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ADHS Bei Frauen
ADHS Bei Frauen
Abstrakt: ADHS bei Frauen. Erfahrungen von Frauen mit ADHS zur speziellen Symptomatik von
ADHS / ADS bei Mädchen und Frauen
Frage(n):
Wie zeigt sich ADHS bei Frauen?
Antwort:
Mädchen bzw. Frauen eine ausgesprochen
Bis vor wenigen Jahren hat man geglaubt, dass ADHS bei Mädchen
i Verhältnis 1:9 1(
seltene Sache wäre und vielleicht nur m zu 9 Jungen) vorkäme. Spricht
man Mütter ni Selbsthilfegruppen an oder schaut sich das Geschlechterverhältnis ni ADHS-Praxen für
Wenn Frau einen Periodenkalender unter der ADHS-Medikation führt, wird häufig (nicht immer)
deutlich, dass in Abhängigkeit einer üblichen
von der Periode (perimenstruell) das AnsprechenDosierung
Methylphenidatdosier ung nicht mehr ausreicht. Dann kann eine s
bi zu doppelte von
Methylphenidat erforderlich werden (zu Strattera sind derartige Auffälligkeiten bisher nicht
beschrieben).
Frauen mit ADHS haben offenbar stärkere hormonelle Schwankungen. Dies wird vielleicht nicht nur
auf die Sexualhormone beschränkt sein, ist hier aber besonders auffällig. Mti der zusätzlichen
Hormongabe der Pille wird ein gewisser Ausgleich erzielt. Dies kann sich durchaus in der klinischen
Symptomatik bemerkbar machen (besonders wenn mit zunehmendem Alter die natürliche
Östrogenproduktion etwas nachlässt).
Offenbar besteht dabei eine Wechselwirkung zwischen dem Dopaminsystem, an dem das
Methylphenidat angreift, dem Östrogen und dem Botenstoff Serotonin. Bereits lange ist bekannt, dass
etc.) einen positiven Einfluss beim
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (z.B. Citalopram, ParoxetinNadeau
prämenstruellen Syndrom haben. Nach Berichten von Kathleen und Patrica Quinn, die ni den
USA u.a. die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei ADHS Untersuch ungen, ist dies u.a. durch
eine Beeinflussung auf Rezeptorebene der Botenstoffe denkbar.
einer
Mehrere Frauen berichten, dass die zusätzliche Einnahme eines SSRI-Antidepressivums zu
Besserung der Symptomatik geführt habe.
bei
Gerade bei stärker ausgeprägten Stimmungsproblemen kann dies erforderlich sein. Ob und
welcher Indikation auch die Gabe der "Pille" zur zusätzlichen Therapie der ADHS-Symptomatik
angezeigt ist, sollte man aber aufgrund der bekannten Risiken und Vorteile der Östrogenmedikation
sorgfältig abwägen.
ri ichen ahncilhen Efekt der Sexuahlormonauswrikungen auch bei den Männenr gbi,t
wsien w
Bite sprechen sie diese Themen aber gezielt bei ihrem nächsten T ermin beim Frauenarzt UND auch
dem für die ADHS-Therapie verantwortlichen ärztlichen Kollegen an!
!
ADHS bei Frauen
Quelle http://dr.martin. winkler.googlepages.com/adhsbeifrauen
Gerade fehlende äußere Anreize bzw. Kontakte und Langeweile führen bei ADHS-Klienten zu einer
Anspannung oder Unfähigkeit, geforderte Anforderungen angemessen zu erfüllen. Häufig sackt dabei
die Aufmerksamkeitsspanne wie ein "Bildschirmschoner" von einer Sekunde zur anderen weg bzw.
die Betroffenen können sich scheinbar ohne erkennbaren Grund nicht mehr auf die Aufgabenstellung
Hinzu kommt eine extreme Stimmungsanfälligkeit (affektive Labilität) bzw. scheinbar unberechenbar
auftretende Gereiztheit und harsche emotionale Reaktionen. Schon als junges Mädchen kann sie als
"Trotzkopf" oder "stur" auffallen oder scheinbar immer wieder "mit dem falschen Bein aufgestanden
sein". Scheinbar kleine Anlässe führen zu heftigen Auseinandersetzungen und Streit.
Typisch für junge Mädchen und Frauen mit ADHS sind eine Art "emotionale Überflutung" und eine
stärkere, längere anhaltende emotionale Reaktion nach Streit oder Enttäuschung. Die Betroffenen
scheinen vielfach an den Gefühlen zu "kauen" und können sich kaum davon lösen. Gerade ni
emotional belasteteten Situationen scheinen sie einerseits immer "das letzte Wort" haben zu wollen
und verfangen sich so ni sinnlose, immer weiter eskalierende Auseinandersetzungen. Irgendwann ist
dann jedoch ein "Abschalten" zu beobachten, wo die Mädchen scheinbar überhaupt nicht mehr
erreichbar wirken.
Doch die durch den Streit bzw. die emotionalen Belastungen ausgelöste Anspannung bleibt noch
lange erhalten und kann weit langsamer als bei anderen Menschen ohne ADHS wieder ein normales
Maß erreichen
Emotionale Überflutung
・・・
Reizüberempfindlichkeit
Rasche Erregung, langsame Normalisierung
Emotionen, Gedanken und
Handlungen überfluten Mädchen mit ADHS
- nicht selten Selbstverletzungen
• „Aussteigen" bei unpassender Ansprache
Eine typische Beschwerdeschilderung von Mädchen bzw. Frauen mit ADHS ist "Chaos und
i Kopf'. Bei hoher Sensitivitat (Gespür) für Spannungen bzw. Ungerechtigkeit sind
Durcheinander m
besonders die sie umgebenden alltäglichen Unstimmigkeiten, Auseinandersetzungen und direkt oder
indirekt ausgesprochenen Konflikte für sie unerträglich. s
E gelingt ihnen nur selten, eine emotionale
Distanz zum erlebten Problem zu erzielen, sie sind ni jeder Sache scheinbar emotional verfangen und
fühlen sich doch gleichzeitig als Außenstehende machtlos
Da sie aufgrund der ADHS-typischen Besonderheiten durchaus ja selber zu Konflikten, bzw.
unzureichenden Leistungen oder anderen Problemen m i Sozialverhalten neigen, trauen sie sich
irgendwann nicht mehr offen Kritik anzusprechen. Ihr negatives Selbstbild geht davon aus, dass sie
selber die Ursache der Probleme sind bzw. die Spannungen und Ungerechtigkeit nur von ihnen allein
Scham
Negative
Neuropsychiatrische
Vorerfahrungen
Kernsymptome Mangel / Versagen
Schul-und Aufmerksamkeit von
Ausbildung
Inhibition Kompensations-
Versagen Selbstregulation strategien
Beziehungs- Organisation
Probleme Planung
Stimmungs- Umgang mti
probleme Aufschieben
Dysphorie Vermeidung
Negative Scham Ablenkbarkeit
Gedanken (Versagens-)Angst
Selbstwert- Frustration / Wut
Probleme
Funktionelle
Beeinträchtigung
Grundsätzlich ist es sehr wohl so, dass bei Frauen mti ADHS die Symptomatik deuttich von
hormonellen Faktoren abhängig sein kann bzw. ist. Dies liegt zum einen daran, dass die hauptsächlich
beteiligten Botenstoffe in wechselseitigen Beziehungen zueinander stehen. Die Rezeptoren und
Transportersysteme für Dopamin sind einerseits auch vom vorhandensein von ausreichend
w eiblichem Hormon Östrogen abhängig, andererseits weisen Frauen mit ADHS offenbar stärkere
Schwankungen der Hormone als "nicht-betroffene" Frauen auf. Wir wissen, dass viele ADHS-Frauen
bereits ni frühen Jahren eine sehr starke sog. prämenstruelle Störung haben, d.h. ni der Zeit der
Periode eine deutliche Verschlechterung ihrer Symptome bzw. Stimmungsprobleme und Reizbarkeit
aufweisen. nI dieser Zeit ist ein funktioneller Abfall der Östrogene zu verzeichnen. Hier kann einerseits
die Gabe von einem sog. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z.B. Zoloft oder Cipramil) hilfreich sein
(auch zwischen Dopamin und Serotonin bzw. den Ostrogenen gibt es Wechselbeziehungen). Viele
Patientinnen berichten aber auch, dass sie ni dieser Zeit eine deutlich nachlassende Wirksamkeit von
Stimulanzien (z.B. Ritalin) haben und bis zum Doppelten der natürlichen Dosis für einen gleich
positiven Wirkeffekt benötigen.
Man kann also davon ausgehen, dass bei Frauen mit ADHS ein ausreichender Östrogenspiegel ganz
entscheidend ist. Aufgrund der ganz normal nachlassenden Östrogenspiegel und den stärkeren
i jüngeren Alter eine funktionell der
Schwankungen der Spiegel bei ADHS-Frauen kann nun auch m
Menopause entsprechende Problematik einsetzen. Dh.. m
i ungünstigsten Fal besteht ein relativer.
Östrogenmangel.
Nun ist ja die Hormonsubstitution bei Frauen nicht unumstritten. In bezug auf eine ADHS-Wirkung
berichten aber durchaus Patientinnen, dass erst die Kombination von Methylphenidat und einem SSRI
(Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) und dann eine Östrogengabe zu befriedigenden Effekten
geführt hat. Andererseits gibt es aber auch viele Frauen, die ohne Hormonsubstitution diese
Schwankungen ausgleichen konnten.
Nahrungsmittel helfen da nach meiner beschränkten Erfahrung nicht wirklich. Hausmittelchen können
zwar gegen die Beschwerden der Peri-Menopause helfen, beeinflussen aber die kognitiven und
emotionalen Schwankungen nicht.
Kann man ADHS auch bei Frauen ohne sichtbare Hyperaktivitat diagnostizieren?
Bei einer psychologischen Testung auf ADHS hat meine Psychologin von einem "grenzwertigem"
i
Ergebnis der Konzentrationsfähigkeiten gesprochen. Ich habe aber seit früher Kindheit Probleme m
Bereich der Aufmerksamkeit, Ablenkbarkeit und Organisation. Ich konnte mich zwar in der Schule
noch ganz gut anpassen, jetzt habe cih aber grosse Probleme meine Anforderungen zu erfüllen und
fühle mcih dauernd schlapp und müde. Kann man ADHS bei Frauen irgendwie beweisen oder mti
einiger Sicherheit diagnostizieren?
Antwort:
Wei sie aj richtig schreiben, ist die diagnostische Situation bei Erwachsenen mti ADHStiert
unbefriegend,
sind. In
weil die diagnostischen Kriterien weder geschlechtsspezifisch noch wirklich altersadap
zukünftigen psychiatrischen Klassifikationssystemen (DSM-V) wird dies zwar berücksichtigt werden,
jedoch sind die eben noch nicht "gültig"
Bisher ist es nach meiner Erkenntnis daher sehr schwer, die herkömmlichen Fragebögen auf Frauen
mit ADHS anzuwenden. Ich selber setze zwar auch eine Symptomliste von ADD-Online (Symptomliste
für Frauen mit ADHS) ein, kann aber doch eher auf die klinische Erfahrung als auf eine Symptomliste
setzen. Von einem "grenzwertigem Ergebnis" bei Konzentrationstests zu sprechen, erscheint mir
wenig sinnvoll. Es gibt schlicht keinen Konzentrationstest, der ADHS beweisen oder ausschließen
könnte. Daher kann ein Test auch nicht "grenzwertig" sein. ADHS ist und bleibt eine klinisch bzw.
anhand der Anamnese zu stellende Diagnose. Ob bei ihnen nur tatsächlich ein unaufmerksamer
Subtypus vorliegt bzw. eher ein kombinierter Typus mit eben typischerweise nicht mehr deutlich
sichtbarer motorischer Unruhe (aber deutlichen Impulskontrollproblemen bzw. Desorganisation) kann
man natürlich s o nicht sagen.
Ich selber sehe in der Klinik zu 90 % Frauen mit ADHS. Die klinischen Probleme sind andere als bei
Männern (z.B. eher Erschöpfung, Depression, Essstörungen), da auch die Lernerfahrungen und
Anforderungen andere sind. Wir machen dann einen kombinierten neurobiologischen und
psychotherapeutischen Behandlun gsansatz (ADHS-Th erapie bei Erwachsenen), wobei i
ich eher m
Zweifel FÜR eine Medikation wäre, als dagegen. Gerade Frauen mit ADHS profitieren sehr von einer
medikamentösen Behandlung mit Methylphenidat plus SSRI oder auch von Atomoxetin (Strattera ).
Natürlich sollte man dies mit Psychotherapie bzw. Informationsvermittlung kombinieren. Das Problem
ist nur derzeit, dass eben selbst ADHS-kundige Therapeuten die Diagnosekriterien zu streng
auslegen müssen und damit die meisten Frauen mit ADHS unbehandelt bleiben. Häufig stehen dann
i
die sekundären Folgen einer nicht ausreichend behandelten ADHS-Grundkonstellation m
Vordergrund. Deis ist sicher ein Grund, warum wirni psychosomatischen Kliniken dann recht viele
können / müssen. Häufig stellt dann die
ADHS-Patienten neu diagnostizieren und behandeln
Neudiagnose eine entscheidende Neuorientierung bzw. Weichenstellung dar, die unter einem neuen
Blickwinkel neue Veränderungsmöglichkeiten und Chancen bietet.
Quelle ADS-Frauen.de ADS-Frauen
Ausgebrannt? 16.03.2003
Ausgebrannt?
Viele Frauen mti (und ohne) ADS geraten ni Situationen, ni denen sie sich ausgebrannt fühlen. Sei arbeiten,
haben vielleicht Kinder, wollen ihren Haushalt und den täglichen Alltag bewältigen, mti mehr oder weniger Erfolg.
Wie kann man seine Lebenssituation positiv verändern?
Machen Sie mal Pause!
i Kopf
Den größten Druck macht man sich meistens selbst. Wenn man sich einen Zeitplan für den Tag erstellt, m
ei cshi intvolier
r enSieS
Nem vo.r Lchi eri Pai Scit einplanen.
Lassen sich nicht n gesellschaftlichen Zwängen unter Druck setzen. Es muss nicht alles perfekt sein. Wenn
die Küche mal nicht aufgeräumt ist, dann ist sie es halt nicht. Dei Nerven zu behalten ist genauso wichtig..Fenster
Gönnen Sie sich selbst mal eine Pause um Kraft zu tanken. Trinken Sie einen Kaffee, schauen aus dem
oder machen Sie das, was Ihnen gut tut.
Schaffen Sie sich eine Ruheecke!
Schaffen Sie sich eine Ecke ni Ihrer Wohnung, m i Büro, m i Garten, irgendwo ni der Nähe, ni der sie sich wohl
fühlen. Hier können Sie sich zurückziehen, wenn Ihnen alles mal zuviel wird oder Sie sich gestresst fühlen. Ein
Lieblingssessel vielleicht. Oder eine Ecke, wo Ihre liebsten Bilder hängen. Verbinden Sie es mitSiIhrem Hobby,
Stricken zum Beispiel, oder legen Sie dort einen Discman m t
i Ihrer Lieblings-CD ab. Schöpfen e dort mehr
Energie für den Tag.
Terminplan zu voll?
Termine sein? Viele Menschen mit ADS
Überprüfen Sie, ob Sie vielleicht zuviel zu tun haben. Müssen all IhreSetzen
sind schnell begeistert und verzetteln sich ni vielfältigen Aktivitäten. Sie Prioritäten.
Müssen alles Sie tun?
Überdenken Sie, wie Sie die Aufgaben und Rollen in Ihrer Familie verteilt haben. Teilen Sie sich mit Ihrem Mann
H igateneser,i aiero kerr ur,V olangenSet ficeangonhom M an,dasoror
auch mal bügelt, wenn Sie nicht auch bereit sind den Ölstand am Auto zu prüfen. Wenn beide verschiedene
Bereiche des Hausarbeiten und der Erziehung kennen, können sie sie auch wertschätzen und Anerkennung
zeigen. Entwickeln Sie gemeinsam Strategien.
Erziehen Sie Ihre Kinder zur Selbstständigkeit!
(wenn Sie welche haben.)
die Kinder zu deren verschiedenen Verabredungen und Terminen zu
Manche Frauen sind damit beschäftigt Spät abends kann
fahren. Sie sind kein Taxi! Vielleicht lässt sich das eine und das andere mit dem Bus erledigen.
Sie einem
man sie aj immer noch abholen. Tragen Sie Ihren Kinder nicht alles hinterher. Schmierennd dies auch alleine kann.
nicht sein Schulbr ot. Räume n Sie keine Kinderzimmer auf, wenn Ihr Ki
rigen
ZehnjähSie Ihr Kind kleine regelmäßige Arbeiten verrichten, die für die Familie sind, z.B. den Mülleimer
Lassen
ausleeren. So lemt es Geben und Nehmen und Verantwortung tragen für sich und Familienmitglieder.
Vereinfachen Sie die Hausarbeit.
Oft kann man mit kleinen Veränderungen große Erleichterungen schaffen. Bden
ügelnni Sei weder Bettwäsche, noch
den Trockner und hängen Sie
Handtücher. Notfalls kaufen Sei Bettwäsche bügelfrei. Werfen Sie Oberhem
danach gleich auf. So sparen sie das Bügeln. Kaufen Sie möglichst bügelfreie Wäsche für die Kinder.
Machen Sie Einkaufszettel und Speisepläne. So müssen Sie nicht so häufig einkaufen gehen. Das spart Zeit und
Geld.
Vermeiden Sie zuviele Termine an einem Tag.
Machen Sie möglichst nur einen Termin m
a Tag und halten Sieder
hin Nähe
auch edes
in. Telefons
Hängen Soder
ie einneinder
riesengroßen
Küche. So
Familienplaner auf um den Überblick zu behalten, möglichst ni
vermeiden Sie Buroutsymtome.
Sprechen Sie mit Freundinnen.
Reden Sie öfter mal mit anderen Frauen über Ihre Probleme. Das entlastet. Sprechen Sie aber nicht mit Frauen,
dei kein Verständnis für Sie haben, wenn Sie dei Treppe noch nicht geputzt haben.
Suchen Sie sich Unterstützung.
lassen Sie sich helfen, wenn Sie etwas nichtmekönnen. . der Lohnsteuerhiffeverein. Man
Dafür sind Helfer da, .z B
muss nicht alles selber machen. Es gibt im r Dinge, die man nicht so gut bewältigt und für dei sich Helfer finden
lassen.
Quelle Deutsches Ärzteblatt PP Heft 10 Oktober 2005
!
Von Gefühlen gelenkt
ADHS: Frauen ebenso wie Männer betroffen
i April 2006. Transusen, Chaosprinzessinnen und Löwenmütter. So werden sie m
Offenburg, m i
Volksmund genannt. Frauen, die an der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS,
leiden. Während bei Jungen und Männern der Verlauf und die Erscheinungsformen von ADHS gut
Beim weiblichen Geschlecht verläuft die Störung in einer großen Zahl der Fälle deutlich anders als
beim männlichen. Jungen und Männer weisen hauptsächlich den hyperaktiven-impulsiven ADHS-Typ,
Mädchen und Frauen sind häufiger vom unaufmerksamen ADS-Typ betroffen. Chaosprinzessin,
Transuse und Löwenmutter, dazwischen und auch darum bewegt sich ihre Welt. Eine Welt, die
gekennzeichnet ist durch ein hohes Anspruchsniveau an sich selbst. Die „Chaosprinzessin" wünscht
sich Perfektion, Anerkennung, Liebe, Sicherheit. Aber von allem m i Übermaß. Da sie allen helfen
kann, nur sich selbst nicht, fühlt sie sich nur wohl, wenn sie gebraucht wird. Ansonsten herrschen
Unsicherheit, Anspannung, Verstimmung und körperliche Beschwerden vor. Ihre Empfindungen
durchlebt sie ungefiltert. Nie genügt der Partner allen Bedürfnissen, und Nähe gelingt nur, wenn sie
darauf eingestellt ist.
Viele Therapieansätze - psychotherapeutischer oder medikamentöser Art - richten sich nur gegen die
Spitze eines Eisbergs. ADHS ist nur die eine Seite der Medaille. Viele Betroffene leiden unter
anderem unter Angst, Depression, sozialer Phobie und Sucht. Für die Behandlung verlangen die
ärztlichen Leitlinien eine multimodale Therapie. Das heißt psychotherapeutische und medikamentöse
Behandlung ergänzen sich. Der Behandler sollte ein ausgewiesener Fachmann sein, wobei seine
persönliche Ansicht und Haltung zur Problematik von großer Bedeutung ist. Da e s sich um eine
chronische Krankheit handelt, ist die Behandlung langfristig angelegt. Der Behandler muss sich darauf
einstellen, dass die ADHS-Symptome beim Patienten immer wieder durchbrechen.
Was ist ADHS?
Nach heutigen Erkenntnissen ist ADHS eine neurobiologische Störung der Informationsverarbeitung
zwischen einzelnen Himabschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Neurotransmitter
Dopamin, der als Nerven-Botenstoff m
i Bereich der Schaltstellen von Hirnzellen nicht optimal wirkt.
Die Funktionsstörungen kommen vor allem ni denjenigen Gehirnabschnitten vor, die für die
Aufmerksamkeit, Konzentration und Wahrnehmung verantwortlich sind. ADHS-Kinder verarbeiten zu
wenig Reize und suchen daher ständig nach anregenden Eindrücken und Erlebnissen. Mehrere
Studien belegen, dass die Erkrankung erblich ist. Den Forschern fiel zusätzlich auf, dass die Aktivität
des vorderen Hirnbereichs niedriger ist als üblich. Das heißt: Der Vorderlappen des Gehirns arbeitet
anormal und ist häufig kleiner