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Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf

Weltbank (IBRD und IDA)

Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung


(International Bank for Reconstruction and Development, IBRD)

Die Weltbank ist die wichtigste Institution der weltweiten


Entwicklungspolitik. Sie ist keine „Bank“ im eigentlichen Sinne,
sondern eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Gegründet wurde sie 1945 auf der Grundlage der Beschlüsse
der internationalen Finanz- und Währungskonferenz von
Bretton-Woods als eine der zentralen Säulen der Neuordnung
der Weltwirtschaft nach dem 2.Weltkrieg.
Ihr gehören 184 Mitgliedsländer an (Stand 2004). Der Sitz ist Washington, D.C.
Als oberstes Entscheidungsgremium fungiert der Gouverneursrat, in dem alle Mitgliedsländer
vertreten sind. Bei Abstimmungen verfügen jedoch die einzelnen Länder je nach der Höhe
ihrer Kapitalbeteiligung über ein sehr unterschiedliches Stimmengewicht. So kommen allein
die fünf größten Beitragszahler USA, Japan, Frankreich, Großbritannien und Deutschland
auf einen Stimmenanteil von 37,4 Prozent und können dadurch maßgeblichen Einfluss auf
die Vergaberichtlinien nehmen.
Der Stimmrechtsanteil der BRD beträgt 4,49 Prozent.

Aufgabe:
Die IBRD vergibt zinsgünstige Kredite an die Regierungen einkommensstärkerer
Entwicklungsländer zum Abbau der Armut, zur Finanzierung von Umweltschutz- und
Sozialprogrammen sowie zur Förderung des Wirtschaftswachstums.
2003 bewilligte die IBRD Darlehen in Höhe von 11,2 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung
von 99 Projekten und Programmen in 37 Ländern.
Beschafft werden fast alle Mittel über die weltweiten Finanzmärkte. Die IBRD emittiert
Anleihen, um Kapital aufzunehmen und gibt die günstigen Zinssätze, die ihr aufgrund ihrer
hohen Bonität eingeräumt werben, an die Kreditnehmer weiter.

Internationale Entwicklungsorganisation
(International Development Assioziation, IDA)
1960 kam zur IBRD die Internationale Entwicklungsorganisation hinzu, ein von der IBRD
verwalteter Fonds.
Stimmrechtsanteil der BRD: 4,49 Prozent.

Aufgabe:
Die IDA vergibt langfristige zinslose Kredite, Zuschüsse und technische Hilfe für die ärmsten
Länder, in denen das jährliche Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung bei 895 US $ oder
darunter liegt.
Die Mittel werden vor allem für die Verbesserung grundlegender Dienstleistungsangebote
(Gesundheits- und Bildungswesen, Wasserversorgung, etc.) zur Verfügung gestellt.
IDA-Kredite sind zinslos und haben Laufzeiten von 35 oder 40 Jahren, worin 10 Freijahre
enthalten sind. Im Jahr 2003 wurden Kredite über 7,3 Milliarden US-Dollar für 141 Projekte in
55 Ländern mit geringem Einkommensdurchschnitt vergeben.

Die IBRD und der IDA bilden die „Weltbank“ im engeren Sinne.

© IIK Düsseldorf/Udo Tellmann


http://www.iik-duesseldorf.de
Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf

Weltbank-Gruppe
Zur sogenannten „Weltbank-
Gruppe“ gehören noch drei
weitere Organisatoren.

Die Internationale Finanz-Corporation


(International Finance Corporation, IFC)
gegründet 1956, 176 Mitglieder (2004)
Aufgabe:
Die IFC hat die Aufgabe, die Privatwirtschaft in den Entwicklungsländern zu fördern. Sie
beteiligt sich an Firmen und gewährt diesen Kredite. Daneben ist sie in Fragen der
Privatisierung und Umstrukturierung von Unternehmen auch beratend tätig.
Der Stimmrechtsanteil der BRD beträgt 5,37%.
2003 förderte die IFC 186 Investitionsprojekte im Gesamtwert von 5,4 Milliarden US-Dollar
durch eigene Darlehen und Beteiligungen im Wert von 4 Milliarden US-Dollar.

Das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten


(International Centre for Settlement of Investment Disputes, ICSID)
gegründet 1966, 140 Mitglieder (2004)
Aufgabe:
Das ICSID hat die Aufgabe, auf internationaler Ebene Möglichkeiten zur Schlichtung und
Beilegung von Investitionsstreitigkeiten zwischen ausländischen Investoren und ihren
Gastländern auszuloten.
2003 wurden 26 Anrufungen zur Schlichtung von Investitionsstreitigkeiten bearbeitet.

Die Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur


(Multilateral Investment Guarantee Agency, MIGA)
gegründet 1988, 164 Mitglieder (2004)
Aufgabe:
Die MIGA fördert ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern durch Garantien
zur Absicherung nichtkommerzieller Risiken ( z.B. Innere Unruhen, Krieg, Enteignung,
Währungsinkonvertibilität).
Die Bundesrepublik Deutschland ist mit einem gezeichneten Kapitalanteil von etwa 1
Milliarde US-Dollar mit rund 3,8 Prozent an der MIGA beteiligt. Ihr Stimmrechtsanteil beträgt
4,47 Prozent.
2003 wurden 59 Garantieverträge mit einem Gesamtumfang von 1,4 Milliarden US-Dollar
abgeschlossen.

Links:
Webseite der Weltbank: : http://www.worldbank.org/
(deutschsprachige Dokumente: Menüleiste oben links unter „»“ (= andere Sprachen )
Aktuelle Nachrichten und Hintergrundinformationen zum Thema „Weltbank“:
http://www.weed-online.org/themen/iwf/index.html

© IIK Düsseldorf/Udo Tellmann


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