29sem. Liechtenstein Geographie, Klima, Geschichte, Land Und Leute, Kultur

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VORLESUNG VIII.

(2 Stunden)

LIECHTENSTEIN. Geographischer Lage. Staatsform und staatssymbole. Politik.


Schulsystem.

Amtssprache Deutsch

Hauptstadt Vaduz

Staats- und Regierungsform konstitutionelle Erbmonarchie

Fürst und Staatsoberhaupt Hans-Adam II

Amtausübender Stellvertreter Erbprinz Alois

Regierungschef Otmar Hasler

Fläche 160 qv.km

Einwohnerzahl 34 600 (2005)

Geographischer Überblick.
Plan:
1. Liechtenstein-im Herzen Europas.
2. Liechtensteins Nachbarstaaten.
3. Das Klima des Landes.
4. Die Bevölkerung des Landes.
Stichwörter:
Binnenstaat, alpinenregionen, die Gebirgslage, die Gesamtfläche, der Grauspitz,
überwiegend, alemannischer Dialekt, die Landessprache.
Liechtenstein befindet sich im Herzen Europas umgeben von der Schweiz (Kanton
St. Gallen) und Österreich (Vorarlberg). Die gesamte westliche Staatsgrenze zur
Schweiz entspricht dem Rheinverlauf. Die östliche Staatsgrenze ist geprägt vom
Alpen-Hochgebirge, dem Rätikon. Teilweise grenzt das kleine Land hier an die
Schweiz (St. Luzisteig, Kanton Graubünden, Gesamtlänge der Grenze: 41,1 km)
und an Österreich (Saminatal, Vorarlberg, Gesamtlänge der Grenze: 34,9 km). Der
höchste Punkt Liechtensteins ist der Grauspitz mit einer Höhe von 2599 m. Der
tiefste Punkt ist das Ruggeller Riet mit einer Höhe von 430 m. Das Land misst an
seiner längsten Stelle 24,56 km und an seiner breitesten 12,36 km. Liechtenstein ist
ein Binnenstaat zwischen zwei Nachbarbinnenstaaten.
Das Klima des Landes kann trotz der Gebirgslage als mild bezeichnet werden. Es
wird stark durch die Einwirkung des Föhns (warmer, trockener Fallwind in den
Alpen) geprägt. Er verlängert die Vegetationszeit im Frühling und im Herbst. Die
Messungen der jährlichen Niederschlagsmengen ergeben rund 900 bis 1.200
Millimeter. Im Alpengebiet ergeben die Messungen Niederschläge bis zu 1.900
Millimeter. Im Winter sinkt das Thermometer selten unter minus 15 Grad, während
im Sommer die mittleren Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad schwanken.
Im Gegensatz zu anderen alpinen Regionen ist das Klima in Liechtenstein wegen
des Föhns relativ mild. Im Winter wird in der Gebirgsregion um Malbun
Wintersport betrieben. Weniger als zwei Drittel der Bevölkerung (65,8%) sind
gebürtige Liechtensteiner; die ausländische Bevölkerung kommt mit 20,1%
überwiegend aus dem deutschen Sprachraum (10,8% Schweizer, 5,9% Österreicher
und 3,4% Deutsche), gefolgt von Italienern (3,3%), Einwohnern des früheren
Jugoslawien (3,3%), Türken (2,6%) und anderen (4,8%).
In Liechtenstein wird - wie in der Schweiz (St. Galler Rheintal) und im
österreichischen Bundesland Vorarlberg (Vorarlberger Rheintal) - ein
alemannischer Dialekt als Variante des Deutschen gesprochen, wobei sich die
höchstalemannisch-walserische Mundart von Triesenberg (deren Träger um 1300
im Zuge der Walserwanderung aus dem Kanton Wallis ins Land gekommen
waren) bis heute deutlich abhebt von den hochalemannischen Dialekten der
altansässigen Bevölkerung, die im Laufe des Mittelalters hier – wie im ganzen
unterrätischen Raum – die alte rätoromanische Landessprache zugunsten des
Alemannischen aufgegeben hatte. Die alemannischen Dialekte der einzelnen
Gemeinden unterscheiden sich teilweise stark. Schrift- und Mediensprache ist
Hochdeutsch. Liechtenstein ist der einzige Staat mit Deutsch als alleiniger
(anerkannter) Amts- und Landessprache. Im übrigen deutschen Sprachraum sind
auch nichtdeutsche Sprachen als Minderheitensprachen anerkannt.

Religionen
Im Juni 2003 gaben 75,7% der Bewohner ihre Religion mit römisch-katholisch an;
7,0% waren evangelisch, 4,2% islamisch, 10,9% machten keine Angaben.
Am 2. Dezember 1997 wurde das Erzbistum Vaduz von Papst Johannes Paul II.
errichtet. Die Errichtung des Erzbistums ohne vorhergehende Konsultation oder
Information der Regierung hat in Liechtenstein zu kritischen Äusserungen geführt.
Engagierte Katholiken gründeten darum Anfang 1998 den Verein für eine offene
Kirche.
Die Katholische Kirche in Liechtenstein war seit langem ein Teil der
Katholischen Kirche in der Schweiz. Erst am 2. Dezember 1997 erhielt das
Fürstentum mit Erzbischof Wolfgang Haas, Vaduz ein eigenes Erzbistum. Manche
sehen darin die eindeutige Bestrebung der Katholischen Kirche, kirchliche und
politische Grenzen auf einen Nenner zu bringen. Allerdings sieht der Erzbischof
die Sache etwas anders. Er plädiert für eine katholische Freikirche in Liechtenstein,
so wie es in den USA praktiziert wird.
Vom Bistum Chur (Schweiz) abgetrennt, gab es zu Beginn heftige
Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern des päpstlichen
Entscheids, auch das Fürstenhaus fühlte sich übergangen. Nach anfänglichen
Verwicklungen, wobei die Person des neuen Erzbischofs sicherlich auch eine Rolle
spielte, war er als Bischof von Chur bereits umstritten. Trotzdem konnte sich die
Diözese recht bald etablieren.
25.362 von 32.863 Einwohnern (77,2%) des kleinen Fürstentums sind katholisch.
Sie leben in 11 Pfarreien, welche sich über 160 km² ausdehnen und werden von 19
Diözesan- und 12 Ordenspriestern seelsorglich betreut. Zugleich besitzt das Bistum
66 Ordensschwestern. Der katholische Feiertag Maria Himmelfahrt ist
Nationalfeiertag.
Verwaltungsgliederung.
Liechtenstein gliedert sich in elf Gemeinden, die auf die beiden Wahlkreise
Unterland und Oberland verteilt sind:
Staatlicher Aufbau.
Das Fürstentum Liechtenstein ist ein souveräner Staat in Mitteleuropa zwischen
Österreich und der Schweiz am Ostufer des Rheins.

Die Flagge Liechtensteins besteht aus zwei gleich großen, horizontalen Streifen:
oben blau und unten rot. In dem blauen Streifen ist links ein goldener
kronenähnlicher Fürstenhut dargestellt. Die Farben haben vermutlich ihren
Ursprung in den Farben der Dienstkleidung am Liechtensteiner Fürstenhof des 18.
Jahrhunderts. Der Fürstenhut wurde erst 1936 hinzugefügt, da das Liechtensteiner
Team bei den Olympischen Sommerspielen 1936 sah, dass die Flagge ansonsten
identisch mit der Flagge Haitis war. Die Darstellung des Fürstenhutes wurde 1982
leicht modifiziert.
Das Wappen des regierenden Fürstenhautes Liechtenstein ist zugleich das große
Staatswappen des Fürstentums. Das Wappen besteht aus sechs Wappenschildern.
Das Schild ist umgeben von einem mit dem Fürstenhut gekrönten Fürstenmantel
(sogenannter Wappenmantel), von Purpur und innen mit Hermelin gefüttert.
Das kleine Staatswappen Liechtensteins ist das von Gold und Rot geteilte
Stammwappen des Fürstenhauses unterhalb des Fürstenhutes. Es bildet den
Herzschild des großen Staatswappens.
Liechtenstein ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-
parlamentarischer Grundlage. Der aktuelle Regent Liechtensteins ist seit 1989
Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein. Die Staatsgeschäfte obliegen seit
August 2004 dem Erbprinzen Alois von und zu Liechtenstein.
Die Legislative liegt beim Landesfürsten und dem Liechtensteinischen Landtag,
bestehend aus 25 Abgeordneten, die nach dem Verhältniswahlrecht für vier Jahre
vom Volk gewählt werden. In der Legislative sind folgende Parteien vertreten:
Vaterländische Union (VU), Fortschrittliche Bürgerpartei in Liechtenstein (FBP)
und die Freie Liste (FL). Jedes Gesetz muss vom Landesfürsten sanktioniert
werden. Wenn die Sanktion nicht innerhalb von 6 Monaten erfolgt, gilt sie als
verweigert (Artikel 65 der liechtensteinischen Verfassung).
Die Exekutive bilden der Regierungschef – momentan Otmar Hasler (Ressorts
Präsidium, Finanzen, Bauwesen) – und vier Regierungsräte. Auf Vorschlag des
Landtages werden sie vom Landesfürsten ernannt. Seit der umstrittenen
Verfassungsänderung vom 16. März 2003 kann der Landesfürst die Regierung
jederzeit und ohne Angabe von Gründen entlassen (Artikel 80 der
liechtensteinischen Verfassung) – damit ist er (nach dem Papst) einer der
(innenpolitisch) mächtigsten Monarchen Europas. Dafür hat das Volk die
Möglichkeit mittels einer Verfassungsinitiative die Monarchie abzuschaffen
(Artikel 13 der liechtensteinischen Verfassung). Die einzelnen Gemeinden von
Liechtenstein können überdies bei Mehrheit innerhalb der Gemeinde den
Staatenbund verlassen (Artikel 4 der liechtensteinischen Verfassung).
In Krisenzeiten kann der Fürst sich auf ein Notrecht berufen (Artikel 10 der
liechtensteinischen Verfassung).
Regierungsräte sind zur Zeit Regierungschef-Stellvertreter Dr. Klaus Tschütscher
(Ressorts Wirtschaft, Justiz, Sport), Rita Kieber-Beck (Ressorts Äusseres, Kultur,
Familie und Chancengleichheit), Hugo Quaderer (Ressorts Bildungswesen,
Soziales sowie Umwelt-, Raum, Land- und Waldwirtschaft) und Dr. Martin Meyer
(Ressort Inneres, Gesundheit, Verkehr und Kommunikation).
Das Fürstentum hat seit der Abschaffung des Militärs 1868 keine eigene Armee
mehr, jedoch ist in der Verfassung die allgemeine Wehrpflicht verankert.
Wirtschaft von Liechtenstein.
Der größte Teil des liechtensteinischen Bruttoinlandsprodukts wird in der Industrie
erwirtschaftet. Die Industrie konzentriert sich auf die Erzeugung hochwertiger
Spezialprodukte. Haupthandelspartner sind die USA gefolgt von der EU und der
Schweiz. Des weiteren ist der Finanzsektor von Bedeutung. Mit der industriellen
Entwicklung etablierte sich in Liechtenstein aber auch ein starkes Bankenwesen,
welches allerdings bei den Justizbehörden der Hochsteuerländer der Europäischen
Union im Ruf steht, in erster Linie der Geldwäsche zu dienen. Heute beschäftigen
die fünf grössten Banken Liechtensteins rund 1.400 Angestellte und weisen
zusammen eine Bilanzsumme von über 30 Milliarden Franken auf. Viele
internationale Banken haben Niederlassungen in Liechtenstein. Die LGT Bank ist
im Besitz der Fürstenfamilie. Wie in der Schweiz gilt auch in Liechtenstein das
Bankgeheimnis. Das BIP betrug 2001 4,2 Mrd. Franken. Das sind pro Kopf
120.000 Franken (80.000 Euro).
Im Industriesektor sind die bekanntesten Unternehmen die Hilti AG (Bohrtechnik,
Bauausrüstungen), Ivoclar Vivadent AG (Zahntechnik), ThyssenKrupp Presta AG
(Automobilzulieferer), Hoval AG (Heiz- und Lüftungsgeräte), die Ospelt Gruppe
(Lebensmittel) und die Hilcona AG (Lebensmittel) und Neutrik AG
(Elektrotechnik) in Schaan sowie die Unaxis in Balzers (Elektronikbereich).
Der Schweizer Franken ist die offizielle liechtensteinische Währung. Gelegentlich
prägt Liechtenstein auch eigene Münzen (ausschliesslich zu besonderen Zwecken).

Schulsystem Liechtensteins.

Das Liechtensteiner Schulsystem ist ganz ähnlich aufgebaut wie das Schulsystem
in der Schweiz, so dass dortige Beschreibungen auch in Liechtenstein weitgehend
gültig sind.
In der PISA-Studie 2003 belegte Liechtenstein in Mathematik, Lesefähigkeit und
Naturwissenschaften den Platz fünf und führt somit im deutschen Sprachraum.

Zusammenfassung

Alter Schule

5-6 Vorschule

7-11 Primarstufe

12-15 Sekundarstufe1

15-19 Weiterführende Schulen

ab 19 Studium

1
Nach Abschluss der Sekundarschule: Ende des Schulobligatoriums

Grundstufe und Weiterführende Schulen

Tiefes Durchschnittliches Höheres Niveau


Alter
Niveau Niveau (Begabte)

5-6 Kindergarten1
Vorschule Dauer: 2 Jahre

7-11 Primarschule
Primarstufe Dauer: 5 Jahre

Oberschule
12-15 Realschule Gymnasium Unterstufe
Dauer: 4
Sekundarstufe Dauer: 4 Jahre Dauer: 3 Jahre
Jahre
Lehre mit BMS (im
16-19
Lehre (Schule im Ausland)
Weiterführende Anlehre
Ausland) Fachschulen (im Ausland)
Schulen
Gymnasium Oberstufe

1
Kindergarten für Kinder deutscher Muttersprache freiwillig. Für fremdsprachige
Kinder ist das zweite Jahr obligatorisch.

Weiterführende Schulen und Studium


In den meisten Fachrichtungen muss das Studium im Ausland gemacht werden.
Liechtenstein selbst bietet das Liechtensteinisches Gymnasium, die
Berufsmittelschule (Berufsbegleitende BMS nach Lehrabschluss) sowie die
Hochschule Liechtenstein an.
Die Lehre, die BMS wie auch höhere Schulen werden - falls es das Angebot im
Land nicht gibt - meistens im Kanton St. Gallen in der Schweiz absolviert.

Lehre Lehre mit BMS Gymnasium

Lehre Lehre mit BMS Gymnasium


3-4 Jahre 3-4 Jahre 4 Jahre

Fachhochschule (FH)1 Universität/Seminare12


Höhere Fachschule (HF) 1
3-4 Jahre ca. 4 Jahre

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