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Designrecht Patent EKopperschmidt
Designrecht Patent EKopperschmidt
Studierende
Elisa Kopperschmidt
Betreuer
Prof. Dr. jur. Thorsten S. Richter
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Patentrecht Fakten
// ein Patent ist ein geprüftes Schutzrecht
// ein Patent wird für eine technische Erfindung erteilt, die neu ist,
auf einer erfinderischen Tätigkeit beruht und gewerblich anwendbar ist
// Patente werden nur für Erfindungen erteilt, die technisch nutzbar sind
,,Patente belohnen ihren Inhaber oder ihre Inhaberin // Anmeldung auf nationaler Ebene beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA)
durch ein befristetes und räumlich begrenztes
Nutzungsmonopol. Sie erfüllen gleichzeitig eine // der Schutz eines Patentes kann bis zu 20 Jahre andauern,
wichtige Informationsfunktion: Die Veröffentlichung bei jährlicher Zahlung von stetig steigenden Verlängerungsgebühren
der Erfindung gibt Anreize für weitere Forschung
und Entwicklung. Von dieser Innovationsförderung // Beginn des Schutzes rückwirkend mit der Veröffentlichung der Erteilung im Patentblatt
und dem Wissenszuwachs profitieren Erfinder und
Verbraucher gleichermaßen.“
// Europäische Patente umfassen 38 Vertragsstaaten des EPÜ (Eurpäisches Patentübereinkommen)
und können vom EPO (European Patentorganisation)erteilt werden
// innerhalb von 12 Monaten nach der Anmeldung eines Patentes bei der DPMA steht dem Anmelder
für eine europäische, internationale oder ausländische Patentanmeldung derselben Erfindung
ein Prioritätsrecht zu
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Patentanmeldung Fallbeispiel
// Am Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) haben die als wissenschaftliche Mitarbeiter
angestellten Diplom-Ingenieure Tony Gaußer, Linda Geißler und Matthias Weinert eine
werkzeuglose Verbindungslösung in Form eines Beschlages für den Möbelbau entwickelt.
// Die Entwicklung bringt einen sowohl einen Mehrwert für den Kunden aber auch für den Möbel-
hersteller mit sich und soll zum Patent angemeldet werden. Hintergrund des Projektes war es,
eine Möglichkeit zu schaffen, Möbel für den Nichtwohnbereich (Büro, Kindertagesstätten, ...)
in Montagebauweise verbunden mit der Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Montage ohne
Werkzeug durch den Abnehmer exportfähig zu machen.
// Für die Anmeldung eines Patentes wird die Anwaltskanzlei Sperling, Fischer & Heyner beauftragt.
// Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über den
Projektträger AIF Projekt GmbH in der Förderrichtlinie ZIM gefördert.
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Fallstudie Sachverhalt
// Patentanmelder // Erfinder
Arbeitgeber wissenschaftl. Mitarbeiter
Institut für Holztechnologie Dresden Tony Gauser
gemeinnützige GmbH Linda Geißler
Matthias Weinert
nach dem arbeitsrechtlichen Grundsatz vom Recht am
Arbeitsergebnis steht die Erfindung dem Arbeitgeber zu
haben als Erfinder das Recht auf das Patent
(Anspruch auf Erfindervergütung)
ist verpflichtet, eine gemeldete Diensterfindung zur Erteilung eines
(Urhebernennung)
Schutzrechts (Patent) anzumelden und berechtigt, die Dienst-
erfindung im Ausland zur Erteilung von Schutzrechten anzumelden Patentrechtlicher Schutz für
strebt Patentanmeldung an um Lizenzen an potentielle Hersteller
„einen Möbelbeschlag für eine lösbare
zu vergben
Verbindung von zwei Möbelteilen ...“
// Patentanwälte
Sperling, Fischer & Heyner
// Patentamt
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Patentanmeldung Begriffe
// Technik/Technizität der Erfindung // Fallbeispiel
Ein Patent wird nur auf technische Erfindungen erteilt. Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik de- ... Die Aufgabe der Erfindung wird insbesondere durch einen Möbelbeschlag für eine lösbare
finiert die Bereiche immer wieder neu. Was eine technische Erfindung ist, wird deshalb auch im Patentgesetz Verbindung von zwei Möbelteilen gelöst, welcher im Wesentlichen aus einem Beschlagbett
nicht definiert. mit einem Klappbolzen und einer Hülse besteht ...
bei dem entwickelten Möbelbeschlag handelt es sich um ein Erfindung auf der
konstruktiv-technischen Ebene
// Neuheit
Eine Erfindung gilt als neu, wenn sie nicht zum Stand der Technik gehört. Als Stand der Technik gelten alle ... Im Stand der Technik sind Möbelbeschläge für eine Vielzahl von Verbindungstypen und
Kenntnisse, die der Öffentlichkeit vor dem Anmeldetag schriftlich oder mündlich irgendwo in der Welt zu- Verbindungsbeschlägen als Einteilverbinder oder als Exzenterverbinder bekannt. Häufig
gänglich gemacht wurden. Weiterhin gehören zum Stand der Technik Vorveröffentlichungen des Erfinders sind derartige Möbelbeschläge vormontiert, zur Endmontage werden Werkzeuge benötigt,
beziehungsweise des Anmelders selbst, beispielsweise Konferenzbeiträge, Artikel in wissenschaftlichen die gegebenenfalls der Lieferung der einzelnen Möbelteile beigefügt sind ...
Zeitschriften und Ausstellungen auf Messen.
neue Anwendung im Bereich der Möbelverbindungen, da der Beschlag werkzeuglos
montierbar ist und Fehlbedienung ausschließt
// Erfinderische Tätigkeit
Es reicht nicht aus, dass eine Erfindung neu ist. Sie muss auch auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen, ... die durch Gestaltung der Erfindung ausgeschlossene Fehlbedienung, die geringen Anfor-
das heißt, sie darf nicht in nahe liegender Weise aus dem Stand der Technik hervorgehen. Durch dieses derungen beim Einbringen und Verwenden des Beschlags sowie die durch die Vorspannung
Kriterium wird sichergestellt, dass nicht jede Neuerung, die noch so geringfügig ist, schon zu einem Schutz- erreichte dynamische Belastbarkeit der werkzeuglos zu montierenden Konstruktion...
recht führt. Schutzrechte für Erfindungen, die sich kaum vom Bekannten abheben, würden die Nutzung und
die Entwicklung auf dem Gebiet behindern. Dadurch würde der Fortschritt blockiert. die Konstruktionsweise des Beschlags erzeugt in der Verbindung eine definierte Vor-
spannung, so dass Toleranzen ausgeglichen werden und ein Lockern der Verbindung
vermieden wird
// Gewerbliche Anwendbarkeit
Die gewerbliche Anwendbarkeit wird im Grunde von allen Erfindungen erfüllt, die auf irgendeinem gewerb- ... preiswert im Spritzgussverfahren herstellbar und besteht aus Klappbolzen, Beschlagbett
lichen Gebiet herstell- oder benutzbar sind (vergleiche § 5 Patentgesetz). Ideen, die nicht realisierbar sind, und Hülse...
dürfen auch nicht patentiert werden, beispielsweise weil sie wie das Perpetuum moblie gegen derzeit an- ... nur eine Entformungsrichtung beim Spritzguss erforderlich. Damit ist ein wirtschaftlicher
erkannte physikalische Gesetze verstoßen. Einsatz auch in der Serienproduktion möglich ...
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Patentanmeldung Begriffe
// Mittelbare Verwertung
// Patentansprüche Von einer eher mittelbaren Verwertung kann man sprechen, wenn die Schutzrechte verkauft bzw.
Patentansprüche sind knapp und klar formulierte Angaben, die erklären, worin die Erfindung besteht und in Kooperationen eingebracht werden. Auch die Lizenzvergabe fällt hierunter.
welcher Schutz im Einzelnen beansprucht wird. Mit den Patentansprüchen legt man den Schutzumfang
Ihres Patents fest. Man sollte die Ansprüche sehr präzise formulieren; alle unter Schutz zu stellenden techni-
schen Merkmale müssen in den Ansprüchen exakt angegeben werden.
// Arbeitnehmererfindung
Kraft des Erfinderprinzips erwirbt der Arbeitnehmererfinder zwar originär alle Rechte an der Erfindung. Der
Arbeitnehmer ist aber verpflichtet, dem Arbeitgeber eine Diensterfindung zu melden. Der Arbeitgeber kann
die Diensterfindung in Anspruch nehmen und dadurch alle vermögenswerten Rechte an der Diensterfin-
dung auf sich überleiten. Als Ausgleich für diesen Rechtsverlust steht dem Arbeitnehmererfinder neben sei-
nem Arbeitslohn ein Anspruch auf angemessene Vergütung zu. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, eine gemel-
dete Diensterfindung im Inland zur Erteilung eines Schutzrechts (regelmäßig zur Erteilung eines Patents) an-
zumelden und berechtigt, die Diensterfindung im Ausland zur Erteilung von Schutzrechten anzumelden.
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Patentanmeldung Vorschriften
// Patentgesetz (PatG)
§1 §9
(1) Patente werden für Erfindungen auf allen Gebieten der Technik erteilt, sofern sie neu sind, Das Patent hat die Wirkung, dass allein der Patentinhaber befugt ist, die patentierte Erfindung im Rahmen
auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind. des geltenden Rechts zu benutzen. Jedem Dritten ist es verboten, ohne seine Zustimmung
1. ein Erzeugnis, das Gegenstand des Patents ist, herzustellen, anzubieten, in Verkehr zu bringen oder zu
gebrauchen oder zu den genannten Zwecken entweder einzuführen oder zu besitzen;
§3 2. ein Verfahren, das Gegenstand des Patents ist, anzuwenden oder, wenn der Dritte weiß oder es auf
(1) Eine Erfindung gilt als neu, wenn sie nicht zum Stand der Technik gehört. Der Stand der Technik umfaßt
Grund der Umstände offensichtlich ist, daß die Anwendung des Verfahrens ohne Zustimmung des Patent-
alle Kenntnisse, die vor dem für den Zeitrang der Anmeldung maßgeblichen Tag durch schriftliche oder
inhabers verboten ist, zur Anwendung im Geltungsbereich dieses Gesetzes anzubieten;
mündliche Beschreibung, durch Benutzung oder in sonstiger Weise der Öffentlichkeit zugänglich ge-
3. das durch ein Verfahren, das Gegenstand des Patents ist, unmittelbar hergestellte Erzeugnis anzu-
macht worden sind.
bieten, in Verkehr zu bringen oder zu gebrauchen oder zu den genannten Zwecken entweder einzuführen
oder zu besitzen.
§4
Eine Erfindung gilt als auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhend, wenn sie sich für den Fachmann nicht
§ 63
in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik ergibt. Gehören zum Stand der Technik auch Unterla-
(1) Auf der Offenlegungsschrift (§ 32 Abs. 2), auf der Patentschrift (§ 32 Abs. 3) sowie in der Veröffent-
gen im Sinne des § 3 Abs. 2, so werden diese bei der Beurteilung der erfinderischen Tätigkeit nicht in Be-
lichung der Erteilung des Patents (§ 58 Abs. 1) ist der Erfinder zu nennen, sofern er bereits benannt wor-
tracht gezogen.
den ist. Die Nennung ist im Register (§ 30 Abs. 1) zu vermerken. Sie unterbleibt, wenn der vom Anmelder
angegebene Erfinder es beantragt. Der Antrag kann jederzeit widerrufen werden; im Falle des Widerrufs
wird die Nennung nachträglich vorgenommen. Ein Verzicht des Erfinders auf Nennung ist ohne rechtliche
§5 Wirksamkeit.
Eine Erfindung gilt als gewerblich anwendbar, wenn ihr Gegenstand auf irgendeinem gewerblichen Ge-
biet einschließlich der Landwirtschaft hergestellt oder benutzt werden kann.
§6
Das Recht auf das Patent hat der Erfinder oder sein Rechtsnachfolger. Haben mehrere gemeinsam eine
Erfindung gemacht, so steht ihnen das Recht auf das Patent gemeinschaftlich zu. Haben mehrere die Er-
findung unabhängig voneinander gemacht, so steht das Recht dem zu, der die Erfindung zuerst beim Pa-
tentamt angemeldet hat.
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Patentanmeldung Vorschriften
// Gesetz über Arbeitnehmererfindungen (ArbnErfG)
§ 5 Meldepflicht
(1) Der Arbeitnehmer, der eine Diensterfindung gemacht hat, ist verpflichtet, sie unverzüglich dem Arbeit-
geber gesondert in Textform zu melden und hierbei kenntlich zu machen, daß es sich um die Meldung
einer Erfindung handelt. Sind mehrere Arbeitnehmer an dem Zustandekommen der Erfindung beteiligt,
so können sie die Meldung gemeinsam abgeben. Der Arbeitgeber hat den Zeitpunkt des Eingangs der
Meldung dem Arbeitnehmer unverzüglich in Textform zu bestätigen.
1. ein Erzeugnis, das Gegenstand des Patents ist, herzustellen, anzubieten, in Verkehr zu bringen oder zu
gebrauchen oder zu den genannten Zwecken entweder einzuführen oder zu besitzen;
2. ein Verfahren, das Gegenstand des Patents ist, anzuwenden oder, wenn der Dritte weiß oder es auf
Grund der Umstände offensichtlich ist, daß die Anwendung des Verfahrens ohne Zustimmung des Patent-
inhabers verboten ist, zur Anwendung im Geltungsbereich dieses Gesetzes anzubieten;
3. das durch ein Verfahren, das Gegenstand des Patents ist, unmittelbar hergestellte Erzeugnis anzu-
bieten, in Verkehr zu bringen oder zu gebrauchen oder zu den genannten Zwecken entweder einzuführen
oder zu besitzen.
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Fallstudie Beteiligte
// Patentinhaber Arbeitgeber nach der Erteilung eines Patents ist der Anmelder Patentinhaber und kann die
entstandenen Rechte aus der Erfindung geltend machen.
Institut für Holztechnologie Dresden
gemeinnützige GmbH
// Erfinder Arbeitnehmer als Erfinder in der Arbeitnehmerposition haben die drei Ingenieure ein Anspruch
auf Urhebernennung und eine aushandelbare Erfindervergütung durch den
Tony Gauser Patentinhaber
Linda Geißler
Matthias Weinert
// Patentanwälte beraten und vertreten Patentanmelder auf dem Gebiet des geistigen Eigentums
und des gewerbliche Rechtsschutzes
Sperling, Fischer & Heyner
// Deutsches Patent- und Markenamt München zuständig als Zentralbehörde auf dem Gebiet des Gewerblichen Rechtsschutzes
auch für die Eintragung des Patents, d.h. hier für einen deutschlandweiten Schutz
des eingereichten Möbelbeschlags
// Bundespatentgericht München entscheidet über evtl. Streitigkeiten auf dem Gebiet des Gewerblichen Rechts-
schutzes, z.B. wenn es darum geht ob das Patent den Erfindern Frischholz gewährt,
versagt oder wieder entzogen werden soll.
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Fallstudie Fristen, Termine, Kosten
// Anmeldung/Anmeldetag
Mit dem Eingang der Anmeldung ist die Erfindung beim DPMA hinterlegt
und der Anmeldetag festgelegt. Dieser Anmeldetag ist sehr wichtig.
Er bestimmt grundsätzlich, welcher Stand der Technik bei der Prüfung der
angemeldeten Erfindung zu Grunde zu legen ist. Zudem schließt er aus,
dass Konkurrenten auf eine spätere Anmeldung der gleichen Erfindung
ein Patent erteilt bekommen.
Im Fallbeispiel: 01.06.2016
Anmeldung Offenlegung Letzter Termin
( 18 Monate ) Prüfungsantrag
// Offenlegung
Die Patentanmeldung wird 18 Monate nach dem Anmelde- oder Prioritätstag
veröffentlicht. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann auch die Akte eingesehen
Zahlung von Jahresgebühren werden. Mit der Offenlegung wird die Öffentlichkeit über das möglicherweise
Prioritätsjahr künftig bestehende Schutzrecht informiert. Ab diesem Zeitpunkt kann der
Anmelder unter bestimmten Voraussetzungen vom Nachahmer eine den
Jahre ab Anmeldung Umständen nach angemessene Entschädigung verlangen.
( Max. Laufzeit 20 Jahre)
1 2 3 4 5 6 7 Im Fallbeispiel: Offenlegungstag 07.12.2017
Einspruchsfrist
( 3 Monate )
// Einspruch
Sollte jemand der Meinung sein, dass ein Patent zu Unrecht erteilt wurde, kann
er bis neun Monate nach der Patentveröffentlichung Einspruch einlegen.
Dabei muss er schriftlich alle Argumente vorbringen, die gegen eine Patent-
Durchschnittsdauer des Einspruchsverfahren erteilung sprechen und aus seiner Sicht im Prüfungsverfahren außer Acht
Prüfungsverfahrens bei gelassen wurden. Beispielsweise könnte er eine Veröffentlichung über die
Antrag mit Anmeldung Erfindung benennen, die vor dem Anmeldetag des Patents veröffentlicht wurde
und im Prüfungsverfahren nicht berücksichtigt wurde.
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Fallstudie Fristen, Termine, Kosten
// Anmeldegebühr
wird fällig mit der mit der Anmeldung
260 € bei elektronischer Anmeldung fallig für das IHD ab dem 01.06.2016
( es werden 21 Patentansprüche angemeldet; 40€ + ( 20 x 11€)=260€ )
// Prüfungsantrag
7 Jahre ab Anmeldetag um auch tatsächlich ein Patent zu erhalten, muss der Erfinder einen Prüfungsantrag stellen
und die Prüfungsgebühr in Höhe von 350,00 Euro bezahlen. Erst dann kann das Amt die für die Patenterteilung
notwendige Prüfung der Anmeldung durchführen.
260 € Anmeldegebühr + 350 € Antrag auf Prüfungsverfahren = 610€ Gebührenzahlung nach der Anmeldung
// Jahresgebühren
ab dem 3. Jahr ab Anmeldetag fällig.
Die Jahresgebühren sind jeweils für die folgende Schutzfrist am letzten Tag des Monats fällig, der
dem Anmeldemonat entspricht. Wird die Jahresgebühr nicht bis zum Ablauf des zweiten Monats
nach Fälligkeit bezahlt, so kann die Gebühr mit dem Verspätungszuschlag in Höhe von 50,00 Euro
noch bis zum Ablauf des sechsten Monats nach Fälligkeit bezahlt werden. Wird die Jahresgebühr nicht,
nicht rechtzeitig oder nicht vollständig gezahlt, gilt die Anmeldung als zurückgenommen
bzw. erlischt das Patent.
3.Patentjahr 70€ fällig zum 30.06.2018 ( Nachfrist mit Verspätungszuschlag (+50€) bis zum 31.12.2018 )
4.Patentjahr 70€ fällig zum 30.06.2019
5.Patentjahr 90€ fällig zum 30.06.2020
// Einspruchsgebühr
gege die Patenterteilung kann jedermann innerhalb von 9 Monaten nach Veröffentlichung
der Erteilung des Patents im Patentblatt Einspruch erheben.
Einspruchgebühr: 200 Euro
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Fallstudie Patentanmeldung
// Anmeldung
Online-Antrag
durch vertretende Patentanwälte
integriert:
Antrag auf Patentprüfung
(kann auch separat innerhalb
von 7 Jahren ab Anmeldung
gestellt werden)
Gesammelte Gebührenzahlung
per Lastschrift
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Fallstudie Patentanmeldung
// Erfinderbenennung
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Fallstudie Patentanmeldung
// Beschreibung
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Fallstudie Patentanmeldung
// Beschreibung
Begründung des Patentanspruchs
... 15
Fallstudie Patentanmeldung
// Formulierung der
Patentansprüche (21)
... 16
Fallstudie Patentanmeldung
// Zusammenfassung
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Fallstudie Patentanmeldung
// Zeichnungen
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Fallstudie Lizenzvergabe
Einfacher Lizenzvertrag über das Patent DE 10 2016 110 140 B4
zwischen der Firma
Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH
Zellescher Weg 24
01217 Dresden
- im Folgenden Lizenzgeber genannt -
und der Firma
Möbelhersteller Mustermann GmbH
Musterstraße 12
65432 Musterhausen
- nachstehend Lizenznehmer genannt -
Vorbemerkung
1. Der Lizenzgeber ist Inhaber und verfügungsberechtigter über das Patent DE10 2016 110 140 B4
angemeldet beim DPMA, offengelegt am 07.12.2017, erteilt am 14.06.2018.
Das Patent betrifft eine Möbelbeschlag und Verfahren zur Montage und Demontage von
Möbelteilen mit einem Möbelbeschlag. Der Lizenzgeber hat noch keine Lizenz für das
genannte Patent erteilt.
// Lizenznehmerbegünstigung 2.Der Lizenzgeber verfügt darüber hinaus über Fabrikgeheimnisse und technisches
Know-how auf dem technischen Gebiet der Herstellung und Verwendung Möbelbeschlägen. Die
genannten Patente und Fabrikationsgeheimnisse sind bereits Gegenstand einer industriellen
Auswertung durch den Lizenzgeber. Dieser hat auch praktische Erfahrungen für den Einsatz und
Konstruktion von Möbeln und Möbelbeschlägen erworben.
Auf dieser Grundlage wird folgendes vereinbart:
(1) Der LG erteilt dem LN eine ausschließliche Lizenz für die Herstellung, den (1) Der LG erteilt dem LN eine einfache Lizenz für die Herstellung, den Gebrauch und
Gebrauch und den Vertrieb des Lizenzgegenstandes . den Vertrieb des Lizenzgegenstandes .
(2) Der LG gibt das Recht auf, die unter die Lizenz fallenden Gegenstände (2) Der LG behält sich jedoch das Recht vor, die unter die Lizenz fallenden Gegenstände
selbst im Vertragsgebiet herzustellen, zu gebrauchen und zu verkaufen. selbst im Vertragsgebiet herzustellen, zu gebrauchen und zu verkaufen.
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Fallstudie Lizenzvergabe
§ 2 Vertragsgebiet § 2 Vertragsgebiet
(1) Die Lizenz wird für die BRD erteilt. Ein Vertrieb nach FR ist so lange gestattet, bis dort vom
LG eine Lizenz vergeben worden ist und dies dem LN durch eingeschriebenen Brief mit Rück-
schein mitgeteilt wird. In diesem Fall sind zur Erfüllung bereits abgeschlossener Verträge Lie-
ferungen noch binnen 6 Monate ab Kenntnisnahme gestattet.
(2) Dem LN ist ein Vertrieb der unter dem Patent hergestellten Erzeugnisse in (2) Dem LN ist ein Vertrieb der unter dem Patent hergestellten Erzeugnisse in andere Länder
andere Länder gestattet. nicht gestattet. Für den Fall der Zuwiderhandlung ist der LN verpflichtet, die 3-fache Lizenz-
gebühr an den LG zu bezahlen. In Bezug auf den gemeinsamen Markt endet diese Verpflich-
tung mit dem Ablauf von 5 Jahren ab dem ersten Inverkehrbringen des Lizenzproduktes.
(1) Die Lizenz erstreckt sich auf den gesamten Anwendungsbereich der Erfindung, wie sie in
der Einleitung umschrieben ist, einschließlich technischer Weiterentwicklungen, soweit sie
als vertragsgegenständliche technische Gebiet betreffen.
(2) Als Lizenzgegegenstand gilt jedes Produkt, das bzw. dessen Herstellung unter mindes- (2) Als Lizenzgegegenstand gilt jedes Produkt, das bzw. dessen Herstellung unter mindes-
tens 10 Patentansprüche fällt oder dafür geheimes, vom LG stammendes Wissen benutzt. tens einen Patentanspruch fällt oder dafür geheimes, vom LG stammendes Wissen be-
nutzt.
§ 4 Übertragbarkeit § 4 Übertragbarkeit
Die Übertragung der Lizenz oder ihre Einbringung in eine Gesellschaft ist nur mit schriftlicher Die Übertragung der Lizenz oder ihre Einbringung in eine Gesellschaft ist nur mit schriftlicher
Bekanntgabe des LG gestattet. Zustimmung des LG gestattet.
§ 5 Unterlizenzen § 5 Unterlizenzen
Der LN ist berechtigt, Unterlizenzen zu erteilten. Der LN haftet für diesen Fall auch Der LN ist berechtigt, Unterlizenzen zu erteilten. Der LN haftet für diesen Fall auch für die LG
beschränkt für die LG der Unterlizenznehmer. der Unterlizenznehmer.
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Fallstudie Lizenzvergabe
§ 7 Lizenzierung von Know-how § 7 Lizenzierung von Know-how
(1) Der LG stellt dem LN geheime technische Kenntnisse und Know-how bezüglich der
Fertigung des Lizenzgegenstandes im Umfang der in der Anlage 1 aufgeführten Unterlagen
und Zeichnungen zur Verfügung.
(2) Die Übersendung der Unterlagen erfolgt innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Zahlung (2) Die Übersendung der Unterlagen erfolgt innerhalb einer Frist von 3 Wochen nach Zahlung
der unter § 12(2) genannten Beträge. Sind dafür die Gültigkeit des Vertrages Genehmigungen der unter § 12(2) genannten Beträge. Sind dafür die Gültigkeit des Vertrages Genehmigungen
erforderlich, so rechnet die Frist ab Erteilung sämtlicher Genehmigungen. erforderlich, so rechnet die Frist ab Erteilung sämtlicher Genehmigungen.
(3) Der LN hat die Unterlagen geheimzuhalten und darf diese nur mit ausdrücklicher
schriftlicher Genehmigung des LG an Zulieferer weitergeben.
(4) Der LN verpflichtet sich, Angestellte, Zulieferer eine Verpflichtungserklärung gemäß dem
in der Anlage 2 beiliegenden Muster unterschreiben zu lassen. Kopien dieser Verpflichtungen
sind an den LG zu senden.
(5) Nach Ablauf des Vertrages sind sämtliche Unterlagen an den LG zurückzugeben.
Der LN verpflichtet sich, die darin enthaltenen Kenntnisse auch weiterhin geheimzuhalten.
Er wird diese Verpflichtung auch den Angehörigen seines Betriebes und Zulieferern auferle-
gen. Diese Verpflichtung gilt solange das Know-how nicht offenkundig ist.
(6) Hinsichtlich des Umfangs der Geheimhaltungsverpflichtung trägt der LN die Beweislast
dafür, dass technisches Wissen, das ihm aufgrund dieses Vertrages mitgeteilt wurde, bereits
offenkundig war.
§ 8 Garantieklausel
(2) Der LG haftet für die Herstellbarkeit der Teile gemäß der Angaben
in Anlage 1 sowie die statischen Eigenschaften des Gerätes.
(3) Der LG haftet nicht für die Patentfähigkeit und Rechtsgültigkeit der lizenzierten Schutz-
rechte sowie für die kaufmännische Verwertbarkeit und/oder Fabrikationsreife der Erfindung.
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Fallstudie Lizenzvergabe
§ 9 Lizenzgebühr § 9 Lizenzgebühr
(1) Der LN zahlt dem LG eine Lizenzgebühr in Höhe von 5 % der seinen Abnehmern in Rechnung (1) Der LN zahlt dem LG eine Lizenzgebühr in Höhe von 7 % der seinen Abnehmern in Rechnung
gestellten Netto-Rechnungsbeträge ohne MWSt. und Frachtkosten und ohne Händler- und gestellten Netto-Rechnungsbeträge ohne MWSt. und Frachtkosten und ohne Händler- und
Barzahlungsrabatte. Die Fälligkeit der Lizenzgebühren ist der Tag der Rechnungsstellung Barzahlungsrabatte. Die Fälligkeit der Lizenzgebühren ist der Tag der Rechnungsstellung
des LN, wobei Zahlungsausfälle die Höhe der Lizenzgebühren nicht beeinflussen. des LN, wobei Zahlungsausfälle die Höhe der Lizenzgebühren nicht beeinflussen.
Die Mindestlizenzgebühr wird auf die umsatzbezogene Gebühr angerechnet Die Mindestlizenzgebühr wird auf die umsatzbezogene Gebühr angerechnet
(2) Binnen 3 Wochen nach Unterschrift des Vertrages zahlt der LN an den LG für die Überlas- (2) Binnen 3 Wochen nach Unterschrift des Vertrages zahlt der LN an den LG für die Überlas-
sung der technischen Unterlagen und die Übertragung des beschriebene Know-how einen Be- sung der technischen Unterlagen und die Übertragung des beschriebene Know-how einen Be-
trag von 10 000,00 Euro. trag von 25 000,00 Euro.
(3) Der Pauschalbetrag kann im begründeten zurückgefordert werden, auch falls der Vertrag (3) Der Pauschalbetrag kann nicht zurückgefordert werden, auch falls der Vertrag aus
aus irgendeinem Grund vorzeitig endet. irgendeinem Grund vorzeitig endet.
§ 10 Buchführungspflicht § 10 Buchführungspflicht
(1) Der LG hat das Recht, die Buchführung des LN zu überprüfen, soweit sie die Abrechnung der
Lizenzgebühren betrifft.
(2) Die Einsichtnahme in die Bücher kann jährlich nach dreimonatiger Voranmeldung ausge- (2) Die Einsichtnahme in die Bücher kann halbjährlich in den Monaten Januar und Juli ausge-
übt werden. übt werden.
(3) Das Recht auf Einsichtnahme ist ausgeschlossen, wenn der LN den Bericht eines vereidig-
ten und zur Verschwiegenheit verpflichteten Wirtschaftsprüfers vorlegt.
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Fallstudie Lizenzvergabe
§ 11 Meistbegünstigung § 11 Meistbegünstigung
(1) Der LG verpflichtet sich, falls in Lizenzverträgen mit Dritten diesen günstigere (1) Der LG verpflichtet sich, falls in Lizenzverträgen mit Dritten diesen günstigere Bedingun-
Bedingungen hinsichtlich der Lizenzgebühren eingeräumt werden, diese gen hinsichtlich der Lizenzgebühren eingeräumt werden, diese auch dem LN einzuräumen.
auch dem LN zu gleichen oder besseren Konditionen einzuräumen.
(2) Mit dem LG verbundene Unternehmen gelten nicht als Dritte im Sinne von (1).
§ 12 Qualitätskontrolle § 12 Qualitätskontrolle
(1) Der LN hat den Lizenzgegenstand in der vom LG vorgegebenen Qualität herzustellen. (1) Der LN hat den Lizenzgegenstand in der vom LG vorgegebenen Qualität herzustellen.
Der LG hat das Recht, die vereinbarte Qualität zu überwachen und den Vertrieb minderwertiger Der LG hat das Recht, die vereinbarte Qualität zu überwachen und den Vertrieb minderwertiger
Produkte zu pausieren. Sein Kontrollrecht kann der LG durch persönliche Kontrolle der Pro- Produkte zu untersagen. Sein Kontrollrecht kann der LG durch persönliche Kontrolle der Pro-
duktion ausüben. duktion ausüben.
(2) Kommt der LN einer Forderung des LG auf Abstellung von Mängeln nicht binnen einer Frist (2) Kommt der LN einer Forderung des LG auf Abstellung von Mängeln nicht binnen einer Frist
von sechs Wochen nach, so hat der LG das Recht, den Vertrag fristlos zu kündigen. von vier Wochen nach, so hat der LG das Recht, den Vertrag fristlos zu kündigen.
(3) Der LN stellt den LG von eventuellen Ansprüchen Dritter aus Produkthaftung frei.
Dasselbe gilt für Werbebehauptungen des LN über das lizenzierte Produkt.
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Quellen
https://www.dpma.de/patente/anmeldung/index.html
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/arbnerfg/
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/patg/
Projektbericht https://www.ihd-dresden.de/fileadmin/user_upload/pdf/IHD/wissensportal/taetigkeitsbericht/deutsch/
Kurzfassung_Projektberichte/2016/Gauser_Werkzeuglose_Montage.pdf
Online-Artikel https://www.moebelfertigung.com/news/22950
Online-Artikel https://www.moebelfertigung.com/news/22913
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatAkteneinsicht?akz=1020161101400
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