01 Verhaltenskodex
01 Verhaltenskodex
UND GEMEINSCHAFTLICHEN
STATISTISCHEN STELLEN
Angenommen
Angenommen vom vom
Ausschuss
Ausschuss für
für das
das Europäische
Europäische Statistische
Statistische System
System
28.
28. September
September 2011
2011
Präambel
Vision des Europäischen Statistischen Systems1
„Das Europäische Statistische System wird im Bereich der statistischen
Informationsdienste weltweit führend sein und zum wichtigsten Informationslieferanten
für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten werden. Gestützt auf
wissenschaftliche Grundsätze und Methoden wird das Europäische Statistische
System ein Programm harmonisierter europäischer Statistiken anbieten und laufend
verbessern. Dies bildet eine wesentliche Grundlage für demokratische Prozesse und
Fortschritte in der Gesellschaft.“
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FACHLICHE UNABHÄNGIGKEIT
Die fachliche Unabhängigkeit der statistischen Stellen gegenüber anderen politischen, Regulierungs- oder
Verwaltungsstellen sowie gegenüber den Akteuren des Privatsektors ist der Garant für die Glaubwürdigkeit der
europäischen Statistiken.
Indikatoren
1.1: Die Unabhängigkeit der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat von politischer und anderer externer
Einflussnahme bei der Entwicklung, Erstellung und Verbreitung von Statistiken ist gesetzlich festgelegt und für
andere statistische Stellen gewährleistet.
1.2: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen sind auf einer hierarchischen Ebene angesiedelt, die den Zugang
zu hochrangigen politischen Entscheidungsträgern und Verwaltungsstellen gewährleistet. Die Leiterinnen und
Leiter verfügen über die höchstmöglichen fachlichen Qualifikationen.
1.3: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen sind dafür verantwortlich, dass die Entwicklung, Erstellung und
Verbreitung der Statistiken in unabhängiger Weise erfolgt.
1.4: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen tragen die alleinige Verantwortung für die Festlegung
der statistischen Methoden, Standards und Verfahren sowie des Inhalts und des Zeitplans der statistischen
Veröffentlichungen.
1.5: Die statistischen Arbeitsprogramme werden veröffentlicht, und über den Stand der Arbeiten wird regelmäßig
Bericht erstattet.
1.6: Statistische Veröffentlichungen sind klar als solche erkennbar und werden getrennt von politischen bzw.
Grundsatzerklärungen veröffentlicht.
1.7: Soweit angebracht, nehmen die nationalen statistischen Ämter und Eurostat und gegebenenfalls andere
statistische Stellen öffentlich Stellung zu statistischen Fragen, auch zu Kritik an amtlichen Statistiken und zu deren
Missbrauch.
1.8: Die Ernennung der Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und
gegebenenfalls anderer statistischer Stellen beruht allein auf deren fachlicher Eignung. Die Gründe für die
Beendigung der Amtszeit sind gesetzlich festgelegt. Darunter fallen nicht solche Gründe, die die fachliche oder
wissenschaftliche Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten.
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ANGEMESSENE RESSOURCEN
Die den statistischen Stellen zur Verfügung stehenden Ressourcen reichen aus, um den aktuellen statistischen
Erfordernissen Europas zu entsprechen.
Indikatoren
3.1: Es sind qualitativ angemessene und ausreichende Personal-, Finanz- und Datenverarbeitungs-Ressourcen
vorhanden, um dem aktuellen statistischen Bedarf zu entsprechen.
3.2: Umfang, Gliederungstiefe und Kosten der Statistiken entsprechen dem Bedarf.
3.3: Es gibt Verfahren, mit denen Forderungen nach neuen Statistiken gegenüber den Kosten dieser Statistiken
abgewogen und gerechtfertigt werden können.
3.4: Es gibt Verfahren, mit denen beurteilt werden kann, ob sämtliche Statistiken weiterhin benötigt werden
oder, ob die Erstellung eines Teils von ihnen eingestellt oder eingeschränkt werden kann, um Ressourcen
freizusetzen.
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STATISTISCHE GEHEIMHALTUNG
Die Anonymität der Datenlieferanten (private Haushalte, Unternehmen, Verwaltungen und andere Auskunftgebende
(Respondenten)), die Geheimhaltung ihrer Angaben und deren ausschließliche Verwendung für statistische Zwecke
sind unter allen Umständen gewährleistet.
Indikatoren
5.1: Die statistische Geheimhaltung ist gesetzlich vorgeschrieben.
5.2: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterzeichnen bei ihrer Einstellung rechtlich verbindliche Geheim-
haltungsverpflichtungen.
5.3: Die vorsätzliche Verletzung des Statistikgeheimnisses wird geahndet.
5.4: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten Leitlinien und Anweisungen für die Wahrung des
Statistikgeheimnisses bei der Erstellung und Verbreitung von Statistiken. Die Geheimhaltungspolitik wird der
Öffentlichkeit kommuniziert.
5.5: Physische, technische und organisatorische Vorkehrungen zum Schutz der Sicherheit und Integrität
statistischer Datenbanken sind getroffen.
5.6: Für externe Nutzerinnen und Nutzer, die auf statistische Mikrodaten zu Forschungszwecken zugreifen möchten,
gelten strenge Vorschriften.
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Statistische Prozesse
Bei der Organisation, Erhebung, Verarbeitung und Verbreitung europäischer Statistiken werden internationale
Standards, Leitlinien und vorbildliche Praktiken von den statistischen Stellen uneingeschränkt eingehalten.
Wenn die statistischen Stellen für ihr solides Management und ihre Effizienz bekannt sind, kommt dies
der Glaubwürdigkeit der Statistiken zugute. Die relevanten Aspekte in diesem Zusammenhang sind eine
solide Methodik, geeignete statistische Verfahren, die Vermeidung einer übermäßigen Belastung der
Auskunftgebenden (Respondenten) und Wirtschaftlichkeit.
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SOLIDE METHODIK
Qualitativ hochwertige Statistiken basieren auf einer soliden Methodik. Diese erfordert geeignete Instrumente und
Verfahren sowie ein entsprechendes Know-how.
Indikatoren
7.1: Der für europäische Statistiken verwendete allgemeine methodische Rahmen trägt europäischen und anderen
internationalen Standards, Leitlinien und vorbildlichen Praktiken Rechnung.
7.2: Es gibt Verfahren, die gewährleisten, dass Standardkonzepte, -definitionen und -klassifikationen in der
gesamten statistischen Stelle einheitlich verwendet werden.
7.3: Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, werden das Unternehmensregister und die Erhebungsgrundlagen für
Bevölkerungserhebungen regelmäßig evaluiert und erforderlichenfalls angepasst.
7.4: Zwischen den nationalen und den europäischen Klassifikationssystemen besteht eine enge Übereinstimmung.
7.5: Es werden Absolventen der einschlägigen Studiengänge eingestellt.
7.6: Die statistischen Stellen verfolgen eine Politik der kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
7.7: Zur Verbesserung der Methodik sowie der Wirksamkeit angewandter Methoden und, sofern möglich, zur
Förderung besserer Instrumente werden Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft durchgeführt.
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WIRTSCHAFTLICHKEIT
Ressourcen werden effektiv eingesetzt.
Indikatoren
10.1: Durch interne und unabhängige externe Maßnahmen wird der Ressourceneinsatz der statistischen Stelle überwacht.
10.2: Das Produktivitätspotenzial der Informations- und Kommunikationstechnologie wird bei der Datenerhebung,
-verarbeitung und -verbreitung soweit als möglich ausgeschöpft.
10.3: Zur Vergrößerung des statistischen Potenzials von Verwaltungsdaten und zur Begrenzung des Zurückgreifens
auf direkte Erhebungen werden proaktive Anstrengungen unternommen.
10.4: Zur Steigerung der Effizienz und Wirksamkeit fördern und realisieren die statistischen Stellen standardisierte Lösungen.
Statistische Produkte
Die angebotenen Statistiken entsprechen dem Nutzerbedarf. Die Statistiken stehen in Einklang mit
europäischen Qualitätsstandards und decken den Bedarf der europäischen Institutionen, Regierungen,
Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie der Öffentlichkeit im Allgemeinen. Wichtige Aspekte in
diesem Zusammenhang sind Relevanz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit, Aktualität, Kohärenz, Vergleichbarkeit
zwischen Regionen und Ländern sowie leichte Zugänglichkeit für die Nutzerinnen und Nutzer.
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RELEVANZ
Die europäischen Statistiken entsprechen dem Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer.
Indikatoren
11.1: Es gibt Verfahren zur Konsultation der Nutzerinnen und Nutzer, zur Überwachung der Relevanz bestehender
Statistiken und des Ausmaßes, in dem sie den Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer tatsächlich decken sowie zur
Einbeziehung des neu entstehenden Bedarfs und der neu entstehenden Prioritäten der Nutzerinnen und Nutzer.
11.2: Prioritäre Anforderungen werden erfüllt und im Arbeitsprogramm abgebildet.
11.3: Die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer wird regelmäßig überprüft und systematisch verfolgt.
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