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PRIVOR | FREIZÜGIGKEITSSTIFTUNG

Postfach, 3001 Bern


[email protected], www.privor.ch

Freizügigkeitsreglement

Der Stiftungsrat erlässt gemäss Art. 8 der Stiftungsur- 2. Todesfallkapital


kunde der PRIVOR Freizügigkeitsstiftung (nachfolgend Das Todesfallkapital entspricht dem Vorsorgegutha-
Stiftung genannt) folgendes Reglement: ben sowie – bei Vorhandensein einer Risikoversiche-
rung – der zusätzlichen Versicherungsleistung.
Art. 1 Eröffnung von Freizügigkeitskonten 3. Invaliditätsleistung
Im Auftrag von Vorsorgenehmern führt die Stiftung für je- a. Die Invaliditätsleistung entspricht dem Vorsorge-
den Vorsorgenehmer ein separates Freizügigkeitskonto. guthaben. Der Vorsorgenehmer kann die Invalidi-
Der Vorsorgenehmer erhält jährlich einen Auszug über tätsleistung verlangen, wenn er eine volle Invali-
den Stand seines Vorsorgeguthabens. denrente der Eidgenössischen Invalidenversiche-
rung bezieht und das Invaliditätsrisiko nicht zusätz-
Der Vorsorgenehmer nimmt zur Kenntnis, dass im not-
lich versichert ist.
wendigen Umfang zwischen Stiftung, Bank bzw. Ver- b. Sofern das Invaliditätsrisiko zusätzlich versichert
triebspartner ein Datenaustausch stattfindet. ist, entspricht die Invaliditätsleistung dem An-
spruch auf die massgebliche Versicherungsleis-
Art. 2 Einzahlungen
tung.
Auf das Freizügigkeitskonto können nur Freizügigkeits-
leistungen von steuerbefreiten Personalvorsorgeeinrich- Für die Auszahlung von Versicherungsleistungen gemäss
tungen einbezahlt werden. Auf Wunsch des Vorsorgeneh- Art. 5 dieses Reglements gelten zusätzlich die entspre-
mers nimmt die Stiftung auch Einzahlungen von anderen chenden Allgemeinen Versicherungsbedingungen.
Institutionen, die der Erhaltung des Vorsorgeschutzes die- Wurden bei der früheren Vorsorgeeinrichtung Einkäufe
nen, entgegen. Unrechtmässig überwiesene Vorsorgegut- getätigt, so dürfen die daraus resultierenden Leistungen
haben werden an die bisherige Vorsorgeeinrichtung zu- innerhalb der nächsten 3 Jahre vom Vorsorgenehmer
rückerstattet. nicht in Kapitalform bezogen werden.
Art. 3 Anlage des Stiftungsvermögens Art. 7 Finanzierung
Die Stiftung legt fest, bei welchen Banken das Freizügig- Die Leistungen werden durch die eingebrachte Freizügig-
keitsguthaben angelegt werden kann. Mit dem Formular keitsleistung finanziert. Aufwendungen für die zusätzliche
Eröffnung Freizügigkeitskonto wählt der Vorsorgenehmer Deckung der Risiken Tod und Invalidität können auf dem
die kontoführende Bank aus. Trifft der Vorsorgenehmer Vorsorgeguthaben erhoben oder durch zusätzliche Prä-
keine Wahl, erfolgt die Wahl durch die Stiftung. mien finanziert werden.
Art. 4 Verzinsung Art. 8 Begünstigte Personen
Der Zinssatz wird von der ausgewählten Bank bestimmt Als Begünstigte gelten folgende Personen:
und laufend den Marktbedingungen angepasst. Die Zin- 1. Im Erlebensfall: der Vorsorgenehmer
sen werden den Konten am Ende des Kalenderjahres gut- 2. Im Todesfall:
geschrieben und zusammen mit dem Kapital weiterver- a. die Hinterlassenen nach Art. 19 bzw. 19a und 20
zinst. BVG,
b. natürliche Personen, die vom Versicherten in er-
Art. 5 Ergänzende Produkte heblichem Masse unterstützt worden sind, oder die
Die Stiftung kann dem Vorsorgenehmer eine zusätzliche Person, die mit diesem in den letzten fünf Jahren
Versicherung für die Deckung der Risiken Tod und Invali- bis zu seinem Tod ununterbrochen eine Lebensge-
dität anbieten. meinschaft geführt hat oder für den Unterhalt eines
oder mehrerer gemeinsamer Kinder aufkommen
Der Vorsorgenehmer kann ergänzend zur Kontoanlage
muss,
sein Vorsorgeguthaben ganz oder teilweise in vom Stif-
c. die Kinder des Verstorbenen, welche die Voraus-
tungsrat genehmigte BVG-konforme Anlagen investieren.
setzungen nach Art. 20 BVG nicht erfüllen, bei de-
Für die ergänzenden Produkte gelten die entsprechenden ren Fehlen die Eltern, bei deren Fehlen die Ge-
produktspezifischen Unterlagen und Bedingungen als Be- schwister,
standteil des Freizügigkeitsverhältnisses. Bei Investitio- d. die übrigen gesetzlichen Erben, unter Ausschluss
nen in Anlagen gilt das Anlagereglement als ergänzender des Gemeinwesens.
Bestandteil.
Sind mehrere Personen gemäss Ziffer 2.a begünstigt, ste-
hen dem überlebenden Ehegatten beziehungsweise dem
Bei Nutzung von ergänzenden Produkten kann eine Be-
eingetragenen Partner ¾ der Vorsorgeleistung zu. Kindern
lastung auf dem Freizügigkeitskonto erst nach einer War-
gemäss Artikel 20 BVG stehen ¼ der Vorsorgeleistung zu.
tefrist von 31 Tagen erfolgen.
Der Vorsorgenehmer kann die Ansprüche der Begünstig-
Art. 6 Vorsorgeleistungen ten näher bezeichnen und den Kreis der Personen nach
1. Altersleistung Punkt 2.a mit solchen nach 2.b erweitern.
Die Altersleistung entspricht dem jeweiligen Vorsorge-
Sind mehrere Personen innerhalb einer Personenkatego-
guthaben. Sie kann frühestens 5 Jahre vor und spä-
rie nach Ziffer 2 begünstigt und die ihnen zustehenden
testens 5 Jahre nach Erreichen des Rücktrittsalters
gemäss Art. 13/1 BVG ausbezahlt werden.

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Anteile nicht eindeutig bestimmt, erfolgt eine Auszahlung Der Stiftungsrat legt die Bearbeitungsgebühr für einen
zu gleichen Teilen. Vorbezug im separaten Kostenreglement fest.
Personen, welche vorsätzlich den Tod des Vorsorgeneh- Art. 13 Ehescheidung
mers herbeigeführt haben, sind von der Begünstigung
ausgeschlossen, sofern im Zeitpunkt der Kenntnisnahme Bei Ehescheidung kann der Richter bestimmen, dass ein
durch die Stiftung noch keine Auszahlung erfolgt ist. Die Teil der Freizügigkeitsleistung, die ein Versicherter wäh-
frei gewordene Leistung fällt den nächsten Begünstigten rend der Dauer der Ehe bzw. der eingetragenen Partner-
nach Ziffer 2 zu. Während der Dauer einer polizeilichen schaft erworben hat, an die Vorsorgeeinrichtung (oder
Untersuchung bzw. eines Gerichtsverfahrens wird die Fäl- eine andere Einrichtung zur Erhaltung des Vorsorgeschut-
ligkeit der Auszahlung aufgeschoben. zes) seines Ehegatten bzw. seiner eingetragenen Partne-
rin oder seines eingetragenen Partners übertragen wird.
Art. 9 Vorzeitige Auflösung
Eine vorzeitige Auflösung des Freizügigkeitskontos ist in Art. 14 Gebühren
folgenden Fällen möglich: Der Stiftungsrat kann als Entschädigung für die Füh-
1. Wenn der Vorsorgenehmer das Vorsorgekapital in rung/Verwaltung der Vorsorgeguthaben Verwaltungsge-
eine steuerbefreite Vorsorgeeinrichtung einbringt, die bühren und Kommissionen erheben. Diese werden im se-
Institution oder die Form der Erhaltung des Vorsorge- paraten Kostenreglement festgehalten.
schutzes wechselt.
2. Wenn der Vorsorgenehmer eine selbständige Er- Art. 15 Mutationen der Adresse und Personalien
werbstätigkeit aufnimmt und der obligatorischen Ver- Mutationen der Adresse und Personalien von Vorsorge-
sicherung nicht untersteht (BVG). nehmern sind der Stiftung oder der Bank unverzüglich zu
3. Wenn der Vorsorgenehmer die Schweiz endgültig ver- melden. Aufwände für Adressnachforschungen werden
lässt (und nicht in Liechtenstein Wohnsitz nimmt). Vor- dem Vorsorgenehmer belastet.
sorgenehmer können die Barauszahlung des Al-
tersguthabens nach Art. 15 BVG nicht verlangen, Art. 16 Mitteilung der Stiftung
wenn sie nach den Rechtsvorschriften eines Mitglied-
staates der EU oder der EFTA für die Risiken Alter, Die Kommunikation zwischen der Stiftung und dem Vor-
Tod und Invalidität weiterhin obligatorisch versichert sorgenehmer sowie befugten Dritten über verschlüsselte
sind, oder unverschlüsselte elektronische Medien ist zulässig.
4. Wenn der Vorsorgenehmer nachweist, dass der Saldo Die Stiftung ist ermächtigt, sämtliche Kontaktkanäle, die
der Stiftung bekannt sind, zu nutzen. Mitteilungen der Stif-
kleiner ist als der auf das Jahr umgerechnete Arbeit-
tung an den Vorsorgenehmer gelten als rechtsgültig,
nehmerbeitrag im letzten Vorsorgeverhältnis.
wenn sie an die letzte der Stiftung bekannte Kontaktan-
Wurden bei der früheren Vorsorgeeinrichtung Einkäufe gabe gesandt worden sind oder im E-Banking bzw Portal
getätigt, so dürfen die daraus resultierenden Leistungen des Vertriebspartners zur Verfügung gestellt werden
innerhalb der nächsten 3 Jahre vom Vorsorgenehmer
nicht in Kapitalform bezogen werden. Art. 17 Datenverarbeitung durch Dritte
Bei verheirateten bzw. in einer eingetragenen Partner- Die Stiftung kann einen Dritten beauftragen, die mit der
schaft lebenden Versicherten ist die Barauszahlung nur Kontoführung und den Vermögensanlagen verbundenen
dann zulässig, wenn der Ehegatte bzw. die eingetragene administrativen Aufgaben für sie wahrzunehmen. Der Vor-
Partnerin oder der eingetragene Partner schriftlich – durch sorgenehmer ist sich bewusst und damit einverstanden,
beglaubigte Unterschrift – zustimmt. dass seine Daten in diesem Fall vom Dritten gespeichert
und bearbeitet werden.
Art. 10 Steuerliche Behandlung
Art. 18 Lücken im Reglement
Die Auszahlung des Vorsorgeguthabens unterliegt der
Meldepflicht nach Massgabe des Bundesgesetzes über Soweit dieses Reglement für besondere Sachverhalte
die Verrechnungssteuer. Sie ist nach Massgabe der Steu- keine Bestimmungen enthält, trifft der Stiftungsrat eine
ergesetze des Bundes und der Kantone zu versteuern. dem Zweck der Stiftung entsprechende Regelung.

Art. 11 Abtretung und Verpfändung Art. 19 Änderung


Der Leistungsanspruch kann vor Fälligkeit weder abgetre- Der Stiftungsrat kann die Bestimmungen zum Freizügig-
ten noch verpfändet werden (Vorbehalten bleibt Art. 12). keitsverhältnis unter Wahrung der vom Vorsorgenehmer
erworbenen Rechtsansprüche ändern. Diese Änderungen
Art. 12 Vorbezug und Verpfändung für Wohneigen- sind der zuständigen Aufsichtsbehörde zur Kenntnis zu
tum bringen und dem Vorsorgenehmer in geeigneter Weise
bekannt zu geben. Änderungen der diesem Reglement
Der Versicherte kann die Freizügigkeitsleistung im Rah- zugrundeliegenden gesetzlichen Bestimmungen bleiben
men der gesetzlichen Vorschriften (Art. 30a ff. BVG und vorbehalten.
Art. 331 d und e OR) für Wohneigentum für den eigenen
Bedarf vorbeziehen oder verpfänden. Art. 20 Besondere Bedingungen
Bei verheirateten bzw. in einer eingetragenen Partner- Die Leistung wird in Kapitalform erbracht und 31 Tage
schaft lebenden Versicherten ist der Vorbezug nur dann nach Eingang des vollständigen Gesuchs fällig.
zulässig, wenn der Ehegatte bzw. die eingetragene Part-
nerin oder der eingetragene Partner schriftlich – durch be- Die Stiftung erteilt der Bank die Befugnis, dem Kunden so-
glaubigte Unterschrift – zustimmt. wie allfälligen durch Kunden bestimmten Bevollmächtig-
ten den Zugriff (sowie die damit angebotenen Funktionen)

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auf das Vorsorgekonto und das Depot über das E-Banking


zur Verfügung zu stellen. Der Kunde nimmt zur Kenntnis,
dass die bei der Bank erteilten Vollmachten auch das Vor-
sorgekonto erfassen. Rechtsverbindlich und somit mass-
gebend, auch für steuerrechtliche Zwecke, bleibt jedoch
einzig die interne Verbuchung durch die Stiftung und der
erstellte Ausweis.

Art. 21 Gerichtsstand
Zuständig für Streitigkeiten zwischen der Stiftung und
dem Vorsorgenehmer sind die Gerichte gemäss Art. 73
BVG. Im Übrigen ist der Gerichtsstand Bern.

Art. 22 Inkrafttreten
Dieses Reglement tritt am 1. Oktober 2021 in Kraft und
ersetzt jenes vom 1. Oktober 2019.

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