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Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen

Association des établissements cantonaux d’assurance incendie


Associazione degli istituti cantonali di assicurazione antincendio

BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

Wohnbauten

01.01.2017 / 1001-15de
Stand 17.05.2018
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

© Copyright 2015 Berne by VKF / AEAI / AICAA

Die aktuelle Ausgabe dieser Brandschutzarbeitshilfe finden Sie im Internet unter


www.praever.ch/de/bs/vs

Von der Technischen Kommission VKF am 29. September 2016 genehmigte Änderungen:
- Ziffer 2.3 (Seite 5)
- Ziffer 2.4 (Seite 5)
- Ziffer 4.1, Abs. 2, 3, 4 und 6 (Seiten 7 und 8)
- Ziffer 4.2.2.1, Abs. 2 (Seite 9)
- Ziffer 4.2.2.3, Abs. 1, 2 und 3 (Seite 9)
- Ziffer 4.2.2.4 (Seite 10)
- Ziffer 4.2.3 (Seite 10)
- Ziffer 4.2.3.1, Abs. 4 und 5 (Seite 10)
- Ziffer 4.2.3.2 (Seite 11)
- Ziffer 4.3.1, Abs. 2 (Seite 11)
- Ziffer 4.3.2. (Seite 12)
- Ziffer 4.4.1. (Seite 13)
- Ziffer 4.4.1.1, Abs. 1 und 2 (Seite 13)
- Ziffer 4.4.1.2 (Seite 13)
- Ziffer 4.4.2.2, Abs. 1 und 2 (Seite 14)
- Ziffer 4.4.2.3, Abs. 1, 2 und 3 (Seite 14 und 15)
- Ziffer 5.1, Abs. 2 und 3 (Seite 15)
- Ziffer 6.3.1, Abs. 2 (Seiten 16 und 17)
- Ziffer 7.3.2 (Seite 21)
- Ziffer 7.4.3, Abs. 3 (Seite 22)
- Ziffer 10.1, Abs. 16 (Seite 25)
- Ziffer 10.3.2, Abs. 2 (Seite 26)
- Ziffer 10.3.3, Abs. 2 und 3 (Seite 27)
Fehlerkorrektur vom 17. Mai 2018:
- Ziffer 4.4.1.2 (Seite 13)

Zu beziehen bei:
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen
Bundesgasse 20
Postfach
CH - 3001 Bern
Tel 031 320 22 22
Fax 031 320 22 99
E-mail [email protected]
Internet www.vkf.ch

2
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

Inhaltsverzeichnis
1 Rechtsverbindlichkeit 5

2 Begriffe 5
2.1 Wohnbauten 5
2.2 Gebäudegeometrie 5
2.3 Einliegerwohnung 5
2.4 Galerie 5
2.5 Geschosszahl 6
2.6 Parkings 6

3 Qualitätssicherung im Brandschutz 6
3.1 Allgemeines 6
3.2 Qualitätssicherungsstufe (QSS) 6
3.2.1 Qualitätssicherungsstufe (QSS) für bestimmte Nutzungen 6
3.2.2 Qualitätssicherungsstufe (QSS) für Teilbereiche mit besonderen Brandrisiken 6
3.3 Umsetzung QSS1 6
3.3.2 Umsetzung QSS1 7

4 Verwendung von Baustoffen 7


4.1 Allgemeine Anforderungen 7
4.2 Gebäudehülle 8
4.2.1 Gebäudegeometrie 8
4.2.2 Aussenwandkonstruktionen 9
4.2.3 Dachkonstruktionen 10
4.3 Gebäudeausbau 11
4.3.1 Allgemeines 11
4.3.2 Anforderungen an das Brandverhalten von Fluchtwegen und Innenräumen 12
4.4 Gebäudetechnik 13
4.4.1 Rohrleitungen und –dämmungen 13
4.4.2 Kabel und Schaltgerätekombinationen 13

5 Brandschutzabstände 15
5.1 Allgemeine Anforderungen 15
5.2 Nebenbauten 15

6 Tragwerke, Brandabschnitte 16
6.1 Allgemeine Anforderungen 16
6.2 Standsicherheit 16
6.3 Anforderungen an Wohnbauten 16
6.3.1 Brandschutzkonzept 16
6.3.2 Wohnen 17
6.3.3 Räume und Brandabschnitte mit erhöhten Anforderungen 17
6.4 Brandabschnittsbildende Bauteile 17
6.4.1 Feuerwiderstand 17
6.4.2 Standfestigkeit 17
6.4.3 Anschlüsse an angrenzende Bauteile 18
6.4.4 Brand- und Rauchschutzabschlüsse 18
6.4.5 Durchbrüche und Leitungsführungen 18
6.4.6 Installationsschächte 19
6.4.7 Brandmauern 19

7 Fluchtwege 20
7.1 Grundsätze 20
7.2 Messweise 20

3
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

7.3 Anzahl, Länge, Breite 20


7.3.1 Grundsätze 20
7.3.2 Anzahl vertikale Fluchtwege 21
7.3.3 Gesamtlänge von Fluchtwegen 21
7.3.4 Fluchtweglänge in der Nutzungseinheit 21
7.3.5 Breite und Höhen von Fluchtwegen 21
7.4 Ausführung 21
7.4.1 Vertikale Fluchtwege ohne Brandschutzabschlüsse zu den horizontalen Fluchtwegen
(siehe Anhang) 21
7.4.2 Treppen 22
7.4.3 Aussentreppen 22
7.4.4 Horizontale Fluchtwege 22
7.4.5 Laubengänge 22
7.4.6 Türen 23
7.4.7 Fluchtweg innerhalb der Nutzungseinheit 23
7.5 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 23

8 Technischer Brandschutz 24
8.1 Löscheinrichtungen 24

9 Zugang für die Feuerwehr 24

10 Haustechnische Anlagen 24
10.1 Beförderungsanlagen 24
10.2 Wärmetechnische Anlagen 25
10.2.1 Aufstellung 25
10.2.2 Lagerung von Brennstoffen 26
10.3 Lufttechnische Anlagen 26
10.3.1 Allgemeines 26
10.3.2 Lüftungskanäle 26
10.3.3 Küchen in Wohnbauten 26

11 Betrieblicher Brandschutz 27

12 Spezielle Anforderungen für besondere Räume und Nutzungen 27


12.1 Räume zum Einstellen von Motorfahrzeugen bis 600 m2 27
12.2 Parkings 27

13 Gültigkeit 28

Anhang 29

4
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

1 Rechtsverbindlichkeit
1 Diese Arbeitshilfe enthält einen Auszug der wichtigsten, im Normalfall geltenden brand-
schutztechnischen Anforderungen für Wohnbauten bis zur Hochhausgrenze.
2 Für besondere Gebäudearten, z. B. Hochhäuser, Bauten mit Atrien und Innenhöfen, Bau-
ten mit Doppelfassaden, sind zusätzliche Anforderungen zu beachten.
3 Rechtlich verbindlich ist der vollständige Wortlaut der Brandschutznorm und der Brand-
schutzrichtlinien der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF).

2 Begriffe

2.1 Wohnbauten
Als Wohnbauten gelten insbesondere Ein- und Mehrfamilienhäuser, Alterswohnungen und
Appartementhäuser. BSR10-15, Wohnbauten

2.2 Gebäudegeometrie
a Gebäude geringer Höhe: bis 11 m Gesamthöhe;
b Gebäude mittlerer Höhe: bis 30 m Gesamthöhe;
c Hochhäuser: mehr als 30 m Gesamthöhe;
d Gebäude mit geringen Abmessungen:
Gebäude geringer Höhe, max. 2 Geschosse über Terrain, max. 1 Geschoss unter Ter-
rain, Summe aller Geschossflächen bis 600 m2, keine Nutzung für schlafende Personen
mit Ausnahme einer Wohnung, keine Nutzung als Kinderkrippe, Räume mit grosser Per-
sonenbelegung nur im Erdgeschoss;
e Nebenbauten:
eingeschossige Bauten, die nicht für den dauernden Aufenthalt von Personen bestimmt
sind, keine offenen Feuerstellen aufweisen und keine gefährlichen Stoffe in massgeben-
der Menge gelagert werden (z. B. Fahrzeugunterstände, Garagen, Gartenhäuser, Klein-
tierställe, Kleinlager) wenn ihre Grundfläche 150 m2 nicht übersteigt.
BSR10-15, Gebäudegeometrie

2.3 Einliegerwohnung1
Als Einliegerwohnung wird eine zusätzliche Wohnung in einem Einfamilienhaus bezeichnet,
die gegenüber der Hauptwohnung von untergeordneter Bedeutung ist.
Aus der Funktion als untergeordnete Wohnung ergibt sich, dass die Einliegerwohnung nicht
zwingend einen direkten Wohnungszugang vom Freien aus haben muss.
BSR10-15, Einliegerwohnung

2.4 Galerie1
Eine Galerie ist eine zusätzliche, begehbare Ebene innerhalb eines Raumes. Die Galerieflä-
che ist kleiner als die Grundfläche des Raumes. Die Grundrissfläche des Luftraumes muss
mehr als 50 % der Grundfläche des Raumes betragen. BSR10-15, Galerie

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

5
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

2.5 Geschosszahl
Als Geschosse zählen alle Voll-, Dach- und Attikageschosse über Terrain. Geschosse, wel-
che mehr als 50 % der Summe der Aussenwandfläche der Umfassungswände unter Terrain
liegen gelten als Untergeschosse. Zwischengeschosse deren Fläche mehr als 50 % der Ge-
schossfläche betragen gelten als Vollgeschosse. BSR10-15, Geschosszahl

2.6 Parkings
Als Parking gelten solche mit einer Grundfläche von mehr als 600 m2. BSR10-15, Parkings

3 Qualitätssicherung im Brandschutz

3.1 Allgemeines
1 Alle betroffenen Personen haben während dem gesamten Lebenszyklus der Baute oder
Anlage eine wirkungsvolle Qualitätssicherung im Brandschutz sicherzustellen.
BSR11-15, Z.2.1, A1
2 Die Massnahmen zur Qualitätssicherung im Brandschutz sind regelmässig zu überprüfen
und im Bedarfsfall anzupassen. BSR11-15, Z.2.1, A2
3 Die Qualitätssicherung ist durch Eigen- oder Fremdüberwachung zu gewährleisten.
BSR11-15, Z.2.1, A3

3.2 Qualitätssicherungsstufe (QSS)


Die Anforderungen an die Qualitätssicherung richten sich nach den Kriterien für Brand-
schutzanforderungen, Einrichtungen für den technischen Brandschutz sowie verwendeter
Nachweisverfahren im Brandschutz. Die Einstufung erfolgt nach Nutzung, Gebäudegeomet-
rie (Gebäudehöhe, Ausdehnung), Bauweise und besonderen Brandrisiken.
BSR11-15, Z.2.3, A2

3.2.1 Qualitätssicherungsstufe (QSS) für bestimmte Nutzungen


Wohnbauten geringer und mittlerer Höhe ohne besondere Brandrisiken aus Bauweise, Ein-
richtungen für den technischen Brandschutz oder Nachweise unter Anwendung von Nach-
weisverfahren im Brandschutz werden der Qualitätssicherungsstufe 1 (QSS1) zugeordnet.
BSR11-15, Z.3.3.1

3.2.2 Qualitätssicherungsstufe (QSS) für Teilbereiche mit besonderen Brandrisiken


Objektspezifisch kann die Brandschutzbehörde, für eine gesamte Baute respektive für einen
klar abgegrenzten Gebäudeteil davon, eine höhere oder tiefere QSS festlegen.
BSR11-15, Z.3.4.1

3.3 Umsetzung QSS1


1 Die Projektorganisation, die Qualifikation und die Aufgaben der betroffenen Personen
sind unter Ziffer 4 und 5 der Brandschutzrichtlinie „Qualitätssicherung im Brandschutz“ fest-
gelegt.
2 Das Leistungsbild des QS Verantwortlichen Brandschutz ist auf die objektspezifischen
Anforderungen der Baute oder Anlage anzupassen. Übliche Grund- und mögliche besondere
Leistungen QS Verantwortlicher Brandschutz sind für jede QSS im Anhang der Brandschutz-
richtlinie „Qualitätssicherung im Brandschutz“ aufgeführt.

6
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

3.3.2 Umsetzung QSS1


1 Der Gesamtleiter nimmt üblicherweise die Aufgaben des QS Verantwortlichen Brand-
schutz wahr und ist für die Qualitätssicherung im Brandschutz verantwortlich.
2 Die Brandsicherheit wird durch das Standardkonzept der Brandschutzvorschriften ge-
währleistet. BSR11-15, Z.5.1.1, A1
3 Es sind Brandschutzpläne zu erstellen. BSR11-15, Z.5.1.1, A2
4 Bei Einfamilienhäusern und Nebenbauten, müssen Brandschutzpläne nur auf Verlangen
der Brandschutzbehörde erstellt werden. BSR11-15, Z.5.1.1, A3
5 Vor Bezug ist der Eigentümerschaft mindestens ein Vorabzug der Revisionsunterlagen
Brandschutz abzugeben. BSR11-15, Z.5.1.1, A5
6 Auf Verlangen der Brandschutzbehörde sind die nachgeführten Brandschutzpläne in der
erforderlichen Anzahl in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen.
BSR11-15, Z.5.1.1, A6

4 Verwendung von Baustoffen

4.1 Allgemeine Anforderungen


1 Brennbare Baustoffe dürfen nur verwendet werden, wenn sie nicht zu einer unzulässigen
Gefahrenerhöhung führen. Massgebend sind insbesondere:
a Brand- und Qualmverhalten, brennendes Abtropfen / Abfallen, Wärmefreisetzung,
Entwicklung gefährlicher Brandgase;
b Art und Umfang der Verwendung;
c Personenbelegung;
d Gebäudegeometrie;
e Bauart, Lage, Ausdehnung und Nutzung von Bauten, Anlagen oder Brandabschnitten.
BSR14-15, Z.2, A1
2 1 Baustoffe mit einem kritischen Verhalten (cr gemäss Zuordnungstabellen in der Brand-
schutzrichtlinie „Baustoffe und Bauteile“) sind im Innern von Bauten und Anlagen raumseitig
nicht ohne vollflächige Abdeckung anwendbar. Dabei beträgt die minimale Materialstärke der
Abdeckung:
a mit Baustoffen der RF1 0.5 mm;
b mit Baustoffen der RF2 3 mm;
c mit Baustoffen der RF3 5 mm. BSR14-15, Z.2, A2

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

7
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

3 1 Für folgende Anwendungsbereiche dürfen Baustoffe mit einem kritischen Verhalten (cr)
im Innern von Bauten und Anlagen raumseitig ohne Abdeckung angewendet werden:
a Bodenbeläge (ausgenommen in horizontalen und vertikalen Fluchtwegen);
b einlagige Membranfassaden (Zeltbauten);
c Kabel und zugehörige Elektrorohre (ausgenommen in horizontalen und vertikalen
Fluchtwegen);
d reaktive Brandschutzbeschichtungen;
e feuerwiderstandsfähige Fugen und Abschottungen;
f Beschichtungen wie Anstriche, Wandbekleidungen, Furniere usw. ≤ 1.5 mm;
g Dämmschutzschichten (z. B. Winddichtungen, Trennschichten), Dampfbremsen, Ka-
schierungen von Wärmedämmschichten;
h Ummantelungen von Rohrdämmungen ≤ 0.6 mm (ausgenommen in vertikalen Flucht-
wegen);
i Rohrdämmungen in Technikräumen. BSR14-15, Z.2, A3
4 1 Baustoffe der RF4 (cr) dürfen nur eingesetzt werden, wenn diese hohlraumfrei und allsei-
tig K 30 gekapselt eingebaut werden. Davon ausgenommen sind Textilien von Beschat-
tungseinrichtungen ≤ 0.6 mm, jedoch nicht in vertikalen Fluchtwegen. BSR14-15, Z.2, A4
5 Konstruktionen aus Einzelschichten, welche brennbare Baustoffe enthalten, werden als
Ganzes der RF1 zugeordnet, sofern sie allseitig K 30−RF1 gekapselt sind. Erforderliche Si-
cherheitsabstände zu Feuerungsaggregaten, Abgasanlagen usw. sind ab Aussenkante der
Kapselung einzuhalten. BSR14-15, Z.2, A5
6 1 Fensterrahmen und flächenmässig nicht relevante Bauteile (Anschlussfugen, Dichtungen,
Isolierstege, Randstreifen usw.), welche konstruktiv zwingend notwendig sind, müssen min-
destens aus Baustoffen der RF3 (cr) bestehen. Sie dürfen unabhängig der Vorgaben an die
Materialisierung eingesetzt werden. BSR14-15, Z.2, A7
7 Bestehen Aussenwand- oder Dachkonstruktionen nur aus der Aussenwand resp. dem
Dach und verfügen über kein Aussenwandbekleidungssystem oder keine Bedachung, so
muss die Konstruktion jeweils die höheren Anforderungen gemäss Ziffer 4.2 „Gebäudehülle“
und 4.3 „Gebäudeausbau“ erfüllen. BSR14-15, Z.2, A10
8 Ist bei bestimmungsgemässem Betrieb am Verwendungsort mit Temperaturen ≥ 85 °C zu
rechnen, müssen die verwendeten Bauprodukte dauerwärmebeständig sein.
BSR14-15, Z.2, A11

4.2 Gebäudehülle

4.2.1 Gebäudegeometrie

4.2.1.1 Gebäude mittlerer Höhe


1 Werden für Aussenwandbekleidungen und / oder Wärmedämmungen brennbare Baupro-
dukte verwendet, muss die Zugänglichkeit für die Feuerwehr für den Löscheinsatz (z. B.
Druckleitungen, mobiler Wasserwerfer) an die jeweiligen Fassadenflächen gewährleistet
sein. BSR14-15, Z.3.1.1, A1
2 Brennbare Aussenwandbekleidungen und / oder Wärmedämmungen sind konstruktiv so
zu unterteilen, dass sich ein Brand an der Aussenwand vor dem Löschangriff durch die Feu-
erwehr um nicht mehr als zwei Geschosse oberhalb des Brandgeschosses ausbreiten kann.
BSR14-15, Z.3.1.1, A2
1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

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BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

3 Ist die oberste Schicht der Bedachung brennbar muss die Zugänglichkeit für die Feuer-
wehr auf die jeweiligen Dachflächen von aussen (z. B. Hubrettungsfahrzeug) gewährleistet
sein oder es ist ein Treppenaufgang auf die Dachfläche erforderlich. Als Treppenaufgang auf
die Dachfläche gelten auch Dachausstiegsluken mit Scherentreppen (keine Leitern) mit einer
minimalen Ausstiegsöffnung von 0.7 x 1.2 m. BSR14-15, Z.3.1.1, A3

4.2.2 Aussenwandkonstruktionen

4.2.2.1 Allgemeines
1 Beim baulichen Standardkonzept müssen geklebte Aussenwandbekleidungssysteme
und / oder Fensterelemente (z. B. Structural-Glazing-Fassadenelemente), welche ohne eine
mechanische Sicherung ausgeführt sind, mit einer von der VKF-anerkannten oder gleichwer-
tigen Konstruktion ausgeführt werden. BSR14-15, Z.3.2.1, A1
2 1 Für aussenliegende Balkone und Beschattungseinrichtungen gilt:
an Gebäuden mittlerer Höhe dürfen aussenliegende Balkone und Beschattungseinrich-
tungen die Anforderungen gemäss Ziffer 3.1.1, Abs. 2 nicht unterlaufen. Textile Beschat-
tungseinrichtungen ≤ 0.6 mm werden nicht berücksichtigt. BSR14-15, Z.3.2.1, A2
3 Anforderungen an die raumseitige Materialisierung gemäss Ziffer 4.3, Gebäudeausbau.
BSR14-15, Z.3.2.1, A3

4.2.2.2 Wärmedämm-Verbundsysteme
1 Wärmedämm-Verbundsysteme von Gebäuden „mittlerer Höhe“, deren Dämmstoffe aus
brennbaren Materialien bestehen, müssen mit einer von der VKF anerkannten oder gleich-
wertigen Konstruktion ausgeführt werden oder in jedem Geschoss einen umlaufenden
Brandriegel aus Baustoffen der RF1 (Schmelztemperatur ≥ 1‘000 °C) mit einer minimalen
Höhe von 0.2 m aufweisen. BSR14-15, Z.3.2.2, A1
2 Mit Ausnahme der Brandriegel von nicht VKF-anerkannten oder als gleichwertig beurteil-
ten Konstruktionen, benötigen geklebte Dämmungen von Wärmedämm-Verbundsystemen
keine mechanische Sicherung. BSR14-15, Z.3.2.2, A2

4.2.2.3 Hinterlüftete Fassaden


1 1 Hinterlüftete Fassaden an Gebäuden mittlerer Höhe müssen mit einer von der VKF aner-
kannten oder gleichwertigen Konstruktion ausgeführt werden, wenn die Aussenwandbeklei-
dungen und / oder im Hinterlüftungsbereich Dämmstoffe bzw. flächige Schichten aus brenn-
baren Baustoffen bestehen. BSR14-15, Z.3.2.3, A1
2 1 Für die Befestigung von Aussenwandbekleidungen sind an Gebäuden geringer und mitt-
lerer Höhe lineare Unterkonstruktionen aus Baustoffen der RF3 (cr) zulässig.
BSR14-15, Z.3.2.3, A2
3 1 Bei allen Gebäudehöhen müssen punktuelle Befestigungen / Rückverankerungen von
hinterlüfteten Fassaden, welche sich innerhalb der Wärmedämmung befinden, mindestens
aus Baustoffen der RF3 (cr) bestehen. BSR14-15, Z.3.2.3, A3

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

9
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

4.2.2.4 Anforderungen an das Brandverhalten von Aussenwandbekleidungssystemen1

RF2 Gebäude Gebäude


RF3 geringer Höhe mittlerer Höhe
cr = Baustoffe mit „kritischem

Klassifiziertes System

Klassifiziertes System
Verhalten“ sind anwendbar

Wärmedämmschicht,

Wärmedämmschicht,
Zwischenschicht [3]

Zwischenschicht [3]
Aussenwand-

Aussenwand-
Lichtbänder

Lichtbänder
bekleidung

bekleidung
Bauliches cr cr cr
Konzept cr cr cr
[1] [1] [2] [2]
Wohnbauten
Löschanlagen- cr cr
konzept cr cr cr cr
[1] [1]

[1] Raumseitige Abdeckung gemäss Ziffer 4.1, Abs. 2 erforderlich.


[2] In VKF-anerkannten oder gleichwertigen Konstruktionen sind Baustoffe der RF3 (cr) zulässig.
[3] Fassadenbahnen, Perimeterdämmungen gegenüber Erdreich und Sockeldämmungen bis 1.0 m
über fertigem Terrain dürfen aus Baustoffen der RF3 (cr) bestehen. Sockeldämmungen aus Bau-
stoffen RF3 (cr) sind auf Balkonen und Terrassen im Spritzwasserbereich zulässig (max. Höhe
ab Schutz- oder Nutzschicht 0.25 m). Fassadenbahnen, Perimeter- und Sockeldämmungen müs-
sen für die Festlegung der Anforderungen aufgrund der Ziffern 4.2.1 und 4.2.2 nicht berücksich-
tigt werden. BSR14-15, Z.3.2.8

4.2.3 Dachkonstruktionen1

4.2.3.1 Allgemeines
1 Im Bereich von Brandmauern ist die Dachkonstruktion so zu unterbrechen, dass ein
Brandübergriff verhindert wird (siehe Brandschutzerläuterung „Brandmauern“).
BSR14-15, Z.3.3.1, A1
2 Bedachungen, welche die zulässige Flächenausdehnung überschreiten, sind zu untertei-
len. Als geeignete Unterteilung gelten 2 m breite Wärmedämmschichtstreifen der RF1.
BSR14-15, Z.3.3.1, A3
3 Brennbare lichtdurchlässige Elemente in Dächern sind mit folgender Einschränkung zu-
lässig: mind. RF3, Flächenanteil max. 30 %; Teilflächen in Fluchtwegen max. 40 m2 in übri-
gen Nutzungen 120 m2. Abstand zwischen Teilflächen 2 m. Lichtdurchlässige Elemente aus
Baustoffen der RF1 können ohne Flächenbegrenzung eingesetzt werden.
BSR14-15, Z.3.3.1, A4
4 1 Nicht vollflächig geschlossene Terrassenböden usw., welche auf einer brennbaren obers-
ten Schicht (Deckung) aufliegen, sind von dieser mit einer durchgehenden Schicht aus Bau-
stoffen der RF1 zu trennen. Brennbare Terrassenböden müssen allfällige Flächenbegren-
zungen gemäss Ziffer 4.2.3.2 einhalten. BSR14-15, Z.3.3.1, A5
5 1 Ist zur Verhinderung des Durchbrandes der Dachkonstruktion von aussen eine Brand-
schutzplatte mit 30 Minuten Feuerwiderstand erforderlich, kann an Stelle dieser auch ein
Dach mit Feuerwiderstand EI 30 eingesetzt werden. BSR14-15, Z.3.3.1, A6

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

10
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

4.2.3.2 Anforderungen an das Brandverhalten von Bedachungen1

RF1

Oberste Schicht (Deckung)


RF2

Abdichtung / Unterdach
RF3

Flächenbegrenzung
seitige Abdeckung
Keine Anwendung

Unterlage / raum-
Wärmedämmung
– Keine Anforderung
cr = Baustoffe mit „kriti-
schem Verhalten“
sind anwendbar

Schichtaufbau Variante 1 Anforderungen siehe


cr [4] cr [4] –
Ziffer 4.3 „Gebäudeausbau
Schichtaufbau Variante 2 BSP Anforderungen siehe
cr cr [4] –
30 Ziffer 4.3 „Gebäudeausbau
Schichtaufbau Variante 3 cr [1] [2] –
Schichtaufbau Variante 4 cr [1] [2] BSP 30 –
Anforderungen siehe
Schichtaufbau Variante 5 cr [1] [2] –
Ziffer 4.3 “Gebäudeausbau”
Schichtaufbau Variante 6 cr [1] [2] cr [1] 600 m2 [3]
Schichtaufbau Variante 7 cr [1] [2] cr [1] BSP 30 600 m2 [3]
Schichtaufbau Variante 8 cr [1] [2] cr [1] 1200 m2 [3]
Schichtaufbau Variante 9 cr [1] [2] BSP 30 cr [1] 1200 m2 [3]
Nebenbauten Anforderungen siehe
cr cr [4] –
Ziffer 4.3 “Gebäudeausbau”
RF2 (cr) Klassifizierte Systeme gemäss SN EN 13501-5 –
RF3 (cr) Klassifizierte Systeme gemäss SN EN 13501-5 600 m2 [3]
BSP 30 = Brandschutzplatte mit 30 Minuten Feuerwiderstand
[1] Hohlraumfrei auf darunter liegender Schicht.
[2] Max. 12 mm Materialstärke.
[3] Grössere Flächen sind zulässig, wenn die Wärmedämmschicht mit mindestens 2 m breiten Wär-
medämmstreifen der RF1 in Felder aufgeteilt wird, welche kleiner als die Flächenbegrenzung
gemäss Tabelle sind.
[4] Schicht nicht zwingend erforderlich. BSR14-15, Z.3.3.2

4.3 Gebäudeausbau

4.3.1 Allgemeines
1 In Abhängigkeit der Gebäudegeometrie gelten die Anforderungen in allen Unter- und
Obergeschossen. BSR14-15, Z.4.1, A1
2 1 Sind für Baustoffe von Innenwänden, Decken und Böden Baustoffe der RF1 gefordert,
sind brennbare Beschichtungen wie Anstriche, Wandbekleidungen, Furniere usw. zulässig,
sofern ihre Dicke 1.5 mm nicht übersteigt. BSR14-15, Z.4.1, A2

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

11
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

4.3.2 Anforderungen an das Brandverhalten von Fluchtwegen und Innenräumen1

RF1 Gebäude geringer


RF2
und mittlerer Höhe
RF3

Treppen- und Podestkonstruktionen


abgehängte Decken, Doppelböden
Wände, Deckenund Stützen ohne

Wand- und Deckenbekleidungen,


Keine Anwendung

Wände, Decken und Stützen mit


Feuerwiderstandsanforderung

Feuerwiderstandsanforderung
cr = Baustoffe mit „kritischem

Dämm- / Zwischenschichten
Verhalten“ sind anwendbar

Deckenbespannungen
Klassifizierte Systeme

Bodenbeläge
Bauliches
[7] [1] [1] [5] [2] [2] [3] [3]
Vertikale Konzept
Fluchtwege

Fluchtwege Löschanlagen-
konzept [1] [1] [1] [2] [2] [3]
Bauliches [1] [6] [1] [1] [2] [2] [4]
Horizontale Konzept
Fluchtwege Löschanlagen-
[4]
konzept
Bauliches
Übrige Konzept cr
Innenräume Löschanlagen-
konzept cr

[1] Bauteile, welche brennbare Baustoffe enthalten, müssen auf der Sichtseite des betrachteten
Raumes mit einer Brandschutzplatte mit 30 Minuten Feuerwiderstand aus Baustoffen der RF1
bekleidet werden. Diese Anforderung gilt nicht für einzelne lineare tragende Holzbauteile.
[2] Der Flächenanteil von brennbaren Materialien (Flächenleuchten, Pinnwände, Bekleidungen, Ge-
länderfüllungen usw.) beträgt in vertikalen Fluchtwegen pro Geschoss max. 10 % der Treppen-
hausgrundfläche und in horizontalen Fluchtwegen max. 10 % der Grundfläche des betrachteten
horizontalen Fluchtweges. Teilflächen dürfen max. 2 m2 gross sein und müssen untereinander
einen Sicherheitsabstand von mind. 2 m aufweisen. Flächenanteile von Türen, Fenster, Handläu-
fen usw. sowie einzelne lineare tragende Holzbauteile werden bei dieser Berechnung nicht be-
rücksichtigt.
[3] In Gebäuden geringer Höhe dürfen an Stelle von Baustoffen der RF1 solche der RF2 resp. für
Baustoffe der RF2 solche der RF3 eingebaut werden.
[4] Sofern die Deckenbespannungen mehr als 5 m über begehbaren Flächen liegen, dürfen an Stelle
von Deckenbespannungen der RF1 solche der RF2 resp. an Stelle von Deckenbespannungen
der RF2 solche der RF3 eingesetzt werden. Einlagige Membranbauten gelten nicht als Decken-
bespannungen.
[5] Für Wände und Decken ohne Feuerwiderstandsanforderungen sind Bauprodukte der RF3 zuläs-
sig.
[6] In Beherbergungsbetrieben [a] müssen feuerwiderstandsfähige Innenwände, Decken und Stüt-
zen aus Baustoffen der RF1 bestehen.
[7] Für einzelne lineare tragende Bauteile sind Baustoffe der RF3 zulässig. Diese dürfen sichtbar
eingebaut werden. BSR14-15, Z.4.2
1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

12
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

4.4 Gebäudetechnik

4.4.1 Rohrleitungen und –dämmungen1

4.4.1.1 Allgemeines
1 1 Dämmschichten von Installationen sind im Bereich der Durchführung durch brandab-
schnittsbildende Bauteile mit Baustoffen der RF1 zu unterbrechen. Bei Abschottungssyste-
men gemäss der Brandschutznorm Artikel 14, Ziff. 3a gelten die Angaben auf der Leis-
tungserklärung oder der VKF-Technischen Auskunft. BSR14-15, Z.5.1.1, A1
2 1 In vertikalen Fluchtwegen sind nur Rohrleitungen und Rohrdämmungen aus Baustoffen
der RF1 zulässig. BSR14-15, Z.5.1.1, A2

4.4.1.2 Anforderungen an das Brandverhalten bei Rohrleitungen der Gebäudetechnik1

RF1 Gebäude geringer


RF3 und mittlerer Höhe
cr = Baustoffe mit „kritischem

Schacht verlegt [1]


Verhalten“ sind anwendbar Offen verlegt [1]

standsfähigem
In feuerwider-

Innere Dachwasser- und


Abwasserleitungen cr

Wasserleitungen cr

Löschwasserleitungen [2]

Rohrdämmungen und
Ummantelungen [3] cr

Rohrdämmungen mit
Ummantelung der RF1 ≥ 0.5 mm [3] cr cr

[1] Anforderung an die Brandabschnittsbildung gemäss der Brandschutzrichtlinie „Brandschutzab-


stände Tragwerke Brandabschnitte“.
[2] Ausnahmen sind zulässig, wenn die Löschwasserleitungen mit Feuerwiderstand EI 30−RF1 ge-
schützt verlegt oder bekleidet werden.
[3] Brennbare Rohrdämmungen sind im Bereich von brandabschnittsbildenden Bauteilen gemäss
Ziffer 4.4.1.1 zu unterbrechen. BSR14-15, Z.5.1.2

4.4.2 Kabel und Schaltgerätekombinationen

4.4.2.1 Kabel
1 In vertikalen Fluchtwegen sind nur Kabel zulässig die zur Versorgung oder der Kommuni-
kation der dort installierten Geräte und Installationen dienen. BSR14-15, Z.5.2.1, A1
1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

13
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

2 In horizontalen Fluchtwegen sind Kabel bis zu einer gesamten Brandlast von


200 MJ/Laufmeter Fluchtweg zulässig. BSR14-15, Z.5.2.1, A2
3 Kabel mit einem kritischen Verhalten (cr gemäss Zuordnungstabelle in der Brandschutz-
richtlinie „Baustoffe und Bauteile“) dürfen in horizontalen und vertikalen Fluchtwegen nicht
eingesetzt werden. BSR14-15, Z.5.2.1, A3

4.4.2.2 Schaltgerätekombinationen
1 1 In vertikalen Fluchtwegen gelten für Schaltgerätekombinationen folgende Installationsbe-
dingungen:
a bei einer Frontgrösse des Gehäuses ≤ 1.5 m2 sind Schaltgerätekombinationen in ei-
nem Gehäuse der Schutzart IP 4X aus Baustoffen der RF1 und in einem Schutzkasten
mit 30 Minuten Feuerwiderstand zu installieren. Dichtungen bei Kabelverschraubungen
dürfen aus Materialien der RF3 (cr) bestehen;
b bei einer Frontgrösse > 1.5 m2 sind Schaltgerätekombinationen mit einem VKF-
anerkannten Brandschutzabschluss mit Feuerwiderstand EI 30−RF1 abzutrennen;
c Schaltgerätekombinationen in geprüften Gehäusen der Schutzart IP 5X (oder höher)
mit 30 Minuten Feuerwiderstand (inkl. Kabeleinführungen) aus Baustoffen der RF1 dür-
fen, unabhängig ihrer Frontgrösse, ohne zusätzlichen Brandschutzabschluss aufge-
stellt werden. BSR14-15, Z.5.2.2, A1
2 1 In horizontalen Fluchtwegen, welche gegenüber vertikalen Fluchtwegen einen Brandab-
schluss aufweisen, sind Schaltgerätekombinationen in Gehäusen der Schutzart IP 4X aus
Baustoffen der RF1 zu installieren. Dichtungen bei Kabelverschraubungen dürfen aus Mate-
rialien der RF3 (cr) bestehen. BSR14-15, Z.5.2.2, A2

4.4.2.3 Einrichtungen der Informationstechnik


1 1 In vertikalen und horizontalen Fluchtwegen ist die Aufstellung von Brandmelde- / Gegen-
sprech- / Videoanlagen resp. Rauminformationssysteme (Bildschirme) usw. zulässig, sofern
die erforderliche Durchgangsbreite des Fluchtweges jederzeit gewährleistet ist und die Gerä-
te einer der folgenden Normen entsprechen:
a SN EN 62368-1:2014 Einrichtungen für Audio / Video, Informations- und Kommunikati-
onstechnik – Teil 1: Sicherheitsanforderungen,
b SN EN 60950-1+A11+A1+A12+A2-AC:2011 Einrichtungen der Informationstechnik –
Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen,
c SN EN 60065+A1+A11+A2+A12:2011 Audio-, Video- und ähnliche elektronische Gerä-
te – Sicherheitsanforderungen. BSR14-15, Z.5.3, A1
2 1 In horizontalen Fluchtwegen ist die Aufstellung netz- oder batteriebetriebener Einrichtun-
gen für Audio / Video, Informations- und Kommunikationstechnik sowie elektrischer Büroma-
schinen zulässig, sofern die erforderliche Durchgangsbreite des Fluchtweges jederzeit ge-
währleistet ist und die Geräte einer der folgenden Normen entsprechen:
a SN EN 62368-1:2014 Einrichtungen für Audio / Video, Informations- und Kommunikati-
onstechnik – Teil 1: Sicherheitsanforderungen,
b SN EN 60950-1+A11+A1+A12+A2-AC:2011 Einrichtungen der Informationstechnik –
Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen,
c SN EN 60065+A1+A11+A2+A12:2011 Audio-, Video- und ähnliche elektronische Gerä-
te – Sicherheitsanforderungen. BSR14-15, Z.5.3, A2

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

14
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

3 Feuerwehr- Bedien- und Anzeigefelder von Brandmeldeanlagen (24V / DC, Speisung von
Brandmeldezentrale) sowie Steuereinrichtungen von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
(24V / DC, Speisung ab RWA-Zentrale) dürfen in Fluchtwegen angebracht werden.
BSR14-15, Z.5.3, A3

5 Brandschutzabstände

5.1 Allgemeine Anforderungen


1 Der Brandschutzabstand ist so festzulegen, dass Bauten und Anlagen nicht durch gegen-
seitige Brandübertragung gefährdet sind. Bauart, Lage, Ausdehnung und Nutzung sind zu
berücksichtigen. BSR15-15, Z.2.2, A1
2 1 Es sind folgende Brandschutzabstände zwischen benachbarten Bauten und Anlagen ein-
zuhalten:
a 5 m, wenn die äusserste Schicht beider Aussenwandkonstruktionen aus Baustoffen
der RF1 besteht;
b 7.5 m, wenn die äusserste Schicht einer der beiden Aussenwandkonstruktionen aus
brennbaren Baustoffen besteht;
c 10 m, wenn die äusserste Schicht beider Aussenwandkonstruktionen aus brennbaren
Baustoffen besteht. BSR15-15, Z.2.2, A2
3 1 Die Brandschutzabstände dürfen reduziert werden:
 zwischen Einfamilienhäuser;
 zwischen Gebäuden geringer Höhe;
 zwischen Gebäuden mittlerer Höhe, wenn die Aussenwände, mit Ausnahme von öf-
fenbaren Fenstern und Türen, einen Feuerwiderstand von mindestens 30 Minuten
aufweisen.
Die reduzierten Brandschutzabstände betragen mindestens:
a 4 m, wenn die äusserste Schicht beider Aussenwandkonstruktionen aus Baustoffen der
RF1 besteht;
b 5 m, wenn die äusserste Schicht einer der beiden Aussenwandkonstruktionen aus
brennbaren Baustoffen besteht;
c 6 m, wenn die äusserste Schicht beider Aussenwandkonstruktionen aus brennbaren
Baustoffen besteht. BSR15-15, Z.2.2, A3
4 Brennbare Anteile der Aussenwandflächen oder vorspringende Teile von Bauten und An-
lagen wie Balkone, Dachvorsprünge und Wintergärten sind entsprechend zu berücksichti-
gen. Dachuntersichten sind davon ausgenommen. BSR15-15, Z.2.2, A4

5.2 Nebenbauten
1 Nebenbauten sind von den Brandschutzabstandvorschriften gegenüber grundstückinter-
nen Bauten und Anlagen befreit. BSR15-15, Z.2.3.1, A1
2 Diese Bauten haben untereinander und gegenüber benachbarten, grundstücksfremden
Bauten und Anlagen einen Brandschutzabstand von 4 m einzuhalten. BSR15-15, Z.2.3.1, A2
3 Mehrere Nebenbauten sind untereinander von Brandschutzabständen befreit, sofern die
zusammenhängende Arealfläche 150 m2 nicht übersteigt. BSR15-15, Z.2.3.1, A3

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

15
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

6 Tragwerke, Brandabschnitte

6.1 Allgemeine Anforderungen


1 Der Feuerwiderstand von Tragwerken und brandabschnittsbildenden Bauteilen ist so
festzulegen, dass die Personensicherheit und die Brandbekämpfung gewährleistet sind so-
wie die Ausbreitung von Bränden auf andere Brandabschnitte während der definierten Zeit
verhindert wird. Massgebend sind insbesondere:
a Nutzung und Lage von Bauten und Anlagen oder Brandabschnitten;
b Gebäudegeometrie;
c gesamthaft vorhandene immobile und mobile Brandbelastung. BSR15-15, Z.3.1.1, A1
2 Löschanlagen können bei der Festlegung des Feuerwiderstands des Tragwerkes und
brandabschnittsbildender Wände und Decken sowie der zulässigen Ausdehnung von Brand-
abschnitten berücksichtigt werden. BSR15-15, Z.3.1.1, A2
3 Der Feuerwiderstand brandabschnittsbildender Bauteile beträgt mindestens 30 Minuten.
BSR15-15, Z.3.1.1, A3
4 Mehrschichtige, feuerwiderstandsfähige Bauteile mit brennbaren Anteilen entsprechen als
gesamte Konstruktion der RF1, wenn das Bauteil mit Baustoffen der RF1 gekapselt ist. Der
minimale Feuerwiderstand K der Kapselung beträgt 30 Minuten weniger als der Feuerwider-
stand des gesamten Bauteils jedoch mindestens K 30−RF1. Zwischenräume sind mit Bau-
stoffen der RF1 hohlraumfrei zu füllen. BSR15-15, Z.3.1.1, A4

6.2 Standsicherheit
Tragwerke sind so zu bemessen und zu erstellen, dass:
a ihre Standsicherheit unter Brandbeanspruchung ausreichend erhalten bleibt;
b weder das vorzeitige Versagen eines einzelnen Bauteils noch die Auswirkung von Wär-
medehnungen auf gleicher Ebene oder in anderen Geschossen zu seinem Einsturz füh-
ren;
c keine unverhältnismässigen Schäden in angrenzenden Brandabschnitten entstehen.
BSR15-15, Z.3.2.1

6.3 Anforderungen an Wohnbauten

6.3.1 Brandschutzkonzept
1 Die Anforderungen an den Feuerwiderstand und die Konstruktion von Tragwerken und
brandabschnittsbildenden Wänden und Decken richten sich insbesondere nach Lage, Ge-
bäudegeometrie, Nutzung und Ausdehnung von Bauten und Anlagen oder Brandabschnit-
ten. BSR15-15, Z.3.7.1, A1
2 1 Die Anforderungen in den nachfolgenden Tabellen gelten als Standardlösungen. Abwei-
chungen von diesen Standardlösungen sind gestützt auf Artikel 11 der Brandschutznorm
und mit entsprechendem Nachweis möglich. BSR15-15, Z.3.7.1, A2

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

16
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

Tabelle
Wohnen MFH Brandab- Brandab-
schnitts- schnittsbil-
Fluchtweg
Konzept Tragwerk [1] bildende dende Wände
vertikal
Geschoss- und horizonta-
Gebäudehöhenkategorie decken le Fluchtwege
Gebäude geringer Höhe Baulich R 30 [2] REI 30 [2] EI 30 REI 30
(bis 11 m Gesamthöhe) Löschanlage k. A. EI 30 EI 30 REI 30
Gebäude mittlerer Höhe Baulich R 60 REI 60 EI 30 REI 60
(bis 30 m Gesamthöhe) [3] Löschanlage R 30 REI 30 EI 30 REI 60

k. A.: An den Feuerwiderstand von tragenden Bauteilen werden keine Anforderungen gestellt.
[1] Bei eingeschossigen Bauten und im obersten Geschoss von mehrgeschossigen Bauten wird keine Anfor-
derung an den Feuerwiderstand von tragenden Bauteilen gestellt.
[2] Bei zweigeschossigen Bauten mit einer gesamten Geschossfläche über Terrain von maximal 2‘400 m2 gilt:
- der Feuerwiderstand kann um 30 Minuten reduziert werden. Bei Geschossdecken mit Feuerwiderstand
REI 30 kann der Feuerwiderstand nur auf EI 30 reduziert werden.
[3] Bei zweigeschossigen Bauten mit einer Gesamthöhe über 11 m und einer Erdgeschosshöhe von maximal
8 m gelten für die tragenden und brandabschnittsbildenden Bauteile die Anforderungen für Gebäude
geringer Höhe.

6.3.2 Wohnen
1 Bei Einfamilienhäusern (inkl. deren Untergeschosse und zugehörige Einliegerwohnung)
werden keine Anforderungen an den Feuerwiderstand von Tragwerken, Wänden und De-
cken gestellt. BSR15-15, Z.3.7.3, A1
2 Wohnungen sind als separate Brandabschnitte zu erstellen. BSR15-15, Z.3.7.3, A2

6.3.3 Räume und Brandabschnitte mit erhöhten Anforderungen


Für einzelne Räume und Brandabschnitte mit sehr grosser Brandbelastung oder grossem
Brandrisiko ist der Feuerwiderstand der Tragwerke und brandabschnittsbildenden Wände
und Decken gegenüber den Anforderungen der Ziffer 6.3.1 angemessen zu erhöhen.
BSR15-15, Z.3.7.14

6.4 Brandabschnittsbildende Bauteile

6.4.1 Feuerwiderstand
1 Der Feuerwiderstand von brandabschnittsbildenden Wänden und Decken wird gemäss
der Tabelle Ziffer 6.3.1 festgelegt. BSR15-15, Z.3.3.1, A1
2 Brandabschnittsbildende Wände und Decken in Untergeschossen müssen den gleichen
Feuerwiderstand wie die nutzungsbezogene Brandabschnittsbildung, mindestens aber Feu-
erwiderstand EI 60 aufweisen. BSR15-15, Z.3.3.1, A2

6.4.2 Standfestigkeit
Nichttragende brandabschnittsbildende Wände haben eine ausreichende mechanische Fes-
tigkeit und Standsicherheit gegen horizontale Belastungen aufzuweisen. Die Bestimmungen
von Ziffer 6.2 gelten sinngemäss. BSR15-15, Z.3.3.2

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

17
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

6.4.3 Anschlüsse an angrenzende Bauteile


1 Brandabschnittsbildende Bauteile sind untereinander feuerwiderstandsfähig zu verbinden.
BSR15-15, Z.3.3.3, A1
2 Brandabschnittsbildende Bauteile sind an die Gebäudehülle so anzuschliessen, dass der
Anschluss auch unter der Einwirkung des Brandes rauch- und flammendicht bleibt.
BSR15-15, Z.3.3.3, A2

6.4.4 Brand- und Rauchschutzabschlüsse


1 In brandabschnittsbildenden Bauteilen sind Durchgänge und andere Öffnungen mit feu-
erwiderstandsfähigen Brandschutzabschlüssen abzuschliessen. BSR15-15, Z.3.4, A1
2 Brandschutzabschlüsse müssen mindestens Feuerwiderstand El 30 aufweisen.
BSR15-15, Z.3.4, A2
3 In Bereichen mit sehr kleiner Brandbelastung sind Brandschutzabschlüsse mit Feuerwi-
derstand E 30 zulässig (z. B. Türen zwischen horizontalen und vertikalen Fluchtwegen).
BSR15-15, Z.3.4, A3

6.4.5 Durchbrüche und Leitungsführungen


1 In brandabschnittsbildenden Bauteilen sind Durchbrüche und Leitungsdurchführungen
feuerwiderstandsfähig zu verschliessen. BSR15-15, Z.3.5, A1
2 Der Feuerwiderstand von Abschottungen beträgt mindestens 30 Minuten.
BSR15-15, Z.3.5, A2
3 Aussparungen für die Durchführung von Installationen durch brandabschnittsbildende
Bauteile sind unter Berücksichtigung der Wärmedehnung:
a mit Material aus Baustoffen der RF1 auszufüllen und dicht zu verschliessen, oder
b mit VKF-anerkannten Abschottungssystemen zu verschliessen. Die Abschottungssys-
teme müssen bei brandabschnittsbildenden Wänden und Decken Feuerwiderstand
EI 30 aufweisen. BSR15-15, Z.3.5, A3
4 VKF-anerkannte Abschottungssysteme für Rohrleitungen (z. B. Brandschutzmanschetten)
sind bei brandabschnittsbildenden Bauteilen anzuordnen.
Auf den Einbau von Abschottungssystemen kann verzichtet werden:
a bei Rohrleitungen aus Baustoffen der RF1;
b bei Ein- und Austrittsstellen in feuerwiderstandsfähige Installationsschächte;
c innerhalb feuerwiderstandsfähiger Installationsschächte;
d bei einzeln geführten Rohren mit einem Aussendurchmesser von max. 50 mm;
e bei einzeln geführten Rohren in Gebäuden mit geringer und mittlerer Höhe mit einem
Aussendurchmesser von max. 120 mm, sofern durch Verrauchung keine erhöhte Per-
sonengefährdung entstehen kann (z. B. gegen Fluchtwege, Räume grosser Personen-
belegung, Beherbergungsbetriebe);
f in hohlraumfrei mit nicht schmelzenden Baustoffen mindestens der RF2 ausgefüllten
Vorwandsystemen für Sanitärinstallationen;
g zwischen Räumen die mit Löschanlagen geschützt werden. BSR15-15, Z.3.5, A4
5 Brennbare Wärmedämmschichten von Installationen sind im Bereich der Durchführung
durch brandabschnittsbildende Wände und Decken mit Material aus Baustoffen der RF1 zu
unterbrechen. Bei geprüften und anerkannten Bauteilen gelten die Angaben gemäss VKF-
Anerkennung. BSR15-15, Z.3.5, A5

18
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

6.4.6 Installationsschächte

6.4.6.1 Allgemeines
1 Leitungen haustechnischer Installationen über mehrere Geschosse sind grundsätzlich in
brandabschnittsbildenden Installationsschächten zu führen. Schächte müssen den gleichen
Feuerwiderstand wie die nutzungsbezogene Brandabschnittsbildung, mindestens aber Feu-
erwiderstand EI 30 aufweisen. BSR15-15, Z.3.6.1, A1
2 Auf das Erstellen von Installationsschächten kann verzichtet werden wenn:
a Leitungen haustechnischer Installationen durch Geschossdecken geführt werden, und
die Aussparungen und Durchführungen gemäss Ziffer 6.4.5 ausgeführt sind,
oder
b die Leitungen in dafür vorgesehenen und VKF-anerkannten Wandsystemen geführt
sind. BSR15-15, Z.3.6.1, A2

6.4.6.2 Revisionsöffnungen
Revisionsöffnungen sind mit Brandschutzabschlüssen mit Feuerwiderstand El 30 abzu-
schliessen. Für Gebäude geringer und mittlerer Höhe genügen Revisionsdeckel RF1 bei ge-
schossweise unterteilten oder ausgefüllten Installationsschächten. BSR15-15, Z.3.6.2

6.4.6.3 Horizontale Unterteilungen


1 Aussparungen für die Durchführung von Leitungen bei oben geschlossenen Installations-
schächten sind bei jedem Geschoss mit Baustoffen der RF1 zu verschliessen.
BSR15-15, Z.3.6.3, A1
2 Auf die Unterteilung der Installationsschächte kann verzichtet werden:
a wenn zuoberst für den Abzug von Wärme und Rauch im Brandfall eine direkt ins Freie
führende Öffnung angeordnet wird, welche entweder ständig offen ist oder von einem
sicheren Ort aus geöffnet werden kann. Der lichte Querschnitt der Öffnung muss 5 %
des Schachtquerschnittes betragen;
b wenn der Installationsschacht hohlraumfrei mit Baustoffen RF1 ausgefüllt ist. Sofern
keine Installationen mit erhöhten Brandschutzanforderungen (z. B. Abgasanlagen) in
den Schächten vorhanden sind, genügen für Gebäude geringer und mittlerer Höhe
nicht schmelzende Baustoffe mindestens der RF2. Die Setzung geschütteter Baustoffe
ist mechanisch geschossweise zu verhindern (z. B. Gitterrost, Bauplatte);
c wenn ausschliesslich Leitungen aus Baustoffen der RF1 vorhanden sind.
BSR15-15, Z.3.6.3, A2

6.4.6.4 Vertikale Unterteilungen


In Installationsschächten sind Abgasanlagen, Lüftungskanäle mit erhöhten Brandschutzan-
forderungen und dergleichen unter sich sowie gegen andere Installationen im gleichen
Schacht mit 30 Minuten Feuerwiderstand aus Baustoffen der RF1 (z. B. Brandschutzplatte)
abzutrennen. BSR15-15, Z.3.6.4

6.4.7 Brandmauern
1 Brandmauern sind gebäudetrennende, standfeste und feuerwiderstandsfähige Bauteile.
Diese sind gemäss den Angaben in der Brandschutzerläuterung „Brandmauern“ auszufüh-
ren.

19
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

2 Für Brandmauern welche gemäss der kantonalen Baugesetzgebung, insbesondere auf


der Parzellengrenze vorgeschrieben sind, gelten folgende Anforderungen an den Feuerwi-
derstand:
a REI 180 für Gebäude mittlerer Höhe und Hochhäuser;
b REI 90 für Gebäude geringer Höhe;
c REI 60 für Einfamilienhäuser und Nebenbauten. BSE105-15, Z.2.4

7 Fluchtwege

7.1 Grundsätze
1 Flucht- und Rettungswege sind so anzulegen, zu bemessen und auszuführen, dass sie
jederzeit rasch und sicher benützbar sind. Massgebend sind insbesondere:
a Nutzung und Lage von Bauten, Anlagen oder Brandabschnitten;
b Gebäudegeometrie;
c Personenbelegung. BSR16-15, Z.2.1, A1
2 Befindet sich zwischen dem horizontalen und dem vertikalen Flucht- und Rettungsweg
kein Brandschutzabschluss, gelten im horizontalen Flucht- und Rettungsweg die gleichen
Anforderungen, wie für vertikale Flucht- und Rettungswege. BSR16-15, Z.2.1, A2

7.2 Messweise
1 Die gesamte Fluchtweglänge setzt sich zusammen aus der Fluchtweglänge in der Nut-
zungseinheit, gemessen in der Luftlinie der Räume, und der Fluchtweglänge im Korridor,
gemessen in der Gehweglinie. Raumtrennende Wände innerhalb der Nutzungseinheit sind
zu berücksichtigen. BSR16-15, Z.2.3, A1
2 Treppen in Nutzungseinheiten werden entsprechend der Gehweglinie horizontal gemes-
sen. BSR16-15, Z.2.3, A2
3 Die Strecke innerhalb der vertikalen Fluchtwege (z. B. Treppenanlage) bis an einen siche-
ren Ort ins Freie wird nicht gemessen. BSR16-15, Z.2.3, A3
4 Fluchtwegbreiten werden zwischen den Umfassungswänden oder Geländern gemessen.
BSR16-15, Z.2.3, A4

7.3 Anzahl, Länge, Breite

7.3.1 Grundsätze
1 Die Zahl der vertikalen Fluchtwege (z. B. Treppenanlagen) und Ausgänge richtet sich
nach der Geschossfläche, der Fluchtweglänge sowie der Personenbelegung von Bauten und
Anlagen. BSR16-15, Z.2.4.1, A1
2 Vertikale Fluchtwege müssen an einen sicheren Ort im Freien führen. BSR16-Z.2.4.1, A2
3 Mehrere vertikale Fluchtwege müssen unabhängig voneinander an einen sicheren Ort im
Freien führen. BSR16-15, Z.2.4.1, A3
4 Für horizontale Verbindungen zwischen vertikalen Fluchtwegen gelten die Anforderungen
der vertikalen Fluchtwege, sofern sie nicht durch Brandschutzabschlüsse abgetrennt sind.
BSR16-15, Z.2.4.1, A4

20
BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

7.3.2 Anzahl vertikale Fluchtwege1


Geschosse von Bauten und Anlagen ohne ausreichende, ebenerdig ins Freie führende
Fluchtwege sind wie folgt mit vertikalen Fluchtwegen zu erschliessen:
a bei einer Geschossfläche bis 900 m2 mit mindestens einem vertikalen Fluchtweg;
b bei einer Geschossfläche von mehr als 900 m2 mit mindestens zwei vertikalen Fluchtwe-
gen. BSR16-15, Z.2.4.2, A1

7.3.3 Gesamtlänge von Fluchtwegen


1 Führen Fluchtwege nur zu einem vertikalen Fluchtweg oder einem Ausgang an einen si-
cheren Ort im Freien, darf deren Gesamtlänge 35 m nicht übersteigen.
BSR16-15, Z.2.4.3, A1
2 Führen sie zu mindestens zwei voneinander entfernten vertikalen Fluchtwegen oder Aus-
gängen an einen sicheren Ort im Freien, darf die Gesamtlänge des Fluchtwegs 50 m nicht
übersteigen. BSR16-15, Z.2.4.3, A2

7.3.4 Fluchtweglänge in der Nutzungseinheit


1 In der Nutzungseinheit beträgt die maximale Fluchtweglänge 35 m. BSR16-15, Z.2.4.4, A1
2 Soweit die Ausgänge nicht innerhalb von 35 m direkt an einen sicheren Ort im Freien füh-
ren oder in einen vertikalen Fluchtweg münden, ist als Verbindung ein horizontaler Flucht-
weg (z. B. Korridor mit Feuerwiderstand oder Laubengang) notwendig.
BSR16-15, Z.2.4.4, A2

7.3.5 Breite und Höhen von Fluchtwegen


1 Die Mindestbreite von horizontalen Fluchtwegen muss 1.2 m betragen.
BSR16-15, Z.2.4.5, A2
2 Die lichte Durchgangsbreite von Türen hat mindestens 0.9 m zu betragen.
BSR16-15, Z.2.4.5, A4
3 Die lichte Durchgangshöhe von Türen hat 2.0 m und die von horizontalen Fluchtwegen
mindestens 2.1 m zu betragen. BSR16-15, Z.2.4.5, A5
4 Bei Türen zu untergeordneten Räumen (z. B. Putzräume, Kleinlager, Sanitärräume), kön-
nen die lichten Durchgangsmasse reduziert werden. BSR16-15, Z.2.4.5, A6

7.4 Ausführung

7.4.1 Vertikale Fluchtwege ohne Brandschutzabschlüsse zu den horizontalen Fluchtwegen


(siehe Anhang)
In Gebäuden geringer und mittlerer Höhe kann auf Brandschutzabschlüsse zwischen hori-
zontalen und vertikalen Fluchtwegen verzichtet werden wenn:
a die Geschossfläche je vertikalem Fluchtweg 900 m2 nicht übersteigt;
b die horizontalen Fluchtwege zwischen vertikalen Fluchtwegen feuerwiderstandsfähig un-
terteilt sind;
c die horizontalen Fluchtwege hinsichtlich Materialisierung, Feuerwiderstand und Aktivie-
rungsgefahr demjenigen der vertikalen Fluchtwege entspricht. BSR16-15, Z.3.2.1

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

21
Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

7.4.2 Treppen
1 Treppen und Podeste in vertikalen Fluchtwegen sind sicher begehbar auszuführen.
BSR16-15, Z.2.5.1, A1
2 Vertikale Fluchtwege dürfen nicht geschossweise versetzt sein. BSR16-15, Z.2.5.1, A2
3 Die Mindestbreite von geradläufigen Treppen inklusive deren Podeste muss 1.2 m betra-
gen. Die Mindestbreite von gewendelten Treppen muss 1.5 m betragen bei einer minimalen
inneren Auftrittsbreite von 0.15 m. BSR16-15, Z.2.4.5, A3
4 In Gebäuden geringer Höhe sind gewendelte Treppen mit einer Breite von 1.2 m zulässig
sofern die innere Auftrittsbreite mindestens 0.1 m aufweist. BSR16-15, Z.3.2.2, A1
5 Erschliessen Treppen max. ein Ober- und ein Untergeschoss kann die Treppenbreite von
geradläufigen Treppen auf 0.9 m reduziert werden. BSR16-15, Z.3.2.2, A2
6 An Treppen innerhalb der Nutzungseinheit werden keine Anforderungen gestellt.
BSR16-15, Z.3.2.2, A3

7.4.3 Aussentreppen
1 Als Aussentreppen gelten Treppenanlagen wenn:
a die Treppengrundrissfläche weniger als zur Hälfte von Gebäudeaussenwänden um-
schlossen ist;
b der an das Freie angrenzende Fassadenanteil der Treppenanlage zur Hälfte gegen
das Freie ständig offen ist. Die Öffnungen müssen gleichmässig verteilt und unver-
schliessbar sein. BSR16-15, Z.2.5.2, A1
2 Aussentreppen sind so anzuordnen, dass Benutzende nicht durch einen Brand in oder an
Bauten und Anlagen gefährdet sind. BSR16-15, Z.2.5.2, A2
3 1 Im Bereich von Aussentreppen müssen:
a Aussenwände einen Feuerwiderstand von mindestens EI 30 (Verglasungen und Türen
E 30) aufweisen, oder
b Aussenwandbekleidungssysteme aus Baustoffen der RF1 (Verglasungen und Türen
aus Baustoffen der RF1 oder mit Feuerwiderstand) bestehen.
Beträgt der Abstand von Aussentreppen zur Fassade ≥ 1.2 m können die Anforderungen
angemessen reduziert werden. BSR16-15, Z.2.5.2, A3

7.4.4 Horizontale Fluchtwege


1 Horizontale Fluchtwege sind bis zu vertikalen Fluchtwegen oder an einen sicheren Ort ins
Freie zu führen. BSR16-15, Z.2.5.3, A1
2 Horizontale Fluchtwege mit einer Länge von mehr als 50 m sind durch Brandschutzab-
schlüsse so zu unterteilen, dass ähnliche Fluchtweglängen entstehen. BSR16-15, Z.2.5.3, A2
3 Einbauschränke sind zulässig sofern die dem Fluchtweg zugewandten Oberflächen (z. B.
Türen, Fronten, Seiten- und Oberteile, Deckel) aus Baustoffen der RF1 bestehen.
BSR16-15, Z.2.5.3, A3

7.4.5 Laubengänge
1 Laubengänge sind bis zu vertikalen Fluchtwegen zu führen und aus Baustoffen der RF1
zu erstellen. Lineare, tragende Bauteile dürfen aus brennbaren Baustoffen erstellt werden.
BSR16-15, Z.2.5.4, A1

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

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BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

2 Laubengänge müssen mindestens zur Hälfte gegen das Freie ständig offen sein. Die Öff-
nungen müssen gleichmässig verteilt und unverschliessbar sein. BSR16-15, Z.2.5.4, A2
3 Bei Türen und Fenster werden keine Anforderungen an den Feuerwiderstand gestellt.
BSR16-15, Z.2.5.4, A3
4 Die horizontale Fluchtweglänge ist bei Laubengängen einzuhalten. BSR16-15, Z.2.5.4, A4
5 Führen Laubengänge zu einem vertikalen Fluchtweg sind die Laufflächen mit 30 Minuten
Feuerwiderstand zu erstellen und feuerwiderstandsfähig an die Aussenwand anzuschlies-
sen. Aussenwandbekleidungen müssen aus Baustoffen der RF1 bestehen.
BSR16-15, Z.2.5.4, A5
6 Führen Laubengänge an beiden Enden zu vertikalen Fluchtwegen, gelten keine Anforde-
rungen an den Feuerwiderstand der Konstruktion (z. B. Gitterrost). Aussenwandbekleidun-
gen dürfen aus brennbaren Baustoffen bestehen. BSR16-15, Z.2.5.4, A6

7.4.6 Türen
1 Türen in Fluchtwegen müssen sich in Fluchtrichtung jederzeit ohne Hilfsmittel rasch öff-
nen lassen. BSR16-15, Z.2.5.5, A1
2 Wohnungseingangstüren müssen nicht in Fluchtrichtung öffnen. BSR16-15, Z.3.2.3, A1
3 Bei wohnungsinternen Türen entfallen die Anforderungen gemäss Ziffer 7.3.4.
BSR16-15, Z.3.2.3, A2
4 Hauseingangstüren müssen nicht in Fluchtrichtung öffnen, sofern sie nicht mehr als
10 Wohneinheiten erschliessen. BSR16-15, Z.3.2.3, A3
5 Türen in Rettungswegen müssen von den Einsatzkräften von aussen geöffnet werden
können. BSR16-15, Z.2.5.5, A3
6 Automatische Schiebe- und Drehtüren sind in Fluchtwegen zulässig, soweit sie die Flucht
jederzeit gewährleisten. Sie müssen für den Einsatz in Fluchtwegen geeignet sein. Bei
Schnelllauftoren genügt es, wenn sie in Fluchtrichtung ohne Hilfsmittel von Hand rasch und
sicher geöffnet werden können. BSR16-15, Z.2.5.5, A5

7.4.7 Fluchtweg innerhalb der Nutzungseinheit


Innerhalb der Nutzungseinheit darf der Fluchtweg über mehrere Räume zu einem horizonta-
len oder vertikalen Fluchtweg führen. BSR16-15, Z.3.2.4

7.5 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen


1 Vertikale Flucht- und Rettungswege sind mit direkt ins Freie führenden Rauch- und Wär-
meabzugsanlagen auszurüsten. BSR21-15, Z.3.3.1, A1
2 Vertikale Flucht- und Rettungswege sind zuoberst mit direkt ins Freie führenden Ab-
strömöffnungen zu versehen:
in Gebäuden mittlerer Höhe bei Wohnbauten sofern diese nicht in allen Geschossen ge-
nügend grosse (mindestens 0.3 m2 geometrische) direkt ins Freie führende Lüftungsflügel
aufweisen. BSR21-15, Z.3.3.1, A2
3 Die freie geometrische Lüftungsfläche der Abströmöffnungen hat mindestens 0.5 m2 zu
betragen. BSR21-15, Z.3.3.1, A3
4 Die Abströmöffnungen müssen von der Eingangsebene aus in Betrieb gesetzt werden
können. Die Betriebsbereitschaft muss auch bei Stromausfall gewährleistet sein.
BSR21-15, Z.3.3.1, A4

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Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

8 Technischer Brandschutz

8.1 Löscheinrichtungen
1 Auf Verlangen der Brandschutzbehörde sind Wohnbauten mit ausreichend dimensionier-
ten, geeigneten Löschgeräten zur ersten Brandbekämpfung (z. B. Wasserlöschposten,
Handfeuerlöscher) auszurüsten.
2 Im Übrigen gelten die Bestimmungen der Brandschutzrichtlinie „Löscheinrichtungen“.

9 Zugang für die Feuerwehr


1 Bauten und Anlagen müssen für den raschen und zweckmässigen Einsatz der Feuer-
wehr jederzeit zugänglich sein. BSR12-15, Z.7.2, A1
2 An-, Vor- und Verbindungsbauten dürfen den Feuerwehreinsatz nicht behindern. Zu-
fahrtsstrassen und Aufstellungsorte für Feuerwehrfahrzeuge sind wo notwendig festzulegen,
zu markieren und ständig freizuhalten. BSR12-15, Z.7.2, A2

10 Haustechnische Anlagen

10.1 Beförderungsanlagen
1 Aufzüge, die in Bauten und Anlagen mehrere Brandabschnitte verbinden, sind in einem
Schacht mit gleichem Feuerwiderstand wie die nutzungsbezogene Brandabschnittsbildung,
mindestens aber Feuerwiderstand EI 30, anzuordnen. Die Wände sind bis an die Dachhaut
hochzuführen. Sofern der Aufzugsschacht nicht so hoch geführt wird, dass er die Dachkon-
struktion durchdringt, ist er oben mit demselben Feuerwiderstand wie die Schachtwände
auszuführen. Befindet sich die Aufzugssteuerung ausserhalb des Schachtes, wird die Anfor-
derung an den Steuerschrank durch die Brandschutzbehörde festgelegt (siehe Ziffer 7 „Wei-
tere Bestimmungen“). Die Aufzugssteuerung kann als Bestandteil der Prüfbedingungen für
die Zugangsfront in diese integriert werden. Die Integrität des Schachtes darf dadurch nicht
beeinträchtigt werden. BSR23-15, Z.3.1, A1
2 Werden mit der Aufzugsanlage keine unterschiedlichen Brandabschnitte miteinander ver-
bunden, werden mit Ausnahme der Materialisierung, keine brandschutztechnischen Anforde-
rungen an den Schacht / Umwandung gefordert (z. B. Aufzüge im vertikalen Fluchtweg, Pa-
noramaaufzüge in Atrien). BSR23-15, Z.3.1, A2
3 Aufzugsschächte aus brennbaren Bauprodukten sind schachtseitig mit Baustoffen der
RF1 zu bekleiden. BSR23-15, Z.3.1, A3
4 Im Aufzugsschacht dürfen keine Fremdinstallationen angebracht werden. Innenbeklei-
dungen sind aus Baustoffen der RF1 auszuführen. BSR23-15, Z.3.1, A5
5 Triebwerksräume dürfen keinen anderen Zwecken dienen. BSR23-15, Z.3.2, A1
6 Triebwerks- und Rollenräume sind mit gleichem Feuerwiderstand wie das Tragwerk, min-
destens aber mit Feuerwiderstand EI 30 aus Baustoffen der RF1 zu erstellen.
BSR23-15, Z.3.2, A2
7 Liegt der Triebwerks- und Rollenraum über dem Dach, ist dieser aus Baustoffen der RF1
zu erstellen oder die brennbaren Bauteile sind raumseitig mit Feuerwiderstand EI 30 aus
Baustoffen der RF1 zu bekleiden. BSR23-15, Z.3.2, A3
8 Liegt der Triebwerks- und Rollenraum unmittelbar unter dem Dach, sind die Wände bis an
die Dachhaut hochzuführen. Die Dachunterseite ist mit Baustoffen der RF1 zu bekleiden.
BSR23-15, Z.3.2, A4

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BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

9 Sofern eine anlagetechnisch erforderliche Entlüftungsleitung durch Fremdräume geführt


wird, ist diese mit Feuerwiderstand EI 30 zu bekleiden. BSR23-15, Z.3.3
10 Aufzugsschachttüren müssen aus Baustoffen der RF1 ausgeführt sein.
BSR23-15, Z.3.4, A1
11 Aufzugsschachttüren, die unmittelbar in die Nutzungseinheit führen, müssen den Feuer-
widerstand E 30, bei grosser Brandbelastung (über 1‘000 MJ/m2 in den Räumen) E 60 erfül-
len. BSR23-15, Z.3.4, A2
12 Triebwerks-, Rollenraum- und Revisionstüren, die nicht ins Freie führen, müssen dem
Feuerwiderstand EI 30 entsprechen. BSR23-15, Z.3.4, A3
13 Schachtfronten müssen den gleichen Feuerwiderstand aufweisen wie die dazugehören-
den Aufzugsschachttüren. BSR23-15, Z.3.4, A4
14 Die tragende Kabinenstruktur muss aus Baustoffen der RF1 bestehen. Für Bodenbeläge,
Wand- und Deckenbekleidungen sind Baustoffe der RF2 zulässig. BSR23-15, Z.3.5
15 Führen Aufzugsanlagen in Untergeschosse, dürfen die Schachttüren nur in Schleusen,
horizontale und vertikale Fluchtwege oder feuerwiderstandsfähige Vorplätze münden.
BSR23-15, Z.3.6, A1
16 1 Führen Aufzugsanlagen nur in ein Untergeschoss, dürfen die Aufzugsschachttüren
direkt in eine Nutzungseinheit (Betriebs-, Lagerräume usw.) führen. Dabei müssen die Auf-
zugsschachttüren über den gemäss Brandschutzrichtlinie „Beförderungsanlagen“,
Ziffer 3.4, Abs. 2, erforderlichen Feuerwiderstand verfügen. BSR23-15, Z.3.6, A2

10.2 Wärmetechnische Anlagen

10.2.1 Aufstellung
1 Feuerungsaggregate sind in separaten Heizräumen aufzustellen. Bei Nennwärmeleistung
bis 70 kW sind Heizräume mit dem gleichen Feuerwiderstand wie die nutzungsbezogene
Brandabschnittsbildung, mindestens aber mit Feuerwiderstand EI 30, bei Nennwärmeleis-
tung über 70 kW mindestens mit Feuerwiderstand EI 60 auszuführen. Türen sind mit Feuer-
widerstand EI 30 auszuführen und bei Nennwärmeleistung über 70 kW in Fluchtrichtung öff-
nend anzuschlagen. BSR24-15, Z.3.3, A1
2 Mit einem direkten Zugang vom Freien sind zu versehen:
a Heizräume im Erdgeschoss oder tiefer für wärmetechnische Anlagen von mehr als
1‘200 kW Nennwärmeleistung;
b Heizräume im zweiten Untergeschoss oder tiefer für wärmetechnische Anlagen von
mehr als 600 kW Nennwärmeleistung. BSR24-15, Z.3.3, A2
3 Wenn von der Art der Feuerungsaggregate her nichts dagegen spricht und das Brandrisi-
ko gering ist, dürfen die Heizräume bei Nennwärmeleistung bis 70 kW auch anderen Zwe-
cken dienen. BSR24-15, Z.3.3, A3
4 Im übrigen gelten die Bestimmungen der Brandschutzrichtlinie „Wärmetechnische Anla-
gen“.
5 Für die Aufstellung von Späne- Schnitzel- und Pelletsfeuerungen sowie von Cheminées
sind zusätzlich die entsprechenden Brandschutzerläuterungen zu beachten.

1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

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Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

10.2.2 Lagerung von Brennstoffen


1 Feste Brennstoffe:
a in landwirtschaftlichen Gebäuden können Holzbrennstoffe oder Kohle zusammen mit
anderen brennbaren Stoffen gelagert werden. Es genügt eine zweckmässige Tren-
nung; BSR24-15; Z.6.3, A1
b in Einfamilienhäusern können Holzbrennstoffe und Kohle bis max. 5 m3 in Räumen be-
liebiger Bauart gelagert werden; BSR24-15, Z.6.3, A2
c ein- oder angebaute Lagerräume für Holzbrennstoffe und Kohle sind von anderen
Räumen oder Gebäudeteilen mit Feuerwiderstand EI 60 abzutrennen;
BSR24-Z.6.3, A3
d in separaten Heizräumen mit Feuerwiderstand EI 60 dürfen max. 10 m3 Holzbrennstof-
fe oder Kohle hinter einer Abschrankung im Abstand von 1 m zum Feuerungsaggregat
gelagert werden; BSR24-15, Z.6.3, A4
e zum Anfeuern notwendige, leicht entzündbare Stoffe wie Holzwolle, Stroh, Papier und
dergleichen dürfen im Heizraum nur in verschlossenen Behältern aus Baustoffen der
RF1 aufbewahrt werden; BSR24-15, Z.6.3, A5
f die Anforderungen für die Lagerung von Holzbrennstoffen mit automatischer Austra-
gung richten sich nach Art und Menge des Brennstoffes, sowie nach der Beschickung
und Austragung (siehe Brandschutzerläuterungen). BSR24-15, Z.6.3, A6
2 Flüssige Brennstoffe:
a in separaten Heizräumen mit Feuerwiderstand EI 60 darf Heizöl bis 4‘000 l in
Kleintanks oder bis 8‘000 l in Stahltanks gelagert werden; BSR24-15, Z.6.4, A1
b in Bauten und Anlagen dürfen in separaten Tankräumen mit Feuerwiderstand
EI 60 maximal 250‘000 l Heizöl gelagert werden. BSR26-15, Z.5.2.3, A2
3 Im übrigen gelten die Bestimmungen der Brandschutzrichtlinie „Gefährliche Stoffe“.

10.3 Lufttechnische Anlagen

10.3.1 Allgemeines
Lufttechnische Anlagen sind gemäss den Bestimmungen der Brandschutzrichtlinie
„Lufttechnische Anlagen“ zu erstellen.

10.3.2 Lüftungskanäle
1 Lüftungsleitungen, Lüftungsdecken und -böden sind aus Baustoffen der RF1 auszufüh-
ren. BSR25-15, Z.3.7.1, A1
2 1 Sie können bei folgenden Anwendungen und Nutzungen mindestens aus Baustoffen der
RF3 (cr) bestehen:
a innerhalb des Brandabschnittes von versorgten Lüftungsabschnitten in Wohnungen;
b einbetonierte Lüftungsleitungen;
c Erdregister. BSR25-15, Z.3.7.1, A2

10.3.3 Küchen in Wohnbauten


1 In die Lüftungsleitungen sind nahe der Absaugstelle wartungsarme Fettabscheider oder
Fettfilter einzubauen. BSR25-15, Z.4.2.1, A1
1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

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BRANDSCHUTZARBEITSHILFE Wohnbauten / 1001-15de

2 1 Abluftleitungen von Küchenablufthauben sind aus Baustoffen der RF1 auszuführen. Wer-
den in Abluftleitungen von Küchenablufthauben VKF-anerkannte, geeignete Absperrvorrich-
tungen eingebaut, müssen die Abluftleitungen nach der Absperrvorrichtung mindestens aus
Baustoffen der RF3 (cr) bestehen. BSR25-15, Z.4.2.2, A1
3 1 Wird die Abluft von Küchenablufthauben dem Luftaufbereitungsapparat zugeführt, ist un-
mittelbar nach der Küchenablufthaube eine VKF-anerkannte, geeignete Absperrvorrichtung
einzubauen. BSR25-15, Z.4.2.2, A2

11 Betrieblicher Brandschutz
Eigentümer- und Nutzerschaft von Bauten und Anlagen sind dafür verantwortlich, dass Ein-
richtungen für den baulichen, technischen und abwehrenden Brandschutz sowie haustechni-
sche Anlagen bestimmungsgemäss in Stand gehalten und jederzeit betriebsbereit sind.
BSR12-15, Z.2, A3

12 Spezielle Anforderungen für besondere Räume und Nutzungen

12.1 Räume zum Einstellen von Motorfahrzeugen bis 600 m2


1 Räume zum Einstellen von Motorfahrzeugen sind als Brandabschnitte zu erstellen.
BSR15-15, Z.3.7.12, A1
2 In Einfamilienhäusern, Gebäuden geringer Abmessung und Nebenbauten werden keine
Anforderungen an die Brandabschnittsbildung gestellt. BSR15-15, Z.3.7.12, A2

12.2 Parkings
1 Parkings sind als Brandabschnitte zu erstellen. BSR15-15, Z.3.7.11, A1
2 Bei Parkings unter Terrain beträgt die zulässige Brandabschnittsfläche 4‘800 m2, sofern
das Parking eingeschossig ist oder die einzelnen Geschosse separate Brandabschnitte bil-
den. Sie beträgt 2‘400 m2, sofern bei mehrgeschossigen Parkings die Geschosse miteinan-
der in offener Verbindung stehen. Sofern Löschanlagen eingebaut werden, können die Flä-
chen der Brandabschnitte verdoppelt werden. BSR15-15, Z.3.7.11, A2
3 Bei teilweise offenen (Umfassungswände mit mindestens 25 % unverschliessbaren Öff-
nungen) ein- und mehrgeschossigen Parkings darf die ohne Brandabschnittsbildung mitei-
nander verbundene Fläche je Geschoss 9‘600 m2 nicht übersteigen. BSR15-15, Z.3.7.11, A3
4 Wenn Ausgänge in einen vertikalen Fluchtweg führen, sind bei Einstellräumen mit einer
Brandabschnittsfläche von mehr als 1‘200 m2 feuerwiderstandsfähige Schleusen oder Vor-
plätze zu erstellen. BSR16-15, Z.3.7, A1
5 Der Feuerwiderstand der Schleusen entspricht demjenigen des Tragwerks, beträgt aber
mindestens EI 30. Türen der Schleusen zum vertikalen oder horizontalen Fluchtweg sind mit
Feuerwiderstand E 30 selbstschliessend auszuführen. BSR16-15, Z.3.7, A2
6 Ausgänge und Fluchtwege sind mit sicherheitsbeleuchteten Rettungszeichen zu kenn-
zeichnen. BSR17-15, Z.2.2.3, A1
7 In Fluchtwegen ist eine Sicherheitsbeleuchtung zu installieren. BSR17-15, Z.2.2.3, A2
8 In den Fluchtwegen im Raum (z. B. im Bereich von Fahrgassen) ist eine Sicherheitsbe-
leuchtung zu installieren. BSR17-15, Z.2.2.3, A3
9 Bei Parkings unter Terrain oder allseitig geschlossen mit einer Brandabschnittsfläche von
mehr als 600 m2 (mit Löschanlage 3‘600 m2) sind Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (ohne
Leistungsnachweis) vorzusehen. BSR21-15, Z.3.1
1 Fassung gemäss Beschluss Technische Kommission VKF vom 29. September 2016

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Wohnbauten / 1001-15de BRANDSCHUTZARBEITSHILFE

10 Bei Parkings über Terrain, nicht allseitig geschlossen mit einer Brandabschnittsfläche von
mehr als 2‘400 m2 (mit Löschanlage 4‘800 m2) sind Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (oh-
ne Leistungsnachweis) vorzusehen. BSR 21-15, Z.3.1

13 Gültigkeit
Diese Brandschutzarbeitshilfe gilt ab 1. Januar 2015.
Genehmigt durch die Technische Kommission VKF am 23. September 2014.

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Anhang
Ausführungen und Zeichnungen im Anhang erklären einzelne Vorschriftenbestimmungen, ohne
selbst Eigenständigkeit oder zusätzlich Vorschriftenstatus beanspruchen zu können.

zu Ziffer 7.4.1 Vertikale Fluchtwege ohne Brandschutzabschlüsse zu den


horizontalen Fluchtwegen

Die Zeichnungen im Anhang sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigungen,


Aufnahmen auf oder in sonstige Medien oder Datenträger unter Quellenangabe erlaubt.

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