FAQs Zur Grundsteuerreform 01

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LANDESAMT FÜR STEUERN

21. Dezember 2022

Fragen und Antworten - Grundsteuerreform

1) Wer muss eine Feststellungserklärung abgeben?


Wenn Sie am 1. Januar 2022 Eigentümerin oder Eigentümer eines unbebauten oder
bebauten Grundstücks – hierzu zählen auch Eigentumswohnungen – oder eines land- und
forstwirtschaftlichen Betriebs waren, müssen Sie eine Erklärung zur Feststellung des
Grundsteuerwerts für den Hauptfeststellungszeitpunkt 1. Januar 2022
(Feststellungserklärung) abgeben.

Hinweis:
In Erbbaurechtsfällen muss nur die Erbbauberechtigte bzw. der Erbbauberechtigte eine
Feststellungserklärung abgeben.

Bei Gebäuden auf fremdem Grund und Boden muss nur die Eigentümerin bzw. der
Eigentümer des Grund und Bodens eine Feststellungserklärung abgeben.

2) Wer gibt bei einer Erben- bzw. Grundstücksgemeinschaft die


Feststellungserklärung ab?
Erben- und Grundstücksgemeinschaften müssen eine gemeinsame Feststellungserklärung
pro Aktenzeichen (unbebautes oder bebautes Grundstück oder land- und forstwirtschaftlich
genutzte Fläche bzw. Betrieb) abgeben. Ein Aktenzeichen kann dabei mehrere Grundstücke
umfassen.
Die Aktenzeichen wurden mit einem Informationsschreiben zur Grundsteuerreform zwischen
Mai und Ende August 2022 verschickt.
Im Falle von Erbengemeinschaften wurden diese Schreiben an einen der Erben adressiert,
in der Regel an den oder die jüngste Volljährige. Diese sollten sich mit den Miterben in
Verbindung setzen und abklären, wer die gemeinsame Erklärung abgibt und das
Informationsschreiben ggf. weitergeben. In der Erklärung soll eine Person (in der Regel eine
Erbin/ein Erbe) benannt werden, die alle weiteren Schreiben des Finanzamts für die
Erbengemeinschaft in Empfang nimmt (sog. Empfangsbevollmächtigter). In der Erklärung
müssen die Erbanteile der einzelnen Erben nicht angegeben werden.
Die gleiche Vorgehensweise gilt bei Grundstücksgemeinschaften. Hier müssen jedoch die
Eigentumsanteile der Beteiligten in der Erklärung angegeben werden.

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Hrsg. Landesamt für Steuern, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 17, 56073 Koblenz
3) Wo und wie kann die Feststellungserklärung erstellt werden?
Die Abgabe der Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts auf den 1. Januar 2022
(sog. Feststellungserklärung) ist ab Juli 2022 mit den dafür vorgesehenen kostenlosen
elektronischen Vordrucken (z. B. über www.elster.de – hier unter „Formulare & Leistungen)
möglich. Hierfür benötigen Sie ein Benutzerkonto. Sollten Sie bereits ein Benutzerkonto
haben, welches Sie z. B. für Ihre Einkommensteuererklärung nutzen, können Sie dieses
auch für die Grundsteuer verwenden.
Sofern Sie noch kein entsprechendes Benutzerkonto besitzen, können Sie dieses bereits
jetzt unter www.elster.de erstellen.

Die Feststellungserklärung kann auch über den ELSTER-Zugang von nahen Angehörigen
abgegeben werden.

Eine elektronische Abgabe kann auch über andere Software-Anbieter erfolgen.


Ab dem 1. Juli 2022 kann neben ELSTER eine kostenlose Erklärungsabgabe für
Grundstücke in Rheinland-Pfalz auch über die Online-Web-Anwendung
„Grundsteuererklärung für Privateigentum“
(www.grundsteuererklaerung-fuer-privateigentum.de/) erfolgen.
Dieser kostenlose Online-Service ist auf Standardfälle von Privatperson zugeschnitten:
 Ein- oder Zweifamilienhaus
 Eigentumswohnung
 Unbebautes Grundstück

Prüfen Sie unter „Kann ich teilnehmen?“ , ob dieser Service Ihren Fall abdeckt. Sie können
ihn aktuell nur nutzen, wenn Sie bisher noch kein ELSTER-Konto haben. Ab September wird
die Nutzung auch mit ELSTER-Konto möglich sein.

Weitere Hinweise zur Anwendung und Anmeldung können Sie der Homepage des
Bundesministeriums der Finanzen entnehmen:
www.grundsteuererklärung-für-privateigentum.de
Dort finden Sie auch eine Liste mit häufig gestellten Fragen.

Bei technischen oder fachlichen Fragen zur Anwendung „Grundsteuererklärung für


Privateigentum“ wenden Sie sich bitte direkt an den Hersteller über die folgende E-Mail-
Adresse: [email protected]

Abgabe in Papierform nun in Ausnahmefällen


Grundsätzlich besteht eine gesetzliche Verpflichtung zur elektronischen Abgabe der
Feststellungserklärung. Ausnahmsweise können Papiervordrucke in sog. Härtefällen1
verwendet werden. Ob ein Härtefall vorliegt, entscheidet das jeweilige Finanzamt.

1Von einem Härtefall ist auszugehen, wenn die elektronische Übermittlung für den oder die
Steuerpflichtige/n wirtschaftlich oder persönlich unzumutbar ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn
der bzw. die Steuerpflichtige nicht über die erforderliche technische Ausstattung verfügt, die Schaffung
der technischen Möglichkeiten für eine Datenübertragung nur mit einem erheblichen finanziellen
Aufwand möglich wäre oder der bzw. die Steuerpflichtige nach seinen individuellen Kenntnissen und

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Hrsg. Landesamt für Steuern, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 17, 56073 Koblenz
In diesen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten:
Ab Anfang Juli 2022 können Sie die als PDF-Dateien unter www.fin-rlp.de/Vordrucke
veröffentlichten Vordrucke zur „Erklärung der Feststellung des Grundsteuerwerts“ am PC
oder Laptop ausfüllen, anschließend ausdrucken und in Papier dem zuständigen Finanzamt
zusenden.

Alternativ dazu besteht ab Juli 2022 die Möglichkeit unter Angabe der entsprechenden
Gründe, Papiervordrucke in den Service-Centern der Finanzämter zu erhalten.
Die Service-Center der Finanzämter können diesbezüglich seit Juli 2022 montags von 8.00
bis 16.00 Uhr und donnerstags von 8.00 bis 18.00 Uhr ohne eine vorherige
Terminvereinbarung aufgesucht werden.

4) Bis wann muss ich die Feststellungserklärung abgeben?


Die Frist zur Abgabe Ihrer Feststellungserklärung endet am 31. Januar 2023.

5) Bei welchem Finanzamt muss die Feststellungserklärung abgegeben werden?


Das zuständige Finanzamt richtet sich grundsätzlich nach der Lage Ihres Grundbesitzes und
nicht nach Ihrem eventuell abweichenden Wohnsitz.

Liegt Ihr Grundbesitz nicht in Rheinland-Pfalz, finden Sie hier alle Regelungen der Länder im
Überblick: www.grundsteuerreform.de

6) Muss ich Belege und andere Unterlagen mit einreichen?


Belege müssen grundsätzlich nicht eingereicht werden. Sollte das Finanzamt weitere
Unterlagen benötigen, so werden Sie gesondert darum gebeten.

7) Wer darf mich bei der Erklärungsabgabe unterstützen?


Die Unterstützung ist grundsätzlich nur bestimmten Personengruppen erlaubt. Zur
unbeschränkten Hilfe in Steuersachen sind beispielsweise Steuerberater befugt.

Aber auch Familienangehörige dürfen sich gegenseitig unterstützen, also Kinder


beispielsweise ihre Eltern.
Familienangehörige dürfen z.B. ihre eigene Registrierung bei ELSTER nutzen, um die
Feststellungserklärung auch für ihre nahen Angehörigen zu übermitteln. Hierunter fallen aber
ausdrücklich nicht gute Bekannte, enge Freunde oder ähnliche Personen.

Grundstücks- und Hausverwaltungen sind ebenfalls befugt, zu den von ihnen verwalteten
Objekten Erklärungen zur Feststellung des Grundsteuerwerts zu erstellen und abzugeben.

Fähigkeiten nicht oder nur eingeschränkt in der Lage ist, die Möglichkeiten der Datenfernübertragung
zu nutzen.

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Hrsg. Landesamt für Steuern, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 17, 56073 Koblenz
8) Was gilt für ausländische Eigentümerinnen und Eigentümer?
Ausländische Eigentümerinnen und Eigentümer, die über keine Steuer-
Identifikationsnummer und keine Steuernummer verfügen, können sich nicht in ELSTER
registrieren. Grund: Für eine einfache Registrierung in ELSTER ist zwingend ein
inländisches Ordnungskriterium, eine Signaturkarte oder der elektronische Personalausweis
zur eindeutigen Identifizierung notwendig. Wir empfehlen daher, die online ausfüllbaren PDF-
Vordrucke zu verwenden. Diese finden Sie ab Juli 2022 unter: www.fin-rlp.de/vordrucke.

Sofern Sie dennoch eine elektronische Übermittlung per ELSTER bevorzugen, wenden Sie
sich bitte an das Finanzamt Neubrandenburg-RAB2 zwecks Vergabe einer Steuernummer.
Weitere Informationen hierzu finden sich auf der folgenden Internetseite:
www.elster.de ⇒ „Hilfe“; ⇒ „Häufige Fragen zur „Mein ELSTER“-FAQ“; ⇒ Hilfe zur
Registrierung ausländischer Datenübermittler und inländischer Behörden“.

9) Welche Angaben werden für die Feststellungserklärung benötigt?


Es werden Geobasis- (Liegenschafts-) und Gebäudedaten für die Feststellungserklärung
benötigt: Im Regelfall erhalten Sie Geobasisdaten in Rheinland-Pfalz mit einem
Informationsschreiben der Finanzverwaltung. Diesem Schreiben ist eine Ausfüllhilfe (sog.
Datenstammblatt) beigefügt.

Das Datenstammblatt enthält Angaben zum Stichtag 1. Januar 2022, wie z. B.:
- Aktenzeichen,
- Flurstückskennzeichen,
- Lagebezeichnung,
- amtliche Fläche,
- Bodenrichtwert.

Folgende Daten müssen Sie unter anderem selbst ermitteln:


- Wohn-/Nutzfläche,
- Anzahl der Wohnungen,
- Anzahl der Garagen/Tiefgaragenstellplätze,
- Baujahr.

Bei bebauten Grundstücken, die nicht zu mehr als 80 % der Wohn- und Nutzfläche
Wohnzwecken dienen und keine Ein- und Zweifamilienhäuser oder Wohnungseigentum sind
(z.B. Geschäftsgrundstücke, Teileigentum), ist die sogenannte Brutto-Grundfläche zu
ermitteln und anzugeben.

2
Das Finanzamt Neubrandenburg-RAB besitzt die zentrale Sonderzuständigkeit für die Veranlagung von deutschen
Rentenempfängern im Ausland und für die Registrierung ausländischer Steuerberater/Datenübermittler und inländischer
Behörden.

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Der Versand dieser Informationsschreiben ist in der Zeit von Mai bis Juli 2022 vorgesehen.
Ausgenommen von diesem Zeitfenster sind aktive land- und forstwirtschaftliche Betriebe,
inklusive verpachtete Ländereien (Stückländereien). Hier werden gesonderte
Informationsschreiben im August 2022 versendet.

10) Was ist zu tun, wenn ich Eigentümerin oder Eigentümer mehrerer Grundstücke
bin?
Sind Sie Eigentümerin oder Eigentümer mehrerer Grundstücke, die eine wirtschaftliche
Einheit bilden, müssen Sie nur eine Feststellungserklärung abgeben. Diese besteht aus
einem Hauptvordruck und grundsätzlich einer Anlage Grundstück.

Mehrere, in der Regel nebeneinanderliegende Grundstücke bilden eine wirtschaftliche


Einheit (Grundstück), wenn diese z.B.
- denselben Eigentümern gehören und
- zusammengenutzt werden.
Entscheidend ist hier, ob die Grundstücke nach der Verkehrsanschauung
zusammengehören.

Im Fall einer landwirtschaftlichen Nutzung ist die Frage „Was gehört zum land- und
forstwirtschaftlichen Vermögen?“ zu beachten.

Hinweis: Ob eine wirtschaftliche Einheit vorliegt, erkennen Sie an dem zwischen Mai und
August 2022 zugesandten Informationsschreiben bzw. der Ausfüllhilfe. Ist dort für mehrere
Grundstücke (Flurstücke) nur ein Aktenzeichen mitgeteilt worden, liegt grundsätzlich eine
wirtschaftliche Einheit vor.

11) Was ist zu tun, wenn ich Eigentümerin oder Eigentümer eines Grundstückes bin,
für das es mehrere Aktenzeichen gibt

Grundsätzlich ist je Aktenzeichen eine eigene Feststellungserklärung einzureichen.

Bitte insbesondere bei land- und forstwirtschaftlichem Vermögen beachten: Handelt es sich
bei dem unter einem Aktenzeichen erfassten Flurstück z. B. um einen Wohnteil, so sind
mehrere Erklärungen abzugeben, da nach neuem Bewertungsrecht Wohnteile zum
Grundvermögen (Grundsteuer B) gehören und nicht mehr zum land- und forstwirtschaftlichen
Vermögen (Grundsteuer A).

Sollte das Finanzamt für die Flurstücke Ihres Grundstücks mehrere Aktenzeichen führen, es
sich aber nach Ihrer Einschätzung tatsächlich nur um eine wirtschaftliche Einheit handeln, so
reicht ein Hinweis in den Freitextfeldern der Feststellungserklärung (hier unter „Weitere
Angaben zur Feststellungserklärung“): Geben Sie hier bitte das Aktenzeichen an, das
wegfallen kann, da in diesem Fall die unter dem anderen Aktenzeichen erstellte
Feststellungserklärung sämtliche Liegenschaften beider Aktenzeichen umfasst.

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12) Miteigentumsanteil am Grundstück, was bedeutet das?
Der Miteigentumsanteil am Grundstück entspricht dem für die Begründung von Wohnungs-
und Teileigentum in der Teilungserklärung angegebenen Anteil des zum Grundstück
gehörenden Flurstücks. Dieser ist einem spezifischen Grundbuchblatt zugeordnet. Der
Miteigentumsanteil am Grundstück wird nicht dadurch beeinflusst, dass das Flurstück einem
Alleineigentümer oder einer Grundstücksgemeinschaft zuzurechnen ist.

Ein Flurstück wird i. d. R. vollständig einer Person bzw. einer Gemeinschaft unter einem
Grundbuchblatt zugerechnet, sodass der Miteigentumsanteil am Grundstück grundsätzlich
1,000/1 beträgt.
Bei Wohnungseigentum wird der Grund und Boden dagegen nur anteilig jedem Eigentümer
einer Wohnung zugerechnet, gleiches gilt auch für Zuwege/Einfahrten.

Sofern Ihr Flurstück lediglich anteilig einer wirtschaftlichen Einheit zuzuordnen ist, entspricht
der Miteigentumsanteil am Grundstück dem in der Feststellungserklärung anzugebenden zur
wirtschaftlichen Einheit gehörenden Anteil.
Bsp.: Den Ehegatten Mustermann gehört jeweils die Hälfte einer Eigentumswohnung.
Laut Kaufvertrag beträgt der Miteigentumsanteil der Wohnung 379/1000 an
dem gemeinschaftlichen Eigentum.
In der Feststellungserklärung ist bei den Detailangaben zur Gemarkung bzw. Flurstück in der
Zeile „Zur wirtschaftlichen Einheit gehörender Anteil: Zähler, Nenner“ daher die Eintragung
379 / 1000 erforderlich. (In der Regel sind diese Angaben dem Datenstammblatt des
Informationsschreibens zur Grundsteuerreform, das in der Zeit von Mai bis August 2022
versendet wurde, zu entnehmen).
Der persönliche Miteigentumsanteil der beiden Eheleute (jeweils ½) ist hingegen im
Sachbereich „Eigentümer(innen)/Beteiligte“ zu erfassen.

13) Was ist beim Baujahr anzugeben?


Die Angabe des konkreten Baujahres richtet sich sowohl bei Wohngrundstücken als auch bei
Nichtwohngrundstücken nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Bezugsfertigkeit des
Gebäudes. Ein Gebäude ist dann bezugsfertig, sobald es von den Bewohnerinnen bzw.
Bewohnern oder Benutzerinnen bzw. Benutzern bestimmungsgemäß genutzt werden kann.
Die Abnahme durch die Bauaufsichtsbehörde ist nicht entscheidend. Tragen Sie in den
Formularen/Vordrucken bitte immer das Jahr der erstmaligen Bezugsfertigkeit ein, auch
wenn das Gebäude später durch Anbauten oder Aufstockungen erweitert wurde.
Bei Wohngrundstücken (Ein- und Zweifamilienhäuser, Mietwohngrundstücke,
Wohnungseigentum) ist die Angabe des konkreten Baujahrs erst bei bezugsfertigen
Gebäuden ab 1949 erforderlich. War das Gebäude indes vor 1949 erstmalig bezugsfertig, ist
dies durch die Eintragung einer „1“ an entsprechender Stelle des Erklärungsformulars bzw.
Erklärungsvordrucks zu kennzeichnen.
Bei erworbenen Immobilien ist das Baujahr in der Regel auch aus dem Kaufvertrag
ersichtlich.

14) Was gilt bei Kernsanierungen?


Tragen Sie bitte in der Feststellungserklärung das Jahr ein, in dem die Kernsanierung Ihres
Gebäudes abgeschlossen wurde.

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Eine Kernsanierung liegt vor, wenn das Gebäude in einen Zustand versetzt wird, der nahezu
dem eines neuen Gebäudes entspricht. Dazu wird bei dem Gebäude zunächst alles außer
der tragenden Substanz entfernt. Decken, Außenwände, tragende Innenwände und ggf. der
Dachstuhl bleiben dabei normalerweise erhalten. Diese können ggf. instandgesetzt werden.

Voraussetzungen für das Vorliegen einer Kernsanierung sind insbesondere die komplette
Erneuerung
 der Dacheindeckung,
 der Fassade,
 der Innen- und Außenwände mit Ausnahme der tragenden Wände,
 der Fußböden,
 der Fenster,
 der Innen- und Außentüren sowie
 sämtlicher technischer Systeme wie z. B. der Heizung einschließlich aller Leitungen,
des Abwassersystems einschließlich der Grundleitungen, der elektrischen Leitungen
und der Wasserversorgungsleitungen, sofern diese technisch einwandfrei als
neuwertig anzusehen sind.

Im Einzelfall müssen nicht zwingend alle der aufgelisteten Kriterien gleichzeitig erfüllt sein.
Dies gilt insbesondere für solche Gebäude und Gebäudeteile, bei denen aufgrund
baurechtlicher Vorgaben eine weitreichende Veränderung nicht zulässig ist (z. B. unter
Denkmalschutz stehende Gebäude und Gebäudeteile).

Die vorstehenden Aussagen gelten für Wohngrundstücke und Nichtwohngrundstücke


gleichermaßen.

15) Können die Daten aus der Ausfüllhilfe (Datenstammblatt) automationsgestützt in


die ELSTER Formulare übernommen werden oder muss ich diese selbst eingeben?
Das Datenstammblatt ist nur ein Service der rheinland-pfälzischen Finanzverwaltung. Die
Angaben müssen von Ihnen vor der Übernahme noch überprüft werden. Da nicht in allen
Ländern diese Geobasis-/Liegenschaftsdaten in dieser Form zur Verfügung gestellt werden,
ist technisch eine automationsgestützte automatische Übernahme in ELSTER nicht möglich.
Zudem müssen weitere Daten, z. B. die Wohnfläche und das Baujahr, noch selbst ermittelt
und eingetragen werden. Eine vorausgefüllte Feststellungserklärung ist nicht möglich.

16) Was ist der Bodenrichtwert?


Die örtlichen Gutachterausschüsse bewerten turnusmäßig den Wert des Grund und Bodens
in Bezug auf bestimmte räumlich abgrenzbare Gebiete (sog. Bodenrichtwertzonen).
Der Bodenrichtwert gibt den Wert eines fiktiven unbebauten Bodenrichtwertgrundstücks an,
dessen Grundstücksmerkmale weitgehend mit den vorherrschenden grund- und
bodenbezogenen Grundstücksmerkmalen innerhalb der Bodenrichtwertzone
übereinstimmen. Innerhalb einer Bodenrichtwertzone sind lagebedingte Wertunterschiede
zwischen den individuell zu bewertenden Grundstücken und dem Bodenrichtwertgrundstück
von bis zu 30 Prozent möglich.

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Der Bodenrichtwert ist nur eine von mehreren wertbeeinflussenden Berechnungsgrundlagen
der neuen Grundsteuer. Er fließt in die Wertermittlung nicht vollständig ein. In Abhängigkeit
vom Alter eines Gebäudes ändert sich der auf den Grund und Boden entfallende Wertanteil
und mithin der Einfluss des Bodenrichtwertes auf die Höhe der Grundsteuer.

Die Bodenrichtwerte für Rheinland-Pfalz können im Internet unter https://www.boris.rlp.de


eingesehen werden.

17) Kann der Bodenrichtwert abweichend vom Datenstammblatt erklärt bzw.


berücksichtigt werden?
Anzusetzen ist regelmäßig der auf das Bodenrichtwertgrundstück bezogene Bodenrichtwert
für baureifes Land.
Besondere Merkmale des einzelnen zu bewertenden Grundstücks wie Ecklage, Zuschnitt,
Vorder- und Hinterland, Oberflächenbeschaffenheit, Beschaffenheit des Baugrundes, Lärm-,
Staub-, Geruchsbelästigungen, Altlasten sowie Außenanlagen werden dabei nicht
berücksichtigt.
Nur, wenn der individuelle Entwicklungszustand (Rohbauland, Bauerwartungsland) des zu
bewertenden Grundstücks vom Entwicklungszustand des Bodenrichtwertgrundstücks
abweicht, ist dies im Rahmen der Feststellungserklärung in einer eigens dafür vorgesehenen
Kennzahl zu erklären.
Der Nachweis eines geringeren gemeinen Werts z. B. durch ein Gutachten ist nicht
zugelassen.

Der im Datenstammblatt ausgewiesene Bodenrichtwert sollte grundsätzlich in das


Erklärungsformular übernommen werden. Eine abweichende Auffassung kann im Freitextfeld
des Hauptformulars (GW-1) angegeben werden.

18) Was ist ein abgeleiteter Bodenwert?


Für Wohngrundstücke bzw. gewerblich genutzte Grundstücke außerhalb der
Bodenrichtwertzonen geschlossener Ortschaften (sog. bebauter Außenbereich), wurden in
Abstimmung mit dem Oberen Gutachterausschuss sog. abgeleitete Bodenwerte modellartig
ermittelt. Bei der Ableitung dieser Werte wird auf die Bodenrichtwerte vergleichbarer
baureifer Grundstücke benachbarter Baugebiete zurückgegriffen, die unter Zugrundelegung
typischer Grundstücksmerkmale im Außenbereich mittels sog. Umrechnungskoeffizienten
angepasst worden sind. Sie sind daher nur für Grundstücke innerhalb des bebauten
Außenbereichs zu verwenden.
Aufgrund der dortigen baulichen Ausnutzungsmöglichkeiten sind Bodenrichtwerte bezogen
auf Flächen der Land- und Forstwirtschaft für diese Flächen nicht zu übernehmen.

Weitere Ausführungen zur Ermittlung des abgeleiteten Bodenwerts sind auf der Seite des
Oberen Gutachterausschusses unter folgendem Link zu finden:
https://gutachterausschuesse.rlp.de/fileadmin/gutachterausschuesse.rlp.de/lgmb21/2022_08_17_v
eroeffentlichung_Erlaeuterungen.pdf

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19) Was ist zu erklären, wenn für eine Teilfläche mehrere Werte (Bodenrichtwert,
abgeleiteter Bodenwert) im Datenstammblatt ausgewiesen werden?
Werden in der Ausfüllhilfe (Datenstammblatt) mehrere Bodenrichtwerte für die gleiche
Teilfläche ausgewiesen, ist lediglich ein Wert in der Feststellungserklärung anzugeben.
Dabei ist der Wert auszuwählen, dessen Art der Nutzung am ehesten mit der des zu
bewertenden Grundstücks vergleichbar ist.

20) Was gehört alles zur Wohnfläche?


Wohnflächen sind Flächen, die Wohnbedürfnissen dienen (z. B. Wohn-/Ess- und
Schlafzimmer, Küche, Flur).

Zur Wohnfläche gehören auch die Grundflächen von Wintergärten, Schwimmbädern und
ähnlichen nach allen Seiten geschlossenen Räumen sowie Balkonen, Loggien, Dachgärten
und Terrassen, wenn sie ausschließlich zu der Wohnung gehören.

Terrassen- und Balkonflächen werden in der Regel nur zu 25 Prozent angesetzt. Sind
Terrassen- und Balkonflächen von besonderer Qualität (z. B. wenn diese überdacht/seitlich
wettergeschützt sind) können es bis zu 50 Prozent sein.

Bei Zimmern mit Dachschrägen ist folgende Grundregel zu beachten:


Die Fläche unter einer Dachschräge wird bis 100 cm Höhe gar nicht berechnet. Ab einer
Höhe von 100 cm bis 199 cm ist die Fläche nur mit 50 Prozent zu berechnen. Ab 200 cm
Höhe unter der Dachschräge ist die Fläche vollständig als Wohnfläche zu berechnen.

Bei reinen Wohngebäuden ist nur die Wohnfläche zu erklären. Die Fläche eines häuslichen
Arbeitszimmers gehört zur Wohnfläche.

21) Was gehört üblicherweise nicht zur Wohnfläche?


Die folgenden Flächen sind nicht in die Ermittlung der Wohnfläche einzubeziehen:

1. Zubehörräume
- Kellerräume und Dachböden, die nicht als Wohnraum dienen;
- Abstellräume und Kellerersatzräume außerhalb der Wohnung;
- Waschküchen;
- Trockenräume;
- Heizungsräume;
- Garagen;
- Gartenhaus und Schuppen (Nebengebäude), wenn sie zu privaten Zwecken (z. B. als
Abstellräume) genutzt werden (darunter können auch ehemals landwirtschaftlich
genutzte Lager/Schuppen/Stallungen fallen).
2. Grundflächen von Treppen
3. Geschäftsräume

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Grundlage ist die Wohnflächenverordnung vom 25. November 2003 (BGBl I 2003, Seite
2346). Ist die Wohnfläche zulässigerweise bis zum 31. Dezember 2003 nach der Zweiten
Berechnungsverordnung ermittelt worden und sind seitdem keine baulichen Veränderungen
eingetreten, kann auch diese Berechnung in Ausnahmefällen hilfsweise zugrunde gelegt
werden, sofern bisher keine Ermittlung der Wohnfläche auf Grundlage der
Wohnflächenverordnung erfolgte.
.
Die Wohnfläche finden Sie ggf. in Ihren Bauunterlagen oder dem Miet- oder Kaufvertrag.

22) Was ist die Nutzfläche von Gebäuden?


Zur Nutzfläche zählen insbesondere Flächen, die gewerblichen, betrieblichen (Büroräume,
Werkstatt o. ä.) öffentlichen oder sonstigen Zwecken (z.B. Vereinsräume) dienen und keine
Wohnflächen sind.
Neben- oder Zubehörräume, die im Zusammenhang mit Wohnräumen genutzt werden, wie
z.B. Keller-, Abstell-, Wasch-, Trocken- und Heizungsräume, sind weder in die Wohnfläche
noch in die Nutzfläche einzubeziehen.

Die Nutzfläche finden Sie ggf. in Ihren Bauunterlagen oder dem Miet- oder Kaufvertrag.
Sie ermittelt sich in der Regel nach DIN 277 (einheitliche Beurteilungs- und
Berechnungsgrundlage für die Ermittlung von Grundflächen und Rauminhalten von
Bauwerken) in der jeweils geltenden Fassung.

23) Was ist die Brutto-Grundfläche?


Die Bruttogrundfläche ist die Summe der nutzbaren Grundflächen aller Grundrissebenen
eines Bauwerks. Nicht dazu gehören z. B. Flächen von Spitzböden und Kriechkellern sowie
Flächen, die ausschließlich der Wartung, Inspektion und Instandsetzung von
Baukonstruktionen und technischen Anlagen dienen.
Weitergehende Erläuterungen zur Brutto-Grundfläche enthält die Anleitung zur Anlage
Grundstück zur Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts.

24) Was gehört zum land- und forstwirtschaftlichem Vermögen?


Zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehören Betriebe der Land- und
Forstwirtschaft sowie einzelne (z.B. verpachtete) land- und forstwirtschaftliche Flächen.
Diese unterliegen der Grundsteuer A.
Im Gegensatz dazu gehören die Wohnteile, die bislang zum land- und forstwirtschaftlichen
Vermögen gehörten, im Zuge der Grundsteuerreform zum sog. Grundvermögen und
unterliegen somit der Grundsteuer B.

Informationsschreiben der Finanzämter zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen,


inklusive Ausfüllhilfe (Datenstammblatt) werden im August 2022 verschickt.

Weitere Fragen und Antworten zu land- und forstwirtschaftlichem Vermögen finden


sich auf unseren Internetseiten: www.lfst-rlp.de/grundsteuer - hier unter
„Besonderheiten für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen und Betriebe“

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25) Wo finde ich das Aktenzeichen?
Das Aktenzeichen Ihrer wirtschaftlichen Einheit (umgangssprachlich „Grundstück“) erhalten
Sie mit dem Informationsschreiben, das Ihnen im Regelfall ab Mai bis Juli 2022 (für
unbebaute und bebaute Grundstücke) und im August 2022 für land- und forstwirtschaftliche
Betriebe zugeschickt wird. Sofern Sie Eigentümer mehrerer wirtschaftlicher Einheiten sind,
erhalten Sie für jede wirtschaftliche Einheit ein separates Aktenzeichen und
Informationsschreiben.

26) Ist der Einheitswertbescheid für die Feststellungserklärung notwendig?


Nein. Die Einheitswertbescheide benötigen Sie für die Erstellung der Feststellungserklärung
nicht. Grund: Die Einheitswerte basieren auf den Wertverhältnissen zum Stichtag 1. Januar
1964 und stellen heute keine zeitgemäße Bemessungsgrundlage für die Ermittlung der
Grundsteuer dar. Außerdem sind mit der Feststellungserklärung die tatsächlichen
Grundbesitzverhältnisse zum 1. Januar 2022 mitzuteilen.

27) Sind Daten vom Katasteramt oder Grundbuchamt notwendig?


Ab Mai 2022 erhalten Sie als Eigentümerin bzw. Eigentümer von unbebauten oder bebauten
Grundstücken im Regelfall ein grundstücksbezogenes Informationsschreiben von der
Finanzverwaltung Rheinland-Pfalz mit Geobasisdaten, die für die Erstellung der
Feststellungserklärung hilfreich sind (z.B. amtliche Fläche, Bodenrichtwert).
Sollten die in diesem Schreiben enthaltenen Angaben nicht zutreffen, so wenden Sie sich
bitte zunächst an das für Ihre Liegenschaft zuständige Finanzamt (Lagefinanzamt).

Bodenrichtwerte können zudem kostenfrei im GeoBasisViewer RLP unter


https://www.boris.rlp.de abgerufen werden.

28) Auf welchen Stichtag bezieht sich die Feststellungserklärung?


Die Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts erfolgt nach den steuerlichen
Verhältnissen zum jeweiligen Hauptfeststellungszeitpunkt. Das ist aktuell der 1. Januar 2022.

29) Was ist, wenn ich meinen Grundbesitz inzwischen verkauft habe?
Auch wenn Sie nach dem 1. Januar 2022 Ihren Grundbesitz verkauft haben, sind Sie zur
Abgabe der Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts auf den 1. Januar 2022
verpflichtet, da sich der Grundbesitz zu diesem Stichtag in Ihrem Eigentum befand. Das
zuständige Finanzamt wird den Grundsteuerwert in der Folge zum 1. Januar 2023 den
neuen Eigentümern von Amts wegen zurechnen. Zu zahlen ist die neue Grundsteuer daher
dann ab dem Jahr 2025 von den neuen Eigentümern.

30) Was bedeutet Hauptfeststellungszeitpunkt?


Zum Hauptfeststellungszeitpunkt stellt das Finanzamt für Ihr Grundstück bzw. Ihren Betrieb
der Land- und Forstwirtschaft einen Grundsteuerwert fest. Dabei werden die

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Wertverhältnisse und die tatsächlichen Verhältnisse zugrunde gelegt, die am 1. Januar 2022
bei Ihrer wirtschaftlichen Einheit (Grundstück, Betrieb der Land- und Forstwirtschaft)
vorliegen.

Der Hauptfeststellungszeitraum beträgt künftig sieben Jahre, so dass die nächste


Hauptfeststellung auf den 1. Januar 2029 erfolgen wird.

31) Warum muss ich für die neue Grundsteuer überhaupt eine Feststellungserklärung
zu meinem Grundbesitz abgeben?
Bisher basiert die Festsetzung der Grundsteuer auf Steuermessbeträgen, die ausgehend
von den sogenannten Einheitswerten ermittelt werden. Diese Werte knüpfen an die
Verhältnisse des Jahres 1964 (betrifft die „alten“ Bundesländer) bzw. 1935 (betrifft die
„neuen“ Bundesländer) an. Diese Einheitswerte sind hinter der tatsächlichen
Wertentwicklung bei Grundstücken in erheblichem Maße zurückgeblieben. Dies führt zu
Wertverzerrungen und Ungleichbehandlungen. Deshalb hat das Bundesverfassungsgericht
die bisherige Einheitsbewertung in den „alten“ Bundesländern seit 2002 für
verfassungswidrig erklärt. Als Folge daraus wurde am 2. Dezember 2019 das Gesetz zur
Reform des Grundsteuer- und Bewertungsgesetzes (Grundsteuer-Reformgesetz vom 26.
November 2019, BGBl I 2019, Seite 1794) verkündet und die Bewertung von Grundbesitz für
Grundsteuerzwecke neu geregelt.

Bei einer Hauptfeststellung geht es darum, die aktuellen Verhältnisse in tatsächlicher und
rechtlicher Hinsicht am Bewertungsstichtag (1. Januar 2022) zu erfassen. Da den
Finanzämtern nicht alle auf diesen Stichtag bezogenen Verhältnisse bekannt sind, die für die
Durchführung des Feststellungsverfahrens erforderlich sind, kann auf Ihre Mitwirkung nicht
verzichtet werden. Aus diesem Grund ist auch eine vorausgefüllte Feststellungserklärung
nicht möglich.

32) Wie wird die Grundsteuer künftig festgesetzt?


Die Grundsteuer wird wie bisher auch in drei Schritten festgesetzt:
Grundsteuerwert x Steuermesszahl x Hebesatz

1. Grundsteuerwertbescheid vom Finanzamt

Auf Grundlage der von den Erklärungspflichtigen übermittelten Daten berechnet das
Finanzamt den Grundsteuerwert und gibt an die Eigentümerin oder den Eigentümer des
Grundbesitzes einen Bescheid über die Feststellung des Grundsteuerwerts aus. Zum
1. Januar 2022 festgestellte Grundsteuerwerte werden erstmals der Hauptveranlagung der
Grundsteuermessbeträge zum 1. Januar 2025 zugrunde gelegt.

2. Grundsteuermessbescheid vom Finanzamt

Der ermittelte Grundsteuerwert wird mit der gesetzlich festgeschriebenen Steuermesszahl


multipliziert. Daraus resultiert der Grundsteuermessbetrag, der ebenfalls durch das
Finanzamt mittels Grundsteuermessbescheid bekanntgegeben wird. Der

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Hrsg. Landesamt für Steuern, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 17, 56073 Koblenz
Grundsteuermessbetrag wird erstmalig zum Hauptveranlagungszeitpunkt 1. Januar 2025
festgesetzt.

3. Grundsteuerbescheid von der Stadt oder Gemeinde

Der Grundsteuermessbetrag wird abschließend mit dem einschlägigen Hebesatz der Stadt
oder Gemeinde multipliziert, um die Grundsteuer festzusetzen. Nach Aufforderung durch die
Städte und Gemeinden ist die neu berechnete Grundsteuer ab dem 1. Januar 2025 auf
Grundlage des Grundsteuerbescheides zu zahlen.

Die erzielten Einnahmen aus der Grundsteuer fließen ausschließlich den Städten und
Gemeinden zu.

33) Ab wann muss die Grundsteuer nach neuem Recht gezahlt werden?
Grundsteuerzahlungen nach neuem Recht sind ab dem 1. Januar 2025 zu leisten.

34) Kann ich die Höhe meiner Grundsteuer schon jetzt berechnen?
Die Höhe der neuen Grundsteuer kann derzeit noch nicht berechnet werden, da hierfür die
Hebesätze in Ihrer Stadt oder Gemeinde bekannt sein müssen, die ab dem Jahr 2025 gelten.
Diese Hebesätze werden im Laufe des Jahres 2024 durch die Städte und Gemeinden
festgelegt.

35) Was ist der ZENSUS und warum wird gleichzeitig eine Datenerhebung im Rahmen
der Grundsteuerreform und zur Gebäude- und Wohnungszählung durchgeführt?
Alle Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundbesitz müssen im Zeitraum vom 1. Juli
2022 bis 31. Januar 2023 Erklärungen zur Feststellung des Grundsteuerwerts an die
Finanzämter abgeben.
Diese Erklärungen sind von der seit Mai 2022 im Rahmen des Zensus 2022 stattfindenden
Gebäude- und Wohnungszählung unabhängig. Diese Erhebung der Statistischen Ämter des
Bundes und der Länder war eigentlich für 2021 geplant, wurde aber pandemiebedingt um ein
Jahr verschoben. Daher fallen beide Erklärungspflichten zusammen. Eine parallele
Datenerhebung ist dabei unvermeidlich, da unterschiedliche Merkmale abgefragt und
erhoben werden. Aus Datenschutzgründen können die beiden Befragungen nicht
zusammengelegt werden. Auch ein Austausch der abgefragten Daten untereinander ist
ausgeschlossen.
Daher müssen Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundbesitz beiden
Erklärungspflichten nachkommen, soweit sie auch vom Zensus für die Befragung ausgewählt
wurden.
Weitere Informationen zum Thema Zensus 2022 erhalten Sie
unter https://www.zensus2022.de

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