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VS – NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH

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Kapitel 9

Überwachen von Räumen

Inhalt des Kapitels

I. Allgemeines
II. Grundzüge der Operationsführung
III. Einsatz von Aufklärungsmitteln
IV. Einsatzunterstützung

Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen für das Überwachen von Räumen als Besondere
Gefechtshandlung in Verbindung mit den Allgemeinen Aufgaben Aufklärung und Einsatzunterstützung.
Es stellt zudem Grundsätze der Operationsführung für den Einsatz eines verstärkten Kampftruppen-
bataillons als Überwachungsverband dar.

Quellen
– HDv 100/100 „Truppenführung von Landstreitkräften“ (November 2007)
– HDv 240/100 „Führung der Heeresaufklärungstruppe“ (August 2012)
– Heeresamt, Vorläufige Taktische Grundlagen Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung
für Landoperationen (April 2009)

Anlagen
Überwachen von Räumen

Unterrichtsmaterialien (nur auf CD)


– Foliensatz Überwachen von Räumen
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I. Allgemeines

Das Überwachen von Räumen ist eine besondere Gefechtshandlung mit dem Zweck, aus weniger
bedrohten Räumen des eigenen Verantwortungsbereichs mit weiträumig eingesetzten Kräften und Mitteln
Informationen über den Gegner, Konfliktparteien oder die zivile Lage zu gewinnen. Wesentlich ist, mit
geringem Kräfteansatz Veränderungen der Lage frühzeitig zu erkennen. So soll Überraschungen
vorgebeugt und der eigenen Führung genügend Zeit zum Handeln verschafft werden.
Überwachte Räume werden nicht in ihrer Gesamtheit gesichert oder behauptet. Da zum Überwachen nur
geringe Kräfte eingesetzt werden, gewinnt der militärische Führer die Möglichkeit, mit der Masse seiner
Kräfte an anderer, entscheidender Stelle stark zu sein.
Zum Überwachen von Räumen setzt der militärische Führer einzelne Teileinheiten, Einheiten und
Verbände ein. Die Führung aller zum Überwachen von Räumen eingesetzten Kräfte und Mittel muss in
einer Hand liegen.

Wer sich entschließt, einen Raum nur zu überwachen, nimmt stets ein Risiko in Kauf. Ändert sich die
Feindlage im überwachten Raum, ist abzuwägen, ob er aufgegeben werden kann. Muss er wegen seiner
Bedeutung für die weitere eigene Operationsführung oder wegen der Absicht der übergeordneten
Führung gehalten werden, sind dafür zusätzliche Kräfte einzusetzen. Der Einsatz von Kräften, die zu
Operationen in der Tiefe befähigt sind, ist in diesem Zusammenhang ebenso vorzusehen wie das
Zusammenfassen von Überwachungskräften oder der Einsatz von Reserven.

Im Angriff lässt der militärische Führer oft Räume in den Flanken überwachen, vor allem, wenn die
Operation ohne Anlehnung an Nachbarn geführt wird.

In Verteidigung und Verzögerung entschließt sich der militärische Führer, Teile seines
Verantwortungsbereichs zu überwachen, wenn er den ihm insgesamt zugewiesenen Raum nicht
vollständig mit ausreichend starken Kräften sichern oder verteidigen will, soll oder kann. Dabei lässt er in
der Regel einen Raum dort überwachen, wo nach seiner Beurteilung der Lage ein Angriff durch den
Feind zunächst unwahrscheinlich ist.

Haben im überwachten Raum einzelne Geländeabschnitte oder wichtige Objekte eine besondere
Bedeutung für die Operation, kann der militärische Führer diese sichern oder verteidigen lassen. Dies
kann auch durch rasches Zusammenfassen der Überwachungskräfte bzw. durch den Einsatz von
Reserven erfolgen. Der Einsatz luftmechanisierter oder luftbeweglicher Kräfte, z. B. Pionierkräfte zum
Anlegen von Sperren oder Infanterie, kann hier sinnvoll sein.

Umfang und Art der einzusetzenden Kräfte und Mittel sowie deren Truppeneinteilung und
Operationsführung richten sich nach:
– Ausdehnung und geografischer Beschaffenheit des zu überwachenden Raumes,
– Bedeutung des Raumes für die eigene Operationsführung,
– Grad der Bedrohung des Raumes sowie
– Verfügbarkeit und Leistungsvermögen der einzusetzenden Kräfte und Mittel.

Je größer der Raum und je geringer die für das Überwachen von Räumen verfügbaren Kräfte sind, desto
wichtiger sind die taktische Beweglichkeit dieser Kräfte und die Fähigkeit, sie rasch zusammenfassen zu
können. Das Überwachen ausgedehnter Räume ist häufig nur im streitkräftegemeinsamen Verbund
technischer Aufklärungsmittel und -kräfte erfolgreich möglich.

Der Einsatz von Kampftruppe kann erforderlich sein. Kräfte der Heeresaufklärungstruppe sowie
stehende oder bewegliche Spähtrupps der Panzertruppen und der Infanterie eignen sich im
Zusammenwirken mit luftmechanisierten Kräften besonders für das Überwachen von Räumen (siehe Teil
G, Kapitel 38). Ihr Einsatz ist, je nach Größe des Raumes und Reichweite eigener Fernmeldemittel, mit
zusätzlichem Fernmeldegerät zu unterstützen. Die eingesetzten Kräfte können durch Joint Fire Support
Teams (JFST) verstärkt werden.
Artillerie ist befähigt, mit bodengebundenen und luftgestützten Aufklärungs- und Zielortungsmitteln sowie
durch weitreichende Waffensysteme Räume auch mit Feuer zu überwachen und so die Kampftruppe zu
entlasten.

Der Auftrag an die eingesetzten Überwachungskräfte enthält vor allem:


– die räumlichen und zeitlichen Grenzen des Überwachens,
– die Bedeutung des Raumes für die eigene und übergeordnete Operationsführung,
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– besonders zu schützende Geländeabschnitte und Objekte,


– das Verhalten und Maßnahmen bei Auftreten von Feind oder sonstigen Ereignissen,
– die Möglichkeiten der Kampfunterstützung und des Einsatzes von Reserven, einschließlich der
Kräfte und Mittel des übergeordneten Führers,
– die Art und den Umfang der Führungs- und Einsatzunterstützung sowie
– die Vorgaben für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit.

In unklarer Lage muss ein Raum zunächst oft ohne Schwerpunkt überwacht werden. Die Planung eines
Schwerpunktes ist vorzusehen. Tritt eine Lageänderung überraschend ein und können weder
Verstärkungen rechtzeitig eintreffen noch weitreichende Waffen wirken, ist der Schwerpunkt an
entscheidender Stelle durch rasches Zusammenfassen aller verfügbaren Überwachungskräfte und
technischen Aufklärungsmittel zu bilden. STF kommt in diesem Fall eine herausragende Bedeutung zu.

Aufgrund ihres begrenzten Umfangs werden Kräfte in der Überwachung oft nicht in der Lage sein,
Reserven zu bilden. Reserven der Hauptkräfte sind deshalb auch für Einsätze in einem überwachten
Raum vorzusehen.

Sind überwachte Räume durch feindliche Luftlandungen bedroht, ist die Aufklärung in besonders
gefährdeten Räumen zu intensivieren. Einzelne Geländeabschnitte, wie vermutliche Lande- oder
Absetzplätze, Übergänge und Engen können durch zusätzliche Kräfte gesichert oder verteidigt werden.
Stehen diese zunächst nicht zur Verfügung, ist hier zumindest die Schwerpunktbildung durch rasches
Zusammenfassen aller verfügbaren Überwachungskräfte zu planen.

Beim Überwachen von Räumen muss das Erlangen von Informationsüberlegenheit das Fehlen eigener
Kräfte ausgleichen. Daher bestimmt der Kampf um Informationsüberlegenheit hier besonders die
Operationsführung. Die meist eingeschränkte eigene Kampfkraft und der Zeitbedarf, bis
Gegenmaßnahmen wirksam werden, erfordern frühzeitige Informationen. Kräfte und Mittel zur Aufklärung
in der Tiefe eingesetzt, verschaffen der Führung ein Bild von der Entwicklung der Feindlage bzw. der
Konfliktparteien im eigenen Interessenbereich.

Die Einsatzunterstützung für die zum Überwachen eingesetzten Kräfte ist eindeutig zu regeln. Dabei ist
es ggf. erforderlich, diese unabhängig vom Unterstellungsverhältnis auf die nächstgelegenen
Einrichtungen anzuweisen. Dies kann allerdings die Unterstützungsleistungen insbesondere im Bereich
NVG/EVG und Munition erheblich einschränken.

Die Verbindung zu staatlichen Dienststellen und Organisationen im zu überwachenden Raum, aber auch
zur dort lebenden Bevölkerung ist zu suchen und ständig zu halten. Diese kann durch ihre geografischen
Kenntnisse und ihre Beobachtungen über den Feind zum Kampf um Informationsüberlegenheit beitragen.
Die Erkenntnisse der örtlichen Sicherheitslage ergänzen den Informationsstand der Überwachungskräfte.

Das Überwachen eines Raumes endet auf Befehl. Dies geschieht, wenn der Raum aufgegeben werden
soll oder wenn er künftig gesichert oder verteidigt werden soll, weil seine Bedeutung für die eigene
Operationsführung oder die der übergeordneten Führung steigt.

Die Übergabe eines Raumes an andere Kräfte erfolgt nach den Grundsätzen der Ablösung (siehe Teil
D, Kapitel 13).

II. Grundzüge der Operationsführung

Das Bataillon kann als Überwachungsverband (ÜbwVbd) eingesetzt und verstärkt werden, z. B. durch:
– Teileinheiten anderer Kampftruppenbataillone,
– Mörser und Artillerie,
– Feuerunterstützungsorgane der STF (JFSCT, JFST),
– Kräfte und Mittel der Heeresaufklärungstruppe,
– Pioniere, ABC-Abwehrkräfte, Heeresflieger sowie
– Kräfte und Mittel des SanDstBw.

Darüber hinaus können weitere Kräfte, insbesondere mit Aufklärungsfähigkeiten (z. B. Kräfte des
elektronischen Kampfes, der ZMZ/A, der Operativen Kommunikation und der Feldjäger) beim
Überwachen von Räumen unterstützen.
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Beim Überwachen von Räumen setzt der Kommandeur eigene Kräfte weiträumig und aufgelockert so
ein, dass Feindkräfte möglichst schon vor dem Eindringen in den zu überwachenden Raum aufgeklärt,
unterlegene Kräfte abgewehrt und Fühlung mit überlegenen Kräften gehalten werden kann. Dabei wird
der Überwachungsverband den zu überwachenden Raum meist nicht vollständig und lückenlos mit
Kräften und technischen Aufklärungsmitteln abdecken, sondern sich auf diejenigen Geländeabschnitte
beschränken, die vom Feind vermutlich genutzt werden.

Kräfte, Mittel und Einrichtungen des Bataillons für die Überwachung des zugewiesenen Raumes sind:
– stehende und bewegliche Spähtrupps/Patrouillen,
– Jagdkommandos,
– unmanned aerial systems/UAS,
– bodengebundene Radaraufklärung und Gefechtsfeldüberwachungsradartrupps,
– Beobachtungsposten und Kontrollpunkte,
– Sicherungskräfte an zu schützenden oder zu sichernden Objekten und an gefährdeten Stellen,
– Joint Fire Support Teams.

Der Kommandeur legt in seinem Operationsplan u. a. fest:


– in welcher Gefechtsgliederung der Raum zu überwachen ist,
– die Verantwortungsbereiche (Gefechtsstreifen oder Einsatzräume) für die Kompanien und
selbständigen Teileinheiten,
– Geländeabschnitte, die ständig zu überwachen sind,
– wo und mit welchem Kräfteansatz unterlegene Feindkräfte abgewehrt werden sollen,
– mit welchen Kräften und Mitteln Fühlung mit überlegenem Feind gehalten wird,
– wie die Übergabe von aufgeklärten gegnerischen Kräften und Gruppierungen koordiniert wird,
– ob eine Reserve zu bilden ist,
– ob und wo mit Schwerpunkt überwacht werden soll und
– wo Gefechtsstände und Einrichtungen der Einsatzunterstützung einzurichten sind.

Er ist durch folgende Besonderheiten zu ergänzen:


– besondere Truppeneinteilung für den Auftrag Überwachen,
– Koordinierung des Luftraumes für Taktische Luftaufklärung (z. B. Einsatz von UAS),
– Möglichkeiten der Unterstützung durch STF,
– Verbindungen.

Wird eine Reserve eingesetzt, so kann diese u. a. folgende Aufträge erhalten:


– Verdichten der Überwachung in bestimmten Geländeabschnitten,
– kurzfristiges Ersetzen von ausgefallenen Spähtrupps,
– Halten und Herstellen von Verbindungen,
– Auffangen und Verzögern feindlicher Kräfte durch Abwehren unterlegener feindlicher Kräfte, ggf. im
Zusammenwirken mit ungebundenen Kräften des Bataillons oder
– angriffsweises Zerschlagen stärkerer Feindkräfte.

Es ist ständiger Auftrag aller zur Überwachung eingesetzten Kräfte des ÜbwVbd, Informationen über
den Feind bzw. die Konfliktparteien sowie über die Lage bei staatlichen Dienststellen und Organisationen
und bei der Zivilbevölkerung zu sammeln und zu melden.

III. Einsatz von Aufklärungsmitteln

Durch die Ausstattung mit hochmobilen geschützten Fahrzeugen, moderner Sensorik, weitreichenden
Führungsmitteln und luftgestützten Aufklärungsmitteln ist die Heeresaufklärungstruppe zum
Überwachen von Räumen besonders geeignet. Sie verschafft der Führung ein umfassendes Bild von der
Lageentwicklung im eigenen Interessen- und Verantwortungsbereich.

Kräfte der Radaraufklärung (PARA) sind sowohl in der HAufklTr als auch in der ArtTr vorhanden.
Mittels plattformgebundener Radarsensoren können sie große Räume, Geländeabschnitte sowie den
bodennahen Luftraum tageszeitunabhängig, bei ungünstigen Witterungsbedingungen, über lange
Zeiträume und aus der Distanz überwachen. Die Ausnutzung der Reichweite der Radartrupps wird immer
nur von wenigen Geländepunkten innerhalb des Einsatzraumes möglich sein. Daher ist Radartrupps
grundsätzlich Vorrang bei der Stellungswahl einzuräumen. Radaraufklärung kann Bewegungsmuster und
Abweichungen von diesen in einem Raum feststellen. In der Regel wirkt Radaraufklärung mit der
bodengebundenen Spähaufklärung und der Aufklärung durch UAS zusammen (siehe Teil G, Kapitel 38).
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Kräfte der bodengebundenen Spähaufklärung gewinnen, verdichten, verifizieren und aktualisieren


detaillierte Aufklärungsergebnisse durch den Menschen vor Ort. Sie nutzen dabei technische und
nichttechnische Beobachtungs- und Beobachtungshilfsmittel (Beobachtungssensoren einschließlich
Aufzeichnungsmittel). Sie sind befähigt, in nahezu jedem Gelände sowohl mit geschützten Fahrzeugen
als auch abgesessen unbemerkt und logistisch autark über mehrere Tage zu operieren. Sie eignen sich
besonders, um stationäre und mobile Einrichtungen und Objekte bis hin zur Identifizierung bei Tag und
Nacht aufzuklären und auch über längere Zeit zu überwachen. Sie verfügen über die Fähigkeit, Feuer im
Rahmen der STF zu lenken, dabei Zielmarkierungen durchzuführen und die Wirkung im Ziel zu
überwachen.

Kräfte der abbildenden, luftgestützten unbemannten Aufklärung (UAS) der HAufklTr und der ArtTr
liefern unabhängig von der Geländestruktur wesentliche Beiträge zur umfassenden Lageaufklärung,
identifizieren Objekte/Einrichtungen von Interesse und schaffen die Voraussetzungen für den Einsatz von
weitreichenden Wirkmitteln durch bedarfsgerechte Zielaufklärung mit der Möglichkeit zur anschließenden
Wirkungsaufklärung. Sie können sich bewegende Objekte verfolgen und Räume, Flanken und stationäre
Objekte zeitlich begrenzt, ggf. auch über längere Zeit überwachen.

Feldnachrichtenkräfte gewinnen im Rahmen der Überwachung von Räumen Informationen für die
eigene Operationsführung zu Lage, Fähigkeiten und Absichten von Zielgruppen, Konfliktparteien und
dem Feind. Dies geschieht durch Befragung und zielorientierte Gesprächsführung, Auswertung von
Dokumenten und Sichtung von Material sowie Objektbeschreibungen und De-Briefing eigener Kräfte.

Die Heeresfliegertruppe kann zur luftbeweglichen Aufklärung beitragen. Der Kampfhubschrauber


TIGER ist aufgrund seiner Sensorik mit einer Erkennungsreichweite von bis zu 6000 m und seiner
Bewaffnung insbesondere bei Nacht und schlechter Sicht besser zum Überwachen eines Raumes
geeignet. Luftbewegliche Aufklärung eignet sich für das Überwachen von Straßen, Gewässern und
offenen Flanken im überwiegend deckungsarmen Gelände.

Teile des JFST können luftbeweglich als luftgestützter Fliegerleitoffizier (airborne FAC) oder
Luftbeobachter (airborne Forward Observer) eingesetzt werden und so rasch Feuerschwerpunkte im
Rahmen von STF bilden bzw. verlegen oder flexibel auf Lageänderungen reagieren.

Kräfte und Mittel der Elektronischen Kampfführung können bei der Überwachung von Räumen
unterstützen. Der Einsatz wird über die Zelle ZMilNW/GeoInfoW der Brig/Div koordiniert.

IV. Einsatzunterstützung

Ziel der logistischen und sanitätsdienstlichen Unterstützung in der Überwachung ist es, die personelle
und materielle Einsatzbereitschaft der Überwachungskräfte sowohl bei ihren weiträumigen Bewegungen
als auch bei stationärem Einsatz zu erhalten (siehe Teil G, Kapitel 39).

Schwerpunkt der Logistik ist der Nachschub von Betriebsstoff, beweglich bereitgehalten oder
ausgelagert, sowie schnelles Bergen von schadhaftem Großgerät und seine räumlich nahe
Instandsetzung mit LAE (Leicht Austauschbaren Ersatzteilen).

Schwerpunkt der sanitätsdienstlichen Unterstützung ist der zügige Abtransport von Verwundeten und
wo möglich die raumdeckende Sicherstellung der sanitätsdienstlichen Unterstützung, vorzugsweise in
Anlehnung an ortsfeste Objekte unter Nutzung mobiler Sanitätseinrichtungen (MSE).

Der in der Übw eingesetzte KpfTrVbd wird grundsätzlich vom LogBtl seiner Brig weiterhin versorgt. Da
der Schwerpunkt in der Regel nicht beim ÜbwVbd liegt, ist das LogBtl meist nicht unmittelbar im ÜbwR
eingesetzt. Um überdehnte Entfernungen in der Zuführung zum ÜbwVbd zu vermeiden, ist die
Dislozierung der LogEinr in der Raumordnung so zu planen, dass sowohl die Versorgung des ÜbwVbd
als auch die Versorgung der anderen Verbände der Brigade sichergestellt wird. Dabei ist zu prüfen, ob
die LogEinr des LogBtl der Brig überschlagen oder parallel geschlossen eingesetzt werden. Bei
geschlossenem Einsatz ist jedoch der Zeitbedarf zum Herstellen der Verlegebereitschaft der LogEinr zu
berücksichtigen und eng mit der geplanten Gefechtsführung des Nachbarn (z. B. Verzögerungsverband,
Verbände in der Verteidigung) abzustimmen.
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Die NschDst (Btl/Rgt) werden grundsätzlich geschlossen beim Unterstützungsgefechtsstand eingesetzt.


Der Einsatzort ist im Überwachungsraum abhängig von der Tiefe des Raumes und der Beurteilung der
Lage anderer Kräfte so zu wählen, dass die Versorgungswege möglichst kurz gehalten werden.

MVG (Munition und Betriebsstoff) werden vom Transportzug des KpfTrBtl nach Zuführung in den
BtlVersPkt übernommen, in die KpVersPkt zugeführt und dort an die Verbraucher verteilt. Eine
Auslagerung/Niederlegung von Betriebsstoff (in der Regel Kanisterpaletten) an festgelegten Orten ist
möglich und reduziert die Versorgungsfahrten im ÜbwR. NVG/EVG werden dem BtlVersPkt zugeführt.

Schadmaterial mit wenig aufwendigen Arbeiten ist möglichst in der Nähe des Ausfallortes mit den Mitteln
der GSI/WtgTrp zumindest vorübergehend wieder einsatzfähig zu machen. Alles andere Material ist,
soweit es sich noch instand setzen lässt, roll- oder transportfähig zu machen und abzuschieben, damit es
für den Folgeauftrag wieder zur Verfügung steht. Abschließende Systeminstandsetzung erfolgt in
Feldinstandsetzungspunkten des Heeres oder in Einrichtungen der mobilen Logistikkräfte der
Streitkräftebasis (mobLogKr SKB).

Die Rettungsstation (RS) der SanStffEins ist während der Übw überwiegend stationär einzusetzen und
vor Abschluss der Überwachung der Truppe voraus zu verlegen. Den Kp werden häufig nicht bestimmte
SanTrp zugeordnet, sondern es ist lageabhängig ein System der raumdeckenden sanitätsdienstlichen
Versorgung für den qualifizierten Verwundetentransport (Abholung am Verwundetennest) zu befehlen.
Die Arbeitsfähigkeit der RS ist durch entlastenden Verwundetentransport sicherzustellen, der durch die
Verwundetenleitstelle der Brigade gesteuert wird.

Die MEDEVAC-Kp des SanBtlEins der Brigade richtet lage- und auftragsabhängig (Raum-Zeit-
Berechnung) im ÜbwR Bereithalteplätze ein. Verwundete sind unverzüglich nach Herstellen/Verbessern
der Transportfähigkeit in möglichst weit hinten gelegene SanEinr zu transportieren, um damit u. a. auch
die taktische Beweglichkeit der vorn eingesetzten SanEinr zu erhalten.

Bewegliche sanitätsdienstliche Reserven, die u. a. aus BAT oder zusätzlichem VwuTrspR gebildet
werden können, werden dazu bereitgehalten, ein erhöhtes Verwundetenaufkommen oder eine
unvorhersehbare Entwicklung sanitätsdienstlich bewältigen zu können.
101

JFST FENNEK

Patrouille, Rad
TAA
Zielaufklärungsraum, Artillerie
Überwachungs-
verband Feldnachrichten 102
Befragungstrupp
Zielpunkt, Artillerie
prot
schützen

ABC-Aufklärung JFST MARDER Aufklärungsdrohne LUNA

Überwachen von Räumen


I PA

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PA PA
Sperrmittellagerung
PA
Gefechtsfeldüber
wachungs-
Radar (GÜR)
SA
Bodensensor-
ausstattung (BoSA)

PA B-Stelle mit
abges. AufklKr
Fla-Waffe, allgemein PA PA FStgR
Drohneneinheit Mörser
PA

weiträumig überwachen
S
PA Kontrollpunkt

PA PA
Luftbewegliche Operation PA FStgR Radarfahrzeug
Artillerie (PARA) Beobachtungsposten
Raum für vorgeschobene
Aufmunitionierung und
Betankung (HFlg)

D 9 Anlage
FARP

Hauptversorgungsstraße

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