Als docx, pdf oder txt herunterladen
Als docx, pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 8

Lernzettel AF-1 Herr Heuser

Was ist eine Gewerkschaft?

 Es ist eine Vereinigung von und für Arbeitnehmer.


 Ziel: Bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, manchmal auch gesellschaftliche
Verbesserungen.
 Kriterien für Gewerkschaft: Freiwillige Mitgliedschaft, gemeinsames Ziel in der Satzung,
Unabhängigkeit von Arbeitgebern und anderen Gruppen, demokratische Organisation.

 Finanzielle Unterstützung durch Arbeitgeber nicht erlaubt, Arbeitgeber dürfen keine


Mitglieder sein.

 Mitglieder wählen ihre Vertreter demokratisch.

 Gewerkschaften verhandeln für alle Mitglieder Tarifverträge oder kämpfen für Gesetze, die
für alle gelten.

 Zweck der Gewerkschaften: Gewerkschaften helfen Arbeitnehmern, gemeinsame Probleme


anzugehen und bessere Arbeitsbedingungen für alle zu erreichen.

 Was Gewerkschaften tun: Sie sorgen dafür, dass Arbeitnehmer nicht allein kämpfen müssen,
sondern sich gemeinsam für faire Bedingungen einsetzen können.

 Gewerkschaften sollten unabhängig sein, also kein Geld von Regierung, Parteien oder
Arbeitgebern annehmen.

Wie Gewerkschaften organisiert sind:

 Gewerkschaften werden von den Mitgliedern durch Wahlen und Mitbestimmung


demokratisch geführt.

 Es gibt Treffen wie Gewerkschaftskongresse, wo Entscheidungen getroffen werden.

Tarifverhandlungen:

 Gewerkschaften müssen stark genug sein, damit Arbeitgeber sie ernst nehmen.

 Sie müssen auch bereit sein, über alle Themen, wie Löhne und Arbeitsbedingungen, zu
verhandeln.
Wichtiges Prinzip:

 Gewerkschaften verhandeln über alles oder nichts, um sicherzustellen, dass alle Themen
berücksichtigt werden.

 Es gibt keine Teilverhandlungen, um sicherzustellen, dass die Gewerkschaften stark bleiben.

Geschichte der Gewerkschaften:

- Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte Arbeitsbedingungen dramatisch. (gefährlich)


- Lange Arbeitszeit (mehr als 12 Stunden)
- Niedriger Lohn
- Arbeiter gründeten erste Vereine als Solidaritätsnetzwerke.
- Entstehung erster Berufsverbände für verschiedene Arbeitergruppen.
- Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, z.B., Zehn-Stunden-Tag.

Ende der 1860er-Jahre:

 Politik erkennt die Probleme der Arbeiter und erlaubt die Gründung von Vereinigungen.
 Organisierte Arbeitskämpfe und Streiks entstehen für Lohnerhöhungen und kürzere
Arbeitszeiten.

1870er-Jahre:

 Streikwelle löst aus, Gewerkschaften werden von Unternehmen als Vertragspartner


anerkannt.
 Erfolge werden erzielt, z.B., Berliner Maurer setzen den Zehn-Stunden-Tag durch.

1878:

 Rückschlag durch das "Sozialistengesetz" von Reichskanzler Otto von Bismarck.


 Die meisten Gewerkschaften werden verboten, um deren vermeintliche Macht
einzuschränken.

1883: Krankenversicherung

1884: Unfallversicherung

1891: Rentenversicherung
Weimarer Republik:

 Gewerkschaften werden offiziell anerkannt, erkämpfen Acht-Stunden-Tag und Tarifverträge.


 Betriebsrätegesetz gibt Gewerkschaften Mitspracherecht in den Betrieben.

Nationalsozialismus (30.1.1933-1945):

 Nationalsozialisten beenden die Freie Gewerkschaften, ersetzen sie durch die "Deutsche
Arbeitsfront" (DAF).

Nach dem Zweiten Weltkrieg:

 Nach Kriegsende erlauben die Siegermächte die Neugründung von Gewerkschaften.

 - 1949 entsteht in der Bundesrepublik der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit 16


autonomen Gewerkschaften.
 - 1956 Kampagne "samstags gehört Vati mir" erfolgreich, führt zur Einführung der Fünf-Tage-
Woche.
 - Weitere Erfolge: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (1957) und gesetzlicher Anspruch auf
drei Wochen bezahlten Urlaub pro Jahr.

-Wirtschaftskrise und Wiedervereinigung:
 - Zahl der Gewerkschaftsmitglieder sinkt seitdem ständig, von knapp 12 Millionen (1991) auf
5,7 Millionen (2021).

Gründe für Mitgliederrückgang:

 - Rückgang in klassischen Industriebereichen (Bergbau, Eisen, Stahl, Textil).


 - Globalisierung der Produktion führt zur Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland.
 - Zunahme von Teilzeitbeschäftigten, Leiharbeitern und Minijob-Arbeitern, die oft nicht
gewerkschaftlich organisiert sind.

Aktuelle Entwicklungen:
 - Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns im Januar 2015 nach
jahrelangen Gewerkschaftsforderungen.
 - Ab Oktober 2022 liegt der Mindestlohn bei 12 Euro brutto pro Stunde.
Gesundheitsprävention im Beruf

Sie sind zufriedend

Das Berusfeld ist anpruchsvoll, belastend

Belastende Tätigkeiten: steigende Berufsanforderungen: Hilfepläne, Bildungs- Partnerschaften,


Vernetzungen, Fortbildungen

Pädagogisches Multitasking:

 Geteilte Aufmerksamkeit auf mehrere Reizquellen zur gleichen Zeit zu richten.


 Mehrere Aufgaben (tasks) zu gleicher Zeit zu erledigen
 Die Konzentration zu teilen, sie auf viele simultan ablaufende Prozesse richten zu müssen.
 Das führt zur Erschöpfung, zu verminderter Reaktionsfähigkeit und Stress.

Aufgabenfülle:

 Oft wenig Zeit für die Vor- und Nachbereitung.


 Personalmangel und/oder Betreuungsschlüssel geben zu wenig Möglichkeiten für eine
intensivere Beschäftigung mit einzelnen Kindern.
 Überforderung

Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen

 Muskel- und Skeletterkraknungen (Rückenschmerzen von hocken usw)


 Ständig Krankheitserregern ausgesetzt. (Masern, Mumps, Röteln und Infekte der Atemwege)
 Höhe Larmpegel (80db) beim Essen, beim Basteln und sowie beim Turnen (über 100db)
 Lautes Sprechen

Stress und Burnout-Symptome

 Physische und psychische Erschöpfungssymptome (Rücken- und Nackenschmerzen,


Stimmprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme)
 Erweiterung von Kenntnissen und Fertigkeiten (Eustress = positiver Stress)
 Konstruktive Bewältigung langfristig nicht gelingt (Disstress = negative Stress)
 Burnout: keine Freude mehr an der Arbeit zu finden, sondern durch die Arbeit erschöpft zu
sein.
Phasen:

 Ehrgeiz, sich und anderen etwas beweisen wollen


 Hohes Leistungsstreben
 Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte+
 Verdrängung innere Konflikte

Die Summe alle Belastungen kann zur psychische und Physische Erschöprungssymptome

Rechtliche Möglichkeiten betrieblicher Gesundheitsförderung

- Fürsorgepflicht des Arbeitgebers:

- Gemäß § 618 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) hat der Arbeitgeber die Pflicht, das Leben und die
Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen.

-Gesetzliche Unfallversicherung:

- Gemäß § 21 SGB VII (Sozialgesetzbuch) obliegt es der gesetzlichen Unfallversicherung,


Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern.

Prävention durch Berufsgenossenschaften:

- Berufsgenossenschaften, als Träger der Unfallversicherung, sind zur Prävention von Arbeitsunfällen
und Gesundheitsgefahren verpflichtet.

Zusammenarbeit mit Krankenkassen:

- Gemäß § 20a SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung) sollen Krankenkassen in Zusammenarbeit


mit den Berufsgenossenschaften Maßnahmen zur Gesundheitsförderung durchführen.
(Lohnsteuerabzug)

Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer:

- Arbeitgeber und Arbeitnehmer beteiligen sich an der Finanzierung der Krankenversicherung.

Wissen aber nicht auswendig lernen:

1. Gefährdungsbeurteilung:

- Identifikation von Risiken


- Unterstützung durch Betriebsarzt, Arbeitssicherheitsexperte oder Gesundheitszirkel
- T-O-P-System: Technische, Organisatorische, Personalentwicklung-Maßnahmen

2. Beispiele für Gesundheitsförderung:

- Rückenschonende Maßnahmen: Rückenschule, Bewegungsübungen, höhenverstellbare


Möbel
- Infektionsschutz: Händewaschplätze, Desinfektion, betriebsärztliche Beratung
- Lärmschutz: Schalldämmung, schallabsorbierende Elemente, organisatorische Maßnahmen

3. Psychisches Wohlbefinden:

- Arbeitsschutz umfasst auch psychisches Wohlbefinden


- Gefährdungsbeurteilung durch Gesundheitszirkel, Mitarbeiterbefragungen

4. Gesundheitsfördernde Maßnahmen:

- Stärkung der Mitarbeiter: Gesundheitskurse, Supervision, Coachings, Fortbildung


- Stressoren minimieren: Verbesserung von Umgebung, Arbeitsabläufen, Aufgabenverteilung

5. Prävention psychischer Belastungen:

- Zusammenarbeit bei Gefährdungsbeurteilung mit Betroffenen


- Maßnahmen zur Ressourcenstärkung und Stressreduktion

6. Gesundheitsförderung insgesamt:

- Maßnahmen sind gesundheitsfördernd, wenn sie Mitarbeiter stärken und Stressoren minimieren.

Arbeitsverhältnisse: Tarifvertrag usw


 Erzieherinnen sind meistens Angestellte und unterliegen dem Arbeitsrecht.
 Individuelles Arbeitsrecht regelt die Beziehung zwischen einzelnen Arbeitnehmern und ihren
Arbeitgebern.
 Kollektives Arbeitsrecht regelt die Beziehung zwischen Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberverbänden.
 Ein Arbeitsvertrag legt die Grundlage für das Arbeitsverhältnis und kann auch mündlich
abgeschlossen werden.
 Bei mündlichen Verträgen müssen die wichtigsten Punkte innerhalb von vier Wochen
schriftlich mitgeteilt werden.
 Befristete Verträge müssen schriftlich festgehalten werden, sonst gelten sie als unbefristet.
 Arbeitsverträge können innerhalb der Schutzgesetze frei verhandelt werden, aber dabei
müssen übergeordnete Gesetze beachtet werden.
 Der Arbeitsvertrag steht rechtlich unter den gesetzlichen Regelungen.
 Arbeitnehmer können im Vertrag bessere Bedingungen als die gesetzlichen vereinbaren
(Günstigkeitsprinzip).
 Wichtige Gesetze für Arbeitnehmer sind das Grundgesetz, Kündigungsschutzgesetz,
Entgeltfortzahlungsgesetz, Betriebsverfassungsgesetz, Bundesurlaubsgesetz und
Arbeitszeitgesetz.

 Entwicklung der beruflichen Identität und professionellen Perspektiven erfordert


Aufmerksamkeit für wichtige Arbeitsvertragsdetails.
 Essenzielle Fragen im Arbeitsvertrag betreffen Arbeitsinhalte, Vergütung, Arbeitszeit,
Urlaubsanspruch, Kündigungsfrist, Sonderleistungen und Beginn/Ende des
Arbeitsverhältnisses.
 Dauer der Probezeit sollte maximal sechs Monate betragen, und Befristungen müssen
schriftlich festgehalten werden.

Rechte und Pflichten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind festgelegt:

 Arbeitgeber hat Pflicht zur Arbeitsleistung, Pünktlichkeit, Sorgfalt, Einhaltung von


Arbeitsanweisungen und Treuepflicht.
 Arbeitnehmer hat Vergütungsanspruch, Beschäftigungspflicht, Gleichbehandlungspflicht,
Fürsorge- und Schutzpflicht, sowie Zeugnispflicht nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
 Pflichtverletzungen müssen schriftlich abgemahnt werden; wiederholte Abmahnungen
können zur Kündigung führen.
 Bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsätzlichkeit haftet der Arbeitnehmer für Pflichtverletzungen
mit Personen- oder Sachschäden.
Praktikums- oder Ausbildungsverträge haben spezielle Regelungen:

 In Tages- oder Blockpraktika während der Ausbildung ist die Schule Vertragspartnerin, und
die angehenden Erzieher sind über die Schule haftpflicht- und unfallversichert.
 Berufspraktika zur staatlichen Anerkennung beinhalten Verträge mit der Einrichtung, die
Ausbildungsdetails und -dauer regeln.
 Vorpraktikanten schließen vor der Ausbildung Verträge ab, um Aufnahmevoraussetzungen zu
erfüllen und gelten als Praktikanten im Sinne des Berufsausbildungsgesetzes.

Das könnte Ihnen auch gefallen