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Patienteninformation

ADHS
ADHS im Erwachsenenalter

Stimmungs-
störungen

Prof. Dr. med. Alexandra Philipsen

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Inhaltsverzeichnis

03 Vorwort

04 Was sind die alltäglichen Anzeichen (Symptome)


der Stimmungsstörungen?

06 Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret


auf mein tägliches Leben aus?

06 Ausbildung / Beruf
08 Freizeit / Freunde / Hobbys
10 Familie / Partnerschaft / Haushalt

12 Welche positiven Effekte haben die Stimmungsstörungen?

12 Ausbildung / Beruf
13 Freizeit / Freunde / Hobbys
13 Familie / Partnerschaft / Haushalt

14 Was sind „Auslöser“?


Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome
verstärken oder weniger werden?

16 Ausbildung / Beruf
18 Freizeit / Freunde / Hobbys
19 Familie / Partnerschaft / Haushalt

20 Wie kann man ADHS behandeln?

20 Medikamentöse Therapie
21 Psychoedukation (Information und Beratung)
21 Psychotherapie

22 Nützliches

22 Adressen für Patienten und Angehörige


23 Persönliche Notizen

02

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Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-
Störung (ADHS) diagnostiziert, nachdem sie / er sich ausführlich mit Ihnen unterhalten
und diagnostische Tests durchgeführt hat.

Die Diagnose ADHS wird in der Öffentlichkeit zumeist als Erkrankung bei Kindern und
Jugendlichen dargestellt. Aber anders als oft angenommen, ist ADHS keine Störung,
die „sich schon auswächst“: Man geht davon aus, dass ungefähr die Hälfte der Kinder
mit ADHS auch als Erwachsene unter den Beeinträchtigungen leiden. Da man gerade
in den letzten Jahren viel Neues über ADHS gelernt hat und damit auch bessere
diagnostische Möglichkeiten entwickeln konnte, gibt es heute viele Patienten,
bei denen die Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt wird.

ADHS im Erwachsenenalter hat viele Gesichter. Diese Informationsbroschüre ist einem


der Symptome gewidmet, an die man im Zusammenhang mit ADHS nicht sofort denkt,
nämlich den Stimmungsstörungen, wie Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbar-
keit und Stressempfindlichkeit.

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr darüber, was typische Anzeichen und
Ausprägungen von Stimmungsstörungen sind, wie Sie mit ihnen umgehen können
und was Sie bzw. Ihr Arzt dagegen tun können.

03

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Was sind die alltäglichen Anzeichen
(Symptome) der Stimmungsstörungen?
Von Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität im Zusammenhang mit ADHS haben
Sie wohl schon gehört – schließlich sind sie quasi „Namensgeber“ Ihrer Erkrankung.
Aber Stimmungsstörungen? Tatsächlich jedoch haben die meisten ADHS-Betroffenen
größere Probleme im Erleben und Steuern ihrer Gefühle als andere Menschen.
Vielleicht erkennen Sie sich in einer der folgenden Aussagen wieder:

1 Affektlabilität / Launenhaftigkeit
und Verstimmbarkeit

„Meine Freunde sagen, dass ich launisch bin. Meine Stimmung kippt
schnell und für sie nicht immer vorhersehbar.“
„Meine Leistungsfähigkeit hängt von meiner Stimmung ab. Wenn ich
schlecht drauf bin, kann ich mich noch schlechter konzentrieren.“

2 Gestörte Affektkontrolle

„Wenn ich kritisiert werde, raste ich schnell aus. Ich kann meinen
Ärger kaum zügeln. Vor allem dann, wenn ich die Kritik als
unangemessen empfinde.“
„Ich werde schnell ungeduldig und brülle los. Nicht handgreiflich
zu werden, kostet mich manchmal viel Kraft.“

3 Emotionale Überreagibilität /
Stressanfälligkeit

„Kleinigkeiten bringen mich schnell aus dem Konzept,


ich fühle mich schnell gestresst.“
„Beim Einkaufen im Supermarkt fühle ich mich schnell überflutet.“

04

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Diese Vorgänge
(zusammenfassend als
Stimmungsstörungen
bezeichnet) werden
in drei Symptomgruppen
eingeteilt.

Die Stimmungsschwankungen werden in


der Fachsprache Affektlabilität genannt.
Sie erkennen sie an dem Wechsel zwischen
normaler und niedergeschlagener Stim-
mung oder an leichter Aufgeregtheit. Die
Niedergeschlagenheit wird oft als Unzu-
friedenheit oder Langeweile empfunden.
Wahrscheinlich haben Sie schon als Kind
darunter gelitten, vielleicht sogar schon so
lange, wie Sie sich erinnern. Von anderen
Erkrankungen unterscheidet sich diese
Stimmungsstörung im Rahmen einer ADHS-
Erkrankung dadurch, dass die Stimmungs-
wechsel „nur“ Stunden bis maximal einige
Tage andauern. Meist können Sie sich auch
noch an den oder die Auslöser für den Um-
schwung erinnern, gelegentlich treten die
Stimmungswechsel aber auch spontan auf.

Unter einer gestörten Affektkontrolle


verstehen Fachleute Gefühlszustände wie
andauernde Reizbarkeit (auch aus kleinen
Anlässen), schnelles Enttäuscht- oder Frust-
riertsein (geringe Frustrationstoleranz) und
Wutausbrüche. Gewöhnlich sind die Wut-
anfälle nur von kurzer Dauer.

Emotionale Überreagibilität ist der


Fachausdruck für eine (ausgeprägte) Stress-
empfindlichkeit. Das bedeutet, dass Sie
alltägliche Eindrücke wie verschiedene
Geräusche, Waren- und Menschenmassen
(z. B. in einem Supermarkt) schnell als Stress
empfinden. Dann reagieren Sie vielleicht
überschießend oder ängstlich. Oder Sie
fühlen sich leicht belästigt, wenn unter-
schiedliche Menschen (gleichzeitig) etwas
von Ihnen möchten.

05

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen
konkret auf mein tägliches Leben aus?
Natürlich wirken sich unser aller Verhalten und Stimmung auch auf unsere Umgebung
aus – im Guten wie im Schlechten. Viele ADHS-Betroffene im Erwachsenenalter leiden
daher unter ihren Besonderheiten und Verhaltensweisen. Denn anders als Kindern wird
Erwachsenen deutlicher bewusst, wie ihre Umwelt auf sie reagiert – umso mehr,
je empfindlicher sie Reize von außen wahrnehmen und auf sie reagieren.

Hat Ihr Verhalten, das häufige Umschlagen Ihrer Stimmung, Ihre Empfindlichkeit erst
einmal zu ernsthaften oder anhaltenden Problemen geführt, beeinflusst das (dauer-
haft) Ihr Berufs- und Privatleben. Denn viele Menschen gehen unberechenbaren, leicht
aufbrausenden oder „überempfindlichen“ Kollegen, Freunden oder Familienmit-
gliedern lieber aus dem Weg. Oder Ihr Verhalten hat andere negative Konsequenzen.

Vielleicht erkennen Sie sich in einigen der folgenden Beschreibungen wieder?

Ausbildung / Beruf

Ich verliere unheimlich schnell das Interesse


an Aufgabenstellungen.

Wenn Sie sich schnell langweilen, Ihre Leistungsfähigkeit stimmungsabhängig ist und
Sie bei schlechter Stimmung nicht mehr konzentriert sind, wirkt sich das negativ auf Ihre
Arbeit aus. Die wenigsten Menschen können sich aussuchen, welche Aufgaben sie zu
welcher Zeit (und in welcher Stimmung) ausführen. Ihre Arbeitskollegen und zumindest
Ihre Vorgesetzten erwarten dagegen konstant gute Arbeit und nicht nur, wenn Sie „gut
drauf“ oder gerade interessiert dabei sind – ein Feld, das Konflikte bergen kann.

06

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret auf mein tägliches Leben aus?

Wenn mein Chef Dinge kritisiert, für die ich einfach


nichts kann, fahre ich oft vor Wut aus der Haut.
Das hat mir schon einige Probleme gebracht.

Es gehört zum Arbeitsleben dazu, dass man von Zeit zu Zeit kritisiert wird: Arbeits-
kollegen, mit denen Sie zusammenarbeiten, fühlen sich durch Ihr Verhalten und / oder
Ihre Arbeit beeinträchtigt. Oder der / die Vorgesetzte hat Verbesserungstipps für Sie
(im günstigeren Fall) oder äußert tatsächlich negative Kritik. Wenn Sie dann schnell
ausrasten und sich nicht zügeln können, hat das mitunter unangenehme Konse-
quenzen. Dann interessiert es oft nicht, ob die Kritik in Ihren Augen bzw. Ohren be-
rechtigt oder angemessen war. Im (Arbeits-)Leben ist es langfristig sinnvoll, bestimmte
(Umgangs-)Formen einzuhalten.

Unter Belastung werde ich ängstlich. Ich verliere


schnell den Kopf und weiß dann gar nicht mehr,
wie und was ich weiter machen soll.

In der Arbeitswelt passieren häufig viele Dinge schnell nacheinander, wenn nicht
gleichzeitig – und dann kommt oft noch ungeplant eine eilige Aufgabe hinzu. Oder es
steht ein Kollege in der Tür und möchte den aktuellsten Flurfunk mit Ihnen be-
sprechen. Wenn Sie durch Kleinigkeiten schnell abgelenkt sind oder aus dem Konzept
geraten, sich entsprechend schnell gestresst fühlen, leiden sowohl Ihre Leistungsfähig-
keit als auch Ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Dies erhöht wiederum den Druck und
steigert den empfundenen Stress. Aus der daraus entstehenden Frustration – in Ver-
bindung mit einem aufbrausenden Temperament – wächst die Versuchung, einfach
„alles hinzuschmeißen“. Oder aber es wird Ihnen schließlich gekündigt.

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind unter den von ADHS Betroffenen besonders
viele Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung und Menschen ohne Arbeit. Das führt
auf dem Arbeitsmarkt zu Problemen und die Betroffenen üben oft nicht die Tätigkeiten
aus, die sie von ihren Fähigkeiten her eigentlich ausfüllen könnten.

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret auf mein tägliches Leben aus?

Freizeit / Freunde / Hobbys

Die Freizeit dient dem Ausgleich vom Stress des Arbeitsalltags. Da sind Hobbys und
Treffen im Freundeskreis sehr hilfreich. Aber auch hier kann es aufgrund der typi-
schen Empfindungen und Verhaltensweisen zu Unstimmigkeiten mit Ihrem Gegen-
über kommen.

Manchmal wechselt meine Stimmung von jetzt


auf gleich: Eben noch ganz traurig, bin ich
auf einmal wieder obenauf oder eben umgekehrt.

Wenn Ihre Stimmung nicht verlässlich ist und Sie launisch sind, werden Sie für Freunde
unberechenbar. Auf Dauer belastet das Beziehungen und Ihr Gegenüber zieht sich
wahrscheinlich zurück. Eigentlich trifft man ja Freunde, weil man sie mag und / oder
weil man Interessen miteinander teilt. Wenn Ihre Laune dann schnell – aus geringem
Anlass – kippt, verlieren die, die das ausbaden müssen, die Freude an gemeinsamen
Aktivitäten.

08

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret auf mein tägliches Leben aus?

Im Fußballverein bin ich als unberechenbar bekannt.


Wenn ich mich vom Schiedsrichter ungerecht
behandelt fühle, kann es passieren, dass ich ihn
anschreie oder vom Platz gehe.

Ähnlich verhält es sich, wenn Sie Menschen anschreien oder einfach stehen lassen, weil
Sie sich ungerecht behandelt fühlen. Im Umgang mit anderen Teilnehmern im Straßen-
verkehr kann Ihr gereiztes Verhalten sogar gefährlich und teuer werden. Im Freundes-
kreis sind Sie auf diese Weise nicht lange ein gern gesehener „Mitspieler“. Wer möchte
schon der Blitzableiter sein, wenn Ihnen plötzlich „eine Laus über die Leber läuft“.
Solches Verhalten kann dazu führen, dass Sie gemieden werden.

Bei Nachrichten über schlimme Unfälle fühle ich


stark mit und es kommen mir schnell die Tränen.
Dann kann ich an nichts anderes mehr denken.

Wenn Sie von Eindrücken oder Gefühlen überwältigt werden, müssen andere Dinge
warten, Aufgaben bleiben eventuell liegen. Wenn Sie sich z. B. im Supermarkt über-
wältigt fühlen, werden Sie alles tun, um schnell wieder rauszukommen. Wenn Sie
dann nicht akribisch eine Einkaufsliste abarbeiten, fehlt wahrscheinlich ein Teil der
notwendigen Einkäufe. Schließlich gehen Sie gar nicht mehr einkaufen – aus Angst,
dass alles für Sie zu viel ist. So verlieren Sie auf Dauer den Anschluss.

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret auf mein tägliches Leben aus?

Familie / Partnerschaft / Haushalt

Wer kommt Ihnen näher als Ihre Familie? Und wer bekommt mehr von Ihren Gefühlen,
Einstellungen und Stimmungen mit? Vielleicht haben Sie zu Hause gar nicht mehr die
Kraft, Ihre Stimmung(swechsel), Ihre schnelle Gereiztheit oder Ihre Empfindsamkeit zu
verbergen, und Ihre Familie bekommt alles ungefiltert mit und ab. Das heißt, Ihre
Beeinträchtigungen übertragen sich auf die, die mit Ihnen zusammenleben.

Meine Frau / Mein Mann ist genervt von


der Unberechenbarkeit meiner Stimmung.
Morgens gehe ich vielleicht noch gut gelaunt
zur Arbeit, mittags fühle ich mich mürrisch und
niedergeschlagen und weiß eigentlich selbst
nicht so genau, wie es kommt.

Den Kindern gegenüber werde ich schnell


ungeduldig und brülle los. Ich habe Schwierigkeiten,
meinen Ärger zu kontrollieren.

Anforderungen von meiner Frau / meinem Mann,


im Haushalt mitzuhelfen, fasse ich schnell
als Kritik auf. Ich komme dann nur schwer
von meinen Gefühlen wieder runter.

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Wie wirken sich diese Stimmungsstörungen konkret auf mein tägliches Leben aus?

Auch die Menschen, mit denen Sie zusammenleben, haben Bedürfnisse und Gefühle.
Wenn sie sich aber immer auf Sie und Ihre schnellen Stimmungsumschwünge einstellen
müssen, wird Ihre Partnerschaft auf längere Sicht anstrengend und einseitig.

Ihre Wut und Gereiztheit an Ihren Lieben auszulassen, beeinträchtigt Ihre Beziehungen.
Gerade (aber nicht nur) Kinder brauchen ein berechenbares und wohlwollendes Ver-
halten, um Vertrauen aufbauen zu können.

Wenn Sie aber die Wünsche, Geräusche oder gar Anwesenheit anderer Menschen als
anstrengend oder belästigend empfinden, wird es schwer für Sie und Ihre Familie,
partnerschaftlich miteinander umzugehen. Denn eigentlich müssten Ihnen ja alle aus
dem Weg gehen, um Sie nicht zu bedrängen.

Tägliche Spannungen zermürben Beziehungen. So kommt es in den Familien oder


Partnerschaften von ADHS-Betroffenen zu mehr Trennungen als in der allgemeinen
Bevölkerung.

Zusammenfassung: Stimmungsschwankungen, eine leichte Reizbarkeit oder erhöhte


Stressempfindlichkeit stören die Beziehungen zwischen ADHS-Betroffenen und ihrem
Umfeld empfindlich. Das kann mehr oder weniger große Probleme nach sich ziehen:

• Kritik und Abmahnungen im beruflichen Bereich


• Streit, Ärger und Differenzen mit Verwandten, Freunden, Kollegen, Familie
• Isolation, Ängstlichkeit, Frustration

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Welche positiven Effekte haben
die Stimmungsstörungen?
Wenn Menschen sich in ärztliche Behandlung begeben, liegt der Fokus oft-
mals nur auf den negativen Auswirkungen. Allerdings hat alles (mindes-
tens) zwei Seiten – so auch die Stimmungsschwankungen, die geringere
Gefühlskontrolle wie auch die erhöhte (Stress-)Empfindlichkeit.

Anders als die negativen Aspekte sind mögliche positive Sichtweisen oder
Effekte den Betroffenen und ihrer Umgebung meistens gar nicht bewusst
– oder sie werden nicht als solche wahrgenommen. Deshalb möchten wir
im folgenden Abschnitt einige positive Effekte und Auswirkungen dieser
ADHS-assoziierten Eigenschaften anführen.

Vielleicht können Sie die Auflistung noch durch eigene positive Beispiele
ergänzen und erweitern:

Ausbildung / Beruf

• Bei der Arbeit kann ich Kollegen gut aufmuntern.


• Ich habe Humor und kann andere mit meiner guten Stimmung
mitreißen.
• Im Team zu arbeiten motiviert mich.
• Arbeitskollegen kann ich bei Problemen gute Tipps geben.

Das Wahrnehmen und deutliche Erleben von Gefühlen und Stimmungen wirkt sich
natürlich auch positiv aus. Wenn Sie Ihre gute Stimmung dazu einsetzen, andere
aufzurichten oder anzuregen, profitiert das ganze Team davon – was ganz im Sinne
Ihres/Ihrer Vorgesetzten ist. Teamarbeit nimmt in der heutigen Arbeitswelt immer
mehr Raum ein und Menschen, die gut und gerne in und für Teams arbeiten, werden
daher immer wichtiger.

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Welche positiven Effekte haben die Stimmungsstörungen?

Freizeit / Freunde / Hobbys

• Bei gemeinsamen Ausflügen sorge ich für gute Stimmung.


• Spontaneität und Energie zeichnen mich aus.

Setzen Sie auch für Ihren Freundeskreis Ihren Elan, Ihre Offenheit und Ihre positive
Stimmung ein. So haben Sie alle eine gute Zeit miteinander und stärken dadurch Ihr
Zusammengehörigkeitsgefühl. Durch Ihr Gespür entgeht Ihnen so schnell nichts und
Ihr offenes Ohr macht Sie zu einem / einer wertvollen Freund / Freundin.

Familie / Partnerschaft / Haushalt

• Ich bin sehr sensibel gegenüber meiner Familie.


• Ich merke schnell, wenn es jemandem nicht gut geht
und kann trösten, wenn die anderen betrübt sind.

Ihr Gespür für Einflüsse lässt Sie auch wahrnehmen, wenn andere Menschen Probleme
haben oder sich schlecht fühlen. Das ist wichtig in (nahen) Beziehungen. Wenn Sie
darauf einfühlsam reagieren können – und das liegt gefühlsgesteuerten Menschen
oft sehr – schafft das ein vertrauensvolles und starkes Verhältnis.

Ihr unmittelbares Erleben von Gefühlen macht Sie zu einem offenen, ehrlichen und
authentischen Wesen. Sich zu verstellen, fällt Ihnen schwer. Ihre Empfindsamkeit stärkt
zudem Ihr Bauchgefühl, das ein guter Ratgeber sein kann, wenn Sie sich von ihm nicht
ganz mitreißen lassen.

Wenn Sie sich einmal wieder Ihre ebenfalls vorhandenen Stärken und die sich daraus
ergebenden Chancen bewusst machen und sich selber unter diesem Blickwinkel be-
trachten, hilft das, Ihrem Umfeld die positiven Aspekte zu verdeutlichen.

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Was sind „Auslöser“?
Was trägt dazu bei, dass sich die Symp-
tome verstärken oder weniger werden?
Was können Sie selbst tun?
Sie werden sicher auch schon bemerkt haben, dass Sie nicht immer gleich stark von
Ihren ADHS-spezifischen Eigenschaften beeinträchtigt werden.

Überlegen Sie einmal in Ruhe und ganz ehrlich:

?
Was sind Situationen / Erlebnisse, die
Ihre Stimmung von jetzt auf gleich
kippen lassen?

?
In welchen Situationen neigen Sie
besonders dazu, „aus der Haut zu
fahren“? Wie ist es (ganz ehrlich)
dazu gekommen?

?
Was sind Auslöser, die Sie sofort
und stark unter Stress setzen?
Wie reagieren Sie darauf?

Dazu können Sie auch Ihnen wichtige Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld
befragen: Was sind Situationen und Erlebnisse, in denen Ihre Symptome Sie stärker
beeinträchtigen? Oder kommen Sie vielleicht besser zurecht, wenn Sie auf bestimmte
Dinge achten?

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Was sind „Auslöser“? Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome verstärken oder weniger werden?

Die beschriebenen Empfindungen und Verhaltensweisen sind zwar Teil Ihrer Erkran-
kung ADHS, aber in ihrer Ausprägung sind sie durchaus abhängig von anderen Fak-
toren. Manche Situationen, von denen Sie wissen, dass sie Sie besonders stressen oder
aufregen oder auch runterziehen, können Sie versuchen zu umgehen, um negative
Gefühle, Gefühlsausbrüche oder -umschwünge zu vermeiden. Anderen Situationen
können Sie nicht aus dem Weg gehen. Dann ist es gut, wenn Sie Strategien kennen
und anwenden (können), mit denen Sie diese ungünstigen Situationen besser meis-
tern. Denn Sie sind Ihren Gefühlen nicht „ausgeliefert“, im Gegenteil: Sie können so-
wohl Situationen als auch die Art und Weise, wie Sie Ihre Gefühle wahrnehmen oder
mit ihnen umgehen, beeinflussen – zum Positiven wie auch zum Negativen.

In jedem Bereich Ihres Lebens gibt es Umstände, Denkweisen und Aktivitäten, die Ihre
Stimmungsstörungen und deren Auswirkungen verstärken oder abschwächen. Wenn
Sie sich diese vor Augen halten und in Ihrem Alltag entsprechend beachten, können
Sie darauf einwirken, wie es Ihnen mit der ADHS geht. Sie können beeinflussen, ob Sie
sich Ihren Empfindungen ausgeliefert und überwältigt fühlen oder ob Sie den Über-
blick und die Hoheit über Ihr Handeln behalten.

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Was sind „Auslöser“? Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome verstärken oder weniger werden?

Ausbildung / Beruf
STOP

Folgende Verhaltensweisen oder Situationen können stimmungsabhängiges


Verhalten ungünstig verstärken. Erkennen Sie sie wieder? Kennen Sie weitere?
Versuchen Sie, solche Einflüsse zu minimieren:

• Aufschieben von Tätigkeiten


• fehlende Planung
• schlechtes Gewissen, wenn Dinge unerledigt bleiben
• zu hoher Koffein-, Nikotin- oder Alkoholkonsum
• gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (Schichtarbeit, unregelmäßige Schlafzeiten)
• fehlende Möglichkeit zu körperlicher Bewegung
• monotone Aufgaben

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Was sind „Auslöser“? Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome verstärken oder weniger werden?

Ausbildung / Beruf

Positiv wirken sich die folgenden Strategien aus.


Berücksichtigen Sie so viele wie möglich in Ihrem (beruflichen) Alltag:

ausreichend Schlaf ausreichend Bewegung


Alle Menschen sind stressanfälliger und gereizter, Steigen Sie die Treppen hoch statt den Aufzug zu
wenn sie müde sind. Da Sie in der Hinsicht eh eine nehmen. Machen Sie Pausen, in denen Sie sich ein
„dünnere Haut“ haben, wirkt es sich bei Ihnen Getränk holen. Dehnen und recken Sie sich zwi-
schneller und gravierender aus, wenn Sie unaus- schendurch immer mal. Gehen Sie in der Mittags-
geschlafen sind. Gönnen Sie sich regelmäßig den pause spazieren. Machen Sie Betriebssport. Nutzen
Schlaf, den Sie brauchen. Sie einfach jede Möglichkeit zur Bewegung.

bewältigbares Arbeitspensum Teamarbeit


Nehmen Sie sich Aufgaben vor, die auch realistisch Teamarbeit bedeutet Absprachen. So strukturieren
zu bewältigen sind. Sie müssen nicht alles an einem Sie sich wiederum und verlieren nicht den Über-
Tag erledigen. Unterteilen Sie große Aufgaben in blick. Im Team unterstützt man sich gegenseitig
kleine Arbeitseinheiten, die Sie gut überschauen und gibt (positives wie negatives) Feedback.
können, und planen Sie Pausen mit ein. Sprechen So wissen Sie immer, woran Sie sind, und müssen
Sie genau ab, was bis wann erledigt sein muss nicht alles allein lösen. Der Austausch sorgt für
bzw. kann. So behalten Sie den Überblick (was zu Abwechslung, Sie behalten das Ganze im Blick
mehr Ruhe und Zuversicht beiträgt) und vermeiden und nicht nur monotone Einzel-Arbeitsschritte.
Hektik und Unzufriedenheit, wenn sich heraus-
stellt, dass Sie sich zu viel vorgenommen haben.
Projektarbeit
Wenn Sie sich schnell langweilen oder den Kopf
strukturierter Tagesablauf verlieren, sind Projektaufgaben das Richtige für
Wenn Sie Ihren Tagesablauf klar einteilen und Sie. Denn sie weichen von der Arbeitsroutine ab,
planen, trägt das zu mehr Übersicht und Ruhe haben in der Regel ein Ziel, einen klaren Plan mit
bei. So wissen Sie immer, was auf Sie zukommt definierten Zwischenzielen und einen deutlichen
und was noch zu tun ist. Ihre Arbeitsergebnisse Endpunkt.
werden besser und Sie zufriedener. Wenn Sie
Arbeitspläne mit Kollegen und / oder Vorgesetzten
absprechen, wird auch berechenbar, wann diese
welche Ergebnisse von Ihnen erwarten können.

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Was sind „Auslöser“? Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome verstärken oder weniger werden?

Freizeit / Freunde / Hobbys


STOP

Folgende Verhaltensweisen oder Situationen können stimmungsabhängiges


Verhalten ungünstig verstärken. Manche werden Sie schon kennen, vielleicht
das eine oder andere Aha-Erlebnis haben, andere möchten Sie vielleicht
ergänzen. Versuchen Sie, diese Einflüsse zu minimieren:

• ungewollte Teilnahme an • fehlende Stimulation


Aktivitäten, die längeres Sitzen • kritisierendes Umfeld
erfordern, wie z. B. Kinobesuche

Positiv wirken sich die folgenden Strategien aus.


Berücksichtigen Sie so viele wie möglich in Ihrem (Freizeit-)Alltag:

intensiver Ausdauersport geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus


Mit Sport können Sie überschüssige Energie, Un- Regelmäßigkeit und Ausgewogenheit in den Ab-
ruhe und Ärger „abreagieren“. Gleichzeitig schal- läufen und der Menge an Schlaf wirken sich positiv
ten Sie ab und gewinnen Abstand zu eventuellen auf Ihr vegetatives Nervensystem aus: Sie sind
aktuellen Stress-Situationen. Wenn Sie regelmäßig weniger reizbar und empfindlich und haben nicht
Ausdauersport betreiben, lernen Sie Ihren Körper mehr das Gefühl, so leicht den Kopf zu verlieren.
und seine / Ihre Empfindungen besser kennen und
Sie erfahren, dass und wie Sie diese beeinflussen wohlwollendes und motivierendes
können. Auf lange Sicht wirkt sich Ausdauersport Umfeld
positiv auf Körper und Emotionen sowie Ihre Fähig- Suchen und treffen Sie Menschen mit gleichen
keiten, mit ihnen umzugehen, aus. Interessen, stecken Sie sich gegenseitig mit Ihrer
Begeisterung an und akzeptieren Sie unterschied-
strukturierter Tagesablauf liche Standpunkte im Einzelnen. Schaffen und ge-
Gewinnen Sie Übersicht und Ruhe durch eine klare nießen Sie positive Erlebnisse für alle.
Einteilung und Planung Ihres Tagesablaufs. So be-
halten Sie den Überblick und werden nicht so leicht spannende Freizeitaktivitäten
aus der Bahn geworfen von den Dingen. Sie wer- Probieren Sie neue Hobbys aus, lernen Sie neue
den berechenbar und verlässlich für Ihre Freunde. Sportarten, Gegenden oder Menschen kennen,
tauschen Sie sich aus und bleiben Sie offen.

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Was sind „Auslöser“? Was trägt dazu bei, dass sich die Symptome verstärken oder weniger werden?

Familie / Partnerschaft / Haushalt


STOP

Folgende Verhaltensweisen oder Situationen können stimmungsabhängiges


Verhalten ungünstig verstärken. Einige wiederholen sich aus anderen
Bereichen, andere kennen Sie vielleicht auch aus eigenem Erleben.
Versuchen Sie, diese Einflüsse zu minimieren:

• zu viele Anforderungen auf einmal


• unerledigten Tätigkeiten wird mit harter Kritik begegnet

Positiv wirken sich dagegen die folgenden Strategien aus.


Berücksichtigen Sie so viele wie möglich in Ihrem (privaten) Alltag:

ausgeglichenes Familienleben seitig zu verletzen oder herabzusetzen. Gestehen


Besprechen Sie untereinander die unterschied- Sie Ihren Lieben andere Wünsche und Bedürfnisse
lichen Bedürfnisse und Ansichten. Akzeptieren Sie, zu und respektieren Sie diese.
dass Sie nicht immer einer Meinung sein können,
und treffen Sie Vereinbarungen, wann eventuell klare Absprachen
Ruhezeiten und gemeinsame Unternehmungen Klare Absprachen, wer im Haushalt für welche
eingeplant werden. Schaffen Sie so positive Erleb- Tätigkeit wann zuständig ist (z. B. Hausaufgaben-
nisse miteinander. betreuung der Kinder, Einkaufen etc.). So können
sich alle darauf einstellen, wann welche Aufgabe
wohlwollende Kritik von wem zu erledigen ist. Und Sie minimieren
Lernen Sie Methoden, wie Sie Ihre Wünsche und (unangenehme) Überraschungen und Streit über
Anregungen äußern können, ohne sich gegen- Zuständigkeiten.

Neue Verhaltensweisen einzuüben und durchzuhalten, dazu braucht es Übung.


Dabei werden Sie sicher auch Rückschläge verarbeiten müssen. Dem steht entgegen,
dass Sie – wenn Sie dranbleiben – Ihr Empfinden, Ihr Leben und Ihr Gefühl von sich
selbst besser in den Griff bekommen. So schaffen Sie eine für Sie und Ihre Mit-
menschen günstige Umgebung und zufriedenere Beziehungen.

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Wie kann man ADHS behandeln?

Die Therapie von ADHS besteht meistens aus einer Kombination verschiedener Ansätze
und fußt oft auf allen drei verfügbaren Säulen:

ADHS-Therapieelemente

Medikamentöse Psychoedukation Psychotherapie


Therapie (Information
und Beratung)

Selbsthilfegruppen, Angehörigenarbeit

Medikamentöse Therapie

Bei ADHS ist das Gleichgewicht der im Gehirn vorliegenden Botenstoffe, der sogenann-
ten Neurotransmitter, im Vergleich zu Nicht-Betroffenen verändert: Bestimmte Boten-
stoffe (Dopamin, Noradrenalin) liegen an den Stellen, an denen sie eigentlich benötigt
werden, nicht in ausreichender Menge vor, dadurch wird die Übertragung von Signalen
gestört. Diese Veränderung beeinträchtigt besonders das Zusammenspiel von Aufmerk-
samkeits- und Motivationssystem.

Daran setzt die medikamentöse Therapie an. In Deutschland sind zur Behandlung der ADHS
bei Erwachsenen bestimmte Arzneimittel mit den Wirkstoffen Methylphenidat (MPH)
und Atomoxetin zugelassen. MPH verhindert, dass die Botenstoffe zu schnell „abgebaut“
werden und sorgt so für einen ausgeglicheneren Stoffwechsel im Gehirn.

Bei der bestimmungsgemäßen Einnahme von MPH besteht keine Suchtgefahr, auch wenn
die Medikamente regelmäßig und langfristig eingenommen werden. Nebenwirkungen
treten meist nur in der Anfangsphase der Einnahme auf und bilden sich häufig mit der
Zeit zurück. Ihr Arzt wird wie bei jeder Medikamenteneinnahme regelmäßige Kontroll-
untersuchungen vornehmen.

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Wie kann man ADHS behandeln?

Psychoedukation (Information und Beratung)

Patienten, die gut über ihre Erkrankung informiert sind, können die Auswirkungen
selbst beurteilen oder sogar beeinflussen. Daher spielen die Information und Bera-
tung über ADHS sowie über Therapie- und Bewältigungsmöglichkeiten eine wichtige
Rolle.

Informationen wie die Ihnen hier vorliegende gehören zur sogenannten Psycho-
edukation. Tauschen Sie sich darüber hinaus mit anderen Betroffenen aus. In Selbst-
hilfegruppen können Sie beispielsweise weitere Informationen und Tipps erhalten
und lernen, dass Sie nicht allein sind mit Ihren Problemen.

Psychotherapie

Ein weiterer wichtiger Baustein der Therapie ist die Psychotherapie, die eine Verände-
rung von eingeschliffenen Verhaltensmustern zum Ziel hat. Die Art, wie Sie denken und
sich verhalten, haben Sie im Laufe Ihres Lebens zu einem großen Teil erlernt. In der
Verhaltenstherapie üben Sie neue Denk- und Verhaltensweisen ein und trainieren
Fertigkeiten, die Sie dann im Alltag anwenden können.

Das Bewusstsein dafür, wie Sie sich in bestimmten und ganz konkreten Situationen
fühlen, wie Sie reagieren (möchten), ist eine wesentliche Voraussetzung, um neues
Verhalten zu lernen. Mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen lernen Sie z. B., sich mit
Ihren Gedanken und Gefühlen im aktuellen Moment bewusst wahrzunehmen, ohne
sich von Ihren Gefühlen, Empfindungen und Gedanken überrollen zu lassen.

Für die Behandlung der ADHS-spezifischen Stimmungsstörungen sind wesentliche


Ansatzpunkte (s. auch Auslöser und Einflussfaktoren):

1. Erarbeiten von Anfälligkeitsfaktoren, wie gestörter Schlaf, und typischen Auslösern


für Stimmungsschwankungen, Gestresst-Sein und Probleme mit Wut und Ärger.
2. 
Entwickeln von Präventivstrategien, wie z. B. ausreichender Schlaf, ausreichende
körperliche Aktivität wie Laufen, Radfahren, Walking sowie klare Absprachen und
Lösungsvorschläge.
3. Erlernen von Strategien zum Erkennen und zum Umgang mit Gefühlen.
4. Erkennen von angemessener Kritik und Umgang damit.
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Nützliches

Adressen für Patienten und Angehörige


ADHS Deutschland e. V. Zentrales ADHS-Netz
Bundesgeschäftsstelle Koordination
Poschingerstraße 16 Universitätsklinikum Köln
12157 Berlin Robert-Koch-Straße 10
Tel: 0 30 - 85 60 59 02 50931 Köln
Fax: 0 30 - 85 60 59 70 Tel: 02 21 - 47 88 98 76
[email protected] Fax: 02 21 - 47 88 98 79
www.adhs-deutschland.de [email protected]
www.zentrales-adhs-netz.de
www.adhs.info

Weitere Adressen:

Ihre Ärztin / Ihr Arzt Praxisstempel

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Persönliche Notizen
von:

Name, Vorname

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Autorin: Prof. Dr. med. Alexandra Philipsen

Geschäftsführende Oberärztin der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Uni-
versitätsklinikums Freiburg sowie Oberärztin der Borderline-Station und Ambulanz
ADHS im Erwachsenenalter.

Frau Dr. Philipsen hat Medizin und Klassische Philologie an der Universität Freiburg
studiert, wo sie 1998 in Neuropädiatrie promovierte und sich 2009 zum Thema ADHS
habilitierte. Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und
Psychotherapie an der dortigen Universitätsklinik, Abteilung für Neurologie und
Psychiatrie, und leitet neben ihrer klinischen Tätigkeit als Oberärztin zwei For-
schungsgruppen zu den Themen Borderline und ADHS im Erwachsenenalter.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Neurobiologie der Emotions-


regulation und Impulskontrolle am Beispiel der Borderline-Störung sowie ADHS im
Erwachsenenalter und Entwicklung und Evaluation neuer Psychotherapieverfahren
bei ADHS im Erwachsenenalter.

Sie ist Supervisorin für Verhaltenstherapie und Dialektisch-behaviorale Therapie.


Art.Nr.: 8.3503.1.04.019

Herausgeber: MEDICE Pharma GmbH & Co. KG, Kuhloweg 37, 58638 Iserlohn
www.medice.de

Gestaltung: WEFRA Classic GmbH

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BEGEGNEN
Ein Service von: MEDICE – DIE ERSTE WAHL

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