Hinterbliebenenrente Hilfe in Schweren Zeiten
Hinterbliebenenrente Hilfe in Schweren Zeiten
Hinterbliebenenrente Hilfe in Schweren Zeiten
Hinterbliebenenrente:
Hilfe in schweren Zeiten
Stirbt Ihr Ehepartner, können Sie Anspruch auf eine Witwen- oder Witwer-
rente haben. Verlieren Kinder unter 18 Jahren einen Elternteil, können
sie eine Waisenrente bekommen. Geschiedene, die ein minderjähriges
Kind erziehen, können beim Tod des Ex-Partners eine Erziehungsrente
erhalten. Wenn Sie als Witwe oder Witwer wieder heiraten oder eine
gleichgeschlechtliche Ehe eingehen, müssen Sie beachten, dass die Rente
dann wegfällt. Unter Umständen bekommen Sie dann als „Startkapital“
eine Rentenabfindung. Und seit 2002 können Ehepaare anstelle der Hinter-
bliebenenrente das Rentensplitting wählen.
Diese Broschüre klärt Sie auf, wie Sie zu Ihrer Rente kommen. Und wenn
Sie nach der Lektüre noch Fragen haben: Kommen Sie zu uns – wir sind für
Sie da!
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Zur Einkommens minderung oder Altersrente), zählt diese Rente als eige-
anrechnung lesen nes Einkommen und wird auf Ihre Hinterbliebenenrente
Sie bitte auch das
angerechnet.
Kapitel ab Seite 31.
Eingetragene Lebenspartnerschaften
Auch gleichgeschlechtliche Partner einer eingetragenen
Lebenspartnerschaft können im Todesfall eine Hinter-
bliebenenrente erhalten. Wurde Ihre eingetragene
Lebenspartnerschaft aufgehoben und stirbt Ihr früherer
Lebenspartner, können Sie unter Umständen auch eine
Erziehungsrente erhalten.
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Gehen Sie nach einer früheren Lebenspartnerschaft
eine gleichgeschlechtliche Ehe ein, entfällt – wie bei
einer Wiederheirat – Ihr Anspruch auf die Hinter
bliebenenrente. Sie bekommen dann unter Umständen
eine Rentenabfindung.
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Witwen- und Witwerrenten
Anfang 2002 wurde das Recht für die Hinterbliebenenrenten, vor allem
für Witwen- und Witwerrenten, sowie die Anrechnung von eigenem Ein-
kommen der Hinterbliebenen geändert. Übergangsregelungen verhindern
soziale Härten für diejenigen, die auf das vorherige Recht vertraut haben.
Altes Recht
Für viele Witwen und Witwer gilt aus Vertrauens-
schutzgründen noch nicht das neue Hinterbliebenen-
rentenrecht. Die alten Regelungen sind weiterhin maß-
gebend, wenn
→ Ihr Ehepartner vor dem 1. Januar 2002 gestorben
Wir geben Ihnen ist oder
in den folgenden → Ihr Ehepartner nach dem 31. Dezember 2001
Abschnitten jeweils
gestorben ist, Sie aber vor dem 1. Januar 2002 ge-
spezielle Hinweise
zur alten Rechts heiratet haben und mindestens ein Ehepartner vor
lage. dem 2. Januar 1962 geboren ist.
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Voraussetzungen für einen Rentenanspruch
Sie haben grundsätzlich Anspruch auf eine Witwenren-
te, wenn Sie bis zum Tod Ihres Partners mit ihm ver-
heiratet waren. Ihre Ehe darf also weder rechtskräftig
geschieden noch für nichtig erklärt worden oder aus
sonstigen Gründen aufgehoben sein. Ob Sie tatsächlich
zusammen oder getrennt lebten, spielt dabei keine Rolle.
Wenn Sie nur verlobt waren, ohne Eheschließung zu-
sammenlebten oder in Deutschland nur religiös getraut
wurden, erhalten Sie regelmäßig keine Witwenrente.
Unser Tipp:
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Die Witwenrente kann als kleine oder große Rente
gezahlt werden.
Für Todesfälle bis Sie beträgt 25 Prozent der Rente, auf die Ihr Ehepartner
31 Dezember 2011 zum Zeitpunkt seines Todes Anspruch gehabt hätte. Ist
gilt weiterhin die
Ihr Ehepartner vor seinem 65. Geburtstag gestorben,
Altersgrenze von
45 Jahren. Sie wird wird die kleine Witwenrente um einen Abschlag gemin-
für Todesfälle ab dert (siehe ab Seite 28).
1. Januar 2012
stufenweise auf
Die kleine Witwenrente ist auf 24 Kalendermonate
47 Jahre ange
hoben. Lesen Sie (zwei Jahre) nach dem Tod des Ehepartners begrenzt.
hierzu bitte ab Denn der Gesetzgeber geht davon aus, dass Sie nach
Seite 10. einer solchen Übergangszeit selbst für Ihren Lebens
unterhalt sorgen können.
Falls für Sie das „alte Recht“ gilt (siehe hierzu Seite 7),
bekommen Sie die kleine Witwenrente zeitlich unbe-
grenzt.
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Gilt für Sie das Ihre große Witwenrente beträgt 55 Prozent der Ver-
„alte Recht“, sichertenrente, auf die Ihr verstorbener Ehepartner
beträgt Ihre große
Anspruch gehabt hätte oder die er bereits bezogen hat.
Witwenrente
60 Prozent. Ist Ihr Ehepartner vor dem 65. Lebensjahr gestorben,
wird die große Witwenrente um einen Abschlag gemin-
dert (siehe ab Seite 28).
Unser Tipp:
Zur Begrenzung Umgekehrt wird Ihnen nach einer großen eine kleine
der kleinen Witwenrente gezahlt, wenn Ihr Kind volljährig ist, Sie
Witwenrente
aber die Altersgrenze für die große Witwenrente noch
beachten Sie bitte
die Hinweise auf nicht erreicht haben. Gilt für Ihre kleine Witwenrente
Seite 9. das „neue Recht“, wird die Zeit, in der Sie bereits eine
große Witwenrente bezogen haben, auf die 24-monatige
Bezugsdauer angerechnet.
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Anhebung der Altersgrenze auf 47 Jahre
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Kinderzuschlag ab Juli 2023*
Kleine Witwenrente
erstes Kind jedes weitere Kind
34,18 EUR 17,09 EUR
Große Witwenrente
erstes Kind jedes weitere Kind
75,19 EUR 37,60 EUR
* bei Kindererziehung bis zum vollendeten dritten Lebensjahr
Mehrere Anspruchsberechtigte
War der Verstorbene mehrfach verheiratet, können
neben der Witwe oder dem Witwer auch frühere Ehe-
partner einen Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente
haben.
Rentenvorschuss
War Ihr Ehepartner bereits Rentner, können Sie in-
nerhalb von 30 Tagen nach seinem Tod beim Renten
Formulare gibt es
bei jedem Postamt Service der Deutschen Post AG einen Vorschuss auf die
und im Inter Witwenrente beantragen.
net unter: www.
deutschepost.de/
Sie müssen dafür lediglich die Sterbeurkunde, auf der
de/r/rentenservice/
downloadcenter. Sie als hinterbliebener Ehepartner eingetragen sind,
html. vorlegen.
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deshalb bei Ihrem Rentenversicherungsträger nach-
reichen.
Beispiel:
Das „Sterbevierteljahr“
Für die auf den Sterbemonat folgenden drei Kalender-
monate, auch „Sterbevierteljahr“ genannt, erhalten Sie
die Witwenrente in voller Höhe der Versichertenrente.
Dieser erhöhte Rentenbetrag soll Ihnen den Übergang
auf die veränderten finanziellen Verhältnisse erleichtern.
Während des „Sterbevierteljahres“ wird Ihr eigenes
Einkommen nicht angerechnet.
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Für die Geschiedenen-Witwenrente gibt es kein „Sterbe-
vierteljahr“.
Beispiel:
Bei einer Heirat enden sowohl die kleine als auch die
große Witwenrente stets mit dem Ablauf des Kalender-
monats, in dem Sie heiraten. Den Anspruch auf Ihre
eigene Altersrente behalten Sie. Ebenso bleibt der An-
spruch auf Waisenrente für Kinder aus der früheren Ehe
oder Lebenspartnerschaft bestehen.
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itwen- und Witwerrente – auch für
W
Geschiedene
Eine Witwenrente erhält nicht nur die Witwe des Verstorbenen, sondern
auch dessen geschiedene Ehefrau, wenn diese Ehe vor dem 1. Juli 1977
geschieden wurde. Auch Männer können diese Rente erhalten, wenn sie die
Voraussetzungen erfüllen. Alle Erläuterungen im folgenden Kapitel treffen
daher auch für vor dem 1. Juli 1977 geschiedene Ehemänner zu, wenn die
geschiedene Ehefrau stirbt.
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Haben Sie nach dem Tod Ihres früheren Ehepartners
eine neue Ehe geschlossen oder eine eingetragene
Lebenspartnerschaft begründet und wird diese Ehe
beziehungsweise Lebenspartnerschaft nun aufgelöst
oder aufgehoben (beispielsweise durch Tod), haben Sie
– wenn die sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind – An-
Lesen Sie hierzu
bitte weiter ab spruch auf die kleine oder große Geschiedenen-Witwen-
Seite 17. rente nach dem vorletzten Ehegatten.
Unser Tipp:
16
nsprüche nach dem vorletzten Ehegatten oder
A
eingetragenen Lebenspartner
17
Anrechnung der Ansprüche aus letzter Ehe oder
eingetragener Lebenspartnerschaft
Erhalten Sie eine Witwenrente nach dem vorletzten
Ehegatten oder Lebenspartner, werden hierauf Ihre
Ansprüche auf Versorgung, Unterhalt oder Renten, die
Bitte teilen Sie Sie gegenüber Ihrem letzten Partner haben, angerech-
Änderungen bei der net. Deshalb wird die Witwenrente nach dem vorletzten
Höhe der Leistun
Ehegatten oder Lebenspartner bei höheren Ansprüchen
gen sofort Ihrem
Rentenversiche aus der letzten Ehe oder Lebenspartnerschaft unter
rungsträger mit. Umständen nicht gezahlt.
Beispiel:
18
Beispiel:
19
Rentenabfindung – „Starthilfe“ für eine neue Ehe
Wenn Sie erneut heiraten oder eine gleichgeschlechtliche Ehe eingehen,
fällt Ihre bisherige (Geschiedenen-)Witwen- oder Witwerrente weg. Als
„Starthilfe“ für Ihre neue Ehe können Sie aber einmalig eine Rentenabfin-
dung erhalten.
20
Die Rentenzahlungen im „Sterbevierteljahr“ werden bei
Lesen Sie hierzu
bitte auch Sei der Berechnung des Abfindungsbetrages nicht berück-
te 13. sichtigt.
Beispiel:
Kleine Witwenrente
Da eine kleine Witwenrente höchstens 24 Monate ge-
Diese Begrenzung zahlt wird, fällt eine Abfindung geringer aus. Ausgezahlt
erfolgt allerdings
wird Ihnen der noch nicht verbrauchte Restbetrag bis
nicht, wenn für
Sie noch das „alte zum Ende der Rentenlaufzeit, also die noch fehlenden
Recht“ gilt. Monatsrenten.
Beispiel:
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Erziehungsrente – eine kaum bekannte Leistung
Viele wissen nicht, dass auch Geschiedene eine Rente erhalten können,
wenn sie ein Kind erziehen und ihr geschiedener Ehepartner stirbt. Diese
Rente dient somit als Unterhaltsersatz und erlaubt es, sich verstärkt um
die Erziehung der Kinder zu kümmern.
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→ Sie sind unverheiratet geblieben und sind keine
eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen und
→ Sie erziehen ein eigenes oder ein Kind des früheren
Ehepartners (auch Stief- und Pflegekind, Enkel oder
Geschwister), das das 18. Lebensjahr noch nicht
vollendet hat. Das Gleiche gilt für ein behindertes
eigenes Kind oder Kind des früheren Ehepartners
unabhängig vom Alter des Kindes.
Rentenhöhe
Die Erziehungsrente entspricht in ihrer Höhe der Rente
wegen voller Erwerbsminderung. Sie kann damit zur
Sicherung Ihres Lebensunterhalts beitragen.
23
Beispiel:
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Hilfe für Waisen
Wenn Vater, Mutter oder beide Eltern sterben, unterstützt die gesetzliche
Rentenversicherung Kinder und Jugendliche mit Waisenrenten.
25
→ behindert ist und deshalb nicht selbst für sich sor-
gen kann.
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Rentenbeginn
Erhielt der verstorbene Elternteil bereits eine eigene
Rente, beginnt die Waisenrente frühestens mit dem auf
den Sterbemonat folgenden Monat. War er noch nicht
Bitte lesen Sie
Rentner, beginnt die Waisenrente bereits mit dem Todes-
hierzu auch das
Beispiel auf tag. Eine Waisenrente wird rückwirkend für bis zu zwölf
Seite 13. Kalendermonate vor dem Antragsmonat gezahlt.
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Der Rentenabschlag
Wenn Ihr Ehe- oder Lebenspartner vor dem 65. Geburtstag gestorben ist,
wird Ihre Hinterbliebenenrente um einen Abschlag gekürzt. Das Gleiche
gilt, wenn Ihre Erziehungsrente vor Ihrem 65. Geburtstag beginnt.
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Beispiel:
Uwe T., geboren am 5. Februar 1961, verheiratet seit 14. März 2007,
stirbt mit 62 Jahren am 23. Februar 2023. Seine Witwe Ina T. erhält seit
diesem Tag eine große Witwenrente. Da Uwe T. gestorben ist, bevor er das
maßgebende Lebensalter für eine abschlagsfreie Witwenrente (64 Jahre
und zehn Monate) erreicht hat, wird die Witwenrente für Ina T. um einen
Abschlag gekürzt:
Zahl der Kalendermonate vom Ende des Todesmonats bis zum Ende des
Monats, in dem Uwe T. das maßgebende Lebensalter für eine abschlags
freie Witwenrente (64 Jahre und zehn Monate) erreicht hätte
(1. März 2023 bis 31. Dezember 2025) = 34 Monate
34 × 0,3 Prozent = 10,2 Prozent
Der monatliche Abschlag der Witwenrente für Ina T. beträgt 10,2 Prozent.
Zurechnungszeit
War der Verstorbene zum Zeitpunkt des Todes noch
nicht 67 Jahre alt, wird zusätzlich die sogenannte
Zurechnungszeit berücksichtigt. Sie beginnt bei einer
Witwen-/Witwer- oder Waisenrente mit dem Tod des
Versicherten und bei einer Erziehungsrente mit dem
Beginn der Rente. Sie endet mit der (rechnerischen)
Vollendung des 67. Lebensjahres des Verstorbenen oder
des Erziehungsrentenberechtigten beziehungsweise mit
dem Erreichen der individuellen Regelaltersgrenze.
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Beispiel:
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Wie Einkommen auf die Rente angerechnet wird
Haben Sie neben Ihrer Hinterbliebenenrente weitere Einkünfte, werden
diese zu 40 Prozent auf Ihre gesetzliche Hinterbliebenenrente angerech-
net. Die Anrechnung erfolgt jedoch nur dann, wenn Ihre Einkünfte einen
bestimmten Freibetrag übersteigen. Von der Anrechnung ausgenommen
sind Waisenrenten, auf diese wird kein Einkommen angerechnet. Auch in
den ersten drei Kalendermonaten nach dem Tod (sogenanntes „Sterbe
vierteljahr“) wird kein Einkommen angerechnet.
Anrechenbares Einkommen
Angerechnet werden nahezu alle Einkunftsarten, ins-
besondere Erwerbs- oder Erwerbsersatzeinkommen,
Ihre eigenen Einkünfte aus Vermögen, Betriebsrenten,
private (Unfall-)Renten und das Elterngeld. Vergleich
bare ausländische Einkommen werden ebenfalls ange-
rechnet.
31
Wenn für Sie noch das alte Hinterbliebenenrecht gilt,
weil
→ der versicherte Ehepartner vor dem 1. Januar 2002
gestorben ist oder
→ der versicherte Ehepartner zwar nach dem 31. De-
zember 2001 gestorben ist, aber die Ehe vor dem
1. Januar 2002 geschlossen wurde und mindestens
ein Ehepartner vor dem 2. Januar 1962 geboren ist,
gibt es Ausnahmen bei der Einkommensanrechnung.
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Anzurechnendes Einkommen So viel wird abgezogen1
Vermögenseinkommen:
Einnahmen aus Kapitalvermögen2, Einnahmen aus
Vermietung und Verpachtung3, Gewinne aus privaten
Veräußerungsgeschäften, (gegebenenfalls gemindert
um abziehbare Kinderbetreuungskosten) grundsätzlich 25 Prozent
Elterngeld 300 bzw. 15044 Euro
Kurzfristiges Erwerbsersatzeinkommen (auch private Vorsorge):
Krankengeld, Verletztengeld, Überbrückungsgeld der Beitragsanteil des Berech
Seemannskasse tigten zur Bundesagentur
für Arbeit und zusätzlich
10 Prozent55
Versorgungskrankengeld, Mutterschaftsgeld, Über
gangsgeld, Berufsausbildungsbeihilfe für Arbeitslose,
Arbeitslosengeld, Insolvenzgeld, Übergangsleistung nach
der BerufskrankheitenVerordnung kein Abzug bzw. 10 Prozent55
Kurzarbeitergeld 40 Prozent
Dauerhaftes Erwerbsersatzeinkommen:
Renten aus eigener Versicherung aus der gesetzlichen
Rentenversicherung, Altersrenten und Renten wegen
Erwerbsminderung der Landwirtschaftlichen Alterskasse 14 Prozent
Renten aus der knappschaftlichen Rentenversicherung 14 Prozent
zuzüglich 25 Prozent66
Betriebsrenten 17,5 bzw. 23 Prozent
Renten aus privaten Lebens und Rentenversicherungen,
allgemeinen Unfallversicherungen und sonstige private
Versorgungsrenten 12,7 Prozent
Ruhegehalt und vergleichbare Bezüge, Unfallruhegehalt
und vergleichbare Bezüge 25 / 43,666 Prozent
Renten der berufsständischen Versorgung 29,6 / 3166 Prozent
Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung,
Berufsschadensausgleich nach dem Bundesversor
gungsgesetz und nach anderen Gesetzen kein Abzug bzw. 10 Prozent55
1 Diese Pauschalsätze gelten bei einem Leistungsbeginn nach 2010.
2 abzüglich des SparerPauschbetrages
3 nach Abzug der Werbungskosten
4 bei Verlängerung des Elterngeldbezugszeitraums
5 Wenn der Berechtigte Beiträge zur sonstigen Sozialversicherung oder zu einem
Krankenversicherungsunternehmen zahlt.
6 Diese Pauschalsätze gelten seit dem 1. Juli 2002, wenn für den Betreffenden
„altes Recht“ gilt.
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Freibetrag
Das ermittelte Nettoeinkommen wird nicht in voller
Höhe auf Ihre Hinterbliebenenrente angerechnet. Erst
wenn es einen bestimmten Freibetrag überschreitet,
werden vom verbleibenden Nettoeinkommen 40 Prozent
auf die Rente angerechnet.
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→ Renten nach dem Lastenausgleichsgesetz und dem
Bundesentschädigungsgesetz,
→ Renten wegen Alters und Renten wegen vermin
derter Erwerbsfähigkeit aus der gesetzlichen
Rentenversicherung, die an Verfolgte im Sinne des
Bundesentschädigungsgesetzes gezahlt wer
den. (Dies gilt nur, wenn rentenrechtliche Zeiten
aufgrund einer Verfolgung in der Rente enthalten
sind.)
Unser Tipp
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Das Rentensplitting – knifflige Rechnung
Ehepaare, die nach dem 31. Dezember 2001 geheiratet haben, sowie Part-
ner aus früher geschlossenen Ehen, die beide nach dem 1. Januar 1962
geboren sind, können statt einer Hinterbliebenenrente das Rentensplitting
wählen. Das ist auch für Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft
möglich. Mit der Wahl des Rentensplittings schließen Ehe- oder Lebens
partner jedoch aus, dass eine Witwen- oder Witwerrente gezahlt wird.
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grenze erreicht wurde, einen Anspruch auf Alters-
vollrente und der andere die Regelaltersgrenze
erreicht hat oder
→ einer der Ehe- beziehungsweise Lebenspartner
verstirbt, bevor diese Voraussetzungen vorliegen.
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Für das Rentensplitting nach dem Tod Ihres Ehe- oder
Lebenspartners müssen nur Sie als überlebender Part-
ner mindestens 25 Jahre mit rentenrechtlichen Zeiten
nachweisen. Hierbei wird die Zeit ab dem Tod bis zu
Ihrer maßgebenden Regelaltersgrenze in einem be-
stimmten Umfang hinzugerechnet.
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Krankenversicherung der Rentner
Die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) ist eine Pflichtversicherung.
Versichert ist, wer die Voraussetzungen für eine Rente erfüllt, diese
beantragt und bereits eine bestimmte Zeit (Vorversicherungszeit) in der
gesetzlichen Krankenversicherung versichert war. Das gilt auch für die
Hinterbliebenenrenten, allerdings ist bei Waisenrenten seit dem 1. Januar
2017 keine Vorversicherungszeit mehr erforderlich.
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Die Höhe Ihrer Krankenversicherungsbeiträge bestimmt
sich nach dem allgemeinen Beitragssatz der gesetzlichen
Krankenversicherung und nach dem Zusatzbeitragssatz.
Der allgemeine Beitragssatz beträgt einheitlich für alle
Krankenkassen 14,6 Prozent. Die Höhe des Zusatzbei-
tragssatzes legt Ihre Krankenkasse in ihrer Satzung fest.
Pflegeversicherung
Wenn Sie als Rentner krankenversicherungspflichtig
sind, besteht in der Regel auch Versicherungspflicht in
der Pflegeversicherung. Den Beitrag zur Pflegeversiche-
rung zahlen Sie als Rentner in voller Höhe selbst. Er
beträgt 3,05 Prozent Ihrer Rente. Ihr Rentenversiche-
rungsträger behält diesen Beitrag wie Ihren Anteil zur
Krankenversicherung von der Rente ein und überweist
ihn an die Pflegeversicherung. Für kinderlose Rentner
wird ein Beitragszuschlag in Höhe von 0,35 Prozent
erhoben. Für sie beträgt der Beitragssatz somit 3,4 Pro-
zent.
40
Sind Sie zum Beispiel als Beamter beihilfeberechtigt,
gilt die Hälfte des normalen Beitragssatzes, also
1,525 Prozent. Wenn Sie keine Kinder haben, zahlen
Sie 1,875 Prozent.
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Rentenzahlung ins Ausland
Verlegen Sie Ihren Wohnsitz nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft
ins Ausland, kann sich dies auf Ihre Hinterbliebenenrente und Ihre Kran-
ken- und Pflegeversicherung auswirken. Daher sollten Sie sich vor einem
Umzug ins Ausland in jedem Fall rechtzeitig von Ihrem Rentenversiche-
rungsträger und Ihrer Krankenkasse beraten lassen.
42
Für Anfragen aus dem Inland lautet die Anschrift des
Renten Service:
Deutsche Post AG
Niederlassung Renten Service
13497 Berlin
Telefon 0221 5692-444
Deutsche Post AG
Niederlassung Renten Service
13496 Berlin
Telefon (0049) 221 5692-777
Unser Tipp:
43
Nur einen Schritt entfernt:
Ihre Rentenversicherung
Sie haben noch Fragen? Sie benötigen Informationen oder wünschen eine
individuelle Beratung? Wir sind für Sie da: kompetent, neutral, kostenlos.
Am Telefon
Ihre Fragen beantworten wir am kostenlosen Servicetelefon. Dort können
Sie auch Informationsmaterial und Formulare bestellen oder den passenden
Ansprechpartner vor Ort erfragen. Sie erreichen uns unter 0800 1000 4800.
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rund um die Uhr zur Verfügung. Sie können sich über viele Themen in
formieren sowie Vordrucke und Broschüren herunterladen oder bestellen.
Im persönlichen Gespräch
Ihre nächstgelegene Auskunfts- und Beratungsstelle finden Sie auf unserer
Startseite im Internet oder Sie erfragen sie am Servicetelefon. Dort können
Sie auch bequem einen Termin vereinbaren oder Sie buchen ihn online.
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0800 1000 4800 (kostenloses Servicetelefon)
www.deutscherentenversicherung.de
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Auch bei den Versicherungsämtern der Städte und Gemeinden können
Sie Ihren Antrag stellen, Vordrucke erhalten oder Ihre Versicherungs-
unterlagen weiterleiten lassen.
Wir informieren.
Wir beraten. Wir helfen.
Die Deutsche Rentenversicherung.