Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 66

BWL III Finanzwirtschaft/Investition

Studiengang Betriebswirtschaft BW (3. Semester)

Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger


Inhalt

1 Grundlagen des Investitionsmanagements

2 Grundlegende Investitionsrechnungsverfahren

3 Investitionsentscheidungen in besonderen Fallkonstellationen

4 Finanzinvestitionen: Kauf von Unternehmensanteilen

Stand: 21.09.2016
1 Grundlagen des Investitionsmanagement
Nach Abschluss dieses Kapitels können Sie …

 Akteure und Formen nationaler und internationaler Investitionsaktivitäten darstellen und deren
Bedeutung einschätzen,

 grundsätzlich Verantwortliche für Investitionsaktivitäten im Betrieb verdeutlichen sowie


aufzeigen, inwieweit diese Aktivitäten integraler Bestandteil betrieblicher Güter- und
Geldströme sind,

 Investitionsbegriffe und -arten im Hinblick auf eine Gestaltung des Investitionsmanagement in


der Praxis unterscheiden,

 Aktivitäten und Instrumente im Investitionsmanagementprozess darstellen,

 einen Überblick über Bewertungsdeterminanten bei Investitionen sowie entsprechende


Bewertungsverfahren und Entscheidungsregeln geben.
1 Grundlagen des Investitionsmanagement
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln


1 Grundlagen des Investitionsmanagements
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene

1.1.2 Betriebliche Ebene

1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln


1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene
Weltweite Investitionsaktivitäten durch verschiedene Akteure in unterschiedlicher Form

Private Kleinanleger kaufen Aktien, Anleihen oder Fonds

Unternehmen entwickeln neue Produkte und erweitern ihre Produktionskapazitäten

Ausländische Konzerne erwerben Anteile inländischer Unternehmen

Ausländer investieren in Immobilienfonds

Private-Equity-Gesellschaften kaufen Unternehmensanteile auf Zeit

Staatsfonds investieren in Vermögenswerte für Pensionszwecke

Bildquelle: https://www.google.com/search?q=weltkugel+bild (Abruf: 16.10.2020).

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 6


1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene
Details „Auslandsinvestitionen“

• Kapitalexporte durch Wirtschaftssubjekte eines


Landes in ein anderes Land
• Formen: Erwerb von Immobilien, Errichtung von
Betriebsstätten oder Tochterunternehmen, Erwerb
Direkt-
ausländischer Unternehmen bzw. Anteile davon (mit
investitionen einem entscheidenden Einfluss auf die
Unternehmenspolitik)
• Ziel: Beiträge zur Erreichung eigener Zielsetzungen
bzw. entsprechende Einflussmöglichkeiten
Auslands-
investitionen
• ebenfalls Übertragungen inländischen Kapitals ins
Ausland
• Formen: Erwerb von Forderungen, die keine
Portfolio- direkten Eigentumsrechte begründen (Anteile an
Investitionen Immobilienfonds, Anleihen etc.) sowie von Anteilen
an Unternehmen ohne wesentlichen Einfluss auf die
Unternehmenspolitik
• Ziel: Rendite- bzw. Risikokalkül (Risikodiversifikation)

Quellen: Vgl. Weerth, C., Direktinvestition, https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/direktinvestition-28357 (Abruf: 16.10.2020); Vgl. Breuer, W., Portfolio-
Investition,
BWL https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/portfolio-investition-46076
III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB (Abruf: 16.10.2020). 24.10.2023 7
1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene
Details „Fonds“

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, 2016, S. 561.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 8


Fallstudie/Aufgabe [Fonds]
Es gibt verschiedene Arten von Fonds, in die investiert werden kann. Sie weisen unterschiedliche
Merkmale auf. Um welche Fonds handelt es sich bei denen in der Tabelle (Investmentfonds, Private-
Equity-Fonds oder Hedgefonds)?

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, 2016, S. 563.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 9


Wirtschaftspraxis

Entwicklung des verwalteten Vermögens der Hedgefonds weltweit von 2000 bis
zum 3. Quartal 2022 (in Milliarden US-Dollar)

BWL III https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37167/umfrage/verwaltetes-vermoegen-in-hedgefonds-weltweit-


Quelle: Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 10
seit-2000/ (Abruf: 07.09.2023).
Wirtschaftspraxis

Größte Staatsfonds weltweit nach der Höhe des verwalteten Vermögens


(in Milliarden US-Dollar; Stand: Januar 2023)

BWL III https://de.statista.com/statistik/daten/studie/208474/umfrage/groesste-staatsfonds-


Quelle: Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 11
weltweit-nach-der-hoehe-des-verwalteten-vermoegens/ (Abruf: 05.09.2023).
Fallstudie/Aufgabe [Auslandsinvestitionen]
In der Regierung eines Landes ist eine heftige Diskussion darüber entbrannt, inwieweit die
Investitionstätigkeit ausländischer Investoren im Inland gefördert werden sollte. Welche Vor- und
Nachteile sehen Sie für ein Empfängerland (Inland), wenn Ausländer dort investieren?

Vorteile Nachteile
• Milderung der Kapitalknappheit • Verdrängung einheimischer
• Steigerung von Produktion und Produzenten
Beschäftigung • Einkommenstransfer zugunsten
• Wachstumsbeschleunigung ausländischer Investoren
• Entlastung der Zahlungsbilanz • Zunahme der Abhängigkeit von
• Diversifizierung der ausländischen Investoren bzw.
Produktionsstruktur Zunahme der ausländischen
Einflussnahme
• Technologie- und Know- how-
Transfer
• Erhöhung des Steueraufkommens
des Staates

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 12


1 Grundlagen des Investitionsmanagements
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene

1.1.2 Betriebliche Ebene

1.1.2.1 Investition als Teil betrieblicher Güter- und Geldströme

1.1.2.2 Innerbetriebliche Verantwortliche für Investitionen

1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 13


1.1.2.1 Investitionen als Teil betrieblicher Güter- und Geldströme
Investitionen sind Teil der finanzwirtschaftlichen Prozesse im Unternehmen, …

Quelle: Olfert, K./Rahn, H.-J., BWL, Foliensatz 2013.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 14


1.1.2.1 Investitionen als Teil betrieblicher Güter- und Geldströme
… die mit den güterwirtschaftlichen Prozessen verzahnt sind

1. Auszahlungen für
Leistungserstellung und
-verwertung
2. Bereitstellung von
Kapital
3. Rückzahlung/Ent-
nahme von Kapital,
Zahlung von
Zinsen/Gewinnen
4. Zahlung von Steuern
5. Zufluss von
Subventionen
6. Einzahlungen aus
Leistungs-erstellung
und -verwertung

Quelle: Olfert, K., Investition, Foliensatz 2015.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 15


1 Grundlagen des Investitionsmanagements
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.1.1 Volkswirtschaftliche Ebene

1.1.2 Betriebliche Ebene

1.1.2.1 Investition als Teil betrieblicher Güter- und Geldströme

1.1.2.2 Innerbetriebliche Verantwortliche für Investitionen

1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 16


1.1.2.2 Innerbetriebliche Verantwortliche für Investitionen
Investitionsverantwortliche auf verschiedenen Ebenen
Management
• Geschäftsführung
• SGF-/SGE-
Finanz- Leiter*innen
wirtschaft • Leiter*innen
betrieblicher Bereiche
• Leiter*innen von
Finanzierung Zahlungsverkehr Investition Investitionsprojekten
= = = SGF-/SGE: Strategische Geschäftsfelder/
-einheiten.
Kapitalbeschaffung Kapitalverwaltung Kapitalverwendung

Unterstützung

generelle Verantwortung, zumindest i. S. der technisch- • Strategisches


organisatorischen Abwicklung: Controlling
Finanzabteilung („Treasury“) • Investitions-
controlling
• Projektcontrolling

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 17


1.1.2.2 Innerbetriebliche Verantwortliche für Investitionen
Details „Investitionen sind auf verschiedenen Steuerungsebenen zu managen“

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, Abb. 7, Foliensatz 2016.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 18


1.1.2.2 Innerbetriebliche Verantwortliche für Investitionen
Details „Projekte“ Projekt
1. Einmaligkeitscharakter
Geschäfts- 2. klare Ziel-/Ergebnisdefinition
führung 3. definierter Anfangs- und Endtermin
4. hohe Komplexität/hoher
Lenkungs- Koordinationsbedarf
ausschuss 5. Mitwirkung mehrerer
Organisationseinheiten
Projektleiter 6. großes Ressourcen-/Kostenbudget
7. hoher Zeitbedarf

PM-Service- Zum Vergleich


stelle a) Maßnahmen
• …
• Umsetzung durch „Linie“
Teilprojekt 1 Teilprojekt 2 Teilprojekt … • Kleines Ressourcen-/Kostenbudget
• geringer Zeitbedarf
• …
b) Regeltätig
• …
• Wiederholungscharkter
• Ohne Endtermin
• …
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 19
1 Grundlagen des Investitionsmanagement
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 20


1.2 Investitionsbegriffe
Überblick

zahlungsstrom-
orientiert

vermögensorientiert
i. w. S.

potentialfaktor-
orientiert
Investitions-
begriffe bilanzierungsfähig-
keitsorientiert
vermögensorientiert i. e. S.
größenorientiert

fristigkeitsorientiert

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 21


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Zahlungsstromorientierter Investitionsbegriff

▪ mehr „allgemeiner“ Begriff


▪ „Von einer Investition spricht man, wenn die heutige
Hingabe von Geld (= Auszahlung) in der Absicht erfolgt,
mit dem Mitteleinsatz einen höheren Geldfluss (=
Einzahlungen) in Zukunft zu erreichen .“
Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, 2016, S. 466.

▪ „… ist eine Investition durch einen Zahlungsstrom


gekennzeichnet, der mit einer Ausgabe beginnt und in
späteren Zeitpunkten Einnahmen und Ausgaben
erwarten lässt …“ Quelle: Rehkugler, Finanzwirtschaft, 2007, S. 21.
▪ „Geld – Ware – mehr Geld“ oder
„Geld – Geld – mehr Geld“

Investitionsplanungen bzw. -rechnungen beruhen im strengen Sinne auf Ein- und Auszahlungen,
insofern sind bei Einnahmen und Ausgaben die Zahlungszeitpunkte zu bestimmen!
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 22
1.2 Investitionsbegriffe
Details „Struktur der Zahlungsströme eines Investitionsprojektes“

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, Abb. 14, Foliensatz 2016.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 23


1.2 Investitionsbegriffe
Exkurs: Begriffsabgrenzungen „Auszahlung – Ausgabe“ bzw. „Einzahlung – Einnahme“

Zahlungsmittel- Geldvermögen
bestand (ZM): (GV):

Bestand an Zahlungsmittel-
liquiden Mitteln bestand
(Bargeld, + Forderungen
Sichtguthaben) - Verbindlichkeiten

BWL III Finanzwirtschaft/Investition,


Quelle: Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger
Foit/Lorberg/Stenemann, Kostenrechnung, Foliensatz 2015©HSB
(ergänzt). 24.10.2023 24
Fallstudie/Aufgabe [Auszahlung vs. Ausgabe]
Welche Auszahlungs- bzw. Ausgabenkategorie liegt bei folgenden Geschäftsvorfällen vor?

Quelle: Wöhe, G., BWL, 1986, S. 877.

Geschäftsvorfälle:
a) Bartilgung eines in einer früheren Periode empfangenen Kredits für das Investitionsprojekt (1)
b) Eigene Barausleihungen (Finanzkredit) für Investitionen von Tochterunternehmen (1)
c) Barentnahme zum Kauf von Büromaterial für das Investitionsprojekt (2)
d) Bareinkauf von Produktionsfaktoren für das Investitionsprojekt (2)
e) Kauf von Maschinen auf Ziel für das Investitionsprojekt (3)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 25


Fallstudie/Aufgabe [Einzahlungen vs. Einnahmen]
Welche Einzahlungs- bzw. Einnahmenkategorie liegt bei folgenden Geschäftsvorfällen vor?

Quelle: Wöhe, G., BWL, 1986, S. 875.

Geschäftsvorfälle:
a) Aufnahme eines Barkredits (z. B. Bankdarlehen) für das Investitionsprojekt (1)
b) Bartilgung eines gewährten Finanzkredits durch das Tochterunternehmen (1)
c) Barzuführung von Eigenkapital zur Finanzierung des Investitionsprojektes (2)
d) Barverkauf von Fertigfabrikaten oder Waren („Rückfluss“ der Investition) (2)
e) Warenverkauf auf Ziel („Rückfluss“ der Investition) (3)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 26


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Vermögensorientierter Investitionsbegriff i. w. S.

▪ „investieren“ = lat. „investire“ (einkleiden) = Einkleiden


des Unternehmens mit Vermögenswerten
▪ „Unter Investition wird die zielgerichtete Umwandlung
von Kapital in Vermögensgegenstände verstanden.“
Quelle: Thommen, J.-P. et al., BWL, 2017, S. 334

▪ Vermögenswerte sämtlicher Unternehmensbereiche –


unabhängig von der bilanziellen Erfassung wie etwa:
materielle, immaterielle oder finanzielle Gegenstände
des Anlagevermögens, Umlaufvermögen,
Informationen, Know how, Humanvermögen

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 27


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Potenzialfaktororientierter Investitionsbegriff

▪ Investitionen = Erwerb von Potenzialfaktoren


▪ Potenzialfaktoren = „Produktionsfaktoren, die während
einer Periode in ihrem Bestand erhalten bleiben und
lediglich einen Teil ihres Leistungspotenzials abgeben“
Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/potenzialfaktoren-43754

(Abruf: 20.10.2020).
▪ keine Investitionen = Erwerb von Verbrauchsfaktoren (=
Faktoren, die andere Güter eingehen, in andere Substanzen
übergehen oder zum Prozessablauf beitragen) oder
laufende Lohnzahlungen

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 28


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Bilanzierungsfähigkeitsorientierter Investitionsbegriff

▪ Investitionen = Umwandlung von Kapital in bilanzierungs-,


sprich aktivierungsfähige Positionen
▪ Investitionen in nicht bilanzierungsfähige Objekte sind keine
Investitionen
▪ Grundlage: Rechnungslegungsvorschriften (z. B. HGB oder IFRS)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 29


1.2 Investitionsbegriffe
Exkurs: Aktivierungsvorschriften nach HGB

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, Abb. 62, Foliensatz 2016.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 30


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Größenorientierter Investitionsbegriff

▪ „Auch was große Investitionen (gemessen an den dafür


notwendigen Ausgaben) sind, kann nur über Konventionen,
z. B. über Bilanzierungsgrenzen für geringwertige
Wirtschaftsgüter, festgelegt werden.“
Quelle: Rehkugler, H., Finanzwirtschaft, 2007, S. 22.

▪ Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG): abnutzbares,


bewegliches Anlagevermögen:
a) bis 250 €: Betriebsausgabe (Sofortaufwand),
b) über 250 bis 800 €: Aktivierung & Sofortabschreibung,
c) über 250 bis 1000 €: GWG-Sammelposten & lineare
Abschreibung mit 20 % p. a.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 31


1.2 Investitionsbegriffe
Details zu einzelnen Begriffe

Fristigkeitsorientierter Investitionsbegriff

▪ Investitionen = ausschließlich Vermögensgegenstände


mit längerfristiger Zahlungswirkung

▪ „Was als „langfristig“ zu bezeichnen ist, bleibt strittig. Im


Sinne einer Konvention gilt meist als langfristig, wenn die
Zahlungen mindestens in zwei Perioden (Jahren)
anfallen.“
Quelle: Rehkugler, H., Finanzwirtschaft, 2007, S. 22.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 32


Fallstudie/Aufgabe [Was gilt als Investition?]
In Ihrem Unternehmen soll das Investitionsmanagement neu geordnet werden. Dabei soll
verbindlich festgelegt werden, was als Investition gilt. Sie machen eine Bestandsaufnahme, wofür
bisher der Investitionsbegriff verwendet worden ist. Kategorisieren Sie die folgenden Investitionen
nach den verschiedenen Investitionsbegriffen.
Nr. Investition Vermögens. Potenzial. Bilanziell. Größen. B.: Fristen. B.:
B. i. w. S. B. B. > 10 T€ > 2 Jahre
1 Kauf von Rohstoffen im Wert von
2000 €, die schon in wenigen X X
Wochen in die Produktion gehen
2 Kauf von Maschinen für die
Produktion im Wert von 50 T€ X X X X X
(Mindesteinsatz: 10 Jahre)
3 Erhöhung des Forschungsbudgets
X X X
um jährlich 3 T€ für 5 Jahre
4 20 T€ für eine Werbekampagne
im nächsten Monat („Marketing- X X
investition“)
5 Weiterbildungsmaßnahme in
Höhe von 6 T€ für die Bedienung
X X
der neuen Maschine („Personal-
investition“)
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 33
1 Grundlagen des Investitionsmanagement
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 34


1.3 Investitionsarten
Überblick

Objektbezogene

(Kapazitäts-)Wir-
kungsbezogene

Hierarchiebezogene
• Die Investitionsarten teilen
sich in mehrere Unterarten
auf
Investitions- Umschlagbezogene • Es durchaus möglich, dass
arten eine Investition mehreren
Umfang-/Ent- Sonstige Arten/Unterarten
scheidungsablauf- Investi- zugeordnet werden kann.
bezogene tionen

Häufigkeitsbezogene

Abhängigkeits-
bezogene

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 35


1.3 Investitionsarten
Einzelne Investitionsarten

Objektbezogene Investitionen

▪ Kategorisierung bspw. in Anlehnung an die Aktiva-Gliederung der


Bilanz (§ 266 Abs. 2 HGB):

a) Immaterielle Investitionen
b) Sachinvestitionen
c) Finanzinvestitionen

▪ allerdings: Bilanzierungsfähigkeit keine zwingende Voraussetzung

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 36


Fallstudie/Aufgabe [Objektbezogene Investitionen]
Kreuzen Sie an, um welche Art von objektbezogenen Investitionen es sich handelt!

Immaterielle Sach- Finanz-


Nr.
Investitionen investition investition
1 Aus- und Fortbildungsinvestitionen X

2 Erwerb einer Beteiligung X

3 Kauf von Wertpapieren X

4 Darlehen an ein Tochterunternehmen X

5 Kauf einer Maschine X

6 Bau eines neuen Verwaltungsgebäude X

7 Kauf von Vorräten X

8 Investitionen in Forschung und Entwicklung X


Einschaltung einer Beratungsgesellschaften
9 X
für die Unternehmensneuausrichtung
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 37
1.3 Investitionsarten
Einzelne Investitionsarten

Quelle: Olfert, K., Investition,


Foliensatz 2013.

Effekt auf die Kapazität (=Nutzungspotenzial, Produktionsvermögen von


Potenzialfaktoren) steht im Vordergrund

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 38


Fallstudie/Aufgabe [Objekt- und wirkungsbezogene Investitionen]
Kreuzen Sie an, um welche Investitions(unter)arten es sich handelt!

Nr. Vorgang Sach- Finanz- Immaterielle Netto- Re-


investition investition Investition investition investition
1 Das Unternehmen
beschafft Maschinen, um
X X
die Leistungsmenge zu
vergrößern.
2 Eine Maschine wird durch
eine technisch verbesserte X X
neue Maschine ersetzt.
3 Das Unternehmen erwirbt
X X
eine Konzession.
4 Das Unternehmen gründet
X X
eine Vertriebs GmbH.
5 Das Unternehmen kauft
Rohstoffe für die laufende X X
Produktion.
6 Das Unternehmen nimmt
Umweltschutzmaßnahmen
X X
vor (z. B. Einbau von
Filteranlagen).
Quelle: Vgl. Olfert, K., Investition, 2015, S. 394.
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 39
1.3 Investitionsarten
(Kapazitäts-)Wirkungsbezogene Investitionen/hier: Diversifizierungsinvestitionen

Auch „Sicherungsinvestitionen“ genannt → Risikostreuung

Aufnahme von verwandten Produkten in das Fertigungs-


Horizontale programm (beschaffungs-, produktionstechnisch oder
absatzwirtschaftlich)
Diversifi-
zierungsin- Vertikale Integration der Leistungen vor- oder nachgelagerter
vestitionen Wirtschaftsstufen (Rückwärts-/Vorwärtsintegration)

Konglomerate/ Völlig neue Produktionsformen oder Produkte


laterale

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 40


Wirtschaftspraxis
Fallstudie/Aufgabe [Diversifizierungsinvestitionen]
Welche Art von Diversifizierungsinvestition liegt jeweils vor (horizontale, vertikale in Form von
Rückwärts-/Vorwärtsintegration, konglomerate/laterale?

Nr. Aktionen Art der Verbindung


Das US-amerikanische Unternehmen Facebook übernahm den Messenger-Dienst
1 Whats App und erweiterte damit sein Produkt-/Marktspektrum auf der gleichen horizontal
Wertschöpfungsstufe.
Hard- und Software-Hersteller engagieren sich im Internet-/Kommunikationsmarkt;
vertikal: Vor-
2 das US-amerikanische Unternehmen Microsoft kaufte beispielsweise Skype und
wärtsintegration
bietet damit internetbasierter Instant-Messaging-Dienste an.
Der deutsche Automobil- und Motorradhersteller BMW erwarb Anteile am Zulieferer
Vertikal: Rück-
3 SGL Carbon und ist damit auch auf den Märkten für Kohlenstoff- bzw.
wärtsintegration)
Graphitprodukte sowie glas- und kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe aktiv.
Das US-amerikanische Unternehmen Philipp Morris entwickelt sich vom Tabak- zum
4 konglomerat/lateral
Nahrungsmittel-Konzern; es kaufte General Foods, Kraft und Jacobs Suchard.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 41


1.3 Investitionsarten
Sonstige Investitionen

Objektbezogene

(Kapazitäts-)Wir-
kungsbezogene

Hierarchiebezogene Strategische, taktische, operative

Investitions- Umschlagbezogene Schnell, mittelfristig, langsam umschlagende


arten
Umfang-/Ent-
scheidungsablauf- Routine, unternehmenspolitisch motivierte
bezogene

Häufigkeitsbezogene Einzelinvestition, Investitionsfolgen, Investitionsketten

Abhängigkeits- Isolierte, interdependente


bezogene

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 42


1 Grundlagen des Investitionsmanagements
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.4.1 Prozessablauf

1.4.2 Prozessunterstützende Instrumente

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 43


1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess mit den gleichen Phasen wie beim generellen Managementprozess

Investi-
tions- Portfolio-Ebene:
planung
Steuerung aller
Investitionsobjekte
(→ Multiprojektmanagement)
Investi- Investitions- Investi-
tions- manage- tions-
steuerung ment- durchfüh-
(i. e. S.) prozess rung
Einzelobjekt-Ebene:
Steuerung eines einzelnen
Investitionsobjektes
Investi-
(→ Einzelprojektmanagement)
tions-
kontrolle

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 44


1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess auf Einzelobjekt-Ebene (I)/hier: Investitionen in der Produktion

Fallbeispiel:

Der Vorstand einer Motorenfabrik hat beschlossen, die


Produktion zu modernisieren. Die Produktion soll
kostengünstiger, aber auch umweltverträglicher werden.
Investitionen sind zu tätigen. Die Produktion soll einen
Investitionsvorschlag entwickeln.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 45


1.4.1 Prozessablauf
Exkurs: Genereller Managementprozess
(Führungsprozess)

Quelle: Horváth,P., Controlling, 2006, S. 96.


BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 46
1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess auf Einzelobjekt-Ebene (II)/hier: Investition in der Produktion

Anregungsphase
• Zielanalyse → Produktion einer bestimmten
Anzahl von Motoren zu bestimmten Kosten in
bestimmten Varianten
• Problemanalyse → Kostensteigerungen,
Kapazitätsgrenzen
Suchphase
• Detaillierung zentral vorgebener
Bewertungskriterien → quantitativ (Kosten),
qualitativ (Obergrenze für
Schadstoffemissionen)
• Ermittlung von Investitionsalternativen →
Neuerwerb vs. Nachrüstung von Maschinen
Entscheidungsphase
• Bewertung der Alternativen
• Entscheidung (vorteilhafteste Alternative)
• Weiterleitung des Investitionsvorschlag an
Investitions-/Projektcontrolling („Antrag“)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 47


1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess auf Einzelobjekt-Ebene (II)/hier: Investition in der Produktion

Annahme: Investitionsvorschlag („Antrag“)


wurde auf Gesamtunternehmensebene
beschlossen

Detailplanungsphase
• Teamfindung
• Detaillierung der Investitions(projekt)pläne
• Entscheidung (gem. Kompetenzregelung)

Start der Durchführung


• Kommunikation („Kick off“)
• Aufnahme der Bearbeitung der Arbeitspakete

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 48


1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess auf Einzelobjekt-Ebene (III)/hier: Investition in der Produktion

Investitionskontrolle
• Prämissenkontrolle (Wird-Ist-
Status-
Vergleich) berichte
• Soll-Ist-Vergleich und Soll-Wird- über
Vergleich → Termine, Qualitäten,
Ressourcen, Investitions-/Kosten-
Investi-
budget, Risiken tions-
objekte
Investitionssteuerung
• Gegen-/Feedbacksteuerung
(Planeinhaltung)
• Um-/Feedforwardsteuerung
(Plankorrektur/-revision)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 49


Fallstudie/Aufgabe [Ablauf des Investitionsmanagementprozesses auf Portfolio-Ebene]

Das Handbuch über das Investitionsmanagement in Ihrem Unternehmen soll aktualisiert werden. Hier
sollen die Aktivitäten des Managementprozesses auf Portfolio-Ebene festgehalten werden. Welche
(wesentlichen) Aktivitäten würden Sie für die einzelnen Phasen dieses Prozesses dort aufführen?

Quelle: Vgl. Olfert, K., Investition, 2015, S. 18.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 50


1. Festlegung von Planungsprämissen (u. a.
1. Entwicklung und Einleitung Bewertungskriterien)
zusätzlicher Maßnahmen zur 2. Zusammenstellung des Investitionsbedarfs
Planeinhaltung (Gegensteuerung) Investi- 3. Ermittlung des Kapitalbedarfs nach einer
2. Korrektur des tions- Prioritätenliste
Gesamtinvestitionsplans planung 4. Abgleich von Kapitalbedarf und Finanzmitteln
(Umsteuerung) 5. Entscheidung
6. Verkündung

Investi- Investitions- Investi-


tions- manage- tions- (Aufgabe der Verantwortlichen
steuerung ment- durchfüh- für einzelne
(i. e. S.) prozess rung Investitionsvorhaben)

1. Generelle Prämissenkontrolle (Wird-Ist-Vergleich)


Investi- 2. Aggregation der Soll-Ist bzw. Soll-Wird-Vergleiche
tions- einzelner Projekte (Termine, Qualitäten,
kontrolle Personalressourcen, Investitions-/Kostenbudgets,
Risiken)
3. Vornahme einer Gesamtbewertung

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 51


1.4.1 Prozessablauf
Details „Bewertungskriterien von Investitionen“

Bewertungskriterien

Quantitative Qualitative
Bewertungskriterien Bewertungskriterien

Statische Dynamische
Ergebnisgrößen Ergebnisgrößen

Kosten Kapitalwert Wirtschaftliche Kriterien


Gewinn Interner Zinsfuß Technische Kriterien
Rentabilität Annuität Soziale Kriterien
Amortisationszeit Rechtliche Kriterien

Quelle: Olfert, K., Investition, Foliensatz 2015.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 52


1.4.1 Prozessablauf
Investitionsmanagementprozess auf Portfolio-Ebene

Ergebnis ist ein Investitionsplan als Teil eines „Netzwerkes“ von


taktisch/operativen Plänen

Quelle: Olfert, K., Finanzierung,


Foliensatz 2013.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 53


1 Grundlagen des Investitionsmanagements
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.4.1 Prozessablauf

1.4.2 Prozessunterstützende Instrumente

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 54


1.4.1 Prozessunterstützende
Instrumente

Quelle: Olfert, K/Reichel, C., Investition, 2006, S. 90.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 55


1.4.1 Prozessunterstützende
Instrumente

Quelle: Olfert, K./Reichel, C., Investition, 2006, S. 91.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 56


1.4.1 Prozessunterstützende
Instrumente

Quelle: Olfert, K./Reichel, C., Investition, 2006, S. 92.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 57


1.4.1 Prozessunterstützende
Instrumente

Finanzplan

Quelle: Wöhe, G./Döring, U./Brösel, G., BWL, Abb. 52, Foliensatz 2016.

Plan-Bilanz
Mögliche Auswirkungen: Erhöhung Vermögens- und
Kapitalpositionen
Plan-GuV
Mögliche Auswirkungen: Abschreibungen, Personal- und
Materialaufwand, Umsatzerlöse
BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 58
1 Grundlagen des Investitionsmanagement
1.1 Akteure, Formen und Bedeutung von Investitionsaktivitäten
1.2 Investitionsbegriffe

1.3 Investitionsarten

1.4 Investitionsmanagementprozess

1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 59


1.5 Bewertungsdeterminanten, -verfahren und Entscheidungsregeln
Bewertungsdeterminanten

• monetäre/nichtmonetäre
Investitionsziele • qualitative/quantitative
• Formal-/Sachziele

(Un-)Sicherheit der • Sicherheit


Zahlungsströme • Unsicherheit: Ungewissheit/Risiko

Zurechenbarkeit der • zeitlich


Bewertungs- Zahlungsströme • sachlich: isolierte/interdependente Investition
determinanten
bei Investitionen Verläufe der • Nutzungsdauer: begrenzt/unbegrenzt
Zahlungsströme • Anfall: statisch-konstant, dynamisch-verändernd

Häufigkeit/Nutzungs- • Einzelinvestition (= Investition ohne Nachfolger)


dauer von Investitionen • Investitionsketten (Regelfall wg. begrenzter Nutzungsdauer

• Steuern
Staatliche Einflüsse • Finanzierungshilfen (Subventionen, Förderkredite)

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 60


1.5 Bewertungsverfahren und Entscheidungsregeln
Details „Unsicherheit der Zahlungsströme“

„Die Zahlungsströme der meisten unternehmerischen Investitionen sind


unsicher. Sowohl ihre Höhe als auch ihre zeitliche Zuordnung auf die
Perioden ihres Anfalls sind Schätzwerte, die mehr oder weniger stark von
den tatsächlich später realisierten Zahlungsströmen abweichen können.
Investitionsentscheidungen können sich daher ex post als falsch
erweisen, weil mit der richtigen Rechenmethodik, aber mit falschen
Annahmen gearbeitet worden ist.“

Quelle: Rehkugler, H., Finanzwirtschaft, 2007, S. 31.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 61


1.5 Bewertungsverfahren und Entscheidungsregeln
Details „Zurechenbarkeit der Zahlungsströme“ (I)

„Eine Fräsmaschine wird im Rahmen eines mehrstufigen, komplexen


Fertigungsprozesses eingesetzt. Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, die von
dieser Fräsmaschine verursachten Auszahlungen bzw. Kosten zu ermitteln.
Welchen Anteil diese Fräsmaschine an den Einzahlungen bzw. Erlösen des
Unternehmens hat, ist wegen der Mehrstufigkeit und Komplexität des
Fertigungsprozesses unmittelbar überhaupt nicht und mittelbar nicht ohne
weiteres festzustellen.“

Quelle: Olfert, K., Investition, 2015, S. 31.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 62


1.5 Bewertungsverfahren und Entscheidungsregeln
Details „Zurechenbarkeit der Zahlungsströme“ (II)

Ein Fuhrunternehmen zieht in Erwägung ein weiteres Auto zum Transport


anzuschaffen. „Was gilt aber, wenn der Kauf eines weiteren Autos … zwar
hohe Nachfrage erwarten lässt, aber leider auch die Nachfrage nach den
bisherigen angebotenen PKW-Modellen drücken wird, wenn sich die
Angebote … aus Sicht der Kunden partiell Konkurrenz machen? … Es mag aber
auch genau die gegenteilige Wirkung denkbar sein: Weil das Angebot an
Wagen nunmehr größer ist, zieht die neue Investition auch auf die bisher
angebotenen Wagen zusätzliche Kundschaft.“

Quelle: Rehkugler, H., Finanzwirtschaft, 2007, S. 30.

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 63


1.5 Bewertungsverfahren und Entscheidungsregeln
Verschiedene Verfahren und Regeln zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen

Monetäre Ziele: „klassische“ Investitionsrechnungsverfahren;


Investitionsziele monetär und nichtmonetäre Ziele: Nutzwertanalyse …

(Un-)Sicherheit der Risiko: Erwartungswertregel …; Ungewissheit: Maximinregel,


Zahlungsströme Korrekturverfahren …

Zurechenbarkeit der Verursachungsprinzip (Zurechnung aller Zahlungsströme der


Zahlungsströme aktuellen Investition, die zusätzlich entstehen)
Verfahren und
Regeln Verläufe der Statisch-konstant: statische Investitionsrechnungsverfahren;
Zahlungsströme dynamisch-verändernd: dynamische Investitionsrechnungsverfahren

Häufigkeit/Nutzungs- Einzelinvestition: Kapitalwertmaximum-Ansatz; Investitionskette:


dauer von Investitionen Opportunitätskostenansatz …

Staatliche Einflüsse Steuern: Anpassung der „klassischen“ Kapitalwertmethode …

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 64


Kompetenzziele erreicht?

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 65


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

BWL III Finanzwirtschaft/Investition, Prof. Dr. Ralf B. Schlemminger ©HSB 24.10.2023 66

Das könnte Ihnen auch gefallen