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Studentenwohnheim in Paris-Saclay Student Housing in Paris-Saclay 5

Der Saclay-Campus ist ein gigantisches staatliches to the north, is still years away.
Investitionsprojekt, das bis Mitte der 2020er-Jahre Whence the brief’s request for
mindestens 20 % der französischen Forschungska- 500 parking spaces, 250 of which
pazitäten bündeln soll – obwohl ein Großteil davon are destined to disappear once
noch eine Baustelle ist und der öffentliche Nahver- the metro finally arrives. Xaveer
kehr ins 20 km nördlich gelegene Paris erst in De Geyter authored the urban
einigen Jahren den Betrieb aufnimmt. Daher die For- masterplan for the Saclay expan-
derung nach 500 Parkplätzen, von denen 250 ver- sion, but, since their building is
schwinden werden, wenn die Metro endlich kommt. something of a pioneer in its
Xaveer De Geyter hat den städtebaulichen Master- sector, Bruther and Baukunst had
plan für die Erweiterung von Saclay verfasst, aber da little or no context to draw from.
ihr Gebäude so etwas wie ein Pionier in seinem Instead they concentrated on
Sektor ist, hatten Bruther/Baukunst wenig bis gar fulfilling functional requirements

Filip Dujardin © VG Bild-Kunst, Bonn 2021


keinen Kontext, auf den sie Bezug nehmen konnten. with maximum efficiency and
Stattdessen konzentrierten sie sich darauf, die funk- generosity.
tionalen Anforderungen mit maximaler Effizienz und
Großzügigkeit zu erfüllen. A void at the centre
“For us, the starting point was to
Ein Haus mit offener Mitte produce the largest garden pos-
„Unser Ausgangspunkt war, einen möglichst großen sible,” says Thériot. Allocated two
Garten zu schaffen“, sagt Alexandre Thériot. Das thirds of a rectangular city block,
Gebäude nimmt zwei Drittel eines rechteckigen the building follows its perimeter,
Blockrands ein und bildet ein großes U, das die forming a large U that leaves the
Mitte des Grundstücks offen lässt. Im Untergeschoss site’s centre entirely open. The
befinden sich die 250 Dauerparkplätze. Im Erdge- basement contains the 250 per-
Ein Hauch von Le
schoss sind studentische Einrichtungen wie ein Corbusier: Tonnendä-
manent parking spaces; the
Laden, Unterrichtsräume und ein Waschsalon unter- cher und skulpturale ground floor houses various
Flucht treppen bilden
gebracht. Die offenen Decks des dritten und vierten ein Gegengewicht
student facilities – a shop, class-
Stockwerks bilden die reversible Parkgarage und in zur orthogonalen rooms, the laundromat, etc.; the
Gesamtstruktur des
den vier oberen Stockwerken schließlich befinden Gebäudes.
open decks of the third and
sich die Studentenwohnungen. Davon werden drei fourth stories constitute the
A touch of Le Corbusier:
Typen angeboten: Einzimmerwohnungen, Wohnge- Barrel vaults and sculp-
“reversible” parking garage, and
meinschaften und Maisonettewohnungen, deren tural emergency stairs finally, the four upper floors
stand out against the
gewölbte Obergeschosse die Skyline des Gebäudes reigning orthogonality.
contain the housing. Three types
rhythmisieren. „Wir möchten Räume schaffen, die of student accommodation are
etwas Spezifisches und Besonderes an sich haben“, offered: studios, shared apart-
begründet Thériot die Wahl der Tonnendächer. Eine
weitere Obsession, so fährt er fort, sei „wie Gebäude
mit dem öffentlichen Raum am Boden interagieren“.
Das Studentenwohnheim tut dies mit maximaler
Transparenz, „so dass man auf der Straße das
Gefühl hat, bereits im Garten zu sein und umge-
kehrt.“ Licht, Raum und Transluzenz sind die Leit-
motive des Gebäudes von Bruther/Baukunst – alle
Flure sind natürlich belichtet, die Parkhausgeländer
bestehen aus Glas und auch die Fassaden sind
extrem großzügig verglast – es scheint, als sei das
Gebäude Sigfried Giedions Manifest von 1929
„Befreites Wohnen: Licht, Luft, Öffnung“ entsprungen.

Meisterwerk des Verbergens


All das ist, wie Thériot bereitwillig zugibt, „trügerisch
einfach“. Um die Größe des Gartens zu maximieren,
mussten die Rampen für die Garagenzufahrten
innerhalb des Gebäudevolumens untergebracht wer-
den. Außerdem sind die Rampen im Untergeschoss
dauerhaft, während die Rampen zu den oberen Eta-
gen eines Tages entfernt werden müssen – daher
Bruther © Maxime Delvaux

haben sie die Form von elegant schwebenden Spira-


len, was eine technische Herausforderung bedeu-
tete. Ebenso schwierig war die Leitungsführung zu
den Wohnungen oberhalb der Leergeschosse. „Wir
wollten keine Unmengen von PVC-Rohren an den

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