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Klausur Arbeitsrecht
Klausur Arbeitsrecht
Klausur I
Thema: Arbeitsrecht
Dipl. Ing. Thomas Noller
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
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1. Die Klausur besteht ohne Deckblatt aus 14 Seiten mit insgesamt 66 Aufgaben.
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100
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
1. Wie alt muss man mindestens sein, um an der Betriebsratswahl teilnehmen zu können? 1P
16 Jahre
18 Jahre
21 Jahre
25 Jahre
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
7. Wie bezeichnet man eine nicht von der Gewerkschaft getragene Arbeitsniederlegung? 1P
Kalter Streik
Flächenstreik
Wilder Streik
Schwerpunktstreik
Sympathiestreik
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
10. Welche Fragen darf der Arbeitgeber bei einem Einstellungsgespräch stellen? 1P
Der Arbeitgeber darf alles fragen
Der Arbeitgeber hat ein berechtigtes Interesse, von seinem Arbeitnehmer alles zu erfahren,
denn er ist von seiner Zuverlässigkeit abhängig
Fragen, die nichts mit dem konkret in Aussicht genommenen Arbeitsplatz zu tun haben,
sind unzulässig, insoweit besteht hier eine Unterlassungspflicht aus dem vorvertraglichen
Vertrauensverhältnis
12. Welcher der aufgeführten Tatbestände muss eine Person hauptsächlich erfüllen, 1P
um als Arbeitgeber zu gelten.
Er muss eine Gewerbeanmeldung haben
Er muss im Handelsregister eingetragen sein.
Er muss mindestens einen Arbeitnehmer beschäftigen.
Er muss einen Meisterabschluss besitzen.
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
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Klausur I — Thema: Arbeitsrecht
23. Tarifverträge sind für eine bestimmte Zeit abgeschlossen, sie garantieren dadurch den 1P
Arbeitgebern, dass sie während dieses Zeitraums damit rechnen können, die benötigte
Arbeitskraft zu den tariflich festgelegten Bedingungen zu erhalten. Insbesondere brauchen
sie nicht zu fürchten, dass etwa die tariflichen Löhne vor Auslaufen des Tarifvertrages
heraufgesetzt werden.
Aus diesen Überlegungen folgt für die Zulässigkeit eines Streiks, dass:
eine tariflich verbindlich geregelte Angelegenheit immer dann zum Gegenstand
eines Arbeitskampfes gemacht werden darf, wenn der betreffende Tarifvertrag
keine ausdrückliche Vereinbarung einer „Friedenspflicht“ enthält.
nur um solche Gegenstände gestreikt werden darf, die noch nicht tarifvertraglich
geregelt gewesen sind.
wegen einer Sache, die in einem Tarifvertrag geregelt ist, keine Arbeitskampfmaß-
nahme ergriffen werden darf, solange der zeitliche Geltungsbereich anhält.
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24. Eine Gewerkschaft verhandelt mit dem zuständigen Arbeitgeberverband über die 1P
Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Der Tarifvertrag, der die Arbeitszeit bisher regelte,
ist bereits abgelaufen. Die Verhandlungen gehen gut voran, ein Ergebnis scheint in
absehbarer Zeit erreichbar. Nun beginnt die Gewerkschaft, räumlich begrenzte, zeitlich
jedoch unbefristete Streiks zu organisieren. Sie handeln damit:
zulässig, weil zur Koalitionsfreiheit auch gehört, diejenigen Mittel bei ihrer Ausübung
einzusetzen, welche die jeweilige Seite im Rahmen der Rechtsordnung in freier Entscheidung
für die taktisch richtigen hält.
unzulässig; denn auch im Arbeitskampfrecht gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, so dass
ein Streik jedenfalls solange ausscheidet, wie die Verhandlungen noch Erfolg versprechen.
zulässig, denn die Friedenspflicht ist nicht verletzt; Ziel ist ein Tarifabschluss und eine Gewerk-
schaft führt den Streik.
25. Herr M. hat einen befristeten Arbeitsvertrag vom 01.03.2003 bis zum 30.06.2003. 1P
Wann und wie endet sein Arbeitsverhältnis?
26. Für die Befristung des Arbeitsvertrags des Arbeitnehmers Peter Panther fehlt die 1P
sachliche Rechtfertigung. Welche rechtliche Folge hat dies?
Es ist kein befristeter Arbeitsvertrag zustande gekommen, Herr Panther muss sich nach
einer anderen Stelle umsehen.
Es ist ein ganz normal befristeter Arbeitsvertrag zustande gekommen.
Es kam ein befristeter Arbeitsvertrag zustande, der aber nur durch eine Kündigung
beendet werden kann.
Ein kam ein ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zustande.
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29. Die Angestellte Schuhmann wird befristet bis zum 31.3.04 eingestellt. Der Personalsach- 1P
bearbeiter ist in Eile, weil er zu einem wichtigen Termin muss, und behauptet, dass der
Arbeitsvertrag nicht der Schriftform bedarf und auch mündlich geschlossen werden könne.
Hat er Recht?
Die Schriftform ist nicht zwingend.
Bei Befristungen ist die Schriftform zwingend, denn ohne Schriftform ist ein unbefristeter
Vertrag zu Stande gekommen.
Von der Schriftform kann in Ausnahmefällen abgesehen werden.
Es ist immer die Schriftform zu wählen - unabhängig von der Befristung.
30. Arbeitgeber Kunze schließt einen gewöhnlichen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitnehmer 1P
Steiner. Der Arbeitnehmer behauptet nach Ablauf von zwei Monaten, dass seine Probezeit
abgelaufen ist und er jetzt in einem festen Arbeitsverhältnis steht. Hat er Recht?
Der Arbeitnehmer Steiner hat Recht, die Probezeit beträgt grundsätzlich nur einen Monat.
Der Arbeitnehmer hat Unrecht. Seine Probezeit dauert sechs Monate.
Der Arbeitnehmer hat die Probezeit bestanden, da er während dieser Zeit immer anwesend
war und gearbeitet hat.
Der Arbeitnehmer hat eine Probezeit von 2 Monaten, wenn er überdurchschnittliche Leistung
erbringt, andernfalls verlängert sich seine Probezeit auf sechs Monate.
31. In der Firma Chaos&City haben sich viele unerledigte Bestellungen angesammelt. Der 1P
Bearbeiter B aus der Einkaufsabteilung wird gebeten, bei der Beseitigung der Rückstände
den zuständigen Sachbearbeiter im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen und ein-
fache Anträge zu bearbeiten. Der Mitarbeiter B ist damit nicht einverstanden und beruft sich
auf seinen Arbeitsvertrag, in dem diese Tätigkeit von ihm nicht verlangt wird. Hat er Recht?
Ja, er hat Recht. Durch die langjährige Ausübung seiner Tätigkeit hat er den Anspruch erworben,
weiterhin auf diesem Posten beschäftigt zu werden,
Ja, er hat Recht, weil im Arbeitsvertrag dem Arbeitnehmer grundsätzlich eine Tätigkeit zugeordnet
wird, auf die er dann während seiner Beschäftigung einen Anspruch hat.
Ja, er hat Recht. Dass sich viele unerledigte Bestellungen angesammelt haben, ist schließlich das
Verschulden des Sachbearbeiters, dessen Aufgabe es ist, sich darum zu kümmern.
Nein er hat nicht Recht. Er hat keinen Anspruch auf eine bestimmte Tätigkeit und muss deshalb mit
Rücksicht auf das Weisungsrecht des Arbeitgebers auch gleichwertige Aufgaben annehmen.
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32. Die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsverhältnisses ohne Vorliegen eines sachlichen 1P
Grundes ist, vorbehaltlich tarifvertraglicher Regelungen,
nur bis zu einer Dauer von insgesamt 4 Jahren zulässig.
immer möglich, wenn der Betrieb weniger als 5 Arbeitnehmer hat.
nur möglich, wenn mit dem selben Arbeitgeber schon zuvor ein befristetes Arbeitsverhältnis
bestand.
innerhalb von 4 Jahren beliebig oft möglich
33. Was ist keine zulässiger Sachgrund der Befristung eines Arbeitsverhältnisses nach 1P
dem TzBfG?
Das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) regelt im deutschen Arbeits-
die kalendermäßige Befristung
recht das Recht der Teilzeitarbeitsverhältnisse und der befristeten
die Zweckbefristung Beschäftigung. Ziel des Gesetzes ist es nach seinem § 1, „Teilzeitarbeit
auflösende Bedingung zu fördern, die Voraussetzungen für die Zulässigkeit befristeter Arbeits-
verträge festzulegen und die Diskriminierung von teilzeitbeschäftigten
aufschiebende Bedingung und befristet beschäftigten Arbeitnehmern zu verhindern“.
34. Unternehmer Ulfig stellt seinen guten Bekannten Leo Löwe ein. Da dieser jedoch schon 1P
etwas aus der Übung gekommen ist, einigen sich beide darauf, daß der Löwe erst einmal
drei Monate zur Probe eingestellt wird. Da sich beide gut kennen und auch die Zeit knapp
ist, verzichten sie darauf, alles schriftlich festzuhalten. Wie ist die Rechtslage?
Der Vertrag hätte schriftlich fixiert werden müssen, aber der Formmangel ist heilbar und kann
daher nachgeholt werden
Ab dem Zeitpunkt, wo der Mangel der Schriftlichkeit bemerkt wird, gilt das Arbeitsverhältnis
als beendet.
Es ist ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zustande gekommen.
das gesamte Arbeitsverhältnis ist von Anfang nicht zu Stande gekommen
35. Die Eggert-Schulen in der Regentrauf stellen befristet für die Dauer der Vegetations- 1P
periode einen Gärtner ein. Nach einigen Tagen kommen den Verantwortlichen aber Zweifel.
Sie meinen, daß man das Geld doch lieber für die Renovierung der heruntergekommenen
Cafeterias bräuchte. Die Eggert-Schulen gehören keinem Arbeitgeberverband an und es gibt
keine allgemeinverbindliche tarifvertragliche Regelung. Der Arbeitsvertrag enthält keine
Regelung zur Kündigung. Wie könnte man dem Gärtner kündigen?
Das befristete Arbeitsverhältnis ist außerordentlich kündbar.
Das befristete Arbeitsverhältnis ist ordentlich kündbar.
Das befristete Arbeitsverhältnis ist sowohl ordentlich als auch außerordentlich kündbar.
Das befristete Arbeitsverhältnis ist weder ordentlich noch außerordentlich kündbar.
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38. Der eingestellte Azubi ist nach 6 Monaten überzeugt, den falschen Beruf gewählt zu haben. 1P
Kann er das Ausbildungsverhältnis kündigen?
Ja, ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist
Ja, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 14 Tagen
Ja, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 4 Wochen
Ja, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 6 Wochen
39. Welche der folgenden Angaben über Probezeit und Ausbildungszeit muss in den Berufs- 3P
ausbildungsvertrag aufgenommen werden?
Probezeit (max. 3 Monate)
Termin der Abschlussprüfung
Dauer der regelmäßigen täglichen Ausbildungszeit
Zeiten des Berufsschulunterrichts
Art des Berufsschulunterrichts (Block- Teilzeitunterricht)
Dauer der Ausbildungszeit
40. Welche der folgenden Unterlagen müssen einem Arbeitnehmer nach Ausscheiden aus 2P
einer Firma auf Verlangen ausgehändigt werden?
Qualifiziertes Arbeitszeugnis
Lebenslauf
Arbeitsvertrag
Zeugniskopien
Lohnsteuerkarte
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41. Aufgrund welcher Rechtsgrundlage muss in einer Firma eine Fachkraft für Arbeitssicherheit 1P
beauftragt werden?
Arbeitsplatzschutzgesetz
Arbeitszeitgesetz
Unfallverhütungsvorschriften
Jugendarbeitsschutzgesetz
Arbeitssicherheitsgesetz
42. Welche der folgenden Aussagen zum Benachteiligungsverbot im Arbeitsrecht treffen zu? 1P
Der Arbeitgeber trägt die Beweislast dafür, daß eine unterschiedliche Behandlung auf sachlichen
Gründen beruht und nicht auf dem Geschlecht der Arbeitnehmer.
Der Arbeitnehmer trägt die Beweislast dafür, daß das Geschlecht nicht unverzichtbare Voraus-
setzung für die auszuübende Tätigkeit ist und die Benachteiligung daher nicht gerechtfertigt ist.
Ist ein Arbeitsverhältnis wegen Verstoßes gegen das Benachteiligungsverbot nicht begründet
worden, so hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Begründung eines Arbeitsverhältnisses zum
nächstmöglichen betriebswirtschaftlich vertretbaren Termin.
Das Benachteiligungsverbot findet nur auf die Begründung oder Beendigung eines Arbeits-
verhältnisses Anwendung.
43. Der Arbeitnehmer muß Fragen des Arbeitgebers zu Vorstrafen vor der Einstellung immer
wahrheitsgemäß beantworten.
1P Begründung: 1P
Stimmt.
Stimmt nicht.
nicht.
immer.
nach sechs Monaten, wenn der Arbeitgeber mehr als 10 Arbeitnehmer beschäftigt.
nach sechs Monaten, wenn der Arbeitgeber mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt.
45. Sonderzuwendungen kann der Arbeitgeber bei Krankheit des Arbeitnehmers während
des Bezugszeitraums ohne weiteres kürzen.
Begründung: 1P
1P Stimmt.
Stimmt nicht.
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46. Wenn das Kfz des Arbeitnehmers bei einer Dienstfahrt beschädigt wird, kann der 1P
Arbeitnehmer vom Arbeitgeber Schadensersatz verlangen:
immer.
wenn der Arbeitgeber ansonsten ein eigenes Kfz hätte einsetzen müssen.
nur bei Verschulden des Arbeitgebers
47. Bei einer betrieblich veranlassten Tätigkeit haftet der Arbeitnehmer grundsätzlich nicht bei: 1P
leichtester Fahrlässigkeit.
normaler Fahrlässigkeit.
grober Fahrlässigkeit.
Vorsatz.
100 %.
90 %.
80 %.
75 %.
50. Ein Aufhebungsvertrag kann stets angefochten werden, wenn der Arbeitgeber mit einer 1P
Kündigung gedroht hat.
richtig
falsch
51. Ein Berufsausbildungsverhältnis kann nach Ablauf der Probezeit vom Ausbildenden nur 1P
außerordentlich gekündigt werden.
Stimmt.
Stimmt nicht.
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52. Nach der Entbindung besteht für Mütter ein absolutes Beschäftigungsverbot für 1P
die Dauer von
4 Wochen.
6 Wochen.
8 Wochen.
1 Woche.
2 Wochen.
2 Wochen zum 15. oder zum Monatsende.
4 Wochen zum 15. oder zum Monatsende.
richtig
falsch
58. Die gesetzlichen Kündigungsfristen nach § 622 BGB können verkürzt werden 2P
gar nicht
durch Individualvertrag.
in Kleinbetrieben durch Individualvertrag.
durch Tarifvertrag.
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59. Der Betriebsrat kann Bedenken gegen eine ordentliche Kündigung geltend machen innerhalb 1P
einer Woche.
zwei Wochen.
vier Wochen
a)
Siehe 102 II BetrVG.
Stimmt.
Stimmt nicht.
vier Arbeitnehmern.
fünf Arbeitnehmern.
neun Arbeitnehmern.
zehn Arbeitnehmern.
Das ergibt sich aus § 23 I S. 2 KSchG
2 Wochen.
3 Wochen.
4 Wochen.
1 Monat
Arbeitgeberverbände.
Tendenzbetriebe.
Religionsgemeinschaften.
2 Jahre.
4 Jahre.
5 Jahre.
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Besprochen am:
Unterschrift Teilnehmer:
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