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14.04.

23, 07:56 Was Sie über den Wirkungsgrad von Wärmepumpen wissen sollten

Kennzahlen, die anstelle des Wirkungsgrads bei Wärmepumpen verwendet werden


FACHBETRIEBE FINDEN
COP
SCOP
JAZ

Fazit: Ihr besonderer Wirkungsgrad hebt Wärmepumpen von anderen Heizsystemen ab

FAQ

Was drückt der Wirkungsgrad aus?

Der Wirkungsgrad gibt bei Maschinen das Verhältnis von zugeführter Energie zu
nutzbarer Wärme an. So lassen sich Heizsysteme mit seiner Hilfe dahingehend
vergleichen, wie effizient die Energieumwandlung bei ihnen abläuft. Denn je höher ihr
Wirkungsgrad ausfällt, desto geringer sind die dabei anfallenden Energieverluste.

Ermittelt wird der Wirkungsgrad mit folgender Formel:

(Beispiel: Eine Gasheizung, die 20.000 kWh Energie (entspricht rund 2.000 Litern Erdgas) in
18.000 kWh Wärme umwandelt, hat einen Wirkungsgrad von 0,9 bzw. 90 %.)

Der Wirkungsgrad verschiedener Wärmeerzeuger unterscheidet sich allgemein aufgrund


von deren Alter, der zum Einsatz kommenden Technik und dem verwendeten
Energieträger. So lässt die Leistungsfähigkeit eines Heizkessels mit fortschreitender
Betriebstätigkeit immer weiter ab, da ihm im Laufe der Verschleiß zusetzt. Im
Durchschnitt können Sie mit folgenden Werten rechnen:

Wärmeerzeuger Wirkungsgrad

20 Jahre alter (Konstant- o. Niedertemperatur-)Heizkessel ~70 %

neue Öltherme 80–90 %

Scheitholz-Kessel 80–95 
% 

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Pelletheizung (mit o. ohne Brennwert) FACHBETRIEBE


85–103 % FINDEN

neue Gastherme > 90%

Brennwert-Heizung (Gas o. Öl) 100–111 %

Wärmepumpe 250–500 %

Wie Sie der Tabelle entnehmen können, kommen **[Brennwertheizungen]


(https://www.heizungsfinder.de/gasheizung/brennwerttherme)** und Wärmepumpen auf
einen Wirkungsgrad von über 100 %. Das soll nicht bedeuten, dass sie die zugeführte
Energie vermehren. Der hohe Wirkungsgrad resultiert aus den technischen
Besonderheiten, den diese Heizungsformen gegenüber herkömmlichen Heizkesseln
haben. So nutzen Brennwertheizungen nicht nur die Wärmeenergie, die beim Verbrennen
von Öl, Gas oder Pellets frei wird, sondern auch die, die in den **Abgasen** steckt. An
letztere gelangen sie durch deren **Kondensation**.

Wie Wärmepumpen für Wärme sorgen

Bei Wärmepumpen kommt der Wirkungsgrad von über 100 dadurch zustande, dass in
ihnen keine Verbrennung eines einzelnen Brennstoffs stattfindet, sondern
aufgenommene Umweltenergie mithilfe von elektrischer Energie das erforderliche
Niveau an Wärmeenergie gebracht wird. So wird in der Außenluft, dem Erdboden und dem
Grundwasser Sonnenenergie gespeichert. Eine Wärmepumpe gewinnt diese je nach Art
auf andere Weise: Eine Luftwärmepumpe saugt die Außenluft mit Ventilatoren ein. Eine
Erdwärmepumpe gelangt mittels unter der Erdoberfläche vergrabener Kollektoren oder in
die Tiefe versenkter Sonden an die im Erdboden befindliche Energie. Und eine
Grundwasser-Wärmepumpe verfügt über Brunnen, mit denen sie das warme Grundwasser
nach oben befördert, um ihm dort die Energie entnehmen zu können.

Im nächsten Schritt wird die gewonnene Umweltwärme auf ein Kältemittel übertragen, das
dadurch gasförmig wird. Anschließend sorgt ein Kompressor dafür, dass es weitere
Wärme aufnimmt und seine Temperatur weiter ansteigt. Sobald diese über der vom
Heizsystem geforderten Vorlauftemperatur liegt, wird sie auf das Heizwasser übertragen,
das dann über die Rohrleitungen zu Heizkörpern oder Fußbodenheizung fließt, welche es
zur Erwärmung der Räume nutzen. Das Kältemittel wird anschließend wieder  
dekomprimiert, damit es den Kreislauf erneut durchlaufen kann.
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Erklärung für den hohen Wirkungsgrad von Wärmepumpen

Es ist die Komprimierung, die die Zufuhr zusätzlicher Energie erfordert. Bei privat
betriebenen Wärmepumpen wird dafür Strom eingesetzt. Je stärker das Kältemittel
komprimiert werden muss, desto höher ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe und
desto höher der Anteil der elektrischen Energie an der entstehenden Nutzwärme. So
beträgt der Wirkungsgrad einer Luft-Wärmepumpe selbst an kalten Tagen rund 250 %.
Damit liegt er nicht nur über 100 %, sondern ist auch um einiges höher als die
Wirkungsgrade aller anderen Heizsysteme.

Mit einer Wärmepumpe lässt sich jedoch noch mehr erreichen. Denn bei den anderen
Arten ist meist weniger Komprimierung und somit weniger Stromeinsatz erforderlich.
Dann setzt sich die resultierende Nutzwärme zum Großteil aus der gewonnenen
Umweltenergie zusammen. So kann bei einer mit Grundwasser arbeitenden Wasser-
Wasser-Wärmepumpe der Wirkungsgrad unter den richtigen Bedingungen über 500 %
betragen.

Den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe berechnen

Das liegt daran, dass Sie für eine Wärmepumpe den Wirkungsgrad berechnen, indem Sie
die Menge an von ihr im Jahr bereitgestellter Heizenergie nur mit der Menge an dafür
benötigtem Strom ins Verhältnis setzen. Die Menge an dabei eingesetzter Umweltenergie
bleibt außen vor, da diese ja kostenfrei zur Verfügung steht und die Ermittlung der
Energiekosten der Grund für die Berechnung des Wirkungsgrads ist. Auch bei
Wärmepumpen findet dabei die Formel Anwendung. So kommt beispielsweise eine
Erdwärmepumpe, die mittels 5.000 kWh Strom eine Wärmemenge von 20.000 kWh
bereitstellt, auf einen Wirkungsgrad von 4 bzw. 400 % (20.000 kWh / 5.000 kWh = 4).

Warum bei einer Wärmepumpe der Wirkungsgrad von


Temperaturen abhängt

Durch die Verwendung von Umweltenergie kommt eine Wärmepumpe somit auf einen
Wirkungsgrad von weit über 100 %. Doch sind diesem auch nach oben hin Grenzen
gesetzt? Ja, denn bei einer Wärmepumpe ist der Wirkungsgrad von einer
Temperaturdifferenz abhängig – und zwar der zwischen Quelltemperatur und
Vorlauftemperatur.
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Temperatur der Wärmequelle FACHBETRIEBE FINDEN

Bei der Quelltemperatur handelt es sich um die Temperatur, die die Wärmepumpe der
jeweiligen Wärmequelle entziehen kann. Bei der Außenluft schwankt diese im
Jahresverlauf stark. Im Winter, der Hauptheizzeit, fällt sie eher niedrig aus. Herrscht Frost,
liegt sie teils sogar im Minusbereich. So ist bei einer Luft-Wärmepumpe der Wirkungsgrad
stark von der Außentemperatur abhängig und liegt bei durchschnittlich 2,5–3,5 (bzw.
250–350 %); kann aber auch unter 2 (bzw. 200 %) sinken.

Kollektoren, die nur wenige Meter unter der Erdoberfläche verlegt wurden, sind ebenfalls
gewissen Temperaturschwankungen ausgesetzt ­– allerdings weniger stark. Sonden, die
50 oder mehr Meter tief in die Erde reichen, stehen dafür das ganze Jahr über rund 10 °C
zur Verfügung. Der Wirkungsgrad einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ist also umso größer,
je geringer die Abhängigkeit von der Außentemperatur. Im Durchschnitt beträgt er 4–4,5
(bzw. 400–450 %).

Völlig unabhängig von der Außentemperatur ist das Grundwasser. Ganzjährig weist es
warme 12 °C auf. So hat dann auch eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe den besten
Wirkungsgrad. Wie bereits erwähnt, können Sie Werte von über 5 (bzw. 500 %) erreichen.

Quelltemperatur – Je höher, desto besser

Sinkt die Quelltemperatur um 1 °C, verringert sich der Wirkungsgrad der


Wärmepumpe um 2–4 %.

Temperatur des Heizsystems

Neben der Quelltemperatur spielt für den Wärmepumpen-Wirkungsgrad auch die


Vorlauftemperatur eine entscheidende Rolle. Wie oben beschrieben, ist das die
Temperatur, auf die das Heizwasser erwärmt werden muss. Ihre Höhe hängt von
verschiedenen Faktoren ab:

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Dämmzustand: Je schlechter die Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Türen u. Fenster)


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gedämmt ist, desto höher die anfallenden Wärmeverluste. Zu diesen kommt es auch,
wenn die Heizungsrohre nicht isoliert sind. Denn dann geben diese schon auf dem Weg
zu den Heizflächen Wärme ab. Um diese Verluste auszugleichen, muss die
Vorlauftemperatur dann entsprechend hoch ausfallen. Deshalb bekommt es eine
Wärmepumpe in einem Altbau, der seit Errichtung noch nicht energetisch nachgerüstet
wurde, mit Vorlauftemperaturen von bis zu 90 °C zu tun. Einer Wärmepumpe im Neubau
genügen dagegen oft schon 30 °C, um diesen warm zu halten.
Heizflächen: Auch womit die Wärme in den Raum gelangt, beeinflusst auf die Höhe der
Vorlauftemperatur. So kommt eine über den gesamten Raum verteilte Fußbodenheizung
meist mit 35 °C oder weniger aus (u. a. davon abhängig, wie eng die Heizschleifen
verlegt sind). Ein an nur einer Raumseite angebrachter Heizkörper benötigt dagegen oft
50 °C oder mehr.
Nutzungsart: Ebenfalls für die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe von Bedeutung
ist, ob diese allein für Wärme im Haus sorgt oder Teil einer Hybridheizung ist. Denn wird
zum Beispiel die Wärmepumpe mit einer Gasheizung kombiniert, kann diese den Betrieb
an Tagen mit besonders hohem Wärmebedarf übernehmen. Muss sie bei sehr niedrigen
Außentemperaturen nicht mehr zum Einsatz kommen, benötigt die Wärmepumpe keine
so hohe Vorlauftemperatur. Denn diese wird so ausgelegt, dass das Heizsystem an den
zu erwartenden kältesten Tagen des Jahres für ausreichend Wärme im Haus sorgen
kann. Je höher also die tiefste Arbeitstemperatur der Wärmepumpe angesetzt wird,
desto niedriger ist die erforderliche Vorlauftemperatur.

Vorlauftemperatur – Je niedriger, desto besser

Ein Absenken der Vorlauftemperatur um 5 °C, erhöht den Wirkungsgrad der


Wärmepumpe um rund 5 %.

Dass die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein sollte, liegt daran, dass das Kältemittel
umso stärker komprimiert werden muss, je höher sie ausfällt. Ab einer bestimmten Höhe
ist ihr dies technisch nicht mehr möglich. So können die meisten Wärmepumpen nur
maximal eine Vorlauftemperatur von 55 °C bereitstellen. Muss Sie in Ihrem Haus aufgrund
fehlender oder unzureichender Dämmung höher ausfallen, benötigen Sie entweder eine 
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Hybridheizung oder eine Hochtemperatur-Wärmepumpe. Deren Wirkungsgrad ist dann


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aber entsprechend niedriger. So ist sie zwar technisch zu der stärkeren Komprimierung in
der Lage (z. B. durch Verwendung von zwei hintereinander geschalteten
Kältemittelkreisläufen); braucht dafür dann aber auch mehr Strom.

Zu überwindende Temperaturdifferenz

Allgemein gilt: Soll bei einer Wärmepumpe der Wirkungsgrad hoch ausfallen, muss die
auszugleichende Temperaturdifferenz niedrig sein. Denn je größer diese ist, desto mehr
muss sie leisten und desto mehr Strom ist erforderlich. Am effizientesten arbeitet eine
Wärmepumpe also mit einer Kombination aus hoher Quelltemperatur und niedriger
Vorlauftemperatur. Soll sie beispielsweise die 12 °C, die sie dem Grundwasser entzogen
hat, auf eine Vorlauftemperatur von 30 °C bringen, hat sie lediglich einen Temperaturhub
von 18 K (Kelvin) zu überwinden. Steht ihr als Wärmequelle hingegen nur -7 °C kalte
Außenluft zur Verfügung, welche sie auf 45 °C erwärmen muss, beträgt er schon 52 K.
Was den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe zusätzlich mindert, ist, dass bei Minusgraden
der Einsatz eines Heizstabs erforderlich ist, welcher den Stromverbrauch zusätzlich in
die Höhe treibt.

Temperaturhub niedrig halten

Verringert sich der Temperaturhub um 1 K, erhöht sich der Wirkungsgrad der


Wärmepumpe um circa 2,5 %.

Den maximalen Wirkungsgrad einer Wärmepumpe


bestimmen

Da die Quell- und die Vorlauftemperatur die Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe


begrenzen, lässt sich mit ihnen auch deren maximaler thermische Wirkungsgrad ermitteln.
Grundlage dafür bietet der Carnotsche Kreisprozess. Mit diesem Gedankenexperiment
demonstrierte der französische Physiker Nicholas Léonard Sadi Carnot den optimalen
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Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine (z. B. ein Verbrennungsmotor), welche
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thermische in mechanische Energie umwandelt. Dabei fällt immer auch Abwärme an. Je
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höher deren Anteil, desto geringer ist der Wirkungsgrad. Damit dieser hoch ist, muss die
Temperatur der eingesetzten Wärme möglichst hoch und die der Abwärme möglichst
niedrig sein. Berechnet wird der Carnot-Wirkungsgrad (hC), indem der Quotient aus der
kühleren Abwärme-Temperatur (Tu) und der höheren Temperatur der Wärmequelle (To)
von 1 subtrahiert wird: hC = 1 – Tu/To

Nun handelt es sich bei einer Wärmepumpe jedoch nicht um eine Wärme-Kraft-Maschine,
sondern um eine Kraft-Wärme-Maschine. Denn sie sorgt ja mittels eines mechanischen
Antriebs (Kompressor) dafür, dass Wärme von einem niedrigeren Temperaturniveau auf
ein höheres gebracht wird. Es bedarf daher des Kehrwerts des Carnot-Wirkungsgrads,
um für eine Wärmepumpe den maximalen thermischen Wirkungsgrad (eth) auszurechnen:

To entspricht dabei der Vorlauftemperatur, während Tu für die Quelltemperatur steht.


Beide Angaben müssen in Kelvin erfolgen (0 °C = 273,15 K). Soll beispielsweise der
Wirkungsgrad einer Luft-Wärmepumpe bei 0 Grad Celsius kühler Außenluft und einer
benötigten Vorlauftemperatur von 45 Grad Celsius ermittelt werden, sieht die Rechnung
wie folgt aus:

318,15 K / (318,15 – 273,15 K) = 7,07

Da bei einer Quelltemperatur von 0 °C die Vorlauftemperatur auch der


Temperaturdifferenz entspricht, lässt sich damit der Wärmepumpen-Wirkungsgrad in
folgendem Diagramm veranschaulichen:

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Nun mag die Leistungszahl (= Wirkungsgrad (mehr dazu gleich)) auf den ersten Blick sehr
hoch erscheinen. Dass eine Luftwärmepumpe einen Wirkungsgrad von 10 oder mehr im
Winter erreicht, scheint nicht sehr realistisch. Wie jedoch eingangs erwähnt, handelt es
sich hierbei um einen theoretischen Wirkungsgrad. Als Maschinen verzeichnen auch
Wärmepumpen immer Energieverluste. Möchte man den realen Wirkungsgrad einer
Wärmepumpe erhalten, braucht man die Gütezahl. Diese gibt das Verhältnis des
tatsächlichen zum idealen Wirkungsgrad der Wärmepumpe an. Sie liegt im Bereich von
0,45–0,55. Ergibt der Carnot-Wirkungsgrad z. B. 10, hat die Wärmepumpe in Wirklichkeit
nur einen etwa halb so hohen Wirkungsgrad von 4,5–5,5.

Kennzahlen, die anstelle des Wirkungsgrads bei


Wärmepumpen verwendet werden

Der Wirkungsgrad kann als systemübergreifende Effizienzangabe verstanden werden, mit


der sich verschiedene Wärmeerzeuger miteinander vergleichen lassen. Aufgrund ihrer
speziellen Funktionsweise haben Wärmepumpen aber auch eigene Kennzahlen, welche
den Einfluss von Quell- und Vorlauftemperatur berücksichtigen.

COP

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Mithilfe der Leistungszahl, auch COP („Coefficient of Performance“) genannt, können Sie
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schon vor dem Kauf einer Wärmepumpe verschiedene Modelle miteinander vergleichen.
Wie der Wirkungsgrad sagt auch diese aus, in welchem Verhältnis die entstehende
Heizleistung zur dafür aufgewendeten elektrischen Leistung steht: COP = abgegebene
Wärmeleistung / zugeführte elektrische Leistung

Die Ermittlung des COP erfolgt immer zu einem bestimmten Betriebszustand, bestehend
Quell- und Vorlauftemperatur. Verwendet werden dabei u. a.:

Wärmepumpen-Art COP-Betriebszustand

Luftwärmepumpe A2/W35

Erdwärmepumpe B0/W35

Grundwasser-Wärmepumpe W10/W35

(Die Buchstaben stehen dabei für: A = Air (Luft), B = Brine (Sole), W = Water (Wasser) ->
vorn: Grundwasser, hinten: Heizwasser)
Lautet die Herstellerangabe im Datenblatt also z. B. B0/W35 = 4, bedeutet das, dass die
Erdwärmepumpe bei einer Quelltemperatur von 0 °C (gemessen am Anfang des
Kältemittelkreislaufs) und einer Vorlauftemperatur von 35 °C auf einen COP von 4 kommt.

SCOP

Der Nachteil des COP ist, dass seine Angabe sich auf einen Betriebszustand beschränkt,
welchen der Hersteller selbst bestimmen kann. Er stellt also einen Idealwert dar, der nicht
berücksichtigt, dass eine Wärmepumpe im Jahresverlauf verschiedenen Temperaturen
ausgesetzt ist. Um dem Rechnung zu tragen, gibt es inzwischen eine weiterentwickelte
Form des COP, den SCOP („Seasonal Coefficient of Performance“).

Dessen Grundlage ist die Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe zu gleich vier


Außentemperaturen: -7 °C, 2 °C, 7 °C und 12 °C. Das Ergebnis wird dann entsprechend
der europäischen Klimazonen gewichtet. Auf diese Weise lässt sich auch der
Teillastbetrieb einer Inverter-Wärmepumpe abbilden.

Des Weiteren fließen Faktoren wie Standby-Verbrauch und die Leistung des elektrischen

Heizstabs mit in die Berechnung ein. Der SCOP vermittelt somit ein realistischeres Bild

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von der Effizienz einer Wärmepumpe als der COP.


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JAZ

Bei beiden handelt es sich unter genormten Laborbedingungen ermittelte Werte. Sie bieten
damit nur eine grobe Orientierung, welcher Wirkungsgrad sich mit einem bestimmten
Wärmepumpen-Modell erzielen lässt. Wie es um diesen dann vor Ort bestellt ist, verrät erst
die Jahresarbeitszahl, kurz JAZ. Denn nur, wenn die Wärmepumpe schon eine Weile in
Betrieb ist, lässt sich erkennen, wie leistungsfähig sie wirklich ist.

So gibt es einige Faktoren, die sich negativ auf den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe
auswirken können:

Unterdimensionierung: Entspricht ihre Leistung nicht dem Bedarf, muss die


Wärmepumpe mehr arbeiten als erwartet und braucht dann auch mehr Strom. Daher
sollte bei der Planung auf eine korrekte Auslegung geachtet werden.
Falsches Heizverhalten: Wenn Sie häufig das Thermostat voll aufdrehen (Stufe 5 führt
zu einer Raumtemperatur von 28 °C!), es auch während des Lüftens nicht abdrehen
sowie Räume übermäßig heizen, die Sie zurzeit gar nicht nutzen, muss Ihre
Wärmepumpe mehr leisten, als wenn Sie sich an die Vorgaben zur optimalen
Raumtemperatur halten.
Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Ist Ihr Wärmeverteilsystem nicht hydraulisch
abgeglichen, bekommen die Heizkörper oder Fußbodenheizungen, die sich weiter von
der Wärmepumpe entfernt befinden, nicht genug Heizwasser ab. Um jene Räume
dennoch warm zu bekommen, ist dann eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich. Auch
bei zu viel Luft in den Heizkörpern können diese nicht die gewünschte Raumtemperatur
liefern. Dieses Problem lässt sich allerdings durch ein Entlüften der Heizkörper leicht
lösen.
Veraltete Heizungspumpe: Alte Umwälzpumpen laufen im Dauerbetrieb und
verbrauchen daher viel Strom. Besser für den Wirkungsgrad der Wärmepumpe ist die
Nutzung einer modernen Hocheffizienzpumpe, welche nur bei Bedarf zum Einsatz
kommt.

Und auch die Wärmegewinnung hat einen Einfluss auf den Wirkungsgrad der
Wärmepumpe, welcher bei COP und SCOP nicht berücksichtigt wird. So wird für die Luft-
Ansaugung, Sole-Umwälzung oder Grundwasser-Förderung ebenfalls Strom benötigt.
Wie hoch Stromverbrauch und Wärmebedarf letztlich ausfallen, wird mithilfe von einem
separaten Stromzähler sowie einem Wärmemengenzähler ermittelt. Anhand dieser Daten
lässt sich nach Ablauf eines Jahres die Jahresarbeitszahl ausrechnen. Sie bildet somit den
durchschnittlichen Wirkungsgrad, den die Wärmepumpe unter realen Bedingungen
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erreichen kann, ab. Dadurch, dass jedes Haus andere Voraussetzungen mit sich bringt,
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eignet sich die Jahresarbeitszahl jedoch nicht für einen Wärmepumpenvergleich.

Fazit: Ihr besonderer Wirkungsgrad hebt Wärmepumpen


von anderen Heizsystemen ab

Da sich die Funktionsweise einer Wärmepumpe von denen anderer Heizsysteme


unterscheidet, weist auch ihr Wirkungsgrad eine Besonderheit auf. Denn da sie das
Heizwasser nicht durch Verbrennung auf Temperatur bringt, sondern dafür
Umweltenergie mittels Strom in nutzbare Wärme umwandelt, kommt eine Wärmepumpe
auf einen Wirkungsgrad von über 100 %, was an sich dem Prinzip des Wirkungsgrads
widerspricht.

Daher wird die Effizienz von Wärmepumpen eher mit eigenen Kennzahlen angegeben.
Während COP und SCOP im Labor ermittelt werden und so einen Vergleich verschiedener
Modelle erlauben, stellt die JAZ deren tatsächliche Leistungsfähigkeit im realen Betrieb
dar. Je nach Art, Modell und Einbausituation liegen diese Werte bei durchschnittlich 2,5
bis 5. Dabei gilt: Je höher der Wert ausfällt, desto geringer ist der Anteil des Stroms an
der entstehenden Wärmemenge. Die Hauptfaktoren dabei sind die Quell- und die
Vorlauftemperatur. Denn je größer die Differenz zwischen ihnen ist, desto mehr Strom
benötigt der Kompressor, um diese zu überwinden.

Vor dem Kauf einer Wärmepumpe sollten Sie daher von einem Heizungsfachbetrieb
analysieren lassen, ob und wenn ja in welcher Form sich eine Wärmepumpe zur
Beheizung Ihres Hauses eignen würde. So kommt eine Wärmepumpe nur unter den
richtigen Voraussetzungen auf einen Wirkungsgrad, der auch bei hohen Strompreisen
einen wirtschaftlichen Betrieb garantiert.

FAQ

Welche Wärmepumpe hat den besten Wirkungsgrad?

Da die einzelnen Wärmepumpen-Arten sich dahingehend unterscheiden, woher


sie ihre Umweltenergie beziehen, entscheidet vor allem die Temperatur der
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jeweiligen Wärmequelle über den von ihnen erreichbaren Wirkungsgrad. Da die
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Außenluft im Winter eher niedrige Temperaturen aufweist, fällt dieser bei


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Luftwärmepumpen geringer aus als bei Erdwärmepumpen, welche im Erdreich
gespeicherte Wärme verwenden. Auf den besten Wirkungsgrad kommen Wasser-
Wasser-Wärmepumpen, die mit 12 °C warmem Grundwasser arbeiten.

Wie hoch ist der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe?

Welcher Wirkungsgrad von einer Wärmepumpe erreicht werden kann, hängt in


erster Linie von zwei Faktoren ab: Quelltemperatur und Vorlauftemperatur. Je
höher die erste und je niedriger die zweite, desto geringer die von der
Wärmepumpe zu überwindende Temperaturdifferenz und die dafür benötigte
Strommenge. Der durchschnittliche Wirkungsgrad von Wärmepumpen liegt in
einem Bereich von 250 bis 500 %. Je nach Einbausituation sind auch höhere oder
niedrigere Werte möglich.

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