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Health Literacy im Kindes und

Jugendalter Ein und Ausblicke Torsten


M. Bollweg
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Gesundheit und Gesellschaft

Torsten M. Bollweg · Janine Bröder


Paulo Pinheiro Hrsg.

Health Literacy
im Kindes- und
Jugendalter
Ein- und Ausblicke
Gesundheit und Gesellschaft

Reihe herausgegeben von


Ullrich Bauer, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld,
Bielefeld, Deutschland
Matthias Richter, Institut für Medizinische Soziologie, Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
Uwe H. Bittlingmayer, Institut für Soziologie, Pädagogische Hochschule
Freiburg, Freiburg, Deutschland
Der Forschungsgegenstand Gesundheit ist trotz reichhaltiger Anknüpfungs-
punkte zu einer Vielzahl sozialwissenschaftlicher Forschungsfelder – z. B.
Sozialstrukturanalyse, Lebensverlaufsforschung, Alterssoziologie, Sozialisations-
forschung, politische Soziologie, Kindheits- und Jugendforschung – in den
Referenzprofessionen bisher kaum präsent. Komplementär dazu schöpfen die
Gesundheitswissenschaften und Public Health, die eher anwendungsbezogen
arbeiten, die verfügbare sozialwissenschaftliche Expertise kaum ernsthaft ab. Die
Reihe „Gesundheit und Gesellschaft“ setzt an diesem Vermittlungsdefizit an und
systematisiert eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf Gesundheit. Die Bei-
träge der Buchreihe umfassen theoretische und empirische Zugänge, die sich in
der Schnittmenge sozial- und gesundheitswissenschaftlicher Forschung befinden.
Inhaltliche Schwerpunkte sind die detaillierte Analyse u. a. von Gesundheits-
konzepten, gesundheitlicher Ungleichheit und Gesundheitspolitik.

Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/12229


Torsten M.  Bollweg · Janine Bröder ·
Paulo Pinheiro
(Hrsg.)

Health Literacy im
Kindes- und Jugendalter
Ein- und Ausblicke
Hrsg.
Torsten M. Bollweg Janine Bröder
Universität Bielefeld, Fakultät für Universität Bielefeld, Fakultät für
Erziehungswissenschaft Erziehungswissenschaft
Bielefeld, Deutschland Bielefeld, Deutschland

Paulo Pinheiro
Universität Bielefeld, Fakultät für
Erziehungswissenschaft
Bielefeld, Deutschland

ISSN 2626-6172 ISSN 2626-6180 (electronic)


Gesundheit und Gesellschaft
ISBN 978-3-658-29815-9 ISBN 978-3-658-29816-6 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29816-6

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio­


grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Planung/Lektorat: Katrin Emmerich


Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden
GmbH und ist ein Teil von Springer Nature.
Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Vorwort

Die Entstehungsgeschichte, Zielsetzung und Struktur dieses Sammelbands


lassen sich kaum nachvollziehbar vermitteln, ohne an dieser Stelle auch
den Forschungsverbund „Health Literacy im Kindes- und Jugendalter“ – in
Anlehnung an die englische Selbstbeschreibung kurz: HLCA-Verbund – einmal
zumindest in seinen Grundzügen zu beschreiben. Die Verknüpfung von HLCA-
Verbund und Sammelband ist hierbei deshalb so bedeutsam, da 2015 nicht nur ein
koordinierter Zusammenschluss von Forschungsprojekten und -standorten seine
Arbeit aufnahm, sondern sich ein Netzwerk von Professor*innen, Nachwuchs-
wissenschaftler*innen und externen, oft internationalen Expert*innen formierte,
die sich für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren einem Forschungsgegen-
stand widmen sollten, der in Deutschland bis dato noch nicht etabliert, und
im internationalen Raum nur rudimentär ausgebildet war: Die Gesundheits-
kompetenz von Kindern und Jugendlichen bzw. auch derjenigen Erwachsenen,
die mit ebendieser Zielgruppe arbeiten. Im Rahmen des HLCA-Verbunds wurden
Prozesse intensiven wissenschaftlichen Austauschs initiiert, angetrieben von
Neugier und Wissensdurst, aber auch Skepsis gegenüber dem noch neuen Feld
der Gesundheitskompetenzforschung. Diese Prozesse wurden von vielfältigen
disziplinären Denkweisen geleitet und gestützt durch verschiedenste Methoden
der theoretischen und empirischen Forschung. Dieser Sammelband stellt nun
den Versuch dar, ebendiese Prozesse in konzentrierter Form zu dokumentieren
und wesentliche Erkenntnisse aus den insgesamt elf Forschungsprojekten des
HLCA-Verbunds zusammenzutragen. Hierbei kommen diejenigen Akteur*innen
mit Beiträgen zu Wort, die als Forscher*innen und Projektleiter*innen die einzel-
nen Projekte vorangetrieben haben, aber auch internationale Health Literacy-
Expert*innen, die dem Verbund beratend zur Seite standen, sowie weitere
Externe.

V
VI Vorwort

Dieses Werk ist ganz bewusst als Sammelband angelegt, der vielfältige
Perspektiven auf und um Gesundheitskompetenz erfasst. Erklärtes Ziel ist hier-
bei, einen strukturierten und kritischen Überblick über den gegenwärtigen Stand der
Forschung zum Thema Health Literacy im Kindes- und Jugendalter, insbesondere
in Deutschland, zu geben. Aber auch weiterführende Perspektiven sind Teil dieses
Sammelbands, die über die unmittelbare Arbeit des Verbunds hinausgehen und
weiterführende Entwicklungsmöglichkeiten und Potenziale für die internationale
Gesundheitskompetenzforschung aufzeigen. Auch der Kreis der Autor*innen ist
darauf ausgelegt, die Diversität der im Forschungsfeld Gesundheitskompetenz
Tätigen abzubilden. Vertreten sind beispielsweise Fachdisziplinen wie Erziehungs-
wissenschaft, Soziologie, soziale Arbeit, Medizin, Public Health, Epidemiologie,
Geschlechterforschung, Gesundheitsökonomie, Wissenschaftskommunikation oder
Psychologie, wodurch ein multiperspektivischer Blick auf Health Literacy ermöglicht
wird.
Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die einerseits eine strukturierte
Einführung in die Thematik erlauben und andererseits die Struktur des
Forschungsverbunds wiedergeben. Der erste Abschnitt des Sammelbands bietet
eine Hinführung zum Gegenstand Health Literacy und stellt grundlegende
theoretisch-konzeptionelle Zugänge sowie Grundlagen der Messung von Health
Literacy bei Kindern und Jugendlichen vor. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine
Fokussierung auf das Thema Mental Health Literacy und somit auf Aspekte
der mentalen Gesundheit. Der Zugang erfolgt exemplarisch durch die Bezug-
nahme auf die Zielgruppe Kinder psychisch erkrankter Eltern, die aufgrund
der familiären Belastungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, selbst eine
psychische Erkrankung im weiteren Lebenslauf zu erfahren. Hierbei wird ins-
besondere die Mental Health Literacy derjenigen Erwachsenen und Institutionen
in den Blick genommen, die relevant für das Aufwachsen dieser Kinder sind.
Die Perspektive ist hierbei eine ressourcenorientierte, in der die Förderung der
Mental Health Literacy und die Prävention psychischer Erkrankungen im Vorder-
grund stehen. Der dritte Abschnitt des Sammelbands widmet sich der Rolle von
digitalen Informationsangeboten für die Gesundheitsförderung und Krankheits-
prävention im Kindes- und Jugendalter, sowie dem kompetenten Umgang mit
digitalen Medien. Im Zentrum des Abschnitts steht folglich der Themenbereich
eHealth Literacy bzw. Media Health Literacy. Adressiert werden unter anderem
die Bedeutung des digitalen Angebots und der multimodalen Möglichkeiten des
Zugangs zu gesundheitsbezogenen Informationen für Kinder und Jugendliche,
wobei auch Zielgruppen aus bildungsfernen und/oder ressourcenschwachen
Vorwort VII

Milieus in den Blick genommen werden. Der vierte Abschnitt widmet sich
Aspekten der Forschungsorganisation, die im Kontext des HLCA Verbunds
von Relevanz gewesen sind. Er beinhaltet eine Vorstellung des Verbunds, seiner
Projekte und Strukturen, und thematisiert forschungsrelevante Querschnitts-
themen beispielhaft entlang der Leitthemen Wissenschaftskommunikation,
Genderforschung und Gesundheitsökonomie. Der fünfte und letzte Abschnitt
vereint weiterführende Perspektiven und Ansätze, die Impulse für die künftige
Weiterentwicklung des Gegenstands Health Literacy im Kindes- und Jugend-
alter setzen wollen. Zu nennen sind hier beispielsweise bislang vernachlässigte,
ethische Dimensionen von Health Literacy(-Forschung) sowie die Verknüpfung
von Health Literacy mit Themenfeldern wie Literalität, Salutogenese, Inklusion
und sozialer Arbeit.
Während der Großteil der Beiträge dieses Sammelbands als wissenschaftliche
Artikel verfasst ist, sind fünf der Beiträge als informelle Dialoge angelegt, um
die diskursartige Bearbeitung ausgewählter Fragestellungen ermöglichen. Hierbei
treten verschiedene Mitwirkende des HLCA-Forschungsverbunds ins persönliche
Gespräch, um im jeweils eigenen Forschungsfeld bedeutsame Leitthemen zu dis-
kutieren.
Das vorliegende Werk vereint Elemente eines einführenden Handbuchs, einer
Dokumentation aktueller Ergebnisse für Deutschland, sowie einer kritischen
Diskussion und Weiterentwicklung des Gegenstandes Health Literacy im
Kindes- und Jugendalter. Der Sammelband setzt sich mit aktuellen Heraus-
forderungen an Prävention und Gesundheitsförderung bei Aufwachsenden
auseinander und gibt multiperspektivische Ausblicke auf die künftige Aus-
einandersetzung mit dem Thema. Dieser Sammelband adressiert somit
gleichermaßen Forscher*innen, Praktiker*innen und Entscheidungsträger*innen,
die in verschiedensten Bereichen zur Förderung der Gesundheit und Gesund-
heitskompetenz arbeiten, aber auch Studierende und Auszubildende in den ent-
sprechenden Fachdisziplinen. Hiermit gemeint sind all solche Professionen, in
denen die Kommunikation von und der kompetente Umgang mit gesundheits-
bezogenen Informationen eine zentrale Rolle spielt – wodurch keineswegs eine
Einschränkung auf den medizinischen Sektor oder den Bildungsbereich impliziert
wird.
Unser besonderer Dank gilt all denjenigen, die die Arbeit des Verbunds unter-
stützt und tatkräftig an der Vorbereitung dieses Werks mitgearbeitet haben.
Zunächst danken wir dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF), das mit seiner Förderung die Arbeit des HLCA-Verbunds erst
VIII Vorwort

ermöglicht hat (Förderkennzeichen 01EL1424A-E sowie 01EL1824A-E). Wir


danken allen Autor*innen, die ihre Zeit und Expertise zur Verfügung gestellt
haben, um wertvolle Beiträge zu diesem Sammelband zu leisten. Ein besonderer
Dank geht zudem an unsere Kolleg*innen am Zentrum für Prävention und Inter-
vention im Kindes und Jugendalter der Fakultät für Erziehungswissenschaft an
der Universität Bielefeld, die uns bei der Prüfung und Bearbeitung der Beiträge
unterstützt haben: Marlene Pieper, Vanessa Ohm, Elena Groß, Christina Janner
und Eva Mahr.

Bielefeld Torsten Michael Bollweg


Februar 2020 Janine Bröder
Paulo Pinheiro
Inhaltsverzeichnis

Health Literacy im Kindes- und Jugendalter – ein Streifzug. . . . . . . . . . . 1


Paulo Pinheiro, Torsten M. Bollweg und Janine Bröder

Theoretische und empirische Grundlagen von Health Literacy im


Kindes- und Jugendalter
Von Chicago 1958 bis Shanghai 2016: Ein Rückblick auf zentrale
Entwicklungstrends in der Geschichte der Gesundheitskompetenz . . . . . 11
Orkan Okan und Paulo Pinheiro
Definitionen und Konzepte von Health Literacy – Überblick und
Einordnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Kristine Sørensen
Health Literacy von Kindern und Jugendlichen:
entwicklungsbezogene Überlegungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Janine Bröder und Graça S. Carvalho
Gesundheitskompetenz messen bei Kindern: aktuelle Ansätze und
Herausforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Torsten M. Bollweg und Orkan Okan
Health Literacy im Jugendalter: Anforderungen an
Messinstrumente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Susanne Jordan, Olga Domanska und Anne-Kathrin Loer
Im Dialog: Aktuelle Perspektiven zu Theorien & Messmethoden
der Health Literacy. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Kristine Sørensen, Jürgen Pelikan, Janine Bröder und Torsten M. Bollweg

IX
X Inhaltsverzeichnis

Mental Health Literacy – konzeptionelle Überlegungen und ein


­multi-perspektivischer Blick auf Kinder psychisch erkrankter Eltern
Eine Einführung in das Konzept Mental Health Literacy . . . . . . . . . . . . . 145
Anthony F. Jorm
Im Dialog: Zur Berücksichtigung zielgruppenspezifischer
Besonderheiten bei der Betrachtung der Mental Health Literacy
von Kindern psychisch erkrankter Eltern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
Ullrich Bauer, Albert Lenz und Janine Bröder
Ein empirischer Blick auf das Konzept „Mental Health Literacy“ im
Fokus von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil . . . . . . . . 175
Dirk Bruland, Patricia Graf und Elena Groß
Lernen zu verstehen – Durch Psychoedukation die mentale Gesund-
heitskompetenz von Kindern psychisch erkrankter Eltern stärken . . . . . 193
Torben Reher, Patricia Graf und Albert Lenz
Förderung psychischer Gesundheit von Schüler*innen: ein ganzheit-
licher Schulansatz basierend auf Mental Health Literacy . . . . . . . . . . . . . 207
Sandra Kirchhoff

Media und eHealth Literacy im Kindes- und Jugendalter


Der Umgang mit Gesundheitsbotschaften aus traditionellen und
digitalen Medien – Media Health Literacy und digitale Gesundheits-
kompetenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Isabella Bertschi und Diane Levin-Zamir
Neuen Medien und digitale Gesundheitsinformationen im Alltag von
weiblichen Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund in
Deutschland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Zeynep Islertas
Konzipierung und Messung von eHealth Literacy bei
Jugendlichen – Welche Stärken und Grenzen weisen das
Lily Modell und seine Operationalisierung hierbei auf?. . . . . . . . . . . . . . 253
Zeynep Islertas
Inhaltsverzeichnis XI

Health Literacy als Voraussetzung für balancierte digitale


Mediennutzung am Beispiel einer Präventionsmaßnahme
für das Vorschul- und Grundschulalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271
Lea Kuntz, Simone Flaig, Paula Bleckmann, Hanna Schwendemann,
Thomas Mößle, Jasmin Zimmer und Eva Maria Bitzer
Im Dialog: Die Rolle von Medien und Gesundheit in der Jugend-
phase: Reduktion oder Reproduktion von Ungleichheiten?. . . . . . . . . . . . 285
Diane Levin-Zamir, Uwe H. Bittlingmayer und Janine Bröder

Der HLCA Verbund: Forschungsstrukturen, Verbundorganisation


und projektrelevante Querschnittsthemen
Der HLCA-Forschungsverbund 2015–2021. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301
Orkan Okan, Uwe H. Bittlingmayer, Eva Maria Bitzer,
Maren A. Jochimsen, Susanne Jordan, Fabian Kessl, Albert Lenz,
Paulo Pinheiro, Jürgen Wasem und Ullrich Bauer
Im Dialog: Interdisziplinär und kommunikativ?! Wissenschafts-
management am Beispiel des HLCA-Forschungsverbunds. . . . . . . . . . . . 327
Maike Müller, Julia-Lena Reinermann und Torsten M. Bollweg
Mut zu zukunftsfähiger Wissenschaft – zur Integration der
Geschlechterperspektive in die Health Literacy Forschung. . . . . . . . . . . . 337
Maren A. Jochimsen und Judith Hendricks
Eine gesundheitsökonomische Perspektive auf Health
Literacy im Kindes- und Jugendalter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359
Jürgen Wasem und Janine Biermann-Stallwitz

Health Literacy im Kindes- und Jugendalter – Ausblick, Impulse


und Perspektiven
Health Literacy in der Kindheit und Jugend: Analyse
des aktuellen Diskurses und damit verbundene
Herausforderungen und konzeptionelle Überlegungen. . . . . . . . . . . . . . . . 373
Janine Bröder
„Health literacy is linked to literacy“: Eine Betrachtung
der im Forschungsdiskurs zu Health Literacy
berücksichtigten und unberücksichtigten Beiträge
aus der Literacy Forschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393
Paulo Pinheiro
XII Inhaltsverzeichnis

Die soziale Einbettung von Gesundheitskompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417


Ullrich Bauer
Die Einbettung von Health Literacy in das
Paradigma der Salutogenese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
Luís Saboga-Nunes, Uwe H. Bittlingmayer, Marlene Pieper
und Orkan Okan
Gesundheitskompetenz für Kinder und Jugendliche
mit Behinderungen? Inklusion als ernstzunehmende
Herausforderung für die Gesundheitskompetenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
Uwe H. Bittlingmayer, Paulo Pinheiro und Diana Sahrai
Health Literacy in der Praxis der Sozialen Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483
Laura Bader, Lena Gemander, Wietke Sophie Herdejürgen,
Sonja Hölzl, Maria Hoffmann und Johanna Salewski
Im Dialog: Gesundheitliche Bildung, Gesundheitskompetenz
und gesundheitsfördernde Schulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503
Malcolm Thomas, Dirk Bruland und Torsten M. Bollweg
Die ethischen Grundlagen für die Entwicklung von
Health Literacy in Schulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523
Leena Paakkari und Shanti George
Kinder als aktiv Mitgestaltende in Health Literacy
Forschung und Praxis? Von Rhetorik zu Rechten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 549
Emma Bond und Vanessa Rawlings
Die natürliche Neugier von Kindern als Grundlage
für das Children’s International Press Centre (CIPC). . . . . . . . . . . . . . . . 563
Elise Sijthoff
Stimmen aus dem Off: Interdisziplinäre Forschungsperspektiven
auf die Gesundheitskompetenz von Kindern aus der Mitte eines
informellen Netzwerks. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575
Paulo Pinheiro, Shanti George, Orkan Okan, Elise Sijthoff,
Uwe H. Bittlingmayer, Rahel Kahlert, Almas Merchant,
Dirk Bruland, Janine Bröder und Ullrich Bauer
IUHPE Positionspapier zur Gesundheitskompetenz: eine
praktische Vision für eine gesundheitskompetente Welt. . . . . . . . . . . . . . . 599
Diane Levin-Zamir
Autorenverzeichnis

Laura Bader Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Pader-


born, Paderborn, Deutschland
Prof. Dr. Ullrich Bauer Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Isabella Bertschi Universität Zürich, Psychologisches Institut, Zürich, Schweiz
Dr. Janine Biermann-Stallwitz Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für
Medizinmanagement, Essen, Deutschland
Prof. Dr. Uwe H. Bittlingmayer Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für
Soziologie, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Eva Maria Bitzer Pädagogische Hochschule Freiburg, Abteilung
Public Health and Health Education, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Paula Bleckmann Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft,
Fachbereich Bildungswissenschaft, Alfter, Deutschland
Torsten M. Bollweg Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Prof. Dr. Emma Bond University of Suffolk, Graduate School, Ipswich, England
Janine Bröder Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Dr. Dirk Bruland Fachhochschule Bielefeld, Institut für Bildungs- und Ver-
sorgungsforschung im Gesundheitsbereich, Bielefeld, Deutschland

XIII
XIV Autorenverzeichnis

Prof. Dr. Graça S. Carvalho University of Minho, Research Centre on Child


Studies CIEC-UM, Braga, Portugal
Olga Domanska Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und
Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
Simone Flaig Pädagogische Hochschule Freiburg, Abteilung Public Health and
Health Education, Freiburg, Deutschland
Lena Gemander Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung
Paderborn, Paderborn, Deutschland
Shanti George WISHES Network, Amsterdam, Niederlande
Dr. Patricia Graf Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Elena Groß Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Judith Hendricks Universität Duisburg-Essen, Institut für Soziologie, Duisburg,
Deutschland
Wietke Sophie Herdejürgen Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen,
Abteilung Paderborn, Paderborn, Deutschland
Maria Hoffmann Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung
Paderborn, Paderborn, Deutschland
Sonja Hölzl Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Pader-
born, Paderborn, Deutschland
Zeynep Islertas Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Soziologie,
Freiburg, Deutschland
Dr. Maren A. Jochimsen Universität Duisburg-Essen, Essener Kolleg für
Geschlechterforschung, Essen, Deutschland
Dr. Susanne Jordan Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und
Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
Prof. Dr. Anthony F. Jorm University of Melbourne, Melbourne School of
Population and Global Health, Centre for Mental Health, Melbourne, Australien
Dr. Rahel Kahlert European Centre for Social Welfare Policy and Research,
Wien, Österreich
Autorenverzeichnis XV

Prof. Dr. Fabian Kessl Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Human-
und Sozialwissenschaften, Fach Erziehungswissenschaft, Wuppertal, Deutschland
Sandra Kirchhoff Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Lea Kuntz Pädagogische Hochschule Freiburg, Abteilung Public Health and
Health Education, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Albert Lenz Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Institut für
Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie, Paderborn, Deutschland
Prof. Dr. Diane Levin-Zamir University of Haifa, School of Public Health,
Haifa, Israel & Clalit Health Services, Department of Health Education and
Promotion, Tel Aviv, Israel
Anne-Kathrin Loer Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und
Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
Almas Merchant Medizinische Universität Wien, Innere Medizin I, Abteilung
für Onkologie, Wien, Österreich
Prof. Dr. Thomas Mößle Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Fakultät
II - Kriminalwissenschaften, Villingen-Schwenningen, Deutschland
Dr. Maike Müller Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Medizinische
Biotechnologie, Essen, Deutschland
Dr. Orkan Okan Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Dr. Leena Paakkari University of Jyväskylä, Faculty of Sport and Health
Sciences, Research Center for Health Promotion, Jyväskylä, Finnland
Prof. Dr. Jürgen Pelikan Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
Marlene Pieper Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Dr. Paulo Pinheiro Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft,
Bielefeld, Deutschland
Vanessa Rawlings University of Suffolk, Graduate School, Ipswich, England
Torben Reher Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Institut für
Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie, Paderborn, Deutschland
XVI Autorenverzeichnis

Dr. Julia-Lena Reinermann Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Essen,


Deutschland
Prof. Dr. Luís Saboga-Nunes Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für
Soziologie, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Diana Sahrai Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Pädagogische
Hochschule, Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie, Muttenz, Schweiz
Johanna Salewski Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung
Paderborn, Paderborn, Deutschland
Dr. Hanna Schwendemann Pädagogische Hochschule Freiburg, Abteilung
Public Health and Health Education, Freiburg, Deutschland
Elise Sijthoff WISHES Network, Amsterdam, Niederlande & Fysio Educatief,
Amsterdam, Niederlande
Dr. Kristine Sørensen Global Health Literacy Academy, Risskov, Dänemark
Prof. Dr. Malcolm Thomas Aberystwyth University, School of Education,
Aberystwyth, Wales
Prof. Dr. Jürgen Wasem Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizin-
management, Essen, Deutschland
Jasmin Zimmer Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Fachbereich
Bildungswissenschaft, Alfter, Deutschland
Health Literacy im Kindes- und
Jugendalter – ein Streifzug

Paulo Pinheiro, Torsten M. Bollweg und Janine Bröder

In jüngster Vergangenheit ist dem Thema Health Literacy in unterschied-


lichen Forschungs-, Politik- und Praxisfeldern eine zunehmende Bedeutung
zuteil geworden. Mit der europäischen Gesundheitskompetenz-Studie HLS-
EU und dem deutschen Health Literacy in Childhood and Adolescence (HLCA)
Forschungsverbund sind beispielhaft zwei umfangreich angelegte Verbund-
projekte zu nennen, die sich – gefördert von der Europäischen Kommission
bzw. dem Bundesministerium für Bildung und Forschung – der Erforschung
des Gegenstands Health Literacy im europäischen und nationalen Raum
angenommen haben. Mit Blick auf die internationale Forschungsliteratur lässt
sich ferner seit Beginn der Jahrtausendwende ein steter Anstieg an Publikationen
zum Thema Health Literacy beobachten, der gemäß der bibliografischen Daten-
bank PubMed mit über 1200 Publikationen allein im Jahr 2019 seinen Zenit noch
nicht überschritten zu haben scheint.
Auf der politischen Agenda kann das Thema Health Literacy mittler-
weile ebenfalls seinen Platz beanspruchen, so zum Beispiel in der Shanghai
Deklaration zur Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation, oder
aber in Form nationaler Aktionspläne zur Förderung von Health Literacy,
­vorliegend unter anderem für Schottland, England, die Vereinigten Staaten, Öster-
reich, Australien, Portugal und nicht zuletzt auch Deutschland. Mehrheitlich

P. Pinheiro (*) · T. M. Bollweg · J. Bröder


Universität Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
E-Mail: [email protected]

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 1
T. M. Bollweg et al. (Hrsg.), Health Literacy im Kindes- und Jugendalter,
Gesundheit und Gesellschaft, https://doi.org/10.1007/978-3-658-29816-6_1
2 P. Pinheiro et al.

wird in diesen Aktionsplänen die umfassende und nachhaltige Förderung von


Health Literacy in allen Bevölkerungsgruppen sowie innerhalb institutioneller
Settings anvisiert, beispielsweise mit Hinblick auf die Förderung der Gesund-
heit, das gesundheitsbezogene Empowerment der Allgemeinbevölkerung, den
Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten und die Verbesserung des Zugangs
zu hochqualitativen Gesundheitsinformationen. Health Literacy gilt hierbei
gleichermaßen als Zieldimension von Förderstrategien wie auch als Mittel zur
Verbesserung einer Reihe gesundheitsbezogener Outcomes.
Parallel wird die Relevanz von Health Literacy für verschiedene Praxis- und
Handlungsbereiche zunehmend anerkannt. Beispiele sind die alltägliche Nutzung
von (digitalen) Medien und das hierin liegende Potenzial für die Vermittlung von
gesundheitsrelevanten Informationen, aber auch die klinische Versorgungspraxis
von beispielsweise chronisch kranken Patient*innen, Hilfs- und Unterstützungs-
angebote für Menschen, welche psychisch belastet sind, Alphabetisierungs-
und Bildungsangebote für Erwachsene sowie die schulische Bildungs- und
Erziehungspraxis zu gesundheitlichen Themen.
Trotz seiner offenkundigen Relevanz erweist sich eine inhaltliche Annäherung
an das Thema Health Literacy jedoch als schwierig. Statt einem einheitlichen
Begriffsverständnis existiert eine beeindruckende Bandbreite von Definitionen
und Konzepten, die zudem nicht immer widerspruchsfrei sind. Als Kern der ver-
schiedenen Auffassungen von Health Literacy lässt sich jedoch meist der (zweck-
orientierte) Umgang von Individuen mit gesundheitsbezogenen Informationen
ausmachen. Diese Fokussierung legt nahe, dass verschiedene Zugänge zum
Thema Health Literacy in Abhängigkeit von konkreten Inhalten, Kontexten und
Zwecken ganz unterschiedlich und bisweilen kontrovers ausfallen können. Von
Natur aus inhaltlich unbestimmt, kann Health Literacy den Umgang mit Gesund-
heitsinformationen zu verschiedensten Themen adressieren, hierunter etwa
Zahngesundheit, Ernährung, Sport, Rauchen, sexuell übertragbare Krankheiten,
Unfallvorbeugung, psychische Gesundheit, Körpergewicht, Mediennutzung,
Substanzmissbrauch, u. a. Der Umgang mit Informationen zu all diesen Themen
kann mehr oder weniger „kompetent“ sein, wodurch sich eine Reihe thematisch-
spezifischer Ausprägungen von Health Literacy bestimmen lassen, die mitunter in
keinem Bezug zueinander stehen (z. B. Mental Health Literacy, Diabetes Health
Literacy, Oral Health Literacy). Eine ähnliche Bandbreite ist in Bezug auf mög-
liche Kontexte des Umgangs mit Gesundheitsinformationen zu beobachten,
die grob mit den Begriffen Krankheitsversorgung, Krankheitsprävention, und
Gesundheitsförderung umrissen werden können und hiermit das Spektrum von
klinischen Kontexten bis hin zu ganz alltäglichen Situationen aufspannen.
Health Literacy im Kindes- und Jugendalter – ein Streifzug 3

Mit Hinblick auf den Sinn und Zweck von Health Literacy offenbart sich ein
weiteres Feld möglicher Standpunkte, beginnend bei funktionalen Perspektiven,
die auf basale Fertigkeiten des Umgangs mit Schriftsprache abzielen, um lebens-
alltägliche oder gesellschaftliche Anforderungen zu erfüllen (Lese-, Schreib-
und Rechenkompetenzen), bis hin zu emanzipatorischen Aspekten, die auf mehr
Autonomie bei der eigenen Lebensgestaltung sowie auf die aktive Teilhabe an
gesundheitsbezogenen Entscheidungsprozessen ausgerichtet sind. Da Health
Literacy oftmals auch mit positiven gesundheitlichen Outcomes in Verbindung
gebracht wird, stehen nicht nur Kompetenzen im Fokus der Betrachtung, sondern
auch Aspekte wie Wissen, gesundheitsrelevante Einstellungen und motivationale
Aspekte. Ebenso spielen sozio-kulturelle Bedingungen eine wesentliche Rolle
für den Kompetenzerwerb und das Gestalten des Umgangs mit schriftsprach-
lichen Materialien und rücken die Bedeutung der Umwelten, in denen das
handelnde Individuum eingebettet ist, stärker in den Vordergrund. Ein flüchtiger
Seitenblick auf Forschungsperspektiven zum Gegenstandsfeld Literacy, das sich
mit dem Lesen und Schreiben befasst und in deutschsprachigen Raum mit der
Bezeichnung Alphabetisierung und Grundbildung abgebildet wird, eröffnet alter-
native Zugänge mit der Bereitstellung von Perspektiven, die sich vorranging an
die soziale Praxis richten, bei der ein Schriftstück zentraler Gegenstand von Inter-
aktionsprozessen ist.
Vor diesem Hintergrund wird zunehmend klar, dass die im deutsch-
sprachigen Raum für Health Literacy etablierte Übersetzung „Gesundheits-
kompetenz“ die Bandbreite an Zugängen nicht vollständig reflektiert. Mit der
Begriffswahl Gesundheitskompetenz wird ein Verständnis- und Deutungs-
rahmen nahegelegt, der zwar einen wesentlichen Teil der internationalen
Diskussionen abbildet – mit einem starken Fokus auf die Fähigkeiten von
­
Individuen – genauso jedoch relevante Perspektiven zu vernachlässigen oder
gar auszublenden scheint. An denkbaren Alternativen oder Impulsen mangelt
es hierbei nicht – was deutlich wird, wenn wir das Experiment unternehmen,
Aktivitäten im Forschungsfeld Health Literacy entsprechend ihrer Inhalte zu
paraphrasieren: Gesundheitsinformationsverarbeitungskompetenz, theoretisches
und praktisches gesundheitsrelevantes Wissen, gesundheitliche Grund-
bildung, kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit, Selbstbewusstsein in der
Kommunikation in klinischen Kontexten, Nährwertangabeninterpretationsfähig-
keit, patient*innenorientierte Gestaltung von Institutionen und Dienstleistungen,
adressat*innengerechte Gestaltung von gesundheitsbezogenen analogen und
digitalen Informationsmaterialien,… In Anlehnung an die Alphabetisierungs- und
4 P. Pinheiro et al.

­ rundbildungsdebatten aus der Erwachsenenbildung erscheint es daher legitim,


G
eine Erweiterung des Gesundheitskompetenz-Begriffs zu provozieren und alter-
native Umschreibungen wie z. B. gesundheitliche Grundbildung zur Diskussion zu
stellen. Hiermit wird beabsichtigt, den vorherrschenden engen Fokus auf kognitive
Kompetenzen zu hinterfragen und anderen, bildungsbezogenen Faktoren mehr
Raum zu gewähren. Während uns an dieser Stelle der Begriff Health Literacy auf-
grund der Tragweite eines modernen Literacy-Begriffs (s. o.) sympathisch erscheint,
muss jedoch auch anerkannt werden, dass der Begriff Gesundheitskompetenz bereits
einigen Anklang im deutschsprachigen Diskurs gefunden zu haben scheint.
Aus der Sichtung der Forschungsliteratur wird ferner ersichtlich, dass
der Gegenstand Health Literacy in der Vergangenheit von verschiedenen
Disziplinen und Handlungsfeldern unterschiedlich aufgegriffen worden ist. So
ist Health Literacy im Bereich der Erziehungswissenschaft vor allem als Ergeb-
nis schulischer Gesundheitsbildung und -erziehung begriffen worden, während
es in der Erwachsenenbildung im Rahmen von Alphabetisierungs- und Grund-
bildungsangeboten stärker auf den Umgang mit gesundheitsbezogenen All-
tagsanforderungen bezogen worden ist. Interessanterweise ist die jüngere
Debatte um Health Literacy überwiegend durch Impulse aus den Gesundheits-
disziplinen geprägt worden, mit eher marginaler Berücksichtigung der Bei-
träge aus dem Alphabetisierungs- und Bildungsbereich, was teilweise zu einer
Verengung der Debatte geführt hat. So hat Health Literacy etwa im klinischen
Versorgungssetting als Werkzeug für die Verbesserung der Kommunikationen
zwischen Ärzt*innen und Patient*innen Anklang gefunden, insbesondere hin-
sichtlich der Verbesserung von Therapieadhärenz und -compliance. Eine
weitere Strömung ist im Bereich Public Health und dort besonders ausgeprägt
in der Gesundheitsförderung wahrnehmbar, die Health Literacy vornehmlich
als Maßnahme begreift, um Empowerment und Partizipation an gesundheits-
bezogenen Entscheidungsprozessen zu fördern. In der Gesundheitsökonomie
wiederum ist Gesundheitskompetenz dadurch attraktiv, potenziell Kosten für
Gesundheitssysteme und Versicherungen einsparen zu können. Wie diese aus-
gewählten Beispiele zeigen sollen, ist der Gegenstand Health Literacy derzeit von
professions- sowie disziplinübergreifendem Interesse und in unterschiedlichen
Ausformungen für unterschiedliche Zielsetzungen sowie für unterschiedliche
Denkschulen und Bezugstheorien anschlussfähig. Dies lässt zumindest einen Teil
der Vielfalt an vorliegenden Interpretationen von Health Literacy nachvollziehbar
werden.
Die vorrangige Charakterisierung von Health Literacy als der zweck-
orientierte Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen legt die Ver-
mutung nahe, dass sich der spürbare Bedeutungszuwachs des Themas u. a. aus
Health Literacy im Kindes- und Jugendalter – ein Streifzug 5

aktuellen Herausforderungen des sozialen Wandels im Hinblick auf Gesundheit


und Bildung speist. Mit Health Literacy wird hierbei ein vielversprechender
Lösungsansatz ins Spiel gebracht, um nachweisbaren, vermuteten oder anti-
zipierten Problemlagen der gesundheitlichen Fürsorge zu begegnen. Weiter-
führende Überlegungen hierzu werden nachfolgend und exemplarisch entlang der
Digitalisierung vorgenommen.
Der digitale Wandel und die damit verbundenen fundamentalen Ver-
änderungen sowohl im Angebot von Gesundheitsinformationen als auch den
Möglichkeiten ihrer Beschaffung stellen Individuen unmittelbar vor die Heraus-
forderungen, die Flut von Informationen kompetent kanalisieren und h­ insichtlich
ihrer Qualität und ihres Lebensweltbezugs prüfen zu können. Der erweiterte
Zugriff auf Gesundheitsinformationen wirft ferner Fragen auf, die die Rollen-
verhältnisse zwischen Ärzt*innen und Patient*innen sowie generell zwischen
Expert*innen und Lai*innen betreffen. Es ist zunächst davon auszugehen, dass
das veränderte Informationsangebot die traditionelle Informationsasymmetrie
abschwächt und somit die von vielen Seiten eingeforderte informierte und
partizipative Entscheidungsfindung mehr in den Bereich des Möglichen rückt.
Gleichzeitig wird aber auch ein nicht unerheblicher Teil der Verantwortung für
gesundheitsbezogene Entscheidungen auf die Seite von Patient*innen bzw.
Lai*innen verschoben. Dies kann auch als Ausdruck von gesellschaftlichen
Ökonomisierungsdynamiken aufgefasst werden, die das Rollenverständnis von
Bürger*innen als Konsument*innen sowie eine Verdinglichung von Gesund-
heit und Informationen im Sinne von Dienstleistungen und Waren geprägt, und
den Rückgang wohlfahrtstaatlicher Arrangements gefördert haben. Als weiteres
Phänomen lässt sich hier die Erwartung an eine zunehmend unternehmerische
Rolle des Selbst erkennen, die auch sprachlich durch Begriffe wie das Selbst-
Management chronischer Erkrankungen, oder die Selbst-Optimierung des alltäg-
lichen Lebens sichtbar geworden ist. Wenngleich Health Literacy mitunter auch
als das Verhältnis zwischen individuellen Fähigkeiten und systembezogenen
Anforderungen gefasst wird (Stichworte: Gesundheitsinformationen in einfacher
Sprache, gesundheitskompetente Krankenhäuser), überwiegt bei der Erforschung
von Health Literacy bis dato eine individuumszentrierte Sichtweise, die in erster
Linie individuelle Kompetenzdefizite und einen persönlichen Mangel an Wissen
betont.
Kinder und Jugendliche werden im Kontext von Gesundheitsförderung und
Krankheitsprävention, und somit auch in der Debatte um Health Literacy, als
besonders relevante Zielgruppe verstanden. Der gesonderte Blick auf diese
Altersphasen lässt sich gut mit der Bedeutung begründen, die ein gesundes Auf-
wachsen nachweislich für ein nachhaltiges Wohlbefinden und für Gesundheit im
6 P. Pinheiro et al.

Erwachsenenalter hat. Darüber hinaus sind (früh-)kindliche Entwicklung und


Bildung als wichtige Zieldimensionen bekannt, um sozial bedingte Ungleich-
heiten der Gesundheit zu reduzieren. Hinsichtlich der thematischen Verknüpfung
von Health Literacy und der Lebensphasen Kindheit und Jugend wird ferner die
Rolle von Eltern und anderen signifikanten Erwachsenen für ein gesundes Auf-
wachsen betont, oder auch die Relevanz des Erwerbs von (Schrift-)Sprache für
die Förderung von Autonomie und Teilhabe.
Tatsächlich ist die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen in der bisherigen
Diskussion über Health Literacy aber eher sporadisch als systematisch berück-
sichtigt worden. Unklarheiten bestehen beispielsweise darüber, was diese Ziel-
gruppe von der Zielgruppe der Erwachsenen abgrenzt, wie eine Definition von
Health Literacy speziell für Kinder und Jugendliche aussehen könnte und wie
die Health Literacy dieser Zielgruppen adäquat erfasst werden kann. Ähnlich
spärlich fällt die Literatur darüber aus, mit welchen Strategien, Programmen
und Maßnahmen die Health Literacy von jungen Menschen am besten gefördert
werden kann. Dies betrifft sowohl Informationen über Angebote und deren
Anbieter*innen als auch über Adressat*innen, zu denen neben Kindern und
Jugendlichen auch relevanten Bezugspersonen zählen. Es ist daher offensicht-
lich, dass die Forschungsliteratur im Bereich Health Literacy genauso auf die
Bedeutung von Kindern und Jugendlichen verweist und das Desiderat äußert, sie
in zielgruppenspezifischen Ansätzen zu berücksichtigen.
Ein erster Streifzug durch das Gegenstandsfeld Health Literacy und seine
Zuspitzung auf das Kindes- und Jugendalter macht abschließend deutlich, dass
die zunehmende Anerkennung von Health Literacy als Leitkonzept für das
Handeln in den Bereichen Gesundheit und Bildung nicht darüber hinwegtäuschen
darf, dass zahlreiche Schlüsselfragen weiterhin offen bleiben und als Forschungs-
desiderata benannt werden können. Hierzu gehören zum Beispiel Fragen der
theoretischen Konzipierung, Fragen nach den Determinanten von Health Literacy,
nach der Positionierung von Health Literacy innerhalb des kausalen Pfads der
Entstehung von Gesundheit, nach der Operationalisierung und Erhebung des
Konstruktes oder Fragen nach der Übersetzung von Forschungsergebnissen in
Praxis und Politik. Diese Feststellung ist eigentlich wenig überraschend vor
dem Hintergrund, dass Forschungsaktivitäten rund um Health Literacy erst
um die Jahrtausendwende an Dynamik gewonnen haben und eine umfassende
Evidenzbasis folglich weiterhin erst im Entstehen ist. Überraschender und
eine kritische Reflexion wert erscheint hier vielmehr, dass Health Literacy als
Antwort auf zentrale Herausforderungen in der bildungs- und gesundheits-
bezogenen Politik und Praxis gesehen wird, trotz einer fragmentierten oder gar
mangelhaften wissenschaftlichen Untermauerung. Der Streifzug durch das
Health Literacy im Kindes- und Jugendalter – ein Streifzug 7

­ egenstandsfeld lässt zudem erahnen, dass das Thema selbst und die thematische
G
Zuspitzung auf das Kindes- und Jugendalter mit einer Reihe von Forschungs-
perspektiven assoziiert sind, die vom wissenschaftlichen Diskurs noch nicht
hinreichend aufgegriffen worden sind. Hier lassen sich auf unterschiedlichen
Analyseebenen Leerstellen identifizieren, die z. B. den Gegenstand selbst und
seine Konstruktionen betreffen, sich an die theoretisch konzeptionelle Rahmung
und die sich daran anschließenden Pfade der Operationalisierung richten,
oder an der Verschränkung des Themas mit übergeordneten Leitmotiven wie
Digitalisierung und gesundheitlichem Wandel ansetzen.
Theoretische und empirische Grundlagen
von Health Literacy im Kindes- und
Jugendalter
Von Chicago 1958 bis Shanghai
2016: Ein Rückblick auf zentrale
Entwicklungstrends in der Geschichte
der Gesundheitskompetenz

Orkan Okan und Paulo Pinheiro

1 Einführung

Das Thema Gesundheitskompetenz hat in den letzten Jahren einen spürbaren


Zuwachs an Bedeutung erfahren (z. B. IOM 2004; Kickbusch et al. 2013) und
sich innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums zu einem breit diskutierten
und zunehmend erforschten Thema im Gesundheits- und Bildungsbereich ent-
wickelt. In den letzten zehn Jahren hat das Thema zudem zunehmend Zugang
in das politische Agenda Setting erhalten hat (z. B. Heijmans et al. 2015; WHO
2017, 2019a, b; Weishaar et al. 2018; Rowlands et al. 2018), so dass mittler-
weile zahlreiche nationale und internationale Strategien und Maßnahmen vor-
liegen, die eine Stärkung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung und in
Organisationen anstreben (z. B. Pleasant 2013a, b; Heijmans et al. 2015; Trezona
et al. 2018; Rowlands et al. 2018). Das vorliegende Kapitel zielt darauf ab,
eine Rückschau auf die wesentlichen Entwicklungspfade vorzunehmen, die zur
Etablierung des Gegenstands Gesundheitskompetenz maßgeblich beigetragen

Der vorliegende Beitrag basiert auf einem Aufsatz des Erstautors, der 2019 im von Okan
et al. herausgegebenen und von Policy Press verlegten „International Handbook of Health
Literacy“ veröffentlicht worden ist (Okan 2019). Bei der aktuellen Fassung auf Deutsch
handelt es sich um eine aktualisierte, hinsichtlich der Inhalte deutlich erweiterte und
übersetzte Version des ursprünglichen Beitrags. Bearbeitung und Übersetzung aus dem
Englischen: Orkan Okan, Marlene Pieper und Paulo Pinheiro.

O. Okan (*) · P. Pinheiro


Universität Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
E-Mail: [email protected]

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 11
T. M. Bollweg et al. (Hrsg.), Health Literacy im Kindes- und Jugendalter,
Gesundheit und Gesellschaft, https://doi.org/10.1007/978-3-658-29816-6_2
12 O. Okan und P. Pinheiro

haben. Ein historischer Rückblick auf die Entwicklungslinien der Gesundheits-


kompetenz kann helfen, ein erstes Verständnis dafür zu entwickeln, welche
Impulse für die Entwicklung von Gesundheitskompetenz maßgeblich gewesen
sind, und in welchen forschungsdisziplinären, anwendungsbezogenen oder gesell-
schaftspolitischen Kontexten und somit mit welchen Prämissen die bisherige Aus-
einandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat.
Das Ziel des vorliegenden Beitrags liegt somit in der literaturbasierten
Rekonstruktion der zeitlich-historischen Entwicklung des Gegenstands Gesund-
heitskompetenz in den letzten Jahrzehnten. Es handelt sich daher um eine erste
Annäherung, die eine Topographie des Gegenstands ermöglicht und somit
einen Teilbeitrag für die Erklärung der gegenwärtigen Bedeutung von Gesund-
heitskompetenz leisten kann. Eine weitere Beobachtung in der Auseinander-
setzung mit dem Thema Gesundheitskompetenz liegt nämlich darin, dass der
Bereich der Gesundheitskompetenzforschung in Bezug auf konzeptionelle und
methodische Ansätze auf heterogene Art und Weise Auskunft gibt. Konsens
und somit Ausgangspunkt der meisten Definitionen und Modelle ist, dass
der Umgang mit schriftsprachlich vermittelten Informationen, die gesund-
heitsrelevante oder -bezogene Inhalte haben, adressiert wird. Hiervon aus-
gehend erfolgt dann jedoch eine breite Auffächerung des Gegenstands. Diese
kann sich dann z. B. entweder an der Beschreibung des Phänomens selbst
im Sinne einer sozialen Praxis orientieren oder wird – wesentlich häufiger
– an individuelle Handlungsvoraussetzungen wie Kompetenzen und Wissen
gekoppelt. Die Differenzierung des Gegenstands Gesundheitskompetenz erfolgt
in der Forschungsliteratur darüber hinaus entlang weiterer Markierungen,
die beispielsweise gesetzt werden durch unterschiedliche Bezugstheorien,
disziplinäre Verortungen, unterschiedliche Zieldimensionen und zweck-
rationale Überlegungen. Ein historischer Rückblick auf diese impulsgebenden
Strömungen kann hier hilfreich sein, um die unterschiedlichsten Nuancen und
Akzentuierungen greif- und begreifbar, sowie Schnitt- und Leerstellen sichtbar
zu machen.
Das Kapitel versteht sich als verkürzte narrative Übersichtsarbeit und greift
hierbei auf überwiegend englischsprachige Forschungsliteratur und weitere
Dokumente zurück, die in bibliografischen Datenbanken und Suchmaschinen
auffindbar sind. Der Beitrag macht sich dezidiert auf Spurensuche zur Begriffs-
kombination „Health Literacy“ und nimmt den Versuch vor, bis zum frühesten
dokumentierten Gebrauch dieser Begrifflichkeit vorzudringen, um davon dann
ausgehend sowie entlang zentraler Texte die wesentlichsten Strömungen, welche
die Entwicklung des Gegenstands beeinflusst haben, bis zum gegenwärtigen Zeit-
punkt nachzuzeichnen.
Von Chicago 1958 bis Shanghai 2016: Ein Rückblick … 13

Einleitend greift der Beitrag zunächst den frühesten und anekdotisch ver-
bliebenen Versuch von 1958 auf, die Begriffskombination „Health Literacy“ zu
bedienen und etablieren (Dixon 1959), und zeichnet anschließend vier wesent-
liche Entwicklungslinien (schulische Gesundheitserziehung, Erwachsenen-
bildung, Versorgungsforschung und öffentliche Gesundheit) nach, die seit 1974
mit einer sich nach und nach verstetigenden Kontinuität das Verständnis von
Gesundheitskompetenz geprägt haben. Das Kapitel rekonstruiert den historischen
Weg, der 1973 in Saranac Lake, NY, USA, begann (Simonds 1974) und 2016
einen vorläufigen Höhepunkt auf der neunten Global Conference on Health
Promotion der Weltgesundheitsorganisation WHO in Shanghai, China (WHO
2017) erreicht hat. Für jede der vier Strömungen erfolgt die Profilbildung durch
die Beschreibung von zentralen Merkmalen, die sich aus den leitgebenden
Forschungs-, Praxis- und Politikansätzen für die jeweilige Auseinandersetzung
mit Gesundheitskompetenz ergeben haben. Abgerundet wird der Beitrag mit einer
Gesamtschau auf die vier Hauptströmungen, die – im Sinne der Leitthemen des
vorliegenden Sammelbands – u. a. eine erste Einordnung der das Verständnis der
Gesundheitskompetenz prägenden historischen Entwicklungsmuster für die Ziel-
gruppe Kinder und Jugendliche vornimmt.

2 Gesundheitskompetenz: Erste anekdotische


Signale zwischen 1958 und 1962

In der Fachliteratur zu „Health Literacy“ hat sich mittlerweile Konsens ein-


gestellt, dass die erstmalige absichtsvolle Verwendung der Begriffskombination
„Health Literacy“ in einer Fachpublikation im Jahr 1974 (Simonds 1974) erfolgt
ist (vgl. IOM 2004; Speros 2005). Die Festlegung dieses Datums als Geburts-
stunde des Gegenstands wird bisweilen noch vom Hinweis begleitet, dass sich
Linien der Kontinuität in der Erforschung und Anwendung von „Health Literacy“
von 1974 an bis in die Gegenwart entwickelt haben (Okan 2019). Aus der eigenen
Recherche für den vorliegenden Beitrag hat sich jedoch ergeben, dass eine
Benennung von „Health Literacy“ in einer zwar anekdotischen aber bereits klar
beabsichtigten Form weit davor stattgefunden hat. Die frühesten Hinweise, die
sich aus unseren Recherchearbeiten zur erstmaligen Verwendung der Begriffs-
kombination „Health Literacy“ ergeben, finden sich in einem Beitrag, der 1959
in der Januarausgabe der Fachzeitschrift American Journal of Public Health and
the Nation’s Health erschienen ist. Der Verfasser James P. Dixon, der zu der Zeit
als Gesundheitsreferent an der Abteilung für Öffentliche Gesundheit der Stadt
Philadelphia tätig war, legt hier die Verschriftlichung eines Vortrags vor, den er im
14 O. Okan und P. Pinheiro

Rahmen der 58. Annual National Conference on Social Welfare am 14. Mai 1958
in Chicago gehalten hat. Dixon thematisiert und diskutiert in seinem Beitrag die
Rolle, die zu der Zeit vom öffentlichen Sektor für die medizinische und gesund-
heitliche Versorgung einzunehmen sei. Hierbei greift er in seiner Argumentation
unterschiedliche Facetten auf. So werden z. B. Verantwortlichkeiten, die
öffentlichen Einrichtungen für das gesundheitliche Versorgungsgeschehen einer
Bevölkerung zugewiesen werden, erörtert, ungleichheitsorientierte Überlegungen
zu Bedarfslagen von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen kulturellen,
ethnischen und materiellen Ressourcen angestellt, oder Vorschläge zur Gestaltung
von öffentlichen Versorgungsstrukturen samt Finanzierungsaspekten gemacht.
Die Begriffskombination „Health Literacy“ wird dann im Schlussteil des Bei-
trags eingebracht (Dixon 1959, S. 81). In diesem werden u. a. die möglichen
Schwerpunkte, welche die Diskussionen über die öffentlichen Systeme und
Einrichtungen der gesundheitlichen Fürsorge in der Folge bestimmen könnten,
thematisiert. Benannt werden hier eine zunehmende Sensibilisierung für
sozial benachteiligte Gruppen, Bedarfe nach und gerechte Verfügbarkeit von
öffentlichen Gesundheitsdiensten sowie öffentliche Vorsorgemaßnahmen für
den Umgang mit möglichen bevölkerungsweiten Katastrophen und Notfällen.
Diese eher bevölkerungsbezogene Perspektive erfährt dann eine Erweiterung um
Aspekte, die auf einer personalen Ebene verortet werden. Eine Konkretisierung
erfolgt hier mit dem Verweis auf die Bedeutung von Eigenverantwortung und
dem Hinweis auf die Individualisierung von Möglichkeiten der Absicherung
sowie mit der abschließenden Benennung der Bedeutung von „Health Literacy“.
Leider wird der letztgenannte Aspekt in dem Beitrag nicht weiter erörtert. Es lässt
sich daher nicht klären, welches Verständnis dem Begriff „Health Literacy“ hier
zugrunde liegt. Unzweifelhaft ist jedoch, dass die Begriffskombination hier erst-
malig in einer absichtsvollen Form eingesetzt und in einen Kanon von personalen
Attributen, die eine Stärkung der individuellen Eigenverantwortlichkeit bedingen,
eingefügt wird.
In einem weiteren von Dixon veröffentlichten Beitrag aus dem Jahr 1962
beschreibt er Gesundheitskompetenz dann u. a. als ein Ergebnis von schulischer
Gesundheitserziehung:

„Finally, the public health movement in this country has had a profound educational
component. That part of the movement that is reflected in health education in schools
and community, despite the drag of cultural lag, is rapidly creating in our country a
high level of health literacy. This in turn improves the capacity of people to serve as
their own physicians, and the effective custodians of their personal health“ (Dixon
1962, S. 132/133).
Von Chicago 1958 bis Shanghai 2016: Ein Rückblick … 15

Dixon führt hier einerseits aus, dass gesellschaftliche Gesundheitsprobleme nicht


zu lösen sind, wenn ausschließlich individuelle (Gesundheits-)Kompetenzen
adressiert werden, und vielmehr durch Public Health-Maßnahmen insbesondere
auf der politischen und strukturellen Ebene anzugehen sind (Dixon 1962, S. 133).
Andererseits sieht er mit dem Aufkommen von Gesundheitskompetenz ein
Zeichen der Veränderung in der Wahrnehmung und dem Umgang mit Gesund-
heit. Demnach hat sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts eine durch Public Health
geförderte Bewegung in Gang gesetzt, die es den Menschen ermöglicht, ihr
Gesundheitswissen und ihre gesundheitlichen Verhaltensweisen über den Erwerb
von Gesundheitskompetenz als Ergebnis einer schulischen Gesundheitserziehung
zu verbessern. Damit geht – so Dixon – folglich auch ein verändertes Bewusst-
sein der Menschen für ihre Rechte und Freiheiten bezüglich ihrer Gesundheit
einher. Dieser Zugewinn an gesundheitlichen Ressourcen, also die Stärkung
der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung, wird durch Dixon (1962) als
ein nicht gänzlich reibungsloser und von allen Beteiligten gewollter Prozess
beschrieben. Durch die schulische Gesundheitserziehung und eine Stärkung der
Gesundheitskompetenz – so das Argument – würden Bürger*innen in gesund-
heitlichen Themen gebildet und somit in die Lage versetzt, sich selbst das sonst
Ärzt*innen und Gesundheitsexpert*innen zugeschriebene Fachwissen anzueignen
und anzuwenden. Eine Befürchtung aus der Perspektive des medizinischen
Versorgungssettings war folglich, dass in Gesundheitsfragen kompetente und
belesene Bürger*innen weniger oft die Dienstleistungen des Gesundheitssystems
in Anspruch nehmen und somit gesundheitsökonomische Nachteile für diesen
Bereich entstehen könnten.

3 Gesundheitskompetenz: Entwicklungs- und


Verstetigungslinien seit 1973

3.1 Schulische Gesundheitserziehung

Der Kontext, in dem der Ursprung des Themas Gesundheitskompetenz für den
Bereich der schulischen Gesundheitserziehung gesehen wird, wird in der Fach-
literatur mit der Saranac Lake Konferenz von 1973 beschrieben (Simonds 1974).
Im Rahmen dieser bildungs- und sozialpolitischen Fachkonferenz erfolgte der
Vorschlag, „Health Literacy“ als Lehr- und Lernziel in der schulischen Gesund-
heitserziehung zu definieren (Simonds 1974). Wie bereits erwähnt, wird in der
Fachliteratur einhellig auf diese Publikation als Ursprung des Gegenstands
„Health Literacy“ verwiesen. Simonds begreift „Health Literacy“ als Ergebnis
16 O. Okan und P. Pinheiro

schulischer Gesundheitserziehung und spricht sich für eine Stärkung der Gesund-
heitskompetenz von Schüler*innen aus. Er begreift Gesundheitskompetenz
zugleich als wichtigen Faktor in der Lehrkräfteausbildung, da diese es erst
ermöglicht, dass Lehrpersonen relevante Inhalte im Unterricht vermitteln und
somit erst die Gesundheitskompetenz der Schulkinder fördern können.
Trotz dieser relativ frühen Datierung und Verortung im Bildungssektor ist
der weitere Umgang mit dem Thema Gesundheitskompetenz in Schule, Lehr-
plänen und in der Ausbildung von Lehrkräften bis in die 1990er Jahre nicht
dokumentiert. Der Begriff „Health Literacy“ taucht erst im Jahr 1990 in einer
Veröffentlichung wieder auf, in der das US-amerikanische Joint Committee
on Health Education Terminology die Begrifflichkeit Gesundheitskompetenz
definiert und in ein Glossar wichtiger Begriffe der Gesundheitserziehung auf-
nimmt (Joint Committee on Health Education Terminology 1991). Mit dem
Curriculum „Achieving Health Literacy“, das die Stärkung der Gesundheits-
kompetenz im Rahmen der schulischen Gesundheitserziehung beabsichtigt,
wurde nachfolgend eine an entwicklungstheoretische Aspekte orientierte
Programmatik für den schulischen Unterricht vorgelegt (Joint Committee on
National Health Education Standards 1995). Gesundheitskompetenz wurde dabei
als personale und soziale Fähigkeit, um mit gesundheitsbezogenen Informationen
und Dienstleistungen umzugehen, definiert:

„Health literacy is the capacity of individuals to obtain, interpret, and understand


basic health information and services and the competence to use such information
and services in ways which enhance health“ (Joint Committee on National Health
Education Standards 1995, S. 5).

Als gesundheitskompetent wird hier eine Person erachtet, die durch die schulische
Gesundheitserziehung in Gesundheitsthemen gebildet bzw. gut ausgebildet ist
(well-educated, health literate person) (Joint Committee on National Health
Education Standards 1995, S. 5). Gesundheitskompetentes Handeln einer Person
zeichnet sich demzufolge durch vier Hauptmerkmale aus: 1) die Fähigkeit zum
kritischen Denken und zur Problemlösung, 2) das bürgerschaftlich verantwortungs-
volle Verhalten und das produktive Handeln, 3) das eigenverantwortliche Lernen
sowie 4) die Fähigkeit zur effektiven Gesundheitskommunikation (siehe Okan
2020). Dieser Definition wohnt zudem die normative Zielvorgabe inne, die
personalen Kompetenzen und das Wissen in einer gesundheitsförderlichen Art
und Weise zu verwenden. Im Jahr 2007 wurde das Curriculum „Achieving Health
Literacy“ zum „Achieving Excellence“-Curriculum erweitert und mit weiteren
Themen der Gesundheitserziehung querverbunden (Joint Committee on National
Health Education Standards 2007).
Von Chicago 1958 bis Shanghai 2016: Ein Rückblick … 17

In den USA ist das Thema Gesundheitskompetenz mittlerweile in den ganz-


heitlichen Schulansatz „Whole School, Whole Community, Whole Child Model“
integriert worden (Lewallen et al. 2015). Dieser stellt das US-Pendant zum
WHO-Ansatz der „Health Promoting School“ (Gesundheitsfördernde Schule)
dar (Langford et al. 2015). Neben dem Curriculum in den USA liegen zudem
für Finnland (Finnish National Board of Education 2014) und für Australien
(Australian Curriculum et al. 2012) zwei weitere Kernlehrpläne für Gesund-
heitskompetenz in der Schule vor. Allen drei Curriculum-Ansätzen ist gemein,
dass Gesundheitskompetenz ähnlich wie bei Simonds (1974) als Outcome von
schulischer Gesundheitserziehung definiert wird. Unterschiedlich sind allerdings
die konzeptionellen Ansätze für entsprechenden Schulsysteme. Versuche der
Implementierung des Ansatzes der Gesundheitsfördernden Schule hat es auch in
Deutschland gegeben. In der jüngeren Zeit hat sich im Rahmen weiterer Modell-
projekte und Netzwerkvorhaben der alternative Ansatz „Gute Gesunde Schule“
zunehmenden durchgesetzt (vgl. Paulus 2004). Während der WHO-Ansatz der
Gesundheitsfördernden Schule in zahlreichen Regionen der Welt implementiert
worden ist (Langford et al. 2014, 2015), ist das Thema Gesundheitskompetenz
erst viel später mit der schulischen Gesundheitsförderung in diesen Regionen
verknüpft worden (vgl. Nutbeam 1993; St Leger 2001; Lee 2009; Australian
Curriculum et al. 2012). Ein weiteres Modell, das Gesundheitskompetenz in der
schulischen Gesundheitserziehung adressiert, findet sich in Finnland (Finnish
National Board of Education 2014; Paakkari und Paakkari 2019).
Im WHO-Ansatz der Gesundheitsfördernden Schule und im australischen
Curriculum-Ansatz wird die Definition von Gesundheitskompetenz nach
Nutbeam (1998, 2000) verwendet. Gesundheitskompetenz wird dort in
funktionale, interaktive und kritische Gesundheitskompetenz aufgeteilt und
durch soziale und kognitive Fähigkeiten repräsentiert, um gesundheitliche
Informationskompetenzen im Rahmen der Gesundheitsförderung einzusetzen
(vgl. Nutbeam 1998, 2000, 2008). Neben der für die Gesundheitskompetenz
zentralen Informationskompetenz liegen zwischen diesen Ansätzen und dem
Curriculum-Ansatz in den USA auch weitere Schnittmengen vor, zum Beispiel in
den personalen interaktiven Kommunikationskompetenzen sowie im Bereich des
kritischen Denkens.
Der finnische Schulansatz zur Gesundheitskompetenz unterscheidet sich auf
der Modellebene signifikant von den anderen Ansätzen. So fehlt z. B. der Bezug
zur Informationskompetenz, der in den meisten Ansätzen für sowohl Kinder,
Jugendliche und Schule (vgl. Okan et al. 2015, 2018; Bröder et al. 2017) als
auch für Erwachsene (Speros 2005; Wills 2009; Sørensen et al. 2012; Malloy-
Weir et al. 2016) ein zentrales Element der Gesundheitskompetenz d­arstellt.
18 O. Okan und P. Pinheiro

Diese konzeptionelle Variante ist jedoch nicht willkürlich, sondern geht daraus
hervor, dass das finnische Modell im Rahmen einer qualitativen Interview-
studie entstanden ist, bei der Schüler*innen bezüglich ihrer Erwartungen an
die schulische Gesundheitserziehung befragt worden sind. Dieses hierauf auf-
bauende Modell wurde zudem mit Lerntheorien und Aspekten der Persön-
lichkeitsentwicklung angereichert (vgl. Paakkari und Paakkari 2012; Paakkari
2015). Folglich wird Gesundheitskompetenz als Ergebnis schulischer Gesund-
heitsbildung im finnischen Ansatz durch fünf Dimensionen widergegeben: 1)
theoretisches Faktenwissen, 2) praktisches Wissen (die Fähigkeit, das Fakten-
wissen in Handlungen zu übersetzen), 3) kritisches Denken, 4) Selbstwahr-
nehmung und 5) bürgerschaftliches Verhalten bzw. „Citizenship“ im Sinne einer
sozialen und politischen Dimension im Kontext von Gesundheit (vgl. Paakkari
und Paakkari 2012). Mit einer Ausrichtung an personale Kompetenzen lassen
sich Gemeinsamkeiten mit den anderen skizzierten Schulansätzen vorfinden. Die
Schnittstellen liegen hierbei im Gesundheitswissen, im kritischen Denken und in
der Verknüpfung mit der soziokulturellen und soziopolitischen Dimension von
Gesundheit. Das finnische Modell wird über das Curriculum hinaus auch als
Grundlage für die Skala im Fragebogen zur Erfassung der Gesundheitskompetenz
von Jugendlichen in der „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC)
Studie der WHO verwendet (Paakkari et al. 2016, 2018). Folglich orientiert sich
dieser Fragebogen an ein Modell von Gesundheitskompetenz, das sich von den
Referenzmodellen, die in anderen Erhebungsinstrumenten stärker auf gesund-
heitsbezogene Informationskompetenzen von Erwachsenen (vgl. Wang et al.
2012; Sørensen et al. 2012, 2015; Bo et al. 2014), Kindern (Okan und Bollweg
2018; Bollweg et al. 2020) oder Jugendlichen (Röthlin et al. 2013; Messer et al.
2016; Domanska et al. 2018) Bezug nehmen, unterscheidet.
Im deutschen Schulsystem ist der Ansatz der Gesundheitskompetenz noch
nicht angekommen. Es liegen allerdings diesbezüglich bereits einige bildungs-
politische Ziele (Schaeffer et al. 2018; Bauer et al. 2018) und weitere Dokumente
auf Ebene der Bundesländer und der Kultusministerkonferenz vor (Okan et al.
2019). Die Hinwendung zur Gesundheitskompetenz als Thema für Schule
und Bildung lässt sich mittlerweile in vielen Ländern feststellen (Perry 2014;
Kilgour et al. 2015; Hagell et al. 2015; Okan et al. 2015; Velardo und Drummond
2017; Fleary et al. 2018). Für diese Entwicklung sind nicht zuletzt zahlreiche
gesundheitspolitische Dokumente von sowohl Regierungs- als auch Nicht-
Regierungsorganisationen ausschlaggebend. So wird die Stärkung der Gesund-
heitskompetenz von Kindern und Jugendlichen in der Schule z. B. bei der WHO
(McDaid 2016; WHO 2017), der Organisation für wirtschaftliche Zusammen-
arbeit und Entwicklung OECD (OECD 2018) und der International Union for
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that but for his many afflictions the coroner would probably have pressed
him much harder.

"This impression was confirmed by the evidence of the next witness, a


Mrs. Trapp, who had been the daily 'char' at Malvine Mansions. She began
by explaining to the coroner that she had done the work at the flat for the
past two years. At first she used to come every morning for a couple of
hours with the exception of Sundays, but for the last two months or so she
came on the Sundays, but stayed away on the Mondays; on Wednesdays she
stayed the whole day, until about six, as Mr. Charles always did a lot of
shopping those afternoons.

"Asked whether she remembered what happened at the flat on the


Wednesday preceding Mr. Thornton Ashley's death, she said that she did
remember quite well Mr. Philip Ashley called; he did do that sometimes on
a Wednesday, when his brother was out. He stayed about an hour and, in
Mrs. Trapp's picturesque language, he and his father 'carried on awful!'

"'I couldn't 'ear what they said,' Mrs. Trapp explained, with eager
volubility, 'but I could 'ear the ole gentleman screaming. I 'ad 'eard 'im
storm like that at Mr. Philip once before—about a month ago. But Lor' bless
you, Mr. Philip 'e didn't seem to care, and on Wednesday, when I let 'im out
of the flat 'e just looked quite cheerful like. But the ole gentleman 'e was
angry. I 'ad to give 'im a nip o' brandy, 'e was sort o' shaken after Mr. Philip
went.'

"You see then, don't you?" the Old Man in the Corner said with a grim
chuckle, "how gradually a network of sinister evidence was being woven
around Philip Ashley. He himself was conscious of it, and he was conscious
also of the wave of hostility that was rising up against him. He looked now,
not only grave, but decidedly anxious, and he held his arms tightly crossed
over his chest, as if in the act of making a physical effort to keep his nerves
under control.

"He gave me the impression of a man who would hate any kind of
publicity, and the curious, eager looks that were cast upon him, especially
by the women, must have been positive torture to a sensitive man. However,
he looked a handsome and manly figure as he stood up to answer the
questions put to him by the coroner. He said that he had arrived at the flat
on the Saturday at about mid-day, explaining to the jury that he always
came once a fortnight to be with his father, whilst his brother Charles
enjoyed a couple of days in the country. On this occasion, however, he was
told that his father was too ill to see him. Charles, however, went off on his
bicycle as usual, but contrary to precedent, a lady had apparently been left
in charge of the invalid. Witness understood that this was Mrs. Triscott, the
wife of a neighbour, who had kindly volunteered to stay over the week-end.
She was an experienced nurse and would know what to do in case the
patient required anything. For the moment he was asleep and must not be
disturbed.

"'I naturally felt very vexed,' the witness continued, 'at being kept out of
my father's room, and I may have spoken rather sharply at the moment, but
I flatly deny that I was rude to Mrs. Triscott, or that I was in a violent rage.
I did get a glimpse of my father, as he lay in bed, and I must say that I did
not think that he looked any worse than he had been all along. However, I
was not going to argue the point. I preferred to wait until the Monday
morning when my brother would be home, and I could tackle him on the
subject.'

"At this point the coroner desired to know why, in that case, when the
witness was told that his brother would not be at the flat before ten o'clock,
he turned up there as early as half-past eight.

"'Because,' the witness replied, 'I was naturally rather anxious to know
how things were, and because I hoped to get a day on the river with a
friend, and to make an early start if possible. However, when I got to the
flat, Mrs. Triscott wanted to get away, and so I agreed to stay there and wait
until ten o'clock, when, so Mrs. Triscott assured me, my brother would
certainly be home. As a matter of fact he always used to get home at that
hour with clockwork regularity on the Monday mornings after his holiday.
My father was asleep, and Mrs. Triscott left me instructions what to do in
case he required anything. At half-past nine he woke. I heard him stirring
and I went into his room and gave him some barley-water and sat with him
for a little while. He seemed quite cheerful and good-tempered, and,
honestly, I did not think that he was any worse than he had been for weeks.
Just before ten o'clock he dropped off to sleep again. I knew that my brother
would be in within the next half hour and, as this would not be the first time
that my father had been left alone in the flat, I did not think that I should be
doing anything wrong by leaving him. I went back to my chambers and was
busy making arrangements for the day when I had a telephone message
from my brother that our father was dead.'

"Questioned by the coroner as to the disagreement which he had had


with his father on the previous Wednesday, Mr. Philip Ashley indignantly
repudiated the idea that there was any quarrel.

"'My father,' he said, 'had a very violent temper and a very harsh,
penetrating voice. He certainly did get periodically angry with me whenever
I explained to him that my marriage to Lady Peet-Jackson could not, in all
decency, take place for at least another six months. He would storm and
shriek for a little while,' the witness went on, 'but we invariably parted the
best of friends.'"

The Old Man in the Corner paused for a little while, leaving me both
interested and puzzled. I was trying to piece together what I remembered of
the case with what he had just told me, and I was longing to hear his
explanation of the events which followed that memorable inquest. After a
little while the funny creature resumed:

"I told you," he said, "that a wave of hostility had risen in the public
mind against Philip Ashley. It came from a sense of sympathy for the other
son, who, deformed and afflicted, had been done out of a fortune. True that
it would not have been of much use to him, and that in the original will
ample provision had been made for his modest wants, but it now seemed as
if, at the eleventh hour, the old miser had thought to make reparation toward
the son who had given up his whole life to him, whilst the other had led one
of leisure, independence, and gaiety. What had caused old Thornton Ashley
thus to change his mind was never conclusively proved; there were some
rumours already current that Philip Ashley was in debt and had appealed to
his father for money, a fatal thing to do with a miser. But this also was
never actually proved. The only persons who could have enlightened the
jury on the subject were Philip Ashley himself and his brother, Charles, but
each of them, for reasons of his own, chose to remain silent.
"And now you will no doubt recall the fact which finally determined the
jury to bring in their sensational verdict, in consequence of which Philip
Ashley was arrested on the coroner's warrant on a charge of attempted
murder. It seemed horrible, ununderstandable, unbelievable, but,
nevertheless, a jury of twelve men did arrive at that momentous decision
after deliberation lasting less than half an hour. What I believe weighed
with them in the end was the fact that the assistant who came with the
divisional surgeon to conduct the post-mortem found underneath the bed of
the deceased, a walking-stick with a crook-handle, and the crumpled and
torn copy of the notes for the new will which Mr. Triscott had prepared.
Philip Ashley when confronted with the stick admitted that it was his. He
had missed it on the Saturday when he was leaving the flat, as he was under
the impression that he had brought one with him; however, he did not want
to spend any more time looking for it, as he was obviously so very much in
the way.

"Now, both the charwoman and Mrs. Triscott swore that the patient's
room had been cleaned and tidied on the Sunday, and that there was no sign
of a walking-stick in the room then.

§5

"And so," the Old Man in the Corner went on, with a cynical shrug of his
lean shoulders, "Philip Ashley went through the terrible ordeal of being
hauled up before the magistrate on the charge of having attempted to
murder his father, an old man with one foot in the grave. He pleaded 'Not
Guilty,' and reserved his defence. The whole of the evidence was gone
through all over again, of course, but nothing new had transpired. The case
was universally thought to look very black against the accused, and no one
was surprised when he was eventually committed for trial.

"Public feeling remained distinctly hostile to him. It was a crime so


horrible and so unique you would have thought that no one would have
believed that a well-known, well-educated man could possibly have been
guilty of it. Probably, if the event had occurred before the war, public
opinion would have repudiated the possibility, but so many horrible crimes
have occurred in every country these past few years that one was just
inclined to shrug one's shoulders and murmur: 'Perhaps, one never knows!'
One thing remained beyond a doubt: old Mr. Thornton Ashley died of shock
or fright following a violent and dastardly assault, finger-marks were
discovered round his throat, and there were evidences on his face and head
that he had been repeatedly struck with what might easily have been the
walking-stick which was found under his bed. Add to this the weight of
evidence of the new will, about to be signed, and of the quarrel between
father and son on the previous Wednesday, and you have as good a motive
for the murder as any prosecuting counsel might wish for. Philip Ashley
would not, of course, hang for murder, but it was even betting that he would
get twenty years.

"Anyway, I don't think that, as things were, any one blamed Lady Peet-
Jackson for her decision. A week before Philip Ashley's trial came on she
announced her engagement to Lord Francis Firmour, son of the Marquis of
Ettridge, whom she subsequently married.

"But Philip Ashley was acquitted—you remember that? He was


acquitted because Sir Arthur Inglewood was his counsel, and Sir Arthur is
the finest criminal lawyer we possess; and, because the evidence against
him was entirely circumstantial, it was demolished by his counsel with
masterly skill. Whatever might be said on the subject of 'motive,' there was
nothing whatever to prove that the accused knew anything of his father's
intentions with regard to a new will; and there was only a charwoman's
word to say that he had quarrelled with his father on that memorable
Wednesday.

"On the other hand, there was Mr. Oldwall and Dr. Fanshawe-Bigg, old
friends of the deceased, both swearing positively that Thornton Ashley had
a peculiarly shrill and loud voice, that he would often get into passions
about nothing at all, when he would scream and storm, and yet mean
nothing by it. The only evidence of any tangible value was the walking-
stick but even that was not enough to blast a man's life with such a
monstrous suspicion.
"Philip Ashley was acquitted, but there are not many people who
followed that case closely who believed him altogether innocent at the time.
What Lady Peet-Jackson thought about it no one knows. It was for her sake
that the unfortunate man threw up the chances of a fortune, and when it
came within his grasp it still seemed destined to evade him to the end. In
losing the woman for whom he had been prepared to make so many
sacrifices, poor Philip lost the fortune a second time, because, as he was not
married within the prescribed time-limit, it was Charles who inherited under
the terms of the original will. But I think you will agree with me that any
sensitive man is well out of a union with a hard and mercenary woman.

"And now there has been another revolution in the wheel of Fate.
Charles Ashley died the other day in a nursing home of heart failure,
following an operation. He died intestate, and his brother is his sole heir.
Funny, isn't it, that Philip Ashley should get his father's fortune in the end?
But Fate does have a way sometimes of dealing out compensations, after
she has knocked a man about beyond his deserts. Philip Ashley is a rich
man now, and there is a rumour, I am told, current in the society papers, that
Lady Francis Firmour has filed a petition for divorce, and that the
proceedings will be undefended. But can you imagine any man marrying
such a woman after all that she made him suffer?"

Then, as the funny creature paused and appeared entirely engrossed in


the fashioning of complicated knots in his beloved bit of string, I felt that it
was my turn to keep the ball rolling.

"Then you, for one," I said, "are quite convinced that Philip Ashley did
not know that his father intended to make a new will, and did not try to
murder him?"

"Aren't you?" he retorted.

"Well," I rejoined, somewhat lamely, "some one did assault the old
miser, didn't they? If it was not Philip Ashley then it must have been just an
ordinary burglar, who thought that the old man had some money hidden
away under his mattress."
"Can't you theorise more intelligently than that?" the tiresome creature
asked in his very rude and cynical manner. I would gladly have slapped his
face, only—I did want to know.

"Your own theory," I retorted, choosing to ignore his impertinence, "seek


him first whom the crime benefits."

"Well, and whom did that particular crime benefit the most?"

"Philip Ashley, of course," I replied, "but you said yourself——"

"Philip Ashley did not benefit by the crime," the old scarecrow broke in,
with a dry cackle. "No, no, but for the fact that a merciful Providence
removed Charles Ashley so very unexpectedly out of this wicked world,
Philip would still be living on a few hundreds a year, most of which he
would owe to the munificence of his brother."

"That," I argued, "was only because that Peet-Jackson woman threw him
over, otherwise——"

"And why did she throw him over? Because old Thornton Ashley died
under mysterious circumstances, and Philip Ashley was under a cloud
because of it. Any one could have foreseen that that particular woman
would throw him over the very moment that suspicion fell upon him."

"But Charles——" I began.

"Exactly," he broke in, excitedly, "it was Charles who benefited by the
crime. It was he who inherited the fortune."

"But, by the new will he would have inherited anyhow. Then, why in the
world——"

"You surely don't believe in that new will, do you? The way in which I
marshalled the facts before you ought to have paved the way for more
intelligent reasoning."

"But Mr. Triscott——" I argued.


"Ah, yes," he said, "Mr. Triscott—exactly. The whole thing could only
be done in partnership, I admit. But does not everything point to a
partnership in what, to my mind, is one of the ugliest crimes in our records?
You ought to be able to follow the workings of Charles Ashley's mind, a
mind as tortuous as the body that held it. Let me put the facts once more
briefly before you. While Philip obstinately remained a bachelor, all was
well. Charles stuck to the old miser, carefully watching over his interests
lest they become jeopardised. But presently, Lady Peet-Jackson became a
widow and Philip gaily announced his engagement. From that hour Charles,
of course, must have seen the fortune on which he had already counted
slipping away irretrievably from his grasp. Can you not see in your mind's
eye that queer, misshapen creature setting his crooked brain to devise a way
out of the difficulty? Can you not see the plan taking shape gradually,
forming itself slowly into a resolve—a resolve to stop his brother's marriage
at all costs? But how? Philip, passionately in love with Muriel Peet-
Jackson, having won her after years of waiting, was not likely to give her
up. No, but she might give him up. She had done it once for the sake of
ambition, she might do it again if ... if ... well, Charles Ashley, obscure,
poor, misshapen, was not likely to find a rival who would supplant his
handsome brother in any woman's affections. Certainly not! But there
remained the other possibility, the possibility that Philip, poor—or, better
still, disgraced—might cease to be a prize in the matrimonial market.
Disgraced! But how? By publicity? By crime? Yes, by crime! Now, can you
see the plan taking shape?

"Can you see Charles cudgelling his wits as to what crime could most
easily be fastened on a man of Philip's personality and social position?
Probably a chance word dropped by his father put the finishing touch to his
scheme, a chance word on the subject of a will. And there was the whole
plan ready. The unsigned will, the assault on the dying man, and quarrels
there always were plenty between the peppery old miser and his somewhat
impatient son. As for Triscott, the dapper little local lawyer, I suppose it
took some time for Charles Ashley's crooked schemes to appear as feasible
and profitable to him. Of course, without him nothing could have been
done, and the whole of my theory rests upon the fact that the two men were
partners in the crime.
"Where they first met, and how they became friends, I don't profess to
know. If I had had anything to do with the official investigation of that
crime I should first of all have examined the servant in the Triscott
household, and found out whether or no Mr. Charles Ashley had ever been a
visitor there. In any case, I should have found out something about
Triscott's friends and Triscott's haunts. I am sure that it would then have
come to light that Charles Ashley and Mr. Triscott had constant intercourse
together.

"I cannot bring myself to believe in that unsigned will. There was
nothing whatever that led up to it, except the supposed quarrel on the
Wednesday. But, if that old miser did want to alter his will, why should he
have sent for a man whom he hardly knew and whom, mind you, he would
have to pay for his services, rather than for his friend, Oldwall, who would
have done the work for nothing? The man was a miser, remember. His
meanness, we are told, amounted to a mania; a miser never pays for
something he can get for nothing. There was also another little point that
struck me during the inquest as significant. If Triscott was an entire stranger
to Charles Ashley, why should he have taken such a personal interest in him
and in the old man to the extent of sending his wife to spend two whole
days and nights in charge of an invalid who was nothing to him? Why
should Mrs. Triscott have undertaken such a thankless task in the house of a
miser, where she would get no comforts and hardly anything to eat? Why, I
say, should the Triscotts have done all that if they had not some vital self-
interest at stake?

"And I contend that that self-interest demanded that one of them should
be there, in the flat, on the watch, to see that no third person was present
whilst Philip spent his time by his father's bedside—a witness, such as Lady
Peet-Jackson, perhaps, or some friend—whose testimony might demolish
the whole edifice of lies, which had been so carefully built up. And, did you
notice another point? The charwoman, by a new arrangement, was never at
the flat on a Monday morning, and that arrangement had only obtained for
the past two months. Now why? Charwomen stay away, I believe, on
Sundays always, but, I ask you, have you ever heard of a charwoman
having a holiday on a Monday?"
I was bound to admit that it was unusual, whereupon the old scarecrow
went on, with excitement that grew as rapidly as did the feverish energy of
his fingers manipulating his bit of string.

"And now propel your mind back to that same Monday morning, when,
the coast being clear, Charles Ashley, back at the flat and alone with the old
man, was able at last to put the finishing touch to his work of infamy. One
pressure of the fingers, one blow with the walking-stick, and the curtain
was rung down finally on the hideous drama which he had so skilfully
invented. Think of it all carefully and intelligently," the Old Man in the
Corner concluded, as he stuffed his beloved bit of string into the capacious
pocket of his checked ulster, "and you will admit that there is not a single
flaw in my argument——"

"The walking-stick," I broke in, quickly.

"Exactly," he retorted, "the walking-stick. Charles was quick enough to


grasp the significance of that, and on Saturday, while his brother's back was
turned, he carefully hid the walking-stick, knowing that it would be a useful
piece of evidence presently. Do you, for a moment, suppose," he added,
dryly, "that any man would have been such a fool as to throw his walking-
stick and the crumpled notes of the will underneath his victim's bed? They
could not have been left there, remember, they could not have rolled under
the bed, as the walking-stick had a crook-handle; they must deliberately
have been thrown there.

"No, no!" he said, in conclusion, "there is no flaw. It is all as clear as


daylight to any receptive intelligence, and though human justice did err at
first, and it looked, at one time, as if the innocent alone would suffer and the
guilty enjoy the fruits of his crime, a higher justice interposed in the end.
Charles has gone, and Philip is in possession of the fortune which his father
desired him to have. I only hope that his eyes are opened at last to the true
value of the beautiful Muriel's love, and that it will be some other worthier
woman who will share his fortune and help him forget all that he endured in
the past."

"And what about the Triscotts?" I asked.


"Ah!" he said, with a sigh, "they are the wicked who prosper, and higher
justice has apparently forgotten them, as it often does forget the evil-doer,
for a time. We must take it that they were well paid for their share in the
crime, and, if the unfortunate Charles had lived, he probably would have
been blackmailed by them and bled white. As it is, they have gone scot-
free. I made a few enquiries in the neighbourhood lately and I discovered
that Mr. Triscott is selling his practice and retiring from business. Presently
we'll hear that he has bought himself a cottage in the country. Then,
perhaps, your last doubt will vanish and you will be ready to admit that I
have found the true solution of the mystery that surrounded the death of the
miser of Maida Vale."

The next moment he was gone, and I just caught sight of the corner of
his checked ulster disappearing through the swing doors.

XII

THE FULTON GARDENS MYSTERY

§1

"Are you prepared to admit," the Old Man in the Corner said abruptly as
soon as he had finished his glass of milk, "that sympathy, understanding,
largeness of heart—what?—are invariably the outcome of a big brain? It is
the fool who is censorious and cruel. Your clever man is nearly always
sympathetic. He understands, he appreciates, he studies motives and
understands them. During the war it was the fools who tracked down
innocent men and women under pretence that they were spies; it was the
fools who did not understand that a German might be just as fine a patriot
as a Briton or a Frenchman if he served his own country. The hard, cruel
man is almost always a fool; the backbiting old maid invariably so.

"I am tempted to say this," he went on, "because I have been thinking
over that curious case which newspaper reporters have called the Fulton
Gardens Mystery. You remember it, don't you?"

"Yes," I said, "I do. As a matter of fact I knew poor old Mr. Jessup
slightly, and I was terribly shocked when I heard about that awful tragedy.
And to think that that horrid young Leighton——"

"Ha!" my eccentric friend broke in, with a chuckle, "then you have held
on to that theory, have you?"

"There was no other possible!" I retorted.

"But he was discharged."

I shrugged my shoulders under pretence of being unconvinced. As a


matter of fact, all I wanted was to make the funny creature talk.

"A flimsy alibi," I said coldly.

"And a want of sympathy," he rejoined.

"What has sympathy got to do with a brutal assault on a defenceless old


man? You can't deny that Leighton had something, at any rate, to do with
it?"

"I did not mean sympathy for the guilty," he argued, "but for the women
who were the principal witnesses in the case."

"I don't see——" I protested.

"No, but I do. I understood, and in a great measure I sympathised."

At which expression of noble sentiment I burst out laughing. I couldn't


help it. In view of his preamble just now his fatuous statement was funny
beyond words.
"You being the clever man who understands, etcetera," I said, as
seriously as I could, "and I the censorious and cruel old maid who is
invariably a fool."

"You put it crudely," he rejoined complacently, "and had you not given
ample proof of your intelligence before now I might have thought it worth
while to refute the second half of your argument. As for the first..."

"Hadn't you better tell me about the Fulton Gardens Mystery?" I broke in
impatiently.

"Certainly," he replied, in no way abashed. "I have meant to talk to you


about it all along, only that you would digress."

"Pax!" I retorted, and with a conciliatory smile I handed him a beautiful


bit of string. He pounced on it with thin hands that looked like the talons of
a bird, and he gloated on that bit of string for all the world as on a prey.

"I dare say," he began, "that to most people the mystery appeared
baffling enough. But to me ... Well, there was the victim of what you very
properly call the cowardly assault, your friend—or acquaintance—Mr.
Seton Jessup, a man on the wrong side of sixty, but very active and
vigorous for his years. He carried on the business of pearl merchant in
Fulton Gardens, but he did not live there, as you know. He was a married
man, had sons and daughters and a nice house in Fitzjohn's Avenue. He also
owned the house in Fulton Gardens, a four-storied building of the pattern
prevalent in that neighbourhood. The ground floor, together with the one
above that, and the basement were used by Mr. Jessup himself for his
business: on the ground floor he had his office and showroom, above that
were a couple of reception rooms, where he usually had his lunch and saw a
few privileged customers, and in the basement there was a kitchen with
scullery and pantry, a small servants' hall, and a strong-room for valuables.
The top story of all was let to a surgical-instrument maker who did not sleep
on the premises, and the second floor—that is the one just below the
surgical-instrument maker and immediately above the reception rooms—
was occupied by Mrs. Tufnell, who was cook-housekeeper to Mr. Jessup,
and her niece, Ann Weber, who acted as the house-parlourmaid. Mrs.
Tufnell's son, Mark, who was a junior clerk in the office, did not sleep in
the house. He was considered to be rather delicate, and lived with a family
somewhere near the Alexandra Palace.

"All these people, as you know, played important parts in the drama that
was enacted on the sixteenth of November at No. 13, Fulton Gardens—an
unlucky number, by the way, but one which Mr. Jessup did not change to
the usual 12a when he bought the house, because he despised all
superstition. He was a hard-headed, prosperous business man; he worked
hard himself, and expected hard work from his employés. Both his sons
worked in the office, one as senior clerk, and the other as showman, and in
addition to young Mark Tufnell there was another junior clerk—a rather
unsatisfactory youth named Arthur Leighton, who was some sort of a
relation of Mrs. Jessup's. But for this connection he never would have been
kept on in the business, as he was unpunctual, idle, and unreliable. The
housekeeper, as well as some of the neighbours, had been scandalised lately
by what was picturesquely termed the 'goings on of that young Leighton
with Ann, the housemaid at No. 13.'

"Ann Weber was a very pretty girl, and like many pretty girls she was
fond of finery and of admiration. As soon as she entered Mr. Jessup's
service she started a flirtation with Mark Tufnell, then she dropped him for
a while in favour of the youngest Mr. Jessup; then she went back to Mark,
and seemed really in love with him that time until, finally, she transferred
her favours to Arthur Leighton, chiefly because he was by far the most
generous of her admirers. He was always giving her presents of jewellery
which Mark Tufnell could not afford, and young Jessup apparently did not
care to give her. But she did not, by any means, confine her flirtations to
one man: indeed, it appears that she had a marvellous facility for keeping
several men hanging about her dainty apron-strings. She was not on the best
of terms with her aunt, chiefly because the latter noted with some asperity
that her son was far from cured of his infatuation for the pretty housemaid.
The more she flirted with Leighton and the others the greater did his love
for her appear, and all that Mrs. Tufnell could hope for was that Mr.
Leighton would marry Ann one day soon, when he would take her right
away and Mark would then probably make up his mind to forget her. Young
Leighton was doing very well in business apparently, for he always had
plenty of money to spend, whilst poor Mark had only a small salary, and,
moreover, had nothing of the smart, dashing ways about him which had
made the other man so attractive to Ann."

§2

"And now," the Old Man in the Corner continued after a while, "we
come to that sixteenth of November when the mysterious drama occurred at
No. 13, Fulton Gardens. As a general rule, it seems, Mr. Jessup was in his
office most evenings until seven o'clock. His clerks and showmen finished
at six, but he would, almost invariably, stay on an hour longer to go through
his accounts or look over his stock. On this particular evening, just before
seven o'clock, he rang for the housekeeper, Mrs. Tufnell, and told her that
he would be staying until quite late, and would she send him in a cup of tea
and a plate of sandwiches in about an hour's time. Mrs. Tufnell owned to
being rather disappointed when she had this order because her son Mark
had arranged to take her and Ann to the cinema that evening, and now, of
course, they could not leave until after Mr. Jessup had gone, in case he
wanted anything, and he might be staying on until all hours. However,
Mark stayed to supper, and after supper Mrs. Tufnell got the tea and
sandwiches ready and took the tray up to Mr. Jessup herself. Mr. Jessup was
then sitting at his desk with two or three big books in front of him, and Mrs.
Tufnell noticed that the safe in which the cash was kept that came in after
banking hours was wide open.

"Mrs. Tufnell put down the tray, and was about to leave the room again
when Mr. Jessup spoke to her.

"'I expect Mr. Leighton back presently. Show him in here when he
comes. But I don't want to see anybody else, not any of you. Understand?'

"It seems that he said this in such a harsh and peremptory manner that
Mrs. Tufnell was not only upset, but quite frightened. Mr. Jessup had
always been very kind and considerate to his servants, and the housekeeper
declared that she had never been spoken to like that before. But we all know
what that sort of people are: they have no understanding, and unless you are
perpetually smiling at them they turn huffy at the slightest word of
impatience. Undoubtedly Mr. Jessup was both tired and worried, and no
great stress was laid by the police subsequently on the fact that he had
spoken harshly on this occasion. Even to you at this moment I dare say that
this seems a trifling circumstance, but I mention it because to my mind it
had a great deal of significance, and I think that the police were very wrong
to dismiss it quite so lightly.

"Well, to resume. Mr. Jessup was in his office with his books and with
the safe, where he kept all the cash that came in after banking hours, open.
Mrs. Tufnell saw and spoke to him at eight o'clock and he was then
expecting Arthur Leighton to come to him at nine.

"No one saw him alive after that.

"The next morning Mrs. Tufnell was downstairs as usual at a quarter to


seven. After she had lighted the kitchen fire, done her front steps and swept
the hall she went to do the ground-floor rooms. She told the police
afterwards that from the moment she got up she felt that there was
something wrong in the house. Somehow or other she was frightened; she
didn't know of what, but she was frightened. As soon as she had opened the
office door she gave a terrified scream. Mr. Jessup was sitting at his desk
just as Mrs. Tufnell had seen him the night before, with his big books in
front of him and the safe door open. But his head had fallen forward on the
desk, and his arms were spread out over his books. Mrs. Tufnell never
doubted for a second but that he was dead, even before she saw the stick
lying on the floor and that horrible, horrible dull red stain which spread
from the back of the old man's head, right down to his neck and stained his
collar and the top of his coat. Even before she saw all that she knew that
Mr. Jessup was dead. Terrified, she clung to the open door; she could do
nothing but stare and stare, for the room, the furniture, the motionless figure
by the desk had started whirling round and round before her eyes, so that
she felt that at any moment she might fall down in a dead faint. It seemed
ages before she heard Ann's voice calling to her, asking what was the
matter. Ann was lazy and never came downstairs before eight o'clock. She
had apparently only just tumbled out of bed when she heard Mrs. Tufnell's
scream. Now she came running downstairs, with her bare feet thrust into
her slippers and a dressing-gown wrapped round her.

"'What is it, Auntie?' she kept on asking as she ran. 'What has
happened?'

"And when she reached the office door, she only gave one look into the
room and exclaimed, 'Oh, my God! He's killed him!'

"Somehow Ann's exclamation of horror brought Mrs. Tufnell to her


senses. With a great effort she pulled herself together, just in time, too, to
grip Ann by the arm, or the girl would have measured her length on the
tiled floor behind her. As it was, Mrs. Tufnell gave her a vigorous shake:

"'What do you mean, Ann Weber?' she demanded in a hoarse whisper.


'What do you mean? Who has killed him?'

"But Ann couldn't or wouldn't utter another word. She was as white as a
sheet and, staggering backwards, she had fallen up against the bannisters at
the foot of the stairs and was clinging to them, wide-eyed, with twitching
mouth and shaking knees.

"'Pull yourself together, Ann Weber,' Mrs. Tufnell said peremptorily, 'and
run and fetch the police at once.'

"But Ann looked as if she couldn't move. She kept on reiterating in a dry,
meaningless manner, 'The police! The police,' until Mrs. Tufnell, who by
now had gathered her wits together, gave her a vigorous push and then went
upstairs to put on her bonnet. A few minutes later she had gone for the
police.

§3

"I don't know," the Old Man in the Corner went on glibly, "whether you
remember all the circumstances which made that case such a puzzling one.
Indeed, it well deserved the popular name that the evening papers bestowed
on it—'The Fulton Gardens Mystery'—for it was, indeed, a mystery, and to
most people it has so remained to this day."

"Not to you," I put in, with a smile, just to humour him, as I could see he
was waiting to be buttered-up before he would proceed with his narrative.

"No, not to me," he admitted, with his fatuous smile. "If the members of
the police force who had the case in hand had been psychologists, they
would not have been puzzled, either. But they were satisfied with their own
investigations and with all that was revealed at the inquest, and they looked
no further, with the result that when the edifice of their deductions
collapsed, they had nowhere to turn. Time had gone on, evidences had
become blurred, witnesses were less sure of themselves and less reliable,
and a certain blackguard, on whom I for one could lay my fingers at this
moment, is going through the world scot-free.

"But let me begin by telling you the facts as they were revealed at the
inquest. You can then form your own conclusions, and I dare say that these
will be quite as erroneous as those arrived at by the public and the police.

"The drama began to unfold itself when Mr. Ernest Jessup, the younger
son of the deceased gentleman, was called. He began by explaining that he
was junior clerk in his father's office, and that he, along with all the other
employés had remarked on the sixteenth that the guv'nor did not seem at all
like himself. He was irritable with everybody, and just before luncheon he
called Arthur Leighton into his office and apparently some very hot words
passed between the two. Witness happened to be in the hall at the moment,
getting his hat and coat, and the housemaid was standing by. They both
heard very loud voices coming from the office. The guv'nor was storming
away at the top of his voice.

"'That's poor Leighton getting it in the neck,' witness remarked to Ann


Weber.

"But the girl only giggled and shrugged her shoulders. Then she said:
'Do you think so?'
"'Yes,' witness replied, 'aren't you sorry to see your devoted admirer in
such hot water?'

"Again the girl giggled and then ran away upstairs. Mr. Leighton was not
at the office the whole of that afternoon, but witness understood, either from
his father or from his brother—he couldn't remember which—that Leighton
was to come in late that night to interview the guv'nor.

"Witness was next questioned as to the events that occurred at Mr.


Jessup's home in Fitzjohn's Avenue, while the terrible tragedy was enacted
in Fulton Gardens. It seems that Mr. Jessup had an old mother who lived in
St. Albans, and that he went sometimes to see her after business hours and
stayed the night. As a general rule, when he intended going he would
telephone home in the course of the afternoon. On the sixteenth he rang up
at about five o'clock and said that he was staying late at the office—later
than usual—and they were not to wait dinner for him. Mrs. Jessup took this
message herself, and had recognised her husband's voice. Then, later on in
the evening—it might have been half-past eight or nine—there was another
telephone message from the office. Witness went to the telephone that time.
A voice, which at first he did not think that he recognised, said: 'Mr. Jessup
has gone to St. Albans. He caught the 7.50, and won't be home to-night.' In
giving evidence witness at first insisted on the fact that he did not recognise
the voice on the telephone. It was a man's voice, and sounded like that of a
person who was rather the worse for drink. He asked who was speaking,
and the reply came quite clearly that time: 'Why, it's Leighton, you ass!
Don't you know me?' Witness then asked: 'Where are you speaking from?'
and the reply was: 'From the office, of course. I've had my wigging and am
getting consoled by our Annie-bird.' Annie-bird was the name the pretty
housemaid went by among the young clerks at the office. Witness then hung
up the receiver and gave his mother the message. Neither Mrs. Jessup nor
any one else in the house thought anything more about it, as there was
nothing whatever unusual about the occurrence. Witness only made some
remarks about Arthur Leighton having been drinking again, and there the
matter unfortunately remained until the following morning, when witness
and his brother arrived at the office and were met with the awful news.
"Both Mrs. Jessup and Mr. Aubrey, the eldest son, corroborated the
statements made by the previous witness with regard to the telephone
messages on the evening of the sixteenth. Mr. Aubrey Jessup also stated
that he knew that his father was worried about some irregularities in Arthur
Leighton's accounts, and that he meant to have it out with the young clerk in
the course of the evening. Witness had begged his father to let the matter
rest until the next day, as Leighton, he thought, had got the afternoon off to
see a sick sister, but the deceased had rejected the suggestion with obvious
irritation.

"'Stuff and nonsense!' he said. 'I don't believe in that sick sister a bit. I'll
see that young blackguard to-night.'

"The next witness was Mrs. Tufnell, who was cook-housekeeper at


Fulton Gardens. She was a middle-aged, capable-looking woman, with a
pair of curiously dark eyes. I say 'curiously' because Mrs. Tufnell's eyes had
that velvety quality which is usually only met with in southern countries. I
have seldom seen them in England, except, perhaps, in Cornwall. Apart
from her eyes, there was nothing either remarkable or beautiful about Mrs.
Tufnell. She may have been good-looking once, but that was a long time
ago. When she stood up to give evidence her face appeared rather bloodless,
weather-beaten, and distinctly hard. She spoke quite nicely and without any
of that hideous Cockney accent one might have expected from a cook in a
City office.

"She deposed that on the sixteenth, just before the luncheon hour, she
was crossing the hall at 13, Fulton Gardens. The door into the office was
ajar, and she heard Mr. Jessup's voice raised, evidently in great wrath. Mrs.
Tufnell also heard Mr. Leighton's voice, both gentlemen, as she
picturesquely put it, going at one another hammer and tongs. Obviously,
though she wouldn't admit it, Mrs. Tufnell stopped to listen, but she does
not seem to have understood much of what was said. However, a moment or
two later, Mr. Jessup went to the door in order to shut it, and while he did
so, Mrs. Tufnell heard him say quite distinctly:

"'Well, if you must go now, you must, though I don't believe a word
about your sister being ill. But you may go; only, understand that I expect

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