicht, wenn es darum geht, was aus dem müh-
sam Angesparten werden soll, wenn man mal stirbt. Für
die meisten Menschen ist der eigene Tod ein Tabuthema.
Doch ist es nicht ein gutes Gefühl, zu wissen, dass alles Klare
geregelt ist? Dass man keine Ratlosigkeit hinterlässt, son- Anweisungen
dern klare Anweisungen?
Die erbittertsten Auseinandersetzungen innerhalb der Fa-
milie gibt es oft dann, wenn der Nachlass des Verstorbe-
nen verteilt werden muss und nicht klar geregelt ist, wer
was erhalten soll. Da kommen alte Eifersüchteleien hoch,
längst vergessene Konkurrenzkämpfe und die Angst, im-
mer zu kurz zu kommen.
Das Gewitter unter den Erben lässt sich aber vermeiden,
wenn der Verstorbene ein Testament zurücklässt, an das
sich alle halten können und das keinen Raum für verquere
Interpretationen lässt. Somit hat auch der Erblasser selbst Nicht jeder
die innere Gewissheit, dass sein Nachlass wirklich demje- hat ein
nigen zukommt, den er nach seinem Tod berücksichtigen Testament
will.
Doch warum machen dann so wenige Menschen ein Testa-
ment? Bei vielen ist es die Befürchtung, etwas falsch zu
machen und sich in den komplizierten Gesetzen, die es in
Deutschland gibt, nicht zurechtzufinden.
Dieser Ratgeber soll dem Leser helfen, seine Erbschafts-
angelegenheiten zu regeln. Er erklärt, wie man am be-
sten ein Testament errichtet, und gibt einen strukturierten
Überblick über das deutsche Erbrecht.
Alternativen zum Testament und Enterben sind dabei ge-
nauso ein Thema wie das Verschenken von Vermögen zu
Lebzeiten oder das Erbrecht bei nichtehelichen Lebensge-
11
Erben, vererben und vermachen
12
KAPITEL 1
g u t z u wissen
13
Erben, vererben und vermachen
14
Die gesetzliche Erbfolge
B eispiel
Fall 1: Der Erblasser hinterlässt drei Kinder. Emma, Susanne und Ralf. Eigent-
lich würde jeder ein Drittel des Erbes bekommen. Ist Ralf zum Zeitpunkt des
Erbfalles auch schon tot, bekommen Emma und Susanne je die Hälfte.
Fall 2: Der Sohn Ralf ist zwar verstorben, hinterlässt aber selbst zwei Kinder.
In diesem Fall erben Emma und Susanne je ein Drittel. Das eigentlich Ralf zuste-
hende Drittel teilen sich seine zwei Kinder. Die beiden Kinder bekommen also
je ein Sechstel.
B eispiel
Die Erbfolge
Toni hinterlässt zwei Kinder namens Emma und Ralf. Emma und Ralf haben
selbst Kinder, nämlich Markus und Hanna. Stirbt Toni, erben Emma und Ralf.
Die Enkelkinder Markus und Hanna erben von Toni nichts.
Nichteheliche Kinder
Hat der Verstorbene neben seinen ehelichen Kindern auch
nichteheliche, so sind diese in gleicher Weise erbberech- Unklare
tigt, denn sie gehören genauso zur Erbengemeinschaft. Vaterschaft
15
Erben, vererben und vermachen
Adoptierte Kinder
Mit der Adoption wird das Verwandtschaftsverhältnis des
Kindes zu seiner leiblichen Familie aufgelöst. Stattdessen
wird es in seine neue Familie vollständig eingegliedert.
Das hat zur Folge, dass es gegenüber seinen Adoptiveltern
dieselbe erbrechtliche Stellung hat wie die leiblichen Kin-
16
Die gesetzliche Erbfolge
der. Es wird also so getan, als ob das Kind schon seit seiner
Geburt ein leibliches Kind der annehmenden Eltern wäre.
Demnach erbt es auch genauso.
Ist das Kind jedoch erst als Volljähriger adoptiert worden, Ausnahme
gibt es Besonderheiten: Das Kind ist mit weiteren Ange-
hörigen der annehmenden Eltern nicht automatisch ver-
wandt. Es erbt auch nicht ohne Weiteres von ihnen.
B eispiel
Fall 1: Toni und Inge adoptieren den 20jährigen Peter. Bei einem Autounfall
kommen die Adoptiveltern ums Leben. Peter erbt von seinen Adoptiveltern wie
ein leibliches Kind. Drei Jahre später stirbt auch Inges Mutter Maria. Peter erbt
nichts von Inges Mutter.
Fall 2: Peter wurde schon mit 16 Jahren adoptiert. Er würde im gleichen Fall
zunächst von seinen Adoptiveltern erben und drei Jahre später auch noch von
Maria.
Stiefkinder
Stiefkinder erben nur von ihren leiblichen Eltern. Von ih-
rem nichtleiblichen Vater oder ihrer nichtleiblichen Mutter
erben sie nichts. Stiefeltern, die das anders regeln wollen,
17
Erben, vererben und vermachen
18
Die gesetzliche Erbfolge
B eispiel
Wenn das Vermögen, das die Eheleute während der Ehe Ausschlagen
angehäuft haben, besonders groß ist, kann es für den Ehe- ist manchmal
gatten aber auch ratsam sein, das Erbe erst einmal aus- günstiger
zuschlagen. Anschließend lässt er sich den konkreten Zu-
gewinnausgleich auszahlen. Diese Lösung bietet sich vor
allem dann an, wenn die Quote des Zugewinnausgleichs-
anspruchs am Nachlass höher ist als 85,71 Prozent. Mehr
dazu können Sie im Kapitel „Die Erbschaft annehmen –
oder besser ausschlagen?“ nachlesen.
Hinterlässt der Verstorbene keine Kinder oder sonstige Er- Kinderlose
ben erster Ordnung, gibt es dafür aber Erben zweiter Ord- Ehe
nung wie Eltern oder Geschwister, bekommt der Ehepart-
ner neben ihnen die Hälfte des Erbes, in der Regel wieder
erhöht um ein Viertel als pauschaler Zugewinnausgleich.
B eispiel
Kinderlose Ehe
Peter und Rita sind verheiratet und haben keine Kinder. Peters Eltern leben noch.
Stirbt Peter, erbt Rita die Hälfte seines Nachlasses plus ein Viertel aus der Zuge-
winngemeinschaft. Die Ehefrau erbt insgesamt also drei Viertel des Nachlasses.
Das restliche Viertel erben die Eltern von Peter.
19
Erben, vererben und vermachen
Nur wenn weder Erben der ersten noch der zweiten Ord-
nung existieren, bekommt der Ehepartner alles.
20
Die gesetzliche Erbfolge
A c h t u ng
Abgesichert
Hier sieht man, dass es unter Umständen nicht ratsam ist, ohne Testament aus
dem Leben zu scheiden, wenn man den Ehepartner abgesichert wissen will. Ins-
besondere dann, wenn der Erblasser eine Immobilie hinterlässt und der verwit-
wete Ehepartner die Kinder ausbezahlen soll, gerät dieser leicht finanziell ins
Schwanken. Für Eheleute bietet sich in diesen Fällen ein so genanntes Berliner
Testament an. Lesen Sie dazu den Abschnitt zum Berliner Testament auf Seite 39.
Geschiedene Ehepartner
Wer im Zeitpunkt des Todes seines Expartners bereits von
diesem geschieden ist, erbt nichts. Das Gleiche gilt unter
21
Erben, vererben und vermachen
Keine Umständen auch dann schon, wenn bei Gericht ein Schei-
Erbschaft bei dungsantrag gestellt wurde. Ist das allerdings noch nicht
Scheidungs- geschehen, oder hat der andere dem Antrag nicht zuge-
antrag stimmt, wird der überlebende Ehegatte Erbe.
Hatte der geschiedene Ehegatte einen rechtskräftigen
Unterhaltsanspruch gegenüber dem Erblasser, kann er
Ansprüche gegen die Erben geltend machen. Das gilt je-
doch nur maximal bis zu der Höhe des Pflichtteils, den der
Überlebende gegenüber seinem Expartner hätte geltend
machen können.
Pflegende Angehörige
Die Anzahl pflegebedürftiger Personen steigt zunehmend.
Zwei Drittel der auf Pflege angewiesenen Menschen wer-
den im eigenen Zuhause von fürsorglichen Angehörigen
versorgt. Doch kaum einer spricht über die finanzielle
Seite. Die Angehörigen leisten enorm viel, und das über
Jahre hinweg. Bis zum 31.12.2009 galt: Ist der Pflegebe-
dürftige gestorben, ohne ein Testament zu hinterlassen,
das einen Ausgleich für die Pflege vorsah, ging der Ange-
hörige meist leer aus. Denn erbrechtliche Ausgleichsan-
sprüche gab es bislang nur für Kinder, Enkel und Urenkel,
die unter Verzicht auf ein eigenes berufliches Einkommen
den Erblasser über längere Zeit gepflegt haben. Wer also
Ausgleich nicht ausdrücklich für die Pflege seinen Job aufgegeben
für Pflege- hatte, bekam keinen gesonderten Ausgleich für sein Enga-
leistungen gement. Benachteiligt waren insbesondere viele Hausfrau-
en, die sich über Jahre hinweg um die Eltern gekümmert
hatten. Gleiches traf aber auch auf die zunehmende Zahl
der Rentner zu, die ebenfalls ihre eigenen Eltern gepflegt
hatten. Und auch derjenige, der neben der Pflege berufs-
tätig blieb, erhielt vom Erbe genauso viel wie seine Ge-
schwister, die sich gar nicht gekümmert hatten.
22
Die gesetzliche Erbfolge
Seit dem 1. Januar 2010 hat sich das geändert. Wer pflegt,
soll mehr erben. Kinder, Enkelkinder oder Urenkel erhal-
ten nun für Pflegeleistungen eine gesonderte Vergütung,
unabhängig davon, ob sie für die Pflegeleistungen auf ein
eigenes be rufliches Einkommen verzichten oder nicht.
Über welchen Zeitraum die Pflege stattfinden muss, ist im
Gesetz nicht geregelt. Wer etwa seine Mutter oder seinen
Vater drei Wochen pflegt, wird sicherlich keinen finanziel-
len Ausgleich dafür bekommen. Ab einigen Monaten wird
eine intensive Pflege aber berücksichtigt werden.
Wie hoch genau die Pflege zu veranschlagen ist, steht
ebenfalls nicht im Gesetz. Die Bewertung der Leistungen
wird sich wohl an der gesetzlichen Pflegeversicherung
orientieren.
B eispiel
Marianne B. ist verwitwet. Sie wird von ihrer berufstätigen Tochter Heike ge-
pflegt. Ihr Sohn Axel kümmert sich nicht um sie. Marianne B. stirbt, sie hat kein
Testament gemacht, hinterlässt aber 100.000 Euro. Bislang hätten Heike und
Axel jeweils 50.000 Euro geerbt. Seit dem 1. Januar 2010 ist die Pflegeleistung
der Tochter – trotz Berufstätigkeit – zu vergüten. Gehen wir einmal davon aus,
dass die Pflegeleistung mit 20.000 Euro bewertet wird. Vom Nachlass wird die-
ser Ausgleichsbetrag dann erst einmal abgezogen, so dass Heike 20.000 Euro
bekommt. Von den verbleibenden 80.000 Euro erhalten beide Geschwister
die Hälfte. Im Ergebnis erhält die Schwester demnach 60.000 Euro vom Erbe,
der Bruder nur 40.000 Euro. Heikes Pflege der Mutter wird also finanziell
belohnt.
23
Erben, vererben und vermachen
24
KAPITEL 2
Das Testament
Ein „running gag“ unter vielen Rechtsanwälten und Nota-
ren ist die Frage: „Seid ihr noch gut miteinander oder habt
ihr schon geerbt?“ Denn nichts kann so nervenaufreibend
sein wie der Streit ums Erbe. Dabei lässt sich mit einem
gut durchdachten Testament viel Ärger ersparen.
25
Erben, vererben und vermachen
g u t z u wissen
26
Das Testament
niemand anderes das für Sie tut. Ist das für Sie nicht
möglich, können Sie es nur beim Notar errichten lassen.
• Falls Ihnen später noch etwas einfällt, was Sie dem Tes- Wichtige
tament unter Ihrer Unterschrift hinzufügen wollen, müs- Formvor-
sen Sie unter diesem Zusatz noch einmal unterschreiben, schriften
sonst ist er ungültig.
• Nummerieren Sie das Testament durch, wenn es mehrere
Seiten lang ist, und unterschreiben Sie jede Seite einzeln.
Das ist besonders dann sinnvoll, wenn Sie Bedenken ha-
ben, dass Ihre Verwandten missliebige Seiten verschwin-
den lassen könnten.
• In das Testament gehören auch Ort und Zeit der Nieder-
schrift. Schließlich kann es sein, dass Sie später ein an-
deres Testament verfassen wollen. Das hebt dann das alte
auf. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welches Testament
das jüngere ist.
• Formulieren Sie die Anweisungen im Testament klar
und deutlich und am besten schnörkellos. Schreiben
Sie nicht: „Mein jüngerer Bruder soll alles erben“ oder
„Meine Nachbarin ist Erbin“, sondern benennen Sie die
Erben am besten mit Vor und Zunamen sowie Geburtsda-
tum. Dann kann es keine Verwechslungen oder Missver-
ständnisse geben. Künftige Erblasser müssen außerdem
mindestens 18 Jahre alt sein, wenn sie ein Testament er-
richten. Jüngere Personen können ab dem 16. Lebensjahr
beim Notar ein Testament errichten lassen.
Ganz wichtig: Lassen Sie den Computer in der Ecke ste- Unbedingt
hen, denn: Ein Testament, das mit der Schreibmaschine mit der Hand
oder dem Computer verfasst wurde, ist unwirksam. Das schreiben!
Gesetz kennt da kein Pardon. Sie müssen das Testament
wirklich mit der Hand schreiben.
27
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Testament
Hiermit setze ich, Herta Wagner, geboren am 1. August 1930, wohnhaft in
Freiburg, Bergstraße 3, meine Nichte Konstanze Wagner, geboren am 24. Sep-
tember 1955, wohnhaft in Münster, Brucknerstraße 6, zur Erbin meines gesam-
ten Nachlasses ein.
Freiburg, 21. Januar 2012 Herta Wagner
28
Das Testament
29
Erben, vererben und vermachen
V o r si c h t
Gebühren klären
In Ländern, in denen ein Notar auch Rechtsanwalt sein kann, wie etwa in Nord-
rhein-Westfalen oder Hessen, darf der Notar die Gebühren auch nach der
häufig teureren Rechtsanwaltsgebührenordnung abrechnen. Klären Sie vor der
Testamentserrichtung unbedingt ab, nach welcher Gebührenordnung er sein Ho-
norar berechnet. Dann erleben Sie hinterher keine böse Überraschung, wenn
es teurer wird.
30
Das Testament
Zentrales Testamentsregister
Seit dem 1. Januar 2012 gibt es in Deutschland das zen-
trale Testamentsregister, das von der Bundesnotarkammer
in Berlin geführt wird. Die Datenbank soll das Auffinden
von Testamenten einfacher und sicherer machen.
Jeder Bürger, der sein selbst geschriebenes Testament
beim Gericht zur Aufbewahrung hinterlegt oder der es
gleich beim Notar errichten lässt, hat die Sicherheit, dass
sein Wille zentral an dieser Stelle registriert wird. Das pas-
siert ganz automatisch.
Was im Testament steht, wird dort allerdings nicht regis-
triert. Kein Bürger braucht also Bedenken zu haben, dass
sein letzter Wille nicht geheim bleibt. Nur der Name des
Erblassers und vor allem der Ort, an dem sein Testament
liegt, sind dort registriert.
Im Todesfall funktioniert das Ganze dann so: Das Stan-
desamt, das den Tod des Bürgers beurkundet, informiert
umgehend das zentrale Testamentsregister und das gleicht
direkt ab, ob der Verstorbene irgendwo ein Testament hin-
terlegt hat. Das Gericht, das für die Abwicklung des Erbes
zuständig ist, also das Nachlassgericht, wird dann vom Re-
gister automatisch informiert, genauso wie die Stelle, an
dem das Testament verwahrt wird. Das alles passiert in der
Regel innerhalb eines Tages. Neben Testamenten werden
dort übrigens auch noch andere erbrechtsrelevante Unter-
lagen registriert, etwa Erbverträge, bei denen genauso vor-
gegangen wird.
Für die Registrierung erhebt die Bundesnotarkammer eine
einmalige Gebühr von 15 Euro, die in der Regel vom Notar
oder dem Gericht, bei dem das Testament hinterlegt wird,
gleich miterhoben wird. Sie müssen also keine separate
Rechnung bezahlen.
31
Erben, vererben und vermachen
32
Das Testament
B eispiel
Testamentsvollstrecker
Als Testamentsvollstrecker ernenne ich meine Freundin Carmen Müller, geboren
am 24. September 1967, wohnhaft Bergerstraße 3, in Münster. Sie hat die
Aufgabe, den Erbanspruch meiner Tochter Laura durchzusetzen und ihr Erbe bis
zur Vollendung ihres 21. Lebensjahres zu verwalten.
33
Erben, vererben und vermachen
Ungeborene Kinder
Erbe schon Laut Gesetz ist sogar ein Ungeborenes erbfähig, wenn es
vor der beim Tod des Erblassers schon gezeugt war. Auch wenn
Geburt das Kind noch im Mutterleib ist, gilt es für den Gesetzge-
ber schon als geboren.
Probleme kann es in diesem Zusammenhang bei einer künst-
lichen Befruchtung geben. Da scheiden sich die Geister, ob
ein sich noch in einem Reagenzglas befindlicher Embryo
bereits gezeugt ist, oder ob das Kind erst dann gezeugt ist,
wenn es in den Mutterleib eingepflanzt wurde.
B eispiel
Ungeborenes Kind
Martha und Sven leben ohne Trauschein zusammen und freuen sich auf die be-
vorstehende Geburt ihres ersten Kindes. Doch leider kommt Sven bei einem tra-
gischen Autounfall noch vor der Geburt ums Leben. Svens Eltern gehen davon
aus, dass sie Alleinerben seines nicht unbeträchtlichen Vermögens sind, weil
Sven nicht verheiratet war, keine Kinder hatte und auch kein Testament verfasst
hat. Kurz nach Svens Tod beantragen sie schon den Erbschein.
Doch Martha wehrt sich. Ihr Kind ist zwar noch nicht auf der Welt, aber nach
dem Gesetz gilt es als vor dem Erbfall geboren, weil es bei Svens Tod schon
gezeugt war. Sie kann jetzt beim Nachlassgericht vortragen, dass sie von Sven
schwanger ist. Das ungeborene Kind ist nach der Geburt Alleinerbe von Svens
gesamtem Vermögen. Allerdings bekommt das Kind bis zur Geburt nur einen
Teilerbschein, weil ja nicht sicher ist, ob es die Geburt überleben wird. Bis zur
Geburt, also bis es sein Erbe antreten kann, kann das Nachlassgericht einen
Nachlasspfleger einsetzen, der sich so lange um das Erbe kümmert.
34
Das Testament
35
Erben, vererben und vermachen
Testamentsvollstreckung
Das Tier gut Eine Möglichkeit ist, dass der Erblasser im Testament ei-
versorgt nen Testamentsvollstrecker bestimmt. Dem kann er dann
wissen auch bestimmte Aufgaben übertragen, etwa, die Versor-
gung des Tieres zu überwachen.
B eispiel
Dackel Rudi
Herta Wagner ist schwer krank. Sie möchte, dass Dackel Rudi auch nach ihrem
Tod gut versorgt ist. Also bestimmt sie, dass ihre Nichte Konstanze den Hund
bekommen soll. Als Testamentsvollstrecker ernennt sie ihren Nachbarn Eckard,
einen pensionierten Richter. Er soll überwachen, dass Rudi von Konstanze gut
versorgt wird. Jeden Monat gibt es 400 Euro als Aufwandsentschädigung und
für Futter. Tierarztbesuche werden extra gezahlt. Konstanze muss Rudi regel-
mäßig impfen und entwurmen lassen und darf ihn im Urlaub nicht ins Tierheim
geben.
36
Das Testament
Auflage
Eine weitere Möglichkeit: Der Erblasser vermacht das Tier
zusammen mit einem Geldbetrag einem Menschen seines
Vertrauens, unter der Auflage, sich gut um den Vierbeiner
zu kümmern. Auch hier kann es sinnvoll sein, einen Testa-
mentsvollstrecker einzusetzen, der sich um die Einhaltung
der Auflagen kümmert.
Eins ist jedoch wichtig: Wenn Sie ein Tier „vererben“ wol- Pflege schon
len, dann sollten Sie nicht nur im Testament festlegen, wer zu Lebzeiten
es unter welchen Bedingungen bekommen und pflegen klären!
soll. Sprechen Sie auch mit den Menschen darüber, die
Ihrer Meinung nach dafür infrage kommen! Ein Tier ist
eine große Verantwortung, und man kann es niemandem
übel nehmen, diese abzulehnen. Fragen Sie die Person, ob
sie bereit ist, Ihr Tier nach Ihrem Tod zu sich zu nehmen,
auch wenn Sie vorhaben, einen Testamentsvollstrecker zu
benennen.
B eispiel
Testament
Hiermit setze ich, Herta Wagner, geboren am 1. August 1930, wohnhaft in
Freiburg, Bergstraße 3, meine Nichte Konstanze Wagner, geboren am 24. Sep.
tember 1955, wohnhaft in Münster, Brucknerstraße 6, zur Erbin meines gesam-
ten Vermögens ein. Als Erbin hat sie folgende Auflagen zu erfüllen:
Sie muss meinen Dackel Rudi bis zu seinem Tod liebevoll pflegen. Er darf wäh-
rend ihres Urlaubs nicht im Tierheim abgegeben werden, muss regelmäßig ent-
wurmt und geimpft und auch ansonsten regelmäßig tierärztlich versorgt werden.
Herta Wagner
37
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Testament
Hiermit ernenne ich, Herta Wagner, geboren am 1. August 1930, wohnhaft in
Freiburg, Bergstraße 3, meinen Nachbarn Eckard Richter, wohnhaft in Freiburg,
Bergstraße 5, zum Testamentsvollstrecker. Er soll meiner Nichte Konstanze Wag-
ner, geboren am 24. September 1955, wohnhaft in Münster, Brucknerstraße 6,
jeden Monat für die Pflege meines Dackels Rudi einen Betrag von 400 Euro
zukommen lassen. Konstanze soll sich dafür liebevoll um Rudi kümmern und
ihm Futter kaufen. Tierärztliche Behandlungen werden extra aus dem Nachlass
gezahlt. Konstanze soll Rudi regelmäßig entwurmen, impfen und tierärztlich
versorgen lassen. Außerdem darf Konstanze ihn während ihres Urlaubs nicht im
Tierheim abgeben. Erkennt Eckard Richter, dass Konstanze sich nicht liebevoll
um Rudi kümmert, darf er eine andere kompetente Pflegeperson für ihn aussu-
chen. Nach Rudis Tod soll mein gesamter Nachlass an das Tierheim Freiburg
gehen.
Herta Wagner
Das Ehegattentestament
Gerade Eheleute sollten schon in ganz jungen Jahren über
ein Ehegattentestament nachdenken. Denn ohne Testament
greift die gesetzliche Regelung, das heißt: Stirbt ein Ehe-
partner, erbt der andere die Hälfte des Vermögens, die an-
dere Hälfte wird zu gleichen Teilen an die Kinder vererbt.
Die gesetzliche Regelung passt aber in den wenigsten
Fällen in die Lebensplanung und Altersabsicherung von
Eheleuten. Man muss sich nur vorstellen, was passiert,
wenn die Eheleute gerade ein Haus gebaut und etwas Geld
38
Das Testament
39
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Gemeinschaftliches Testament
Wir, die Eheleute Anja und Klaus Bernhard, setzen uns gegenseitig zu Vollerben
unseres gesamten Nachlasses ein. Erben des Letztversterbenden sollen unsere
gemeinsamen Kinder Oskar und Paul zu gleichen Teilen sein.
v o r si c h t
Handschriftlich
Ein mit der Schreibmaschine oder dem Computer errichtetes Testament ist
ungültig!
40
Das Testament
41
Erben, vererben und vermachen
42
Das Testament
B eispiel
43
Erben, vererben und vermachen
44
Das Testament
steuer zweimal die Hand auf: einmal beim Übergang des Steuerfrei-
Vermögens auf den länger lebenden Ehegatten und später beträge
noch mal beim Übergang des Vermögens auf die Kinder, geschickt
wenn auch der zweite Elternteil stirbt. Die Kinder können nutzen!
ihren Steuerfreibetrag nur einmal nutzen, nämlich dann,
wenn der zweite Elternteil gestorben ist. Würden sie gleich
beim ersten Todesfall erben, könnten sie ein weiteres Mal
ihren Freibetrag ausschöpfen.
wi c h tig
Fachmännischer Rat
Gerade dann, wenn Sie über ein etwas größeres Vermögen verfügen, sollten
Sie unbedingt den Rat eines Fachmanns einholen. Ein Steuerberater beispiels-
weise kann Sie beraten, wie Sie Ihr Ehegattentestament steuerlich günstiger
ausgestalten können. Das lohnt sich immer dann, wenn die zu erwartende Erb-
schaft die Freibeträge Ihres Ehegatten überschreitet.
Lesen Sie dazu auch das Kapitel „Die Erbschafts- und Schenkungssteuer“.
45
Erben, vererben und vermachen
46
Das Testament
Vermächtnisse
Es gibt auch die Möglichkeit, in seinem Testament jeman-
dem etwas zu vermachen und nicht zu vererben. Das klingt
für den Laien zwar gleich, ist aber tatsächlich ein bedeu-
tender Unterschied. So kann man etwa der Nachbarin
die Gartenzwerge vermachen, die ihr immer so gefallen
haben, der Kinderfrau 1.000 Euro, weil man sie so gerne Unterschied
mag, oder dem Freund die Uhr, weil er ein Uhrenliebhaber zwischen
ist. Der Unterschied zwischen einem Vermächtnisnehmer Erbe und
(das ist derjenige, dem etwas vermacht wird) und einem Vermächtnis-
Erben ist ganz entscheidend. Der Vermächtnisnehmer nehmer
wird nämlich nicht Erbe und damit auch nicht Mitglied der
Erbengemeinschaft. Das ist wichtig, denn die Rechtsstel-
lung des Erben ist wesentlich stärker. Wer Erbe wird, kann
bei der Verwaltung und der Auseinandersetzung des ge-
samten Erbes mitreden. Es ist daher sicher sinnvoll, wenn
die Nachbarin, die Kinderfrau oder der Freund nicht zu ei-
ner Erbengemeinschaft mit den eigenen Kindern gehören.
Man sollte deshalb Menschen, von denen man nicht will,
dass sie zur Erbengemeinschaft zählen, nur mit einem Ver-
mächtnis bedenken. Diese haben dann gegen die Erbenge-
meinschaft einen Anspruch auf die ihnen vermachten Sa-
chen – mehr aber auch nicht. Die Gartenzwerge, das Geld
oder die Uhr dürften sie sich übrigens auch nicht einfach
nehmen, selbst wenn sie wüssten, wo der Erblasser den
vermachten Gegenstand aufbewahrt hat. Rücken die Er-
ben mit dem Vermächtnis nicht heraus, dann muss der Ver-
mächtnisnehmer sie notfalls verklagen, also die Gerichte
um Hilfe bitten.
47
Erben, vererben und vermachen
Auflage
Meine Tochter soll mein Haus erben. Ich mache ihr aber zur Auflage, dass sie
es vor Ablauf von zehn Jahren nicht verkaufen darf.
48
Das Testament
Wer sichergehen will, dass seine Auflagen auch nach sei- Testaments-
nem Tod beachtet werden, der sollte einen Testamentsvoll- vollstrecker
strecker einsetzen, der die Erben oder Vermächtnisneh-
mer kontrolliert und die Leistungen gegebenenfalls sogar
selbst durchführt – das darf er nämlich. Mehr dazu im Ka-
pitel „Die Testamentsvollstreckung“.
49
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Sittenwidrig
Wenn Sie eine Bedingung in Erwägung ziehen, unter der Sie Ihr Vermögen
vererben wollen, dann sollten Sie zur Sicherheit zum Rechtsanwalt oder Notar
gehen und sich dort beraten lassen. Er sollte Sie darüber informieren, ob die
konkrete Bedingung sittenwidrig sein könnte. Sonst riskieren Sie, dass es nach
Ihrem Tod zu gerichtlichen Streitigkeiten kommt, oder dass das, was Sie eigent-
lich wollten, nicht umgesetzt wird.
50
Das Testament
sig sein, wenn der Sohn schon seit Jahren von ihr getrennt
lebt, beide eigene Wege gehen und sowieso nur noch auf
dem Papier verheiratet sind. In einem solchen Fall kann
die Bedingung durchaus nachvollziehbar sein, weil die
Schwiegertochter dann ja – falls der Sohn, nachdem er ge-
erbt hat, auch stirbt – das Vermögen als dessen Ehefrau
erben würde.
Zulässig sind folgende Bedingungen:
• Der Bruder erbt das Haus unter der Bedingung, es nicht Zulässige
abzureißen, sondern zu renovieren. Bedingungen
• Die Tochter erbt nur, wenn sie die Tante pflegt.
• Die Enkelin erbt nur, wenn sie den Hund versorgt. Gibt
sie ihn ins Tierheim, verliert sie ihre Erbenstellung.
51
Erben, vererben und vermachen
tipp
Konsequenzen
Wollen Sie als Erblasser Ihre Nachkommen stufenweise zu Erben machen, soll-
ten Sie sich dies in jedem Fall mit Rücksicht auf die Konsequenzen gut überle-
gen. Leicht kann diese Regelung zu Streit unter den Erben führen. Die Nacher-
ben wollen, dass das Vermögen möglichst erhalten bleibt, bis sie es bekommen.
Der Vorerbe will mit seinem Vermögen tun können, was er will.
52
Das Testament
53
Erben, vererben und vermachen
54
Das Testament
tipp
Freibeträge beachten
Aus steuerlichen Gründen kann es sinnvoll sein, eine Vor und Nacherbschaft zu
vermeiden, wenn Sie die Freibeträge überschreiten.
55
KAPITEL 3
Der Erbvertrag
Ein Testament kennt jeder. Aber was ist eigentlich ein Erb-
vertrag und wofür braucht man ihn? Viele Menschen wis-
sen gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Dabei kann
ein Erbvertrag in manchen Fallen ganz sinnvoll sein.
56
Der Erbvertrag
B eispiel
Fall 1: Der Vater stirbt und hinterlässt sein Vermögen zu 50 Prozent seiner Ehe-
frau und zu 50 Prozent seiner Geliebten. Seinen einzigen Sohn hat er enterbt,
weil dieser immer gegen die Geliebte war und zu seiner Mutter gehalten hat.
Doch laut Gesetz haben Kinder in diesem Fall immer einen Anspruch auf den
Pflichtteil. Den könnte er jetzt sowohl von der Mutter als auch von der Geliebten
verlangen. Er schließt mit Mutter und Geliebter des Vaters einen Erbvertrag. Er
verpflichtet sich, den Pflichtteil nicht zu verlangen. Dafür setzen Geliebte und
Mutter ihn zum Alleinerben ein. Auf diese Weise profitiert jeder: Mutter und Ge-
liebte können das Geld erst einmal behalten und müssen nichts flüssig machen.
Und der Sohn erbt am Ende alles von den beiden Frauen.
Fall 2: Eine Witwe hat eine Tochter und eine Nichte. Mit der Tochter hat sie
immer Streit, mit der Nichte versteht sie sich dagegen sehr gut. Als sie eines
Tages pflegebedürftig wird, schließen die Witwe, ihre Nichte und die Tochter
einen Erbvertrag. Die Nichte wird Erbin des gesamten Vermögens, die Tochter
verzichtet auf den Pflichtteil. Dafür muss die Nichte die Tante bis ans Lebens-
ende pflegen und darf sie nicht ins Heim bringen, die Tochter wird dadurch all
ihrer Verpflichtungen enthoben.
Fall 3: Die Eltern haben ein Unternehmen, eine Tochter und einen Sohn. Der
Sohn ist Künstler, die Tochter hat den geschäftlichen Sinn der Eltern geerbt und
besitzt eine eigene Firma. Die Eltern bitten sie, in das elterliche Unternehmen
einzusteigen und die eigene Firma aufzulösen. Sie schließen deshalb einen
Erbvertrag: Die Tochter erklärt sich bereit, im Unternehmen mitzuarbeiten. Dafür
verpflichten sich die Eltern, ihr das Unternehmen zu vererben. Dadurch wird das
Risiko für die Tochter, ihre eigene Firma aufzugeben, minimiert.
57
Erben, vererben und vermachen
58
Der Erbvertrag
59
Erben, vererben und vermachen
wi c h tig
g u t z u wissen
Klausel
So sichern Sie sich ab: Wenn Sie Sorge haben, dass aus dem Erbe am Ende
„mangels Masse“ nichts mehr werden könnte, dann sollten Sie eine Klausel
in den Erbvertrag aufnehmen, in der sich der Erblasser verpflichtet, über we-
sentliche Vermögensgegenstände nicht mehr zu verfügen. So kann er erklären,
dass er sein Haus nicht mehr verschenken oder verkaufen wird oder bestimmte
Aktienpakete nicht mehr aus der Hand gibt.
60
KAPITEL 4
61
Erben, vererben und vermachen
Pflichtteils- • Ehegatte
berechtigte
• Kinder (Sind die Kinder des Erblassers schon tot, haben
Personen
sie aber ihrerseits Kinder hinterlassen, dann treten diese
Enkel an die Stelle der pflichtteilsberechtigten Kinder
und sind selbst pflichtteilsberechtigt.)
• Eltern (Die Eltern des Erblassers bekommen nur dann
einen Pflichtteil, wenn der Erblasser keine Kinder hat.
Das bedeutet in der Praxis: Ein kinderloser überlebender
Ehepartner muss das Erbe des Ehegatten immer mit des-
sen Eltern teilen.)
B eispiel
62
Enterbung und Pflichtteilsansprüche
B eispiel
Fall 1: Franz ist verheiratet: Er hat eine Frau und eine Tochter namens Maria.
Zudem hat er noch einen nichtehelichen Sohn, Peter. Zu Peter hat er keinerlei
Kontakt mehr. Deshalb hat er ihn im Testament enterbt. Stirbt Franz, würde nor-
malerweise seine Ehefrau die Hälfte des Vermögens erben, die andere Hälfte
müsste sich Maria mit Peter teilen, so dass jeder ein Viertel bekäme. Da Peter
enterbt ist, bekommt er aber nur die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Peter be-
kommt demnach ein Achtel des Nachlasses, auch wenn er enterbt wurde.
Fall 2: Annette ist unverheiratet und hat keine Kinder. Ihre Eltern leben noch.
Ihren Vater sieht sie schon lange nicht mehr, sie hat ihm nie verziehen, dass
er die Mutter verlassen hat. Zu ihrer Mutter hat Annette aber nach wie vor ein
inniges Verhältnis. Annette sorgt vor und schreibt ein Testament, in dem sie ihren
Vater enterbt. Als Annette bei einem Autounfall ums Leben kommt, fordert ihr
Vater seinen Pflichtteil ein. Normalerweise würde er die Hälfte des Nachlasses
bekommen. Weil er aber enterbt wurde, steht ihm nur noch ein Viertel zu. Das
kann er von der Mutter als Erbin herausverlangen.
63
Erben, vererben und vermachen
64
Enterbung und Pflichtteilsansprüche
65
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Pflichtteil
Der Ehemann stirbt und hinterlässt ein Vermögen von einer Million Euro, zwei
Kinder und seine Ehefrau. In seinem Testament hat er verfügt, dass seine Gelieb-
te alles erben soll. Frau und Kinder hat er enterbt. Die Familie ist entsetzt und
fordert ihren Pflichtteil ein. Und der berechnet sich so:
Hätte der Vater kein Testament gemacht, dann bekäme die Ehefrau die Hälfte
des Vermögens (500.000 Euro), die Kinder die andere Hälfte, also je ein Viertel
(je 250.000 Euro).
Die Ehefrau hätte also einen Pflichtteilsanspruch in Höhe der Hälfte des gesetz-
lichen Erbteils, also 250.000 Euro. Die Kinder hätten einen Anspruch von je
125.000 Euro. Insgesamt bekommen die Witwe und die beiden Kinder zusam-
men 500.000 Euro vom Erbe, also die Hälfte. Der Geliebten bleibt also nur die
Hälfte ihrer erhofften Erbschaft. Sie muss jetzt als Erbin des Verstorbenen der
Familie den zustehenden Pflichtteil auszahlen – ob sie will oder nicht.
66
Enterbung und Pflichtteilsansprüche
Pflichtteilergänzungsansprüche
Die Pflichtteilergänzungsansprüche hat der Gesetzgeber
erfunden, um enterbten Familienangehörigen den Pflicht-
teil vor allzu gerissenen Erblassern zu sichern. Denn es
gibt scheinbar einen Trick, wie man die Kinder oder den
Ehegatten doch noch fast enterben kann. Nämlich indem
man sie „austrocknet“. So kann der Erblasser, in Erwar-
tung seines baldigen Todes, sein Vermögen ja auch schon
zu Lebzeiten an seine beliebtere Verwandtschaft oder sei-
ne Freunde verschenken oder übertragen. Dann bleibt im
Fall des Todes einfach nichts mehr übrig, was noch vererbt
werden kann, oder zumindest nicht mehr so viel wie vorher.
Der Pflichtteilsanspruch ist dann erheblich geschrumpft.
Aber so einfach geht es nicht. In solchen Fällen steht dem Verschenken
Pflichtteilsberechtigten ein so genannter Pflichtteiler- lohnt sich
gänzungsanspruch zu. Schenkungen, die der Erblasser nicht!
vorgenommen hat, um den Pflichtteilsberechtigten zu
benachteiligen, werden so behandelt, als wären sie nie
vorgenommen worden. Das hat zur Folge, dass sich der
Wert des hinterlassenen Vermögens wieder auf den Urzu-
stand vor den Schenkungen erhöht. Bis zum 31.12.2009
galt aber Folgendes: Nur Schenkungen, die innerhalb der
letzten zehn Jahre gemacht wurden, mussten wieder in den
Nachlass gerechnet werden. Das konnten Grundstücke
67
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Unentgeltliche Schenkung
Hat der Erblasser seiner Nachbarin ein Kette im Wert von 4.000 Euro geschenkt,
weil sie ihm ein Jahr lang selbstständig und hingebungsvoll den Garten gepflegt
hat, dann ist die Schenkung nicht unentgeltlich, sondern eine Gegenleistung für
erbrachte Dienste. Die Schenkung darf daher nicht zum Erbe dazugerechnet wer-
den und hat somit auch keinen Einfluss auf den Pflichtteilergänzungsanspruch.
Hat er der Nachbarin dagegen die Kette nur geschenkt, weil er sie so nett
findet und das Schmuckstück seinen Kindern sowieso nicht gönnt, dann ist die
Schenkung unentgeltlich und der Wert der Kette muss in diesem Fall wieder zur
Erbschaft hinzugerechnet werden.
68
Enterbung und Pflichtteilsansprüche
69
Erben, vererben und vermachen
Eigenheim und oder einem Unternehmen besteht. Die Erben müssen die
Unternehmen Firma oder das Häuschen oft nach dem Tod des Erblas-
sers verkaufen, einfach, weil nicht genug Bares vorhan-
den ist, um den Pflichtteil auszubezahlen. Lösung bietet
hier die bereits geltende Stundungsregelung, die jedoch
derzeit sehr eng ausgestaltet und nur dem pflichtteils-
berechtigten Erben (insbesondere den Kindern und dem
Ehegatten) eröffnet ist. Mit der Reform ist die Stundung
unter erleichterten Voraussetzungen und für jeden Erben
durchsetzbar. Diese Regelung schützt somit Familien-
eigenheime oder Unternehmen besser vor der Gefahr des
Verkaufs oder der Zerschlagung.
B eispiel
In Zukunft kann auch die Nichte, die ein Unternehmen geerbt hat, eine Stun-
dung gegenüber den pflichtteilsberechtigten Kindern geltend machen, sofern
die Erfüllung des Pflichtteils eine „unbillige Härte“ darstellen würde.
70
KAPITEL 5
Die Testamentsvollstreckung
Viele kennen den Begriff Testamentsvollstrecker, aber
kaum jemand weiß, was so jemand überhaupt macht. Wer
setzt ihn ein, was darf er bestimmen, wozu braucht man
ihn und was kostet er? Ein Testamentsvollstrecker soll,
vereinfacht gesagt, Ärger vermeiden und dafür sorgen,
dass der letzte Wille des Erblassers auch beachtet wird.
Es ist immer ratsam, vorzusorgen. Und wer ein Testament ge-
macht hat, hat schon viel getan. Es gibt aber Situationen, in
denen selbst das nicht ausreicht. Denn häufig ist abzusehen,
dass es trotzdem zum Streit über das Erbe kommen kann.
Auch wenn das Testament sehr kompliziert ist, Vermächt-
nisse und Auflagen existieren, oder Vor und Nacherben Der verlängerte
eingesetzt sind, ist es gut zu wissen, dass es jemanden Arm des
gibt, der die Wünsche des Erblassers ausführt, das Ver- Erblassers
mögen verteilt, die Vermächtnisse herausgibt, Auflagen
überwacht, Schulden eintreibt oder Gegenstände verkauft.
All das kann ein Testamentsvollstrecker. Er ist eine Art
Treuhänder, der so lange eingesetzt wird, bis alle Punkte
des Testaments abgearbeitet sind und das Erbe verteilt ist.
Zwischen den streitbaren Erben kann er dann als eine Art
Puffer tätig sein und vermitteln, oder einfach nur die un-
beliebte Tätigkeit des Verteilens übernehmen – mit allen
ihren bürokratischen Begleiterscheinungen.
Der Testamentsvollstrecker kann aber auch dauerhaft ein-
gesetzt werden, etwa weil über längere Zeit Auflagen zu
erfüllen sind, oder der Erbe erst minderjährig ist und das
Vermögen so lange vom Testamentsvollstrecker auf eine
bestimmte Art und Weise verwaltet werden soll.
71
Erben, vererben und vermachen
v o r si c h t
Risiko
Familienmitglieder streiten bekanntlich gerne und ausgiebig ums Erbe. Wer
dann etwa eines der zerstrittenen Kinder zum Testamentsvollstrecker einsetzt,
geht zwei Risiken ein.
Erstens könnte er den Bock zum Gärtner machen. Möglicherweise trifft der Voll-
strecker Entscheidungen, die eher zu seinen eigenen Gunsten ausfallen.
Zweitens könnte man das eigene Kind auch in eine schreckliche Situation brin-
gen. Die übrigen Miterben fühlen sich häufig benachteiligt und misstrauen dem
bevorzugten Erben. Man setzt das als Testamentsvollstrecker bestimmte Kind nur
unnötigen Anfeindungen der Geschwister oder sonstigen Familienmitgliedern
aus, die es gefühlsmäßig überfordern können.
72
Die Testamentsvollstreckung
wi c h tig
Vorher besprechen
Bevor Sie sich für einen Testamentsvollstrecker entscheiden, sollten Sie Ihr Vorha-
ben mit diesem unbedingt besprechen. Teilen Sie ihm Ihre Absicht mit, dass er
sich nach Ihrem Tod um die Abwicklung des Erbes kümmern soll. So können Sie
sicher sein, dass diesen Posten auch wirklich eine Person Ihres Vertrauens über-
nimmt – und nicht nach Ihrem Tod völlig überrascht von Ihrem Ansinnen absagt.
Man kann nämlich niemanden dazu zwingen, diese Aufgabe anzunehmen.
Ernennen Sie auch unbedingt eine Ersatzperson – man weiß nie!
73
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
74
Die Testamentsvollstreckung
75
Erben, vererben und vermachen
Haftung bei wenn ein Kunde des Erblassers meint, nach dessen Tod
Fehlern seine Rechnung nicht mehr bezahlen zu müssen. Außer-
dem darf der Vollstrecker im Rahmen der Verwaltung des
Nachlasses auch Rechtsgeschäfte abschließen, also bei-
spielsweise einen Aktienfonds auflösen, dessen Kurs zu
fallen droht, oder eine neue Heizung in das vererbte Haus
einbauen lassen. Allerdings sollte er sich dabei besser mit
den Erben absprechen und deren Einwilligung einholen.
Bei verschuldeten Fehlern, durch die der Nachlass und die
Erben geschädigt werden, können die Erben den Testa-
mentsvollstrecker auf Schadensersatz in Anspruch neh-
men. Investiert der Testamentsvollstrecker beispielsweise
in spekulative Aktiengeschäfte, dann muss er für den ent-
stehenden Schaden aufkommen. Denn eine solch riskante
Vermögensverwaltung verbietet der Gesetzgeber. Sind die
Erben der Meinung, dass der Testamentsvollstrecker un-
ehrlich oder unfähig ist, also seine Pflichten grob verletzt
hat, dann können sie beim Nachlassgericht den Antrag
stellen, den Testamentsvollstrecker seines Amtes zu ent-
heben. Hat er also grobe Fehlern begangen, kann ihn das
Nachlassgericht entlassen.
wi c h tig
Geschützt
An die Gläubiger der Erben darf der Testamentsvollstrecker nichts auszahlen.
Wenn also der Gerichtsvollzieher in Erwartung der Erbschaft gerne schon mal
die lange säumigen Steuerschulden eines der Erben bezahlt bekommen hätte,
dann darf der Testamentvollstrecker dem Gerichtsvollzieher nichts auszahlen.
Denn der Nachlass ist im Falle der Testamentsvollstreckung vor dem Zugriff der
Gläubiger erst einmal geschützt.
76
Die Testamentsvollstreckung
77
Erben, vererben und vermachen
78
Die Testamentsvollstreckung
79
Erben, vererben und vermachen
80
Die Testamentsvollstreckung
Nimmt der Auserkorene das Amt an, stellt das Nachlassge- Testaments-
richt ein so genanntes „Testamentsvollstrecker-Zeugnis“ vollstrecker-
aus, womit er sich als Testamentsvollstrecker ausweisen zeugnis
kann.
81
KAPITEL 6
82
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
Die Freibeträge
Erbschaftssteuer müssen die Erben allerdings nur dann Jeder Erbe hat
bezahlen, wenn der Nachlass höher ist als der persönliche Freibeträge,
Freibetrag. Von der Erbschaft können die Erben also zu- für die er keine
nächst einmal die Freibeträge abziehen. Erbschaftssteuer Steuern zahlen
müssen sie dann nur für den Betrag zahlen, der über diese muss
Summe hinausgeht. Wie hoch die Freibeträge im Einzel-
fall sind, hängt davon ab, in welchem Verwandtschaftsver-
hältnis Erbe und Erblasser zueinander stehen.
83
Erben, vererben und vermachen
g u t z u wissen
84
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
B eispiel
Fall 1: Gerda Frey hinterlässt ihrer Enkelin Susanne Frey 250.000 Euro in bar.
Um herauszufinden, wie viel Erbschaftssteuer sie bezahlen muss, schaut Susan-
ne erst einmal nach, zu welcher Steuerklasse sie gehört. Als Enkeltochter gehört
sie der günstigen Steuerklasse I an.
Danach sieht sie nach, welche Freibeträge ihr zustehen. Sie hat einen Freibe-
trag von 200.000 Euro. Sie muss also nur für den über den Freibetrag hinaus-
gehenden Betrag Steuern bezahlen.
250.000 Euro – 200.000 Euro (Freibetrag) = 50.000 Euro (zu versteuernde
Summe)
Susanne muss für 50.000 Euro Erbschaftssteuer bezahlen. Wie viel das ist, kann
sie in der Tabelle nachlesen: Für 50.000 Euro muss sie in der Steuerklasse I
7 Prozent Erbschaftssteuer zahlen. Das macht 3.500 Euro Erbschaftssteuer.
85
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Fall 2: Die Großmutter aus dem Beispiel 1 hinterlässt ihrer Nachbarin Erna
ebenfalls stattliche 250.000 Euro.
Als Nichtverwandte gehört Erna zur Steuerklasse III. Ihr Freibetrag beträgt nur
20.000 Euro.
250.000 Euro – 20.000 Euro (Freibetrag) = 230.000 Euro (zu versteuernde
Summe)
Erna muss also 230.000 Euro versteuern. Laut Tabelle fällt für diesen Betrag in
der Steuerklasse III ein Steuersatz von 30 Prozent an. Das ergibt 69.000 Euro
Erbschaftssteuer.
Dieses Beispiel verdeutlicht, wie die Faktoren Steuerklasse, Freibeträge und
Höhe der Erbschaft die Höhe der Erbschaftssteuern beeinflussen.
86
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
B eispiel
Flächenberechnung
Ein 250 qm großes Haus ist eine Million Euro wert. Das Finanzamt setzt somit
für 50 qm 200.000 Euro an. Dem Kind stehen jedoch 400.000 Euro Freibe-
trag zu. In diesem Fall muss es keine Steuern zahlen, auch wenn die Immobilie
250 qm umfasst.
Erben nicht der Ehegatte oder die Kinder, sondern andere Verwandte, wie etwa
Geschwister, Eltern, Nichten und Neffen, wird das Eigenheim zu seinem Ver-
kaufswert unter Berücksichtigung der Freibeträge besteuert. Gleiches gilt natür-
lich auch, wenn Freunde oder Bekannte erben.
Vermietete Immobilien hingegen werden mit einem Abschlag von 90 Prozent
ihres Marktwerts besteuert. Der Fiskus zieht somit 10 Prozent des tatsächlichen
Werts ab, und zwar unabhängig davon, wer erbt.
Das Finanzamt legt mittels der Grundvermögensbewertungsverordnung fest, wie
hoch der tatsächliche Marktpreis einer Immobilie ist. Erben, die sich benachteiligt
fühlen, können ein Gutachten anfertigen lassen, das die Finanzamtsrechnung
womöglich widerlegt. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1.500 Euro.
87
Erben, vererben und vermachen
tipp
88
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
tipp
Fachmännischer Rat
Weil das Berliner Testament aus steuerlichen Gesichtspunkten für größere Ver-
mögen nicht immer uneingeschränkt ratsam ist, sollten Sie zumindest bei kom-
plexeren Erbangelegenheiten den Rat eines Anwalts, Notars oder Steuerbera-
ters einholen.
89
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Freibetrag
Sven Petersen hinterlässt seiner Lebensgefährtin 120.000 Euro als Vorerbin. Als
Nacherben setzt er seinen Sohn Knut ein, weil er möchte, dass sein Geld in der
Familie bleibt und die Kinder seiner Lebensgefährtin davon nichts bekommen.
Beim Tod der Lebensgefährtin sind davon noch 100.000 Euro übrig, die Knut
jetzt bekommen soll. Erbschaftssteuerrechtlich ist er Erbe der Lebensgefährtin
seines Vaters und wird daher so behandelt wie eine fremde Person. Er gehört
damit zur höchsten Steuerklasse III, hat nur einen Freibetrag von 20.000 Euro
und muss für den Restbetrag von 80.000 Euro 30 Prozent, also 24.000 Euro
Steuern zahlen. Und das, obwohl das Geld ja ursprünglich von seinem Vater
war.
Knut kann jetzt beantragen, steuerrechtlich im Verhältnis zum ursprünglichen
Erblasser veranlagt zu werden. Und das kann sich lohnen! Als Erbe seines
Vaters hat er nämlich einen Freibetrag von immerhin 400.000 Euro und muss
dann gar keine Steuern mehr zahlen.
90
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
91
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Fall 1: Ein Vater möchte seiner Tochter 700.000 Euro hinterlassen. Die Tochter
hat aber nur einen Freibetrag von 400.000 Euro. Würde der Vater ihr das Geld
auf einen Schlag schenken oder vererben, müsste die Tochter für die restlichen
300.000 Euro Schenkungs- bzw. Erbschaftssteuer zahlen. Schenkt der Vater
ihr aber nur 400.000 Euro auf einen Schlag, muss sie zunächst keine Schen-
kungssteuer zahlen, da die Summer nicht über ihren Freibetrag hinausgeht.
Zehn Jahre später kann er ihr erneut 300.000 Euro schenken, ohne dass auch
nur ein Cent an Schenkungssteuer anfällt. Gleiches würde auch gelten, wenn
der Vater nach Ablauf von zehn Jahren ihr das weitere Geld nicht schenken,
sondern vererben würde. Auch hier müsste die Tochter keine Erbschaftssteuer
zahlen.
Fall 2: Der Ehemann ist sehr vermögend und auch als alleiniger Eigentümer
des Wohnhauses im Grundbuch eingetragen. Er schenkt seiner Ehefrau das
Haus und lässt sie als Eigentümerin eintragen. Der für die Schenkungssteuer
berechnete Wert des Hauses liegt bei 495.000 Euro. Da die Ehefrau einen
Freibetrag von 500.000 Euro hat, fallen keine Schenkungssteuern an. Stirbt der
Mann elf Jahre später, wird der Wert des Hauses nicht mehr hinzugezogen. Es
gehört nicht zur Erbmasse.
92
Die Erbschafts- und Schenkungssteuer
tipp
Steuerrechtliche Beratung
In der Regel lohnen sich Verfügungen zu Lebzeiten bei großen Vermögenswer-
ten. In jedem Fall sollten Sie sich vor einer Schenkung von einem Fachmann
steuerrechtlich beraten lassen. Er kann Ihnen auch sagen, wie Sie sich vor einer
Schenkung richtig absichern.
93
KAPITEL 7
Nichteheliche Lebensgemein-
schaften
Viele Menschen leben jahrelang wie Ehepaare zusam-
men und sind dennoch nicht verheiratet. Die Begründung,
Ohne durch den Trauschein ändere sich ja doch nichts, mag zwar
Testament erbt für die Beziehung an sich gelten. Doch durch den Trau-
der Partner schein ändert sich eine Sache ganz gewaltig: Der Ehepart-
nichts! ner wird dadurch zum gesetzlichen Erben. Stirbt einer von
beiden, erbt der andere automatisch – und das auch ohne
Testament. Nichtverheiratete Partner gehen dagegen voll-
kommen leer aus, wenn sie testamentarisch nicht bedacht
werden.
Auch wenn man jahrelang zusammen war, Kinder bekom-
men hat, ein gemeinsames Haus gebaut oder zusammen
Vermögenswerte angeschafft hat: Wenn einer stirbt, wird
der andere vom Gesetzgeber so behandelt, als ob er ein
Fremder wäre. Das heißt, dass der Überlebende nichts
erbt. Im Ernstfall bedeutet das: Die Haushälfte des verstor-
benen Partners gehört nach seinem Tod dessen Kindern,
Eltern oder seinem Bruder – je nachdem, wer gesetzlicher
Erbe geworden ist. Man teilt sich dann also das Haus, in
dem man jahrelang mit dem Partner gewohnt hat, plötzlich
mit ganz anderen Menschen.
Unverheiratete Paare sollten daher unbedingt vorsorgen,
wenn sie den anderen absichern möchten. So können die
Partner dem anderen etwa die Haushälfte vermachen oder
ein lebenslanges Wohnrecht im Haus einräumen. Bei ei-
nem Vermächtnis wird der Partner nicht Erbe, tritt also
nicht in die Fußstapfen des Erblassers und wird auch nicht
94
Nichteheliche Lebensgemeinschaften
v o r si c h t
Erbvertrag
Laut Gesetz können unverheiratete Paare kein gemeinschaftliches Testament ma-
chen. Diese Möglichkeit ist allein Eheleuten vorbehalten. Deshalb sollte jeder
unverheiratete Partner ein eigenes Testament aufsetzen, in dem er den anderen
in dem Umfang zum Erben einsetzt, wie er es für sinnvoll hält. Wer Regelungen
treffen möchte, die beide Partner berechtigt und auch verpflichtet, sollte über
einen Erbvertrag nachdenken.
95
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Erbvertrag
Claudia und Stefan leben ohne Trauschein zusammen. Als Claudia schwanger
wird, entschließt sie sich, ihren Job erst einmal aufzugeben, um sich in Zukunft
der Kindererziehung zu widmen. Stefan arbeitet weiter und kommt finanziell für
die Familie auf. Als die Wohnung dann nach der Geburt des zweiten Kindes
langsam zu klein wird, beschließen sie, ein Haus zu kaufen.
Wegen der familiären Situation macht sich Claudia allerdings Sorgen. Würde
Stefan sterben, dann würden die Kinder alles erben. Sie stünde ohne Vermögen
da. Sie möchte abgesichert sein, weil sie ja schließlich durch die Kindererzie-
hung ebenfalls einen Beitrag zum Vermögen ihres Mannes geleistet hat. Sie
schließen deshalb einen Erbvertrag. Claudia verpflichtet sich, auch weiterhin
die Versorgung der Kinder zu gewährleisten. Stefan setzt Claudia im Falle sei-
nes Todes zur Miterbin seines gesamten Vermögens neben seinen Kindern ein.
Der Das Problem des Erbvertrags ist aber, dass die Bindungs-
Erbvertrag wirkung in manchen Fällen gar nicht so wünschenswert
bindet! ist. Wenn beide die Auflösung des Vertrags wollen, weil
jeder einen neuen Partner hat, dann ist die Sache noch un-
problematisch: einfach zum Notar gehen und den Vertrag
in gegenseitigem Einverständnis auflösen. Doch was ist,
wenn sich die Situation so verändert, dass der eine nur
noch Nachteile aus dem Vertrag hat, der andere ihn aber
wegen der offensichtlichen Vorteile nicht auflösen will?
Bei nicht verheirateten Paaren erlischt der Vertrag nämlich
nicht automatisch mit der Trennung. Die Bindungswir-
kung bleibt auch anschließend bestehen. Sinnvoll ist es da-
her, sich bei einem Vertrag Rücktrittsrechte einzuräumen.
96
Nichteheliche Lebensgemeinschaften
B eispiel
Rücktrittsrecht
Claudia lernt einen anderen Mann kennen. Sie hat sich hoffnungslos verliebt
und zieht mit den gemeinsamen Kindern bei Stefan aus und mit dem neuen
Mann zusammen. Schließlich heiraten sie auch noch. Claudia erfüllt weiterhin
ihren Teil des Erbvertrags – sie kümmert sich um die gemeinsamen Kinder. Aber
Stefan hat auch schon wieder eine neue Freundin und will auf keinen Fall, dass
Claudia etwas erbt. In diesem Fall wäre es sinnvoll gewesen, wenn Stefan im
Vertrag ein Rücktrittsrecht vereinbart hätte für den Fall, dass Claudia die Bezie-
hung beendet und sich anderweitig orientiert.
97
Erben, vererben und vermachen
tipp
Kein Pflichtteilsanspruch
Elke und Andy leben ohne Trauschein zusammen. Beide haben jeweils eine
Tochter aus früheren Beziehungen. Per Erbvertrag haben Elke und Andy sich
gegenseitig zu Alleinerben eingesetzt. Elke stirbt und hinterlässt ein Vermögen
von 200.000 Euro. Wegen des Erbvertrages ist Andy Alleinerbe. Laut Gesetz
hat Elkes Tochter aber einen Anspruch auf den Pflichtteil. Der beträgt bei dieser
Familienkonstellation die Hälfte des Erbes, also 100.000 Euro. Stirbt jetzt Andy,
dann ist seine Tochter Alleinerbin. Das bedeutet, dass sie auch die restlichen
100.000 Euro erbt, die Elke an Andy vererbt hatte. Elkes Tochter sieht davon
allerdings nichts. Sie ist nämlich nicht mit Andy verwandt. Deshalb hat sie auch
keinen eigenen Pflichtteilsanspruch.
sein. Das kann aber für die Kinder von entscheidender fi-
nanzieller Bedeutung sein.
Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre eigenen Kinder gegen-
über denen des Partners benachteiligt werden, können Sie
im Testament eine zusätzliche Regelung treffen.
tipp
98
KOLUMNE RE
Wer will, dass das Kind des Partners auch etwas bekommt, Soll das Kind
muss das in diesem Fall ausdrücklich ins Testament oder des Partners
den Erbvertrag schreiben. Das Kind kann dann erben oder auch erben?
ein Vermächtnis bekommen. Ein Vermächtnis hat den
Vorteil, dass das Kind nicht zur Erbengemeinschaft mit
dem eigenen Kind gehört und so auch nicht bei allen Erb-
schaftsangelegenheiten mitreden darf.
Steuerliche Probleme
Wer als nicht verheiratetes Paar zusammenlebt, sollte auch Nicht-
beachten, dass der Überlebende im Todesfall eventuell verheiratete
hohe Erbschaftssteuer zu zahlen hat. Das kommt daher, haben
dass der nichteheliche Lebenspartner sowohl erb- als auch steuerliche
steuerrechtlich als „Fremder“ behandelt wird. Nachteile
Die Folge:
• Geringerer Freibetrag als Eheleute! Während Eheleute Geringere
einen Freibetrag von 500.000 Euro geltend machen kön- Freibeträge
nen, steht Fremden, also auch nichtehelichen Lebens-
partnern, nur ein Freibetrag von 20.000 Euro zu. Alles,
was über 20.000 Euro liegt, muss versteuert werden.
• Höhere Steuersätze als Eheleute! Während Eheleute Höhere
in Steuerklasse I je nach Umfang des Erbes nur zwi- Steuersätze
schen sieben und 30 Prozent Erbschaftssteuer zahlen,
müssen nicht-eheliche Lebenspartner in Steuerklasse III
zwischen 30 und 50 Prozent Erbschaftssteuer berappen.
(Siehe dazu die Steuertabelle auf Seite 85.)
99
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Rechenbeispiel: Andy und Elke sind nicht verheiratet. Im Testament setzt Andy
Elke zur Alleinerbin ein. Als er stirbt, hinterlässt er ein Vermögen von 600.000 Euro.
Von dem Geld kann Elke einen Freibetrag von 20.000 Euro abziehen. Bleiben
580.000 Euro übrig. Die muss sie in der schlechten Steuerklasse III mit 30 Prozent
versteuern. Das ergibt eine Erbschaftssteuer von stolzen 174.000 Euro.
Gegenbeispiel: Elke und Andy sind verheiratet, und sie ist seine Alleinerbin.
Er hinterlässt 600.000 Euro. Davon kann sie als Ehefrau 500.000 Euro als
Freibetrag abziehen. 100.000 Euro muss sie also versteuern. In der günstigen
Steuerklasse I muss sie dafür nur 11 Prozent Erbschaftssteuer zahlen. Das sind
11.000 Euro.
100
KAPITEL 8
Erbengemeinschaften – Vorsicht,
explosiv!
Erbengemeinschaften bieten Stoff für Fernsehdramen:
Kaum hat der Erblasser sein Hab und Gut hinterlassen,
fängt der Streit oft auch schon an. Die einen wollen das
geerbte Haus modernisieren, um mehr Miete zu erwirt-
schaften, die anderen scheuen große Investitionen, die
dritten wollen selbst darin wohnen und wieder andere sind
am Verkauf interessiert.
A c h t u ng
Keine Erbengemeinschaft
Es liegt keine Erbengemeinschaft vor, wenn jemand alleiniger Erbe geworden
ist und der Erblasser weiteren Personen einzelne Vermögensgegenstände zuge-
sprochen hat, so genannte Vermächtnisse. Vermächtnisnehmer können nie einer
Erbengemeinschaft angehören.
101
Erben, vererben und vermachen
Die Erben- Die Erbengemeinschaft muss den Nachlass nach dem Tod
gemeinschaft des Erblassers verwalten und dann auseinander setzen –
tritt in die und das auch noch gemeinschaftlich. Sie muss Schulden
Fußstapfen von anderen eintreiben, offene Rechnungen des Erblassers
des begleichen, sich um seine Kredite kümmern, darum, die
Erblassers Nebenkostenabrechnung seiner Wohnung zu machen, sei-
ne Versicherungen zu kündigen – schlicht um alles. Am
Ende soll sich die Gesellschaft dann möglichst auflösen
und jeder seinen Teil erhalten. Doch tatsächlich bestehen
Erbengemeinschaften oft über Jahre, weil sie sich nicht ei-
nigen können, wie das Erbe auseinander gesetzt werden
soll. Mit dran schuld sind häufig aber auch die Verstorbe-
nen, die keine klaren Anweisungen gegeben haben. Aber
auch dann, wenn größere Wohnanlagen, Gewerbeimmo-
bilien oder Firmen geerbt werden, bleiben Erbengemein-
schaften oft dauerhaft bestehen. Hier geht es häufig dar-
um, das Objekt zu erhalten und die Einnahmen daraus zu
erlangen.
102
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
Können sich die Erben bei einer Frage nicht einigen, die Mehrheits-
die regelmäßige Verwaltung betrifft, reicht es, wenn die beschluss
Mehrheit der Erben eine Maßnahme beschließt. Auch hier
stellt sich aber wieder die Frage, was unter regelmäßiger
Verwaltung überhaupt zu verstehen ist. In der Regel kann
man sagen, dass dies Maßnahmen sind, die bei laufender
Verwaltung des Nachlasses diesen nicht wesentlich min-
dern. Gehört zum Nachlass etwa auch ein Fahrradver-
leih, können zwei von drei Erben die Fahrräder täglich
vermieten.
Sollen dagegen Entscheidungen von größerer Tragweite
getroffen werden, müssen alle Mitglieder der Erbenge-
meinschaft zustimmen. Eine solche besondere Verwal- Einstimmigkeit
tungsmaßnahme, die Einstimmigkeit erfordert, liegt bei besonderen
dann vor, wenn sie eine wesentliche Veränderung des Entscheidungen
Nachlassgegenstands zur Folge hat. Das ist zum Beispiel
dann der Fall, wenn eine umfassende Modernisierung
eines Mietobjekts ansteht. Verweigert ein Miterbe seine
Mitwirkung, können die anderen diese notfalls auf dem
Klageweg erzwingen.
tipp
Vollmacht
Sie ersparen sich viel Aufwand, wenn Sie die laufende Verwaltung einem Er-
ben übertragen. In einer Vollmacht sollte der Aufgabenkreis möglichst genau
festgehalten werden. Es sollte insbesondere geregelt sein, dass Überweisungen
für die Erbengemeinschaft von deren Konto getätigt werden können. Ansonsten
müssten alle Erben jeden Überweisungsträger unterschreiben. Sind Sie als Mit-
erbe mit dem Verwalter nicht mehr einverstanden, können Sie jederzeit verlan-
gen, dass er abberufen wird.
103
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Bei Zweifel Wollen Sie als Erblasser nicht, dass Ihre Nachkommen
besser die Verwaltung übernehmen, können Sie dies in Ihrem
Testaments- Testament so festlegen. Sie müssen dann die Testaments-
vollstrecker vollstreckung anordnen. Ein von Ihnen oder dem Gericht
eingesetzter Testamentsvollstrecker wird dann diese Auf-
gaben übernehmen.
Die Verwaltung des Nachlasses kostet natürlich auch Geld.
So können Erhaltungsmaßnahmen oder Anschaffungen für
ein Haus notwendig werden, genauso müssen Büromaterial,
Porto oder Fahrtkosten bezahlt werden. Derjenige, der die
Ausgaben hat, kann sich das Geld von der Erbengemein-
schaft zurückzahlen lassen. Das Geld dafür wird aus dem
Nachlass genommen. Aber es haftet auch jeder Miterbe
mit seinem eigenen Vermögen. Mehr zu der Haftung der
Erben lesen Sie im Kapitel „Die Erbschaft annehmen –
oder besser ausschlagen?“
104
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
105
Erben, vererben und vermachen
106
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
107
Erben, vererben und vermachen
tipp
Frist
Wenn Sie den Antrag auf Grundbuchberichtigung innerhalb von zwei Jahren
nach dem Erbfall stellen, entstehen Ihnen keine Gebühren beim Grundbuchamt.
108
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
109
Erben, vererben und vermachen
tipp
Testament
Pflegen Sie jemanden, ohne sein Kind oder Enkelkind zu sein, können Sie von
den Erben einen Ausgleich für diese Tätigkeit nur dann verlangen, wenn der
Erblasser dies in seinem Testament angeordnet hat.
B eispiel
Keine Alleingänge
Klara, Michaela und Susanne erben ein Mietshaus und ein Sparguthaben von
30.000 Euro. Klara darf nicht allein ihr Drittel, also 10.000 Euro, von dem
Konto abheben.
110
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
tipp
Streit vermeiden
Wenn der Erblasser im Testament genau bestimmt, wer welchen Gegenstand
erhalten soll, lässt sich Streit oft vermeiden. So kann der Erblasser zum Beispiel
seinem Sohn den Betrieb und seiner Tochter das Haus übertragen. Sinnvoll ist
es auch, schon zu Lebzeiten mit den künftigen Erben zu sprechen, um die ein-
zelnen Interessen berücksichtigen zu können.
111
Erben, vererben und vermachen
B eispiel
Herbert Schmidt hinterlässt seiner Frau Gitte die Hälfte des Nachlasses. Seine
Kinder Klara und Hans bekommen je ein Viertel. Zum Zweck der endgültigen
Auseinandersetzung wird folgende Vereinbarung geschlossen:
Auseinandersetzungsvertrag
1. Auflistung des Nachlasses abzüglich der Verbindlichkeiten: ...
2. Auseinandersetzungsvereinbarung:
a. Der von Gitte Schmidt zu beanspruchende Anteil am Nachlassvermögen
beträgt 100.000 Euro, die Anteile von Klara und Klaus betragen jeweils
50.000 Euro.
b. Gitte Schmidt erhält aus der Auflösung des Bankguthabens und der
Lebensversicherungssumme 100.000 Euro.
c. Klara erhält in Erfüllung des Wunsches des Erblassers das Wertpapier-
depot im Wert von 50.000 Euro.
d. Klaus erhält den Schmuck des Erblassers sowie seinen Pkw zum alleini-
gen Eigentum. Daneben erhält er einen zusätzlichen Geldbetrag in Höhe
von 30.000 Euro.
112
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
tipp
Ohne Notar
Sie können mit einem Miterben vereinbaren, dass er gegen Abfindung ausschei-
det, ohne dass Sie dafür zum Notar gehen müssen. Selbst wenn ein Grundstück
zum Nachlass gehört, können Sie die Vereinbarung alleine schriftlich aufsetzen.
113
Erben, vererben und vermachen
wi c h tig
Vorkaufsrecht
Den Miterben steht ein Vorkaufsrecht zum gleichen Preis zu. Sie können so-
mit die Übertragung an einen Außenstehenden verhindern, indem sie dieses
Recht selbst geltend machen. Dadurch wird sogar ein bereits geschlossener
Kaufvertrag mit dem Außenstehenden unwirksam. Die Miterben können das
Vorkaufsrecht innerhalb von zwei Monaten ausüben. Die Frist zur Ausübung
des Rechts beginnt zu laufen, sobald die Miterben von demjenigen, der seinen
Erbteil verkaufen möchte, über den Inhalt des abgeschlossenen Vertrags infor-
miert wurden. Der Erbe, der seinen Erbteil verkaufen will, ist zu dieser Mitteilung
gesetzlich verpflichtet. Benachrichtigt er die anderen über den Verkauf nicht,
bleibt das Vorkaufsrecht bestehen. Der mit dem Außenstehenden abgeschlosse-
ne Vertrag kann damit auch über den Fristablauf hinaus noch zu Fall gebracht
werden. Üben die oder der Miterbe sein Vorkaufsrecht gegenüber dem Käufer
aus, ist dieser verpflichtet, den erworbenen Miterbenanteil auf die Miterben
wieder zurück zu übertragen. Hat er den Kaufpreis bereits bezahlt, müssen
ihm die Miterben den Kaufpreis einschließlich der Kosten der Rückübertragung
erstatten.
114
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
115
Erben, vererben und vermachen
g u t z u wissen
Alternativen
Es gibt jedoch Alternativen zum Gang zu Gericht: In einigen Bundesländern
(Hessen, Bayern und Niedersachsen) kann auch ein Notar zur Vermittlung ein-
geschaltet werden. Mit Hilfe des Notars wird ein Teilungsplan verfasst. Der No-
tar kann, wenn die Miterben ihn dazu auffordern, einen eigenen Teilungsplan
vorschlagen.
Auch der Notar verlangt natürlich Gebühren. Sie orientieren sich ebenfalls am
Wert des Nachlasses. Je höher dessen Wert ist, umso mehr müssen Sie an Ge-
bühren zahlen. Günstiger als die Vermittlung bei Gericht ist der Notar nicht. Die
Kosten sind genauso hoch.
116
Erbengemeinschaften – Vorsicht, explosiv!
wi c h tig
Letzter Ausweg
Eine Versteigerung sollte immer der letzte Weg sein, denn in der Regel wer-
den die Immobilien hierbei unter Wert verkauft. Die Erbengemeinschaft wird
durch eine Zwangsversteigerung also in der Regel finanzielle Verluste erleiden.
Herrscht erbitterter Streit unter den Erben, kann schon die Androhung einer Ver-
steigerung helfen, den einen oder anderen zum Einlenken zu bewegen.
Auch wenn die Zwangsversteigerung schon eingeleitet ist, gibt es noch ein
Zurück. Jeder Miterbe kann bei Gericht beantragen, dass das Verfahren für die
Dauer von sechs Monaten eingestellt wird – Zeit, um sich vielleicht doch noch
zu einigen.
117
KAPITEL 9
118
Der Erbfall ist eingetreten
119
Erben, vererben und vermachen
120
Der Erbfall ist eingetreten
121
Erben, vererben und vermachen
122
Der Erbfall ist eingetreten
wi c h tig
Schriftlich festlegen
Wenn Sie als Erblasser auf eine ganz bestimmte Art und Weise bestattet werden
wollen, dann sollten Sie das im Testament schriftlich festlegen. In vielen Fällen
reicht es nicht aus, wenn Sie es einem der Erben mündlich mitteilen. Im Falle des
Todes kann nämlich auch die Bestattung Gegenstand aufreibender Streitereien
sein. Wenn sich die Erbengemeinschaft in diesem Punkt nicht einigen kann,
zählt nicht etwa der Wille der Mehrheit. Der Tote wird dann auf ortsübliche
Weise bestattet. Wenn Sie also etwas Außergewöhnliches wollen, etwa die Be-
stattung an einem anderen Ort als dem, in dem Sie zuletzt gelebt haben, oder
eine Feuerbestattung, dann sollten Sie das vorher schriftlich festlegen.
123
KAPITEL 10
124
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
A c h t u ng
Schulden erben
Wenn man also das Erbe angenommen hat, erbt man auch die Schulden und
muss die zur Not auch aus seinem eigenen Vermögen bezahlen. Und dann
kann es sein, dass man mit seinem Privatvermögen bis ans Ende seines Le-
bens einen Kredit des Erblassers abzahlen muss, wenn nicht genug Erbmasse
dagegensteht.
125
Erben, vererben und vermachen
v o r si c h t
Frist
Um eine Erbschaft auszuschlagen, hat man sechs Wochen Zeit. Die Frist von
sechs Wochen beginnt aber nicht unbedingt mit dem Tod des Erblassers zu
laufen. Sie beginnt vielmehr dann, wenn der Erbe von der Erbschaft erfährt.
Das bedeutet, wenn es ein Testament gibt, beginnt die Frist mit der Testaments-
verkündung. Auch wenn die Erben zunächst gar nicht gefunden werden können
oder im Ausland leben, beginnt die Frist erst dann zu laufen, wenn sie von der
Erbschaft erfahren. Selbst wenn der Erbe erst nach mehreren Monaten aufge-
spürt werden kann, hat er danach immer noch sechs Wochen Zeit, das Erbe
auszuschlagen.
126
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
B eispiel
Ausschlagungsfrist
Karl ist Egons bester Freund. Weil Egon keine Kinder oder sonstigen Verwand-
ten hat, setzt er Karl in seinem Testament als Alleinerben ein. Nach Egons Tod
verschafft sich Karl einen Überblick über die Erbschaft und stellt fest, dass sein
Freund heillos überschuldet war. Er will auf keinen Fall die Erbschaft annehmen.
Auf dem Weg zum Nachlassgericht, wo er das Erbe ausschlagen will, verun-
glückt er tödlich mit dem Auto. Sein Sohn Max erbt als einziger Sohn jetzt Karls
Vermögen. Max muss jetzt an Karls Stelle das Erbe von Egon ausschlagen.
Denn das Recht, das Erbe auszuschlagen, hat er ebenfalls vererbt bekommen.
Allerdings endet für ihn die Frist nicht vor dem Zeitpunkt, an dem seine eigene
Ausschlagungsfrist enden würde.
wi c h tig
Notarielle Erklärung
Wenn Sie das Erbe nicht haben möchten, dann müssen Sie es beim Nachlass-
gericht ausschlagen. Das funktioniert so, dass Sie entweder persönlich zum
Nachlassgericht gehen und die Ausschlagung dort zur Niederschrift erklären.
Wenn Sie nicht am Wohnort des Erblassers leben, kann das mit erheblichem
Aufwand verbunden sein. Sie können dann auch zu einem Notar gehen, der
eine notarielle Erklärung für Sie anfertigt. Die muss dann innerhalb der sechs-
wöchigen Frist beim Nachlassgericht eintreffen.
127
Erben, vererben und vermachen
128
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
B eispiel
Zugewinnausgleich
Anja und Klaus sind verheiratet. Am Anfang der Ehe hatten beide kein Vermö-
gen. Dann stirbt Klaus. Bei seinem Tod hat Anja wegen der Kindererziehung
immer noch kein eigenes Vermögen, Klaus hat ein Vermögen von einer Million
Euro hinterlassen.
Im Normalfall würde Anja die Hälfte seines Vermögens erben, und zwar ein
Viertel aus gesetzlicher Erbfolge und ein Viertel als pauschalierten Zugewinn-
ausgleich. Macht 500.000 Euro. Die andere Hälfte bekämen die Kinder.
Anja kann aber auch die Erbschaft ausschlagen und Ausgleich des Zugewinns
und ihren Pflichtteil verlangen. Finanziell steht sie dann folgendermaßen da:
Weil Klaus eine Million Euro dazu gewonnen hat und sie nichts, erhält sie die
Hälfte davon als Zugewinnausgleich. Das sind 500.000 Euro. Dieser Zuge-
winnausgleich bewirkt, dass das Erbe damit nur noch die restlichen 500.000
Euro wert ist, denn es ist ja durch Anjas Zugewinnausgleich geschmälert. Von
diesen übrig gebliebenen 500.000 Euro bekommt sie ihren Pflichtteil. Der be-
trägt ein Achtel von 500.000 Euro, also 62.500 Euro.
Am Ende hat sie mit dieser Lösung also 62.500 Euro mehr auf der Hand, als
wenn sie das Erbe angenommen hätte.
Vorteil: Anja steht am Ende finanziell besser da. Außerdem ist sie nicht Erbin
geworden. Sie ist also nicht Mitglied in einer Erbengemeinschaft, mit der sie
das Erbe auseinander dividieren müsste. Leidiger Papierkram kann ihr unter
Umständen erspart bleiben.
Nachteil: Anja ist Nachlassgläubigerin. Das bedeutet, dass sie sich das Geld
von den Erben auszahlen lassen muss. Unter Umständen kann es auch hier Är-
ger geben und sie müsste dann im schlimmsten Fall vielleicht sogar gegen ihre
eigenen Kinder klagen.
Ob Sie ausschlagen oder nicht, sollten Sie in jedem Fall Vor Aus-
nicht aus dem Bauch heraus entscheiden. Am besten las- schlagung vom
sen Sie sich ausführlich von einem Anwalt, Notar oder Fachmann be-
Steuerberater beraten. Er kann genau ausrechnen, welche raten lassen
Möglichkeit für Sie finanziell und auch in Ihrer persönli-
chen familiären Situation am besten ist.
129
Erben, vererben und vermachen
130
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
B eispiel
Anfechtung
Der Erbe hat die Ausschlagung beim falschen Nachlassgericht abgegeben oder
er wusste nicht, dass der Erblasser ihm zahlreiche Auflagen aufgebürdet hat,
die er nicht erfüllen kann. Eine Anfechtung ist auch möglich, wenn er die Exis-
tenz von Miterben nicht kannte oder nicht wusste, dass der Nachlass gar nicht
überschuldet war.
B eispiel
Gefälschte Unterlagen
Der Erbe bekommt von seinem Miterben gefälschte Unterlagen vorgelegt, die
den Eindruck erwecken, dass das Erbe überschuldet sei (was es aber in Wirk-
lichkeit nicht ist). Wenn der ausschlagende Erbe hinterher erfährt, dass er ge-
täuscht wurde, kann er die Ausschlagung anfechten. Das Gleiche gilt, wenn der
Erbe durch einen anderen gezwungen wird, die Erbschaft auszuschlagen, weil
er ihm sonst seine Schlägerfreunde schicken würde.
131
Erben, vererben und vermachen
v o r si c h t
Frist
Auch für die Anfechtung gibt es Fristen. Sechs Wochen haben Sie Zeit, die lei-
dige Erklärung aus dem Weg zu schaffen. Die Frist beginnt dann, wenn Sie von
dem Anfechtungsgrund erfahren haben. Sind Sie bedroht worden, so endet die
Frist, wenn die Zwangslage endet.
Im Zweifel: Nachlassverwaltung
beantragen!
Doch was soll man tun, wenn man auch nach intensiver
Durchsicht der Unterlagen einfach nicht beurteilen kann,
was da mit dem Erbe auf einen zukommt? Wenn die Papie-
re nicht geordnet sind und man einfach nicht alles überbli-
cken kann? Oder wenn der Erblasser Steuern hinterzogen
hat und man damit rechnen muss, eine größere Summe,
die den Wert des Erbes übersteigt, an das Finanzamt nach-
zahlen zu müssen? Da kann selbst die sechswöchige Frist,
die der Gesetzgeber den Erben zum Ausschlagen gewährt,
viel zu kurz sein.
Doch auch hier gibt es einen Ausweg, der die Erben in
jedem Fall auf die sichere Seite bringt: Sie können eine
Nachlassverwaltung beantragen. Die Nachlassverwaltung
hat für den Erben zur Folge, dass er die Erbschaft nicht
ausschlagen muss. Er überträgt stattdessen die Verwaltung
des Nachlasses auf einen Nachlassverwalter, das heißt, er
darf über das Vermögen oder auch einzelne Gegenstände
nicht mehr bestimmen. Das ist dann Sache des Verwalters.
Schutz des Dafür muss er aber auch nicht für die Schulden des Erblas-
privaten sers mit seinem privaten Vermögen geradestehen. Eventu-
Vermögens elle Gläubiger des Erblassers können die Rückzahlung der
132
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
133
Erben, vererben und vermachen
134
Die Erbschaft annehmen – oder besser ausschlagen?
tipp
Antrag
Den Antrag auf Eröffnung der Nachlassinsolvenz können Sie auch schon bean-
tragen, wenn Sie erkennen, dass die Zahlungsunfähigkeit droht.
135
Erben, vererben und vermachen
tipp
Viele Formalitäten
Wer die Unzulänglichkeitseinrede einlegen will, muss viele Formalitäten beach-
ten. Nehmen Sie unbedingt anwaltliche Hilfe in Anspruch, wenn Sie diesen
Weg gehen wollen.
136
KOLUMNE RE
Inventarliste
Auch Gläubiger können bei Gericht beantragen, dass den Erben eine Frist ge-
setzt wird, in der sie eine Liste über die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
des Nachlasses (Inventarliste) erstellen müssen. Wer die Frist versäumt, haftet
unbeschränkt für die Verbindlichkeiten des Nachlasses.
Sie sollten als Erbe deshalb gleich nach dem Erbfall eine Inventarliste erstellen
und freiwillig beim Nachlassgericht einreichen. So kommen Sie den Gläubigern
zuvor und haben gute Chancen, Ihre Haftung zu begrenzen.
137
Erben, vererben und vermachen
138
KAPITEL 11
139
Erben, vererben und vermachen
140
Mein Geld soll in eine Stiftung
Gerade wenn man Angst hat, die Erben könnten das Geld
verjubeln oder mit zu viel Geld an Charakter verlieren,
kann es sinnvoll sein, das Vermögen in einer Stiftung
professionell verwalten zu lassen und den Erben einen
monatlichen Betrag auszuzahlen.
v o r si c h t
Pflichtteilsanspruch
Die pflichtteilsberechtigten Erben haben auch bei der Übertragung des Ver-
mögens an eine Stiftung ihren Pflichtteilsanspruch. Denn faktisch gehen sie im
Erbfall ja erst mal leer aus. Sie können daher ihren Pflichtteil in Höhe der Hälfte
des gesetzlichen Erbteils geltend machen.
B eispiel
141
Erben, vererben und vermachen
142
Mein Geld soll in eine Stiftung
Noch zu Lebzeiten
Wenn Sie vorhaben, Ihr Vermögen einer eigenen Stiftung zu vererben, dann
sollten Sie diese – wenn möglich – noch zu Lebzeiten errichten. Denn dann
haben Sie die Möglichkeit, in der Anfangszeit noch aktiv mitzuarbeiten und zu
gestalten.
143
KAPITEL 12
144
Wie kann ich noch vorsorgen?
Die Checkliste
Konten
Ich besitze folgende Girokonten bzw. Sparkonten (Bank,
BLZ, Kontonummer):
Sparbücher
Ich besitze Sparbücher bei folgenden Banken:
145
Erben, vererben und vermachen
Banksafe
Ich besitze einen Banksafe mit der Nummer bei:
Im Banksafe befinden sich folgende Wertgegenstände:
Geld
Ich besitze weitere Geldanlagen (Aktiendepots, Aktien-
fonds, Sonstiges):
146
Wie kann ich noch vorsorgen?
Versicherungen
(Erbe: Versicherung schnell vom Tode des Erblassers in-
formieren bzw. Versicherungen evtl. kündigen.)
Ich besitze folgende Lebensversicherungen: (bitte immer
die Versicherungssumme, Versicherungsgesellschaft und
Versicherungsscheinnummer angeben)
Vers.Nr.: bei Höhe
Vers.Nr.: bei Höhe
Vers.Nr.: bei Höhe
Vers.Nr.: bei Höhe
Ich besitze Krankenversicherungen sowie Kranken-
zusatzversicherungen:
bei: Versicherungsnummer
bei: Versicherungsnummer
147
Erben, vererben und vermachen
Immobilien
Ich besitze folgende Immobilien:
(Adresse und evtl. Wohnungsnummer oder Stockwerk
angeben)
1.
2.
3.
4.
5.
148
Wie kann ich noch vorsorgen?
Kreditverträge
Folgende Kreditverträge bestehen noch (hierzu gehören
auch Ratenzahlungsverträge und Leasingverträge):
bei/für: Höhe und monatl. Zahlung
bei/für: Höhe und monatl. Zahlung
bei/für: Höhe und monatl. Zahlung
Mitgliedschaften
(Erbe: kündigen)
Ich bin Mitglied in folgenden Vereinen, Gewerkschaften,
Förderkreisen, Fitnessclubs, Vereinigungen etc.:
149
Erben, vererben und vermachen
150
Wie kann ich noch vorsorgen?
151
Weitere Titel
152
• Stephan Konrad/Franz Kopinski
Wohnungseigentum – Ihre Rechte und Pflichten.
Erwerb – Verwaltung – Vermietung
ISBN 978-3-7093-0355-9
2011, 168 Seiten
EUR 9,90 (D/A)
153
• Rudolf Stumberger
Hartz IV
Das aktuelle Gesetz mit den neuen Regelungen. Mit ver-
ständlichen Erklärungen zum Ausfüllen des Antrages.
ISBN 978-3-7093-0331-3
5. Auflage 2011, 152 Seiten
EUR 9,90 (D/A)
154
• Roland Stimpel
In 10 Schritten zum Eigenheim
Planen, kaufen, bauen: Von der Suche bis zur Finanzie-
rung – Ihr Wegweiser zum eigenen Haus
ISBN 978-3-7093-0288-0
2010, 160 Seiten
EUR 9,90 (D)/EUR 10,20 (A)
• Bernhard F. Klinger
Das Testament
Konkrete Anleitungen für alle Lebensmodelle – vom Sin-
gle bis zur Patchwork-Familie. Wie Sie Streit vermeiden
und Steuern sparen.
ISBN 978-3-70930264-4
2009, 168 Seiten
EUR 9,90 (D)/EUR 10,20 (A)
• Michael Schröder
Scheidung – aber fair
Sorgerecht – Unterhalt – Umgangsrecht. Es geht auch
friedlich, wenn die Vernunft siegt.
ISBN 978-3-7093-0272-9
2. Auflage 2009, 176 Seiten
EUR 9,90 (D)/EUR 10,20 (A)
155
• Andreas Heiber
Die neue Pflegeversicherung
Der Antrag – die Pflegestufen – die Leistungen: Ihre neuen
Möglichkeiten und Chancen
ISBN 978-3-7093-0237-8
2008, 192 Seiten
EUR 9,90 (D)/EUR 10,20 (A)
156
• Tibet Neusel/Sigrid Beyer/Kathrin Arrocha
Immobilienkauf
Haus oder Wohnung – Alles über Finanzierung, Recht und
Steuern
ISBN 978-3-7093-0195-1
2008, 190 Seiten
EUR 9,90 (D)/EUR 10,20 (A)
157