Als docx, pdf oder txt herunterladen
Als docx, pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 29

1.1.

_Aymo Brunetti_2023_DieVolkswirtschaft
Welche Rolle sollte der Staat gemäss ökonomischer Lehre in einer Volkswirtschaft
übernehmen? Wie sieht eine effiziente Aufgabenteilung zwischen Staat und Markt aus?
Gemäß der etablierten Volkswirtschaftslehre sollte der Staat in einer sozialen
Marktwirtschaft den ordnungspolitischen Rahmen der wirtschaftlichen Tätigkeit setzen,
indem er beispielsweise die Garantie der Eigentumsrechte oder die Milderung von klar
definiertem Marktversagen durch Umweltpolitik oder Wettbewerbspolitik
gewährleistet. Zudem sollte der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft dafür sorgen,
dass eine gewisse Umverteilung zugunsten Benachteiligter erfolgt 1. Die private
Wirtschaft ist innerhalb dieses Rahmens zuständig für die Verwendung der Ressourcen.
Dabei sorgt der Wettbewerb dafür, dass möglichst wenig Verschwendung stattfindet.
Dieser Ressourceneinsatz wird letztlich über den Preis gelenkt, welcher die
Knappheiten anzeigt. Eine effiziente Aufgabenteilung zwischen Staat und Markt
gewährleistet somit einen möglichst effizienten Einsatz der knappen Ressourcen 1.
Welche Rolle sollte der Staat gemäss ökonomischer Lehre in einer Volkswirtschaft
übernehmen?
Gemäß der etablierten Volkswirtschaftslehre sollte der Staat in einer sozialen
Marktwirtschaft den ordnungspolitischen Rahmen der wirtschaftlichen Tätigkeit setzen,
indem er beispielsweise die Garantie der Eigentumsrechte oder die Milderung von klar
definiertem Marktversagen durch Umweltpolitik oder Wettbewerbspolitik
gewährleistet. Zudem sollte der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft dafür sorgen,
dass eine gewisse Umverteilung zugunsten Benachteiligter erfolgt 1.
 Wie sieht eine effiziente Aufgabenteilung zwischen Staat und Markt aus?
Eine effiziente Aufgabenteilung zwischen Staat und Markt gewährleistet einen
möglichst effizienten Einsatz der knappen Ressourcen. Der Staat ist dafür zuständig,
den ordnungspolitischen Rahmen der wirtschaftlichen Tätigkeit zu setzen, indem er
beispielsweise die Garantie der Eigentumsrechte oder die Milderung von klar
definiertem Marktversagen durch Umweltpolitik oder Wettbewerbspolitik
gewährleistet. Zudem sollte der Staat in einer sozialen Marktwirtschaft dafür sorgen,
dass eine gewisse Umverteilung zugunsten Benachteiligter erfolgt. Die private
Wirtschaft ist innerhalb dieses Rahmens zuständig für die Verwendung der Ressourcen.
Dabei sorgt der Wettbewerb dafür, dass möglichst wenig Verschwendung stattfindet.
Dieser Ressourceneinsatz wird letztlich über den Preis gelenkt, welcher die
Knappheiten anzeigt
1.2_Fuchs_Seiwald_Accountants und Ökonomen 2018
 Inwiefern beziehen sich die unterschiedlichen Perspektiven (VWL und BWL) des PFM
auf die Rolle der Accountants und Ökonomen? Welche Perspektive kann weshalb
welchem Typ zugeordnet werden?
Die unterschiedlichen Perspektiven von Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft im
öffentlichen Finanzmanagement haben dazu geführt, dass Accountants und
Ökonomen jeweils eigene Standards und Bezugsrahmen geschaffen haben. 2 Es ist
jedoch nicht möglich, eine bestimmte Perspektive einem bestimmten Typ von
Fachleuten zuzuordnen, da beide Disziplinen unterschiedliche Methoden und
Erkenntnisinteressen haben. 2
 Wie können sich die beiden Perspektiven (BWL und VWL) für ein effizientes
Management der öffentlichen Finanzen kombinieren lassen?
Das öffentliche Finanzmanagement würde von der Verbindung des jeweiligen
SpezialistInnenwissen profitieren, um fundierte Lösungsansätze zu finden. 2 Eine
Möglichkeit, die beiden Perspektiven zu kombinieren, besteht darin, die
betriebswirtschaftliche Perspektive von Accountants mit der volkswirtschaftlichen
Perspektive von Ökonomen zu verbinden, um ein umfassenderes Verständnis der
öffentlichen Finanzen zu erlangen.
1.3_Allen, R. Objectives of Public Financial Management.
Welchen Beitrag kann bzw. konnte PFM zur Bewältigung der Finanzkrise von
2008/2009 leisten?
Effizientes und effektives PFM ist von großer Bedeutung für die Bewältigung der
Finanzkrise von 2008/2009 und den Prozess der Haushaltsanpassung, der noch
mehrere Jahre andauern wird. Versuche, Haushaltsungleichgewichte zu korrigieren und
dann die Haushaltslage auf dauerhafte Basis zu stabilisieren, erfordern die Stärkung
von Institutionen sowie die Entwicklung angemessener wirtschaftlicher und finanzieller
Politiken 1.
 Wie ist der Begriff «Institutionen» im Zusammenhang mit PFM zu verstehen?
Welches sind «Institutionen» des PFM?
Im Zusammenhang mit PFM bezieht sich der Begriff "Institutionen" auf formale und
informelle Verhaltensregeln, die von Regierungen genutzt werden können, um
Ressourcen effektiv, effizient und transparent zu sichern und zu nutzen. Institutionen
des PFM umfassen Gesetze, Organisationen, Systeme und Verfahren, die für eine
effektive Haushaltsführung zur Verfügung stehen. Dazu gehören die vollständige und
transparente Berichterstattung über Regierungsausgaben, Einnahmen, Kreditaufnahme
und Schulden, effektive mittelfristige Haushalts- und Budgetrahmen, strenge Kontrolle
über Ausgabenverpflichtungen, erhöhte Überwachung und proaktives Management
von Haushaltsrisiken, unabhängige Prozesse zur Validierung von Haushaltsprognosen
und -politiken (z. B. ein Haushaltsrat), ein Rahmen für die Sicherstellung, dass
Regierungsausgabenprogramme und -projekte die erwarteten Ergebnisse liefern, und
angemessene Kontrollen und Gleichgewichte für die Exekutive und Legislative bei
Entscheidungen über den Haushalt, Steuerpolitik und andere Fragen der
Haushaltspolitik 2.
Welchem Mehrwert kann PFM für politische Entscheidungsträger liefern?
PFM kann politischen Entscheidungsträgern einen erheblichen Mehrwert bieten, indem
es ihnen hilft, fundierte Entscheidungen über die Haushaltspolitik zu treffen. Durch ein
effektives PFM können politische Entscheidungsträger sicherstellen, dass die
verfügbaren Ressourcen effektiv und effizient genutzt werden, um die politischen Ziele
der Regierung zu erreichen. PFM kann auch dazu beitragen, die Transparenz und
Rechenschaftspflicht der Regierung zu erhöhen, indem es sicherstellt, dass die
Regierung ihre Finanzen vollständig und transparent berichtet und dass die
Ausgabenprogramme und -projekte der Regierung die erwarteten Ergebnisse liefern.
Darüber hinaus kann PFM politischen Entscheidungsträgern helfen, Haushaltsrisiken zu
identifizieren und zu bewältigen, indem es ihnen ein besseres Verständnis der
finanziellen Auswirkungen ihrer Entscheidungen gibt 2.
2.1_Köthenbürger und Frick - 2016 - Service Public
 Welches sind die vier grundlegenden Aufgaben des Staates respektive wann und
wozu soll er intervenieren (aus Perspektive Public Finance)?
Die vier grundlegenden Aufgaben des Staates aus Perspektive Public Finance sind: 1.
Allokation: Der Staat soll eingreifen, wenn der Markt keine effiziente Allokation von
Ressourcen gewährleistet. 2. Distribution: Der Staat soll eingreifen, um eine gerechte
Verteilung von Einkommen und Vermögen sicherzustellen. 3. Stabilisation: Der Staat
soll eingreifen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Konjunkturschwankungen
auszugleichen. 4. Legitimation: Der Staat soll eingreifen, um öffentliche Güter und
Dienstleistungen bereitzustellen, die von privaten Anbietern nicht oder nur
unzureichend angeboten werden. 57
Welche Formen von Marktversagen gibt es und weshalb stellen sie jeweils ein Grund
für staatliche Intervention dar?
Es gibt verschiedene Formen von Marktversagen, die eine staatliche Intervention
rechtfertigen können: 1. Externe Effekte: Wenn die Produktion oder der Konsum eines
Gutes Auswirkungen auf Dritte hat, die nicht durch den Marktmechanismus
berücksichtigt werden, kann es zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen
kommen. Der Staat kann eingreifen, um diese externen Effekte zu internalisieren und
eine effiziente Allokation zu gewährleisten. 2. Öffentliche Güter: Wenn Güter nicht
ausschließlich für den Konsum durch einzelne Individuen produziert werden können
und der Ausschluss von Nichtzahlern nicht möglich ist, kann es zu einer
Unterversorgung mit diesen Gütern kommen. Der Staat kann eingreifen, um die
Bereitstellung von öffentlichen Gütern sicherzustellen. 3. Asymmetrische Information:
Wenn Käufer oder Verkäufer über Informationen verfügen, die der andere
Marktteilnehmer nicht hat, kann es zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen
kommen. Der Staat kann eingreifen, um Transparenz und Informationssymmetrie
herzustellen. 4. Monopole und Oligopole: Wenn ein oder wenige Anbieter den Markt
beherrschen, kann es zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen und zu hohen
Preisen kommen. Der Staat kann eingreifen, um Wettbewerb herzustellen und
Monopole zu verhindern. 17
Welche Formen von öffentlichen Gütern gibt es und wodurch kennzeichnen sie sich?
Es gibt zwei Formen von öffentlichen Gütern: 1. Nicht-ausschließbar: Ein Gut ist nicht-
ausschließbar, wenn es nicht möglich ist, den Konsum des Gutes durch einzelne
Individuen zu verhindern. Das bedeutet, dass jeder, der das Gut nutzt, auch andere
Nutzer nicht ausschließen kann. Ein Beispiel dafür ist eine Straßenbeleuchtung, die von
allen Verkehrsteilnehmern genutzt werden kann, ohne dass jemand ausgeschlossen
wird. 2. Nicht-rivalisierend: Ein Gut ist nicht-rivalisierend, wenn der Konsum des Gutes
durch einen Nutzer den Konsum durch andere Nutzer nicht beeinträchtigt. Das
bedeutet, dass das Gut von vielen Nutzern gleichzeitig genutzt werden kann, ohne
dass es zu einer Verknappung kommt. Ein Beispiel dafür ist ein Radiosignal, das von
vielen Menschen gleichzeitig empfangen werden kann, ohne dass es dadurch für
andere Nutzer knapper wird. Öffentliche Güter zeichnen sich dadurch aus, dass sie
nicht durch den Marktmechanismus bereitgestellt werden können, da es keine
Möglichkeit gibt, den Konsum durch einzelne Individuen zu verhindern oder den
Nutzen auf einzelne Nutzer zu beschränken. Der Staat kann eingreifen, um die
Bereitstellung von öffentlichen Gütern sicherzustellen, da diese Güter für die
Gesellschaft als Ganzes von Nutzen sind und von privaten Anbietern nicht oder nur
unzureichend bereitgestellt werden können. 8
Was ist das sogenannte Universalprinzip in der Ausgestaltung des Service Public und
inwiefern hängt dieses mit der staatlichen Umverteilung (/Distribution) zusammen?
Das Universalprinzip besagt, dass der Service Public allen Bürgern unabhängig von
ihrem Einkommen oder sozialen Status zugänglich sein sollte. Das bedeutet, dass
öffentliche Dienstleistungen und Güter für alle Bürger bereitgestellt werden sollten,
unabhängig davon, ob sie diese selbst finanzieren können oder nicht. Das
Universalprinzip hängt eng mit der staatlichen Umverteilung zusammen, da es eine
Form der Umverteilung darstellt. Durch die Bereitstellung von öffentlichen Gütern und
Dienstleistungen für alle Bürger wird eine gerechtere Verteilung von Einkommen und
Vermögen erreicht, da auch Bürger mit niedrigem Einkommen Zugang zu diesen
Gütern haben. Der Service Public trägt somit zur Verringerung von sozialer
Ungleichheit bei und ist ein Instrument der staatlichen Distribution. 8
Können Sie Beispiele verteilungspolitischer Gerechtigkeitsüberlegungen bei der
Ausgestaltung des Service Public nennen?
Ja, hier sind einige Beispiele für verteilungspolitische Gerechtigkeitsüberlegungen bei
der Ausgestaltung des Service Public: 1. Gebührenfreiheit: Die Bereitstellung von
öffentlichen Gütern und Dienstleistungen ohne Gebühren oder zu reduzierten Preisen
kann dazu beitragen, dass auch Bürger mit niedrigem Einkommen Zugang zu diesen
Gütern haben. Ein Beispiel dafür ist die gebührenfreie Bildung, die allen Bürgern
unabhängig von ihrem Einkommen zugänglich gemacht wird. 2. Progressivität: Die
Finanzierung des Service Public kann progressiv gestaltet werden, indem höhere
Einkommensgruppen einen höheren Anteil an den Kosten tragen als niedrigere
Einkommensgruppen. Ein Beispiel dafür ist die progressive Besteuerung, bei der höhere
Einkommen stärker besteuert werden als niedrigere Einkommen. 3.
Quersubventionierung: Die Quersubventionierung kann dazu beitragen, dass auch
Bürger mit niedrigem Einkommen Zugang zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen
haben. Dabei werden die Kosten für die Bereitstellung von Gütern und
Dienstleistungen für alle Bürger durch die Einführung von höheren Preisen für
bestimmte Gruppen von Nutzern ausgeglichen. Ein Beispiel dafür ist die
Quersubventionierung im öffentlichen Verkehr, bei der höhere Preise für Pendler und
Touristen eingeführt werden, um die Kosten für die Bereitstellung von öffentlichem
Verkehr für alle Bürger zu senken. 4. Bedarfsorientierung: Die Bereitstellung von
öffentlichen Gütern und Dienstleistungen kann bedarfsorientiert gestaltet werden, um
sicherzustellen, dass Bürger mit niedrigem Einkommen Zugang zu den Gütern und
Dienstleistungen haben, die sie benötigen. Ein Beispiel dafür ist die bedarfsorientierte
Bereitstellung von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. 64

2.2_Walter et al. - 2021 - Intelligentes Regulieren Wie geht das.pdf


Was wird gemäss dem Artikel unter Regulierung verstanden wo besteht ein
Zusammenhang zu PFM wie wir es im Unterricht definiert haben (Vgl. SW1)
Gemäss 1 umfasst Regulierung alle Aktivitäten und Eingriffe des Staates, die mithilfe
von bestimmten Instrumenten (zum Beispiel Information, Abgaben, Subventionen,
Gebote oder Verbote) Ziele erreichen wollen. Solche Ziele sind etwa das Bekämpfen
von Marktversagen oder der Schutz vor bestimmten Risiken. Es besteht ein
Zusammenhang zwischen Regulierung und Public Financial Management (PFM), da
PFM auch Instrumente und Massnahmen umfasst, die von Regierungen eingesetzt
werden, um öffentliche Finanzen zu verwalten und zu kontrollieren. PFM kann auch
dazu beitragen, die Effektivität und Effizienz von Regulierungen zu verbessern, indem
es beispielsweise die Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Verwendung
öffentlicher Mittel erhöht.
Wie hängt das Konzept der «Smart Regulation» mit den staatlichen
Interventionsformen zusammen, welche wir im Unterricht besprochen haben? Wo
finden sich diese auf der «Pyramide»?
Das Konzept der "Smart Regulation" bezieht sich auf die Gestaltung von
Regulierungen, die wirksam und kosteneffizient sind. Es gibt fünf Prinzipien der Smart
Regulation, die auf der Regulierungspyramide von Gunningham und Grabosky
dargestellt werden. Die Pyramide zeigt verschiedene staatliche Interventionsformen,
angefangen von Instrumenten mit geringem Interventionsgrad wie Selbstregulierung
und Information/Monitoring, bis hin zu marktwirtschaftlichen Instrumenten wie
Abgaben und Geboten/Verboten. Die Pyramide zeigt auch, dass eine Regulierung
weitere Ebenen einbeziehen kann, wie Unternehmen und Drittparteien wie Verbände,
und dass man bei den Instrumentenkategorien eine Verbindlichkeitsstufe höher
steigen kann, wenn die Ziele nicht erreicht werden (Kaskadenregulierung). Die
staatlichen Interventionsformen, die im Unterricht besprochen wurden, finden sich auf
der Regulierungspyramide von Gunningham und Grabosky wieder. Zum Beispiel sind
Gebote und Verbote auf der Pyramide als Instrumente mit höherem Interventionsgrad
dargestellt, während Selbstregulierung und Information/Monitoring Instrumente mit
geringerem Interventionsgrad sind.

2.3_Ekardt_2017_Nudging_ Angestupst in die Katastrophe.pdf


Was bedeutet «Nudging» und inwiefern unterscheidet es sich von traditionellen
Formen der staatlichen Intervention?
Gemäß 2 ist Nudging eine Methode der Verhaltenssteuerung, die auf psychologischen
Erkenntnissen basiert und darauf abzielt, das Verhalten von Menschen in eine
bestimmte Richtung zu lenken, ohne dabei Verbote oder ökonomische Anreize zu
nutzen. Im Gegensatz zu traditionellen Formen der staatlichen Intervention, wie
Verboten oder Steuern, soll Nudging die Freiheit der Menschen respektieren und sie
dazu bringen, sich aus eigenem Antrieb für umweltfreundlichere Verhaltensweisen zu
entscheiden.
Was ist die Kritik an «Nudging»?
Laut 3 liegt der Haken beim Nudging darin, dass es darauf beruht, Gewohnheiten zu
brechen, indem man eine Ausgangssituation verändert, aber die Nutzer ihre
Entscheidungen jederzeit wieder rückgängig machen können. Es gibt keinen Zwang
und keine ökonomischen Anreize, die Menschen dazu bringen, ihr Verhalten dauerhaft
zu ändern. Die Masse der relevanten Handlungen für den Klimaschutz, wie Fliegen,
Autofahren, Heizen, Konsum tierischer Nahrungsmittel und Kauf von (zu) vielen
Produkten aller Art, ist mit Nudging nicht ausreichend bekämpfbar. Es wird
argumentiert, dass echter Wandel nur durch eine radikalere Politik erreicht werden
kann.

2.5_Schaltegger - 2021 - Wie viel Staat für die Schweiz.pdf


Was sind meritorische Güter und wie unterscheiden sich diese von «klassischen»
öffentlichen Gütern
Meritorische Güter sind staatliche Eingriffe, die trotz funktionierender Märkte
vorgenommen werden, da die private Nachfrage hinter der öffentlich gewünschten
Nachfrage zurückbleibt. Ein Beispiel dafür wäre die staatliche Förderung von Bildung,
da die private Nachfrage nach Bildung oft nicht ausreicht, um den gesellschaftlichen
Bedarf zu decken. Im Gegensatz dazu sind klassische öffentliche Güter wie
beispielsweise Straßen oder öffentliche Parks Güter, die von niemandem
ausgeschlossen werden können und von allen genutzt werden können, unabhängig
von ihrer Zahlungsbereitschaft.
Was ist gemäss der Hauptgrund, dass die staatlichen Ausgaben konstant zunehmen?
Laut dem Autor Christoph A. Schaltegger ist der Hauptgrund für den konstanten
Anstieg der staatlichen Ausgaben in der Schweiz die "Tragik der öffentlichen
Allmende". Dieses Problem tritt auf, wenn der Nutzen aus dem staatlichen Haushalt auf
bestimmte Gruppen von Wählern konzentriert ist, die Finanzierungskosten jedoch über
allgemeine Steuern breit auf die Bevölkerung verteilt werden. Es entsteht also eine
Asymmetrie zwischen Ausgaben- und Einnahmenverantwortung, wobei starke Anreize
bestehen, eigene Projekte durch andere mitfinanzieren zu lassen. In der Summe
werden mehr staatliche Leistungen nachgefragt, als es der Zahlungsbereitschaft der
Bürger entspricht. Die Staatsausgaben sind übermässig hoch. 4
Wo sehen Sie Bezugspunkte des Artikels zu den Interventionsformen des Paternalismus
wie wir sie im Unterricht besprochen haben.
Im 2 wird auf die "Nudges" als moderne Variante meritorischer Eingriffe des Staates
hingewiesen. Diese "Nudges" sind eine Form des Paternalismus, bei der der Staat
versucht, das Verhalten der Bürger in eine bestimmte Richtung zu lenken, ohne dabei
direkt zu regulieren oder zu verbieten. Ein Beispiel dafür ist die strategische
Positionierung der Salatbar in der Kantine, um die Menschen zur gesünderen
Ernährung zu animieren. Der Text weist jedoch darauf hin, dass auch diese Form des
Paternalismus analytisch unscharf und paternalistisch ist.

2.6_Adam et al. - Auswege aus dem Regulierungsdilemma.pdf


Was wird generell unter (staatlicher) Regulierung verstanden und wie ist diese greifbar
Leider gibt es in den Texten keine explizite Definition von (staatlicher) Regulierung.
Allerdings wird in 1 und 2 darauf eingegangen, dass es eine grosse Zahl an Regeln
gibt, die für sich genommen zwar legitime Ziele verfolgen, in der Summe aber als stetig
wachsendes Regelkollektiv zur Belastung werden. In 3 wird zudem erwähnt, dass
moderne Demokratien sich durch den Erlass einzelner, meist sinnvoller Massnahmen
mit meist legitimen Zielen sukzessive selbst administrativ, diskursiv und kognitiv zu
überfordern drohen. Somit kann man sagen, dass Regulierung im Kontext dieser Texte
als eine Vielzahl von staatlichen Regeln und Massnahmen verstanden werden kann, die
auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche Einfluss nehmen und oft das Ziel haben,
bestimmte Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen. Wie diese Regulierung greifbar
ist, wird in den Texten nicht explizit erwähnt.
Inwiefern hat Regulierung einen Einfluss auf die Kosten der öffentlichen Verwaltung?
Die Texte enthalten keine direkte Aussage darüber, wie Regulierung die Kosten der
öffentlichen Verwaltung beeinflusst. Allerdings wird in 3 erwähnt, dass Deregulierung
partiell durchaus ein sinnvolles Instrument sein kann, um ganz offensichtlich
problematische Massnahmen auszusieben und grundsätzlich disziplinierend auf die
politische Regelproduktion zu wirken. Allerdings wird auch betont, dass eine
Verhinderung weiterer Politikakkumulation durch Deregulierung wohl weder möglich
noch wünschenswert ist. Somit kann man sagen, dass Regulierung als solche nicht
zwangsläufig zu höheren Kosten der öffentlichen Verwaltung führt, sondern dass es auf
den konkreten Inhalt und Umfang der Regulierung ankommt. Eine gezielte
Deregulierung kann jedoch dazu beitragen, unnötige Kosten zu vermeiden und die
Effizienz der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen.

4.1_Öffentliche Planungs- und Steuerungssysteme.pdf


Welche vier (zeitlich abgrenzbare) Steuerungsinstrumente lassen sich in der
Finanzplanung unterscheiden?
Die genannten vier zeitlich abgrenzbaren Steuerungsinstrumente in der Finanzplanung
sind: 1. Langfristige Steuerungsinstrumente wie Visionen, Leitbilder, Grundsatzpapiere
und Strategien, die meist einen Zeitraum von 10 Jahren fokussieren und durch die
Politik definiert werden. 2. Mittelfristige Steuerungsinstrumente wie der Aufgaben- und
Finanzplan sowie der Regierungs- bzw. Legislaturplan, die einen Zeitraum von 4-6
Jahren umfassen und von der Verwaltung erstellt werden. 3. Kurzfristige
Steuerungsinstrumente wie das Budget, das jährlich erstellt wird und als wichtigstes
Instrument der kurzfristigen Steuerung gilt. 4. Operative Steuerungsinstrumente wie
Zielvereinbarungen, Kennzahlen und Controlling, die auf der Ebene der
Verwaltungseinheiten eingesetzt werden und der Umsetzung der mittel- und
langfristigen Ziele dienen. 3
Macht eine Integration einiger – oder aller – Steuerungsinstrumente Sinn?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht eindeutig, da es von verschiedenen Faktoren
abhängt. Eine interessierte Drittperson kann sich über sämtliche Steuerungsebenen
hinweg einen Überblick über die politisch-administrativen Zielsetzungen und
Zusammenhänge machen, wenn die Steuerungsinstrumente integriert sind. Allerdings
lässt sich daraus nicht ableiten, ob tatsächlich bessere Steuerungsergebnisse
resultieren und Maßnahmen zielgerichteter, effizienter oder wirksamer umgesetzt
werden. Eine Mehrheit der Kantone weist partielle oder umfangreichere Lücken in der
(expliziten) Verknüpfung und Integration der Steuerungsinstrumente auf. Einige
Kantone haben jedoch pragmatische und übersichtliche Lösungen auf Ebene einzelner
Steuerungsebenen entwickelt, wie eine Verknüpfung stattfinden könnte. Es gibt jedoch
keine Aussagen über die prozessuale Verknüpfung und Abstimmung der Planungs-
und Controlling-Instrumente.

4.2_Gemeindeamt ZH Kreditrecht.pdf
Was ist der kreditrechtliche Unterschied von Anlagen und Ausgaben?
Das Kreditrecht unterscheidet zwischen Anlagen und Ausgaben. Anlagen sind
Investitionen, die langfristig genutzt werden und einen Wertzuwachs darstellen, wie
beispielsweise Gebäude oder Infrastruktur. Ausgaben hingegen sind kurzfristige
Kosten, die für den laufenden Betrieb anfallen, wie beispielsweise Löhne oder
Materialkosten. 11
Wieso ist die Unterscheidung in gebundene und neue Ausgaben relevant?
Die Unterscheidung in gebundene und neue Ausgaben ist relevant, da sie Auskunft
darüber gibt, welche Ausgaben von der Gemeindeverwaltung frei entschieden werden
können und welche Ausgaben bereits durch frühere Beschlüsse oder Verpflichtungen
gebunden sind. Gebundene Ausgaben sind Ausgaben, zu deren Vornahme die
Gemeinde verpflichtet ist und bei denen kein verhältnismäßig großer
Entscheidungsspielraum vorhanden ist. Neue Ausgaben hingegen sind Ausgaben, die
noch nicht beschlossen oder verpflichtet wurden und bei denen die
Gemeindeverwaltung einen gewissen Entscheidungsspielraum hat. 4
Was ist der Unterschied zwischen einem Budgetkredit und einem Verpflichtungskredit?
Der Unterschied zwischen einem Budgetkredit und einem Verpflichtungskredit besteht
darin, dass der Budgetkredit die Ermächtigung zur Leistung von Zahlungen darstellt,
während der Verpflichtungskredit die Ermächtigung ist, Verpflichtungen einzugehen.
Der Verpflichtungskredit ist somit die eigentlich maßgebliche Ausgabenbewilligung, da
er die wesentlichen Elemente der Ausgabe beschließt, wie beispielsweise wofür das
Geld im Detail ausgegeben wird, wie das Vorhaben gestaltet ist und wie sich die
Ausgabe genau zusammensetzt. Der Beschluss geht damit über die rein finanzielle
Frage hinaus. Der Budgetkredit hingegen ermächtigt die Gemeinde zur Leistung von
Zahlungen, die aufgrund von Verpflichtungen aus dem Verpflichtungskredit anfallen. 8

4.3_Finanzielle Steuerungsprozesse.pdf
Welche Vorteile werden sich mit einem Wechsel vom traditionellen, inputorientierten
Budgetierungssystem hin zu einem prospektiven, leistungsorientierten System
versprochen?
Mit einem Wechsel vom traditionellen, inputorientierten Budgetierungssystem hin zu
einem prospektiven, leistungsorientierten System werden folgende Vorteile
versprochen: 1. Eine stärkere Orientierung an der zukünftigen Entwicklung statt an der
Vergangenheit 6. 2. Eine verstärkte Steuerung von Leistungen und ihrer Kosten durch
die Analyse von Plan-Ist- bzw. Soll-Ist-Abweichungen 5. 3. Eine bessere
Entscheidungsgrundlage für das Management durch aussagekräftige Ergebnisse 5. 4.
Eine höhere Effektivität und Effizienz durch eine stärkere Fokussierung auf die
Erreichung von Zielen und die Messung von Leistungen 6. 5. Eine bessere Transparenz
und Nachvollziehbarkeit der Budgetentscheidungen 6.
Worin unterscheiden sich der Legislaturplan und der Aufgaben- und Finanzplan?
Welche Unterscheidungsprämissen können dabei helfen?
Der Legislaturplan und der Aufgaben- und Finanzplan unterscheiden sich in folgenden
Punkten: 1. Zeitraum: Der Legislaturplan gilt für die gesamte Legislaturperiode (in der
Regel vier Jahre), während der Aufgaben- und Finanzplan jährlich rollend aktualisiert
wird und in der Regel die Planung der kommenden vier Jahre umfasst 7. 2. Inhalt: Der
Legislaturplan enthält die politischen Schwerpunkte der Regierung für die
Legislaturperiode und dient der politischen Profilbildung. Der Aufgaben- und
Finanzplan hingegen verknüpft die Finanz- und Leistungsseite und umfasst alle
Aufgaben der Regierung 7. Unterscheidungsprämissen, die dabei helfen können, sind:
1. Zeitraum: Der Legislaturplan gilt für die gesamte Legislaturperiode, während der
Aufgaben- und Finanzplan jährlich aktualisiert wird 7. 2. Inhalt: Der Legislaturplan
enthält die politischen Schwerpunkte der Regierung, während der Aufgaben- und
Finanzplan die Finanz- und Leistungsseite verknüpft und alle Aufgaben der Regierung
umfasst 7.
Welche Voraussetzungen braucht es, damit der Systemwandel (von Input zu
Leistungen und Wirkungen) auch tatsächlich die versprochenen Resultate bringt?
Damit der Systemwandel von Input zu Leistungen und Wirkungen auch tatsächlich die
versprochenen Resultate bringt, sind folgende Voraussetzungen erforderlich 6: 1. Klare
Zielsetzung: Es müssen klare und messbare Ziele definiert werden, die auf die
Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet sind. 2. Leistungsorientierte
Steuerung: Die Steuerung muss auf Leistungen und Wirkungen ausgerichtet sein, um
sicherzustellen, dass die Ressourcen effektiv und effizient eingesetzt werden. 3.
Transparenz und Rechenschaftspflicht: Es muss eine klare Transparenz und
Rechenschaftspflicht über die Verwendung der öffentlichen Mittel gewährleistet sein,
um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die öffentliche Hand zu stärken. 4.
Kulturwandel: Es bedarf eines Kulturwandels in der öffentlichen Verwaltung, um die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und zu
motivieren. 5. IT-Unterstützung: Es ist wichtig, dass die IT-Systeme die
leistungsorientierte Steuerung unterstützen und die notwendigen Daten bereitstellen.
6. Politische Unterstützung: Der Systemwandel erfordert politische Unterstützung auf
allen Ebenen, um sicherzustellen, dass die notwendigen Ressourcen bereitgestellt
werden und die Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden können.

NZZ (2008). Der Kanton Zürich wird reicher – zumindest auf dem Papier.
Wieso scheint der Kanton Z. mit der Einführung von IPSAS «reicher» geworden zu sein?
Durch die Einführung von IPSAS wird der Kanton Zürich künftig mehr Eigenkapital
ausweisen 1. Wären die Standards bereits früher angewendet worden, hätte der Kanton
per Ende 2006 ein Eigenkapital von 6,9 Milliarden Franken ausgewiesen; gemäss den
immer noch geltenden Regeln waren es nur 2,2 Milliarden Franken 1. Außerdem erhöht
sich auch der Wert der Liegenschaften im Verwaltungsvermögen, jener Liegenschaften
also, die der Kanton nicht veräussern kann und will 1.
Wurde der Kanton Zürich wirklich «reicher»? Begründen Sie.
Die Einführung von IPSAS hat dazu geführt, dass der Kanton Zürich künftig mehr
Eigenkapital ausweist 1. Allerdings handelt es sich hierbei um eine rein buchhalterische
Veränderung, da der Kanton Zürich nicht tatsächlich mehr Geld besitzt, sondern
lediglich seine Finanzen anders darstellt 1. Daher kann man sagen, dass der Kanton
Zürich auf dem Papier "reicher" geworden ist, aber nicht in der Realität.
Inwiefern zeigt der Artikel auf, dass die Rechnungslegung in der Schweiz eine
politische (und keine objektive, rationale) Angelegenheit ist?
Der Artikel zeigt, dass die Rechnungslegung in der Schweiz eine politische
Angelegenheit ist, da die Entscheidung, das neue Regelwerk IPSAS anzuwenden, von
politischen Diskussionen und Abstimmungen im Kantonsrat abhängt 1. Es wird auch
erwähnt, dass die SVP ihre Meinung geändert hat und gegen die Einführung von IPSAS
gestimmt hat, obwohl ihre Vertreter in der Finanzkommission dafür gestimmt hatten 1.
Darüber hinaus warnte eine Vertreterin der Grünen davor, dem neuen Regelwerk zu
viel politische Bedeutung zuzumessen 2. All diese Faktoren zeigen, dass die
Rechnungslegung in der Schweiz nicht nur auf objektiven und rationalen Kriterien
basiert, sondern auch von politischen Überlegungen und Entscheidungen beeinflusst
wird.

Baur et al. (2008). HRM2: Eine Chance die es zu nutzen gilt.


Beschreiben Sie die wesentlichen Chancen für Management und Politik, die sich mit
einer Einführung von HRM2 ergeben.
Die Einführung von HRM2 bietet Management und Politik eine Reihe von Chancen.
Zum einen wird die Rechnungslegung im öffentlichen Sektor in wichtigen Teilen an die
Privatwirtschaft angeglichen, was die Lesbarkeit der Rechnungen für Bürger, Politiker
und Finanzinstitute verbessert [T2, 3.1]. Zum anderen bietet HRM2 eine konsolidierte
Betrachtungsweise, die eine Bewertung von Beteiligungen mittels Vollkonsolidierung
oder Equity-Methode vorsieht [T1, 2.5]. Darüber hinaus verfügt HRM2 über ein
modernes Gestaltungskonzept mit 15 Fachempfehlungen, deren Struktur sich an den
Swiss GAAP FER orientiert [T1, 2.6]. Die Umsetzung von HRM2 kann somit dazu
beitragen, die Qualität der Rechnungslegung im öffentlichen Sektor zu verbessern und
die Transparenz zu erhöhen.
Welche Risiken ergeben sich mit einer Einführung von HRM2?
Mit der Einführung von HRM2 sind auch einige Risiken verbunden. Einerseits weist der
"One size fits all"-Ansatz des HRM2 den Nachteil auf, dass zahlreiche Wahlfreiheiten
eingestanden werden, die zulasten einer materiellen Harmonisierung gehen [T3, 3.2].
Andererseits muss HRM2 noch in die kantonalen Gesetze überführt werden, um
Rechtskraft und damit Verbindlichkeit zu erlangen 2. Es ist also möglich, dass es bei der
Umsetzung von HRM2 zu Schwierigkeiten kommt.
Was sind die zentralen Änderungen, die mit HRM2 auf schweiz. Gemeinden
zukommen?
HRM2 hat den Anspruch, für den ganzen öffentlichen Sektor relevant zu sein, also für
große Kantone wie auch für Kleinstgemeinden [T1, 3.2]. Die wichtigsten Änderungen,
die mit HRM2 auf schweizerische Gemeinden zukommen, betreffen die
Rechnungslegung. HRM2 führt ein modernes Gestaltungskonzept mit 15
Fachempfehlungen ein, deren Struktur sich an den Swiss GAAP FER orientiert [T1, 2.6].
Die Rechnungslegung wird somit an die Privatwirtschaft angeglichen, was die
Lesbarkeit der Rechnungen für Bürger, Politiker und Finanzinstitute verbessert [T2, 3.1].
Darüber hinaus sieht HRM2 eine konsolidierte Betrachtungsweise vor, die eine
Bewertung von Beteiligungen mittels Vollkonsolidierung oder Equity-Methode vorsieht
[T1, 2.5].

6.3 Rauskala et al. Fokus auf die Bilanz und finanzielle Führung
Welche Bedeutung hat das Eigenkapital im öffentlichen Sektor, auch im Vergleich zu
einem privatwirtschaftlichen Unternehmen?
Die Bedeutung und Interpretation des Eigenkapitals im öffentlichen Sektor ist eine
Frage, die bisher in der Literatur noch keine befriedigende Antwort gefunden hat 2. Die
Ansichten könnten hierzu nicht unterschiedlicher sein und sind vor allem auch vor dem
Hintergrund der jeweils geltenden Rechtslage kontextabhängig 2. Im Gegensatz zum
privatwirtschaftlichen Unternehmen, bei dem das Eigenkapital als eine wichtige
Kennzahl für die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit betrachtet wird, gibt es im
öffentlichen Sektor unterschiedliche Auffassungen darüber, ob öffentliche
Organisationseinheiten überhaupt Eigenkapital haben sollten 2.
Weshalb (bzw. unter welcher Voraussetzung) gewinnt das Eigenkapital im Zuge der
HRM2 Einführung an Aussagekraft?
Im Zuge der HRM2-Einführung gewinnt das Eigenkapital an Aussagekraft, da HRM2
den internationalen Rechnungslegungsstandards folgend neu im Anhang einen
Nachweis der Veränderung des Eigenkapitals verlangt und damit einen Beitrag zu einer
konsequenten und transparenten Berichterstattung auch in Hinblick auf die
Bewegungen im Eigenkapital liefert 2. Durch die regelmäßige Neubewertung von
Finanz- und Verwaltungsvermögen, wie sie z. B. die IPSAS vorschreiben, und einer
direkten Verbuchung ins Eigenkapital, kommt es zu entsprechend stärkeren
Schwankungen in dieser Position 2.
Weshalb kann das Eigenkapital eine sinnvolle Referenzgrösse für die Exekutive und
Legislative zur nachhaltigen finanziellen Führung einer Gemeinde darstellen?
Das Eigenkapital kann eine sinnvolle Referenzgröße für die Exekutive und Legislative
zur nachhaltigen finanziellen Führung einer Gemeinde darstellen, da es eine wichtige
Kennzahl für die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit einer Gemeinde ist 1. Es
gibt jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, ob öffentliche
Organisationseinheiten überhaupt Eigenkapital haben sollten 1. Wenn jedoch
Eigenkapital vorhanden ist, kann es als Indikator für die finanzielle Gesundheit einer
Gemeinde dienen und als Referenzgröße für die Exekutive und Legislative zur
nachhaltigen finanziellen Führung herangezogen werden 2.
Weshalb ist die Komm-n eines «erhöhten EK» an die Politik und Bürger
herausfordernd?
Die Kommunikation eines "erhöhten Eigenkapitals" an die Politik und Bürger ist
herausfordernd, da es wichtig ist, die Verknüpfung von finanzpolitischen Zielen mit
jenen der Rechnungslegung in entsprechender Weise zu kommunizieren 2. Es muss
den Bürgern in aller Konsequenz des Sachverhalts nachvollziehbar vermittelt werden,
dass die Gemeinde bei einer Aufwertung der Buchwerte zwar reicher wird, dennoch
keinen Rappen Bares mehr in der Tasche hat und sich folglich auch keine
Steuersenkungsdebatte leisten kann 2. Nur so können auch die richtigen Schlüsse in
Hinblick auf neue Begehrlichkeiten gezogen werden. Im gleichen Moment könnte für
die Politik jedoch die Verlockung groß werden, die entstandenen Polster für neue
Projekte zu nutzen und so indirekt mittel- bis langfristig die Verschuldung zu erhöhen
2. Für eine bisher auf ein möglichst ausgeglichenes und geglättetes Ergebnis hin
ausgerichtete Finanzpolitik ist die Kommunikation gegenüber Politik und Bürger
jedenfalls keine unwesentliche Herausforderung 2.
Weshalb kann nicht gefolgert werden, dass «höheres Eigenkapital» auch automatisch
mehr finanziellen Spielraum für Investitionen bietet?
Es kann nicht automatisch gefolgert werden, dass ein höheres Eigenkapital auch mehr
finanziellen Spielraum für Investitionen bietet, da das Eigenkapital als
Ausgleichsposition zwischen Aktiven und Passiven dient und nicht direkt als
Finanzierungsmittel für Investitionen zur Verfügung steht 2. Eine Erhöhung des
Eigenkapitals kann jedoch dazu beitragen, die finanzielle Stabilität und
Leistungsfähigkeit einer Gemeinde zu verbessern und somit langfristig auch den
finanziellen Spielraum für Investitionen zu erhöhen 2.

6.4_Fuchs et al.pdf
Welchen Einfluss kann die Einführung modernerer Rechnungslegungsnormen auf die
Bilanz haben? Welche Positionen sind gemäss Artikel hauptsächlich betroffen?
Die Einführung modernerer Rechnungslegungsnormen wie IPSAS kann zu
Verbesserungen in der Finanzberichterstattung führen und somit genauere
Informationen liefern als unter alten Rechnungslegungsregimen, da sie den
Ermessensspielraum von öffentlichen Einrichtungen bei der Finanzberichterstattung
einschränken 6. Die Umsetzung von IPSAS kann sich umfassend auf die
Finanzberichterstattung auswirken, da IPSAS die umfassendsten und rigorosesten
Finanzberichterstattungsstandards darstellen 6. In Bezug auf die betroffenen
Positionen gibt es in diesem Text keine spezifischen Informationen.
Welchen Einfluss kann die veränderte Bilanz auf finanzpolitische
Entscheidungsprozesse ausüben? Argumentieren Sie möglichst konkret, anhand eines
Beispiels.
Laut dem Text kann die veränderte Bilanz auf finanzpolitische Entscheidungsprozesse
einen Einfluss ausüben, da neu geschaffene Informationen Unsicherheit reduzieren
können 6. Wenn die neu geschaffenen Informationen jedoch erheblich von der
erwarteten Art von Informationen abweichen, kann dies besonders der Fall sein 6. Ein
Beispiel dafür könnte sein, wenn eine Rechnungslegungsreform zu einer erheblichen
Erhöhung oder Senkung der Vermögenswerte führt, die in der Bilanz ausgewiesen
werden. In diesem Fall könnten politische Entscheidungsträger aufgrund der neuen
Informationen, die durch die Reform bereitgestellt werden, ihre Entscheidungen über
die Verwendung von Ressourcen ändern. Zum Beispiel könnten sie beschließen, mehr
Mittel für Investitionen bereitzustellen, wenn die Vermögenswerte höher als erwartet
sind, oder sie könnten beschließen, die Ausgaben zu kürzen, wenn die
Vermögenswerte niedriger als erwartet sind.
Worin sehen Sie Chancen und Gefahren einer konsequenten «Marktbewertung» von
Gebäuden, Infrastrukturen oder Kulturgütern?
Der Text enthält keine direkte Antwort auf diese Frage. Allerdings kann man aus dem
Text ableiten, dass eine konsequente "Marktbewertung" von Gebäuden, Infrastrukturen
oder Kulturgütern sowohl Chancen als auch Gefahren mit sich bringen kann. Einerseits
kann eine solche Bewertung dazu beitragen, den tatsächlichen Wert dieser
Vermögenswerte zu ermitteln und somit eine genauere Bilanzierung zu ermöglichen
17. Andererseits kann es schwierig sein, den tatsächlichen Marktwert von
Vermögenswerten wie Infrastrukturen oder Kulturgütern zu bestimmen, da es sich um
einzigartige oder schwer zu bewertende Vermögenswerte handeln kann 17. Eine
konsequente Marktbewertung könnte auch dazu führen, dass politische
Entscheidungsträger sich stärker auf kurzfristige finanzielle Ziele konzentrieren und
langfristige Investitionen vernachlässigen, die für die Zukunft der Gemeinschaft von
entscheidender Bedeutung sind 17.
Inwiefern kann das veränderte Eigenkapital durch die Neubewertung von Vermögen
und Schulden als Indikator genommen werden um finanziell nachhaltig zu führen?
Laut 13 betrachten die meisten befragten Chefkontenprüfer der analysierten Schweizer
Kantone das Eigenkapital als eine Art finanziellen Puffer gegen zukünftige negative
Ereignisse 13. Die Bedeutung des Eigenkapitals hat insbesondere in einigen IPSAS-
Staaten wie Zürich und Luzern zugenommen, die das Eigenkapital als Leitindikator für
die Haushaltsregeln verwenden 13. Diese Staaten definieren nun die
Haushaltssicherheit als mittelfristiges Gleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben, das
erreicht wird, wenn das Eigenkapital am Ende des Wirtschaftszyklus mindestens so
hoch ist wie zu Beginn des Zyklus 13. Darüber hinaus haben die meisten Kantone
verbindliche Maßnahmen eingeführt, wie mit einem negativen Eigenkapital umzugehen
ist, indem sie in ihre Rechnungslegungsgesetzgebung aufgenommen wurden 13.
Daher kann das Eigenkapital als Indikator für eine finanziell nachhaltige Führung
verwendet werden, da es ein Maß für die finanzielle Stabilität und die Fähigkeit einer
Regierung ist, zukünftige Herausforderungen zu bewältigen 13.

8.1_Horni_Koehli_2022.pdf
Wer prüft die Rechnungsabschlüsse subnationaler Gebietskörperschaften (Kantone,
Gemeinden und Städte) in der Schweiz? An welche Einrichtungen / Organe ist die
öffentliche Finanzkontrolle übertragen?
Auf subnationaler Ebene hat jeder der 26 Kantone in der Schweiz sein eigenes,
unabhängiges Prüfungsamt. Die Rolle, Aufgaben und Verantwortlichkeiten dieser
Ämter unterscheiden sich jedoch erheblich. Die meisten Kantone haben ein hybrides
Kontrollsystem, das durch ein Prüfungsamt gekennzeichnet ist, das die Legislative bei
der Durchführung der parlamentarischen Aufsicht unterstützt, aber auch die Exekutive
bei der Überwachung der Verwaltung ergänzend zu internen Prüfungseinheiten
unterstützt 3. Einige kantonale Prüfungsämter stellen jedoch die Prüfungsmeinung in
erster Linie den Geprüften und der Finanzverwaltung und nicht der Legislative oder der
Öffentlichkeit zur Verfügung 3. Die Kantone Appenzell Inner-Rhoden (AI) und Schwyz
(SZ) unterscheiden keine organisatorischen Unterschiede zwischen internen und
externen Prüfungen, sondern differenzieren die Funktionen auf der Grundlage der
Verantwortlichkeiten und Empfänger von Prüfberichten. In diesen beiden Kantonen
wird die Finanzprüfung jedoch von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt
3.
Welche horizontalen Unterschiede gibt es im Audit von Kantonen und Gemeinden?
Es gibt erhebliche horizontale Unterschiede im Audit von Kantonen und Gemeinden in
der Schweiz. Die Rolle, Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Prüfungsämter
unterscheiden sich erheblich zwischen den verschiedenen Kantonen und Gemeinden.
Einige Kantone haben ein hybrides Kontrollsystem, das durch ein Prüfungsamt
gekennzeichnet ist, das die Legislative bei der Durchführung der parlamentarischen
Aufsicht unterstützt, aber auch die Exekutive bei der Überwachung der Verwaltung
ergänzend zu internen Prüfungseinheiten unterstützt. Andere kantonale Prüfungsämter
stellen die Prüfungsmeinung in erster Linie den Geprüften und der Finanzverwaltung
und nicht der Legislative oder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Kantone Appenzell
Inner-Rhoden (AI) und Schwyz (SZ) unterscheiden keine organisatorischen
Unterschiede zwischen internen und externen Prüfungen, sondern differenzieren die
Funktionen auf der Grundlage der Verantwortlichkeiten und Empfänger von
Prüfberichten. In diesen beiden Kantonen wird die Finanzprüfung jedoch von einer
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt 3.
Welche vertikalen Unterschiede gibt es im Audit von Kantonen und Gemeinden in CH?
Es gibt auch erhebliche vertikale Unterschiede im Audit von Kantonen und Gemeinden
in der Schweiz. Die Rolle, Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Prüfungsämter
unterscheiden sich erheblich zwischen den verschiedenen Kantonen und Gemeinden.
Einige kantonale Prüfungsämter stellen die Prüfungsmeinung in erster Linie den
Geprüften und der Finanzverwaltung und nicht der Legislative oder der Öffentlichkeit
zur Verfügung. Andere Kantone haben ein hybrides Kontrollsystem, das durch ein
Prüfungsamt gekennzeichnet ist, das die Legislative bei der Durchführung der
parlamentarischen Aufsicht unterstützt, aber auch die Exekutive bei der Überwachung
der Verwaltung ergänzend zu internen Prüfungseinheiten unterstützt. Die Kantone
Appenzell Inner-Rhoden (AI) und Schwyz (SZ) unterscheiden keine organisatorischen
Unterschiede zwischen internen und externen Prüfungen, sondern differenzieren die
Funktionen auf der Grundlage der Verantwortlichkeiten und Empfänger von
Prüfberichten. In diesen beiden Kantonen wird die Finanzprüfung jedoch von einer
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt 3.

8.2_Pierre and De Fine Licht_2019.pdf


Welche Ausgestaltungsmöglichkeiten organisationaler Hinsicht gibt es für die externe
Audit Funktion?
Die Texte in der PDF-Datei enthalten Informationen darüber, dass es verschiedene
organisatorische Arrangements für die externe Audit-Funktion gibt, die sich in Bezug
auf Prozesse, Rollen, Modus Operandi und Standards unterscheiden können 16. Es wird
auch darauf hingewiesen, dass es Variationen in den formalen Vorschriften und
Interpretationen der Rolle der SAI gibt, aber weitere vergleichende Forschung
erforderlich ist, um festzustellen, ob dies auch zu Unterschieden in der Durchführung
der Prüfungen und in der Organisation der Beziehungen zwischen Prüfern und
externen Akteuren führt 16. Es wird jedoch nicht spezifisch auf die verschiedenen
Ausgestaltungsmöglichkeiten organisatorischer Hinsicht für die externe Audit-Funktion
eingegangen.
Welches sind die zentralen Herausforderungen einer SAI in der Verfolgung ihres
Mandates? Welche Zielkonflikte gibt es?
Die zentralen Herausforderungen einer SAI in der Verfolgung ihres Mandats sind, laut
der PDF-Datei, die Bewältigung der Spannung zwischen der konventionellen
Prüfungsfunktion, bei der Autonomie und Integrität vorrangige Werte sind, und der
Reformadvokatur, die eine enge Zusammenarbeit mit der geprüften Einheit erfordert 3.
Es gibt also einen Zielkonflikt zwischen der Wahrung der Autonomie, die für eine gute
Prüfungspraxis unerlässlich ist, und der Reformadvokatur 3. Die Autoren der Studie
betrachten diese Frage als ein Beispiel für eine potenzielle "Capture"-Situation, bei der
ein Regulator so stark in die Arbeitsweise des Regulierten eingebunden wird, dass er
die Weltanschauungen, Erklärungen und Routinen des Regulierten auf Kosten seiner
Rolle als unabhängiger Evaluierer übernimmt 3.

8.3_Graber und Purtschert _Finanzkontrollen im Umbruch.pdf


Welches sind die zentralen Voraussetzung sodass die Finanzkontrolle ihren Aufgaben
uneingeschränkt nachkommen kann?
Die zentralen Voraussetzungen, damit die Finanzkontrolle ihren Aufgaben
uneingeschränkt nachkommen kann, sind eine gewisse organisatorische
Unabhängigkeit, eine ausreichende Größe der Finanzkontrolle, eine klare Verankerung
in der Verfassung sowie eine klare Trennung von Dienstaufsicht und Revision. 2 4
Welche Möglichkeiten gibt es, um die Unabhängigkeit sicherzustellen?
Moderne Finanzkontrollgesetze sollten sicherstellen, dass die Finanzkontrolle nicht mit
Vollzugsaufgaben betraut ist, sondern sich ausschließlich auf ihre Kontrollaufgaben
konzentrieren kann. Eine klare Trennung von Dienstaufsicht und Revision ist ebenfalls
wichtig. Eine gewisse organisatorische Unabhängigkeit und eine klare Verankerung in
der Verfassung sind weitere Voraussetzungen. 1
Was spricht für und gegen eine öffentliche Publikation der wesentlichen
Feststelllungen?
In der Literatur wird diskutiert, ob die wesentlichen Feststellungen der Finanzkontrolle
öffentlich publiziert werden sollten. Ein Argument dafür ist, dass dadurch eine höhere
Transparenz und damit eine höhere Akzeptanz der Finanzkontrolle erreicht werden
kann. Ein Argument dagegen ist, dass die Veröffentlichung der Feststellungen zu einem
Vertrauensverlust in die Verwaltung führen kann. 4
Welchen Mehrwert schafft eine Finanzkontrolle?
Eine Finanzkontrolle schafft Mehrwert, indem sie die Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit
und Wirtschaftlichkeit der Verwendung öffentlicher Mittel überprüft und damit zur
Verbesserung der Verwaltung beiträgt. Sie trägt zur Vermeidung von Fehlern,
Missbrauch und Korruption bei und erhöht die Transparenz und Rechenschaftspflicht
der Verwaltung.

9.1_AebersoldSzalay_Schulden sind gut, zu hohe Schulden sind schlecht_NZZ.pdf


Stellt ein gut funktionierendes Schuldenwesen ein öffentliches Gut dar und weshalb?
Ja, ein gut funktionierendes Schuldenwesen stellt ein öffentliches Gut dar, da es die
Wohlfahrt einer Volkswirtschaft steigert. Die "Institution Schulden" ermöglicht es, dass
Kapital von einer Stelle, an der es gerade nicht genutzt wird, an eine andere Stelle
weitergereicht werden kann, wo es dann produktiv zum Einsatz kommt. Dadurch steigt
der Wohlstand des gesamten Systems 1. Wer die Spielregeln des Kreditwesens nicht
einhält, beschädigt die Reputation der "Institution Schulden" und somit die
Kreditvergabe in einer Volkswirtschaft. Ohne Kredite gedeiht die Wirtschaft aber
weniger gut 1.
Gibt es eine Grenze, ab wann Staatsschulden zu hoch sind? (vgl. auch differenzierte
Diskussion dieser Frage im Unterricht)
Ja, es gibt eine Grenze, ab wann Staatsschulden zu hoch sind. Wenn die Schuldenlast
eines Staates zu groß wird, kann dies zu einer Reihe von Problemen führen, wie z.B.
höheren Zinsen, Inflation, Währungsabwertung und einer geringeren Bonität des
Staates. Es gibt verschiedene Ansätze, um diese Grenze zu bestimmen, wie z.B. die
Maximalverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt oder in Abhängigkeit des
Wachstums. Eine Schuldenbremse, wie sie die Schweiz kennt, stellt eine solche Regel
dar.
Was sind die ökonomischen Auswirkungen und Wirkungsketten der
Staatverschuldung?
Die Überschuldung des Staates wirkt sich auf verschiedenste Weise negativ auf das
Wirtschaftsgeschehen eines Landes aus. Die höhere Risikoprämie, die ein Land für die
Schuldenaufnahme bezahlen muss, führt zu höheren Zinsen, die wiederum die
Investitionstätigkeit und somit das Wirtschaftswachstum drosseln. Darüber hinaus kann
eine hohe Staatsverschuldung zu Inflation, Währungsabwertung und einer geringeren
Bonität des Staates führen. Die allgemeine Verunsicherung ob der
Schuldentragfähigkeit des Staates wirkt sich generell negativ auf das Zinsniveau in
einem Land aus 2.
Weshalb kann der staatliche Konsum oft nicht effektiv über einen Konjunkturzyklus
geglättet werden?
Der staatliche Konsum kann oft nicht effektiv über einen Konjunkturzyklus geglättet
werden, da Regierungen einen auf ihre Amtszeit oder die nächsten Wahlen
beschränkten Zeithorizont haben. Politiker haben einen starken Anreiz, die
Staatsausgaben zu erhöhen, um (wieder-)gewählt zu werden. Den unattraktiven
Schuldenabbau überlassen sie dann aber nur allzu gerne ihren politischen Nachfolgern.
Auch die Idee, den Staatskonsum über gute und schlechte Zeiten hinweg zu glätten,
leidet unter der politischen Dimension: In schlechten Zeiten werden die
Staatsausgaben erhöht, doch in guten Zeiten werden sie nicht wieder
zurückgenommen – und der Schuldenberg steigt munter weiter 3.
Erklären Sie den Begriff der «intergenerationellen Fairness»? Was ist dessen
Bedeutung?
Der Begriff der "intergenerationellen Fairness" bezieht sich auf die Vorstellung, dass die
heutige Generation nicht auf Kosten zukünftiger Generationen leben sollte. Es geht
darum, dass die heutige Generation nicht mehr verbraucht, als sie produziert, und dass
sie nicht mehr Schulden aufnimmt, als sie in der Zukunft zurückzahlen kann. Die
Bedeutung dieses Konzepts liegt darin, dass es eine ethische Verantwortung
gegenüber zukünftigen Generationen betont und sicherstellt, dass die heutige
Generation nicht auf Kosten der Zukunft lebt. Es geht darum, eine nachhaltige
Wirtschafts- und Finanzpolitik zu verfolgen, die die Bedürfnisse der heutigen
Generation berücksichtigt, aber auch die Bedürfnisse zukünftiger Generationen nicht
vernachlässigt 3.

9.2_Adler-Thieliant_Staatsschulden und Wirtschaftswachstum.pdf


Gibt es einen Zusammenhang zwischen staatlicher Verschuldung und dem BIP-
Wachstum?
Ja, es gibt eine Diskussion darüber, ob es einen Zusammenhang zwischen staatlicher
Verschuldung und dem BIP-Wachstum gibt. In 5 wird jedoch darauf hingewiesen, dass
sowohl Theorie als auch Empirie keinen eindeutigen Zusammenhang belegen 5. Es gibt
also keine klare Antwort auf diese Frage.
Wie beeinflussen hohe Schulden das Wirtschaftswachstum in Industrie- und
Entwicklungsländern?
Laut 5 haben eigene Schätzungen ergeben, dass höhere Staatsschulden nur in
Schwellenländern einen eindeutig negativen Einfluss auf das Pro-Kopf-Wachstum
haben, nicht jedoch in Industrieländern 5. In 5 wird darauf hingewiesen, dass sehr hohe
Schuldenstände oft schädlich sind und dass die Anfälligkeit von Entwicklungsländern
auf hohe Schulden eher höher ist 5.
Welche Theorien gibt es zur Erklärung der Zusammenhänge zwischen Schulden und
Wachstum?
5 erwähnt die "Crowding-out"-Hypothese im keynesianischen wie auch im
neoklassischen Wachstumsmodell 5. Diese besagt, dass höhere Staatsschulden private
Investitionen verdrängen und somit das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen können.
Eine andere Theorie, die in 1 erwähnt wird, ist die These, dass sehr hohe
Schuldenstände oft schädlich sind und dass die Anfälligkeit von Entwicklungsländern
auf hohe Schulden eher höher ist 1.

10.1_Schaltegger-Salvi_Die Schuldenbremse funktioniert.pdf


Welches sind die grundlegenden theoretischen Überlegungen der politischen
Ökonomie, auf Basis derer die Notwendigkeit von Fiskalregeln (/Schuldenbremsen)
begründet werden kann?
Die theoretische Legitimation der Schuldenbremse beruht insbesondere auf dem
Problem der fiskalischen Allmende, das in der Ökonomie wohlbekannt ist. Es beschreibt
eine begrenzte Ressource in kollektivem Besitz, von deren Nutzung niemand
ausgeschlossen werden kann. Dies führt dazu, dass jeder Akteur Anreize hat, die
Ressource zu nutzen, ohne die Kosten dafür zu tragen. In Bezug auf die
Staatsverschuldung bedeutet dies, dass politische Akteure Anreize haben, Schulden zu
machen, um kurzfristige politische Ziele zu erreichen, ohne die langfristigen Kosten
dafür zu tragen. Fiskalregeln wie die Schuldenbremse sollen diese Anreize begrenzen
und eine nachhaltige Haushaltspolitik fördern. 1
Welche Wirkung hatte die Einführung der Schuldenbremse auf den Staatshaushalt der
Schweizer Eidgenossenschaft?
Die Einführung der Schuldenbremse hat den Bundeshaushalt der Schweizer
Eidgenossenschaft nachweislich entlastet. Seit dem Inkrafttreten der Schuldenbremse
im Jahr 2003 sind die Bruttoschulden des Bundes um 20 Milliarden auf 104 Milliarden
Franken im Jahr 2014 gesenkt worden. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
verminderten sich die Bundesschulden sogar noch stärker: von rund 26 Prozent auf 17
Prozent. 1
Welche Policy-Implikation schlagen die Autoren des Beitrages in Bezug auf die
Ausgestaltung der Schuldenbremse vor und weshalb?
Da ich nicht sicher bin, welcher Beitrag gemeint ist, kann ich leider keine genaue
Antwort geben. Es gibt jedoch einen Beitrag von Truger und Will (2012), der im Auftrag
der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz ein Gutachten zur Weiterentwicklung der
Schuldenbremse erstellt hat. In diesem Beitrag schlagen die Autoren vor, die
Schuldenbremse weiterzuentwickeln, um die konjunkturpolitische Handlungsfähigkeit
und öffentliche Investitionen zu stärken. Sie empfehlen, die Schuldenbremse flexibler
zu gestalten, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Spielräume für öffentliche
Investitionen zu schaffen.

10.2_Salvi-Schaltegger_2018.pdf
Inwiefern ist die Schuldenbremse der Schweizer Eidgenossenschaft mit dem
Budgetprozess verzahnt?
Die Schuldenbremse der Schweizer Eidgenossenschaft ist eng mit dem Budgetprozess
verzahnt. Um die ausgabenseitige Pessimismus im Voranschlag zu adressieren, sollte
der Hebel am Budgetprozess angesetzt werden, wie in 1 erklärt wird. Die Kontrolle der
Ausgaben in der Budgetrealisierung und die verstärkte Transparenz haben die
Ausgabenquote stabilisiert, wie in 5 erwähnt wird. Gleichzeitig ist die dem
Budgetprozess inhärente Neigung zu Kreditresten im Rahmen der Schuldenbremse
sichtbar geworden. Dies zu ändern bedarf Anpassungen im Budgetprozess – nicht an
der Schuldenbremse, wie in 5 erklärt wird.
Weshalb fällt das Rechnungsergebnis des Bundes oft besser aus als prognostiziert?
Das Rechnungsergebnis des Bundes fällt oft besser aus als prognostiziert, weil die
Einnahmen im Durchschnitt unterschätzt wurden, wie in 2 erklärt wird. Sowohl nach
Einführung der Schuldenbremse als auch in den Jahrzehnten davor wurden die
Einnahmen im Durchschnitt unterschätzt. Die Abweichung seit 2003 betrug
durchschnittlich 1.8 Prozent des Voranschlags, von 1960 bis 2002 im Mittel sogar 3
Prozent. Trotz der zum Teil beachtlichen Abweichungen in den letzten Jahren konnte
die Budgetqualität auch bei den Einnahmen merklich verbessert werden.
Ist die Schuldenbremse der Eidgenossenschaft zu strikt und sollte sie gelockert
werden?
Die Schuldenbremse der Eidgenossenschaft hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen
und zu einem Abbau der Schulden des Bundes geführt, wie in 1 erwähnt wird.
Anpassungen an der Schuldenbremse sind nicht geeignet, die Budgetqualität zu
stärken, wie in 2 erklärt wird. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die dem
Budgetprozess inhärente Neigung zu Kreditresten im Rahmen der Schuldenbremse
sichtbar geworden ist und Änderungen im Budgetprozess erfordert, wie in 1 erwähnt
wird. Es gibt keine Erwähnung in den Texten, dass die Schuldenbremse zu strikt ist oder
gelockert werden sollte.

10.3_Experten-Gutachten_Schuldenbremse.pdf
Was sind die Ziele der CH Schuldenbremse?
Die Schuldenbremse verfolgt zwei Ziele: Die Sicherstellung einer mittel- und
langfristigen Schuldenstabilisierung und die Gewährung kurzfristiger antizyklischer
Budgetspielräume. Das primäre Ziel dieser Regelung ist eine Stabilisierung der
Bundesschulden 9.
Wie funktioniert die CH Schuldenbremse?
Leider enthält das gegebene Material keine ausführliche Beschreibung der
Funktionsweise der Schweizer Schuldenbremse. Es wird jedoch erwähnt, dass die
Schuldenbremse seit ihrem Inkrafttreten im Jahr 2003 dazu beigetragen hat, den
Bestand der Bruttoschulden des Bundes zu reduzieren 3. Es ist bekannt, dass die
Schuldenbremse eine Regelung ist, die den Anstieg der Staatsverschuldung begrenzt,
indem sie den maximalen Betrag der jährlichen Neuverschuldung festlegt. Die genauen
Details der Umsetzung können jedoch von Land zu Land unterschiedlich sein.
Welches sind die Vor- und Nachteile der heutigen CH Schuldenbremse?
Die Expertengruppe Schuldenbremse hat in ihrem Gutachten Vor- und Nachteile der
heutigen Situation aufgeführt. Zu den Vorteilen gehören die Stabilisierung der
absoluten Bruttoschuld des Bundes, die Erfüllung des verfassungsmäßigen Ziels, die
hohe Glaubwürdigkeit der Schweizer Fiskalpolitik und die Möglichkeit kurzfristiger
antizyklischer Budgetspielräume 17. Die Expertengruppe empfiehlt daher, dass die
Schuldenbremse in ihrer heutigen Ausgestaltung vorerst weder ergänzt noch geändert
werden sollte 20.

Warum die Schuldenbremse wichtig ist.pdf


Pro Schuldenbremse:
- Eine Schuldenbremse kann dazu beitragen, die Verschuldung von Staaten zu reduzieren
und somit langfristig die finanzielle Stabilität des Staates zu gewährleisten. Eine hohe
Staatsverschuldung kann langfristig zu einer Belastung für die Wirtschaft und die
Gesellschaft werden, da hohe Zinszahlungen die Handlungsfähigkeit des Staates
einschränken und Investitionen in die Zukunft erschweren können.
- Eine Schuldenbremse kann dazu beitragen, die Fiskaldisziplin zu wahren und politische
Entscheidungen auf eine langfristige Perspektive auszurichten. Eine Schuldenbremse kann
dazu beitragen, dass politische Entscheidungen nicht nur auf kurzfristige Erfolge
ausgerichtet werden, sondern auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.
- Eine Schuldenbremse kann dazu beitragen, die prozyklische Fiskalpolitik zu vermeiden,
bei der in guten Zeiten zu viel ausgegeben und in schlechten Zeiten zu viel gespart wird.
Eine Schuldenbremse kann dazu beitragen, dass die Fiskalpolitik antizyklisch ausgerichtet
wird, d.h. in schlechten Zeiten mehr ausgegeben wird, um die Konjunktur zu stützen, und
in guten Zeiten mehr gespart wird, um Reserven aufzubauen.
Contra Schuldenbremse:
- Eine Schuldenbremse kann dazu führen, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu viel
gespart wird, was die Konjunktur weiter verschlechtert. Wenn der Staat in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten zu viel spart, kann dies dazu führen, dass die Wirtschaft weiter
abgebremst wird, da der Staat als wichtiger Nachfrager ausfällt.
- Eine Schuldenbremse kann politische Entscheidungen einschränken und die
Handlungsfähigkeit des Staates in Krisenzeiten beeinträchtigen. Wenn der Staat durch
eine Schuldenbremse in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt wird, kann dies dazu
führen, dass notwendige Maßnahmen in Krisenzeiten nicht getroffen werden können.
- Eine Schuldenbremse kann dazu führen, dass notwendige Investitionen in die
Infrastruktur oder in soziale Programme nicht getätigt werden können. Wenn der Staat
durch eine Schuldenbremse in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt wird, kann dies
dazu führen, dass notwendige Investitionen in die Zukunft nicht getätigt werden können,
was langfristig zu einer Belastung für die Wirtschaft und die Gesellschaft werden kann.

11.1_Brüllhart_Schmidheiny_Steuerföderalismus in der Schweiz.pdf


Auf was begründet der sogenannte Steuerwettbewerb in der Schweiz?
Der Steuerwettbewerb in der Schweiz begründet sich auf dem dezentralen
Steuersystem, bei dem die Kantone und Gemeinden weitgehend autonom über ihre
Steuertarife und -sätze entscheiden können. Dies führt zu einem Wettbewerb zwischen
den Gebietskörperschaften, um mobile Steuerzahler anzulocken und Unternehmen als
steuerlich attraktive Standorte zu positionieren. 3
Inwiefern manifestieren sich ökonomische Anreizwirkungen von Steuern und die
Steuervermeidung in der Schweiz?
Das PDF gibt keine direkte Antwort auf diese Frage. Allerdings wird in 5 darauf
hingewiesen, dass der Steuerwettbewerb ein zweischneidiges Schwert ist und
ungewollte Nebenwirkungen haben kann, wie z.B. die Bildung von
Steuerschlupflöchern. Zudem wird in 3 erwähnt, dass die Schweiz durch ihr
Unternehmenssteuersystem und das Bankgeheimnis als Hafen für unversteuerte Gelder
von Privaten und für steuerbefreite Gewinne von multinationalen Unternehmen galt.
Dies könnte als Hinweis auf mögliche Anreizwirkungen von Steuern und
Steuervermeidung in der Schweiz interpretiert werden.
Was sind die ungewollten Nebenwirkungen des Steuerwettbewerbs?
Laut 3 kann der Steuerwettbewerb ungewollte Nebenwirkungen haben, wenn er in der
Bildung von Steuerschlupflöchern mündet. Zudem wird darauf hingewiesen, dass
lokale politische Eliten ohne ausreichende demokratische Kontrolle allzu leicht zur
Realisierung ihrer bevorzugten Projekte die Steuern anheben könnten. In 3 wird auch
darauf hingewiesen, dass der Steuerwettbewerb theoretisch zu weit gehen und den
Staat daran hindern kann, seine Leistungen im von den Bürgern gewünschten Maß zu
erbringen. Es besteht die Gefahr des "race to the bottom", bei dem die Steuersätze
immer weiter gesenkt werden, um mobile Steuerzahler anzulocken, was letztendlich zu
einem Abbau öffentlicher Leistungen führen kann.

11.2_Feusi_2019_Erst ab jetzt geht es in die eigene Tasche.pdf


Wie wird die erweiterte Fiskalquote berechnet?
Die erweiterte Fiskalquote berücksichtigt nicht nur die Steuern und Abgaben, sondern
auch die staatlichen Einnahmen aus Vermögen und Unternehmen sowie die
Sozialversicherungsbeiträge. 4
Darf man die Schweiz im internationalen Vergleich als «Steuerparadies» beschreiben?
Warum (nicht)?
Die Schweiz wird im internationalen Vergleich oft als Steueroase oder Steuerparadies
bezeichnet, aber die offizielle Statistik täuscht, denn neben den direkten und indirekten
Steuern berücksichtigt sie bloss die Abgaben an staatliche Institutionen wie 2. Die
erweiterte Fiskalquote, die auch die Sozialversicherungsbeiträge und staatlichen
Einnahmen aus Vermögen und Unternehmen berücksichtigt, liegt bei 41,7 Prozent
(2016) und ist damit höher als der OECD-Durchschnitt.

11.3_OECD_2006_Macroeconomic Effects of a shift from direct to indirect


taxation
Welches sind die Vor- und Nachteile der direkten und der indirekten Besteuerung?
Die direkte Besteuerung bezieht sich auf Steuern, die direkt auf das Einkommen oder
Vermögen einer Person erhoben werden, während die indirekte Besteuerung auf
Steuern verweist, die auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben
werden. In 1 wird darauf hingewiesen, dass eine Verschiebung von direkten zu
indirekten Steuern in der politischen Debatte zunehmend an Bedeutung gewinnt. In 1
wird in Abschnitt 2 eine theoretische Diskussion über die Vor- und Nachteile einer
Verschiebung von direkten zu indirekten Steuern auf der Grundlage einer Umfrage
einiger jüngster wirtschaftlicher Literatur präsentiert. Einige der Vorteile der indirekten
Besteuerung sind, dass sie einfacher zu erheben und zu verwalten ist, weniger Anreize
für Steuerhinterziehung bietet und weniger Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt
verursacht. Ein Nachteil der indirekten Besteuerung ist jedoch, dass sie regressiv sein
kann, d.h. dass sie einen größeren Anteil des Einkommens von Personen mit
niedrigerem Einkommen belastet. Die direkte Besteuerung hingegen kann progressiver
sein, d.h. dass Personen mit höherem Einkommen einen höheren Anteil ihres
Einkommens zahlen. Ein Nachteil der direkten Besteuerung ist jedoch, dass sie
komplexer und schwieriger zu verwalten sein kann.
Führt eine Reduktion der Besteuerung des Einkommens (direkte Steuer) zwangsläufig
zu einer Erhöhung der Erwerbstätigkeit? Warum (nicht)?
Eine Reduktion der Besteuerung des Einkommens (direkte Steuer) kann zu einer
Erhöhung der Erwerbstätigkeit führen, aber es hängt von verschiedenen Faktoren ab. In
6 wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse einer Simulation des European
Commission QUEST-Modells zeigen, dass eine Reduktion der direkten Steuern und
eine Erhöhung der indirekten Steuern zu einem positiven Einfluss auf die Beschäftigung
und die Wirtschaftsleistung führen können. Allerdings hängt die Auswirkung auf die
Erwerbstätigkeit davon ab, ob die Empfänger von Transfers und Leistungen für die
Preiserhöhungen, die auf die Erhöhung der indirekten Steuern (z.B. Mehrwertsteuer)
folgen, entschädigt werden. Wenn die Empfänger nicht entschädigt werden, kann eine
Reduktion der direkten Steuern zu einem Anstieg der Erwerbstätigkeit führen, da die
Menschen gezwungen sind, Arbeit zu suchen, selbst bei niedrigeren Reallohn.
Allerdings kann eine Reduktion der direkten Steuern auch zu einem Anstieg der
Konsumausgaben führen, was wiederum zu einem Anstieg der Preise führen kann, was
die Kaufkraft der Menschen verringert und somit die Erwerbstätigkeit beeinträchtigen
kann. Es gibt auch andere Faktoren, die die Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit
beeinflussen können, wie z.B. die Höhe der Löhne, die Arbeitsmarktsituation und die
Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen.

11.4_Kleven_Landais_Saez_2013_Taxatio
Was versteht man unter der Elastizität des steuerbaren Einkommens?
Die Elastizität des steuerbaren Einkommens ist ein Maß dafür, wie stark sich das
steuerpflichtige Einkommen einer Person ändert, wenn sich der Steuersatz ändert. Eine
hohe Elastizität bedeutet, dass eine Änderung des Steuersatzes zu einer proportional
größeren Änderung des steuerpflichtigen Einkommens führt. In dieser Studie werden
Elastizitätsschätzungen verwendet, um die Reaktion von Fußballspielern auf
Steuersatzänderungen zu quantifizieren. 16
Welche Gegebenheiten / Veränderungen macht sich die empirische Analyse zu nutzen,
um die Effekte zu quantifizieren (worin bestehen die steuerlichen Anreize)?
Die empirische Analyse nutzt Veränderungen in den Steuersätzen und Steueranreizen
in verschiedenen europäischen Ländern, um die Effekte auf die internationale
Migration von Fußballspielern zu quantifizieren. Insbesondere werden zwei Arten von
steuerlichen Anreizen untersucht: die Einführung von speziellen Steuersätzen für
ausländische Spieler und die Änderung der allgemeinen Steuersätze. Die Studie nutzt
auch quasi-experimentelle Variationen, die durch Steuerreformen geschaffen wurden,
um die Identifikationsthemen zu kontrollieren und schlüssige Beweise für einen
Zusammenhang zwischen Besteuerung und Migration zu liefern. 7 16
Welche Politikempfehlungen lassen sich aus der Analyse für den EU-Raum ableiten?
Die Studie gibt keine expliziten Politikempfehlungen für den EU-Raum. Allerdings legt
sie nahe, dass hohe Steuersätze für Top-Verdiener dazu führen können, dass diese ihr
Einkommen in Länder mit niedrigeren Steuersätzen verlagern. Dies kann zu einem
Brain Drain führen und die Fähigkeit eines Landes beeinträchtigen, Talente anzuziehen
und zu halten. Die Studie betont auch, dass die Auswirkungen von Steuersätzen auf die
Migration von Talenten komplex sind und von vielen Faktoren abhängen, einschließlich
der Qualität der öffentlichen Güter und der Infrastruktur, der Verfügbarkeit von
Arbeitsplätzen und der Lebensqualität. Daher sollten Politikempfehlungen auf einer
umfassenden Analyse der spezifischen Umstände eines Landes basieren.

12.1_Bundesrat_Broschüre zum Finanzausgleich.pdf


Was ist die zentrale Funktion des nationalen Finanzausgleichs?
Die zentrale Funktion des nationalen Finanzausgleichs besteht darin, die finanziellen
Beziehungen zwischen Bund und Kantonen zu regeln. Dabei werden einerseits die
öffentlichen Aufgaben zwischen Bund und Kantonen aufgeteilt und andererseits
öffentliche Gelder zwischen Bund und Kantonen umverteilt 4.
Welche «Pfeiler» umfasst der nationale Finanzausgleich?
Der nationale Finanzausgleich umfasst drei Hauptpfeiler: den Ressourcenausgleich, den
Lastenausgleich und den Härteausgleich. Der Ressourcenausgleich bezieht sich auf die
Umverteilung von finanziellen Ressourcen, der Lastenausgleich auf den Beitrag für
Sonderlasten und der Härteausgleich auf den befristeten Beitrag für die Übergangszeit.
Was ist mit dem Finanzausgleich im engeren Sinn gemeint und welche
Ausgleichsgefässe existieren darin?
Der Finanzausgleich im engeren Sinn bezieht sich auf die Umverteilung von finanziellen
Ressourcen zwischen den Kantonen und dem Bund. Dabei gibt es drei
Ausgleichsgefässe: den Ressourcenausgleich, den Lastenausgleich und den
Härteausgleich. Das Gesamtvolumen aller drei Ausgleichsgefässe betrug im
Referenzjahr 2012 4 676 Millionen Franken. Finanziert wurden sie zu rund 2/3 vom
Bund (2012: 3 102 Mio. CHF) und zu einem Drittel von den Kantonen (1 575 Mio. CHF)
9.
Was unterscheidet den Lastenausgleich vom Ressourcenausgleich und wie werden
beide finanziert?
Der Lastenausgleich unterscheidet sich vom Ressourcenausgleich dadurch, dass er sich
auf den Beitrag für Sonderlasten bezieht, die von den Kantonen getragen werden
müssen. Der Ressourcenausgleich hingegen bezieht sich auf die Umverteilung von
finanziellen Ressourcen zwischen den Kantonen und dem Bund. Beide
Ausgleichsgefässe werden gemeinsam vom Bund (vertikaler Ausgleich) und von den
ressourcenstarken Kantonen (horizontaler Ausgleich) finanziert. Dabei ist in der
Bundesverfassung verankert, dass der horizontale Ressourcenausgleich mindestens
2/3, höchstens aber 4/5 des vertikalen Ressourcenausgleichs betragen soll 10 9.
Der Bundesrat erläutert in diesem Bericht sechs offizielle Ziele des
Finanzausgleichsystems. Sind aus ihrer Sicht alle diese Ziele gleich relevant? Würden
Sie einem solchem System andere Zielvorgaben machen?
Als KI habe ich keine Meinung, da ich nicht in der Lage bin, persönliche
Überzeugungen oder Präferenzen zu haben. Ich kann nur Informationen aus dem
gegebenen Text liefern. Gemäß dem Bericht des Bundesrates gibt es sechs offizielle
Ziele des Finanzausgleichsystems. Ob alle diese Ziele gleich relevant sind, ist eine
subjektive Frage und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist jedoch anzumerken,
dass die Ziele des Finanzausgleichsystems von Bund und Kantonen gemeinsam
erarbeitet wurden und von Volk und Ständen angenommen wurden. Es ist daher
anzunehmen, dass alle Ziele als wichtig erachtet wurden. Ob ein solches System andere
Zielvorgaben haben sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen des Landes.

12.2_Zürcher_40 Millionen Probleme.pdf


Welches zentrale Element des NFA wurde dem Kanton Obwalden zum Verhängnis?
Der nationale Finanzausgleich (NFA) wurde dem Kanton Obwalden zum Verhängnis, da
er jahrelang Geld von anderen Kantonen erhielt, aber seit 2017 selbst Geld in den NFA
einzahlen muss. Im Jahr 2018 muss Obwalden 13 Millionen Franken in den NFA
einzahlen. 3
Welche positiven und negativen Auswirkungen der steigende Reichtum im Kanton
Obwalden? Wer gehört zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern?
3 und 3 geben Hinweise auf die Auswirkungen des steigenden Reichtums im Kanton
Obwalden, aber sie erwähnen keine klaren Gewinner oder Verlierer. 3 erwähnt, dass die
Ausgaben im Kanton Obwalden in Bereichen wie Bildung, Kultur und Gesundheit
gestiegen sind, aber auch, dass die Regierung des Kantons die Steuern senkte und nun
Schwierigkeiten hat, das Defizit zu reduzieren. 3 erwähnt, dass Obwalden jahrelang
Geld vom nationalen Finanzausgleich (NFA) erhielt, aber seit 2017 selbst Geld in den
NFA einzahlen muss. Dies zeigt, dass der Kanton Obwalden in der Vergangenheit von
der Solidarität anderer Kantone profitiert hat, aber nun selbst zur Solidarität beitragen
muss. Es ist daher schwierig, klare Gewinner oder Verlierer zu identifizieren, da die
Auswirkungen des steigenden Reichtums im Kanton Obwalden komplex sind und
verschiedene Bereiche betreffen.
«Tiefer Steuern kosten» – nicht nur für den NFA. Welche negativen Auswirkungen kann
eine Tiefsteuerstrategie für einen Kanton oder eine Gemeinde haben?
Die Implementierung einer Tiefsteuerstrategie kann negative Auswirkungen auf einen
Kanton oder eine Gemeinde haben. Einige potenzielle Probleme sind: 1.
**Einnahmerückgang:** Durch niedrige Steuersätze können die Einnahmen des
Kantons oder der Gemeinde sinken, was zu finanziellen Engpässen führen kann 3. 2.
**Ausgabenanstieg:** Ein plötzlicher Anstieg der Einnahmen kann zu einem Anstieg
der Ausgaben in Bereichen wie Bildung, Kultur und Gesundheit führen, was die
finanzielle Stabilität gefährden kann 3. 3. **Infrastruktur und Immobilien:** Eine
Tiefsteuerstrategie kann zu einem übermäßigen Ausbau der Infrastruktur und zu
steigenden Immobilienpreisen führen, was die Lebenshaltungskosten erhöhen kann 3.
4. **Soziale Ungleichheit:** Eine solche Strategie kann zu sozialer Ungleichheit führen,
da diejenigen mit niedrigerem Einkommen möglicherweise stärker belastet werden,
während Reiche von den niedrigen Steuersätzen profitieren 3. 5. **Abhängigkeit von
Reichen und Unternehmen:** Die Anziehung von Reichen und Unternehmen durch
niedrige Steuersätze kann die Abhängigkeit des Kantons oder der Gemeinde von einer
kleinen Gruppe von Steuerzahlern erhöhen, was die Finanzstabilität gefährden kann 3.
Es ist wichtig, dass die Regierung bei der Festlegung ihrer Steuerstrategie diese
potenziellen negativen Auswirkungen berücksichtigt und Maßnahmen ergreift, um ein
ausgewogenes und nachhaltiges Finanzsystem zu gewährleisten.
Belohnen die Strukturen des NFA jene Kantone, die «die Hände in den Schoss legen»
und ihren Status als Nehmerkanton behalten?
Nein, die Strukturen des NFA belohnen nicht die Kantone, die "die Hände in den
Schoss legen" und ihren Status als Nehmerkanton beibehalten. Der NFA (Nationaler
Finanzausgleich) berücksichtigt nicht nur die Steuererträge, sondern auch die
Finanzstärke der Menschen und Unternehmen in einem Kanton. Wenn ein Kanton
aufgrund niedriger Steuersätze reiche Steuerzahler anlockt, zahlt er mehr in den
Finanzausgleich ein, auch wenn er aufgrund der niedrigen Steuern weniger Einnahmen
erzielt. Dies bedeutet, dass tiefe Steuern für einen Kanton tatsächlich Kosten
verursachen können, selbst wenn sie zunächst zu einem Anstieg der Einnahmen führen
3. Daher belohnt der NFA nicht einfach die Beibehaltung des Nehmerstatus, sondern
berücksichtigt die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Kantons und die Auswirkungen
seiner Steuerpolitik auf die Gesamtsituation des Finanzausgleichs.
Könnten theoretisch auch Kantone mit einem Nettovermögen zu «Nehmerkantonen»
werden?
Ja, theoretisch könnten auch Kantone mit einem Nettovermögen zu
"Nehmerkantonen" werden. Der Status als Nehmer- oder Geberkanton im Rahmen des
Finanzausgleichs hängt nicht nur von den finanziellen Reserven eines Kantons ab,
sondern auch von anderen Faktoren wie der Finanzstärke der Menschen und
Unternehmen im Kanton sowie den Auswirkungen der Steuerpolitik auf den
Finanzausgleich 3. Ein Kanton mit einem beträchtlichen Nettovermögen könnte
dennoch aufgrund seiner Steuerpolitik und der Anziehungskraft für reiche Steuerzahler
dazu führen, dass er mehr in den Finanzausgleich einzahlt, als er aufgrund seines
Vermögens erhalten würde. Daher ist der Status als Nehmer- oder Geberkanton nicht
allein auf das Nettovermögen eines Kantons beschränkt, sondern hängt von einer
Vielzahl von finanziellen und steuerpolitischen Faktoren ab.

12.3_Utz_Finanzausgleich_Anpassungen sind nötig.pdf


Warum ist eine Anpassung der finanziellen Mindestausstattung durch den
Finanzausgleich nötig?
Eine Anpassung der finanziellen Mindestausstattung durch den Finanzausgleich ist
nötig, um die finanzielle Leistungsfähigkeit zwischen den Kantonen auszugleichen und
die Wettbewerbsfähigkeit im nationalen und internationalen Vergleich zu erhalten.
Dies wird in 1 erwähnt: "So nahmen die Unterschiede bei der finanziellen
Leistungsfähigkeit zwischen den Kantonen ab, und die Wettbewerbsfähigkeit blieb
sowohl im nationalen also auch im internationalen Vergleich erhalten."
13.1_IMF_Analyzing and managing fiscal risks

Was versteht man unter dem Begriff «Fiskalrisiken»?


Unter dem Begriff "Fiskalrisiken" versteht man Risiken, die die öffentlichen Finanzen und
die makroökonomische Stabilität eines Landes beeinträchtigen können. Dazu gehören
beispielsweise unerwartete Veränderungen der Wirtschaftslage, Naturkatastrophen,
politische Instabilität oder auch unvorhergesehene Kosten im Zusammenhang mit
öffentlichen Investitionen. 8
Weshalb ist die Identifikation und Analyse von Fiskalrisiken so relevant?
Die Identifikation und Analyse von Fiskalrisiken ist relevant, weil unerwartete Ereignisse
oder Entwicklungen, die die öffentlichen Finanzen beeinträchtigen, schwerwiegende
Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft haben können. Wenn Fiskalrisiken
nicht erkannt und bewältigt werden, können sie zu hohen Kosten für die Regierung und
die Steuerzahler führen, die makroökonomische Stabilität beeinträchtigen und das
Vertrauen der Investoren in die Wirtschaft des Landes schwächen. Eine umfassende
Analyse und Verwaltung von Fiskalrisiken kann dazu beitragen, die öffentlichen Finanzen
und die makroökonomische Stabilität zu schützen und die Regierung in die Lage zu
versetzen, auf unvorhergesehene Ereignisse angemessen zu reagieren. 6
Welche Arten von Fiskalrisiken werden im Artikel unterschieden und welche
unterschiedlichen Auswirkungen haben diese Risiken auf eine Volkswirtschaft?
Im Artikel werden verschiedene Arten von Fiskalrisiken unterschieden, darunter
Konjunkturrisiken, politische Risiken, Naturkatastrophen, Kostenrisiken im Zusammenhang
mit öffentlichen Investitionen und Risiken im Zusammenhang mit dem Finanzsektor. Diese
Risiken können unterschiedliche Auswirkungen auf eine Volkswirtschaft haben. Zum
Beispiel können Konjunkturrisiken zu einem Rückgang der Steuereinnahmen und höheren
Ausgaben für soziale Sicherungssysteme führen, während politische Risiken das Vertrauen
der Investoren in die Wirtschaft des Landes beeinträchtigen können. Naturkatastrophen
können zu hohen Kosten für die Regierung und die Wirtschaft führen, während
Kostenrisiken im Zusammenhang mit öffentlichen Investitionen die öffentlichen Finanzen
belasten können. Risiken im Zusammenhang mit dem Finanzsektor können zu hohen
Kosten für die Regierung und die Steuerzahler führen und das Vertrauen der Investoren in
die Wirtschaft des Landes schwächen. 10
Unterschiedliche Risiken haben unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten. Inwiefern ist
dies für die Bewertung der Risiken relevant?
Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung von
Fiskalrisiken. Risiken mit einer höheren Eintrittswahrscheinlichkeit sind wahrscheinlicher,
dass sie eintreten und können daher ein höheres Risiko für die öffentlichen Finanzen
darstellen. Risiken mit einer niedrigeren Eintrittswahrscheinlichkeit können zwar
schwerwiegende Auswirkungen haben, sind aber weniger wahrscheinlich, dass sie
eintreten. Bei der Bewertung von Fiskalrisiken müssen daher sowohl die
Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die potenziellen Auswirkungen berücksichtigt werden.
Eine umfassende Analyse von Fiskalrisiken sollte auch die Unsicherheit und die
Komplexität der Risiken berücksichtigen, insbesondere wenn es schwierig ist, die
Eintrittswahrscheinlichkeit genau zu quantifizieren.
Was ist der Unterschied zwischen endogenen und exogenen Risiken?
Endogene Risiken sind Risiken, die aus Regierungsaktivitäten generiert werden oder bei
denen die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses durch Regierungsmaßnahmen beeinflusst
werden kann. Diese Risiken können am einfachsten durch Kontrollen der öffentlichen
Aktivitäten reduziert werden. Zum Beispiel kann das Risiko von Kreditgarantien durch ein
Verbot von öffentlichen Einrichtungen, diese auszugeben, reduziert oder eliminiert
werden. Exogene Risiken sind Risiken, die aus Handlungen oder Ereignissen außerhalb der
Kontrolle der Regierung entstehen. Zum Beispiel kann die Regierung wenig tun, um die
Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen zu reduzieren. In diesem Fall ist die
Verwendung von Absicherungsinstrumenten wie Versicherungen eine angemessenere
Strategie. 13
Wie kann eine Volkswirtschaft bzw. deren Regierung Risiken erkennen, überwachen,
minimieren oder sogar eliminieren? Mit welchen Kosten sind diese Strategien verbunden?
Eine Volkswirtschaft bzw. deren Regierung kann Risiken durch eine systematische
Risikoanalyse erkennen und überwachen. Um Risiken zu minimieren oder zu eliminieren,
können verschiedene Strategien eingesetzt werden, wie z.B. die Verwendung von
Versicherungen, die Einführung von Vorschriften und Anreizen, die Diversifizierung von
Einnahmequellen und die Schaffung von Pufferfonds. Die Kosten für diese Strategien
können je nach Art des Risikos und der gewählten Strategie variieren. Zum Beispiel
können Versicherungen teuer sein, insbesondere wenn das Risiko hoch ist. Die Einführung
von Vorschriften und Anreizen kann auch Kosten verursachen, insbesondere wenn sie die
Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft beeinträchtigen. Die Schaffung von Pufferfonds
erfordert auch Ressourcen und kann die öffentlichen Finanzen belasten. Es ist daher
wichtig, dass die Regierung die Kosten und Nutzen verschiedener
Risikomanagementstrategien sorgfältig abwägt und eine Strategie wählt, die die Risiken
angemessen minimiert, ohne die Wirtschaft unnötig zu belasten. 13 25
Was ist der Unterschied zwischen fiskalischen Risiken und fiskalischen Schocks?
Fiskalische Risiken beziehen sich auf potenzielle Ereignisse oder Entwicklungen, die die
öffentlichen Finanzen beeinträchtigen könnten. Diese Risiken können aus verschiedenen
Quellen stammen, wie z.B. Konjunkturschwankungen, unerwartete Ausgaben oder
Einnahmeverluste, Veränderungen der Zinssätze oder Wechselkurse, oder auch aus
externen Ereignissen wie Naturkatastrophen oder geopolitischen Krisen. Fiskalische
Schocks hingegen beziehen sich auf plötzliche und unerwartete Ereignisse, die zu
erheblichen Veränderungen der öffentlichen Finanzen führen können. Diese Schocks
können aus verschiedenen Quellen stammen, wie z.B. einer plötzlichen Rezession, einem
Finanzcrash oder einem Naturereignis. Im Gegensatz zu fiskalischen Risiken sind
fiskalische Schocks in der Regel schwer vorherzusagen und können erhebliche
Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen haben. 9 8
Welchen Fiskalrisiken bzw. fiskalischen Schocks war die Schweiz ausgesetzt?
I'm sorry, but the document does not provide specific information on which fiscal risks or
fiscal shocks Switzerland has been exposed to. However, the document does provide a
framework for analyzing and managing fiscal risks, which can be applied to any country,
including Switzerland.
Welche Möglichkeiten der Internalisierung von Fiskalrisiken gibt es? Kennen Sie ein
Beispiel aus der Schweiz?
Regarding your question, the document mentions several ways to internalize fiscal risks,
such as the use of insurance, regulations and incentives, diversification of revenue sources,
and the creation of contingency funds. However, the document does not provide a
specific example of how Switzerland has internalized fiscal risks.

13.2_EFD_Langfristenperspektiven.pdf
Welches sind die zentralen Herausforderungen, welche sich für die Schweiz aufgrund der
demografischen Entwicklung langfristig ergeben?
Die demografische Entwicklung wird langfristig zu einem anhaltend hohen Ausgabendruck
im Gesundheits- und Pflegebereich führen, was weitere Reformen unumgänglich machen
wird. Zudem werden die öffentlichen Haushalte durch die Demografie mit Zusatzlasten
belastet, was langfristigen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf zur Sicherung der
Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen erfordert. 14 6
Unter welchen Annahmen wurden die Szenarien erstellt und was bedeutet dies für
zukünftige Reformen in den Bereichen Soziales und Gesundheit?
Die Szenarien wurden mit unterschiedlichen Annahmen bezüglich der Veränderung der
Morbidität unterstellt. Da es über diesen Zusammenhang in der Empirie keine eindeutigen
Erkenntnisse gibt, sind die Ergebnisse mit Unsicherheiten behaftet. Wenn sich die
Demografie und die Wirtschaft wie in den Langfristperspektiven angenommen entwickeln,
bedeutet dies für die öffentlichen Haushalte eine Mehrbelastung aufgrund steigender
Ausgaben für die AHV und das Gesundheitswesen. Dies erfordert weitere Reformen in den
Bereichen Soziales und Gesundheit, um die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen zu
sichern. 6 53

Das könnte Ihnen auch gefallen