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Politeía Ein Abenteuer mit Platon 2nd

Edition Joachim Lege


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I

Joachim Lege
»Politeía«
II
III

Joachim Lege

»Politeía«
Ein Abenteuer mit Platon

2., durchgesehene und korrigierte Auflage

Mohr Siebeck
IV

Joachim Lege, geboren 1957; altsprachliches Gymnasium Katha-


rineum zu Lübeck; Studium der Rechtswissenschaften in Bielefeld
und Freiburg im Breisgau; Rechtsanwalt in Freiburg; Wissenschaft-
licher Assistent in Erlangen; 1995 Promotion; 1997 Habilitation;
1998–2003 Professor an der TU Dresden; seit 2003 Inhaber des
Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungsgeschichte, Rechts-
und Staatsphilosophie an der Universität Greifswald.

1. Auflage 2013
2. Auflage 2023

ISBN 978-3-16-162354-7 / eISBN 978-3-16-162355-4


DOI 10.1628/978-3-16-162355-4

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der


Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten
sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2023 Mohr Siebeck Tübingen. www.mohrsiebeck.com

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge-


schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheber-
rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und straf-
bar. Das gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung, Über-
setzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen
Systemen.

Das Buch wurde von Computersatz Staiger in Rottenburg/N. gesetzt.

Printed in Germany.
V

für Pelle
VI
VII

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   XIII
Zu den griechischen Wörtern und Textpassagen . . . XVII

Prolog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    1

Erstes Buch

1. Kapitel: Reichtum und Gerechtigkeit . . . . . . . . . . . . .   7


2. Kapitel: Was Freund und Feind gebührt . . . . . . . . . . . 10
3. Kapitel: Das Recht als Herrschaftsinstrument ��������� 14
4. Kapitel: Wer ist besser dran?
Der Gerechte oder der Ungerechte? . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Zweites Buch

5. Kapitel: Der Gipfel der Ungerechtigkeit


und die Leiden des Gerechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
6. Kapitel: Auch die Götter (wenn es sie gibt)
mögen die Ungerechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
7. Kapitel: Die Gerechtigkeit in der Miniatur-
Pólis – als Gedankenmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
8. Kapitel: Die Wächter (phýlakes) – wie sie sein
sollten; und über ihre Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
VIII Inhalt

Drittes Buch

9. Kapitel: Erziehung der Wächter (Fortsetzung) –


bitte ohne Horrorgeschichten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   42
10. Kapitel: Erziehung der Wächter (Fortsetzung) –
Literatur; Musik; und die Liebe zum Schönen . . . . . . .   46
11. Kapitel: Erziehung der Wächter (Fortsetzung) –
Sport; und etwas zu Ärzten und Richtern . . . . . . . . . .   55
12. Kapitel: Die Wächter – Herrscher und Truppe;
Auswahl und Lebensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   60

Viertes Buch

13. Kapitel: Die Pólis als Ganzes – ihr Glück,


ihre Gefährdung, ihre Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   67
14. Kapitel: Die Gerechtigkeit in der Pólis –
wenn jeder das Seine tut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   75
15. Kapitel: Die Gerechtigkeit im Einzelmenschen –
drei Abteilungen der Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   85
16. Kapitel: Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit
im Einzelmenschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   90

Fünftes Buch

17. Kapitel: Wächter und Wächterinnen:


Gleichstellung der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   97
18. Kapitel: Wächter, Wächterinnen, Wächterkinder:
keine festen Bindungen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Inhalt IX

19. Kapitel: Das höchste Gut der Pólis:


Gemeinschaft; und ein Exkurs zum Kriegsrecht . . . . . 108
20. Kapitel: Philosophen an die Macht!
Aber was ist ein Philosoph? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

Sechstes Buch

21. Kapitel: Die Natur der wahren Philosophen –


und warum sie verkannt werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
22. Kapitel: Falsche und verdorbene Philosophen –
und die Rolle der öffentlichen Meinung . . . . . . . . . . . . 128
23. Kapitel: Wie man die Menschen vom Wert
der wahren Philosophen überzeugt . . . . . . . . . . . . . . . . 134
24. Kapitel: Vollendung der Philosophen:
die Idee des Guten und die übrigen »Ideen« . . . . . . . . . 139

Siebentes Buch

25. Kapitel: Das Höhlengleichnis – und was aus ihm


für die Philosophen folgt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152
26. Kapitel: Der Lehrplan für die höhere Bildung (I):
Arithmetik, Geometrie, »Stereometrie« . . . . . . . . . . . . 159
27. Kapitel: Der Lehrplan (II): Astronomie,
Musiktheorie, Logik (»Dialektik«) . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
28. Kapitel: Der Zeitplan für die höhere Bildung –
Geduld, Geduld, Geduld! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
X Inhalt

Achtes Buch

29. Kapitel: Verfassungswandel –


von der Aristokratie zur Timokratie . . . . . . . . . . . . . . . 178
30. Kapitel: Verfassungswandel –
von der Timokratie zur Oligarchie . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
31. Kapitel: Verfassungswandel –
von der Oligarchie zur Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . 188
32. Kapitel: Verfassungswandel –
von der Demokratie zur Tyrannis . . . . . . . . . . . . . . . . . 196

Neuntes Buch

33. Kapitel: Der tyrannische Mensch . . . . . . . . . . . . . . 204


34. Kapitel: Die fünf Verfassungen –
und Menschentypen – auf der Skala des Glücks (I) . . . 209
35. Kapitel: Die Glücksskala (II) – Freude,
Ruhe und Schmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
36. Kapitel: Der gerechte Mensch – dargestellt als
Fabeltier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

Zehntes Buch

37. Kapitel: Verbannung der Dichter –


oder: drei Sofas, und Homer ist ein Versager . . . . . . . . 227
38. Kapitel: Medienkritik: Warum die Unter-
haltungsindustrie schädlich ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
Inhalt XI

39. Kapitel: Die Belohnung der Gerechten –


und warum die Seele unsterblich ist . . . . . . . . . . . . . . . . 241
40. Kapitel: Auf ein Neues! Die Seelenwanderung
zwischen Gericht und Los . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257
XII
XIII

Vorwort

Dies ist ein Buch, das Spaß machen soll, aber auch Mühe
machen wird.
Es ist ganz anders geworden als geplant. Geplant hatte
ich eine kurze Nacherzählung von Platons »Politeía« – das
ist das wohl wichtigste Buch der europäischen Philosophie
überhaupt. Eine Nacherzählung, wie sie etwa Erich Kästner
für den »Don Quichotte« von Miguel de Cervantes geliefert
hat oder für »Gullivers Reisen« von Jonathan Swift. Kind-
gerecht und schnell zu lesen. So dass alle die »Politeía« so
kennen können, wie man Grimms Märchen kennt.
Von Anfang an hatte ich auch vor, Anachronismen ein-
zubauen, also Dinge, die gar nicht in die Zeit passen, in der
Platons Buch spielt, das heißt, in das alte Griechenland. Zum
Beispiel: Wenn Platon von Pferden spricht, kann man heute
von Autos sprechen. Auf diese Idee gekommen bin ich durch
das Buch »Der König auf Camelot« von T. H. White. Das ist
eine Neuinterpretation der mittelalterlichen Artus-Sage, in
der, zum Beispiel, ein fahrender Ritter eine Brille trägt. (Das
Buch hat übrigens J. K. Rowling und ihre »Harry Potter«-
Bücher stark beeinflusst.) Mit diesen Anachronismen wollte
ich, wenn man so will, Abstand und Nähe schaffen: einer-
seits ironische Distanz zum alten Text, andererseits größere
Vertrautheit mit den Dingen und Fragen, um die es damals
wie heute geht.
All dies ist nicht wirklich aufgegangen (bei T. H. White
übrigens auch nicht). Herausgekommen ist vielmehr ein
Buch, das jeden Leser/jede Leserin immer wieder verstim-
men wird. Es gibt schrecklich flapsige Passagen, gerade so,
als wollte ich mich mit einem Szene-Jargon anbiedern. Es
XIV Vorwort

gibt ziemlich seriöse Neu-Interpretationen von Platons Ge-


dankengängen, gerade so, als schriebe ich für professionelle
Philosophen. Es gibt schließlich immer wieder Seitenblicke
auf das, was wir heute unter Staat und Recht verstehen, ge-
rade so, als schriebe ich für Juristen. (Ich bin Jurist.) Aber
Platons Buch heißt nun einmal »Politeía« – wörtlich: die
Verfassung des Staates – und im Untertitel: »Oder über das
Gerechte«. Und da ist in der heutigen Zeit denn doch man-
ches anders als im alten Griechenland.
Kurz: Ich sitze mit diesem Buch zwischen allen Stühlen.
Aber vielleicht ist das ganz gut so. Ich will ja »den Le-
ser/die Leserin« dort abholen, wo er oder sie heute steht.
Und das sind in einer bunten, pluralistischen Gesellschaft
nun einmal sehr verschiedene Standpunkte mit sehr ver-
schiedenen »Empfängerhorizonten«. Das ist immer wieder
­schockierend, und vielleicht habe ich dies in meinem Buch
nachempfinden wollen.
Und daher ist es, statt einer Nacherzählung, am Ende ein
Abenteuer geworden – ein Abenteuer mit Platon. Denn ein
Abenteuer (von mittelhochdeutsch aventiure) ist etwas, bei
dem man nicht weiß, was einem zustoßen wird (lateinisch
advenire), wenn man sich erst einmal auf den Weg gemacht
hat. Man weiß auch nicht, wie das Ergebnis aussehen wird.
Eben so ist es mir mit Platons Politeía ergangen. (Die Inter-
net-Enzyklopädie wikipedia definiert Abenteuer übrigens
wie folgt: eine »risikoreiche Unternehmung«, die »sich stark
vom Alltag unterscheidet«.)

***
Vorwort XV

Aber im Grunde ist ja schon Platons Buch, als solches,


ein Abenteuer. Es ist ein langes Gespräch, in dem eine lange
und gewundene Gedankenreise unternommen wird, eine
Gedankenreise rund um den Begriff Gerechtigkeit. Ich
habe versucht, diesen Weg in meinem Buch in 40 Kapitel
zu untergliedern, mit Überschriften, die möglichst schnell
klar machen sollen, welches die Stationen sind. Vielleicht ist
schon dies ein respektabler Ertrag meines Buches.
Was Platons Buch angeht, so ist man am Ende geneigt zu
sagen: Der Weg war das Ziel. Denn wir Menschen – Platon
spricht von unseren Seelen (griechisch psychaí) – sind letzt-
lich nirgends für immer zu Hause.
Ein Wort noch zum Titel: Platons Buch heißt »Politeía«.
Meist wird dies mit »Der Staat« übersetzt, aber das ist falsch.
»Politeía« bedeutet, wie schon gesagt: Verfassung des Staa-
tes, meist sogar: gute Verfassung. Man muss allerdings wis-
sen, dass es Platon in der Hauptsache gar nicht um den Staat
geht, sondern um den Menschen: um seine Gerechtigkeit,
um seine gute Verfassung, um seine psychische Gesundheit,
sein Wohlergehen (griechisch e4 pr7ttein).

***

Friedrich Nietzsche hat seinem »Zarathustra« den Un-


tertitel gegeben »Ein Buch für Alle und Keinen«.
Und Ludwig Wittgenstein schreibt im Vorwort seiner
»Philosophischen Untersuchungen«: »Ich hätte gern ein gu-
tes Buch hervorgebracht. Es ist nicht so ausgefallen; aber die
Zeit ist vorbei, in der es von mir verbessert werden könnte.«
XVI Vorwort

Was dieses Buch betrifft, so ist es ganz anders geworden


als ich wollte. Ich wünschte mir, dass man es trotzdem mit
Vergnügen liest.

Greifswald, im Juni 2012 J. L.

P.S. Gerade erfahre ich, dass der französische Philosoph


Alain Badiou ebenfalls eine Art Nacherzählung von „Pla-
tons ‚Staat‘“ vorgelegt hat. Er will sogar, wie man liest, in
Hollywood Platons Leben verfilmen lassen. Ich hätte nicht
gedacht, dass ich mit „meinem“ Platon so auf der Höhe der
Zeit sein werde …

Greifswald, im Juni 2013 J. L.


XVII

Zu den griechischen Wörtern


und Textpassagen

Ich habe häufig in Klammern hinzugefügt, wie der Text im Grie-


chischen lautet – allerdings nicht in griechischen Buchstaben, son-
dern in einer Lautumschreibung. Für sie gilt im Grundsatz: Aus-
sprache wie im Deutschen; Betonung dort, wo der Akzent steht.
Im Einzelnen:

Aussprache der einzelnen Laute

a kurzes »a« (Alpha)


a langes »a« (ebenfalls Alpha)
ai »ai« wie im Deutschen (im Griechischen Alpha
und Iota)
ai langes »a« (das »i« wird nicht mitgesprochen;
im Griechischen wird es unter das Alpha
geschrieben, daher sogenanntes Iota subscriptum)
au »au« wie im Deutschen (im Griechischen
geschrieben Alpha und Ypsilon)

e kurzes »ä« (Epsilon)


e langes »ä« (Eta)
ei nicht »ei«, sondern »ej« wie englisch »hey«
(im Griechischen: Epsilon und Iota)
ei langes »ä« (das »i« wird nicht mitgesprochen;
im Griechischen wird es unter das Eta geschrieben,
daher sogenanntes Iota subscriptum)
eu »eu« wie im Deutschen (geschrieben Epsilon
und Ypsilon)

sch wird getrennt »s-ch« gesprochen, nicht wie


deutsch »sch« oder englisch »sh«; also zum Beispiel
»S-chääma«, nicht »Schema«
XVIII Zu den griechischen Wörtern und Textpassagen

o kurzes »o« (Omikron)


o langes »o« (Omega)
oi »oi« wie im Deutschen »eu« (im Griechischen
Omikron und Jota)
oi langes »o« (das »i« wird nicht mitgesprochen;
im Griechischen wird es unter das Omega
­geschrieben, daher sogenanntes Iota subscriptum)
ou langes »u« (im Griechischen geschrieben Omikron
und ­Ypsilon)

y wie im Deutschen »ü« (meist kurz)

Akzente

Im Griechischen gibt es drei Akzente: den Akut ´, den Gravis ` und


den Zirkumflex ˜. Alle geben an, auf welcher Silbe ein Wort zu be-
tonen ist.
Wann welcher Akzent gesetzt wird, ist kompliziert geregelt (es
hängt unter anderem davon ab, ob der Vokal lang oder kurz ist). In
unserer Lautumschrift bedeuten:

á, é, í, ó, ý kurz und betont


à, è, ì, ò, ; kurz und betont

7, 5, 6 lang und betont


:, 8, 9 lang und betont

ã, 1, 2, õ, < lang und betont


ãi, 1i, õi lang und betont; das »i« wird nicht mitgesprochen
(im Griechischen wird es unter das Alpha, Eta oder
Omega geschrieben, sogenanntes Iota subscriptum)
Zu den griechischen Wörtern und Textpassagen XIX

Bei den Doppellauten steht der Akzent auf dem zweiten Buchsta-
ben. Je nachdem, was folgt, kann es ein Akut ´, Gravis ` oder Zir-
kumflex ˜ sein. Für die Aussprache macht das keinen Unterschied:

aí, aì, a2 betontes »ai«


aú, aù, a4 betontes »au«
eí, eì, e2 betontes »ej« wie englisch »hey«
(nicht wie deutsch »ei«)
eú, eù, e4 betontes »eu«
oí, oì, o2 betontes »oi«
oú, où, o4 betontes »u«
XX
1

Prolog

Der Typ dort hinten, dort an dem kleinen Tisch, mit


dem Espresso vor sich und um sich herum fünf, sechs junge
Leute, ja, das ist wirklich ein – »Typ«1. Etwas Besonderes.
Aber auch wieder so, dass man sagt: So etwas Ähnliches hat
man schon mal gesehen. Und so etwas wird es auch wieder
geben. Der ist das, was er ist, sozusagen von Beruf.
Eigentlich sieht er nicht gerade toll aus. Eher klein, eher
rundlich, eher alt. Knubbelnase, Glatze mit grauem Haar-
kranz, wallender Vollbart. Aber die wachen Augen, die
Lachfalten, die leicht spöttische Haltung! Er redet viel, aber
er bindet die jungen Leute auch immer wieder ein – es ist
ein Gespräch, ein Dialog, kein Vortrag wie von einem Pro-
fessor. Und er scheint witzig zu sein, die jungen Leute la-
chen oft.
Das Sakko, das der Typ trägt, ist ein bisschen rustikal.
Überhaupt: Der Haufen dort wirkt nicht ungepflegt, aber
lässig. Sie diskutieren irgendetwas, diskutieren es lebendig,
mit Ernsthaftigkeit und Spaß.

***

Und jetzt drehen wir die Uhr einmal zweieinhalbtausend


Jahre zurück. Es gab noch keinen Espresso und keine engli-
schen Sakkos. Die Geschichte spielt auch nicht hier, sondern
in Griechenland, in Athen. Athen war damals eine große,
reiche, mächtige Stadt, die das gesamte nordöstliche Mittel-
meer unter Kontrolle hatte – vor allem den Seehandel. Und

1
Griechisch týpos bedeutet wörtlich: Schlag, Hieb.
2 Prolog

sie war auch führend im Bereich der »Kultur« – vom Theater


bis zum Bildungswesen.
Aber Athen hatte auch dauernd Ärger. Es gab ständig
Krieg mit anderen griechischen Städten, vor allem gegen
Sparta (am Ende hat Sparta gewonnen). Ab und zu gab es
auch innenpolitisch Streit. Athen ist eigentlich eine alte De-
mokratie, anders als Sparta (dort herrscht, und dies schon
sehr lange, eine Art Militäradel). Aber auch in Athen ha-
ben, vor allem nach dem Kriegsende, Adlige oder Gruppen
von Adligen versucht, die Herrschaft über die Stadt an sich
zu reißen. Es konnte sich aber am Ende keiner dauerhaft
etablieren.
Die alte Verfassung Athens ist, wie gesagt, eine Demo-
kratie, aber nicht genauso, wie wir sie heute kennen. Es gibt
zum Beispiel keine politische Gleichheit, sondern die Bür-
ger sind in vier Klassen eingeteilt, und zwar nach ihrem Ver-
mögen. Je nach Klasse hat man unterschiedlichen Zugang zu
politischen Ämtern. Allerdings gibt es durchaus Angelegen-
heiten, bei denen Bürger aller Klassen die gleiche Stimme
haben, zum Beispiel in der Volksversammlung oder auch
– das ist sehr anders als heute – bei Gerichtsprozessen.

***

Der Typ, von dem vorhin die Rede war, heißt Sokrates.
Er ist um die 60 Jahre alt. Von Beruf ist er eigentlich Stein-
metz und Bildhauer, also ein Handwerker. Wahrscheinlich
hat er an den berühmten Tempeln auf der Akropolis, zu de-
nen die Touristen noch heute strömen, mitgewerkelt.
Gesellschaftlich betrachtet, ist Sokrates ein Bürger
Athens. Er gehört allerdings nur in die zweitunterste Klasse,
also zu denjenigen mit geringem Vermögen. Erstaunlicher-
Prolog 3

weise tut dies seinem Selbstwertgefühl keinerlei Abbruch,


eher im Gegenteil: Sokrates glaubt nämlich ganz offensicht-
lich nicht, dass jemand nur deshalb, weil er reich ist oder po-
litisch einflussreich – was im damaligen Athen, wie gesagt,
meist Hand in Hand ging –, dass jemand schon deshalb in
wichtigen Fragen besser Bescheid wüsste als ein einfacher
Bürger wie er.
Sokrates hat deshalb seinen Beruf mehr und mehr auf-
gegeben. Ehrlich gesagt, ist mir nicht klar, wie er sich das
finanziell leisten kann, und man sagt auch, dass seine Frau
– sie heißt Xanthippe – nicht sehr begeistert davon ist. Klar
ist jedenfalls: Spätestens mit 40 Jahren hat Sokrates begon-
nen, »politisch tätig zu werden« – allerdings gerade nicht
als »Politiker« in einem staatlichen Amt (griechisch pólis
– mit kurzem o – heißt beides: Stadt und Staat 2). Sondern
eher subversiv: als ein »Bürger« (griechisch polítes), der im
wahrsten Sinn des Wortes auf die Straße geht und die Poli-
tiker dort, in aller Öffentlichkeit, in Diskussionen verwi-
ckelt. Oft machen die Politiker (oder Leute, die es werden
wollen) dabei keine gute Figur, und das macht Sokrates bei
den Mächtigen nicht gerade beliebt.
Umso mehr bei den jungen Leuten. Die finden es super,
dass jemand dem Establishment auf den Zahn fühlt. Die fin-
den es gut, dass er diese Leute blamiert, dass er all ihr Reden
von »Werten« und »Gemeinwohl« und »Moral« als Phra-
sen entlarvt. Sie eifern ihm sogar nach – was ihn wiederum
bei den Politikern nicht beliebter macht. Es gibt Leute, die
2
Am genauesten würde man übersetzen: »Stadt, die zugleich
ein Kleinstaat ist«, so wie Hamburg oder Bremen. Eine Stadt, die
nicht zugleich Staat ist, heißt auf Griechisch astý, und astý heißt
auch die »Hauptstadt« einer Pólis – insbesondere etwa die »Stadt«
Athen gegenüber dem Hafen Piraios und den sonstigen »Vororten«.
4 Prolog

würden Sokrates am liebsten anklagen: wegen Verderbens


der Jugend, wegen Missachtung der Moral oder wegen was
auch immer. Hauptsache, der Typ kommt weg.
Ich glaube, die jungen Leute – es sind übrigens viele ge-
rade aus den höheren Klassen dabei, viele junge »Adlige« –
diese jungen Leute mögen Sokrates, glaube ich, weil sie ihm
abnehmen, dass er das, was er tut, aus innerster Überzeu-
gung und ohne jeden Eigennutz tut. Sokrates hat keine poli-
tischen Ambitionen in dem Sinn, dass er ein Staatsamt, zum
Beispiel einen Ministerposten, erstrebt. Sokrates hat zu-
dem im Krieg seinen Mann gestanden, er hat seinen Kopf
für seinen Staat, für Athen, hingehalten. Und nun will er
nicht, dass irgendwelche korrupten Dummköpfe aus dem,
was er verteidigt hat, einen Müllhaufen machen: einen La-
den, der nur noch dazu da ist, dass einige sich profilieren
oder be­reichern. Und sich dabei auch noch als moralische
Elite fühlen.

***

Heute war Sokrates nicht »politisch tätig«, sondern er hat


einen Ausflug gemacht mit einem der jungen Leute, einem
gewissen Glaukon. Die beiden sind nach Piraios gegangen,
das ist der Hafen Athens (und das ist er übrigens auch noch
heute, zweieinhalbtausend Jahre später). In Piraios haben
Sokrates und Glaukon an einem religiösen Volksfest teilge-
nommen zu Ehren einer Göttin namens Bendis. Das Fest
wurde in diesem Jahr zum ersten Mal gefeiert, entsprechend
neugierig waren die Leute. Vermutlich haben Sokrates und
Glaukon zuerst einen Gottesdienst besucht (den man sich
auch wieder anders vorstellen muss als heutige Gottes-
dienste). Danach haben sie wohl noch etwas gegessen, und
Prolog 5

nun sind sie auf dem Weg zurück nach Athen, etwa acht Ki-
lometer, natürlich wieder zu Fuß.
Aber Sokrates und Glaukon kommen nicht bis nach
Athen. Sie werden vielmehr schon kurz hinter Piraios einge-
holt und abgefangen von drei weiteren jungen Leuten – und
damit beginnt dieses Buch.
6

Erstes Buch

Die drei jungen Leute, die Sokrates und Glaukon hinter-


hergelaufen sind, heißen Polemarchos, Nikeratos und Adei-
mantos. Es sind ebenfalls Athener.
Polemarchos (der Name bedeutet wörtlich: Kriegsherr)
ist der Anführer. Sein Vater hat in Piraios sein Haus – und
unter Haus, griechisch oíkos, muss man sich etwas Großes
vorstellen: Dort wohnt ein ganzer Familien-Clan, mit Be-
diensteten und Sklaven und allem drum und dran. In dieses
Haus seines Vaters will Polemarchos nun den Sokrates zum
Abendessen einladen. Deshalb hat er Sokrates und Glaukon
einen Boten hinterhergeschickt und kommt selbst mit zwei
Begleitern nach.
Der erste Begleiter, er heißt Nikeratos, ist ein eher unauf-
fälliger junger Mann, der nicht viel sagt. Der zweite, Adei-
mantos, ist ein jüngerer Bruder von Glaukon, dem Beglei-
ter des Sokrates. Adeimantos und Glaukon haben übrigens
noch einen weiteren Bruder, einen gewissen Platon. Dieser
Platon ist unter den vielen Sokrates-Fans der allergrößte.
Er schreibt sogar manche der Diskussionen, die Sokrates
führt, hinterher aus dem Gedächtnis auf. Aber heute ist Pla-
ton nicht mit dabei.
1. Kapitel: Reichtum und Gerechtigkeit 7

1. Kapitel
Reichtum und Gerechtigkeit
Dialogpartner: Képhalos (der Vater des Gastgebers)
Buch I 1 bis 5

Sokrates und Glaukon werden also abgefangen von Po-


lemarchos, Nikeratos und Adeimantos. Man muss sich den
Dialog sehr scherzhaft vorstellen: Sokrates tut zunächst so,
als wolle er sich nicht nötigen lassen, nach Piraios zurück-
zukehren. Dann aber gibt er der Übermacht nach – und
insbesondere dem Argument, man könne sich nach dem
Abendessen noch einmal zum Fest der Göttin Bendis be-
geben. Geplant ist nämlich ein sportlicher Wettbewerb, ein
Fackel-Staffel-Rennen zu Pferd, und darauf sind alle neu-
gierig.
Im Haus des Képhalos angekommen, also des Vaters des
Polemarchos, ist Képhalos gar nicht sehr überrascht von
dem Besuch. Es ist, wie gesagt, ein großes Haus, und die
Söhne bringen offenbar häufig unangemeldet Gäste mit.
(Die Arbeit mit den Gästen haben sowieso nur die Sklaven.)

***

Képhalos begrüßt Sokrates durchaus erfreut – »lange


nicht gesehen!« –, er hat aber nur Zeit für einen kurzen
Small-Talk. Er ist nämlich schon auf dem Weg zu einem
Abendopfer, das er, als Hausherr, für den ganzen Clan ab-
halten muss. (Dabei werden die Ahnen beschworen, und
man verschüttet etwas Wein oder verbrennt etwas Fleisch
und Gemüse, damit sie dort, wo sie nach dem Tod wohnen,
gut verpflegt sind.)
8 Erstes Buch

Auch das Gespräch zwischen Képhalos und Sokrates


muss man sich scherzhaft vorstellen: Man frotzelt, man
nimmt sich gegenseitig auf den Arm. Sokrates beginnt: In
der Tat, man habe sich lange nicht gesehen. Ja, wir sind
alle ein bisschen älter geworden. Und bei dieser Gelegen-
heit: »Sag einmal, Képhalos, was ich dich schon lange fra-
gen wollte: Ist es eigentlich eine große Last, ein alter Mann
zu sein?«
Képhalos – er wird gar nicht viel älter gewesen sein als
Sokrates, vielleicht 70, während Sokrates Anfang 60 war
– Képhalos also kontert die Unhöflichkeit mit demselben
Spott: »Eine Last? Nein, ich kann nicht klagen. Zum einen
muss man sich keine Sorgen mehr um die Liebe machen. Es
fehlt einem auch gar nichts, wenn man mit einer Frau nicht
mehr so viel Spaß haben kann wie als junger Kerl. Doch,
doch, das ist so, und Sophokles, unser großer Theatermann,
sieht es genauso. Er hat sogar gesagt, er fühle sich wie von
einer Bestie befreit.« (Die Stücke des Sophokles, zum Bei-
spiel »Antígone« oder »König Ödipus«, werden heute noch,
zweieinhalbtausend Jahre später, gespielt.)
»Aber vor allem«, sagt Képhalos, »kann ich nicht klagen,
weil mein Familien-Clan mich auch als alten Mann respekt-
voll behandelt. Ich muss mich nicht, wie andere Alte in ihren
Familien, herumkommandieren lassen oder gar die Reste
essen. Nein, hier behandeln mich alle mit Respekt, und kei-
ner würde es wagen, mich zu demütigen.«

***

Jetzt ist Sokrates wieder dran, und er wirft ein: Ob dies


nicht daran liege, dass Képhalos reich genug sei, um sich
nichts sagen zu lassen?
1. Kapitel: Reichtum und Gerechtigkeit 9

Aber Képhalos ist schlagfertig: »Ach Sokrates, der Reich-


tum würde mir doch gar nichts nützen, wenn ich nicht ver-
nünftig damit umzugehen wüsste. Weißt du, zu Themisto-
kles, unserem berühmten Feldherrn, ist einmal ein Mann
von der kleinen Kykladeninsel Sérifos gekommen und hat
genörgelt: ›Du bist doch gar nicht durch eigene Tüchtigkeit
berühmt geworden, sondern nur durch deine Stadt Athen.‹
Darauf Themistokles: »Gut, dann wäre ich also als jemand
von Sérifos nicht berühmt geworden. Aber du auch nicht
als Athener.«
Sokrates grinst – gut gegeben! –, fragt aber gleich weiter:
»Jetzt einmal im Ernst, Képhalos: Was meinst Du eigent-
lich, wenn du sagst: ›vernünftig mit dem Reichtum umge-
hen‹? Oder fragen wir gleich so herum: Was ist eigentlich
der größte Vorteil von Reichtum? Denn dass Reichtum an
sich noch kein Vorteil ist, zeigen alle diejenigen, die damit
nicht umgehen können und ihr Geld am Ende verprassen,
verjubeln, verspekulieren.«
Képhalos überlegt kurz und antwortet dann: »Weißt du,
Sokrates, gerade wenn man an das Alter denkt, wenn man
es geschafft hat, seinen Reichtum oder sagen wir: seinen
Wohlstand bis ins Alter zu erhalten – aber man kann dann
gar nicht mehr so viel damit anfangen, weil man eigentlich
schon alles hat – also: Der größte Vorteil von Reichtum be-
steht meiner Meinung nach darin, dass man guten Gewis-
sens sterben kann. Man kann alles, was man bekommen hat,
zurückgeben, und muss niemandem etwas schuldig bleiben.
Man konnte allen gerecht werden und stirbt als ein gerech-
ter Mann.«

***
10 Erstes Buch

Irgendwie hat Sokrates jetzt Blut geleckt. Was meint


Képhalos nun wieder mit ›gerecht‹? Er hakt nach: »Hmm,
Képhalos, da muss ich einmal nachfragen. Du meinst offen-
bar: Gerechtigkeit (oder gerecht sein) heißt, niemandem et-
was schuldig zu bleiben und das, was man empfangen hat,
zurückzugeben. Wie beurteilst du dann aber folgenden Fall:
Jemand gibt mir eine Pistole zu Verwahrung, fällt danach
in Wahnsinn und will sie zurückhaben. Muss ich sie ihm
zurückgeben, auch wenn er Amok laufen wird?« (Natür-
lich gab es zu Sokrates’ Zeit noch keine Pistolen. Aber wer
würde mir heute schon ein Schwert zur Verwahrung geben?
Wohl nur jemand, der ohnehin ein bisschen verrückt ist.)
Képhalos hat nun offenbar genug. Außerdem hat er ja
noch etwas vor, und so kann er sich entschuldigen: Das
Abendopfer wartet.

2. Kapitel
Was Freund und Feind gebührt
Dialogpartner: Polemarchos (der Gastgeber)
Buch I 6 bis 9

Sokrates bleibt also zurück mit den jungen Leuten: mit


Polemarchos, dem Sohn des Hausherrn Képhalos, mit Glau-
kon und Adeimantos, den Brüdern Platons, und mit Nike-
ratos, der nicht viel sagt. Und ich habe ganz vergessen zu
erzählen, dass noch fünf weitere meist junge Männer hin-
zugekommen sind. Sie hatten im Haus auf die Rückkehr des
Polemarchos, mit Sokrates und Glaukon im Schlepptau, ge-
wartet. Zwei von ihnen sind Brüder des Polemarchos und
Söhne des Képhalos, sie heißen Lysias und Enthydemos.
Die drei anderen sind zu Besuch: ein weiterer junger Athe-
2. Kapitel: Was Freund und Feind gebührt 11

ner namens Kleitophon; ein gewisser Charmantides aus


­Paiania, das ist ein Dorf, das zu Athen gehört. Und schließ-
lich ein gewisser Thrasymachos aus Chalkedon – das ist das
heutige Kadiköy, ein Stadtteil auf der asiatischen Seite Istan­
buls. Dieser Thrasymachos fällt etwas aus dem Rahmen: Er
ist schon um die 50 und ein erfolgreicher Unternehmer im
Bildungssektor.
Insgesamt also zehn Personen: neun meist junge Männer
plus Sokrates. So viele Personen, wie dieses Buch Bücher
hat. (Es ist etwas merkwürdig, aber man unterteilt tatsäch-
lich Platons Buch »Politeía« in zehn einzelne Bücher; so-
zusagen das »Buch« im engeren Sinn in zehn »Bücher« im
weiteren Sinn.)

***

Wie auch immer: Képhalos ist fort, aber die Frage da-
nach, was Gerechtigkeit ist (gerecht sein bedeutet), steht
noch im Raum. Und das Argument des Sokrates: Es sei doch
wohl nicht gerecht, jemandem eine Waffe zurückzugeben,
wenn er damit Amok laufen will. Also könne folgende De-
finition von Gerechtigkeit nicht richtig sein: zurückgeben,
was man empfangen hat, und auch einem Wahnsinnigen im-
mer die Wahrheit sagen.
Dagegen protestiert nun Polemarchos, der Sohn des
Hausherrn: »Doch, doch, die Definition stimmt im We-
sentlichen schon! Immerhin hat kein geringerer als Simo-
nides gesagt: Gerechtigkeit heißt, jedem das zu geben, was
man ihm schuldig ist.« (Simonides war ein Dichter, der etwa
hundert Jahre zuvor gelebt hatte.)
Nun ja, Sokrates ist davon wenig beeindruckt. Und er
hakt nach: Was schuldet man denn wem? Wonach bemes-
12 Erstes Buch

sen sich die Schulden, die man bei jemand anderem hat?
Oder fragen wir anders herum: Wonach bemisst sich das,
was jemand von uns fordern darf? Was er sozusagen ver-
dient hat?
Polemarchos gerät ein bisschen ins Schwimmen, aber er
schlägt sich tapfer: Man schuldet seinen Freunden, ihnen
Gutes zu tun und nichts Böses. Dagegen schuldet man sei-
nen Feinden, ihnen nicht Gutes, sondern Böses zu tun, weil
sie uns ja ebenfalls Böses getan haben.

***

Tja. Das ist gar keine schlechte Definition. Sokrates hat


denn auch durchaus Mühe, ihr etwas entgegenzuhalten. Er
versucht es zunächst wie folgt:
»Hm, Polemarchos, wenn ich dich richtig verstehe, ist
Gerechtigkeit also eine Art Kunst (griechisch téchne, daher
das Wort Technik) – die Kunst, den Freunden Gutes zu tun
und den Feinden Böses. Und so, wie die ärztliche Kunst da-
rin besteht, dem kranken Körper die Arznei zu geben, die
er braucht, so besteht die Gerechtigkeit darin, jedem das zu
geben, was ihm gebührt – dem Freunde dies, dem Feinde
jenes.«
»Aber dann,« fährt Sokrates fort, »scheint mir die Ge-
rechtigkeit jedenfalls keine besonders große Kunst zu sein.
Wenn du zum Beispiel ein Pferd kaufen willst, solltest du
nicht jemanden mitnehmen, der weiß, dass man dem Pfer-
dehändler geben soll, was ihm gebührt. Sondern besser je-
manden, der etwas von Pferden versteht und deshalb weiß,
wie viel dem Händler gebührt. Oder wenn du dein Geld ar-
beiten lassen willst: Dann nützt dir ein Vermögensberater
gar nichts, der nur weiß, dass er dir zurückgeben muss, was
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modification of the human
body by alchemy, 65;
alchemy the science of the
four elements, 93;
the Seal of God set on the
secret of alchemy, 165

Alfarabi, 48

Alipili, 22, 23

Altotas, 221, 234

Ancient War of the Knights, 43

Anima Magica Abscondita, 21

Anonymous adept, 184

Antimony, Basil Valentine’s


preparation for the study of,
17;
the Triumphal Chariot of
Antimony, 121

Aphrodite Urania, 37

Apono, Peter d’, 88

Aquinas, St Thomas, 61

Argent Vive—Reduction of
metals into sophic Argent
Vive, 87;
the Medicine of all Metals, 90;
the first thing to be
ascertained in alchemy is
the significance of this
term, 92
Arnold de Villanova, 88

Ars Lulliana, 68

Avicenna, 51

Azoth, or The Star in the East, a


forthcoming work on the
psychic potencies which
enter into the higher act of
transmutation, on the
mysteries of spiritual
chemistry, and on the
possibilities of practical
transcendentalism, 37

Bacon, Roger, 63

Balsamo, Joseph, Travels,


Adventures, and
Imprisonments, 220

Basil, Valentine, 120

Belin, Albert, 186

Berigard of Pisa, 148

Bird, William, unknown adept,


150

Böhme, Jacob, 161

Bono, Peter, 118

Borri, Guiseppe Francesco, 208


Botticher, John Frederich,
neophyte, 212

Braccesco, Giovanni, 151

Busardier, unknown adept, 182

Butler, 168

Cagliostro, Count Allesandro,


name assumed by
Balsamo, 230

Calcination, an alchemical
process, 13, 19

Canons of Espagnet, 19

Charnock, Thomas, 148

Chemistry, said to have no


connection with alchemy,
14;
distinction between alchemy
and chemistry, 21, 25;
a counter view, 44

Contemplation, a preparation
for alchemical practices, 18

Cremer, John, pseudo-abbot of


Westminster, 83

Dalton, Thomas, 133


Dee, John, 153

Delisle, 216

D’Espagnet, Jean, 170;


on the obstacles which beset
the alchemist, 39

Diana Unveiled, 180

Dissolution, an alchemical
process, 12

Dominic, St, said to have been


an adept, 58

Dubois, descendant of Flamel,


114

Dunstan, St, Book of, 154, 155

Egyptian Masonry, 245, 250,


and Appendix II.

Elias the Artist, 193

Eliphas Lévi, 82

Elixir, the White and Red, 195

Étoile Flamboyante, 59

Eugenius Philalethes, 21, 31,


189

Exaltation, an alchemical
process, 32
Fabre, Pierre Jean, 200

Ferarius, 92

Figuier, Louis, alchemical critic,


27, 63

Fioravanti, Leonardi, 153

Flamel, Nicholas, 95

Fontaine, John, 129

Galip, 55

Geber, 44

Generation of Metals, 38, 48,


133

Goëtic magic, 65

Gold, 10, 28, 140

Grand Magisterium, 57, 123

Grand Secret and Grand Act,


170, 189

Great Art, 130

Grimoire, 60

Gustenhover, 181
Helmont, J. B. Van, 166

Helvetius, John Frederick, 201

Hermetic—Aim of Hermetic
science, 29;
true method of Hermetic
interpretation, 30;
supreme secret of Hermetic
philosophy, 66;
the Hermetic art a gift of God,
68

Heydon, John, 210

Hitchcock—His Remarks on
Alchemy and the
Alchemists, 10, 14, 23, 30

Interpretation of Hermetic
theories, &c.—Hermetic
typology, 10;
the moral method, 13;
the Psychic method, 122

Invocation as a preparation for


the practice of alchemy, 17

Isaac of Holland, 123

Jean de Meung, 90

Johannes de Rupecissa, 119


John XXII., Pope, 93

Kalid, an initiated monarch, 54

Khunrath, Henry, 159;


treats of spiritual alchemy, 33,
36

Lascaris, 211

Lavures, alchemical operations,


112

Light—Veritable light of
alchemy, 15;
vision in the Divine Light, 16;
light the First Matter of the
Magnum Opus, 38

Magic Chain, 22

Magnum Opus—The first


Matter of the Magnum
Opus in its psychic aspect
to be revealed in a
forthcoming work, Azoth,
or The Star in the East,
37;
processes for the
accomplishment of the
Magnum Opus, 42;
these described by Arnold,
90;
the composition of the Stone
is the accomplishment of
the Magnum Opus, 152;
manner of the
accomplishment of the
Magnum Opus described
in “The Adventures of an
Unknown Philosopher,”
186

Maier, Michael, 58, 87, 160

Man—The concealed subject of


every adept, 11;
the mystic vase of election,
14

Manuel, Domenico, 215

Mary of Alexandria, 36

Matter, the first matter of the


Magnum Opus, said to be
gold, 28;
defined as a fifth element, 39;
one only and self-same thing,
40;
its true nature not disclosed
by the adepts, 41;
its informing spirit variously
adaptable, 43;
a duplex nature, 53;
contained in silver and gold,
87;
the seed of every metal can
be reduced into the first
matter, 93;
figured in the book of Rabbi
Abraham, 103;
found by Nicholas Flamel,
106;
mercury the true first matter,
118;
the matter of the
philosophical stone a
viscous water, 119;
said to be Saturn, or lead,
124;
is found everywhere, 136;
may be discovered by
studying the best books
of the philosophers, 145

Medicine—Properties of a
universal medicine
attributed to the Stone, 13;
the Stone a medicine for
metals and man, 32;
life is prolonged by the stone,
123;
application of the tincture as
a medicine for the
human body, 148

Mercury—Identified with the


supernatural, 11;
obstacles to its discovery, 39;
sophic mercury described by
Avicenna, 52;
mercury the water of metals,
129;
a matchless treasure, 197
Morien, 53

Morning Star, 36

New Birth, 11, 12

Norton, Thomas, 130

Obereit, John Hermann, 219

One Thing Needful—The


exaltation of the cognising
faculty, 15

Orizon Æternitatis, mystical


term of Paracelsus, 36

Palingenesis, 92

Philalethes, Eirenæus, 187;


on the Aqua Philosophorum,
22

Picus de Mirandola, 136

Psychic Chemistry—A Scheme


of Absolute Reconstruction,
36;
accomplished by the Divine
Power in the Soul, 22;
general observations on
spiritual alchemistry, 32-
37
Regnauld, Brother, 63

Rhasis, 46

Richthausen, his transmutations


with stolen powder, 183

Ripley, George, 134;


his description of the Stone,
41;
supposed to have initiated
Thomas Norton, 130

Romance of the Rose, 90

Rose Nobles, 82, 84, 86

Rosicrucians—Had other
alchemical objects than
metallic transmutations, 36;
the associates defended by
Michael Maier, 160;
initiation offered by the
Rosicrucians to
Sendivogius, 179

Sendivogius, Michael, 175;


“The New Light of Alchemy”
falsely ascribed to this
neophyte, 21, 31

Separation an alchemical
process, 12, 17

Sethon, Alexander, 171


Son of the Sun, 37

Sophistication of metals, 62

Starkey, George, 165, 195, 197,


&c.

Stone of the Philosophers—


Said to be a symbol of
immortality, 13;
analogous in its nature to the
state of primeval man,
31;
Transmutation accomplished
by its means, 38;
in appearance a subtle,
brown, and opaque
earth, 132;
dark, disesteemed, and grey
in colour, 165;
the seed out of which gold
and silver are generated,
201

Subject of Alchemy—According
to Hitchcock, 13;
according to George Starkey,
24

Suggestive inquiry concerning


the Hermetic Mystery, 9,
14, 17, 24, 30, 34

Sulphur (Sophic)—Said to
symbolise Nature, 11;
sophic sulphur and the
conscience, 12;
difficulties in its discovery, 39;
described by Avicenna, 52

Transmutation—Doubts as to
the significance of the term,
9;
identified with spiritual
conversion, 13;
the physical theory of
Transmutation, 38, &c.;
possibility of the fact, 33

Transmutations performed by
adepts and their
emissaries, 84, 94, 106,
118, 133, 136, 148, 156,
167, 168, 177, 178, 181,
183, 184, 185, 196, 201-
208, 212-216, 217, 218

Trévisan, Bernard, 124;


honoured by Philalethes, 194

Tschoudy, Baron, 39

Typology—Possibility of an
infinite variety of
interpretations of any
sequence of typology, 29

Urbigerus—His alchemical
aphorisms, 40
Vase of the Philosophers—
Identified with man, 14;
its true nature unexplained by
adepts, 41;
described by Geber, 46

Vaughan, Thomas, 187

Wisdom Faculty, 15

Wood of Life, 152

Zachaire, Denis, 140

Turnbull & Spears, Printers, Edinburgh.


PUBLISHED BY MR GEORGE
REDWAY.

With Illustrations. Crown 8vo. Historico-Symbolical Binding. 454 pp,


price 7s. 6d.
THE REAL
HISTORY OF THE
ROSICRUCIANS.
Founded on their own
Manifestoes, and on Facts
and Documents collected
from the Writings of
Initiated Brethren. By
ARTHUR EDWARD
WAITE.
“We desire to speak of Mr Waite’s work
with the greatest respect on the points of
honesty, impartiality, and sound
scholarship. Mr Waite has given, for the
first time, the documents with which
Rosicrucianism has been connected in
extenso.”—Literary World.
“There is something mysterious and
fascinating about the history of the Virgin
Fraternity of the Rose.”—Saturday
Review.
“A curious and interesting story of the
doings of a mysterious association in
times when people were more ready to
believe in supernatural phenomena than
the highly-educated, matter-of-fact
people of to-day.”—Morning Post.

Crown 8vo, cloth, with Frontispiece, price 7s. 6d. Third Edition,
revised and enlarged.
MAGIC, WHITE
AND BLACK; or,
The Science of Finite
and Infinite Life, containing
Practical Hints for Students
of Occultism. By FRANZ
HARTMANN, M.D.
“Dr Hartmann’s ‘Magic,’ as compared
with ‘Light on the Path,’ is a bulky tome;
and in its closely-printed pages students
of occultism will find hints, ‘practical’ and
otherwise, likely to be of great service to
them in the pursuit of their studies and
researches. It was not the author’s
‘object, in composing this book, to write
merely a code of Ethics, and thereby to
increase the already existing enormous
mountain of unread moral precepts, but
to assist the student of occultism in
studying the elements of which his own
soul is composed, and to learn to know
his own physical organism. I want to give
an impulse to the study of a science
which may be called the “anatomy and
physiology of the Soul,” which
investigates the elements of which the
soul is composed, and the source from
which man’s desires and emotions
spring.’ Dr Hartmann’s compendium is
‘an attempt to show the way how man
may become a co-operator of the Divine
Power, whose product is Nature,’ and his
pages, as described by himself,
‘constitute a book which may properly
have the title of “Magic,” for if the readers
succeed in practically following its
teaching, they will be able to perform the
greatest of all magical feats, the spiritual
regeneration of Man.’ Dr Hartmann’s
book has also gone into a third edition,
and has developed from an insignificant
pamphlet, ‘written originally for the
purpose of demonstrating to a few
inexperienced inquirers that the study of
the occult side of nature was not identical
with the vile practices of sorcery,’ into a
compendious volume, comprising, we
are willing to believe, the entire
philosophic system of occultism. There
are abundant evidences that the science
of theosophy has made vast strides in
public estimation of late years, and that
those desirous of experimenting in this
particular and in many respects
fascinating, branch of ethics, have
leaders whose teaching they can follow
with satisfaction to themselves.”—
Saturday Review.

Crown 8vo, Cloth, price 7s. 6d.


POSTHUMOUS
HUMANITY; A
Study of Phantoms.
By ADOLPHE D’ASSIER,
Member of the Bordeaux
Academy of Sciences.
Translated and Annotated
by HENRY S. OLCOTT,
President of the
Theosophical Society. To
which is added an
Appendix shewing the
Popular Beliefs current in
India respecting the Post-
mortem Vicissitudes of the
Human Entity.
Truth says—“If you care for ghost
stories, duly accredited, excellently told,
and scientifically explained, you should
read the translation by Colonel Olcott of
M. Adolphe d’Assier’s ‘Posthumous
Humanity,’ a study of phantoms. There is
no dogmatism so dogged and offensive
as that of the professed sceptic—of the
scientific sceptic especially—who ex vi
termini ought to keep the doors of his
mind hospitably open; and it is
refreshing, therefore, to find such
scientists as Wallace, Crookes, and M.
d’Assier, who is a Positivist, in the ranks
of the Psychical Research host. For my
own part, though I have attended the
séance of a celebrated London medium,
and there convinced myself beyond all
doubt of his imposture, I no more think
that the detection of a medium fraud
disposes of the whole question of ghosts,
&c., than that the detection of an atheist
priest disposes of the whole question of
Christianity. Whatever view you take of
this controversy, however, I can promise
you that you will find the book interesting
at least if not convincing.”

Pott 8vo, Cloth, Limp, price 1s. 6d.


LIGHT ON THE
PATH. A Treatise
written for the
Personal Use of those who
are ignorant of the Eastern
Wisdom, and who desire to
enter within its influence.
Written down by M. C.,
Fellow of the Theosophical
Society. New Edition, with
Notes, by the Author.
“So far as we can gather from the
mystic language in which it is couched,
‘Light on the Path’ is intended to guide
the footsteps of those who have
discarded the forms of religion while
retaining the moral principle to its fullest
extent. It is in harmony with much that
was said by Socrates and Plato,
although the author does not use the
phraseology of those philosophers, but
rather the language of Buddhism, easily
understood by esoteric Buddhists, but
difficult to grasp by those without the
pale. ‘Light on the Path’ may, we think,
be said to be the only attempt in this
language and in this century to put
practical occultism into words; and it may
be added, by way of further explanation,
that the character of Gautama Buddha,
as shown in Sir Edwin Arnold’s ‘Light of
Asia,’ is the perfect type of the being who
has reached the threshold of Divinity by
this road. That it has reached a third
edition speaks favourably for this multum
in parvo of the science of occultism; and
‘M. C.’ may be expected to gather fresh
laurels in future.”—Saturday Review.

Crown 8vo, cloth, price 6s.


A BIOGRAPHICAL ROMANCE.

A PROFESSOR OF
ALCHEMY (Denis
Zachaire).
By PERCY ROSS, Author
of “A Comedy without
Laughter” and “A Misguidit
Lassie.”
“A clever story.... The hero is an
alchemist who actually succeeds in
manufacturing pure gold.”—Court
Journal.
“Shadowy and dream-like.”—
Athenæum.
“An interesting and pathetic picture.”—
Literary World.
“The story is utterly tragical, and is
powerfully told.”—Westminster Review.
“A vivid picture of those bad old
times.”—Knowledge.

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