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EINBLICKE Putzausstellung vom

11. Oktober – 8. November 2019


Vernissage «Vom
Mischen und Auftragen» Referate und Diskussion mit:
Knapkiewicz & Fickert Architekten
Lorenzo Gregori, Leu & Partner Bau AG
Donnerstag 10. Oktober Thomas Klug, Keimfarben AG

18:00 Uhr
Eintritt frei, Anmeldung bis 8. Oktober
an [email protected]

Putz – Ein handwerklicher Baustoff


Die Putzausstellung «vom Mischen und Auftragen», kuratiert von Lorenzo Gregori und
Thomas Klug, zeigt anhand einer grossen Anzahl von Mustern die vielfältigen Facetten
der Gestaltungsmöglichkeiten von Putzen. Ausserdem werden Werkzeuge zur
Bearbeitung vorgestellt und unterschiedliche Methoden der Farbgebung
veranschaulicht.

In den Arbeiten von Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert spielt die
Auseinandersetzung mit dem Material Putz eine wichtige Rolle. Anhand einer Auswahl
von Projekten sprechen sie an der Eröffnung der Ausstellung über ihren bewussten und
präzis angewandten Umgang mit dem Material. Die Kuratoren führen in die Ausstellung
ein und erläutern ausgewählte, individuell angefertigte Exponate. In Anschluss an die
Kurzreferate findet eine Diskussion mit dem Publikum statt.
Glatter Putz und Kammputz, Siedlung Klee, Affoltern Zürich, Knapkiewicz & Fickert, 2011, Bild: Knauf/González

Letzte Schicht
Der Verputz ist eine letzte, dünne Schicht, die ein Gebäude umhüllt. Das Mischverhältnis
und die Technik des Auftragens definieren sowohl seine physikalischen Eigenschaften
als auch sein Erscheinungsbild. Die Oberflächenstruktur von Putz wird durch zahlreiche
Faktoren definiert: Der Körnigkeit, dem Glanzgrad oder der Farbigkeit. Auch die
Werkzeuge wie Mauerkellen oder Holzreibebretter hinterlassen ihre ganz spezifischen
Spuren an seiner Oberfläche. Die Struktur eines Putzes ist aber immer auch eine ganz
direkte Abbildung der Bewegungen des Handwerkers.

Die Putzsammlung der SBCZ

Die Qualität des Putzes


Putz ist so alt wie die Baugeschichte und ein relativ billiger Baustoff. Putz zeigt keine
konstruktiven Wahrheiten. Im Gegenteil, oft wurde er benutzt, um minderes Material zu
verstecken oder kostbares vorzutäuschen. Gerade das hat ihn zu den erstaunlichsten
Formen und Gestalten geführt. Er hat die Handwerker gefordert und sie haben dabei
raffinierte, kunstvolle Techniken entwickelt. So wird Putz durch die aufwendige
Bearbeitung zum kostbaren Baustoff.
Ob der Putz mit Ornamenten geschmückt, bemalt oder unbearbeitet ist, immer bildet er
den gestalterisch Willen des Architekten ab, ist er doch ein künstlich erschaffenes
Produkt. Putz kann nicht mit der Aura eines roh belassenen Materials trumpfen. Aber
gerade diese «bescheidene» Rolle des Putzes ist zugleich seine Qualität – Gnädig
überdeckt er so manche Ungenauigkeit. Geht es aber um Proportionen und Rhythmus
einer Fassade kann er die Gliederung der Fassade unterstreichen, überspitzen oder gar
auflösen wie kaum ein anderes Material.
(Auszug: «Über Putz - Oberflächen entwickeln und realisieren» gta Verlag, 2012)

Wohnüberbauung Lokomotive, Winterthur, Knapkiewicz & Fickert, 2006, Bild: Archipicture

Präzise Verwendung
In den Bauten von Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert spielt der Aussenputz von
Beginn weg eine tragende Rolle. Wie kaum ein anderes zeitgenössisches
Architekturbüro setzten sie den Putz im weiten Rahmen seiner Möglichkeiten ein. Bei
der Wohnüberbauung Lokomotive in Winterthur wird der raue Verputz von glatt
verputzten, weissen Bändern strukturiert und evoziert das Bild von aussenliegendem
und ausgefachtem Betontragwerk der industriellen Zweckbauten. Bei der
Wohnüberbauung Klee in Zürich Affoltern wird ein Gitternetz aus feinem weissen Putz
mit erdig grünen Flächen aus grobem Kammputz so gefüllt, dass sich die
Geschossigkeit der Gebäude auflöst. Gleichsam wird aber übergeordnet auch eine
klassische, dreiteilige Fassadengliederung geschaffen. Bei den Wohnhäusern am
Rigiplatz übernimmt der Wechsel von Farbe und Putz die Traufhöhen der Umgebung. Es
bindet sich so in den Kontext ein, um gleichzeitig auch die Heterogenität des Quartiers
und die Lage der Bauten zu unterstreichen. Auch bei kürzlich fertiggestellten oder im
Bau befindenden Gebäuden werden stetig neue Variationen von Aussenputzen
eingesetzt und somit ein weitreichender Beitrag zur Weiterentwicklung des Materials
gemacht.
Wohnhäuser am Rigiplatz, Knapkiewicz & Fickert, 2010, Bild: Archipicture

Knapkiewicz & Fickert


Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert gründeten ihr gemeinsames Büro 1992 in Zürich.
Beide haben an der ETH Zürich diplomiert und dort als Assistenten und Gastdozenten
(A. Fickert 1996–02, K.Knapkiewicz 1999, ETH Lausanne 2002–03) unterrichtet. Beide
lehren seit einigen Jahren an der Zürcher Hochschule Winterthur.
Der Wohnungsbau bildet von Beginn an einen Schwerpunkt ihrer gemeinsamen Arbeit
und sie spezialisierten sich schon früh darauf, immer wieder neue Themen darin zu
finden. In den letzten Jahren vertiefen sie in Büropraxis und Lehre vermehrt
städtebauliche Themen, die in Bauten wie der Wohnsiedlung «Klee» ihren deutlichen
Ausdruck findet. Im Moment bearbeiten sie unter anderem mehrere Neubauprojekte für
Wohnsiedlungen in Zürich.

Mit Handarbeit zum Kratzputz, Bild: l10mm.ch

Lorenzo Gregori
Lorenzo Gregori hat sich ganz den «wichtigsten 10mm von Bauteiloberflächen»
verschrieben. Er forscht, entwirft, berät und setzt mineralische Verputze, Klinker,
Steinzeug, Natursteine und Farben um. Er ist gelernter Maurer und Hochbauzeichner
und diplomierter Bauführer Hochbau. Seit 1998 forscht er intensiv im Bereich Farben
und Verputze, in der eigenen Praxis oder als Dozent an diversen Hochschulen, unter
anderem der Abteilung Architektur der ZHAW oder dem Haus der Farbe.
Als Inhaber der Leu & Partner AG beschäftigt er sich mit der Entwicklung, Konzeption
und Umsetzung von baubiologischen und nachhaltigen Oberflächen am Bau.

Thomas Klug
Nach einem abgebrochenen Theologiestudium in Zürich bildete sich Thomas Klug zum
Maler aus. Nach einem einjährigen Kirchenrestaurierungspraktikum gründete er sein
eigenes Malergeschäft mit Fokus Baubiologie. Es folgte eine Weiterbildung zum eidg.
dipl. Handwerker in der Denkmalpflege bevor er 1991 in den Aussendienst als
Technischer Berater der Keimfarben AG Schweiz einstieg. Seit 1995 ist er
Geschäftsführer der Keimfarben AG.
In seiner praktischen Tätigkeit und auch beim Unterrichten liegt der Schwerpunkt beim
Gebäudeschutz, Unterhalt und Gestaltung auf mineralischer Basis und der Weitergabe
historischer und traditioneller Anstrichstechniken in Theorie und Praxis.

Austellungspartner:

Rückblick September

EINBLICKE «Brick 18» Begleitveranstaltung mit Job Floris, 12. September

KONZEPT «Analoge Techniken für digitale Prozesse» Eine Gastveranstaltung von Grohe, 19. September
KONZEPT «Das dritte Leben», in Kooperation mit Open House Zürich, 26. September

Alle Videos unserer Veranstaltungen finden Sie hier.

Webseite
baumuster.ch

Adresse
Schweizer Baumuster-Centrale Zürich
Weberstrasse 4
8004 Zürich

+41 44 215 67 67
[email protected]

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag
von 09:00 bis 17:30 Uhr

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