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Gesundheitsförderliche Aspekte des Yoga

bei Suchterkrankungen
Eine systematische Übersichtsarbeit

Masterarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades
Master of Public Health

Medizinische Universität Graz


Universitätslehrgang Public Health

Verfasser: Nina Magdalena Unterweger, BSc, MA


Betreuer: Priv.-Doz. DDr. Human-Friedrich Unterrainer
Zweitbetreuer: Dr. Martin Sprenger, MPH

Graz, August 2019


Universitätslehrgang Public Health

Eidesstaatliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet
habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen
als solche kenntlich gemacht habe.

Graz, 03. August 2019 Unterweger Nina Magdalena

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Zusammenfassung

Yoga erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit in der Gesellschaft. Immer


häufiger wird Yoga aufgrund seiner gesundheitsförderlichen Wirkungen und seiner
Ganzheitlichkeit auch in medizinischen Therapien eingesetzt. So auch als
ergänzende alternative Möglichkeit bei der Prävention und Behandlung von
Suchterkrankungen. Es gilt die Frage zu beantworten, ob Yoga einen positiven
Beitrag bei der Behandlung von Sucht leisten kann.

Die vorliegende Arbeit fasst den aktuellen Stand der Forschung zum Einsatz von
Yoga bei der Behandlung von Suchterkrankungen zusammen. Die Beantwortung
der Forschungsfrage erfolgt in Form eines systematischen Überblicks. Dafür
werden die Datenbanken PubMed und CINAHL mit den Schlagworten „yoga“,
„yoga therapy“ und „addiction“ durchsucht. Unter Berücksichtigung festgelegter
Ein- und Ausschlusskriterien wurden vier relevante Studien für die
Übersichtsarbeit herangezogen.

Die ergänzende Behandlung mit Yoga zeigt eine Reduktion des Cravings, der
Depressions- und Angstwerte, sowie eine Verbesserung der Lebensqualität, des
allgemeinen Wohlbefindens und der Befindlichkeit.

Ein Trend zu positiven Auswirkungen von Yoga auf die Behandlung von
Suchterkrankungen ist zu erkennen. Die Ergebnisse weisen auf ein hohes
therapeutisches Potential von Yoga für den Bereich der Suchterkrankungen hin.
Weiterführende Forschungen sind notwendig.

Schlüsselwörter: Yoga, Gesundheitsförderung, Sucht

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Abstract

Yoga is increasingly becoming popular in society nowadays. Due to its holistic


approach, it is also becoming more and more part of the health sector as an
alternative approach for therapies. For example as an adjunct therapy in
prevention and treatment of addiction. This thesis aims to critically evaluate the
evidence of the effectiveness of yoga for the treatment of addiction.

This thesis summarizes the current state of research on treatment effects of yoga
on addiction. The literature search included the databases of PubMed and
CINAHL. The following keywords were used: „yoga“, „yoga therapy“ and
„addiction“. Considering the defined inclusion and exclusion criteria, four studies
could finally be accepted as eligible.

A complementary treatment with yoga was found to be related to a decreased


amount of craving, depression and fear and to an improvement of quality of life
and mood status.

A trend to positive effects of yoga for the treatment of addiction can be noticed.
The findings indicate a high therapeutic potential of yoga for the treatment of
addiction. Further research still need to be done.

Keywords: yoga, health promotion, addiction

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ........................................................................................................ 7
1.1 Yoga ........................................................................................................... 8
1.1.1 Geschichte ............................................................................................ 8
1.1.2 Arten von Yoga ................................................................................... 10
1.1.3 Yoga und Energie ............................................................................... 13
1.1.4 Wirkungen von Yoga........................................................................... 18
1.2 Sucht ....................................................................................................... 21
1.2.1 Suchtarten .......................................................................................... 22
1.2.2 Epidemiologie ..................................................................................... 23
1.2.3 Behandlung von Sucht ........................................................................ 24
1.3 Ziel und Fragestellung ........................................................................... 26

2 Methodik ........................................................................................................ 27

3 Ergebnisse .................................................................................................... 30

4 Diskussion .................................................................................................... 41

5 Ausblick ......................................................................................................... 44

6 Literaturverzeichnis...................................................................................... 45

7 Abbildungsverzeichnis- und Tabellenverzeichnis ..................................... 51

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Abkürzungen und Erläuterungen

DIMDI Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation


und Information
DSM-V Diagnostic and Statistical Manual of Mental
Disorders, Version 5 /diagnostischer und
statistischer Leitfaden psychischer Störungen
EBDD Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und
Drogensucht
ICD-10 International Classification of
Diseases/internationale statistische Klassifikation
der Krankheiten
WHO Weltgesundheitsorganisation
WHO-QOL-BREF Weltgesundheitsorganisation – Fragebogen zur
gesundheitsbezogenen Lebensqualität -
Kurzfassung

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1 Einleitung

Yoga ist in den letzten Jahren zu einem Trend geworden, immer mehr Menschen
praktizieren in ihrer Freizeit Yoga. Eine allgemeine gesundheitsfördernde Wirkung
von Yoga ist weitestgehend bekannt (Sharma, 2014). Zunehmend wird Yoga oder
Elemente des Yoga auch in medizinischen Therapien eingesetzt. Die
Anwendungsgebiete sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von
Rückenschmerzen, Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Mellitus
bis hin zu Depressionen (BDY, 2018). Ebenso sind Suchterkrankungen ein
mögliches Feld für den Einsatz von Yoga. Sucht ist eine Krankheit, von welcher
viele Menschen in Österreich betroffen sind. Sowohl von stoffgebundenen
(Alkohol, Tabak, Opiate, etc. ) als auch von stoffungebundenen (Glücksspiel,
Internet, Sex, etc.) Süchten (Busch et.al., 2016)

Yoga bietet die Möglichkeit Menschen präventiv zu helfen, wie auch die
Rehabilitation zu fördern und in der Phase des Entzugs zu unterstützen. Durch die
Förderung einer sattvisch-reinen Lebensweise (alles ist im Lot und ausgeglichen)
unterstützt Yoga die Prävention von Suchterkrankungen. Die Lebenserfüllung und
Selbstsicherheit steigt. Yoga zielt darauf ab, Menschen zu stärken, ihr
Selbstwertgefühl zu fördern und unterstützt sie ihr Selbst intensiver
wahrzunehmen (Gupta, 2016).

Es ist davon auszugehen, dass die Ausübung von Yoga einen positiven Beitrag
auf mehreren Ebenen in einer Gesellschaft leisten kann. Etwa Reduzierung von
Gewalt, Reduzierung von Abhängigkeiten sowie auch eine Steigerung psychischer
Gesundheit (Shroff, 2017).

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1.1 Yoga
In diesem Kapitel wird näher auf den Begriff Yoga eingegangen. Es werden kurz
die unterschiedlichen Arten von Yoga und der energetische Einfluss von Yoga
dargestellt, um dann die verschiedenen Einsatzgebiete von Yoga, im speziellen
die Behandlung von Suchterkrankungen näher zu beleuchten.

Yoga findet in den letzten Jahren immer mehr Anklang in der Gesellschaft. In
Deutschland praktizieren bereits ca. drei Millionen Menschen Yoga (BDY, 2018)
und in Österreich sind es immerhin 350.000 mit steigender Tendenz (Kurier,
2015).

Die Herkunft der philosophischen Lehre Yoga ist Indien. Der Begriff „Yoga“
stammt somit aus dem indischen, ist Sanskrit und bedeutet so viel wie
einspannen, vereinigen, beherrschen. Dabei handelt es sich um das Beherrschen
des Geistes und um die Vereinigung von Körper, Geist und Seele (Fuchs, 1990;
Kroehl, 2015). Einer der führenden Yoga-Lehrenden weltweit, B.K.S. Iyengar,
sagte dazu: „Yoga ist die Vereinigung des individuellen Selbst mit dem
universellen Selbst“ (Iyengar, 2014, S. 45). Er sieht Yoga als Möglichkeit Ruhe in
die Gedanken zu bringen. Kroehl definiert Yoga wie folgt: „Yoga ist keine
Gymnastik, sondern der schönste Weg zu sich selbst und in ein erfülltes Leben.“
(Kroehl, 2015, S.3). Mit dieser Aussage wird auf die Ganzheitlichkeit von Yoga
eingegangen. Körperliche Übungen nehmen lediglich einen Teil im Gesamten ein.
Yoga ist ein innerer Prozess, eine Art zu Leben, eine Lebenseinstellung, eine
Lebenskunst.

1.1.1 Geschichte

Erstmals wird Yoga in den Vedas erwähnt. Diese werden auf ungefähr 3000 bis
600 Jahre vor Christus geschätzt und bedeuten so viel wie „Wissen“. Sie sind die
älteste und heiligste Schrift des Hinduismus. Jede Veda ist in zwei Teile geteilt.
Der Erste besteht Großteils aus Hymnen, sowie Anleitungen zu Zeremonien und
Ritualen. Der Zweite beschäftigt sich mit dem Wissen des Göttlichen, dem größten
Aspekt spiritueller Wahrheit und wird Upanischad genannt. Die Upanischaden sind
somit die Enden der Vedas und bestehen wiederum insgesamt aus 108, wovon

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zehn als die grundlegenden angesehen werden. Sie sehen alles in Verbundenheit.
Wir Menschen sind verbunden mit dem Universum. Wobei Yoga den Menschen
ermöglicht, Atman (das wahre Selbst) mit Brahman (dem Schöpfer, dem höheren
Selbst) zu verbinden und ein reines Bewusstsein zu erlangen (Kirk, Boon & Di
Turo, 2015).

Dieser Grundgedanke, die Verbindung zu einem erweiterten reinen Bewusstsein


zu erlangen, wird in der Bhagavad-Gita und in den Yoga-Sutras von Patanjali
weiter ausgeführt. Bhagavad-Gita bedeutet übersetzt in etwa so viel wie „göttlicher
Gesang“ und beschreibt Yoga als eine Haltung des Geistes (Kroehl, 2015).

Die Yoga-Sutras bestehen aus Leitsätzen, welche zur Erlangung der


Selbstverwirklichung anleiten und sind sowohl die ersten systematischen
schriftlichen Aufzeichnungen über die Philosophie von Yoga sowie die größte
Ansammlung in Schriftform der Yogalehre (Bretz, 2001). Schätzungen über die
Entstehung der Sutras gehen von 5.000 vor Christus bis 300 nach Christus aus.
Wobei sich eine genauere Zeit nicht mehr festmachen lässt (Satchidananda,
2012). Die Yoga-Sutras gelten bis heute als die klassische Grundlage des Yoga
(Kirk, Boon & Di Turo, 2015), weshalb im Weiteren näher darauf eingegangen
wird.

Die Leitsätze beschreiben den Achtgliedrigen Pfad des Yoga zur


Selbstentwicklung, besser bekannt als „Ashtanga-Marga“ (astāu = acht, angāni =
Glieder, Teile, marga = Pfad).
Dieser Pfad besteht aus folgenden acht Gliedern:
Yama Verhaltensempfehlungen mir und anderen gegenüber
Niyama Verhaltensempfehlungen mir gegenüber
Āsana Körperhaltungen
Prānāyāma Atemtechniken zur Kontrolle des Atems
Pratyāhāra Zurückziehen, nach Innen ausrichten der Sinne, der Weg von
äußerlich zu innerlich
Dhāranā Konzentration, Aufmerksamkeit wird auf ein Objekt fixiert
Dhyāna Meditation

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Samādhi Nachdenken, innere Einkehr, Versunkenheit, überbewusster


Zustand, Erleuchtung

Diese acht Glieder bilden keine strikte Hierarchie. Jedes ist gleichwertig und
notwendig. Yama, Niyama, Āsana und Prānāyāma zählen zu den äußeren
Gliedern. Sie bilden die Basis auf der ein hoher Grad an körperlicher und geistiger
Kontrolle erreicht wird, sodass die inneren Glieder praktiziert werden können.
Pratyāhāra, Dhāranā, Dhyāna und Samādhi werden zu den inneren Gliedern
gezählt. Bezogen auf die Unterrichtbarkeit zählen Yama, Niyama, Āsana und
Prānāyāma, zum äußerlichen Yoga und können unter entsprechender Anleitung
einer Yogalehrerin/einem Yogalehrer gelehrt werden. Wohingegen Pratyāhāra,
Dhāranā, Dhyāna und Samādhi zum innerlichen Yoga gezählt werden und durch
die eigene Erfahrung gelebt werden (Satchidananda, 2012).

Damit bilden die Sutras die Basis aus denen sich die verschiedenen Yoga-Formen
entwickelten. Hatha-Yoga dürfte hierbei die bekannteste Form sein (Kirk, Boon &
Di Turo, 2015). Die Hatha-Yoga oder Rishikeshreihe wurde von Swami Sivananda
und Swami Vishnu Devananda zusammengestellt und für westliche Bedingungen
adaptiert (Schwichtenberg, 2006). Aus diesem Grund stellt Hatha-Yoga auch die
körperliche Komponente, die Asanas in den Vordergrund.

1.1.2 Arten von Yoga

Yoga ist mehr als eine reine Gymnastikstunde und beinhaltet mehr als körperliche
Übungen und ihre Auswirkungen. Es geht vorrangig um die Auseinandersetzung
mit sich Selbst, um die innere Zufriedenheit, Glücksgefühle und das Verstehen
des Lebens im Allgemeinen. Dieser angestrebte Zustand, wird im Yoga Samadhi
genannt. Samadhi bedeutet Erleuchtung, erreicht durch die Unabhängigkeit von
äußeren Einflüssen und dem Erkennen des innersten Selbst (Schwichtenberg,
2006).

Um sich dieser Harmonie zu nähern, gibt es viele verschiedene Wege und es


haben sich mittlerweile unzählige verschiedene Arten von Yoga entwickelt: Acro-
Yoga, Ananda-Yoga, Anusara-Yoga, Ashtanga-Yoga, Ayur-Yoga, Bikram-Yoga,

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Flow Yoga, Integraler Yoga, Insight-Yoga, Iyengar Yoga, Jivamukti Yoga, Kripalu-
Yoga, Yoga in der Tradition von Krishnamacharya, Kundalini-Yoga, Marma Yoga,
Power-Yoga, Sivananda-Yoga, Tri-Yoga, Vini-Yoga, Vinyasa-Yoga, Yoga Fit um
einige zu nennen (Sisko, 2015).
Diese unterschiedlichen Yogarichtungen gehen Großteils auf folgende
Hauptrichtungen des historischen Yogas zurück: Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana
Yoga, Raja Yoga und dem etwas später entwickelten Hatha Yoga (Sisko, 2015;
Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Abbildung 1: Hauptrichtungen des historischen Yoga

Karma
Yoga

Hatha Bhakti
Yoga Yoga
Hauptrichtungen
des Yoga

Raja Jnana
Yoga Yoga

(eigene Darstellung nach Sisko, 2015; Kirk, Boon & Di Turo, 2015)

Karma Yoga ist der Weg des bewussten und selbstlosen Handelns. Eine
persönliche Bereicherung ist dabei nicht involviert. Handeln ohne Erwartungen.
Das Wohl der Menschen und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft
stehen im Vordergrund. Einer der wohl bekanntesten Anhänger des Karma-Yoga

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war Mahatma Gandhi. Er war mit Leib und Seele karma-yogin (Feuerstein, 2010;
Yesudian & Hauch, 1951).

Bhakti Yoga ist der Weg der Hingabe und des Herzens (Kirk, Boon & Di Turo,
2015). Es ist ein emotionaler Weg, die Konzentration auf selbstlose Liebe
(Yesudian & Hauch, 1951), welcher sehr häufig mit Gesängen verbunden wird.
Das bedingungslose akzeptieren der eigenen Geschichte ist ein wichtiger
Bestandteil des Bhakti Yoga (Feuerstein, 2010; Sisko, 2015).

Jnana Yoga ist der Weg der Weisheit und des Wissens. Die Erfahrung des
höheren Selbst gelingt durch die Unterscheidung zwischen Realem und Nicht-
Realem. Das Studieren der alten Schriften, die Selbstreflexion über das
aufgenommene Wissen und die Meditation, welche zu tieferen Erkenntnissen
führen soll, sind grundlegende Bestandteile (Sisko, 2015; Feuerstein, 2010).

Raja Yoga ist der Weg der Vernunft, der Psyche und Meditation und bezieht sich
auf den bereits erwähnten achtgliedrigen Yogapfad Patanjalis, welcher in den
Yoga-Sutren von Patanjali beschrieben wird (Feuerstein, 2010). Jede
Beschäftigung, welche mit Konzentration verbunden ist (Yesudian & Haich, 1951),
die Entwicklung und Kontrolle des Geistes stehen im Vordergrund. Raja-Yoga wird
auch als „königlicher Yoga“ bezeichnet (Sisko, 2015). Alle vorab genannten Yoga-
Richtungen sind eine Vorbereitung für die Ausübung von Raja Yoga (Yesudian &
Haich, 1951).

Hatha Yoga ist der Weg der Bewegung. Wie auch die anderen Yoga-Wege zuvor,
hat auch Hatha-Yoga die Erreichung von Samadhi (Erleuchtung) zum höchsten
Ziel. Dieses Ziel wird über die Herstellung eines Gleichgewichts zwischen Körper
und Geist verfolgt. Vor allem durch die Entwicklung des Körpers über die
körperlichen Übungen (Āsana) (Sisko, 2015; Feuerstein, 2010). Die
Hathapradipika beschreibt die Techniken des Hatha Yoga. Diese wurde im 14.
Jahrhundert von Svatmarama verfasst. Auch in ihr wird beschrieben, dass Hatha-
Yoga ein Wegbereiter für Raja-Yoga ist (Sisko, 2015).

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Ihnen allen gemeinsam ist ein in unterschiedlicher Ausprägung vorkommendes


Zusammenspiel von körperlichen Übungen (Āsana), Atemtechniken (Prānāyāma)
und häufig auch Meditation (Dhyāna) mit dem Ziel die Erleuchtung (Samadhi) zu
erlangen. Diese Bestandteile und Entspannung finden sich in unterschiedlichen
Kombinationen und unterschiedlicher Ausprägung in allen Yoga-Formen (NIH,
2018).

1.1.3 Yoga und Energie

Ein weiterer Bestandteil der Yogalehre ist die Auseinandersetzung mit der
Verteilung der Energie im Körper. Yoga legt dabei den Fokus nach innen auf
energetische Phänomene. Entsprechend der Yogaphilosophie gibt es am Weg
nach innen fünf Hüllen, die vom Grobstofflich-Materiellen immer mehr ins
Feinstofflich-Subtile übergehen. Eine detailliertere Erklärung der einzelnen Hüllen
ist im Rahmen dieser Arbeit nicht von Bedarf. Wesentlich ist, dass diese Hüllen
sich gegenseitig beeinflussen. Wobei die jeweils höhere, feinstofflich-subtilere
Hülle mehr Wirkung hat (Weiser & Dunemann, 2010).

Dieser innere Fokus auf subtilere energetische Bewegungen an bestimmten


festgemachten Punkten im Körper zeigt Energiezentren auf. An diesen Stellen ist
häufig ein Anstieg an Nerventätigkeiten erkennbar, vorrangig eine erhöhte
Verteilung von sympathischen und parasympathischen Verbindungen (Weiser &
Dunemann, 2010).

Die Energiezentren sind im Allgemeinen auch bekannt als „Chakren“. „Chakra“


bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Rad“. Dieses transportiert Energie von
einer tieferen zur nächsthöheren Ebene (Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Im Körper gibt es nach der vedischen Philosophie sieben essentielle


Energiezentren. Diese Energiezentren befinden sich in einer Linie, welche entlang
des unteren Endes der Wirbelsäule bis hinauf in den Kopf verläuft. Dieser
Hauptenergiekanal wird „Sushumna“ genannt (Kirk, Boon & Di Turo, 2015). Der
Wirbelsäule kommt in der indischen Tradition eine wichtige Bedeutung in Bezug
auf die Energieverteilung zu. Umgeben von einem feinstofflichen Netzwerk, gibt

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dieses Lebensenergie bis in die letzten Körperzellen ab. Yogaübende lernen die
Energie mithilfe des Atems zu lenken. Beim Einatmen beginnt Energie im Körper
von der Basis, im Bereich des Beckenbodens über den Energiekanal durch die
Chakren bis zum Scheitelpunkt und darüber hinaus aufzusteigen. Beim Ausatmen
sinkt die Energie vor dem Körper wieder nach unten, um sich im Bereich des
Beckenbodens zu sammeln und zu entspannen. Beim erneuten Einatmen wird die
Energie wieder durch den Kanal nach oben gelenkt und es entsteht eine Schleife
(Weiser & Dunemann, 2010).

Zu den sieben Energiezentren zählen von unten beginnend das Muladhara-


Chakra, das Svadhistana-Chakra, das Manipura-Chakra, das Anahata-Chakra,
das Vishuddha-Chakra, das Ajna-Chakra und das Sahasrara-Chakra. Dabei
werden den einzelnen Zentren unterschiedliche energetische Qualitäten auf
körperlicher, seelischer und geistiger Ebene zugeschrieben. Auf körperlicher
Ebene sind sie mit bestimmten Drüsen verbunden, auf seelischer Ebene haben
sie mit bestimmten Fähigkeiten zu tun und auf geistiger Ebene sind sie mit
spezifischen Bewusstseinsprozessen verbunden (Weiser & Dunemann, 2010;
Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

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Abbildung 2: Energiezentren - Chakren

Sahasrara
- Chakra
Ajna -
Chakra

Vishuddha - Chakra

Anahata - Chakra

Manipura - Chakra

Svadhistana - Chakra

Muladhara - Chakra

(eigene Darstellung nach Weiser & Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015)

Das Muladhara-Chakra, ist das Wurzel- oder Basis-Chakra und unterstützt die
Fähigkeit sich im Leben verwurzelt zu fühlen. Es befindet sich am unteren Ende
der Wirbelsäule, im Bereich des Beckenbodens. Gemeinsam mit der tiefen Bauch-
und Rückenmuskulatur ist der Beckenboden teil der Rumpfstabilisatoren und dient
damit wesentlich einer aufrechten Haltung (Weiser & Dunemann, 2010; Kirk, Boon
& Di Turo, 2015).

Das Svadhistana-Chakra, ist das Sakral- oder Sexualchakra und unterstützt die
Fähigkeit zur Identitätsfindung. Es befindet sich in etwa eine Handbreit unter dem
Bauchnabel in Höhe des Sakralknochens. Es ist mit Genuss, Lebensfreude und
Sinnlichkeit verbunden und das energetische Zentrum der Sexualität (Weiser &
Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Das Manipura-Chakra, ist das Nabel- oder Solarplexus-Chakra und unterstützt die
Fähigkeit zur Selbstachtung, zur Entwicklung eines Selbstvertrauens und eines

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Selbstwertgefühls. Es befindet sich oberhalb des Bauchnabels dicht unter dem


Zwerchfell in Höhe der Lendenwirbelsäule. Hier befindet sich das größte
Nervenknotengeflecht des vegetativen Nervensystems (Weiser & Dunemann,
2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Das Anahata-Chakra, ist das Herz-Chakra und steht in Verbindung mit allen
emotionalen Themen. Auch die Bereitschaft zur Versöhnung und die
Liebesfähigkeit finden sich hier wieder. Es befindet sich in Höhe des Herzens
hinter dem Brustbein. Herzensqualitäten zeigen sich in Einfühlungsfähigkeit,
Toleranz, Wärme und Balance zwischen Selbstliebe und Fremdliebe (Weiser &
Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Das Vishuddha-Chakra, ist das Hals- oder Kehlkopf-Chakra und unterstützt die
Fähigkeit zur achtsamen Verarbeitung und zur Interpretation von
Sinneseindrücken, sowie Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation. Ein
authentischer Selbstausdruck wird ermöglicht. Die Vibration der Stimme kann das
Gesprochene entweder unterstreichen oder auch eine andere Botschaft enthalten.
Es sitzt in Höhe des Kehlkopfes am oberen Ende des Brustbeins, dort wo der
Oberkörper in den Hals und die Brustwirbelsäule in die Halswirbelsäule übergeht
(Weiser & Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Das Ajna-Chakra, ist das Stirn-Chakra oder auch Drittes Auge und unterstützt die
Fähigkeit sich selbst zu erkennen, das Leben und die Welt so zu sehen, wie sie
sind. Uns selbst und auch die Umwelt mit Abstand wahrnehmen zu können und so
die Gesamtheit und das Wesentliche sehen zu können. Es befindet sich zwischen
den Augenbrauen, in der Mitte der Stirn, oberhalb der Nasenwurzel.
Reflexionsvermögen, Einsicht, Intuition und Weisheit werden mit diesem Chakra
verbunden (Weiser & Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Das Sahasrara-Chakra, ist das Kronen- oder Scheitel-Chakra und unterstützt die
Fähigkeit mit sich selbst und allem in Einklang zu sein. Eine Verbundenheit und
Einheit mit allem was ist. Gut entwickelt bietet es tiefe Spiritualität und stellt die
höchste Form der Selbstverwirklichung dar. Es befindet sich am höchsten Punkt
des Kopfes, auf dem Schädeldach und öffnet sich nach oben. Es beherbergt die

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höchste Stufe des Bewusstseins, ein kosmische Bewusstsein (Weiser &


Dunemann, 2010; Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Chakren von unten nach oben gesehen
immer differenzierter werden. Desto höher die Chakren im Körper angesiedelt
sind, desto feinstofflicher und subtiler sind die Qualitäten, welche mit dem Chakra
einhergehen.

Bei körperlich-seelischer-geistiger Gesundheit stehen die Energiezentren, die


Chakren, in Austausch und fördern sich gegenseitig. Die Voraussetzung, für
derartig offene und bewegliche Chakren im oberen Bereich, ist eine stabile Basis.
Jedoch können einzelne Energiezentren auch blockiert sein und somit den freien
Energiefluss beeinflussen. Sowohl ein Zuwenig, als auch ein Zuviel an Energie in
einem Chakra beeinflusst das sensible Gleichgewicht der Energiezentren und hat
damit wiederum Auswirkungen auf Körper, Seele und Geist. Verletzungen,
beispielsweise ausgelöst durch traumatisierte Erlebnisse, können zu Verhärtungen
führen und den freien Energiefluss blockieren. Yoga hilft blockierte Energien und
verdrängte Gefühle wieder zu lösen. Die Lage der Blockaden lässt dabei
Rückschlüsse auf das problematische Thema und vermutliche Verletzungen zu.
Diese Blockaden zu lösen, um offene Chakren zu erlangen, welche den
Energiestrom frei von unten nach oben strömen lassen, ist Ziel vieler
Körperhaltungen im Yoga. Denn Yogaübungen lassen ein energievolles
Körpergefühl entstehen. Der Energie-Austausch mit der Umgebung erfolgt in
beide Richtungen. Erlebnisse, wie eine menschliche Begegnung, ein gutes Buch,
ein Konzert bringen bestimmte Chakren in Schwingung, wirken stärkend,
schwächend oder blockierend. Umgekehrt strahlt ein kultivierender Umgang mit
den eigenen Chakren positiv auf die Umgebung aus (Weiser & Dunemann, 2010;
Kirk, Boon & Di Turo, 2015).

Die Kultivierung der Innenschau bietet des Weiteren den Vorteil, dass darin
geübte Personen selbst die Möglichkeit haben Verantwortung für die persönliche
Gesundung zu übernehmen und sich in stressigen Situationen selbst beruhigen
können, zur Ruhe kommen können und ihre eigene Mitte finden (Weiser &
Dunemann, 2010).

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1.1.4 Wirkungen von Yoga

Yoga erfreut sich wachsender Beliebtheit und wird aufgrund seiner Wirkungen in
unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Diese Einsatzgebiete des Yoga sind breit
gefächert und reichen von Gesundheitsförderung über Prävention hin zum Einsatz
von therapeutischem Yoga bei unterschiedlichen Erkrankungen.

Seit den 1960ern Jahren gibt es eine steigende Anzahl an Studien zu den
physischen und psychischen Wirkungen einer regelmäßigen Yogapraxis. Die
positiven Auswirkungen von Yoga finden sich dabei sowohl auf der kognitiven, der
emotionalen als auch auf der physischen Ebene (Wörle & Pfeiff, 2012).

Für Iyengar ist Yoga eine Wissenschaft zur Befreiung der Seele durch die
Integration von Bewusstsein, Geist und Körper. Die sich daraus ergebende
wachsende Gesundheit ist dabei eine schöne Nebenwirkung der Praxis (Iyengar,
2001).

Ganz allgemein kann laut Sisko (2015) eine regelmäßige Yogapraxis folgende
positiven Auswirkungen haben:
o Ausdauer, Kraft und Flexibilität werden gesteigert,
o Vitalität und Energie werden verstärkt,
o das Körpergefühl wird verbessert,
o Schmerzen und Verspannungen werden reduziert,
o der Prozess des Alterns wird verlangsamt,
o Beschwerden des Alterns werden abgeschwächt,
o innere Ruhe und Ausgeglichenheit werden gestärkt,
o das Stressempfinden wird verringert,
o die Lebensqualität sowie die geistige Fitness wird gesteigert,
o das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein wird erhöht
o und es bringt Körper, Geist und Seele in Einklang.

Dabei ist zu beachten, dass mit Yoga nicht das perfekte Einnehmen einer
Körperhaltung gemeint ist, oder das sich Verbiegen und Dehnen bis es schmerzt.
Die therapeutische Wirkung von Yoga spiegelt sich vorrangig in dem Wie, in der

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Haltung, mit der eine Übung ausgeführt wird (Weiser & Dunemann, 2010). Es ist
das bewusste Erleben, das achtsame Wahrnehmen des eigenen Körpers und der
Gefühle, welche am Weg in eine bestimme Haltung entstehen. Es ist ein Weg zu
sich selbst zu finden, zu lernen sowohl mit sich als auch mit anderen gut
umzugehen und im Einklang zu leben (Schwichtenberg, 2006).

Yoga bietet zwar Übungsreihen, welche speziell einzelne Körperteile wie Rücken
oder Gelenke oder auch Organsysteme wie Verdauung oder Atmung behandeln.
Grundlage der yogischen Philosophie ist dennoch die Idee, dass alles mit allem
zusammenhängt. Es ist nicht möglich ein spezielles Asana für beispielsweise
Traumatisierte zu benennen. Es sind die Grundprinzipien wie die Verbindung von
Körper und Geist und ein achtsamer Umgang die Yoga speziell für therapeutische
Zwecke geeignet erscheinen lassen (Weiser & Dunemann, 2010).

Diese Verbindung von Körper und Geist sowie der achtsame Umgang damit,
machen Yoga beispielsweise auch speziell für die Traumatherapie geeignet.
Dabei unterstützen die Dreh- und Flexibilisierungsübungen im Yoga sich wieder
beweglicher zu fühlen und die Stand- und Stabilisierungsübungen geben
Durchhaltekraft in schwierigen Situationen. Des Weiteren wirkt die Fokussierung
auf das Hier und Jetzt, welche beim Yoga durch die Verbindung der
Körperübungen mit dem Atem gegeben ist, positiv auf häufig in der Vergangenheit
haftende Traumatisierte sowie auf alle Personen im Allgemeinen, welche sich
abmühen mit dem Abschließen von Vergangenem und in der Gegenwart zu leben
(Weiser & Dunemann, 2010).

Yoga hat also das Potential Menschen zu helfen. Als ergänzende


Alternativtherapie auch Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, denn es
unterstützt auf vielen Ebenen. Neben dem subjektiven Wohlbefinden (Malathi et
al., 2000) wird auch die Lebensqualität gesteigert, die Muskelkraft und die
körperliche Flexibilität verbessert sich, die Atmung und das Herz-Kreislaufsystem
wird gestärkt, Stress, Angst, Depressionen und chronische Schmerzen reduzieren
sich, der Schlafrhythmus wird gefördert und auch die Genesung und die
Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen wird unterstützt (Woodyard, 2011).

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Laut dem Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. verhilft Yoga bei
Suchterkrankungen zusätzlich zu einer höheren Entzugsrate und verlängert die
Abstinenzzeiten (BDY, 2015). Yoga fördert zudem die Stressreduktion und die
Entspannung (BDY, 2018).

Abschließend lässt sich sagen, dass Yoga ein ganzheitliches System darstellt. Es
hat Auswirkungen sowohl auf der psychischen als auch auf der physischen und
der emotionalen Ebene und verhilft bei regelmäßiger Ausübung zu einer
bewussteren Lebensweise. Dieses Bewusstsein ermöglicht es, die eigene
Gesundheit anders wahrzunehmen. Diese ganzheitliche Betrachtung von
Gesundheit entspricht auch einer der bekanntesten Gesundheitsdefinitionen von
der WHO (1948). Diese geht in ihrer Satzung nicht mehr nur von Gesundheit als
Abwesenheit von Krankhaut aus. Sondern sieht den Gesundheitsbegriff positiv
und verbindet ihn mit einem positiven Wohlbefinden:
„Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen
Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“

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1.2 Sucht

Im Folgenden wird näher auf das Thema Sucht eingegangen. Es wird aufgezeigt
ab wann von einer Sucht gesprochen wird, welche Arten von Sucht unterschieden
werden können, wie viele Betroffene es gibt und wie Behandlungsmöglichkeiten
aussehen können.

Der Begriff „Sucht“ stammt vom althochdeutschen Wort „suht“ einer ablautenden
Bildung von „siech“, welches Krankheit bedeutet (Duden, o.J.). Die WHO empfahl
1964 den Begriff „Sucht“ aufgrund einer besseren Abgrenzbarkeit durch den
Begriff „Abhängigkeit“ zu ersetzen. So wird auch eine Unterscheidung zwischen
psychischer und körperlicher Abhängigkeit möglich. Aber sowohl in Fachkreisen
als auch im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff „Sucht“ gehalten.
Meist werden die Begriffe synonym verwendet, so auch in dieser Arbeit.

Der Begriff Abhängigkeit lässt sich anhand von zwei offiziellen Diagnosesystemen
definieren. Dazu zählt der ICD-10 (international classification of diseases – ICD,
englisch für „die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten“),
welcher von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben wird und
das DSM-5 (diagnostic and statistical manual of mental disorders - DSM, englisch
für „diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen), welcher
von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft herausgegeben wird
(Drugcom, o.J.).

Die Definition im ICD-10 zur Diagnose Abhängigkeit erfordert das gleichzeitige


Auftreten von mindestens drei der folgenden Kriterien innerhalb des letzten Jahres
(Deutsche Suchthilfestatisitk, o.J.):
o „Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu
konsumieren.
o Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der
Menge des Konsums.
o Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des
Konsums, nachgewiesen durch die substanzspezifischen Entzugssyndrome

Unterweger Nina Magdalena 21


Universitätslehrgang Public Health

oder durch die Aufnahme der gleichen oder einer nahe verwandten Substanz,
um Entzugssymptome zu mildern oder zu vermeiden.
o Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen
erreichten Wirkungen der psychotropen Substanz hervorzurufen, sind
zunehmend höhere Dosen erforderlich (eindeutige Beispiele hierfür sind die
Tagesdosen von Alkoholikern und Opiatabhängigen, die bei Konsumenten
ohne Toleranzentwicklung zu einer schweren Beeinträchtigung oder zum Tode
führen würden).
o Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen
zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu
beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
o Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher
Folgen, wie z.B. Leberschädigung durch exzessives Trinken, depressive
Verstimmungen infolge starken Substanzkonsums oder drogenbedingte
Verschlechterung kognitiver Funktionen. Es sollte dabei festgestellt werden,
dass der Konsument sich tatsächlich über Art und Ausmaß der schädlichen
Folgen im klaren war oder dass zumindest davon auszugehen ist.“

Im Juni 2018 wurde von der Weltgesundheitsorganisation die nächste


überarbeitete Version, der ICD11 verabschiedet. Diese soll im Jahr 2022 in Kraft
treten (DIMDI, o.J.).

1.2.1 Suchtarten

Lange Zeit wurde unter Sucht lediglich die körperliche Ebene vor allem der
substanzgebundenen Abhängigkeit verstanden. Heutzutage werden insbesondere
auch die psychischen und sozialen Faktoren sowie substanzungebundene
Abhängigkeiten mitberücksichtigt.

Unterweger Nina Magdalena 22


Universitätslehrgang Public Health

Tabelle 1: Suchtarten

Suchtarten

Stoffungebundene Stoffgebundene
Süchte Süchte

Legale Substanzen Illegale Substanzen


Glücksspielsucht
Essstörungen Heroin
Alkohol
Internet- und Kokain
Nikotin
Computerabhängigkeit Amphetamine
Medikamente
Kaufsucht Cannabis
Schnüffelstoffe
weitere Substanzen

(eigene Darstellung nach Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur,


2012)

Zu den substanzgebundenen Abhängigkeiten zählen Nikotin, Alkohol,


Medikamente, Schnüffelstoffe Heroin, Kokain, Cannabis, Amphetamine und noch
weitere Substanzen. Diese können wiederum in zwei Bereiche eingeteilt werden.
Nikotin, Alkohol, Medikamente sowie Schnüffelstoffe zählen zu den legalen
Substanzen. Wohingegen Heroin, Kokain, Cannabis, Amphetamine und ähnliche
Substanzen zu den illegalen Substanzen zählen (Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur, 2012).

1.2.2 Epidemiologie

Sucht ist kein Randproblem. Erfahrungen mit Substanzen, sowohl mit legalen als
auch mit illegalen, haben viele Personen. Laut Schätzungen aus dem
Europäischen Drogenbericht von der Europäischen Beobachtungsstelle für
Drogen und Drogensucht (EMCDDA) haben mehr als 92 Millionen erwachsene
Europäer, das sind in etwa ein Viertel der 15- bis 64-Jährigen in der Europäischen
Union, bereits einmal in ihrem Leben illegale Drogen konsumiert. Mit Abstand am
häufigsten wird Cannabis probiert. Gefolgt von Kokain, Ecstasy und
Amphetaminen (EMDCCA, 2018). In Österreich haben laut dem aktuellsten
Drogenbericht in etwa 30-40 Prozent der jungen Erwachsenen Erfahrung mit dem

Unterweger Nina Magdalena 23


Universitätslehrgang Public Health

Konsum von Cannabis. Maximal vier Prozent haben Erfahrungen mit dem Konsum
von Ecstasy, Kokain oder Amphetaminen. Bei Opioiden und Neuen Psychoaktiven
Substanzen sind es maximal zwei Prozent. Erfahrungen mit unterschiedlichen
Substanzen zu haben ist nicht mit einer Suchterkrankung gleichzusetzen. Werden
zwei oder mehr Substanzen gleichzeitig konsumiert, spricht man von einer
Polytoxikomanie. In Österreich sind dabei häufig Opiate involviert. Schätzungen
zufolge konsumieren in Österreich in etwa 35.000 bis 38.000 Personen risikoreich
Opioide, meist in Kombination mit anderen illegalen Drogen, Alkohol oder
Psychopharmaka. (Horvath et. al., 2018).

Vor allem legale Substanzen sind ein großes Thema. So zählen in Österreich etwa
365.000 Menschen als alkoholkrank. (Uhl et. al., 2017). Jede siebte Person in
Österreich trinkt in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß. Der Anteil der
Männer ist doppelt so hoch als jener der Frauen (Anzenberger, et.al., 2018).
Auch Tabak ist nach wie vor ein großes Thema in Österreich. So geben 21 bis 24
Prozent der Personen ab 15 Jahren an, täglich zu rauchen. Zwar hat sich dieser
Prozentsatz seit 2002 halbiert, dennoch liegt Österreich im europäischen
Vergleich über dem Durchschnitt. Laut Schätzungen kam es im Jahr 2016 zu
10.200 Todesfällen aufgrund von Rauchen von Tabak, Passivrauchen inklusive.
Das entspricht 13 Prozent aller Todesfälle in Österreich (Anzenberger, et.al.,
2018).

Laut einer Studie von Kreutzer (2013) entstehen in Österreich durch


unkontrollierten Konsum jährlich volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 777
Millionen Euro. Diese setzen sich aus medizinischen Ausgaben, Arbeitslosengeld,
Rechtsverfolgung bei illegalem Drogenkonsum und krankheitsbedingten
Arbeitsausfällen zusammen. Von den 777 Millionen entfallen 255 Millionen auf
Alkohol, 234 Millionen auf das Rauchen, 10 Millionen auf die Spielsucht und 278
Millionen auf illegale Drogen (Kreutzer, 2013).

1.2.3 Behandlung von Sucht

Die Behandlung von Suchterkrankungen erfolgt über unterschiedliche


Behandlungsmöglichkeiten (ambulante Therapie, stationäre Kurz- oder

Unterweger Nina Magdalena 24


Universitätslehrgang Public Health

Langzeittherapie, Substitutionstherapie oder über Spezialprogramme). Ziel


jeglicher Behandlungsform ist die erfolgreiche Rehabilitation und Integration
beziehungsweise ein möglichst selbstbestimmtes, weitgehend suchtfreies Leben
(Grüner Kreis, 2018). Die psychotherapeutische Versorgungslandschaft wird als
unzureichend eingeschätzt. Yoga könnte hier eine verhältnismäßig kostengünstige
und leicht verfügbare zusätzliche Möglichkeit in der Behandlung darstellen. (BDY,
2015).

Schätzungen zufolge sind in Österreich im Jahr 2017 etwas mehr als 24.000
Personen in drogenspezifischer Behandlung. Mit 84 Prozent macht die Gruppe der
Opioidkonsumierenden, welche meistens noch weitere Substanzen konsumieren,
den größten Anteil aus. Cannabis ist mit etwas über 2.300 konsumierenden
Personen eine weitere große Gruppe in der Behandlung (Anzenberger, et.al.,
2018).

Es zeigt sich, dass Sucht ein großes Thema ist, welches hohe Kosten in der
Gesellschaft verursacht. Es ist demnach sinnvoll, kostengünstige und effektive
Methoden zur Behandlung sowie auch zur Prävention von Abhängigkeiten zu
eruieren und einzusetzen. Diese sollten einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, da
die Behandlung von Abhängigkeiten komplex ist. Yoga kann, durch die
Kombination von körperlicher Betätigung und Entspannungstechniken, dabei eine
nützliche Methode, sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von
Abhängigkeiten, darstellen (Nespor, 2005). Yoga scheint eine gute Möglichkeit zu
sein um auf die verringerte Erregung nach dem Konsum von psychoaktiven
Substanzen zu reagieren. Es mindert negative Emotionen und bringt eine
Stärkung der Selbstkontrolle, der Anpassungsfähigkeit, des Wohlbefindens und
des Selbstwerts (Posadzki, et al., 2016). Auch Jeter et al. (2015) kommen in einer
Untersuchung zu dem Schluss, dass Yoga eine effektive ergänzende Methode in
der Therapie von Abhängigkeiten ist und dabei auf mehreren Ebenen helfen kann
die Gesundheit zu verbessern.

Unterweger Nina Magdalena 25


Universitätslehrgang Public Health

1.3 Ziel und Fragestellung


Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch Analyse der vorhandenen Artikel einen
Überblick über die gegenwärtige Studienlage, zum Einsatz von Yoga als
Behandlungsmöglichkeit bei Suchterkrankungen, zu geben. Die Relevanz der
vorliegenden Arbeit liegt darin, dass der Literaturreview einen Überblick über den
aktuellen Stand zum Thema bietet und möglicherweise Anstöße für zukünftige
Forschungsbereiche bereitstellt. Des Weiteren lassen sich aus den Erkenntnissen
eventuell Empfehlungen für die Prävention und Behandlung von
Suchterkrankungen, sowie der Förderung von zukünftigen Projekten in diesem
Bereich ableiten.

Yoga ist in der breiten Bevölkerung angekommen und hat einen, wie in Kapitel
„1.1.3 Wirkungen von Yoga“ beschrieben wird, gesundheitsförderlichen Nutzen für
Menschen. Zeitgleich wird die psychotherapeutische Versorgungslandschaft als
unzureichend eingestuft. Hier könnte Yoga eine vergleichsweise kostengünstige
Ergänzung zu traditionellen Behandlungsmöglichkeiten darstellen.

Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage, welche die Basis des


Literaturreviews bildet: Kann Yoga einen positiven Beitrag bei der Behandlung von
Sucht leisten?

Die Fragestellung unterstützt eines von zehn Rahmengesundheitszielen -


Förderung psychosozialer Gesundheit - welche im Jahr 2011 von der
Bundesgesundheitskommission und des Ministerrats beschlossen wurden (BMGF,
2017). Auch in der österreichischen Suchtpräventionsstrategie wird festgehalten,
dass es von Bedeutung ist „negative Auswirkungen durch den Gebrauch
psychotroper Substanzen und durch Verhaltenssüchte so gering wie möglich zu
halten“ (BMG, 2015), sowie Menschen mit einer Suchtproblematik darin zu
unterstützen sowohl objektiv als auch subjektiv gesünder zu werden und Teil des
gesellschaftlichen Lebens zu bleiben (BMG, 2015).

Unterweger Nina Magdalena 26


Universitätslehrgang Public Health

2 Methodik

Für die Beantwortung der Forschungsfrage, wurde folgende Herangehensweise


gewählt. Es wird eine systematische Literatursuche und eine kritische Bewertung
der gefundenen Ergebnisse durchgeführt. Zur Erfassung relevanter Studien
werden verschiedene elektronische Datenbanken (PubMed, CINAHL)
systematisch nach empirischen Studien (Journal- und Buchbeiträgen) in
englischer und deutscher Sprache durchsucht. Dabei werden Publikationen,
welche seit 2008 erschienen sind miteinbezogen, um einen aktuellen Überblick zu
gewährleisten. Ergänzt durch eine Suche in Google Scholar und einer Handsuche
in den Referenzlisten der gefundenen Studien und diversen Fachzeitschriften.

Verwendete Suchbegriffe auf deutsch und englisch, sowie daraus abgeleitete


Kombinationen waren: Yoga, Yogatherapie, Sucht, Substanzgebrauchsstörung,
Abhängigkeit, Suchtbehandlung, yoga, yogatherapy, addiction, substance use
disorder, dependency, addiction treatment. Des Weiteren wurden mithilfe von
PubMed MeSH Terms identifiziert. Mit den angeführten Schlagwörtern konnten 43
Publikationen identifiziert werden. Anschließend wurden die Titel dieser
Suchergebnisse gesichtet und entsprechend der Ein- und Ausschlusskriterien
selektiert.

Tabelle 2: Ein- und Ausschlusskriterien

Einschlusskriterien
Publikationszeitraum: 2008 bis heute
Sprache: Deutsch und Englisch
Freier Zugang
Zielgruppe: erwachsene Personen beiden Geschlechts (auch nur Frauen oder nur
Männer)
Thema: Behandlung von Suchterkrankungen mit Yoga als zumindest einem
Behandlungselement

Unterweger Nina Magdalena 27


Universitätslehrgang Public Health

Ausschlusskriterien
Studien ohne Abstract
Übersichtsarbeiten

Des Weiteren wurden mehrfach gefundene Arbeiten ausgeschlossen. Für die


weitere Analyse wurden 21 Publikationen herangezogen. Nach Sichtung der
Abstracts verblieben zwei Volltexte, welche aufgrund der genannten Kriterien als
relevant angesehen wurden. Zwei weitere Arbeiten konnten aufgrund einer
erweiterten Recherche miteinbezogen werden. Somit wurde ein Teil der
Publikationen aussortiert und es wurden vier relevante englischsprachige Studien
für die Analyse in dieser Übersichtsarbeit berücksichtigt. Die Studienauswahl wird
grafisch in einem Flussdiagramm in Abbildung 1 dargestellt.

Unterweger Nina Magdalena 28


Universitätslehrgang Public Health

Abbildung 3: Flussdiagramm zum Ablauf der Literaturrecherche

Artikel durch
Schlagwortsuche in Pubmed
und CINAHL
(n=43)

Artikel nach Ausschluss


aufgrund des Titels und von Ausgeschlossene Abstracts
Duplikaten (n=17)
(n=21)

Ausgeschlossene Volltexte
Volltextartikel nach (n=0)
Ausschluss der Abstracts
Einschluss von Artikeln aus
(n=2)
anderen Quellen
(n = 2)

Artikel in der qualitativen


Analyse
(n=4)

Unterweger Nina Magdalena 29


Universitätslehrgang Public Health

3 Ergebnisse

In diesem Kapitel wird näher auf die entsprechend der Fragestellung gefundenen
Studien und ihren Ergebnissen eingegangen. Wie in Tabelle 3 „Überblick
Ergebnisse“ veranschaulicht, werden insgesamt vier Studien für die qualitative
Analyse dieses Literaturreviews herangezogen. Die Tabelle zeigt übersichtlich
Autor, Publikationsjahr, das verwendete Studiendesign, die Studienpopulation
hinsichtlich Geschlecht, Alter und soweit vorhanden Substanzkonsum der
Probandinnen und Probanden, die Intervention, die Ergebnisse bezüglich
Therapieerfolg sowie etwaige Anmerkungen zu den einzelnen Studien.

Die eingeschlossenen Studien sind ausschließlich in englischer Sprache verfasst


und wurden zwischen 2011 und 2015 publiziert. Es werden zwei randomisierte
kontrollierte Studien (Dhawan et al., 2015; Zhuang et al., 2013) eine
experimentelle Studie (Shahab et al., 2013) und eine semi-experimentelle Studie
(Marefat et al., 2011) eingeschlossen. Im folgenden werden die wichtigsten
Informationen zu den einzelnen Studien, wie etwa die Methodik, die
Studienpopulation, die Intervention und die Ergebnisse beschrieben. Die
Übersichtstabelle am Ende des Kapitels bietet die Möglichkeit einer leichteren
Vergleichbarkeit.

Dhawan et al. (2015) untersuchen in ihrer Studie die Auswirkungen von


Sudarshan Kriya Yoga (SKY), ein Programm mit yogischen Atemtechniken, auf
die Lebensqualität von, nach DSM-IV diagnostizierten, opioidabhängigen Männern
über 18 Jahren. Ausgeschlossen werden Männer mit schwerer körperlicher
Erkrankung oder Behinderung, sowie Männer mit gegenwärtiger psychiatrischer
Erkrankung oder Störung der kognitiven Funktion. Das Durchschnittsalter der
Kontrollgruppe, mit einer Anzahl von 29 Männern, ist 37 Jahre. Die
Interventionsgruppe mit 55 Männern, hat ein Durchschnittsalter von 39,2 Jahren.
Heroin stellt bei 60 Prozent der Probanden den primären Drogenkonsum dar.

Die Kontrollgruppe erhält die übliche Behandlung. Diese besteht aus einer
Substitutionstherapie mit Gabe von Buprenorphin oder Buprenorphin-Naloxon
jeweils in Kombination mit psychosozialer Therapie. Die Interventionsgruppe erhält

Unterweger Nina Magdalena 30


Universitätslehrgang Public Health

die übliche Behandlung und zusätzlich eine Einschulung in das Sudarshan Kriya
Yoga Programm. Ein Programm mit yogischen Atemtechniken welches in einem
zwölfstündigen Kurs, aufgeteilt auf drei Tage, von einer zertifizierten Lehrperson
unterrichtet wird. Die Probanden werden dazu eingeladen die gelernte Praxis auch
selbständig umzusetzen. Diese besteht aus ungefähr 30 Minuten Pranayama
(Atemtechniken), zehn Minuten Sudarshan Kriya und weiteren zehn Minuten
Meditation (Dhawan et al., 2015).

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Probanden wird mittels „WHO-QOL-


BREF Fragebogen“ zu Beginn, sowie nach drei und nach sechs Monaten erhoben.
Dieser Fragebogen umfasst vier Bereiche: körperliche Gesundheit, psychische
Gesundheit, Sozialbeziehungen und Umfeld. Des Weiteren wird jedes Mal auch
ein Urintest durchgeführt, um einen möglichen Drogenkonsum aufzudecken
(Dhawan et al., 2015).

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Werte innerhalb der Interventionsgruppe in
den sechs Monaten in allen vier Bereichen des „WHO-QOL-BREF Fragebogens“
signifikant verbessert haben. Im Vergleich zur Kontrollgruppe weist die
Interventionsgruppe signifikante Verbesserungen in den Bereichen der
körperlichen Gesundheit, der psychischen Gesundheit und dem Umfeld auf. Die
Kontrollgruppe zeigt im Vergleich zur Interventionsgruppe lediglich signifikante
Verbesserungen im Bereich der Sozialbeziehungen. Die Urintestung bleibt in der
Interventionsgruppe negativ und weist auf keinen kürzlichen Drogenkonsum hin.
Die Ergebnisse zeigen, dass Sudarshan Kriya Yoga als Zusatztherapie in der
Behandlung von männlichen Heroinabhängigen zur Verbesserung der
Lebensqualität beiträgt. Es stellt ein kostengünstiges und risikoarmes
Zusatzangebot für Behandlungseinrichtungen dar (Dhawan et al., 2015).

Die nächste Studie von Zhuang et al. aus dem Jahr 2013 beschäftigt sich
ebenfalls mit den Effekten von Yoga auf die Lebensqualität. Zusätzlich erhebt die
Studie auch die Befindlichkeit der Teilnehmenden. Zielgruppe sind chinesische
Frauen auf Heroinentzug. Die randomisierte kontrollierte Studie schließt zu Beginn
81 Frauen im Alter zwischen 20 und 37 Jahren ein. Das mittlere Alter der
Probandinnen liegt bei 27,8 Jahren. Erhoben werden Daten zu Beginn der

Unterweger Nina Magdalena 31


Universitätslehrgang Public Health

Behandlung, nach drei Monaten und am Ende der Studie nach sechs Monaten.
Ausgeschlossen werden in dieser Studie Frauen mit gravierenden körperlichen
oder psychischen Erkrankungen. Sowie Frauen, welche eine Behandlungszeit von
unter sechs Monaten aufweisen oder nicht Mandarin sprechen.

In der Analyse werden 75 Frauen berücksichtigt. In der Kontrollgruppe sind zwei


Frauen und in der Interventionsgruppe sind vier Frauen ausgeschieden. Die
Gründe reichen von der Verlegung in eine andere Einrichtung (zwei in der
Interventions- und zwei in der Kontrollgruppe) bis hin zur Verweigerung weiter an
der Studie teilzunehmen (zwei in der Interventionsgruppe). Die Kontrollgruppe
umfasst zum Zeitpunkt der Analyse somit 38 Frauen, welche die
Standardbehandlung erhalten. Diese besteht aus einer Methadontherapie, einer
Ernährungsberatung, einer körperlichen Untersuchung, kreativer Arbeit
(Herstellung von Plastikblumen) und juristischen Informationen. Die
Interventionsgruppe bekommt zusätzlich zur Standardbehandlung eine sechs
monatige Yoga-Intervention. Diese besteht aus einer Mischung aus
Atemtechniken, Meditation, Asanas und Entspannungstechniken. An fünf Tagen
die Woche in einem Zeitraum von sechs Monaten praktizieren die Frauen in 50
Minuten Einheiten Yoga. Die Interventionsgruppe umfasst zum Zeitpunkt der
Analyse 37 Frauen. Um eine adäquate Durchführung der Yogapraxis zu
gewährleisten, werden diese für die Yogaeinheiten nochmals in zwei ungefähr
gleich Große Gruppen aufgeteilt. Angeleitet werden die Yogaeinheiten in beiden
Gruppen von derselben Person. Diese ist ausgebildet in der Yogalehre und hat
mehr als zehn Jahre eigene Yogaerfahrung (Zhuang et al., 2013).

Zur Erhebung der Befindlichkeit kommt der Fragebogen „Profile of Mood States
(POMS)“ zum Einsatz. Mithilfe des Gesundheitsfragebogens „Medical Outcomes
Study 36-item Short-Form Health Survey (SF-36)“ wird die gesundheitsbezogene
Lebensqualität auf körperlicher und mentaler Ebene bewertet. Bei
Behandlungsbeginn gibt es bezüglich der Befindlichkeit gemessen mit dem
„POMS-Fragebogen“ keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. In
beiden Gruppen zeigen sich im Laufe der Zeit Effekte in manchen Bereichen des
Fragebogens. Wie etwa „Ängstlichkeit“, „Depression“, „Erschöpfung“ und
„Verwirrung“. Die Mittelwerte des Fragebogens bleiben über die gesamte Zeit in

Unterweger Nina Magdalena 32


Universitätslehrgang Public Health

der Kontrollgruppe gleich. In der Interventionsgruppe gibt es signifikante


Verbesserungen (Zhuang et al., 2013).

Auch bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gemessen, mit dem „SF-36-


Fragebogen“, gibt es zu Behandlungsbeginn keine signifikanten Unterschiede
zwischen den Gruppen. Innerhalb der beiden Gruppen gibt es jedoch über die
sechs Monate hinweg in jeder Subskala des „SF-36-Fragebogens“ steigende
Tendenzen. In beiden Gruppen zeigen sich im Laufe der Zeit Effekte in mehreren
Bereichen des Fragebogens. Dazu zählen unter anderem „körperliche Funktion“,
„körperliche Schmerzen“, „Allgemeinzustand“, „Vitalität“, „emotionale Funktion“
und „psychische Gesundheit“. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse des „SF-36-
Fragebogens“, dass sowohl die körperliche Ebene und auch die mentale Ebene in
der Kontrollgruppe leicht angestiegen sind. In der Interventionsgruppe sind diese
über die sechs Monate sogar signifikant angestiegen (Zhuang et al., 2013).

Zusammengefasst zeigt die Interventionsgruppe signifikante Verbesserungen


gegenüber der Kontrollgruppe. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die
zusätzlichen Yogaeinheiten zur Standardtherapie die gesundheitsbezogene
Lebensqualität und die Befindlichkeit der Probandinnen in der Interventionsgruppe
gegenüber der Kontrollgruppe signifikant erhöhen. Auch hier stellt Yoga eine
wirksame Zusatztherapie zur Behandlung von Abhängigkeit dar (Zhuang et al.,
2013).

Bei der nächsten Studie geht es um das Thema Yoga und Tabak. Der Konsum
von Tabak ist weltweit noch immer eine der häufigsten Abhängigkeiten. Vor allem
in Ländern mit schwachen und mittleren Einkommen steigen die Prävalenzzahlen
(Drope & Schluger, 2018). Eine kostengünstige Unterstützungsform für einen
Rauchstopp ist notwendig.

Shahab et al. (2013) untersuchen in ihrer Studie daher die Effekte yogischer
Atemtechniken auf verschiedene Entzugssymptome, insbesondere Craving,
welche bei einer Rauchentwöhnung entstehen. Craving beschreibt das starke
Verlangen bei Suchtkranken nach einer bestimmten Substanzwirkung. 96
rauchende Personen nehmen an der Studie teil. Diese Personen müssen über 18

Unterweger Nina Magdalena 33


Universitätslehrgang Public Health

Jahre alt sein und seit zumindest einem Jahr regelmäßig rauchen. Fünf oder mehr
Zigaretten pro Tag werden als regelmäßig angesehen. Vor und während der
Untersuchung werden die Teilnehmenden dazu aufgefordert nicht zu rauchen.
Das bedeutet, keine Zigarette zwölf Stunden vor dem ersten Treffen bis
einschließlich zum Ende des zweiten Treffens. Das zweite Treffen findet 24
Stunden nach dem ersten Treffen statt.

Zu Beginn der Studie, beim ersten Treffen, wird eine Kohlenmonoxid-Messung bei
den Probandinnen und Probanden, nach zwölfstündiger Abstinenz, durchgeführt.
Der Grenzwert liegt in der Studie bei weniger als zehn ppm. Des Weiteren füllen
die Teilnehmenden einen Fragebogen aus (Shahab et al., 2013).

Anschließend werden die 96 Personen nach dem Zufallsprinzip gleichmäßig auf


die Kontroll- oder die Interventionsgruppe verteilt. Die Kontrollgruppe sieht sich ein
zehn minütiges Video über yogische Atemtechniken an, mit der Bitte ihre Meinung
diesbezüglich abzugeben. Sie werden nicht aufgefordert die Übungen
durchzuführen. Die Interventionsgruppe erlernt und praktiziert Atemtechniken mit
Hilfe eines Trainers/einer Trainerin. Die Zeitdauer von zehn Minuten verbleibt
gleich. Die Teilnehmenden erlernen zwei Atemtechniken, welche leicht zu erlernen
sind und als Einstieg in Pranayama angesehen werden können. Dabei handelt es
sich um „three-part breath“ und „anuloma viloma“, die Wechselatmung. Dirga
pranayama auch „three-part breath“ genannt besteht aus einem dreiteiligen
Atemzug. Dabei wird bei der Einatmung zuerst der untere Bauch, dann der
Brustkorb und zum Schluss der oberste Bereich hin zu den Schlüsselbeinen mit
Luft gefüllt. Die Ausatmung erfolgt genau in umgekehrter Reihenfolge. Sowohl die
Ein- als auch die Ausatmung erfolgen über die Nase. „Anuloma Viloma“ oder auch
die Wechselatmung ist ebenfalls eine Atmung durch die Nase. Dabei werden die
Nasenlöcher abwechselnd mit Daumen und Ringfinger zugehalten (Shahab et al.,
2013).

Die Probandinnen und Probanden werden gebeten, diese erlernten


Atemtechniken bei Anzeichen von Craving individuell je nach Bedarf einzusetzen.
Direkt im Anschluss an die Intervention wird ein Follow-up-Fragebogen erhoben.
Am Ende des Untersuchungszeitraumes von 24 Stunden wird erneut ein Follow-

Unterweger Nina Magdalena 34


Universitätslehrgang Public Health

up-Fragebogen erhoben und auch eine weitere Kohlenmonoxid-Messung


durchgeführt (Shahab et al., 2013).

Die Ergebnisse zeigen, nach der Intervention eine signifikante Verringerung des
Craving bei der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei der
Erhebung der weiteren Entzugssymptome wird kein Effekt zwischen den Gruppen
nachgewiesen. Sowohl in der Interventions-, als auch in der Kontrollgruppe zeigen
sich Reduktionen der Symptome. Nach 24 Stunden kann lediglich noch beim
Symptom „Hungergefühl“ eine Reduktion gemessen werden. Andere
Entzugssymptome und auch das Craving ergeben keine signifikanten Effekte
mehr. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die yogischen Atemtechniken
das akute Craving kurz nach der Intervention reduzieren, jedoch keinen großen
Einfluss auf weitere Entzugssymptome haben (Shahab et al., 2013).

Die Studie von Marefat et al. (2011) untersucht inwieweit Yoga positive Effekte auf
das Depressions- und Ängstlichkeitslevel von Abhängigen im Zeitraum der
Rehabilitation hat und inwiefern Yoga als ergänzende Methode in der Therapie
von Abhängigkeiten eingesetzt werden kann. Dabei werden Personen mit
unterschiedlichen Abhängigkeiten in die Studie eingeschlossen. Eine genaue
Beschreibung der Abhängigkeiten ist nicht vorhanden. Insgesamt nehmen 24
Männer an der Studie teil. Eine vorhandene Depression und Ängstlichkeit wird
mittels „Beck II – Depressions-Inventar“ und dem „Spielberger State-Trait-Anxiety-
Inventory“ festgestellt.

Es werden gleich viele Probanden in die Interventions- und in die Kontrollgruppe


eingeteilt, so dass sich eine Gruppengröße von jeweils 12 Personen ergibt
(12/12). Das Durchschnittsalter der Männer der Interventionsgruppe liegt bei 26
Jahren, der Männer der Kontrollgruppe bei 26,75 Jahren. Die Teilnehmenden der
Interventionsgruppe praktizieren in 60 Minuteneinheiten, dreimal pro Woche für
insgesamt fünf Wochen Yoga. Die insgesamt 15 Yoga-Einheiten bestehen aus
körperlichen Übungen, Atemtechniken, Meditations- und Entspannungstechniken
(Marefat et al., 2011), welche nicht näher beschrieben werden.

Unterweger Nina Magdalena 35


Universitätslehrgang Public Health

Die Interventionsgruppe zeigt im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikante


Verbesserungen bei Depression und bei Angst als Zustandsbeschreibung („state
anxiety level“). Keine Signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen
ergeben sich bei Angst als Charaktereigenschaft („trait anxiety level“).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Einsatz von Yoga einen
positiven Effekt auf das Depressions- und Ängstlichkeitslevel von Abhängigen im
Zeitraum der Rehabilitation zeigt. Yoga wird auch hier als positive ergänzende
Methode bei der Behandlung von Abhängigkeiten angesehen (Marefat et al.,
2011).

Unterweger Nina Magdalena 36


Studie Studiendesign Studien- Intervention Ergebnisse Anmerkungen

37
Universitätslehrgang Public Health

population
Dhawan, A.; Randomisierte Männliche Sudarshan Kriya Baseline: SKY ist als
Chopra, A., Jain, kontrollierte Opioidabhängig Yoga (SKY), ein Erhebung demografischer Daten, ergänzende
R.; Yadav, D; Studie e Programm mit Geschichte des Drogenkonsums Therapie
Vedamurthachar n = 84 yogischen und körperliche Untersuchung, förderlich für
Kontrollgruppe: Atemtechniken zur WHO-QOL-BREF gesundheitliche
übliche Alter: ab 18 Verbesserung der Lebensqualität
Behandlung Jahren Lebensqualität von 3-Monate Follow-Up:
(2015) (treatment as Opioid Abhängigen keine Veränderungen der Kostengünstige
usual = TAU) Interventions- körperlichen Gesundheit, dafür und risikoarme
gruppe (n = 55) Messinstrumente: leichte Verschlechterung der Zusatz-
Interventions- WHO QOL (quality psychischen Gesundheit (p<0,01) behandlung
gruppe: übliche Kontroll- of life)-BREF scale in der Interventionsgruppe
Behandlung und gruppe (n = 29)
zusätzlich eine 6-Monate-Follow-Up:
Einschulung in Urintest mittels Interventionsgruppe zeigt in allen
das SKY Opiat-Streifentest- 4 Bereichen eine signifikante
Programm (3 Methode zum Verbesserung. Im Vergleich zur
Tage, insgesamt Nachweis von Kontrollgruppe zeigt die
Tabelle 3: Überblick Ergebnisse

12 Stunden) kürzlichem Interventionsgruppe eine


Drogenkonsum signifikante Verbesserung der
(48h) körperlichen Gesundheit (p<0,05),
der psychischen Gesundheit

Unterweger Nina Magdalena


(p<0,001) und des Umfelds
(p<0,001).
Kontrollgruppe zeigt im Bereich
der Sozialbeziehungen signifikante
Veränderungen.
Urintest in der Interventionsgruppe
negativ
Studie Studiendesign Studien- Intervention Ergebnisse Anmerkungen

38
Universitätslehrgang Public Health

population
Zhuang, S., An, Randomisierte Frauen Yogaintervention Baseline: Yoga als
S., Zhao, Y. kontrollierte zwischen 20 und (Atemtechniken, Erhebung demografischer und ergänzende
(2013) Studie 37 Jahren auf Meditation, klinischer Daten, POMS + SF-36 Methode hebt die
Entzug von Asanas, (keine signifikanten Unterschiede Befindlichkeit und
Kontrollgruppe: Heroin, Entspannungstech zwischen den Gruppen) die
übliche n = 81/75 niken) zur Lebensqualität
Behandlung Verbesserung der 3 und 6 Monate: POMS + SF-36 von
(treatment as Durchschnitts- Befindlichkeit und heroinabhängige
usual = TAU) alter: 27,8 Jahre der Lebensqualität POMS: n Frauen auf
von In beiden Gruppen zeigten sich im Entzug.
Interventions- Kontroll- heroinabhängigen Laufe der Zeit Effekte in den
gruppe: gruppe: n = Frauen auf Entzug Bereichen „Ängstlichkeit“ (p<0,001),,
6 Monate, 5 40/38 „Depression“ (p<0,001),
Tage die Woche Yoga: 50 Minuten „Erschöpfung“ (p<0,039), und
Yoga zusätzlich Interventions- Einheiten, 5 Tage „Verwirrung“ (p<0,001)
zur üblichen gruppe: n = die Woche für 6
Behandlung 41/37 aufgeteilt Monate SF-36:
aufgeteilt in 2 in 2 Gruppen In beiden Gruppen zeigten sich im
Gruppen n = 21 Messinstrumente: Laufe der Zeit Effekte in den
n = 22 Profile of Mood Bereichen „körperliche Funktion“
Yoga zu State (POMS) (p<0,023), „körperliche Schmerzen“
unterschiedliche (p<0,044), „Allgemeinzustand“

Unterweger Nina Magdalena


n Zeiten, aber Medical Outcomes (p<0,0008), „Vitalität“ (p<0,016),
mit dem selben Study 36-item „emotionale Funktion“ (p<0,031) und
Instruktor Short-Form Health „psychische Gesundheit“ (p<0,042).
Survey (SF-36)
Drop-out: n = 6 Mittelewerte der körperlichen Ebene
(2 in Kontroll- Urintest zum (PCS) und psychischen Ebene (MCS)
und 4 in Nachweis von sind in der Kontrollgruppe leicht und
Interventions- Drogenkonsum in der Interventionsgruppe signifikant
gruppe) angestiegen. Alle 8 Variablen zeigten
signifikante Veränderungen (p<0,01).
Studie Studiendesign Studien- Intervention Ergebnisse Anmerkungen

39
Universitätslehrgang Public Health

population
Shahab, L.; Experimentelle n = 96 Pranayama als Baseline: Keine genauen
Sarkar, B.; Studie Intervention für das Erhebung demografischer Daten und Angaben zum
West, R. Alter: ab 18 Craving nach einer Geschichte des Nikotinkonsums, Fragebogen
(2013) Jahren Zigarette Fagerstrom Test zur Feststellung der
Nikotinabhängigkeit
Regelmäßiges Messinstrument:
Rauchen seit Kohlenmonoxid- Direkt nach der Intervention:
mind. 1 Jahr (5 Messung zur Signifikante Effekte in der
oder mehr Validierung des Interventionsgruppe im Vergleich zur
Zigaretten/Tag) Raucherstatuts Kontrollgruppe beim Craving
(cut-off: <10ppm) Keine Effekte zwischen den Gruppen
Interventions- bei anderen Entzugssymptomen
gruppe mit Fragebogen (beide zeigten eine Reduktion)
yogischen
Atemtechniken Nach 24 Stunden:
(n = 48) Keine signifikanten Effekte bei
Craving und dem Großteil der
Videokontroll- anderen Entzugsymptome, lediglich
gruppe (n = 48) beim „Hungergefühl“ (p<0,036)

Unterweger Nina Magdalena


Studie Studiendesign Studien- Intervention Ergebnisse Anmerkungen

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population
Marefat, M.; Semi- n = 24 Effekte von Signifikante Verbesserungen der Yoga bringt
Peymanzad, H.; experimentelle männlich Yogaübungen auf Interventionsgruppe im Vergleich zur signifikante
Alikhajeh, Y. Studie das Depressions- Kontrollgruppe bei Depression Unterschiede in
(2011) unterschiedliche und (p<0,048) und Angst als Bezug auf
Abhängigkeiten Ängstlichkeitslevel Zustandsbeschreibung „state anxiety Depression und
von Abhängigen level“ (p<0,023), keine Signifikanten Angst als
Interventions- auf Rehabilitation Unterschiede bei Angst als Zustandsbeschrei
gruppe : n = 12 Charaktereigenschaft „trait anxiety bung („state
Durchschnitts- Yoga: 60 Minuten, level“ (p<0,835) anxiety level“)
alter: 26 Jahre 3 Tage die Woche
für insgesamt 5 Keine genauen
Kontrollgruppe: Wochen Angaben zu den
n = 12 verschiedenen
Durchschnitts- Messinstrumente: Abhängigkeiten
alter: 26,75 Beck II –
Jahre Depressions-
Inventar
Spielberger State-
Trait-Anxiety-
Inventory

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Universitätslehrgang Public Health

4 Diskussion

Ziel dieser Masterarbeit ist es, einen systematischen Überblick über den
gesundheitsförderlichen Beitrag von Yoga bei der Behandlung von Abhängigkeiten
zu geben. Dafür wurden vier Artikel analysiert. In diesem Kapitel werden die
daraus gewonnen Erkenntnisse herangezogen, um die Forschungsfrage zu
beantworten. Des Weiteren wird sowohl die Methodik als auch die gefundene
Literatur kritisch betrachtet.

Um die Frage zu beantworten, ob Yoga einen positiven Beitrag bei der


Behandlung von Sucht leisten kann, wurden vier Arbeiten eingeschlossen und
untersucht. Diese behandeln ähnliche Themen, weisen aber auch einige
Unterschiede auf. Sie unterscheiden sich beispielsweise bezüglich der
Interventionsart, der Interventionslänge, der Eigenschaften der
Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, sowie auch der gemessenen
Ergebnisse. Dadurch ist ein Vergleich schwierig.

Die Interventionslänge in den analysierten Studien reicht von 24 Stunden bis


sechs Monate. Bei drei von vier Studien ist die Studienpopulation entweder rein
männlich oder rein weiblich. Lediglich eine Studie untersucht Frauen und Männer
im Rahmen einer Population (Shahab et al., 2013). Insgesamt werden 279
Personen untersucht. Bei 84 Personen liegt eine Opioidabhängigkeit (Dhawan et
al., 2015), bei 75 Personen eine Heroinabhängigkeit (Zhuang et al., 2013), bei 96
Personen eine Nikotinabhängigkeit (Shahab et al., 2013) vor und bei 24 Personen
werden verschiedene Abhängigkeiten untersucht, welche nicht näher beschrieben
werden (Marefat et al., 2011).

Es kommen zudem unterschiedliche Yogatechniken zum Einsatz und es werden


unterschiedliche Messinstrumente für verschiedene Outcomes herangezogen.
Von insgesamt vier Studien geben drei (Dhawan et al., 2015; Zhuang et al., 2013;
Shahab et al., 2013) genauere Angaben zu den durchgeführten Yogaeinheiten. So
werden bei der Studie von Shahab et al. (2013) die zwei angewendeten
Atemtechniken genau beschrieben. Auch in der Studie von Zhuang et al. (2013)
finden sich Hinweise auf die durchgeführten Asanas. Dhawan et al. (2015) geben

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einen genauen tabellarischen Überblick über das von ihnen angewendete


Sudarshan Kriya Yoga Programm. Lediglich in der Studie von Marefat et al. (2011)
werden keine genaueren Angaben zu den durchgeführten Yogaübungen gemacht.
Zwei Studien behandeln den Einfluss von Yoga auf die Lebensqualität (Dhawan et
al., 2015; Zhuang et al., 2013). Eine davon erhebt zusätzlich auch noch die
Auswirkungen von Yoga auf die Befindlichkeit (Zhuang et al., 2013). Beide
kommen zu dem Ergebnis, dass Yoga eine sinnvolle Methode zur Erhöhung der
Lebensqualität und der Befindlichkeit darstellt. Sowohl Dhawan et al. (2015) als
auch Shahab et al. (2013) setzen in ihrer Studie yogische Atemtechniken als
Intervention ein. Wobei sich die Atemübungen in den Studien unterscheiden. Die
Studie von Marefat et al. (2011) untersuchte den Einfluss von Yoga auf das
Depressions- und Angstlevel von Abhängigen in einer Rehabilitationseinrichtung.
Auch hier zeigten sich positive Ergebnisse.

Die Literaturrecherche nach Studien zum Thema Yoga bei Suchterkrankungen


lieferte nur wenige wissenschaftlich fundierte Studien. Es gibt kaum Forschung,
welche sich den wissenschaftlichen Standards entsprechend mit dem Thema
Yoga im Allgemeinen oder über die Wirksamkeit von Yoga im speziellen bei
Abhängigkeiten auseinandersetzt, trotz wachsenden Interesses in der
Gesellschaft. So schränken einerseits die fehlende Forschung und andererseits
auch die verwendeten Schlagwörter, sowie die Ein- und Ausschlusskriterien die
Ergebnisse weiter ein. Somit werden nur Studien die in deutscher oder englischer
Sprache publiziert sind und welche frei zugänglich sind eingeschlossen. Dadurch
reduziert sich die Anzahl an zu berücksichtigender Literatur ebenfalls.

Auch weisen die Studien zum Teil Einschränkungen bezüglich zu geringer


Stichprobengrößen, der Therapietreue und der Methodik auf. So werden
beispielsweise in der Studie von Zhuang et al. (2013) die Probandinnen stationär
aufgenommen und bekommen eine verpflichtende Entgiftung. Dadurch ergibt sich
unumgänglich eine relativ konstante Therapietreue. Auch sind die Gruppengrößen
mit weniger als 40 Personen pro Gruppe relativ klein. Wenngleich Tendenzen
erkennbar sind, lassen sich daraus keine Verallgemeinerungen ableiten. Die
Länge des Programms über sechs Monate spielt vermutlich einen maßgeblichen
Einfluss auf die Wirksamkeit bezogen auf die Befindlichkeit und die

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Lebensqualität. Zudem geben die Yogaeinheiten den Teilnehmerinnen die Chance


soziale Kontakte aufzubauen, Teilhabe zu erleben und zwischenmenschliche
Beziehungen einzugehen. Dies könnte wiederum einen Beitrag auf die psychische
Gesundheit haben.

Des Weiteren ist in der Studie von Shahab et al. (2013) die Interventionstreue bei
den Probandinnen und Probanden gering. Im Durchschnitt praktizieren die
Teilnehmenden der Interventionsgruppe die yogischen Atemtechniken lediglich
etwas mehr als sieben Minuten außerhalb des Labors. Die mangelnde Einhaltung
der Instruktionen könnte ein Grund für die fehlenden signifikanten Effekte bei der
Endmessung, 24 Stunden nach Beginn der Untersuchung, sein. Zeigen sich doch
signifikante Reduktionen im Craving gleich im Anschluss an die Praxisübungen.
Außerdem ist es fraglich ob die Ergebnisse dieser Studie auch auf stark
abhängige Raucherinnen und Raucher übertragen werden können. Gemessen mit
dem Fagerstrom-Test weisen die teilnehmenden Personen nur eine relativ geringe
Nikotinabhängigkeit, sowie ein moderates Craving und andere Entzugssymptome
auf. Am Ende des Untersuchungszeitraumes bekommen die Teilnehmenden
zudem 40 Pfund für ihre Zeit erstattet. Ein eventueller Anreiz für die Teilnahme an
der Studie.

Durch die geringe Studienanzahl und die schwierige Vergleichbarkeit der Studien
in Bezug auch auf die Interventionsart und die gemessenen Ergebnisse, lassen
sich keine Verallgemeinerungen ableiten.

Zusammenfassend zeigt sich dennoch ein positiver Trend sowohl in der Praxis,
was den Einsatz von Yoga in Präventions- und Behandlungsbereichen von
Abhängigkeiten angeht, als auch in den Ergebnissen von diesbezüglichen
Studien. Sehr wohl aber unterstreichen die Ergebnisse Tendenzen, dass Yoga
einen positiven Beitrag auf die subjektive und objektive Gesundheit sowie auf das
Wohlbefinden von Personen mit Abhängigkeiten hat.

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5 Ausblick

Auch wenn es nach wie vor an fundierten Studien zum Thema mangelt, verweisen
die Ergebnisse dennoch auf das bedeutsame therapeutische Potential von Yoga
in der Behandlung von Abhängigkeiten. Vor allem auch wegen des wachsenden
Interesses an Yoga ist eine wissenschaftliche Überprüfung der Einsatzgebiete von
Yoga als wirkungsvolle, heilende Philosophie wichtig. Dies könnte in Zukunft zu
einer vermehrten Aufnahme ins Gesundheitssystem beitragen. Da eine
Verallgemeinbarkeit aufgrund der wenigen Daten nicht möglich ist, sind
weiterführende Arbeiten zu dem Thema wünschenswert. Nicht nur in Bezug auf
die individuellen Entwicklungen, sondern auch inwieweit diese Erkenntnisse
gesamtgesellschaftlich relevant sind.

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7 Abbildungsverzeichnis- und Tabellenverzeichnis

ABBILDUNG 1: HAUPTRICHTUNGEN DES HISTORISCHEN YOGA 11


ABBILDUNG 2: ENERGIEZENTREN - CHAKREN 15
ABBILDUNG 3: FLUSSDIAGRAMM ZUM ABLAUF DER LITERATURRECHERCHE 29

TABELLE 1: SUCHTARTEN 23
TABELLE 2: EIN- UND AUSSCHLUSSKRITERIEN 27
TABELLE 3: ÜBERBLICK ERGEBNISSE 37

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