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Wirtschaftliche Bedeutung Von IP: Einführung
Wirtschaftliche Bedeutung Von IP: Einführung
Wirtschaftliche
Bedeutung von IP
Quelle: https://www.dpma.de/docs/dpma/veroeffentlichungen/jahresberichte/jahresbericht2018.pdf
Quelle: https://www.zoll.de/SharedDocs/Broschueren/DE/Die‐Zollverwaltung/statistik_gew_rechtsschutz_2018.html?nn=305648
In Mrd. US‐Dollar
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6003/umfrage/die‐wertvollsten‐marken‐weltweit/
Quelle: http://www.ethos-wirtschaft.de/downloads/pdf/_Baustein_ProduktundMarkenpiraterie.pdf
Mit einem Anstieg auf 86 Prozent bleiben die Anmeldungen von Schutzrechten (Patente,
Markenrechte, o.ä.) das Mittel der Wahl bei präventiven Maßnahmen zum Schutz vor Produkt- und
Markenpiraterie. Öffentlichkeitsarbeit, also Aufklärungskampagnen bei Kunden oder über soziale
Medien, kommt erst ins Spiel, wenn das Unternehmen betroffen ist.
Im Plagiatsfall ist das Mittel der Wahl, die geltenden Rechte erst außergerichtlich und dann
zivilrechtlich durchzusetzen.
Möglichkeiten der Schutzrechtsverwertung sind:
‐ Lizenzverträge
‐ Insbesondere SEP
‐ Schadensersatzklagen (Produzierende
Unternehmen, aber auch NPE)
‐ Schutzrechtsverkauf
Beiersdorf hat sich das markante Dunkelblau seiner „Nivea“-Dosen schützen lassen. Konkurrent Unilever klagt
dagegen. Nivea darf sein Blau behalten. Die blauen Dosen dürfen auch weiterhin exklusiv den blauen Farbton
„Pantone 280 C“ verwenden. Konkurrent Unilever mit der Marke Dove wollte die Löschung der Marke durchsetzen.
Von den rund 800.000 beim Deutschen Patentamt geschützten Marken sind weniger als 300 Farbmarken.
Abstrakte Farbmarken sind im Allgemeinen nicht eintragungsfähig, da sie nicht unterscheidungskräftig sind, weil der
Verkehr eine Farbe regelmäßig als dekoratives Element wahrnimmt und nicht als Produktkennzeichen. Beiersdorf
rechtfertigte die Eintragung erfolgreich mit der Verkehrsdurchsetzung. Gemäß Meinungsforschergutachten verbinden
Verbraucher das traditionelle dunkelblau mit einem Produktkennzeichen für „Nivea“.
Quelle: https://legal‐patent.com/markenrecht/nivea‐blau‐bleibt‐unter‐markenschutz/
Farbmarke Langenscheidt-Gelb
Im September 2014 siegte der Wörterbuchverlag Langenscheidt vor dem Bundesgerichtshof gegen den US-
Konkurrenten Rosetta Stone. Die Farbe Gelb darf in Deutschland damit nur von Langenscheidt verwendet werden.
Die obersten deutschen Zivilrichter begründeten ihre Entscheidung damit, dass der Verbraucher die beiden Marken
aufgrund der Farbe verwechseln könnte. Rosetta Stone ist einer der weltweit führenden Anbieter webbasierter
Sprachlernprogramme. Weil das US-Unternehmen beim Internetauftritt, in der Werbung und für Kartonverpackungen
ebenfalls einen gelben Farbton verwendet, hatte Langenscheidt eine Verletzung seiner Markenrechte geltend
gemacht.
Siehe auch:
Farbmarke „HKS 13“
Sparkasse vs. Santander
Die dreidimensionale Marke der „Bountys“ habe sich auf dem Markt durchgesetzt, erklärten die Karlsruher
Richter zur Begründung. Hersteller Mars habe einen hohen Wiedererkennungsgrad bei den Verbrauchern
nachgewiesen. Demnach werde die Form „markenmäßig“ verwendet. Neben dem Namen werde auch die
Form der Riegel als Hinweis auf das Produkt und seinen Hersteller verstanden.
In solchen Fällen sei in der Regel von einer Verwechslungsgefahr auszugehen, urteilte der BGH.
Verbraucher würden auch ähnliche Formen als Hinweis auf Produkt und Hersteller des Originals
wahrnehmen, obwohl es sich um ein Konkurrenzprodukt handelt. Sölen dürfe daher ähnlich gestaltete
Schokoriegel nicht in Deutschland anbieten.
Quelle: © www.juragentur.de - Rechtsnews für Ihre Anwaltshomepage
Dennis Fuhrmann, Babette Suckow| IP-Management | Braunschweig, 03.05.2021 16
Haribo ./. Lindt (Wortmarke)
Haribo hatte den Namen "Goldbären" nach eigenen Angaben vor rund 40 Jahren als Wortmarke
schützen lassen. Auf der Verpackung von Haribo-Gummibärchen ist ein goldener Bär mit roter Schleife
um den Hals abgebildet. Seit 2011 vertreibt Lindt & Sprüngli einen mit Goldfolie und roter Schleife
versehenen Schoko-Teddy. Die Schweizer hatten argumentiert, mit dem Bären habe man die
Produktlinie fortgesetzt, es gebe bereits einen Schoko-Goldhasen von Lindt. Haribo merkte hingegen
an, der Lindt-Bär sei nur die bildliche Darstellung des Wortes "Goldbär". Der BGH widersprach dem nun
und erklärte, für die Bezeichnung des Lindt-Produktes komme nicht nur der Begriff "Goldbär" in
Betracht. Ebenso seien Bezeichnungen wie "Teddy", "Schokoladen-Bär" oder "Schokoladen-Teddy"
möglich. Quelle: http://www.stern.de/wirtschaft/goldbaeren-streit--haribo-verliert-bgh-prozess-gegen-lindt-6466316.html 23.09.2015
Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schlesischer-Streuselkuchen-bleibt-article16111186.html
Dennis Fuhrmann, Babette Suckow| IP-Management | Braunschweig, 03.05.2021 18
Geografische Herkunftsbezeichnung
„Made in Germany“
Eine Beurteilung, inwieweit eine widerrechtliche Kennzeichnung mit einer geografischen Angabe vorliegt, hängt von
verschiedenen Faktoren ab. Anhaltspunkte für die Zulässigkeit der Bezeichnung können sein:
- Fand/findet die maßgebliche Herstellung/letzte wesentliche Bearbeitung der Ware in Deutschland statt?
- Erfolgt(e) ein entscheidender Wertschöpfungsanteil durch Zusammenbau in Deutschland?
- Erfolgt(e) eine maßgebliche Veredelung des Produkts in Deutschland?
BGH-Entscheidung (1973)
"Von einem deutschen Erzeugnis wird ... regelmäßig ... erwartet, dass es von einem deutschen Unternehmen in
Deutschland hergestellt wird... Entscheidend ist, dass die Eigenschaften oder Bestandteile der Ware, die in den
Augen des Publikums deren Wert ausmachen, auf einer deutschen Leistung beruhen."
In diesem Zusammenhang ist unter "Wert" nicht allein der materielle Wert zu verstehen, sondern auch die
Wertschätzung des Verbrauchers, die sich aus der Art, Beschaffenheit, Sorte oder sonstiger Eigenschaften oder
Merkmale ergeben kann.
Eine Beurteilung, ob es sich um eine widerrechtliche Kennzeichnung mit einer geografischen Herkunftsangabe
handelt, ist unter Umständen sehr problematisch und hängt von den näheren Einzelheiten des Werdegangs der
Ware ab. Insbesondere dann, wenn eine sogenannte mehrstufige Verarbeitung vorliegt. Bei einer einfachen
Endmontage des eigentlichen Produkts oder lediglich einer Endkontrolle des Produkts in der Bundesrepublik
Deutschland ist eine Kennzeichnung mit z.B. "Made in Germany" nicht gerechtfertigt.
Dennis Fuhrmann, Babette Suckow| IP-Management | Braunschweig, 03.05.2021 19
Memo: Exkursionswoche