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FÜR DIE NATIONALEN

UND GEMEINSCHAFTLICHEN
STATISTISCHEN STELLEN

Angenommen
Angenommen vom vom
Ausschuss
Ausschuss für
für das
das Europäische
Europäische Statistische
Statistische System
System
28.
28. September
September 2011
2011
Präambel
Vision des Europäischen Statistischen Systems1
„Das Europäische Statistische System wird im Bereich der statistischen
Informationsdienste weltweit führend sein und zum wichtigsten Informationslieferanten
für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten werden. Gestützt auf
wissenschaftliche Grundsätze und Methoden wird das Europäische Statistische
System ein Programm harmonisierter europäischer Statistiken anbieten und laufend
verbessern. Dies bildet eine wesentliche Grundlage für demokratische Prozesse und
Fortschritte in der Gesellschaft.“

Der Auftrag des Europäischen Statistischen Systems


„Wir stellen der Europäischen Union, der Welt und der Öffentlichkeit unabhängige und
qualitativ hochwertige Informationen über Wirtschaft und Gesellschaft auf europäischer,
nationaler und regionaler Ebene zur Verfügung und machen diese Informationen für die
Zwecke der Entscheidungsfindung, Forschung und Diskussion jedermann zugänglich.“
Um diesen Auftrag zu erfüllen und die Vision umzusetzen, streben die Mitglieder des Europäischen
Statistischen Systems nach Zusammenarbeit und kontinuierlichem Austausch mit den Nutzerinnen
und Nutzern. Dabei wird den Grundsätzen des Verhaltenskodex für europäische Statistiken und den
allgemeinen Qualitätsmanagementgrundsätzen, einschließlich Führungsverpflichtung, Partnerschaft,
Mitarbeiterzufriedenheit und kontinuierlichen Verbesserungen, sowie der Integration und
Harmonisierung Rechnung getragen.

Verhaltenskodex für europäische Statistiken


Der Verhaltenskodex für europäische Statistiken basiert auf 15 Grundsätzen für den institutionellen
Rahmen, die statistischen Prozesse und die statistischen Produkte. Für jeden Grundsatz bietet ein Satz
von Indikatoren vorbildlicher Praktiken eine Referenz für die Überprüfung der Umsetzung des Kodex. Die
Qualitätskriterien für europäische Statistiken sind im europäischen Statistikrecht2 festgelegt.
Statistische Stellen3, darunter die Kommission (Eurostat), nationale statistische Ämter und andere
einzelstaatliche Stellen, die für die Entwicklung, Erstellung und Verbreitung europäischer Statistiken4
verantwortlich sind, sowie Regierungen, Ministerien und der Europäische Rat verpflichten sich zur
Einhaltung des Kodex.
Die Grundsätze des Verhaltenskodex bilden zusammen mit den allgemeinen
Qualitätsmanagementgrundsätzen einen gemeinsamen Qualitätsrahmen für das Europäische
Statistische System.

1. Verordnung (EG) Nr. 223/2009, Artikel 4.


2. Verordnung (EG) Nr. 223/2009, Artikel 12.
3. Verordnung (EG) Nr. 223/2009, Artikel 4 und 5.
4. Verordnung (EG) Nr. 223/2009, Artikel 1. Im Verhaltenskodex werden „andere einzelstaatliche Stellen, die für die Entwicklung,
Erstellung und Verbreitung von europäischen Statistiken verantwortlich sind“ als „andere statistische Stellen“ bezeichnet.
Institutioneller Rahmen
Institutionelle und organisatorische Faktoren wirken sich maßgeblich auf den Wirkungsgrad und die
Glaubwürdigkeit einer Stelle aus, die europäische Statistiken entwickelt, erstellt und verbreitet. Die relevanten
Aspekte in diesem Zusammenhang sind fachliche Unabhängigkeit, das Mandat zur Datenerhebung, angemessene
Ressourcen, die Verpflichtung zur Qualität, statistische Geheimhaltung, Unparteilichkeit und Objektivität.

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FACHLICHE UNABHÄNGIGKEIT
Die fachliche Unabhängigkeit der statistischen Stellen gegenüber anderen politischen, Regulierungs- oder
Verwaltungsstellen sowie gegenüber den Akteuren des Privatsektors ist der Garant für die Glaubwürdigkeit der
europäischen Statistiken.
Indikatoren
1.1: Die Unabhängigkeit der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat von politischer und anderer externer
Einflussnahme bei der Entwicklung, Erstellung und Verbreitung von Statistiken ist gesetzlich festgelegt und für
andere statistische Stellen gewährleistet.
1.2: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen sind auf einer hierarchischen Ebene angesiedelt, die den Zugang
zu hochrangigen politischen Entscheidungsträgern und Verwaltungsstellen gewährleistet. Die Leiterinnen und
Leiter verfügen über die höchstmöglichen fachlichen Qualifikationen.
1.3: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen sind dafür verantwortlich, dass die Entwicklung, Erstellung und
Verbreitung der Statistiken in unabhängiger Weise erfolgt.
1.4: Die Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und gegebenenfalls die
Leiterinnen und Leiter anderer statistischer Stellen tragen die alleinige Verantwortung für die Festlegung
der statistischen Methoden, Standards und Verfahren sowie des Inhalts und des Zeitplans der statistischen
Veröffentlichungen.
1.5: Die statistischen Arbeitsprogramme werden veröffentlicht, und über den Stand der Arbeiten wird regelmäßig
Bericht erstattet.
1.6: Statistische Veröffentlichungen sind klar als solche erkennbar und werden getrennt von politischen bzw.
Grundsatzerklärungen veröffentlicht.
1.7: Soweit angebracht, nehmen die nationalen statistischen Ämter und Eurostat und gegebenenfalls andere
statistische Stellen öffentlich Stellung zu statistischen Fragen, auch zu Kritik an amtlichen Statistiken und zu deren
Missbrauch.
1.8: Die Ernennung der Leiterinnen und Leiter der nationalen statistischen Ämter und von Eurostat und
gegebenenfalls anderer statistischer Stellen beruht allein auf deren fachlicher Eignung. Die Gründe für die
Beendigung der Amtszeit sind gesetzlich festgelegt. Darunter fallen nicht solche Gründe, die die fachliche oder
wissenschaftliche Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten.

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MANDAT ZUR DATENERHEBUNG


Die statistischen Stellen haben ein eindeutiges gesetzliches Mandat zur Erhebung von Angaben für die Zwecke
europäischer Statistiken. Verwaltungen, Unternehmen und private Haushalte sowie die Öffentlichkeit im
weiteren Sinne können gesetzlich dazu verpflichtet werden, auf Anforderung statistischer Stellen für die Zwecke
europäischer Statistiken, den Zugriff auf Daten zu gewähren oder Daten zu liefern.
Indikatoren
2.1: Das Mandat der statistischen Stellen zur Erhebung von Angaben für die Entwicklung, Erstellung und Verbreitung
europäischer Statistiken ist gesetzlich festgelegt.
2.2: Die statistischen Stellen sind gesetzlich dazu befugt, Verwaltungsdaten zu statistischen Zwecken zu verwenden.
2.3: Die statistischen Stellen können die Beantwortung bei statistischen Erhebungen auf der Basis einer
Rechtsgrundlage verbindlich vorschreiben.
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ANGEMESSENE RESSOURCEN
Die den statistischen Stellen zur Verfügung stehenden Ressourcen reichen aus, um den aktuellen statistischen
Erfordernissen Europas zu entsprechen.
Indikatoren
3.1: Es sind qualitativ angemessene und ausreichende Personal-, Finanz- und Datenverarbeitungs-Ressourcen
vorhanden, um dem aktuellen statistischen Bedarf zu entsprechen.
3.2: Umfang, Gliederungstiefe und Kosten der Statistiken entsprechen dem Bedarf.
3.3: Es gibt Verfahren, mit denen Forderungen nach neuen Statistiken gegenüber den Kosten dieser Statistiken
abgewogen und gerechtfertigt werden können.
3.4: Es gibt Verfahren, mit denen beurteilt werden kann, ob sämtliche Statistiken weiterhin benötigt werden
oder, ob die Erstellung eines Teils von ihnen eingestellt oder eingeschränkt werden kann, um Ressourcen
freizusetzen.

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VERPFLICHTUNG ZUR QUALITÄT


Die statistischen Stellen sind zur Qualität verpflichtet. Sie ermitteln systematisch und regelmäßig Stärken und
Schwächen mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der Prozess- und Produktqualität.
Indikatoren
4.1: Die Qualitätspolitik ist festgelegt und öffentlich zugänglich. Für das Qualitätsmanagement sind
Organisationsstruktur und -instrumente vorhanden.
4.2: Verfahren zur Planung und Überwachung der Qualität des statistischen Produktionsprozesses sind vorhanden.
4.3: Die Produktqualität wird regelmäßig überwacht und im Hinblick auf mögliche Zielkonflikte beurteilt. Die
Qualitätsberichterstattung erfolgt gemäß den Qualitätskriterien für europäische Statistiken.
4.4: Die wichtigsten statistischen Produkte werden, falls angemessen, auch unter Hinzuziehung externer
Sachverständiger, regelmäßig gründlich überprüft.

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STATISTISCHE GEHEIMHALTUNG
Die Anonymität der Datenlieferanten (private Haushalte, Unternehmen, Verwaltungen und andere Auskunftgebende
(Respondenten)), die Geheimhaltung ihrer Angaben und deren ausschließliche Verwendung für statistische Zwecke
sind unter allen Umständen gewährleistet.
Indikatoren
5.1: Die statistische Geheimhaltung ist gesetzlich vorgeschrieben.
5.2: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterzeichnen bei ihrer Einstellung rechtlich verbindliche Geheim-
haltungsverpflichtungen.
5.3: Die vorsätzliche Verletzung des Statistikgeheimnisses wird geahndet.
5.4: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten Leitlinien und Anweisungen für die Wahrung des
Statistikgeheimnisses bei der Erstellung und Verbreitung von Statistiken. Die Geheimhaltungspolitik wird der
Öffentlichkeit kommuniziert.
5.5: Physische, technische und organisatorische Vorkehrungen zum Schutz der Sicherheit und Integrität
statistischer Datenbanken sind getroffen.
5.6: Für externe Nutzerinnen und Nutzer, die auf statistische Mikrodaten zu Forschungszwecken zugreifen möchten,
gelten strenge Vorschriften.
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UNPARTEILICHKEIT UND OBJEKTIVITÄT


Die statistischen Stellen entwickeln, erstellen und verbreiten europäische Statistiken unter Wahrung der
wissenschaftlichen Unabhängigkeit und in objektiver, professioneller und transparenter Weise, wobei alle
Nutzerinnen und Nutzer gleich zu behandeln sind.
Indikatoren
6.1: Die Statistiken werden auf einer von statistischen Überlegungen getragenen objektiven Grundlage erstellt.
6.2: Die Wahl der Quellen und der statistischen Methoden sowie alle Entscheidungen bezüglich der Verbreitung von
Statistiken erfolgt aufgrund von statistischen Überlegungen.
6.3: Werden in veröffentlichten Statistiken Fehler festgestellt, so werden sie zum frühest möglichen Zeitpunkt
berichtigt, und die Öffentlichkeit wird davon in Kenntnis gesetzt.
6.4: Informationen zu den verwendeten Methoden und Verfahren sind öffentlich zugänglich.
6.5: Das Datum und der Zeitpunkt, zu dem statistische Daten veröffentlicht werden, werden vorab mitgeteilt.
6.6: Alle größeren Revisionen und Änderungen der Methoden werden vorab angekündigt.
6.7: Alle Nutzerinnen und Nutzer haben gleichzeitigen und gleichberechtigten Zugang zu statistischen Daten.
Jeglicher bevorzugte Vorabzugang externer Nutzerinnen und Nutzer ist beschränkt, kontrolliert und wird öffentlich
bekanntgegeben. Falls Daten unberechtigterweise an die Öffentlichkeit gelangen, werden die Modalitäten der
Vorabfreigabe so überarbeitet, dass die Unparteilichkeit gewährleistet ist.
6.8: Die Veröffentlichung statistischer Ergebnisse und entsprechende Erklärungen auf Pressekonferenzen erfolgen
objektiv und unparteilich.

Statistische Prozesse
Bei der Organisation, Erhebung, Verarbeitung und Verbreitung europäischer Statistiken werden internationale
Standards, Leitlinien und vorbildliche Praktiken von den statistischen Stellen uneingeschränkt eingehalten.
Wenn die statistischen Stellen für ihr solides Management und ihre Effizienz bekannt sind, kommt dies
der Glaubwürdigkeit der Statistiken zugute. Die relevanten Aspekte in diesem Zusammenhang sind eine
solide Methodik, geeignete statistische Verfahren, die Vermeidung einer übermäßigen Belastung der
Auskunftgebenden (Respondenten) und Wirtschaftlichkeit.

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SOLIDE METHODIK
Qualitativ hochwertige Statistiken basieren auf einer soliden Methodik. Diese erfordert geeignete Instrumente und
Verfahren sowie ein entsprechendes Know-how.
Indikatoren
7.1: Der für europäische Statistiken verwendete allgemeine methodische Rahmen trägt europäischen und anderen
internationalen Standards, Leitlinien und vorbildlichen Praktiken Rechnung.
7.2: Es gibt Verfahren, die gewährleisten, dass Standardkonzepte, -definitionen und -klassifikationen in der
gesamten statistischen Stelle einheitlich verwendet werden.
7.3: Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, werden das Unternehmensregister und die Erhebungsgrundlagen für
Bevölkerungserhebungen regelmäßig evaluiert und erforderlichenfalls angepasst.
7.4: Zwischen den nationalen und den europäischen Klassifikationssystemen besteht eine enge Übereinstimmung.
7.5: Es werden Absolventen der einschlägigen Studiengänge eingestellt.
7.6: Die statistischen Stellen verfolgen eine Politik der kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
7.7: Zur Verbesserung der Methodik sowie der Wirksamkeit angewandter Methoden und, sofern möglich, zur
Förderung besserer Instrumente werden Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft durchgeführt.
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GEEIGNETE STATISTISCHE VERFAHREN


Geeignete statistische Verfahren – von der Erhebung bis zur Validierung der Daten – bilden die Grundlage für
qualitativ hochwertige Statistiken.
Indikatoren
8.1: Falls europäische Statistiken auf Verwaltungsdaten basieren, werden die für administrative Zwecke
verwendeten Definitionen und Konzepte den Erfordernissen der Statistik soweit wie möglich angepasst.
8.2: Die Fragebogen für statistische Erhebungen werden vor der Erhebung der Daten systematisch getestet.
8.3: Die Erhebungspläne sowie die Stichprobenziehung und Schätzverfahren basieren auf soliden Grundlagen
und werden regelmäßig überprüft und erforderlichenfalls überarbeitet.
8.4: Die Datengewinnung sowie die Eingabe und Kodierung der Daten werden regelmäßig kontrolliert und
erforderlichenfalls angepasst.
8.5: Für das Editieren und Imputationen werden geeignete Verfahren eingesetzt, die regelmäßig überprüft und
erforderlichenfalls überarbeitet oder aktualisiert werden.
8.6: Revisionen erfolgen nach standardisierten, bewährten und transparenten Verfahren.
8.7: Die statistischen Stellen sind an der Gestaltung von Verwaltungsdaten beteiligt, um deren Eignung für
statistische Zwecke zu erhöhen.
8.8: Es werden Vereinbarungen mit den Eignern von Verwaltungsdaten getroffen, in denen die gemeinsame
Verpflichtung zur Nutzung dieser Daten für statistische Zwecke bekräftigt wird.
8.9: Die statistischen Stellen arbeiten mit den Eignern von Verwaltungsdaten zusammen, um die Datenqualität
zu gewährleisten.

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VERMEIDUNG EINER ÜBERMÄSSIGEN BELASTUNG


DER AUSKUNFTGEBENDEN (RESPONDENTEN)
Der Beantwortungsaufwand steht in einem angemessenen Verhältnis zum Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer und
ist für die Auskunftgebenden (Respondenten) nicht übermäßig hoch. Die statistischen Stellen überwachen den
Beantwortungsaufwand und legen Ziele für dessen schrittweise Verringerung fest.
Indikatoren
9.1: Der Bedarf an Angaben für europäische Statistiken wird in Bezug auf Umfang und Gliederungstiefe auf das
absolut erforderliche Maß begrenzt.
9.2: Der Beantwortungsaufwand wird so gleichmäßig wie möglich auf die Erhebungspopulationen verteilt.
9.3: Die von den Unternehmen verlangten Angaben werden soweit möglich direkt aus deren Buchhaltung entnommen,
und im Interesse der leichteren Übermittlung dieser Angaben werden möglichst elektronische Hilfsmittel eingesetzt.
9.4: Administrative Datenquellen werden – wann immer möglich – herangezogen, um doppelte Datenanforderungen zu vermeiden.
9.5: Innerhalb der statistischen Stellen erfolgt generell eine gemeinsame Datennutzung, um eine Vervielfachung
der Erhebungen zu vermeiden.
9.6: Die statistischen Stellen fördern Maßnahmen, die die Verknüpfung von Datenquellen ermöglichen, um den
Beantwortungsaufwand zu reduzieren.

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WIRTSCHAFTLICHKEIT
Ressourcen werden effektiv eingesetzt.
Indikatoren
10.1: Durch interne und unabhängige externe Maßnahmen wird der Ressourceneinsatz der statistischen Stelle überwacht.
10.2: Das Produktivitätspotenzial der Informations- und Kommunikationstechnologie wird bei der Datenerhebung,
-verarbeitung und -verbreitung soweit als möglich ausgeschöpft.
10.3: Zur Vergrößerung des statistischen Potenzials von Verwaltungsdaten und zur Begrenzung des Zurückgreifens
auf direkte Erhebungen werden proaktive Anstrengungen unternommen.
10.4: Zur Steigerung der Effizienz und Wirksamkeit fördern und realisieren die statistischen Stellen standardisierte Lösungen.
Statistische Produkte
Die angebotenen Statistiken entsprechen dem Nutzerbedarf. Die Statistiken stehen in Einklang mit
europäischen Qualitätsstandards und decken den Bedarf der europäischen Institutionen, Regierungen,
Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie der Öffentlichkeit im Allgemeinen. Wichtige Aspekte in
diesem Zusammenhang sind Relevanz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit, Aktualität, Kohärenz, Vergleichbarkeit
zwischen Regionen und Ländern sowie leichte Zugänglichkeit für die Nutzerinnen und Nutzer.

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RELEVANZ
Die europäischen Statistiken entsprechen dem Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer.
Indikatoren
11.1: Es gibt Verfahren zur Konsultation der Nutzerinnen und Nutzer, zur Überwachung der Relevanz bestehender
Statistiken und des Ausmaßes, in dem sie den Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer tatsächlich decken sowie zur
Einbeziehung des neu entstehenden Bedarfs und der neu entstehenden Prioritäten der Nutzerinnen und Nutzer.
11.2: Prioritäre Anforderungen werden erfüllt und im Arbeitsprogramm abgebildet.
11.3: Die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer wird regelmäßig überprüft und systematisch verfolgt.

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GENAUIGKEIT UND ZUVERLÄSSIGKEIT


Die europäischen Statistiken spiegeln die Realität genau und zuverlässig wider.
Indikatoren
12.1: Die Basisdaten, die vorläufigen Ergebnisse und die statistischen Produkte werden regelmäßig evaluiert und validiert.
12.2: Stichprobenfehler und Nicht-Stichprobenfehler werden gemessen und systematisch gemäß den europäischen
Standards dokumentiert.
12.3: Zur Verbesserung statistischer Prozesse werden Datenrevisionen regelmäßig analysiert.

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AKTUALITÄT UND PÜNKTLICHKEIT


Die europäischen Statistiken sind aktuell und werden pünktlich veröffentlicht.
Indikatoren
13.1: Die Aktualität erfüllt europäische und andere internationale Veröffentlichungsstandards.
13.2: Für die Veröffentlichung der Statistiken wird ein täglicher Standardzeitpunkt bekanntgegeben.
13.3: Die Periodizität der Statistiken trägt dem Nutzerbedarf weitestmöglich Rechnung.
13.4: Abweichungen vom Veröffentlichungskalender werden vorab bekanntgegeben und erläutert, und ein neuer
Veröffentlichungszeitpunkt wird festgesetzt.
13.5: Vorläufige Ergebnisse von akzeptabler Gesamtgenauigkeit können veröffentlicht werden, wenn dies für
nützlich erachtet wird.
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KOHÄRENZ UND VERGLEICHBARKEIT
Die europäischen Statistiken sind untereinander und im Zeitablauf konsistent und zwischen Regionen und
Ländern vergleichbar; es ist möglich, miteinander in Beziehung stehende Daten aus unterschiedlichen Quellen zu
kombinieren und gemeinsam zu verwenden.
Indikatoren
14.1: Die Statistiken sind in sich kohärent und konsistent (d. h. die rechnerischen und buchungstechnischen
Identitätsbeziehungen bleiben gewahrt).
14.2: Die Statistiken sind über einen ausreichenden Zeitraum betrachtet vergleichbar.
14.3: Die Erstellung der Statistiken erfolgt auf der Grundlage von einheitlichen Standards in Bezug auf den
Geltungsbereich, die Definitionen, die Einheiten und die Klassifikationen, die für die verschiedenen Erhebungen
und Quellen gelten.
14.4: Die Statistiken aus den verschiedenen Quellen und von verschiedener Periodizität werden verglichen und
miteinander in Einklang gebracht.
14.5: Die Vergleichbarkeit der Daten verschiedener Länder wird innerhalb des Europäischen Statistischen Systems
durch regelmäßige Kontakte zwischen dem Europäischen Statistischen System und anderen statistischen Systemen
gewährleistet. Methodische Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und
Eurostat durchgeführt.

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ZUGÄNGLICHKEIT UND KLARHEIT


Die europäischen Statistiken werden klar und verständlich präsentiert, in geeigneter und benutzerfreundlicher
Weise veröffentlicht und sind zusammen mit einschlägigen Metadaten und Erläuterungen entsprechend dem
Grundsatz der Unparteilichkeit verfügbar und zugänglich.
Indikatoren
15.1: Die Statistiken und die entsprechenden Metadaten werden in einer Weise präsentiert und archiviert, die eine
korrekte Interpretation und aussagekräftige Vergleiche erleichtert.
15.2: Die Verbreitung erfolgt mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologie sowie, falls
angemessen, durch gedruckte Veröffentlichungen.
15.3: Maßgeschneiderte Analysen werden, wenn dies möglich ist, bereitgestellt und die Öffentlichkeit wird davon
in Kenntnis gesetzt.
15.4: Der Zugang zu Mikrodaten ist zu Forschungszwecken gestattet und unterliegt besonderen Regeln oder
Vorschriften.
15.5: Die Metadaten sind im Einklang mit standardisierten Metadaten-Systemen dokumentiert.
15.6: Die Nutzerinnen und Nutzer werden fortlaufend über die Methodik der statistischen Prozesse, einschließlich
der Verwendung von Verwaltungsdaten, informiert.
15.7: Die Nutzerinnen und Nutzer werden fortlaufend über die Qualität der statistischen Produkte in Bezug auf die
Qualitätskriterien für europäische Statistiken informiert.

FÜR ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN:


http://ec.europa.eu/eurostat/quality – E-Mail: [email protected]

ISBN 978-92-79-21678-7 – doi:10.2785/18388 – Cat. No KS-32-11-955-DE-C

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