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Paul, Hansjürgen

Research Report
Industrie 4.0: Annäherung an ein Konzept

Forschung Aktuell, No. 05/2016

Provided in Cooperation with:


Institute for Work and Technology (IAT), Westfälische Hochschule, University of Applied
Sciences

Suggested Citation: Paul, Hansjürgen (2016) : Industrie 4.0: Annäherung an ein Konzept,
Forschung Aktuell, No. 05/2016, Institut Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen,
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0176-201605017

This Version is available at:


http://hdl.handle.net/10419/137589

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FORSCHUNG AKTUELL
5/2016

Industrie 4.0 –
Annäherung
an ein Konzept

Von
Hansjürgen Paul

Auf den Punkt • Die Entwicklung industrieller Produktionssysteme wird


seit ca. fünf Jahren vom Konzept „Industrie 4.0“ domi-
niert.
• Dieses Konzept sieht vor, dass „Cyber-Physische Pro-
duktionssysteme“ zum Einsatz kommen, deren Kom-
ponenten via Internet vernetzt sind.
• Diese sollen dezentral gesteuert werden, das entste-
hende Produkt den Produktionsprozess selbst bestim-
men.
• „Industrie 4.0“ verändert nicht nur die Art und Weise,
wie produziert wird. „Industrie 4.0“ verändert Tätigkei-
ten und Berufe, Unternehmen und Branchen, die Art
und Weise, wie Betriebe kooperieren.
• „Industrie 4.0“ ist Ausdruck der „Digitalisierung“.
• „Digitalisierung“ meint den Prozess des sozio-
ökonomischen Wandels, der durch Einführung digitaler
Technologien, darauf aufbauende Anwendungen und
deren Vernetzung angestoßen wird.
• Es geht bei „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung“ nicht
um Veränderung in einem großen Schritt.
• Es geht um einen permanenten Wandlungsprozess –
und um die Fähigkeit zu lernen und sich zu verändern.
Als Unternehmen, als Organisation, als Individuum.
• Was „Digitalisierung“ bewirkt, ist nicht naturgesetzlich
festgelegt; es ist gestaltbar.
Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

Die Sache mit der Nummer

Verfolgt man die Publikationen und Diskussionen um den industriellen bzw. wirtschaftlichen Wandel
im deutschsprachigen Raum, so drängt sich der Verdacht auf, dass es ohne die Label „Digitalisie-
rung“ oder „4.0“ nicht geht. Der Sprachgebrauch bei der Digitalisierung reicht von der „digitalen
Wirtschaft“, über die „digitale Revolution“, „digitale Strategien“, „digitale Kompetenzen“, „digitale
Identität“, „digitale Klassenzimmer“, „Digitalisierungskongresse“, „Digitalität in den Geistes- und
Kulturwissenschaften“ (JGU Mainz 2015), „digitale Kommunikation“, „digitale Werkzeuge“, über das
„Digitalisierungszeitalter“, das „digitale Debakel“ (Keen 2015) bis hin zum „digitalen Wir“ (Schaar
2015) und zur „digitalen Gesellschaft“ (ID21 / TNSI 2014). Ob man sich mit den aktuellen Trends in
der industriellen Fertigung als „Industrie 4.0“ auseinandersetzt (vgl. z.B. AK Industrie 4.0 2013, Bau-
er et al. 2014, Bauernhansl et al. 2014, Hirsch-Kreinsen et al. 2015) oder ob man über die wirtschaftli-
che Zukunft der Stadt Bochum und die Nachnutzung der ehemaligen Bergbauflächen des dortigen
Opel-Werks unter dem Label „Bochum 4.0“ in einer öffentlichen Ringvorlesung nachdenkt (Bochum
Marketing 2016), ob es um „Logistik 4.0“ (Hompel / Kerner 2015), „Energie 4.0“ (Rehtanz 2015),
„Consulting 4.0“ (Werth et al. 2016), „Mittelstand 4.0“ (BMWi 2015, 2016, Bischoff et al. 2015, Ludwig
et al. 2016), Veranstaltungen zum Thema „Planen-Bauen 4.0“ 1, „Bergbau 4.0“ 2, „Kultur 4.0“, „Essen
4.0“ (MUKEBW 2015), „Zivilgesellschaft 4.0“ (HKW 2016), „Gender 4.0“ – nicht zu vergessen: „Frau
4.0“ (FES 2016) – oder dann schließlich doch um Arbeit bzw. „Arbeiten 4.0“ (z.B. BMAS 2015, 2016)
geht – ohne den magischen Zusatz „4.0“ kommt man offenbar nicht mehr aus. Dieser Beitrag wird
in diesem Punkt auch keine Ausnahme bilden.
Angefangen hat dieses „Bezeichnungsversioning“ wohl mit dem Schlagwort „Web 2.0“ für die an-
stehende Weiterentwicklung der Nutzung des World Wide Web. „Web 2.0“ geht nicht, wie oft vermu-
tet, auf Tim O’Reillys Ausführungen 2005 zurück, sondern auf einen Zeitschriftenartikel von Eric
Knorr aus dem Jahr 2003, in dem er Scott Dietzen zitiert (Knorr 2003) 3. Durch diesen Artikel stieß die
Öffentlichkeit erstmalig auf die Formulierung „Web 2.0“ – so zumindest die aktuell auf den Seiten
von Wikipedia vertretene und bis in Vorlesungsskripte und Lehrbücher vorgedrungene Theorie (Wi-
kipedia 2016).
Wären diese Versionsnummern nur Ausdruck eines gemeinsamen inhaltlichen Bezugs – dass also
beispielsweise „Consulting 4.0“ (Werth et al. 2016) eine systematische, inhaltliche Erweiterung der
Konzepte von „Industrie 4.0“ in Fragen des Consultings wäre –, so könnte man diese begriffliche
Kennzeichnung als Ausdruck einer typisch nachlässigen Vorgehensweise der Informatik bei der „Be-
griffsbildung“ interpretieren, sie akzeptieren und adaptieren. Leider garantiert aber die gemeinsame
Verwendung dieses Zusatzes „4.0“ keine inhaltliche Kompatibilität der Konzepte, keinen gleichwer-
tigen Entwicklungsgrad, nicht einmal ein kompatibles Verständnis zentraler Bezeichnungen. 4
Zur Verwendung von Versionsnummern gehört die Vorstellung, dass die neue Version die ältere
Version ersetzt, es von einem Moment zum nächsten die alte Version nicht mehr gibt. Diese Vorstel-

1
Siehe dazu www.planen-bauen40.de
2
Siehe dazu www.bergbau-vier-punkt-null.com
3
“…This is nothing less than the start of what Scott Dietzen, CTO of BEA Systems, calls the Web 2.0, where the
Web becomes a universal, standards-based integration platform. Web 1.0 (HTTP, TCP/IP and HTML) is the core of
enterprise infrastructure…” (Knorr 2003).
4
In der Informatik bzw. im Software-Engineering ist Versionsverwaltung ein Versuch, die nahezu beliebige Än-
derbarkeit des Rohstoffs Quellcode in den Griff zu bekommen – so, dass Änderungen protokolliert, kooperatives
Arbeiten und Archivierungsaufgaben unterstützt und vor allem unterschiedliche Entwicklungslinien organisiert
werden können. So entstehen möglichst deterministisch Software-Artefakte mit Versionskennungen. Die Versi-
onsnummer mit Haupt- und Nebenversionsnummer, Revisionsnummer usw. ist somit Ausdruck des Entwick-
lungsgrades in einem Entwicklungszweig. Nur weil zwei Programme die gleiche Versionsnummer haben, sind
sie nicht zueinander kompatibel oder haben eine gemeinsame Schnittstelle. Sie teilen sich nur zufällig die glei-
che Ziffernfolge.

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

lung überträgt sich durch den problematischen Sprachgebrauch – insbesondere bei Verwendung der
ominösen Versionsnummer „4.0“ – auf das jeweilige Themengebiet, das unmittelbar zum verbesse-
rungswürdigen Stück Software degradiert wird, wie etwa „Industrie 4.0“.

Was ist eigentlich dieses „Industrie 4.0“…?

Nicht wenige Publikationen zum Themenbereich „Industrie 4.0“ oder „Digitalisierung“ kommen
ohne präzise Vorstellung dessen aus, was unter dieser Bezeichnung subsummiert wird. Das Deut-
sche Institut für Normung bringt es in der Selbstdarstellung seiner Arbeit auf den Punkt:
„…Industrie 4.0 geht so: Die reale Welt vernetzt sich mit der virtuellen. Disziplinen wie Maschinen-
bau, Logistik und IT spielen zusammen. Global, reibungslos, effizient. … Denn beim Thema Industrie
4.0 geht es jetzt vor allem darum: alle Akteure an einen Tisch bringen, die Interessen der deutschen
Industrie bündeln, die Strategien für ein gemeinsames Vorgehen definieren. Und das alles am bes-
ten gestern…“ (DIN 2016).
Diese vermischte Darstellung von metaphorischer Beschreibung und zu erreichenden Zielen, mehr
Charakterisierung als Definition, findet sich bereits bei den ersten öffentlichen Auftritten von „In-
dustrie 4.0“. Die Bezeichnung „Industrie 4.0“ geht zurück auf die Handlungsempfehlungen der Pro-
motorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft. Diese hat am 25.
Januar 2011 der Bundesregierung das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ vorgeschlagen (Kagermann et
al. 2011); im April 2011 wurde auf der Hannover Messe diese Zukunftsinitiative der Öffentlichkeit
vorgestellt. Zwei Jahre später wurde der Abschlussbericht des Arbeitskreises mit den Umsetzungs-
empfehlungen für das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung übergeben (AK Indust-
rie 4.0 2013). Dementsprechend mag es nicht verwundern, wenn es keine eindeutige, präzise Defini-
tion dafür gibt, was „Industrie 4.0“ ist, woran man an einem Stück Produktionstechnologie erken-
nen kann, ob es zu „Industrie 4.0“ gehört. „Industrie 4.0“ war und ist ein Szenario, ein Wunschbild,
wie Produktion zukünftig aussehen soll:
„…Durch die digitale Veredelung von Produktionsanlagen und industriellen Erzeugnissen bis hin zu All-
tagsprodukten mit integrierten Speicher- und Kommunikationsfähigkeiten, Funksensoren, eingebette-
ten Aktuatoren und intelligenten Softwaresystemen entsteht hier eine Brücke zwischen virtueller („cy-
ber space“) und dinglicher Welt bis hin zur wechselseitigen feingranularen Synchronisation zwischen
digitalem Modell und der physischen Realität … In der Industrie führt dieser Ansatz zu einem Paradig-
menwechsel, bei dem das entstehende Produkt erstmals eine aktive Rolle übernimmt: Nicht eine zent-
rale Steuerung, sondern quasi der Rohling für ein Produkt „sagt“, wie er in den einzelnen Fertigungs-
schritten bearbeitet werden muss. Das entstehende Produkt steuert somit den Produktionsprozess
selbst, überwacht über die eingebettete Sensorik die relevanten Umgebungsparameter und löst bei
Störungen entsprechende Gegenmaßnahmen aus – es wird gleichzeitig zum Beobachter und zum Ak-
teur…“ (Kagermann et al. 2011).

Bereits diese frühe Eigendarstellung lieferte die Begründung für die „4.0“, es ging um die vierte
industrielle Revolution. Als erste industrielle Revolution interpretierten Kagermann et al. 2011 die
Einführung mechanischer Produktionsanlagen Ende des 18. Jahrhunderts. Die zweite industrielle
Revolution war dann die arbeitsteilige Massenproduktion von Gütern mit Hilfe elektrischer Energie,
verbunden mit den Konzepten des Fordismus und Taylorismus, seit der Wende zum 20. Jahrhundert.
Ab Mitte der 1970er Jahre brach dann die bis heute andauernde dritte industrielle Revolution mit
der von Elektronik und IT getriebenen weiteren Automatisierung von Produktionsprozessen aus
(Kagermann et al. 2011). Auch in anderen Publikationen (z.B. Bauernhansl et al. 2014, Swisscom
2015) werden die einzelnen „Versionen“ anhand technischer Innovationen aus den letzten 270 Jah-
ren industrieller Revolution beschrieben. 5

5
Nach Bauernhansl et al. (2014:5ff.) startete die erste industrielle Revolution um 1750, getrieben durch die Ent-
wicklung der Dampfmaschine und die entsprechenden Transporttechnologien Dampfschiff und Eisenbahn. Für

3
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Industrie 4.0

Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die erste industrielle Revolution ca. 100 Jahre dauerte, die
zweite ca. 120 Jahre und die dritte dann 40 Jahre. Revolutionen aber verändern Strukturen abrupt
oder in sehr kurzer Zeit. Diese „industriellen Revolutionen“ charakterisieren Epochen – Zeiträume,
in denen soziale Transformationen stattfanden. Diese lassen sich aber offenbar nicht an einzelnen
Erfindungen festmachen; sie sind abhängig von sozialen Prozessen, von Strukturen, von Machtver-
hältnissen. Es sind keine neuen Versionen, die gemäß einer Roadmap installiert werden.

Und was ist dann „Digitalisierung“…?

Kaum eine Darstellung der mit dem Label „Industrie 4.0“ verknüpften Produktionsszenarien, Erwar-
tungen, Wunschvorstellungen, aber auch kaum eine Schilderung der fatalen Konsequenzen, die mit
„Industrie 4.0“ für Arbeitnehmer und Unternehmen, für Branchen und Wirtschaftsräume drohen,
kommt ohne „Digitalisierung“ aus. Dabei verlassen sich zu viele Autoren und Redner dann in ihren
weiteren Ausführungen darauf, dass die Bedeutung von „Digitalisierung“ intuitiv klar sei und alle
Beteiligten auch das gleiche Verständnis von „Digitalisierung“ hätten.
Dem muss nicht so sein, „Digitalisierung“ ist eindeutig mehrdeutig. So kann „Digitalisierung“ auch
den Umbau eines bisher analog gesteuerten Systems auf eine digitale Steuerung beschreiben, bei-
spielsweise bei elektrischen Antriebssystemen von schienengebundenen Fahrzeugen, bei denen
eine zuvor kontinuierliche Energiezufuhr durch von einem Computer anwählbare Fahrstufen ersetzt
wird.
„Digital“ versteht sich als Antonym zu „analog“. „Analog“ meint „stetig“, „kontinuierlich“; „digital“
steht für „gestuft“, „diskret“ – nicht zu verwechseln mit „binär“ (umgangssprachlich: mit Nullen und
Einsen). Digitaluhren stellen den Zeitverlauf gestuft dar, Analoguhren kontinuierlich 6. Vinyl-
Schallplatten geben Audiosignale kontinuierlich, stetig wieder, CDs gestufte Abbildungen des ana-
logen Signals.
Moderne Computersysteme arbeiten 7 digital, d.h. dass die Daten in ihnen nicht in physikalischen
Größen, sondern in Bitkombinationen (Dualdarstellung) dargestellt und verarbeitet werden. Somit
bezeichnet man mit „Digitalisierung“ den Vorgang der Aufbereitung von nahezu jeder Form von
Information zum Zweck der Speicherung und Verarbeitung in digitaler Form, beispielsweise Texte,
Bilder, Audio- und Videodaten.
Mit „Digitalisierung“ bezeichnet man auch den Einsatz von Dokumentenkameras, um Buchbestände
von Bibliotheken zu erschließen. Hierzu zählt auch der Einsatz von 3D-Laserscannern, um bei-
spielsweise Kunstobjekte, archäologische Artefakte u.ä. für virtuelle Museen zu erfassen. Die Archä-
ologie nutzt mit Kamerasystemen bestückte Flug- und Unterwasser-Drohnen, um Fundstätten histo-

die Swisscom-2015-Darstellung, die Unternehmer für die „digitale Transformation“ interessieren soll, beginnt
die erste industrielle Revolution 1790 mit der ersten mechanischen Webmaschine, der Eisenbahn 1804 und dem
Fotoapparat 1826 unter der Überschrift „Handwerk wird maschinell“. Die zweite industrielle Revolution war von
der elektrischen Energie und von standardisierten Prozessen geprägt, 1878 mit der Erfindung der Glühbirne,
1894 mit der des Telefons, 1913 mit der des Fließbands. Der Mikroprozessor 1970 ermöglichte die speicherpro-
grammierte Steuerung der dritten industriellen Revolution, hier führten Elektronik und IT zur Automatisierung
der Produktion. Ab 2011 ist dann alles mit allem vernetzt – das Internet of Things. Virtuelle und reale Welt ver-
schmelzen in diesem Szenario miteinander (Swisscom 2015).
6
Analoguhren, analoge Messinstrumente stellen über den aktuellen Wert auch noch die Distanz bis zu einem
anderen Zeitpunkt bzw. Messwert dar – in vielen Anwendungssituationen eine höchst relevante zusätzliche
Information. Und einer der Streitpunkte in den Feuilleton-Debatten beim Aufkommen der Digitaluhren in den
1970ern.
7
Rechensysteme müssen nicht zwangsläufig digital arbeiten, Analogrechner kamen bis in die 1980er zum Ein-
satz, für Spezialaufgaben nutzte man auch Hybridrechner. Ein Rechenschieber ist Beispiel für einen mechani-
schen Analogrechner. Sein digitales Pendant ist der Abakus.

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Industrie 4.0

rischer Bebauungen zu erfassen. 8 Aus den Aufnahmen der Kameras können dann digitale 3D-
Modelle errechnet werden, die weitere wissenschaftliche Auswertungen ermöglichen.
Weitere Digitalisierungsbeispiele für den Einsatz bildgebender Verfahren finden sich u.a. in der Me-
dizin, in der Energiewirtschaft, in der Immobilienwirtschaft und beim Immobilienmanagement, im
Marketing, in der Logistik und zahlreichen weiteren Dienstleistungs- und Produktionsbranchen.
Dieser technische Prozess der Aufbereitung von Information von einer analogen Existenz in ein
digitales Abbild auf den Speichermedien eines Computers ist trotz seiner mannigfaltigen Erschei-
nungsformen nur eine Seite der Medaille. In der englischsprechenden Welt bezeichnet man sie als
digitization.
“… In the OED, digitization refers to ‘the action or process of digitizing; the conversion of analogue da-
ta (esp. in later use images, video, and text) into digital form.’ Digitalization, by contrast, refers to ‘the
adoption or increase in use of digital or computer technology by an organization, industry, country,
etc.’ … We follow this distinction in this article and define digitization as the material process of con-
verting individual analogue streams of information into digital bits. In contrast, we refer to digitaliza-
tion as the way in which many domains of social life are restructured around digital communication
and media infrastructures…” (Brennen / Kreiss 2014)

Mit digitalization meint man demnach im Englischen gemäß Oxford English Dictionary die Annah-
me oder verstärkte Nutzung von Computertechnologie durch eine Organisation, eine Branche, ein
Land bzw. in der Differenzierung von Brennen / Kreiss (2014) die Art, in der viele Bereiche des Sozi-
allebens um digitale Kommunikation und mediale Infrastruktur neu ausgerichtet werden.
Die deutsche Sprache kennt eine solche Unterscheidung nicht. Dementsprechend beschreibt „Digi-
talisierung“ entweder den primär technischen Vorgang der Aufbereitung von Information in digitale
Daten oder den Prozess des sozio-ökonomischen Wandels, der durch Einführung digitaler Technolo-
gien, darauf aufbauende Anwendungssysteme und ihre Vernetzung angestoßen wird (Hirsch-
Kreinsen 2015c:10).
Diese Form der „Digitalisierung“ wirkt nicht in allen Wirtschaftsbereichen gleichmäßig und zur sel-
ben Zeit. Hirsch-Kreinsen (2015c:11) identifiziert für diesen Prozess des Wandels zwei Phasen. Die
erste Phase hat sich seit Ende der 1990er Jahre dort durchgesetzt, wo Produktion, Konsumtion und
Kommunikation unmittelbar auf immateriellen Transaktionen und der Nutzung von Daten und In-
formationen basieren. Als Beispiele nennt er Musikherstellung und -distribution, Verlags- und Zeit-
schriftenwesen sowie Finanzdienstleistungen.
Gegenwärtig findet die zweite Phase dieser Digitalisierung statt – eben jene Phase, in der sich in so
unterschiedlichen Bereichen wie Wohnen, Medizin, Verkehr oder industrieller Produktion potentiell
neue Nutzenpotenziale eröffnen und Digitalisierung sich auf Kernbereiche ökonomischen Handelns
ausrichtet. Und in denen „Cyber-Physische Systeme“ zum Einsatz kommen.

Und was sind dann „Cyber-Physische Systeme“…?

Während „Industrie 4.0“ das Zukunftsszenario der digital vernetzten Produktion beschreibt und
„Digitalisierung“ den Prozess des sozio-ökonomischen Wandels bezeichnet, meinen Cyber-
Physische Systeme (CPS) bzw. Cyber-Physische Produktionssysteme (CPPS) jene Systeme, auf de-
nen das informationstechnologische Zusammenspiel von einerseits physischen Systemen mit ein-
gebetteter Software und andererseits globalen Datennetzen mit verteilten und interaktiven Anwen-
dungssystemen stattfindet (Hirsch-Kreinsen 2015c:11).
Die Bezeichnung „cyber-physical systems“ tauchte erstmalig 2006 auf: Helen Gill von der National
Science Foundation in den USA bezeichnete mit „cyber systems“ jene Systeme, die zu einer diskre-

8
Archaeocopter und Archaeonautic der HTW Dresden und der FU Berlin, siehe dazu www.archaeocopter.de

5
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Industrie 4.0

ten 9 Verarbeitung und Kommunikation von Information genutzt werden – während „physical sys-
tems“ zeitkontinuierlich arbeiten. Gill nutzte die Bezeichnung, um damit jene Systeme zu klassifizie-
ren, in denen „cyber systems“ und „physical systems“ auf allen Ebenen eng mit einander verbun-
den sind (siehe dazu auch Lee / Seshia 2015, Jasperneite 2012:25).
Die Idee eines Cyber-Physischen Systems ist älter, als einen die Diskussionen rings um „Industrie
4.0“ glauben lassen (Jasperneite 2012:24f.). Bereits in den 1960er Jahren prognostizierte der Kyber-
netiker Karl Steinbuch, dass es in wenigen Jahrzehnten bereits keine Industrieprodukte mehr geben
werde, in die nicht Computer hineingewoben sind (Steinbuch 1966, 1968:98ff.). 1969 führte das ja-
panische Unternehmen Yaskawa Electric Corporation den noch heute üblichen Begriff Mechatronik
ein (Jasperneite 2012:24). In den 1990er Jahren prägte dann Mark Weiser die Vorstellung von der
Vernetzung der Welt, vom allgegenwärtigen Rechnen, vom „ubiquitous computing” (Weiser 1999).
Etwa zur selben Zeit arbeitete man am Auto-ID-Center um Kevin Ashton am Massachusetts Institute
of Technology (MIT) an der Vernetzung von Alltagsgegenständen und konkretisierte die Vorstellung
vom Internet der Dinge (Jasperneite 2012:24f.). Dabei entwickelte man neue Standards für die RFID-
Technologie – eine Technologie, die auf dem Sekundärradar zur Freund-Feind-Kennung aus dem
Zweiten Weltkrieg basierte.
In Deutschland wurde die Bezeichnung des „Cyber-Physischen Systems“ von der Forschungsagen-
da CPS im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung geprägt (Geisberger / Broy 2012).
Demnach umfassen sie eingebettete Systeme, Logistik-, Koordinations- und Managementprozesse
sowie Internetdienste, die mittels Sensoren unmittelbar physikalische Daten erfassen und mittels
Aktoren 10 auf physikalische Vorgänge einwirken, mittels digitaler Netze untereinander verbunden
sind, weltweit verfügbare Daten und Dienste nutzen und über multimodale 11 Mensch-Maschine-
Schnittstellen verfügen. „Cyber-Physische System“ sind „…offene soziotechnische Systeme und
ermöglichen eine Reihe von neuartigen Funktionen, Diensten und Eigenschaften, die über die heuti-
gen Fähigkeiten eingebetteter Systeme mit kontrolliertem Verhalten weit hinausgehen…“ (Geisber-
ger / Broy 2012:244).
Diese Definitionsansätze genügen aber nicht für die konkrete Entwicklungsarbeit. So stellte dann
auch die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) nach Vorstellung der
Forschungsagenda CPS (Geisberger / Broy 2012) die Frage, was denn nun genau unter einem „Cy-
ber-Physischen System“ zu verstehen sei, und stellt fest, es gäbe keine allgemein anerkannte,
scharfe Definition (GMA 2013:2): „…Vermutlich wird eine solche auch nie existieren, sondern es
wird wie bei dem Begriff des ‚eingebetteten Systems‘ zu einem weitgehend übereinstimmenden
Verständnis kommen, das immer noch Platz für unterschiedliche Schwerpunktsetzungen lässt…“.
Die GMA kritisierte ferner, dass die Kopplung von informationsverarbeitenden Komponenten mit
physischen Objekten und Prozessen in Automatisierungssystemen bereits seit den 1970er-Jahren
umgesetzt sei. Auch die permanente Vernetzung der Komponenten sei in der Automation heute
selbstverständlich (GMA 2013:2).
Als wesentlicher neuer Aspekt kommt für die GMA hinzu, dass diese Vernetzung über offene und
globale Informationsnetze, also über das Internet, geschieht. Hierin sieht sie auch eine zentrale Her-
ausforderung. Die Vernetzung über das Internet erlaubt es, Systeme beliebig zu verkoppeln, Verbin-
dungen während der Betriebszeit zu modifizieren oder öffentliche bzw. private Daten, Informationen

9
„Diskret“ im mathematischen Sinn. Diskrete Mathematik arbeitet mit endlichen oder abzählbar unendlichen
Mengen, z.B. mit den natürlichen Zahlen, in Abgrenzung zu überabzählbaren Mengen, z.B. den reellen Zahlen.
Die physikalische Zeit (wie auch der Raum) sind kontinuierlich, in Computersystemen ist Zeit diskret.
10
Ein Aktor ist das Gegenstück zu einem Sensor: er setzt die Signale einer Regelung in mechanische Arbeit um,
z.B. durch das Öffnen und Schließen eines Ventils.
11
Multimodale Mensch-Maschine-Schnittstellen sprechen gleichzeitig mehrere Sinne an (Sinnesmodalitäten).

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

und Dienste an beliebiger Stelle im „Cyber-Physischen System“ – und damit Komponenten irgend-
wo im Internet – bereitzustellen und zu verwenden.
Für die erfolgreiche Einführung von „Cyber-Physischen Systemen“ entwickelte die GMA mit dem
entsprechenden Fachausschuss eine Reihe von Thesen und identifizierte dazu entsprechende Hand-
lungsfelder (GMA 2013:7f.).
• Die Einführung von „Cyber-Physischen Systemen“ und die Realisierung von „Industrie 4.0“
können nicht auf einen Schlag geschehen (evolutionäre Vorgehensweise, basierend auf
existierenden automatisierungstechnischen Lösungen).
• Der zukünftig erreichbare Automationsgrad wird durch die offene und globale Vernetzung
und die virtuelle Präsenz der automatisierten Komponenten deutlich ansteigen. Gleichzeitig
sind die zukünftigen Produkte anders nicht realisierbar.
• Security und Safety sind kritische Erfolgsfaktoren. Die Daten-, Informations- und Kommuni-
kationssicherheit (Security) ist der kritischste Erfolgsfaktor. Die zusätzliche Vernetzung
schafft eine neue Qualität von Security-Gefährdungen mit Auswirkungen auf die funktiona-
le Sicherheit (Safety). Erforderlich sind Sicherheitsarchitekturen, Schutzmaßnahmen und
Validierungsmethoden.
• Produktion, Informatik und Automation müssen zusammenwirken (einheitliche Begriffs-
welt, technische Regelsetzung, Standardisierung).
• „Cyber-Physische Systeme“ erfordern neue methodische Ansätze für Planung, Entwicklung
und Betrieb, um beherrschbar zu sein. Sie setzen neuen Standards bzgl. Komplexität und
Heterogenität in der Automation, für die Optimierung komplexer, verteilter, zeitvarianter
Systeme.
• Der Mensch muss bei Einführung und Einsatz „Cyber-Physischer Systeme“ im Mittelpunkt
stehen (neue Benutzungsschnittstellen, Trainings-, Qualifikations- und Weiterbildungsange-
bote).
• Aufgrund der freien Anordnung von Daten, Informationen und Diensten ergeben sich neue
Möglichkeiten für Geschäftsmodelle, die systematisch gesucht und erkundet werden müs-
sen.
• Durch den evolutionären Prozess zur Realisierung von „Industrie 4.0“ kann der konkrete
Nutzen für jedes einzelne Unternehmen noch nicht abgeschätzt werden. Dies erfordert ins-
besondere für kleine und mittlere Unternehmen Plattformen und Anlaufstellen für den Wis-
sens- und Erfahrungsaustausch, für Beratung und Qualifikation.
• Zu allen Handlungsfeldern ist interdisziplinäre Forschungsarbeit gefragt.
Mit „Cyber-Physischen Systemen“ verbinden sich insbesondere kommerzielle Interessen, hier geht
es auch um (Markt-)Macht. Dementsprechend befindet sich die deutsche „Plattform Industrie-4.0“12
in Konkurrenzsituation zum „Industrial Internet Consortium“ (IIC) 13; dementsprechend bestimmen in
erster Linie wirtschaftliche Interessen, wie die Standards und technischen Schnittstellen der „Cyber-
Physischen Systeme“ aussehen. Und möglicherweise setzt sich hier nicht der Gründlichere, der
Beste, sondern der Schnellste durch – wie Reinhard Clemens, CEO der T-Systems International
GmbH, es formulierte (Zühlke 2015).

12
Siehe dazu www.plattform-i40.de
13
Siehe dazu www.iiconsortium.org

7
Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

Und welche Auswirkungen hat „Industrie 4.0“…?

Von Anfang an war „Industrie 4.0“ mit wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Zielen verknüpft.
Mit am deutlichsten werden diese intendierten Wirkungen in Kagermann et al. (2011). Deutschland
soll sich als Produktionsstandort auch in einer Hochlohnregion behaupten können, soll bis 2020
Leitanbieter auf diesem neuen Markt werden. „…Die dritte industrielle Revolution, die durch neue
Materialen, Robotereinsatz und zentrale Steuerungssysteme geprägt war, wird in der nächsten De-
kade mit dem Internet der Dinge auf der Basis Cyber-Physischer Systeme abgelöst: Deutschland
sollte hierbei die erste Geige spielen…“.
Welche nicht-intendierten Wirkungen „Industrie 4.0“ darüber hinaus haben wird, wie intensiv wel-
che Wirtschaftszweige, welche Unternehmen, welche Berufe, welche Tätigkeiten, welche Menschen
von ihnen betroffen sind, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nur erahnen. Entsprechende Forschungs-
projekte und Studien gehen davon aus, dass mit der Diffusion und Realisation von Industrie-4.0-
Systemen soziale und wirtschaftliche Prozesse längerfristig nachhaltige und in ihren Konsequenzen
noch nicht absehbare Wandlungsprozesse sozio-ökonomischer Strukturen anstoßen werden (Hirsch-
Kreinsen 2015:12).
Wie mögliche Wandlungsprozesse aussehen können und welche Wirkungen damit auf ver-
schiedenste Gruppen verbunden sind, soll im Folgenden anhand der Zukunftsperspektiven von
Einfacharbeit, anhand der spezifischen Spannungsfelder mittelständischer Unternehmen und an-
hand der möglichen Folgen für die Unternehmensfinanzierung aufgezeigt werden. Allen drei Bei-
spielen ist dabei gemein, dass es sich um Gestaltungsfelder handelt, d.h. dass die Effekte von „In-
dustrie 4.0“ dort nicht mit der Unabänderbarkeit von Naturgesetzen wirken bzw. wirken müssen –
nicht, wenn die Betroffenen zu Akteuren werden und sie an der Realisation von „Industrie 4.0“ ge-
staltend mitwirken.

Einfacharbeit 4.0

Wandlungsprozesse mit der dazu korrespondierenden Forschungs- und Innovationspolitik wie bei-
spielsweise jene unter der Bezeichnung „Digitalisierung“ sind primär auf stark technologieorientier-
te Unternehmen mit relativ hoch qualifizierten Arbeitnehmern ausgerichtet, versteht sich doch „In-
dustrie 4.0“ als „Hightech-Strategie“ (vgl. z.B. BMBF 2014). Betriebe aus entsprechend technologie-
intensiven Branchen mit einer traditionell entsprechend differenzierten Qualifikationsstruktur der
Mitarbeiterschaft können potentiell unmittelbarer und schneller von den Innovationen profitieren als
weniger technologieintensive Branchen und Betriebe der Einfacharbeit – eine spezielle Erschei-
nungsform der „digitalen Kluft“ (digital divide, siehe dazu auch OECD 2000).
„Einfacharbeit“ bezeichnet berufliche Tätigkeiten, die keine spezifische Berufsausbildung 14 voraus-
setzen und bereits nach relativ kurzen Einarbeitungsphasen ausgeführt werden können (Abel et al.
2009). Beispiele für entsprechende Tätigkeiten sind die manuelle Bedienung einfacher Werkzeugma-
schinen, kurzzyklische Maschinenbeschickung, repetitive Verpackungsarbeiten, aber auch monotone
Überwachungstätigkeiten. Dass dies keine marginalen Randgruppen des Arbeitsmarkts beschreibt,
zeigt beispielsweise ein Anteil von 23 Prozent der Gesamtbeschäftigten des Verarbeitenden Gewer-
bes in Deutschland im Jahr 2013 (vgl. z.B. Hirsch-Kreinsen 2015a, Abel et al. 2014).
Versucht man abzuschätzen, welche Beschäftigungseffekte Digitalisierung für Einfacharbeit im Ver-
arbeitenden Gewerbe mit sich bringt, so ergibt sich kein einheitliches Bild – allein schon, weil sich
„Digitalisierung“ in den industriellen Branchen uneinheitlich entwickelt. Mit hoher Wahrscheinlich-

14
Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese Arbeitnehmer über keine Berufsausbildung verfügen – diese
Ausbildung ist aber möglicherweise auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt, beispielsweise Ausbil-
dungen aus dem Bergbau.

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

keit ist mit Arbeitsplatzverlusten zu rechnen, hat doch „Industrie 4.0“ u.a. die noch weitergehende
Automatisierung von einfacher, routinisierter Arbeit im Fokus. Unklar ist, ob diese Arbeitslosigkeit
sich strukturell dauerhaft etabliert oder ob sie durch neu entstehende Arbeitsplätze wettgemacht
werden kann (siehe Hirsch-Kreinsen 2015a, auch Stich et al. 2015). Und ob diese neuen Arbeitsplätze
auch den freigesetzten Einfacharbeitenden wieder zu neuen, längerfristigen Anstellungen verhelfen
oder ob zeitnah ihr neuer Arbeitgeber bestenfalls eine Leiharbeitsfirma für Einfacharbeit wird.
Bezüglich der Qualifikationsentwicklung zeichnen sich zwei Entwicklungsoptionen ab. So könnte es
zu einer Steigerung des Qualifikationslevels durch Digitalisierung kommen, die auch Einfacharbeit
umfasst – Einfacharbeit wird weniger einfach. Ebenso ist denkbar, dass durch die Veränderungspro-
zesse neue Formen von Einfacharbeit entstehen. Beide Entwicklungen schließen sich nicht gegen-
seitig aus. Darüber hinaus befinden sich unter der Bezeichnung Crowdsourcing bzw. Crowdworking
neue, überbetriebliche Arbeitsformen in der Entwicklung, die mittelfristig auch neue Formen von
Einfacharbeit einschließen können (Hirsch-Kreinsen 2015a, Abel et al. 2014).
Es kann somit nicht von einem einheitlichen Trend von Einfacharbeit unter dem Einfluss von Digita-
lisierung ausgegangen werden. Es tun sich vielmehr vier divergierende Entwicklungspfade auf. Da
wäre zunächst die Automatisierung von Einfacharbeit. Dem gegenüber steht eine qualifikatorische
Aufwertung von Einfacharbeit unter dem Label „Upgrading“ (vgl. z.B. Ittermann et al. 2015:45ff.,
Hirsch-Keinsen 2015c:15ff.). Ein dritter Entwicklungspfad setzt auf das Aufkommen neuer Formen
von Einfacharbeit als „digitalisierte Einfacharbeit“. Dem gegenüber steht der vierte Entwicklungs-
pfad, der eine strukturkonservative Stabilisierung von Einfacharbeit zum Ziel hat. In diesem Szena-
rio ist kein Wandel der bisherigen personellen und organisatorischen Strukturen vorgesehen
(Hirsch-Kreinsen 2015a).
Diese Entwicklungspfade machen einen grundsätzlichen Zielkonflikt deutlich. Will man die Qualität
von Arbeit verbessern – Stichwort „gute“ Arbeit (vgl. z.B. BMAS 2015, BMAS 2016, Schröder 2015,
Schröder / Urban 2016) –, indem man etwa die Automatisierung standardisierter, einfacher Tätigkei-
ten unterstützt und in die Qualifikationsentwicklung der Arbeitnehmer investiert, so schränkt man
damit signifikant die Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte weiter ein. Dem gegen-
über steht eine sozial- und arbeitsmarktpolitische Notwendigkeit, die verschiedenen Formen von
mehr oder weniger taylorisierter Einfacharbeit, also „schlechter“ Arbeit, zu stabilisieren und damit
Beschäftigungsmöglichkeiten für eine wachsende Zahl gering qualifizierter Arbeitskräfte zu erhalten
(Hirsch-Kreinsen 2015a, Hirsch-Kreinsen 2015b).

Mittelstand 4.0

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) 15 prägen die deutsche Industrielandschaft, ihre volkswirt-
schaftliche Bedeutung kann man sich anhand einiger wenigen Zahlen verdeutlichen. Im Jahr 2013
zählten rund 3,62 Millionen Unternehmen zu den deutschen KMU, was 99,6 Prozent aller Unter-
nehmen entspricht. Sie erwirtschafteten mit ihren knapp 16 Millionen Beschäftigten ca. 35 Prozent
des gesamten Umsatzes der deutschen Unternehmen (vgl. IfM 2015, 2016). 16

15
Die genaue Definition eines KMU ist kontextabhängig; so geht beispielsweise das Institut für Mittelstandsfor-
schung von anderen Größenintervallen bzgl. Beschäftigtenzahl und Jahresumsatz aus als die Bundesregierung
oder die EU (Kommission 2003, Bischoff et al. 2015:13f.). Hinzu kommt noch die Unterscheidung von KMU und
„mittelständisch“: als mittelständisch gelten Unternehmen, wenn Eigentum und Leitung in einer Hand liegen,
etwa bei familiengeführten Unternehmen. Dadurch sind auch große Familienunternehmen mit über 500 Beschäf-
tigten und mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz mittelständische Unternehmen – ohne zu den KMU zu
zählen (vgl. IfM 2015).
16
In Nordrhein-Westfalen haben 95 Prozent der über 1.600 Maschinenbaubetriebe weniger als 500 Mitarbeiter,
nur ein Drittel davon hat mehr als 100 Beschäftigte (LeitmarktAgentur.NRW 2014).

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

So grundlegende Veränderungen in Produktionstechnologien und Geschäftsmodellen, wie sie mit


„Industrie 4.0“ verbunden sind, transformieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern haben
Rückwirkungen auf Branchen und Regionen. Dies gilt insbesondere aufgrund des sensiblen Ge-
flechts der mittelständischen Unternehmen mit der besonderen Bedeutung der Erfahrungen und
des Arbeitsvermögens der Mitarbeiter für den wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Unternehmens.
Werden die Konzepte und Technologien von „Industrie 4.0“ ausgestaltet, ohne dieser Bedeutung
Rechnung zu tragen, können nicht nur einzelne Betriebe in Schwierigkeiten geraten. Hinzu kommt,
dass viele dieser Unternehmen in Nischenmärkten operieren und Kleinstserien oder Einzelstücke
nach speziellen Kundenanforderungen produzieren – Segmente, in die auch größere Unternehmen
durch die erhofften Potenziale von „Industrie 4.0“ hoffen vorzudringen (vgl. u.a. Bischoff et al. 2015,
BMWi 2015, 2016).
Umso wichtiger ist es, bereits im Vorfeld potentielle Spannungsfelder für mittelständische Unter-
nehmen im Kontext von „Industrie 4.0“ zu identifizieren und geeignete Konzepte zu entwickeln. Die
Universität Siegen hat auf Basis von Expertenworkshops mit Geschäftsführern und Unternehmens-
beratern kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie durch Interviews mit Vertretern der IG
Metall im Hinblick auf die Veränderung von Arbeit im Kontext von „Industrie 4.0“ eine Reihe von
Spannungsfeldern identifiziert, in denen soziale Fragestellungen bei der Ausgestaltung von „Indust-
rie 4.0“ angesiedelt sind (vgl. zu den Spannungsfeldern Ludwig et al. 2016:75ff.).

Einführungsstrategien von Industrie 4.0 und Adaptierbarkeit von Cyber-Physischen


Produktionssystemen

Aktuelle Konzepte Cyber-Physischer Produktionssysteme fokussieren auf Großserien mit autonom


durchführbaren Änderungen, die sich nicht ohne Friktionen auf mittelständische Unternehmen
adaptieren lassen. Es ist für KMU offen, ob sich Investitionen in Industrie-4.0-Technologien in einem
wirtschaftlich vertretbaren Zeitrahmen amortisieren (vgl. dazu Wischmann et al. 2015:8ff., Apt et al.
2016). Darüber hinaus ist der manuelle Fertigungsgrad sehr hoch und das benötigte Fachwissen der
Mitarbeiter nicht ohne weiteres externalisierbar (Bracht et al. 2011). Das Arbeits- und Innovations-
vermögen der Mitarbeiter ist mitunter die Basis für die Marktstellung der Unternehmen, die durch
eine autonome Steuerung der Produktionsprozesse durch Cyber-Physische Produktionssysteme
verloren geht. Die Integration Cyber-Physischer Produktionssysteme und die Migration alter Infra-
strukturen stellen eine sozio-technische Herausforderung dar. IT-getriebene Leitideen wie das Com-
puter-Integrated-Manufacturing (CIM) haben bei nicht wenigen KMU früher bereits Zweifel auf-
kommen lassen, ob die technische Vernetzung der Produktion als grundlegendes Architekturelement
im eigenen Unternehmen funktioniert (Ludwig et al. 2016:76f.). Vielmehr sollten Cyber-Physische
Produktionssysteme menschliche Reflexions- und Anpassungsfähigkeit durch maschinelle Präzision
und Geschwindigkeit unterstützen und im Sinne einer „Intelligenzverstärkung“ konzipiert und nutz-
bar sein (vgl. dazu Brödner 2015).
Innerhalb dieses Spannungsfeldes wurden in der Siegener Studie darüber hinaus technische Flexi-
bilität und Erweiterbarkeit, technisches Projektmanagement, integrierte Wartungskonzepte, Weiter-
qualifizierung mit Industrie 4.0 und evolutionäre Einführungsprozesse mit sozialpartnerschaftlichem
Vorgehen identifiziert (Ludwig et al. 2016:76f.).

Qualifikationsanforderungen und Mitarbeiterqualifikation

Die arbeitsorganisatorischen Veränderungen im Rahmen von „Industrie 4.0“ werden in erster Linie
von der Einführung neuer digitaler Vernetzungssysteme getragen. Die notwendige resultierende
Durchdringung von Arbeitsprozessen mit digitalen Arbeitswerkzeugen und virtuellen Kooperations-
und Informationsinstrumenten verändert die Tätigkeitsprofile und -anforderungen tiefgreifend. So

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Industrie 4.0

werden verstärkt Anforderungen an das Vorstellungsvermögen über Arbeitszusammenhänge, Be-


darfslagen, Abläufe der anderen Akteure der Wertschöpfungsketten (z.B. Zulieferer, Kunden, Anla-
genhersteller und -betreiber) gestellt. Auch die Fähigkeit, sich in fachfremde Prozesse kurzfristig
einzuarbeiten, wird immer wichtiger.
Die Arbeit in bereichs-, unternehmens- und branchenübergreifenden Netzwerken impliziert damit
neue Qualifikationsanforderungen und erfordert neue Ansätze für Weiterbildung wie auch für ar-
beitsplatznahe Qualifizierung. Integratives und übergreifendes Wissen, das nicht tätigkeitsspezifisch
ist, gewinnt an Bedeutung. Die traditionelle Unterscheidung zwischen Produktions-, Dienstleis-
tungs-, und Administrationsarbeit verliert an Bedeutung; es entwickeln sich hybride Produkte, die
sich aus Sachgütern, Dienstleistungen und spezifischer Expertise zusammensetzen. Arbeit wird
ebenfalls „hybrid“. Der Anteil manueller, analoger Tätigkeiten verringert sich zugunsten immateriel-
ler Gewährleistungsarbeiten. Eine konkrete betriebliche Untersuchung, wie sich Digitalisierung auf
Berufsbilder und Tätigkeitsprofile auswirkt, steht noch aus und könnte im Rahmen betrieblicher
Umsetzungsprojekten erfolgen (Ludwig et al. 2016:77f.).
Aufgrund der kontinuierlichen Weiterentwicklung der technologischen Basis von „Industrie 4.0“ sind
große Weiterbildungsanstrengungen der Beschäftigten erforderlich. Lebenslanges Lernen gewinnt
noch mehr an Bedeutung – Weiterbildung wird zum Regelfall.
Darüber hinaus identifizieren Ludwig et al. (2016:78f.) die folgenden Themen: Integration von Wis-
sensmanagement und Training-On-The-Job, Etablierung und Unterstützung unternehmensinterner
und -übergreifender Lerngemeinschaften, Erweiterung betrieblicher und überbetrieblicher Qualifi-
zierungsmöglichkeiten, zertifizierte Aus- und Weiterbildungskonzepte auch für kleinere Bildungsab-
schnitte, Kontrolle und Anpassung von Weiterbildungsbedarfen und -maßnahmen (Lernkarrieren),
Anpassung von Ausbildungsstrukturen, bildungspolitische Impulse aus der Praxis.

Mensch-Maschine-Kooperation

Bedingt durch Variantenvielfalt, kleinere Losgrößen und erhöhte Produktkomplexität werden Ferti-
gungssteuerung und -überwachung zunehmend unübersichtlich. Eine Vielzahl von Prozessparame-
tern unterschiedlich integrierter Produktionsressourcen steht in unmittelbarer Wechselwirkung mit
den Eigenschaften und der Beschaffenheit der Fertigungsergebnisse – eine Vielzahl an Anlagenzu-
ständen und abhängigen Prozessparametern muss beherrscht werden (Ludwig et al. 2016:79f.).
Die Herausforderung liegt in einer adäquaten Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion mit dem
Ziel, eben auch in diesen vernetzten Arbeitsumgebungen „Herr des Geschehens“ zu bleiben. Be-
sonders kritisch kommt diese Problematik bei Störungen oder Fehlern zum Tragen, gerade bei voll-
automatisierten Systemen (vgl. Pipek / Wulf 2009). Adäquate Informationssysteme fehlen bisher
weitestgehend. Neue Benutzungsschnittstellen und Unterstützungswerkzeuge sind erforderlich,
welche die Mitarbeiter in die Lage versetzen, die Maschine selbstständig zu verstehen und effektiv
sowie effizient für ihre Arbeit zu nutzen. 17
Ludwig et al. (2016:80f.) identifizieren im Detail die folgenden Fragestellungen: Verbesserung von
Kontrolle und Steuerbarkeit komplexer Produktionsanlagen (Stichwort: Usability), Umsetzung ko-
operativer Entscheidungsstrukturen unter echtzeitnahen Bedingungen, Konzepte und Infrastruktu-
ren zur Aneignung neuer Technologien, Industrie 4.0 im Qualitäts- und Compliance-Management
(inklusive juristischer Rahmenbedingungen), Kooperations- und Standardisierungsfragen entlang
der Wertschöpfungskette, Standardisierungsimpulse aus der KMU-Praxis.

17
Beispielsweise durch exploratives Agieren (vgl. Paul 1995).

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

Arbeits- und Gesundheitsschutz, neuer Flexibilitätskompromiss

Ein zentrales Argument für „Industrie 4.0“ ist aus Sicht der Unternehmen – auch aus der der mittel-
ständischen Unternehmen – das Plus an Flexibilität. Man kooperiert mit neuen Partnern, Betriebe
und Produktionsstätten wachsen über Grundstücksgrenzen hinaus zu virtuellen Unternehmen, die
wiederum ihre Zusammensetzung von Produkt zu Produkt, von Charge zu Charge, verändern kön-
nen, man entwickelt neue Produkte, man erschließt neue Märkte, man verkauft neue Güter und
neue Dienstleistungen. Und man arbeitet potentiell zu anderen Zeiten. Die Echtzeitvernetzung von
Arbeitsprozessen, auch über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg, erfordert genauso flexibel ein-
setzbare Mitarbeiter – eine Vorstellung von Arbeitsorganisation, die beispielsweise mit Arbeitszeit-
konzepten wie „Kernarbeitszeit“ nur bedingt vereinbar ist.
Auch ohne die zukünftigen Produktionstechnologien ist bereits heute die Entgrenzung von Arbeit
und Freizeit Alltag. In vielen Branchen ist eine solche Zeit- und Ortsflexibilität auch von Seiten der
Arbeitnehmer gewünscht, um Privates und Berufliches besser vereinbaren zu können. Gleichzeitig
können permanente Erreichbarkeit, überlange Arbeitszeiten und Entgrenzung sich negativ auf Ge-
sundheit und Leistungsfähigkeit auswirken (vgl. z.B. Collatz / Gudat 2011). Psychische Erkrankungen
wie „Burn Out“, die bisher eher in anderen Branchen dokumentiert wurden (Gerlmaier / Latniak
2011), könnten auch in der Produktionsarbeit von „Industrie 4.0“ auftreten. Hier ist neben einem
adäquaten Regulierungsrahmen für Arbeitszeiten und Verfügbarkeiten, der auch bei entsprechend
autonomer Gestaltung durch den Arbeitnehmer einer Selbstausbeutung vorbeugt, ein an die digita-
le Arbeitswelt angepasster Arbeits- und Gesundheitsschutz gefragt, der eine bessere Work-Life-
Balance mit Flexibilitätsanforderungen der Unternehmen in Einklang bringt. 18
Die Siegener Studie benennt hier über die Bewertung von Entgrenzungspotenzialen (Work-Life-
Balance) hinaus die Vermeidung von Über- und Fehlbelastungen und die Entwicklung und Umset-
zung entsprechender Arbeitsorganisationskonzepte und Arbeitszeitsysteme, die die Problematiken
von Entgrenzung und erweiterter Verfügbarkeit aufgreifen als Untersuchungsthemen (Ludwig et al
2016:81).

Sicherheit von Unternehmensdaten und -prozessen

Vereinfachend ausgedrückt geht „Industrie 4.0“ von einer transparenten Wertschöpfungskette, einer
realzeitlichen Produktionsverfolgung und einer Schnittstelle für externe Sichten auf die Produktion
und somit auf das jeweilige Unternehmen aus. Für ein kleines oder mittleres Unternehmen, das
primär die Rolle eines Zulieferers in den Wertschöpfungsketten einnimmt, leitet sich daraus eine
unangenehme Ambivalenz ab.
Das zusätzliche Datenmaterial verschafft dem Unternehmen Einblick in die Abläufe und Zustände
der anderen Partner im Netz und stärkt dadurch seine Position in der Wertschöpfung. Gleichzeitig
wird das Unternehmen dadurch geschwächt, da es im Netzwerk potentiell austauschbarer wird,
sowohl durch ausländische Hersteller wie auch durch den Konkurrenten in der Region. Wissens-
bzw. Kompetenzträger sind in „Cyber-Physikalischen Produktionssystemen“ identifizierbar und
können somit zum Ziel von Abwerbungsversuchen durch die Konkurrenz werden (Ludwig et al.
2016:81ff.).
Auch bei den produktionsbegleitend erzeugten Industriedaten halten sich Chancen und Risiken die
Waage. Die in großen Mengen anfallenden Sensordaten, Produktinformationen, Lieferdaten,
Alarmdaten, Fehlermeldungen oder Testergebnisse sind nicht nur für das Unternehmen selbst wert-
voll. Mit den entsprechenden Sensordaten lassen sich nicht nur Effizienzsteigerungen erreichen,

18
In diesem Zusammenhang sollten die Einführungsprozesse von „Industrie 4.0“ genutzt werden und die Aus-
wirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu evaluieren.

12
Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

störungsbedingte Stillstände vermeiden oder Dienstleistungen wie eine weltweite Fernwartung


realisieren. Gleichzeitig werden unternehmensinterne Prozesse zu transparent und das Unterneh-
men gerät möglicherweise projektintern gegenüber anderen Partnern unter Preisdruck. Genauso
können Betriebsgeheimnisse aus der Fertigung an die Konkurrenz verloren gehen.
Wem gehören die Daten über Produktionsprozesse? Wie sind sie vor fremden Zugriffen geschützt?
Sind Sensordaten Eigentum des Maschinenherstellers, des produzierenden Unternehmens oder
womöglich des Kunden, der für den Produktionsprozess zahlt? Das deutsche Recht kennt bisher kein
originäres Schutzrecht an Daten. Straf- und zivilrechtlich geschützt sind lediglich physische Daten-
träger gegen Beschädigung und Veränderung sowie natürliche Personen gegen den rechtswidrigen
Umgang mit personenbezogenen Daten. Es gibt keine deutsche bzw. europäische „Rechtsordnung
4.0“, die in dieser Frage den spezifischen Rahmenbedingungen von „Industrie 4.0“ gerecht wird
(Ludwig et al. 2016:81f.; siehe zu der juristischen Seite der Digitalisierung auch BDI / Noerr 2015,
KPMG 2014).
Zu den juristischen Fragen der Datensicherheit kommen allgemeine IT-Sicherheitsbedrohungen,
etwa der Ausfall kritischer IT-Infrastrukturen durch Defekt oder durch Sabotage. 19 Speziell für mittel-
ständische Unternehmen ergibt sich mit den ersten Schritten in Richtung „Industrie 4.0“ ein konkre-
ter praktischer Beratungsbedarf – für den Schutz der Daten und Systeme, für den Geheimnis- bzw.
Know-how-Schutz, aber auch für eigentumsartige Verwertungsrechte.
Darüber hinaus leiten sich aus der Studie die Themen Ausfallsicherheitsanalysen von Industrie-4.0-
Infrastrukturen samt Risiken- und Folgenmanagement, gleichwertige Betrachtung harter (z.B. Ver-
schlüsselung) und weicher (z.B. Datensichtbarkeit, rechtliche Strukturen) Datenschutzaspekte, Ver-
einbarungen von Dateneignerschaft, Weiterentwicklung des rechtlichen Schutzes von Daten als
Immaterialgüter (Ludwig et al. 2016:81ff.) ab.

Beschäftigtendatenschutz

Die Omnipräsenz von Computertechnologie sowie die Vernetzung durch mobile Systeme verändern
nicht nur Arbeitstätigkeiten, sondern ermöglichen auch die permanente Erfassung und Auswertung
des Verhaltens der Mitarbeiter. Die Einbindung der Mitarbeiter in einen durchgängigen Informati-
onsfluss entlang der Wertschöpfungskette und neue wechselseitige Informations-, Konsultations-
und Aushandlungsansätze durch digitale Technologien setzen die Erfassung, Speicherung, Auswer-
tung und Zuordnung von Technologie- und Mitarbeiterdaten aber voraus. Hieraus erwachsen Anfor-
derungen an neue Ansätze des Beschäftigtendatenschutzes (vgl. auch Hornung / Hoffmann 2015).
Ein sensibles Vorgehen bei der Verknüpfung von Technologiedaten und personenbezogenen Daten
ist zentrale Voraussetzung für die Akzeptanz der Industrie-4.0.-Infrastruktur bei den KMU-Mitarbei-
tern.
Als zu untersuchende Themenschwerpunkte benennen Ludwig et al. (2016:83f.) hier die Ermittlung
und Berücksichtigung von Vertrauensgrenzen durch beteiligungsorientierte Einführung neuer tech-
nologischer Systeme, die Nutzung personenbezogener Daten nach den Grundsätzen der Erforder-
lichkeit, der Datensparsamkeit und der Zweckbindung sowie die Anonymisierung und Pseudonymi-
sierung von Personendaten.

Finanzierung 4.0

Die Konzepte und Technologien von „Industrie 4.0“ verändern nicht nur die Art und Weise, wie Pro-
duktionsarbeit durchgeführt und organisiert wird – mit ihr verändern sich auch die Geschäftsmodel-

19
Über „Honeypots“ zur Erforschung von Hacker-Angriffsstrategien auf vernetzte industrielle Infrastruktursys-
teme siehe beispielsweise Scott / Carbone (2014).

13
Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

le, die Produkte bzw. die Leistungen der Unternehmen. Mit diesen Veränderungen bei den Ge-
schäftsmodellen verändern sich auch mittelbar die Strukturen der Unternehmensfinanzierung durch
die Kreditinstitute. Dabei geht es nicht nur um die Investitionen in neue Produktionsmaschinen und
den Um- bzw. Neubau der Produktionsstätten; die Veränderungen sind aller Voraussicht nach
grundsätzlicher Natur. Die Ursachen sind in erster Linie die mit der Digitalisierung einhergehende
unternehmensübergreifende Vernetzung sowie der immaterielle Charakter vieler Produktionsmittel,
in die es zu investieren gilt (vgl. BDI 2015, Paul 2015) – auch wenn noch eine Reihe weiterer Faktoren
wie beispielsweise der Zugang zu und der Umgang mit Risikokapital in die Finanzierungsbedingun-
gen hineinwirken (vgl. z.B. Schröder 2016:16f.).
Eine erprobte Praxisformel aus dem Kreditgeschäft lautet „finance has to fit to the business”. Das
Kreditrisiko – aus Sicht der Banken – berechnet sich üblicherweise über die Multiplikation der drei
Faktoren Ausfallwahrscheinlichkeit, Verlustwahrscheinlichkeit und Höhe des Kreditbetrags (siehe
dazu Paul 2015).
Die Ausfallwahrscheinlichkeit nimmt aus Sicht des Kreditgebers zu, da die neuen Wertschöpfungs-
ketten zu einer stärkeren inner- und überbetrieblichen Vernetzung führen – unter Umständen mit
einer häufigeren Einbindung von Startups. Die verstärkte unternehmensübergreifende Kooperation
stellt die Frage nach Bonitätseinschätzung im Rahmen des Bankenratings neu; die Unternehmensfi-
nanzierung wird zur Projektfinanzierung (Paul 2015). Größere Investitionen werden in einem Netz-
werk mehrerer Unternehmen getätigt, deren Abhängigkeit von Konstanz und Qualität der Partner
steigt. Für die Zahlung der Kreditverpflichtungen ist nicht länger ein einzelnes Unternehmen ver-
antwortlich. Es ist vielmehr die Verpflichtung aller beteiligten Partner – und die bringen nicht nur
unterschiedliche Kompetenzen in das gemeinsame Vorhaben ein, sondern auch mitunter sehr un-
terschiedliche Bonitäten. Grundsätzlich nur noch Netzwerke mit Partnern gleich guter Bonität zu
finanzieren, wäre eine signifikante Einschränkung des innovativen Potenzials. Das Rating des Pro-
jekts löst sich tendenziell vom Rating des Unternehmens; finanziert werden Projekte mit Potenzial –
nicht Unternehmen, die einer Finanzierung im Grunde nicht bedürfen.
Die Werthaltigkeit der Sicherheiten ist traditionell die Grundlage der Kalkulation der Verlustquote.
Digitalisierung erfordert auch hier eine neue Sicht der Dinge. Digitalisierung bedeutet weniger In-
vestition in konventionelles Anlagevermögen, wohl aber in immaterielle Vermögenswerte; dazu
zählen neben Patenten und Software ebenso das Investieren in Ausbildung und Pflege bzw. Adapti-
on der digitalen Infrastruktur. Das Problem der Kreditinstitute: hier greifen die üblichen Bewer-
tungsschemata nicht länger (Paul 2015). Hinzu kommt das Problem der unternehmensübergreifen-
den Vernetzung; wenn in immaterielle Güter gemeinschaftlich investiert wird und diese gemein-
schaftlich genutzt werden, macht eine individuelle Zuordnung keinen Sinn.
Mit der digitalisierungsbedingten Vernetzung steigen auch die Kreditvolumina. Je „vernetzter“ ein
Vorhaben ist, umso größer sind die Kreditbeträge. Hinzu kommt, dass die Projektlaufzeiten sich
zunächst tendenziell verlängern, weil es an Erfahrung mit den dazugehörigen Prozessen, einschließ-
lich Beschaffung und Produktabsatz, mangelt. Für viele Kreditgeber leitet sich daraus eine Mehrbe-
lastung des regulatorischen Eigenkapitals ab (siehe Paul 2015).
Insbesondere, wenn die unternehmensübergreifenden Vernetzungen in der „Industrie 4.0“ sich so
intensiv entwickeln wie erwartet, ist absehbar, dass die Veränderungen in der Realwirtschaft auch
das Kreditgeschäft verändern werden. Die Veränderungen bei den Kreditgebern und den Finanzie-
rungsbedingungen sind ein Beispiel für weitere, indirekte bzw. zeitlich verzögerte Veränderungspro-
zesse, die sich aktuell noch nicht in ihrem vollen Umfang abschätzen lassen.

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

Was wird denn nun mit „Industrie 4.0“…?

Es scheint ein Charakteristikum von „Industrie 4.0“ zu sein, dass nahezu jeder Versuch einer Annä-
herung an dieses Konzept mehr neue Fragen aufwirft als beantwortet. Man mag argumentieren,
dass dies ein Merkmal disruptiver Technologien sei und es demnach Ausdruck des Potentials von
„Industrie 4.0“ ist: „Industrie 4.0“ stellt etablierte Technologien und ihren Einsatz in der industriellen
Produktion in Frage – und bringt die Beteiligten dazu, über organisationale Veränderungen, neue
Produkte, alternative Geschäftsmodelle nachzudenken.
Dieses Potential von „Industrie 4.0“ ist durchaus bemerkenswert – als Motiv für die Auseinanderset-
zung mit diesem Thema sind bei vielen vermutlich aber eher die Abschätzungen des volkswirtschaft-
lichen Potentials und der Wunsch, davon zu profitieren, handlungsleitend. Je nachdem, welche Zeit-
räume man betrachtet und wie man beispielsweise die Gruppe der einkalkulierten Branchen defi-
niert, liegen die Abschätzungen der volkswirtschaftlichen Potentiale für Deutschland zwischen 78,77
Mrd. Euro bis 2025 (Bauer et al. 2014) und 153,5 Mrd. Euro in den kommenden fünf Jahren (Wisch-
mann et al. 2015).
Die Fragen, die sich aus der Auseinandersetzung mit dem Konzept „Industrie 4.0“ ableiten, richten
sich tendenziell entweder an Aspekten der technologischen Umsetzung oder an mit der Realisation
von „Industrie 4.0“ einhergehenden sozio-ökonomischen Veränderungen aus – geprägt durch die
individuelle Vorgeschichte, basierend auf aktuellen Interessen.
Aus der Vernetzung der Produktionssysteme leiten sich beispielsweise unmittelbar Fragen nach der
Sicherheit von „Cyber-Physischen Systemen“ ab. Können vernetzte Produktionssysteme überhaupt
hinreichend gesichert werden? Die Erfahrungen, die nicht nur deutsche Krankenhäuser mit Ransom-
Software vor einiger Zeit machen mussten, sind ein erster Vorgeschmack auf die Probleme, die die
Betriebe der industriellen Produktion mit ihren hochvernetzten „Cyber-Physischen Systemen“ er-
warten. Ist das Verhalten von „Cyber-Physischen Systemen“ kontrollierbar, sind die Resultate ab-
schätzbar – handelt es sich doch um nicht-triviale Maschinen (vgl. Brödner 2015:234ff.)? Ist die Infra-
struktur des Internets dem „Internet of Things“ überhaupt gewachsen? Reicht die Kapazität eines
vermeintlichen Hochgeschwindigkeitsnetzes – beispielsweise unter Echtzeitanforderungen? Und
was machen die Unternehmen, wenn diese kritische Infrastruktur Internet – aus welchen Gründen
auch immer – ausfällt? Es gibt Algorithmen, die vollautomatisch auf den Ausfall von Komponenten
eines Netzwerks reagieren, Aufträge umdisponieren und bei Wiederverfügbarkeit der Komponente
diese wieder ins Netzwerk integrieren. Was aber, wenn die ausgefallene Komponente im Netzwerk
keine einzelne ausgefallene Maschine war, sondern ein ganzer Unternehmensstandort?
Die Fragen nach den sozio-ökonomischen Veränderungen haben entweder die Veränderungen in der
Arbeitswelt, im Unternehmen und in der Branche im Fokus oder richten das Augenmerk auf ge-
samtgesellschaftliche Folgen. Die Erfahrungen mit der ersten Digitalisierungswelle erscheinen man-
chem nur als kleiner Vorgeschmack. Sie haben gezeigt, wie grundlegend sich hier Veränderungspro-
zesse niederschlagen können – man denke nur an die Umwälzungen im Finanzwesen, im Telekom-
munikationssektor oder im Handel und an das, was sich dadurch nicht nur in der Berufswelt, son-
dern gerade im Alltag geändert hat.
„Veränderung“ erscheint im Zusammenhang mit „Industrie 4.0“ als konstanter Faktor. „Digitalisie-
rung“ ist dabei aber kein einmal zu vollziehender Schritt, kein Update oder Upgrade von „Industrie
3.0“ auf „Industrie 4.0“, vergleichbar mit der von Dueck (2016) kritisierten Managementhaltung
„…Digitalisierung? Müssen wir wohl bald einführen…“.
„Digitalisierung“ und damit „Industrie 4.0“ und „Cyber-Physische Systeme“ sind Bestandteile eines
kontinuierlichen Wandlungsprozesses – eines Prozesses, der selten gleichmäßig abläuft, wohl aber
abhängig von regionalen Bedingungen, kontextabhängig im weitesten Sinn, geprägt auch von

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

technischen Innovationen. Entscheidend ist es hierbei, die Fähigkeit zur Veränderung und damit die
Fähigkeit zu Lernen nicht zu verlieren – als Individuum wie auch als Organisation.
„Digitalisierung“, „Industrie 4.0“ und „Cyber-Physische Systeme“ sind nicht Ausdruck einer natur-
gesetzlich vorgegebenen, unausweichlichen Entwicklung – vielmehr bestehen zahlreiche Gestal-
tungsoptionen, die es zu nutzen gilt. „Industrie 4.0“ ist erst der Anfang, es ist lediglich das vermut-
lich aktuell elaborierteste Konzept mit den agilsten Akteuren. „Digitalisierung“ wird nicht in der
industriellen Produktion haltmachen.

Literatur

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Forschung Aktuell 05-2016
Industrie 4.0

Autor:
Dr.-Ing. Hansjürgen Paul ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt
Raumkapital und in der Studiengruppe CultNature.

Kontakt:
[email protected]

Forschung Aktuell

ISSN 1866 – 0835


Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule
Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen
Redaktionsschluss: 2. Mai 2016

http://www.iat.eu/forschung-und-beratung/publikationen/forschung-aktuell.html

Redaktion

Claudia Braczko
Tel.: 0209 - 1707 176 Institut Arbeit und Technik
Fax: 0209 - 1707 110 Munscheidstr. 14
E-Mail: [email protected] 45886 Gelsenkirchen

IAT im Internet: http://www.iat.eu

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