Hausarbeit VWL Globalisierung Regionalisierung Und Internationalisierung Der Weltwirtschaft Ahx2265
Hausarbeit VWL Globalisierung Regionalisierung Und Internationalisierung Der Weltwirtschaft Ahx2265
im Rahmen des
Seminars zur allgemeinen VWL SS 1997
Fach: Volkswirtschaftslehre
Leiter: Prof. Dr. Klaus Dorner
Betreuer: Dipl. Kfm. Björn Paape
vorgelegt an der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen
Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften und Didaktik der
Wirtschaftslehre
1 EINLEITUNG ......................................................................................................................1
2 BEGRIFFSBESTIMMUNG ...............................................................................................4
5 ANHANG ............................................................................................................................19
Bis in die 70er Jahre hinein beschränkten sich die Strategien der Unternehmen der
Industriestaaten zur Erschließung internationaler Märkte und Ressourcen
weitestgehend auf den reinen Ex- und Import von Waren und Rohstoffen sowie auf
Direktinvestitionen in Form von (100%igen) Tochtergesellschaften.
Durch den Wegfall diverser Grenzen und Beschränkungen sowie den einhergehenden
Wandel der Märkte zeichnet sich seit den 80er Jahren hierin eine deutliche
Veränderung ab. Vermehrt drängen neue Anbieter, insbesondere aus den
Entwicklungs- und Schwellenländern Lateinamerikas und dem pazifischen Raum,
sowie des ehemaligen „Ostblocks“ auf die Weltmärkte, fragen Produkte nach und
bieten ihrerseits Produkte und besonders Ressourcen an. Nicht zuletzt durch das
deutlich niedrigere Lohnniveau dieser Länder geraten die Unternehmen der
Industriestaaten hierdurch unter einen immer stärker werdenden Kostendruck, was
eine Diskussion um Erfolgsfaktoren1 und den „optimalen Produktionsstandort“
entfachte.
Die Unternehmen der Industriestaaten reagieren auf den postulierten Wandel häufig,
indem sie zwischen den beiden Extremen (reiner Ex-/ Import und Direktinvestition)
immer mehr Formen der grenzüberschreitenden Kooperationen etablieren. Die
Gründe hierfür sind ebenso vielfältig wie die neue entstehenden Kooperationsformen.
1.1 Problemstellung
1
vgl. Mirow, Michael, Erfolgsfaktoren, in: Technische Rundschau Jg. 83, Nr. 25, 1991, S. 24 ff.
vgl. Rugman, Alan, International Business, McGraw-Hill Inc. 1995
1
Einleitung
Ziel dieser Arbeit ist es, die Begriffe Globalisierung, Regionalisierung und
Internationalisierung einzuordnen und die damit verbundenen Effekte und
Auswirkungen zu skizzieren um einen Einstieg in die Diskussion der
Gesamtproblematik zu ermöglichen.
1.3 Vorgehensweise
Da, wie bereits erwähnt, die Begriffe häufig unterschiedlich gebraucht und definiert
werden, soll zu Beginn der Arbeit eine kurze Eingrenzung gegeben werden. Hierzu
werden einige Erklärungsansätze der Internationalisierung skizziert und anschließend
einige „Standarddefinitionen“ wiedergegeben. Anschließend hieran werden
Einflußfaktoren, Merkmale und Strukturparameter aufgezeigt, welche die
(praktischen) Erscheinungsformen internationaler Unternehmen charakterisieren
sowie einige Erscheinungsformen und Unternehmensmodelle vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden die wesentlichsten Auswirkungen, sowie die Grenzen einer
Globalisierung umrissen, soweit diese z.Zt. absehbar sind.
2
Einleitung
3
2 Begriffsbestimmung
Neben den klassischen Ansätzen wie der Theorie des komparativen/ absoluten
Kostenvorteils, existieren noch zahlreiche weitere Erklärungsansätze der
Internationalisierung. Die wichtigsten Ansätze sollen im folgenden kurz skizziert
werden1.
Die Theorie des evulutorischen Marktkonzeptes (Vernon) basiert auf der These,
daß die Dominanz der erfolgsbestimmenden Faktoren mit der Stellung im
Produktlebenszyklus wechselt (vgl. Abb. A1 im Anhang). Während in der
Innovationsphase in erster Linie Ingenieurleistungen und die Nähe zum Markt sowie
eine flexible Unternehmensstruktur benötigt werden, überwiegt bei reifen Produkten
die Bedeutung von rationellen und besonders preiswerten Fertigungsverfahren.
Daraus folgt, das neue Produkte in high-tech Länder entwickelt, und in der
Wachstums- und Reifephase in Niedriglohnländern produziert werden.
1
vgl. N.N. Gabler Wirtschaftslexikon 12. Auflage, 1988 S. 2610 ff.
4
Begriffsbestimmung
Der eklektische Ansatz (Dunning) resultiert aus der Tatsache, daß sich die einzelnen
Theorien gegenseitig nicht ausschließen, sondern häufig sogar ergänzen. Er ist somit
eine Synthese einer Vielzahl von Ansätzen, insbesondere der
Internationalisierungstheorie und der Theorie des monopolistischen Vorteils.
2.2 Definitionen
5
Begriffsbestimmung
Schwab, Klaus1 in: Pieper, Nikolaus, Der Wettbewerb, in: Zeitpunkte 1/97 S. 9
Als gemeinsame Basis für die weitere Arbeit (Diskussion) sollen die folgenden
Begriffseingrenzungen dienen.
Internationalisierung ... Nutzung der Möglichkeiten, welche durch den Wandel der
Märkte, Öffnung der Grenzen und Fortschritt der Technik geboten werden.
2.3 Einflußfaktoren
Im folgenden soll eine kurze Übersicht über die wesentlichsten Einflußfaktoren auf
die Globalisierung aufgezeigt werden. Im wesentlichen handelt es sich um:
Auf diese Faktoren im einzelnen näher einzugehen würde den Rahmen dieser Arbeit
bei weitem sprengen, festzuhalten ist jedoch, daß es in (fast) allen Bereichen zum
Teil gravierende Veränderungen gegeben hat. So sind die Zölle und Steuern aufgrund
diverser Abkommen und Maßnahmen z.T. erheblich gesunken, ebenso die Kosten für
1
Schwab, Klaus, Präsident des World Economic Forum und Organisator des alljährlichen Welt-
Manager-Treffens von Davos.
2
So betrachtet z.B. Percy Barnevik, Chef des „global players“ ABB, die Zentrale als Ort „an dem
meine Post eintrifft bevor die wichtigen Briefe dorthin gefaxt werden, wo ich mich gerade befinde“.
in: N.N., Allein der Markt regiert, in: Der Spiegel 39/1996 S. 85
6
Begriffsbestimmung
Bei näherer Betrachtung lassen sich die „Neuen Formen der Internationalisierung“
jedoch als Zwischenformen der ersten beiden (Extrem-)Formen darstellen.
Auch wenn eine solche Abgrenzungen der Erscheinungsformen in der Literatur nicht
immer gleichgerichtet vorgenommen wird, so lassen sich dennoch die folgenden
Merkmale und Strukturparameter zur Charakterisierung eines Unternehmens
ableiten:
• Umfang/ Intensität, mit der die Kooperationspartner verbunden sind. Hierbei kann
z.B. zwischen reinem Kapitaltransfer, dem Transfer von Managementfähigkeiten
1
Vgl. Borner 1987, in: Rath, Herbert, Neue Formen, Band 8, 1990, S. 6.
7
Begriffsbestimmung
• Grad der Adaption der Landeskultur und der gegebenen Besonderheiten des
jeweiligen Landes innerhalb der Unternehmenskultur und -philosophie.
Kombiniert man die möglichen Ausprägungen der oben aufgeführten Merkmale und
Parameter, so lassen sich neben den beiden Extremformen „reiner“ Import/ Export
und Direktinvestition (100%ige) Tochter diverse Unternehmensmodelle ableiten
(vgl. Abb. A3 im Anhang). Durch Auftragen und Gegenüberstellen der
Ausprägungen (vgl. Abb. A2 im Anhang) werden die Parallelen, Gemeinsamkeiten
und Unterschiede deutlich. Tabelle 3.1 gibt einen Überblick über die zur Zeit
aktuellsten bzw. meistverbreitesten Kooperationsformen, Tab. 3.2 zeigt mögliche
Unternehmensformen.
8
Begriffsbestimmung
Anzumerken ist, daß von einem Unternehmen durchaus mehrere Formen zugleich
verfolgt werden können, bzw. dieses weitere (Zwischen-)Formen entwickelt hat.
Zudem werden die Begriffe in der Literatur vielfach unterschiedlich definiert und
aufgefaßt (z.B. die Bedeutung von Standardisierung), so daß hier nur eine Art
„gemeinsamer Nenner“ aufgezeigt werden kann.
Quelle: vgl. Beddows, Peter, Strategien, in: Jahrbuch d. Weiterbildung, 1996, S.62 ff.
9
Begriffsbestimmung
10
3 Auswirkungen und Grenzen der Globalisierung
Die Auswirkungen der Globalisierung sind weitreichend, so daß sie im folgenden nur
kurz skizziert werden können. Auch ist derzeit nur ein Trend zu erkennen und ein
Ende der Entwicklung noch nicht absehbar.
Aufgrund der besonderen Relevanz für den Standort Deutschland werden die
Aspekte Arbeitsmarkt und politische Auswirkungen im folgenden separat
angesprochen.
Die Tatsache, daß Unternehmen sich nicht mehr auf den reinen Ex-/ Import von
Waren und Dienstleistungen beschränken, sondern ganze Werke dorthin verlagern,
wo eine Produktion lohnenswerter erscheint, bzw. wo „eine Unterversorgung des
Marktes„ gesehen wird, zieht weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen nach sich.
Es lassen sich eine Vielzahl von Indikatoren für eine Globalisierung der
Weltwirtschaft anführen. Einer der „wichtigsten“ sind zweifellos die aus der
Globalisierung resultierenden Zahlungsströme.
Bis Dato am weitesten fortgeschritten ist die Globalisierung auf den Finanzmärkten1
ausgelöst durch eine Revolution in der Kommunikationstechnik sind hier heute
Grenzen praktisch (fast) nicht mehr vorhanden, was sich wiederum in
Zahlungsströmen/ Geldbewegungen ausdrückt (vgl. Tab. 2 im Anhang)
1
vgl. Schuhmacher, Oliver, In Sekunden, in: Zeitpunkte 1/97 S. 18 ff.
11
Auswirkungen und Grenzen
Gravierend für den Standort Deutschland gravierend ist z.Zt. insbesondere der
Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze, denn viele (deutsche) Konzerne wachsen im
Ausland, während in Deutschland Stellen abgebaut werden2.
Der Unternehmenserfolg wird auf einer Vielzahl von regionalen und nationalen
Märkten gesucht, dieses wird jedoch immer weniger durch reinen Export erreicht,
sondern es werden vermehrt die Produktionsaktivitäten in die „Währungszonen des
Vertriebes plaziert“3. Durch den Fortschritt im Kommunikationssektor eröffnen sich
den Konzernen hierzu ganz neue Möglichkeiten. So läßt Siemens beispielsweise
seine Informationssysteme auf den Philipinen warten, Swissair seine Buchungen und
Microsoft, IBM, Hewlett-Packart etc. ihre Software in Indien bearbeiten.
Zwar eröffnet die Globalisierung auch neue Märkte und somit neue Exportchancen,
fraglich ist jedoch, inwieweit die Verluste hierdurch ausgeglichen werden können.
Zweifel hieran läßt insbesondere der derzeitige Trend Arbeitslosenstatistik
aufkommen.
Die Auswirkungen der Globalisierung zeigen sich aber nicht nur in der Anzahl,
sondern auch in der Art der (verbleibenden) Arbeitsplätze. Durch den Trend, hin zu
higt-tech-Produkten werden zwar vermehrt gut ausgebildete, begabte und flexible
Mitarbeiter gesucht, dennoch ist eine gute Ausbildung nur noch ein notwendiges,
aber kein hinreichendes Kriterium für einen Arbeitsplatz mehr4.
1
Meffert, Heribert, Wettbewerbsstrategien, in: BFuP 5/91, S. 399
2
So hat Siemens 1996 ca. 6000 Stellen in Deutschland ab- und weltweit über 14.000 aufgebaut
vgl. N.N. Siemens wächst, in: SZ Nr. 37 14.2.1997 S. 91
3
Reisch, Bernhard, Think global, in: Gablers Magazin 11-12.92, S. 27
4
vgl. Lampartner, Dieter, Eine Welt für Bier und Chips, in: Zeitpunkte 1/97 S. 17
vgl. Buhl Dieter, Man wird doch noch träumen dürfen, in: Zeitpunkte 1/97 S. 60 ff.
vgl. Daniels, Arne, Das Ende der Sicherheit, in: Zeitpunkte 1/97 S. 3
12
Auswirkungen und Grenzen
1
vgl. Helfert, Mario, Globalisierung und Standort Deutschland in: WSI-Mitteilungen, 11/95, S. 673.
vgl. Schmähl, Winfried, Internationalisierung von ... Nomos-Verlag, Baden-Baden, 1995
2
Zu der Unsicherheit bzgl. des Arbeitsplatzes kommt nun noch die Unsicherheit bzgl. der sozialen
Absicherung (Arbeitslosengeld, Krankengeld, Rente etc.).
3
vgl. Martens, Erika, Ein Zug ohne Bremsen in: Zeitpunkte 1/97 S. 68
vgl. Daniels, Arne, Das Ende der Sicherheit in: Zeitpunkte 1/97 S. 3
vgl. Heuser, Uwe, Dämme gegen das Kapital, in: Die Zeit Nr. 9 21.2.1997 S. 25
4
vgl. Willeke, Stefan, Abschied vom Wohlstand in: Die Zeit Nr. 23 31.5.1996 S. 9 ff.
5
vgl. Helbing, Jutta, Konzernverrechnungspreise, IFST-Schriff Nr. 139, Bonn 1995
13
Auswirkungen und Grenzen
Nicht zu Vernachlässigen ist jedoch die Tatsache, daß die Globalisierung vielen
freien Weltmärkten zweifellos zu Wohlstand und (politischen) Frieden verholfen hat,
auch wenn diese mitunter fragliche Züge annimmt, da viele der „growing countries“
dem Tempo des Wechsels kaum gewachsen sind1.
Aufgrund der Vielfalt der möglichen Auswirkungen und deren Langfristigkeit ist in
der Literatur keine einheitliche Tendenz festzustellen.
So beklagen die einen, daß die freien Regierungen und Organisationen zunehmend an
Einfluß verlieren. Regelungen und Abkommen können durch eine Verlagerung
einfach umgangen und somit praktisch unterlaufen werden. Sie sprechen von einer
faktischen „Entmachtung der Politik“, von „Subpolitik“ oder „Insitutionen-
Weichmacher“2. Es wird die Forderungen nach neuen, international gültigen
Regelungen laut. Petrella3 sieht z.B. die Notwendigkeit von vier weltweiten
Verträgen. Hierbei bauen die Planer insbesondere auf internationale Organisationen,
denn „globale Probleme müssen global angegangen werden“.
1
vgl. Kurbjuweit, Dirk, Land der Lieblosigkeit, in: Die Zeit Nr. 5 24.1.1997 S. 9 ff.
2
Beck, Ulrich, Die neue Macht, in: Frankfurter Rundschau, Nr. 7, 9.1.1997, S. 12.
3
Petrella, Ricardo, Die Gruppe von Lissabon, Leuchthand, München 1997
4
vgl. Vorholz, Fritz, Sauber und doch ruinös, in: Zeitpunkte 1/97 S. 74 ff.
14
Auswirkungen und Grenzen
Trotz der rapiden Entwicklung in den oben genannten Bereichen stößt die
Globalisierung noch vielfach auf Grenzen, denn die Beschränkungen der einzelnen
Faktoren sind zwar rapide gesunken, aber dennoch nicht völlig beseitigt.
• Auch ist der rapide Preisverfall bei Kommunikation und Transport nur bedingt
nutzbar, denn die verbleibenden Kosten sind stets im Verhältnis zum Produktwert
zu sehen. So wird auch in Zukunft der Transport von Billigmaterialien nur bedingt
lohnenswert sein, also nicht über alle Grenzen hinaus stattfinden (können).
• Zudem ist der Ausbildungsstand weltweit noch sehr unterschiedlich und auch
Sättigungserscheinung der Märkte sind bereits in anderen Regionen als denen der
Industriestaaten zu beobachten1.
• Ein weiterer, wesentlicher Aspekt bei der Betrachtung der Grenzen einer
Globalisierung sind Abkommen, Handelszonen etc. wie z.B. OECD, EU, IAO,
ECSC, EFTA, OPEC usw.
Insgesamt ist festzuhalten, daß die Ausprägungen der Einflußfaktoren (vgl. Kap. 2.3)
sich zwar deutlich verändert haben, die weltweiten Unterschiede jedoch keineswegs
vollständig beseitigt, bzw. die „globalisierungshemmenden“ Elemente (z.B.
Regelungen, Kosten etc. ) gänzlich verschwunden sind.
1
vgl. Kurbjuweit, Dirk, Land der Lieblosigkeit, in: Die Zeit Nr. 5 24.1.1997 S. 9 ff.
15
Ideologiekritische Betrachtung
Gegen die Instrumententhese, also für die Argumentation, daß der Standort
Deutschland deutliche Nachteile aufweist, die es zu ändern gilt, werden in erster
Linie die Zahlen des eigenen Unternehmens angeführt, und tatsächlich weisen viele
Bilanzen von Unternehmen, welche unter solchen Bedingungen produzieren
„müssen“ Verluste auf.
Die Kritiker der Globalisierung betrachten die Aktionen, welche von den
Unternehmen als „notwendige Reaktion“ hierauf durchgeführt werden, häufig nur als
einen Vorwand um Ziele wie die Senkung von Arbeitskosten, Steuern, Regelungen,
Vorschriften, Auflagen oder sonstige „Hemmnisse“ durchzusetzen oder Standorte
gegeneinander ausspielen und so den Gewinn weiter steigern zu können.
16
Ideologiekritische Betrachtung
Weiter muß berücksichtigt werden, daß z.B. ein isolierter Vergleich der
Arbeitskosten je Stunde wenig aussagefähig ist, wenn nicht zugleich die
Arbeitsproduktivität berücksichtigt wird. In diesem Fall kann die These vom
„Hochlohnland Deutschland“ jedoch nicht bestätigt werden und auch weitere Thesen,
welche die ungünstigen Rahmenbedingungen belegen sollen (Steuerlast, ungünstige
Abschreibungsmodalitäten etc.) sind nicht zu halten3. Schließlich weist der Standort
Deutschland auch heute noch einige, deutliche Vorteile auf (Ausbildung,
Infrastruktur etc.).
4.3 Schlußbetrachtung
Aufgrund der Komplexität der Problematik und der Politik vieler Unternehmen (z.B.
die Praxis der internen Verrechnungspreise) ist eine abschließende Bewertung der
Standortvor- und -nachteile nicht möglich.
Festzustellen ist jedoch, daß ein nicht zu bestreitender Wandel vorliegt der zwar
nicht von den Unternehmen gemacht, aber häufig forciert und genutzt wird. Diese
neuen Möglichkeiten bieten die Chance, neue Märkte zu erschließen und die
Unternehmensposition weiter zu sichern. Das Handeln droht jedoch nur noch auf ein
Ziel gerichtet zu sein, welches allmählich zum (Selbst-)Zweck mutiert:
Wettbewerbsfähigkeit.
Aus der Tatsache, das gleiche Rechte für alle gelten1 folgt andererseits auch, daß die
Grenzen zwischen „Opfer und Täter“ verwischen. Eine alleinige „Schuldzuweisung“
an die Adresse der Industrie ist daher kaum sinnvoll. Vielmehr besteht ein deutlicher,
internationaler, politischer Handlungsbedarf.
1
vgl. Brychney, Ulf, Siemens goes global in: SZ, Nr. 37 14.2.1997 S. 25
2
vgl. Stricker, Katja, Verlierer im .. Gewinnspiel, in: VDI-Nachrichten Nr. 11 14.3.1997 S. 5
3
vgl. N.N. Entscheidend sind nicht, in: Frankfurter Rundschau Nr. 176, 31.07.1996 S. 19
17
Ideologiekritische Betrachtung
1
so sie denn für alle gleich gelten bzw. interpretiert werden
18
5 Anhang
Import
Produktion
Export
Verbrauch
Industriestaaten
Export
Verbrauch
Produktion
rt
po
Im
Schwellenländer
Export
Verbrauch
rt
Impo Less Developed Countries
Produktion
19
Anhang
Kostenindex
100,00
90,00
80,00
20,00
10,00
0,00
1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Unternehmen
beteiligt sich
am Ertrags- und Schlüssel-
Verbund- Direkt-
Verlustrisiko Ja fertige
geschäfte investition
Anlagen
Export/ Lizenzen
Nein Beratung
Import Franchising
Lizenzen
Ausprägung
Merkmal gering hoch
Partner Risikobeteiligung
Umfang der Beziehung
Kontrolleinfluß
Fristigkeit/ Dauer
einheitliches Auftreten (CI)
Produkt
regionale Aspekte
Produktvielfalt /-design
Franchising
Ausprägung
Merkmal gering hoch
Risikobeteiligung
Partner
regionale Aspekte
Produktvielfalt /-design
Joint Venture
Ausprägung
Merkmal gering hoch
Partner
Risikobeteiligung
Umfang der Beziehung
Kontrolleinfluß
Fristigkeit/ Dauer
einheitliches Auftreten (CI)
Produkt
regionale Aspekte
Produktvielfalt /-design
Anhang
1950
1900
1850
1800
1750
1700
1650
1600
1550
1500
La nd
Anhang
5.2 Abkürzungen
5.3 Literatur
in Zeitpunkte 1/1997
Buhl, Dieter Man wird doch noch träumen dürfen - Kinder des Wohlstands mit Examen:
Karrieren sind ungewiß, aber das Studium lohnt trotzdem
in: Zeitpunkte 1/9997 S. 60 ff.
Martens, Erika Ein Zug ohne Bremsen - Der weltweite Wettbewerb bedroht Arbeitsplätze und
soziale Standards in den Industrieländern
in: Zeitpunkte 1/9997 S. 65 ff.
Schumacher, Oliver In Sekunden um die Welt - nirgendwo ist die Globalisierung weiter
fortgeschritten als auf den Finanzmärkten der Welt ...
in: Zeitpunkte 1/9997 S. 18 ff.
Vorholz, Fritz Sauber und doch ruinös - Starkes Wirtschaftswachstum macht weltweit den
ökotechnischen Fortschritt zunichte. in: Zeitpunkte 1/9997 S. 74 ff.
Anhang
weitere Veröffentlichungen
Hanke, Thomas Flucht in Oasen - Die Konzerne Sparen - zum Schaden von Fiskus und
Arbeitnehmern
in: die Zeit, Nr. 14, 28.03.1997 S. 25 f.
Kurbjuweit, Dirk Land der Lieblosigkeit - Die Globalisierung der Wirtschaft globalisiert die
Forderung nach sozialer Sicherheit und Menschenrechten
in: Die Zeit Nr. 5 24.1.1997 S. 9 ff.
Maly, Werner Globalisierung der Wirtschaft - Die Bedeutung der Sozialpolitik für
unternehmerische Stansdortentscheidungen
in: Schmähl, Winfried Internationalisierung von Wirtschaft und Politik
Nomos-Verlag, Baden-Baden 1995 ISBN 3-7890-4019-3
N.N. Entscheidend sind nicht nur die Arbeitszeit und der Stundenlohn
Deutschland ist für Investitionen immer noch attraktiv - Das Ifo-Gutachten zur
Standortdiskussion
in: Frankfurter Rundschau Nr. 176 31.7.1996 S. 19
N.N. Siemens wächst vor allem im Ausland - Stellenabbau im Inland geht weiter
in: SZ Nr. 37 14.2.1997 S. 21