Hinweis Alv Ba035280
Hinweis Alv Ba035280
in der Arbeitslosenversicherung
Bestimmte Personenkreise haben die Möglichkeit, ein Versicherungspflichtverhältnis auf An-
trag in der Arbeitslosenversicherung zu beantragen, um den Schutz der Arbeitslosenversi-
cherung zu erhalten. Das Hinweisblatt informiert Sie über die Voraussetzungen und das Ver-
fahren für das Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag.
Berechtigter Personenkreis
Versicherungsberechtigt sind
• Innerhalb der letzten 30 Monate vor Aufnahme der selbständigen Tätigkeit, Auslands-
beschäftigung, Elternzeit oder beruflichen Weiterbildung muss die antragstellende
Person mindestens 12 Monate in einem Versicherungspflichtverhältnis gestanden ha-
ben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein durchgehendes versicherungs-
pflichtiges Beschäftigungsverhältnis handelt oder ob einzelne Beschäftigungen ledig-
lich zusammengerechnet werden. Wurde das Beschäftigungsverhältnis unterbrochen,
kann die Zeit der Unterbrechung nicht berücksichtigt werden. Ein Versicherungs-
pflichtverhältnis liegt auch vor, wenn Zeiten der Antragspflichtversicherung nachge-
wiesen werden.
• Die Voraussetzung ist auch erfüllt, wenn unmittelbar vor der Aufnahme der selbstän-
digen Tätigkeit, Auslandsbeschäftigung, Elternzeit oder beruflichen Weiterbildung die
antragstellende Person einen Anspruch auf eine Entgeltersatzleistung nach dem
SGB III hatte (z.B. Arbeitslosengeld I, nicht jedoch Arbeitslosengeld II). Ob die Leis-
tung tatsächlich bezogen wurde, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.
Unmittelbarkeit ist immer dann gegeben, wenn der Zeitraum vor der Aufnahme der
Tätigkeit, die zum Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag berechtigt, nicht mehr als
ein Monat beträgt.
Sofern Sie neben der selbständigen Tätigkeit, Auslandsbeschäftigung, Elternzeit oder der
beruflichen Weiterbildung eine Beschäftigung im europäischen Ausland ausüben und dort
pflichtversichert sind, geht aufgrund der Verordnung (EG) Nr. 883/04 die dortige Pflichtversi-
cherung vor. Eine Antragspflichtversicherung nach deutschem Recht ist dann nicht möglich.
Beispiel:
Sie erziehen ein Kind, das das 3. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und nehmen während dieser Zeit eine selb-
ständige Tätigkeit auf. Die Erziehungszeit ist ein vorrangiger (Pflicht-)Versicherungstatbestand. Das Kind vollen-
det das dritte Lebensjahr; damit entfällt der Ausschlusstatbestand. Ab diesem Zeitpunkt beginnt der 3-Monats-
zeitraum für die Antragstellung.
Das Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag wegen Elternzeit ist ausgeschlossen, wenn für
das zu erziehende Kind unter drei Jahren bereits eine andere Person versicherungspflichtig
in der Arbeitslosenversicherung (§ 26 Abs. 2a SGB III) ist.
Die Erziehungszeit kann mit dem Zusatzblatt „Zeiten der Kindererziehung“ nachgewiesen
werden. Das Zusatzblatt erhalten Sie von der örtlichen Arbeitsagentur oder im Internet unter
www.arbeitsagentur.de.
Für die selbständige Tätigkeit können Gewerbeanmeldungen, eine für die Ausübung erfor-
derliche Zulassung oder eine Bescheinigung des Finanzamtes/Umsatzsteuer-Identifikations-
nummer anerkannt werden und für die Auslandsbeschäftigung die Vorlage eines Arbeitsver-
trages. Werden andere Belege vorgelegt, aus denen die Tätigkeit/Beschäftigung zweifelsfrei
hervorgeht, können auch sie als Nachweis anerkannt werden.
Wird die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit durch die Agentur für Arbeit mit einem
Gründungszuschuss gefördert, brauchen keine gesonderten Nachweise über die Selbstän-
digkeit beigebracht werden. Für diesen Fall ist im Antrag auf ein Versicherungspflichtverhält-
nis die für die Förderung zuständige Agentur für Arbeit zu benennen.
Die Elternzeit kann mit dem Bescheid über Elterngeld oder Betreuungsgeld nachgewiesen
werden.
Die berufliche Weiterbildung kann mit einem Nachweis der Weiterbildungseinrichtung belegt
werden.
Wird der Antrag nach Ablauf der 3-Monatsfrist (Ausschlussfrist) gestellt, kann ein Versiche-
rungspflichtverhältnis nicht begründet werden.
Eine gelegentliche Unterschreitung liegt immer dann vor, wenn sie nicht voraussehbar ist
und auch nicht zu erwarten ist, dass sie sich innerhalb eines Jahres wiederholt. Eine Abwei-
chung von geringer Dauer kann angenommen werden, wenn die Unterschreitung nicht mehr
als drei zusammenhängende Wochen umfasst.
Das Versicherungspflichtverhältnis endet auch, wenn die/der Versicherte mit seiner Beitrags-
zahlung länger als drei Monate in Verzug ist; es endet dann rückwirkend mit dem Tag, für
den letztmals Beiträge gezahlt wurden.
Tritt Versicherungsfreiheit in der Arbeitslosenversicherung nach § 28 SGB III ein (z.B. bei
Personen mit Anspruch auf Regelaltersrente), endet das Versicherungspflichtverhältnis.
Für Selbständige gilt die Ausnahme, dass im Jahr der Aufnahme der selbständigen Tätigkeit
und im darauf folgenden Kalenderjahr (sog. Startphase) als beitragspflichtige Einnahme die
Bezugsgröße mit 50 v.H. anzusetzen ist.
Die Bezugsgröße wird auf der Grundlage des Durchschnittsentgelts in der gesetzlichen Ren-
tenversicherung bestimmt und wird in der Regel jährlich neu festgelegt.
Der Beitragssatz für das Jahr 2024 beträgt 2,6 v.H. Auf der Basis der Bezugsgröße
(3.535 Euro West, 3.465 Euro Ost) errechnen sich folgende monatliche Beiträge für das Jahr
2024:
Das gilt nicht für Selbständige, die wiederholt die selbständige Tätigkeit (z.B. aus witterungs-
bedingten Gründen) beenden und nach der Unterbrechung die gleiche selbständige Tätigkeit
wieder neu aufnehmen. Sofern bei ihnen die Startphase beendet ist, zahlen sie den Beitrag
aus 100 % der Bezugsgröße.
Der Beitrag ist von der/dem Versicherten allein zu tragen. Welche Bezugsgröße zu Grunde
zu legen ist, richtet sich nach dem Gebiet in dem die Tätigkeit ausgeübt wird. Bei Auslands-
beschäftigungen gilt die Bezugsgröße West.
Tritt nach einer Zeit des Versicherungspflichtverhältnisses Arbeitslosigkeit ein, errechnet sich
die Höhe des Arbeitslosengeldes nach einem fiktiven Arbeitsentgelt, wenn Sie in den letzten
zwei Jahren vor Beginn der Arbeitslosigkeit nicht mindestens 150 Tage Arbeitsentgelt aus
einer versicherungspflichtigen Beschäftigung erzielt haben. Das fiktive Arbeitsentgelt richtet
sich nach der Beschäftigung, auf die sich die Vermittlungsbemühungen Ihrer Agentur für Ar-
beit in erster Linie für Sie erstrecken und der dazugehörigen Qualifikationsgruppe.
Die Höhe des monatlichen Arbeitslosengeldes (Steuerklasse III/60% - ohne Kind) für das
Jahr 2023 (als Richtwert) beträgt bei:
Wenn Sie jedoch in den letzten beiden Jahren mindestens 150 Tage versicherungspflichti-
ges Arbeitsentgelt aus einer Beschäftigung erzielt haben, dann wird nicht das fiktive Arbeits-
entgelt, sondern das versicherungspflichtige Arbeitsentgelt bei der Berechnung des Arbeits-
losengeldes herangezogen:
Bitte beachten Sie, dass das hier berechnete Arbeitslosengeld lediglich ein Orientierungs-
wert für Sie sein kann. Das Ergebnis ist daher rechtlich nicht bindend.
Die Dauer des Anspruchs auf Arbeitslosengeld ist abhängig vom Umfang der Versicherungs-
zeiten, die in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Arbeitslosigkeit liegen, und vom Lebens-
alter:
Versicherungspflichtverhältnisse mit einer Vollendung des ….. Le- ..… Monate
Dauer von insgesamt mindestens ..… Monaten bensjahres
12 6
16 8
20 10
24 12
30 50. 15
36 55. 18
48 58. 24
Sie können den Antrag auch mit dem Papiervordruck stellen. Diesen können Sie von der In-
ternetseite der Agentur für Arbeit unter https://www.arbeitsagentur.de/freiwillige-arbeitslosen-
versicherung online herunterladen und ausdrucken oder Sie lassen sich das Formular vor
Ort in der Arbeitsagentur aushändigen. Der Antrag für das Versicherungspflichtverhältnis in
der Arbeitslosenversicherung ist in diesem Fall bei der Agentur für Arbeit am (letzten) Woh-
nort zu stellen/abzugeben.
Die Agentur für Arbeit entscheidet über den Antrag; die/der Versicherungspflichtige wird über
die Zahlungsmodalitäten unterrichtet. Es besteht die Möglichkeit der monatlichen Beitrags-
zahlung oder die Zahlung als Jahresbeitrag. Sofern Sie Ihre Zustimmung erteilen, kann der
Beitrag auch mittels SEPA-Lastschriftmandat vom BA Service-Haus eingezogen werden. Für
diesen Fall erhalten Sie eine gesonderte Mandatsrelevanz und Gläubiger-Identifikations-
nummer von der Arbeitsagentur mitgeteilt.
Die/der Versicherte erhält bei Beendigung der Versicherung bzw. am Jahresende von der
Agentur für Arbeit einen Nachweis über die gezahlten Beiträge (Beitragsnachweis). Der Bei-
tragsnachweis ist im Falle der Arbeitslosigkeit dem Antrag auf Arbeitslosengeld beizufügen.
Die Bundesagentur für Arbeit führt die elektronische Akte. Bitte beachten Sie, dass die von
Ihnen eingereichten Papierunterlagen nach Überführung in eine elektronische Form und
nach einer Aufbewahrungszeit von 6 Wochen vernichtet werden. Sollten Sie Ihre Original-
Unterlagen wieder benötigen, teilen Sie dies bitte rechtzeitig schriftlich mit.
Datenschutzrechtliche Hinweise:
Das Sozialgesetzbuch schützt Sie insbesondere vor einer unzulässigen Erhebung und Ver-
arbeitung Ihrer persönlichen Daten. Diese dürfen nur dann erhoben, verarbeitet oder genutzt
werden, wenn eine Rechtsvorschrift das zulässt oder Sie zugestimmt haben. Die Agentur für
Arbeit benötigt Ihre Daten, um Ihren Antrag auf ein Versicherungspflichtverhältnis in der Ar-
beitslosenversicherung bearbeiten zu können. Ihre Mitwirkungspflicht ergibt sich aus den
§§ 60 ff. des Ersten Buches Sozialgesetzbuch (SGB I).
Erforderliche Daten über Entgeltersatzleistungen bei anderen Sozialversicherungsträgern
können anlassbezogen elektronisch durch die Bundesagentur für Arbeit beim zuständigen
Träger abgerufen werden. Über die vom Sozialversicherungsträger bescheinigten Zeiten
werden Sie schriftlich benachrichtigt.
www.arbeitsagentur.de/datenerhebung
1. (aufgehoben)
2. eine selbständige Tätigkeit mit einem Umfang von mindestens 15 Std. wöchentlich aufnehmen und ausüben,
5. sich beruflich weiterbilden, wenn dadurch ein beruflicher Aufstieg ermöglicht, ein beruflicher Abschluss vermit-
telt oder zu einer anderen beruflichen Tätigkeit befähigt wird; ausgeschlossen sind Weiterbildungen im Sinne
des § 180 Absatz 3 Satz 1 Nummer 1, es sei denn die berufliche Weiterbildung findet in einem berufsqualifizie-
renden Studiengang an einer Hochschule oder einer ähnlichen Bildungsstätte unter Anrechnung beruflicher
Qualifikationen statt.
Gelegentliche Abweichungen der in Nummer 2 bis 3 genannten wöchentlichen Mindeststundenzahl bleiben unberück-
sichtigt, wenn sie von geringer Dauer sind
(2) Voraussetzung für die Versicherungspflicht ist, dass die antragstellende Person
1. innerhalb der letzten 30 Monate vor Aufnahme der Tätigkeit oder Beschäftigung oder dem Beginn der Eltern-
zeit oder beruflichen Weiterbildung mindestens 12 Monate in einem Versicherungspflichtverhältnis gestanden
hat, oder
2. Unmittelbar vor der Aufnahme Tätigkeit oder der Beschäftigung oder dem Beginn der Elternzeit oder der beruf-
lichen Weiterbildung Anspruch auf eine Entgeltersatzleistung nach diesem Buch hatte
und weder versicherungspflichtig (§§25, 26) noch versicherungsfrei (§§ 27, 28) ist; eine geringfügige Beschäftigung
(§ 27 Abs. 2) schließt die Versicherungspflicht nicht aus. Die Begründung eines Versicherungspflichtverhältnisses auf
Antrag nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 ist ausgeschlossen, wenn die antragstellende Person bereits versicherungs-
pflichtig nach Absatz 1 Satz 1Nummer 2 war, die zu dieser Versicherungspflicht führende Tätigkeit zweimal unterbro-
chen hat und in den Unterbrechungszeiten einen Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend gemacht hat. Die Begrün-
dung eines Versicherungspflichtverhältnisses auf Antrag nach Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 ist ausgeschlossen, soweit für
dasselbe Kind bereits eine andere Person nach § 26 Absatz 2a versicherungspflichtig ist.
(3) Der Antrag muss spätestens innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme der Tätigkeit oder Beschäftigung oder
dem Beginn der Elternzeit oder beruflichen Weiterbildung, die zur Begründung eines Versicherungspflichtverhältnis-
ses auf Antrag berechtigt, gestellt werden. Das Versicherungspflichtverhältnis beginnt mit dem Tag, an dem erstmals
die Voraussetzungen nach Absatz 1 und 2 erfüllt sind. Kann ein Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag allein des-
halb nicht begründet werden, weil dies wegen einer vorrangigen Versicherungspflicht (§§ 25, 26) oder Versicherungs-
freiheit (§§ 27, 28) ausgeschlossen ist, muss der Antrag abweichend von Satz 1 innerhalb von drei Monaten nach
dem Wegfall des Ausschlusstatbestandes gestellt werden.
(4) Die Versicherungspflicht nach Absatz 1 ruht, wenn während der Versicherungspflicht nach Absatz 1 eine weitere
Versicherungspflicht (§§ 25,26) oder Versicherungsfreiheit nach § 27 eintritt. Eine geringfügige Beschäftigung (§ 27
Abs. 2) führt nicht zum Ruhen der Versicherungspflicht nach Absatz 1.
1. wenn die oder der Versicherte eine Entgeltersatzleistung nach § 3 Abs. 4 Nr. 1 bis 3 bezieht,
2. mit Ablauf des Tages, an dem die Voraussetzungen nach Absatz 1 letztmals erfüllt waren,
3. wenn die oder der Versicherte mit der Beitragszahlung länger als drei Monate in Verzug ist, mit Ablauf des Ta-
ges, für den letztmals Beiträge gezahlt wurden,
5. durch Kündigung der oder des Versicherten; die Kündigung ist erstmals nach Ablauf von fünf Jahren zulässig;
die Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Ende eines Kalendermonats.
Für Personen, die ein Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag begründen, gilt als beitragspflichtige Einnahme
1. (aufgehoben)
2. in Fällen des § 28a Absatz 1 Nummer 2 und 3 ein Arbeitsentgelt in Höhe der monatlichen Bezugsgröße,
3. in Fällen des § 28a Absatz 1 Nummer 4 und 5 ein Arbeitsentgelt in Höhe von 50 Prozent der monatlichen Be-
zugsgröße.
Abweichend von Satz 1 Nummer 2 gilt in Fällen des § 28a Absatz 1 Nummer 2 bis zum Ablauf von einem Kalender-
jahr nach dem Jahr der Aufnahme der selbständigen Tätigkeit als beitragspflichtige Einnahme ein Arbeitsentgelt in
Höhe von 50 Prozent der monatlichen Bezugsgröße. Dabei ist die Bezugsgröße für das Beitrittsgebiet maßgebend,
wenn der Tätigkeitsort im Beitrittsgebiet liegt.
§ 349a
Personen, die ein Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag begründen, tragen die Beiträge allein. Die Beiträge sind
an die Bundesagentur zu zahlen. § 24 des Vierten Buches findet keine Anwendung.
§ 446
Zweites Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften
(1) ...
(2) Für Pflegepersonen, die am 31.Dezember 2016 nach § 28a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 in der am 31.Dezember
2016 geltenden Fassung versicherungspflichtig waren, wird ab dem 1. Januar 2017 das Versicherungspflichtverhält-
nis nach § 26 Absatz 2b fortgesetzt. § 26 Abs. 3 Satz 5 und 6 bleibt unberührt.