FG/WF – Probeprüfung

Deutschkurse für den VWU - 3. Zwischentest, Stufe FG/WF

Datum: ____________________

Vor- und Nachname: _____________________

Leseverstehen (15 P.)

Lesen Sie bitte den Text und lösen Sie die Aufgaben!

Shia Su: Mein Leben ohne Müll

Shia Su bloggt über Zero Waste - und lebt dies auch. Ein Porträt
einer Bloggerin und ihres ganz normalen, müllfreien Lebens
KURIER, 08.08.2016 (gekürzte Version)

Shia nimmt zwei Esslöffel aus der Roggenmehlpackung und rührt sie mit etwas
lauwarmem Wasser an. Dann steigt die junge Frau in die Dusche und wäscht sich
mit dem Gemisch die Haare. Shias Shampoo kommt schon lange nicht mehr aus der
Plastikflasche. Auch sonst sucht man im Badezimmer der Bloggerin vergeblich
nach abgepackten und industriell hergestellten Pflegeprodukten. Die Zahnbürste?
Die ist bei Shia vegan – und kompostierbar. Das dazugehörige Zahnputzpulver
macht die DIY-Künstlerin selbst. All das – und noch so einiges mehr – ist für Shia Su
ganz normaler Alltag. Denn die deutsche Bloggerin lebt Zero Waste.

Der Begriff "Zero Waste" bezeichnet eine Lebensweise, die auf die Reduktion von
Müll ausgerichtet ist. Ziel ist, müllfrei zu leben. Pro Tag produziert die
Weltbevölkerung an die 3,5 Millionen Tonnen Müll. Und es ist keine Kehrtwende in
Sicht. Schätzungen zufolge könnte sich diese Menge bis zum Jahr 2100 sogar
verdreifacht haben. Neben diesem Szenario gibt es auch noch andere
beunruhigende Prognosen. So werde einer Studie der Ellen-MacArthur-Stiftung
zufolge im Jahr 2050 mehr Plastikmüll als Fische in den Weltmeeren schwimmen.
Zudem landet bereits jetzt ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel im Müll.
Das geht aus einer Studie der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen
(FAO) aus dem Jahr 2011 hervor. Spitzenreiter in puncto Müllproduktion sind
Industrieländer in Europa und Nordamerika. Doch nicht nur Maßnahmenpolitik und
nationenübergreifende Vereinbarungen müssen her – jeder Einzelne kann etwas tun.

Begonnen hat alles vor etwa zwei Jahren mit einem Youtube-Video. Shia und ihr
Mann Hanno haben darin die Französin Bea Johnson gesehen. Sie gilt als
Gründerin der Zero-Waste-Bewegung und sie dachten gleich: 'Das ist ja toll, wie viel
Müll man eigentlich sparen kann!' Ab dann nahm alles seinen Lauf.
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In ihrem Umfeld wurde Shias neuer Lebensstil gar nicht groß kommentiert. "Wir
hatten ja vorher schon so einen gewissen Öko-Einschlag. Klar, wenn man sagt 'Wir
reduzieren jetzt unseren Müll' hat erst einmal keiner eine Ahnung, was das bedeutet.
Da wir das alles Schritt für Schritt gemacht haben, war es nie so krass sichtbar. Man
merkt das aber auch heute nicht, weil es nicht offensichtlich ist."

Auf die Frage, wie weit sie mit ihrem Zero-Waste-Ansatz gehe, hat die 32-Jährige
eine klare Antwort: "Bei Zero Waste geht es mir darum, mir an die eigene Nase zu
fassen. Ich bin keine Politikerin oder Konzernchefin. Ich kann keine Gesetze erlassen
oder entscheiden, dass ab jetzt überall die Produkte in weniger Plastik verpackt
werden. Worüber ich als Konsumentin tatsächlich direkte Kontrolle habe, ist mein
eigenes Konsumverhalten. Direkte Kontrolle hat man als Konsument eben nur auf
den letzten Schritt in der ganzen Lieferkette."

Doch Shia will und wollte nicht nur in ihrem eigenen Leben aufräumen, sie will auch
andere Menschen inspirieren. Mit ihrem Blog Wasteland Rebel bringt sie ihren
Lesern seit gut zwei Jahren ihren Lebensstil mit praktischen Tipps, umfangreicher
Information und spannenden Selbsterfahrungsberichten näher. Nebenbei führt die
32-Jährige auch den veganen Back-Blog. Zudem bietet Shia Lesungen und
Workshops an. Kürzlich hat sie sogar ein Buch auf den Markt gebracht. Es ist ein
Ratgeber, der vollgepackt mit anfängerfreundlichen Tipps ist. So leistet Shia
wichtige Aufklärungsarbeit und zeigt, dass Zero Waste weder kompliziert noch
uncool ist.

1. Worauf beziehen sich die im Text unterstrichenen Ausdrücke. (5 P.)

Beispiel: Die ist bei Shia vegan - ... die Zahnbürste

Neben diesem Szenario gibt es auch ...

Das geht aus einer Studie…

Shia und ihr Mann Hanno haben darin ...

Sie gilt als Gründerin ...

Worüber ich als Konsumentin ...

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2. Beantworten Sie in Stichworten die Fragen zum Text! (5 P.)

≡ In welchem Zeitraum entstehen weltweit 3,5 Millionen Tonnen Müll?

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≡ Laut welcher Studie werden ungefähr 30% der produzierten Nahrungsmittel

weggeworfen?

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≡ Welche Person, die ebenfalls nach dem Motto Zero-Waste lebt, wird im Artikel
genannt?

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≡ Wie alt ist die Bloggerin Shia?

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≡ Welche Art Buch hat Shia vor Kurzem veröffentlicht?

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3. Was bedeuten die 5 im Originaltext markierten Ausdrücke im Kontext des

Textes? Kreuzen Sie das Zutreffende an, nur eine Variante ist richtig! (5 P.)

Markierter Variante 1 Variante 2 Variante 3

Ausdruck

vergeblich O ewig O erfolglos O besetzt

Kehrtwende O Richtungswechsel O Kurve O Rückfahrt

gleich O bald O genauso O sofort

Verhalten O Verfahren O Rolle O Art

leisten O erbringen O sich gönnen O erreichen

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Grammatik (15 P.)

1. Formen Sie bitte die unterstrichenen Satzteile zum Thema „Umweltschutz“

in Nebensätze um, ohne den Inhalt zu verändern. (6 P.)

Beispiel: Bei Einladungen ist ein Gastgeschenk eine gern gesehene Geste.
Bei Einladungen ist ein Gastgeschenk eine Geste, die gern gesehen wird.

≡ Die in Deutschland produzierte Menge an Müll beträgt jährlich pro Kopf fast eine

halbe Tonne.

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≡ Einige Umweltschützer versuchen durch Projekte die über Straßen und

Autobahnen wandernden Kröten und Frösche zu retten.

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≡ Die Zahl der falsch entsorgten Getränkedosen hat in den letzten Jahren deutlich

zugenommen.

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2. Bitte setzen Sie die Satzanfänge zum Thema „Gefühle und Emotionen“
inhaltlich und sprachlich korrekt fort. Verwenden Sie dabei verschiedene
Verben und komplexe Strukturen. (max. 9 P. möglich)

Beispiel 1: Die Menschen werden älter werden, aber sie werden auch länger
arbeiten müssen. 2 P.
Beispiel 2: Die Menschen werden älter werden, aber sie werden auch länger
arbeiten müssen, damit das Pensionssystem finanzierbar bleibt. 3 P.

≡ Die Angst vor falschen Entscheidungen ist zwar berechtigt, __________________

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≡ Unsere Stimmungslage wird nicht nur von unseren individuellen Emotionen

beeinflusst, __________________________________________________________

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≡ Weil man natürlich so oft wie möglich positive Gefühle wie Freude und

Geborgenheit spüren möchte, ___________________________________________

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Schreiben (25 P.)

Schreiben Sie entweder zu Aufgabe 1 (Grafik) ODER zu Aufgabe 2 (Impulstext) einen

argumentativen Text von 230 – 250 Wörtern. Die Zusammenfassung des Inhaltes der
Grafik darf maximal 100 Wörter lang sein.
- Verwenden Sie dabei auch komplexe Satzstrukturen und einen abwechslungsreichen
Wortschatz.
- Achten Sie auf den Aufbau (Einleitung, Hauptteil: Zusammenfassung und
Argumentation, Schluss).
- Sie erhalten Punkte für Inhalt, Aufbau, Wortschatz und Sprachrichtigkeit Ihres Textes.

AUFGABE 1: Grafik
Analysieren Sie die Grafik „Es lebe der Sport... “ und fassen Sie die wichtigsten
Informationen zusammen. Gehen Sie dabei auf folgende Aspekte ein:

• Welche Besonderheiten in der Grafik fallen Ihnen auf?

• Nehmen Sie persönlich Stellung zu der Grafik.
• Welche Gründe vermuten Sie für die große Beliebtheit von Radfahren?
• Wie würde die Grafik in Ihrem Herkunftsland aussehen? Was vermuten Sie?
• Wie oft pro Woche betätigen Sie sich sportlich? Oder: Welchen Sport üben
Sie persönlich aus und wie oft?

(Grafik: http://media.arbeiterkammer.at/PDF/AKFS_Juli_Aug_2015.pdf S. 12)

Sporteln = Sport treiben/machen

Radeln = Rad fahren
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AUFGABE 2: Impulstext

 Schreiben Sie eine Zusammenfassung der für Sie wichtigen Informationen des Artikels.
 Wie ist Ihre persönliche Meinung zu diesem Thema?
 Welche konkreten Probleme kommen auf Menschen zu, die Schwierigkeiten beim Lesen
und Schreiben haben?
 Welche Hilfsmaßnahmen könnte man Ihrer Meinung nach ergreifen, um die Zahl der
AnalphabetInnen zu verringern?
 Gibt es dieses Problem auch in Ihrem Herkunftsland? Welche Hilfsprogramme kennen Sie?

970.000 funktionale Analphabeten

Fast eine Million ÖsterreicherInnen im Alter von 16 bis 65 Jahren können nur unzureichend
lesen und schreiben. Somit sind 17,1 Prozent funktionale AnalphabetInnen. Damit liegt
Österreich bei der Lesekompetenz unter dem Durchschnitt der teilnehmenden OECD-
Länder.

Analphabetismus in diesem Sinn darf man sich allerdings nicht so vorstellen, dass die davon
betroffenen Personen überhaupt nicht lesen oder schreiben können. Nach Auskunft von
Astrid Klopf-Kellerer von der Initiative Erwachsenenbildung im Bereich Basisbildung der
Volkshochschulen können Buchstaben, einzelne Wörter und kurze Sätze sehr wohl erfasst,
ganze Textstellen aber nicht verstanden werden. Komplizierte Schreiben oder
Behördenbriefe schon gar nicht.

Die Auswirkungen auf das Leben im Alltag sind dramatisch: negative Schulerfahrungen,
Diskriminierung, Minderwertigkeitsgefühl. Von der Unfähigkeit zu lesen und zu schreiben
darf niemand erfahren, oft nicht einmal die eigene Familie. Die alles entscheidende Frage in
diesem Zusammenhang aber ist: Wie kann es sein, dass Jugendliche aus dem
Pflichtschulsystem überhaupt ohne ausreichende Lese- und Schreibfähigkeit entlassen
werden können? Experten der Erwachsenenbildung beantworten sie so: Im derzeitigen
Schulsystem sei eine ausreichende Förderung aller betroffener Schüler nicht vorgesehen.
Entweder würden die individuellen Bedürfnisse und Schwächen gar nicht erkannt oder es
fehlten die Ressourcen für individuelle Betreuung. Vernachlässigungen durch die Eltern
könnten nicht immer ausgeglichen werden. Durch Kurse in der Erwachsenenbildung kann
das Versäumte nachgeholt werden. Wie Betroffene davon erfahren können, wenn sie gar
nicht lesen können, ist eine weitere gesellschaftliche Herausforderung.

Basiert auf (gekürzt und geändert): http://diepresse.com/home/bildung/schule/4680005/970000-funktionale-Analphabeten

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Gewählte Aufgabe: ___________

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