Allergie
Allergie
Seminar fr Pharmazeuten 23./24. April und 7./8. Mai 2007 Anna-Maria Pamberg
GLIEDERUNG (I)
1. A L L E R G I E N
1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Begriffserklrungen Allergische Reaktionen: Typ I bis IV Pathophysiologie Allergiediagnostik Ausgewhlte Allergien 1.5.1 Rhinitis allergica 1.5.1.1 Pollenallergie 1.5.1.2 Hausstauballergie 1.5.1.3 Tierallergie 1.5.1.4 Schimmelpilzallergie 1.5.2 Nahrungsmittelallergie 1.5.3 Allergisches Kontaktekzem
GLIEDERUNG (II)
2. H A U T
2.1 Allgemeines und Physiologie 2.2 Pathophysiologie 2.2.1 Atopische Dermatitis (AD) 2.2.2 Psoriasis 2.2.3 Akne 2.3 Narben und ihre Therapie 2.4 Sonne & Sonnenschutz 2.4.1 Allgemeines 2.4.2 Lichtschutzarten 2.4.3 Hauttypen 2.4.4 Schden durch UV-Strahlung 2.4.5 Praktische Tipps
Allergien und Haut 3
UNVERTRGLICHKEITSREAKTIONEN
immunologisch
Hygienehypothese:
o Intoleranz
ALLERGIE
vernderte Reaktionsfhigkeit des Immunsystems gegenber krperfremden, eigentlich unschdlichen Substanzen (= Allergene) 3 Mglichkeiten: 1. HYPERERGIE: verstrkte Reaktivitt = Allergie im heutigen Sinne 2. HYPOERGIE: verminderte Reaktivitt 3. ANERGIE: fehlende Reaktivitt
ALLERGEN
Antigen, das eine allergische Immunreaktion vom Soforttyp (Typ I) an Haut u. Schleimhaut auslsen kann IgE-AK-Antwort TH2-Antwort Unterschied Antigen Allergen: Antigen lst Normergie aus = normale Reaktion des Krpers auf Fremdsubstanz Allergen lst Allergie aus = berschieende Reaktion des Krpers Allergene sind kleine, gut lsliche Proteine Einteilung z. B. nach Art der Allergenexposition
Allergien und Haut 6
ATOPIE
Definition: familir gehufte Bereitschaft zur berempfindlichkeit der Haut und der Schleimhute Veranlagung, auf viele Umweltantigene mit bertriebenen IgE-Antworten zu reagieren
IgE-Gesamtspiegel Eosinophilen-Konzentration Anflligkeit fr Heuschnupfen, Asthma und atop. Dermatitis
mgliche Ursachen:
-
genetische Faktoren (Vererbung, genetische Empfindlichkeit ) diverse Umwelteinflsse (Umweltverschmutzung ) fehlende Stimulation des Immunsystems wg. bertriebener Hygiene Pollen: Auftreten neuer Pollen, lngere Blhperioden der Pflanzen
10
12
Granula
13
Y Y
IgE
Y Y Y Y Y Y
aktivierte B-Zelle
Mastzelle mit Fc-Rezeptor 1.Degranulation und 2.Faktorenbildung IL-4 2 LTs PGs PAF
ALLERGISCHE SYMPTOME
14
ENDOGEN
genetische Prdisposition chronische Infektionen Autoimmunerkrankungen Alter
etc.
15
In-vivo-Diagnostik
Epikutantest (= Patchtest) Pricktest Intrakutantest (empfindlicher als Pricktest) Provokationstest: nasale, konjunktivale, bronchiale oder orale Applikation des Allergens am Patienten NEU (HNO-Klinik, Dresden): Nasaler Applikator-Test
16
Pricktest
Auswertung: nach 20 Minuten wird die Reaktion der Haut beurteilt Quaddeldurchmesser und Hautrtung (Erythem) werden gemessen (Vergleich mit Negativ- und Positivkontrolle)
Allergien und Haut 17
Nasaler Applikator-Test
Prinzip: mit den vermuteten Allergenen getrnkte Schwmmchen (sog. Caps) werden unter leichtem Druck an die untere Nasenmuschel mittels einer Nasenklammer (Nasenapplikator) gebracht und verbleiben dort 5 Minuten. allergenspezif. AK binden an die in den Caps enthaltenen Allergene Bildung eines immunolog. Komplexes Labordiagnostik Vorteile: zeitsparende Methode, schmerzfrei
Allergien und Haut 18
19
Einteilung
Symptome
-
PERSISTIEREND
4 Tage pro Woche UND 4 Wochen
LEICHT
normaler Schlaf keine Beeintrchtigung bei tglichen Aktivitten, Sport, Freizeit normaler Arbeits- oder Schulalltag keine schwerwiegende Symptomatik
Allergien und Haut
MITTELSCHWER
ein oder mehrere Punkt(e): Probleme beim Schlafen Beeintrchtigungen bei tglichen Aktivitten, Sport, Freizeit Probleme bei der Arbeit oder in der Schule schwerwiegende Symptome
21
PERENNIAL
Hausstauballergie 1.5.1.2 Tierallergie 1.5.1.3 Schimmelpilzallergie: intramurale Arten 1.5.1.4
22
Kreuzreaktionen:
NM-Allergie)
Symptome:
Problematik: Etagenwechsel
Allergien und Haut 23
Symptome: Therapie:
Schlafraum:
khl (< 18C) keine Tiere trocken nicht rauchen keine Pflanzen
keine Teppichbden
(sondern Parkett, Laminat, Fliesen etc.
25
1.5.1.3 TIERALLERGIE
Allergene aus
Epithelien Speichel Urin Federn Schwei Kot
strkste Potenz: Allergene der Katze weitere: Meerschweinchen, Hund, Pferd, Maus, Kaninchen etc. Symptome: Rhinitis allergica allgemein
Karenzmanahmen: Abschaffen des Tieres grndliche (!) Reinigung der Wohnung Besuche bei Tierhaltern meiden
26
1.5.1.4 SCHIMMELPILZALLERGIE
Arten: Cladosporium, Alternaria:
( saisonale Rhinitis)
extramural intramural
Aspergillus, Penicillium:
( perenniale Rhinitis)
Symptome:
27
Fleisch
Milchprodukte
Nsse
Karotten
Eier
Gewrze
Sellerie
Fisch
28
Pseudoallergie)
Symptome
v.a. im GI-Trakt an der Mundschleimhaut im Respirationstrakt (vgl. allergische Rhinitis) auf der Haut orales Allergiesyndrom Milch Fisch Obst Eier Nsse Schokolade Schalentiere Gemse (pfel, Zitrusfrchte, Tomaten) etc.
Allergene
Therapie
IgE-Antikrper
Botenstoffe
Reaktion
Allergien und Haut 30
IgE-Antikrper
Botenstoffe
Botenstoffe
Reaktion
Allergien und Haut
Allergenkarenz: schwierig! auf Kennzeichnung von Nahrungsmitteln achten Ernhrungstagebuch, evtl. Auslassdit bei bestimmten Allergenen (v.a. in Obst und Gemse): durch Erhitzen der Nahrungsmittel Denaturierung Vertrglichkeit Achtung: Kreuzallergien (Kreuzreaktionen zwischen Allergenen) v.a. zwischen den Allergenen bestimmter Nahrungsmittel und Pollen pollenassoziierte Nahrungsmittelreaktionen
32
Allergen
Diagnostik:
NW
beide sind klinisch und histologisch fast nicht zu unterscheiden! Vermeiden der auslsenden Noxe, lokaltherapeutische Manahmen
Allergien und Haut 34
Klinik:
Therapie:
2. Re-Exposition:
erneuter Allergenkontakt Auswanderung der sensibilisierten T-Lymphozyten in die Haut, Bildung diverser Zytokine (z. B. IL-2) Entzndungsreaktion: Ekzem mit Rtung, Blschenbildung, Juckreiz (Auftreten nach 4 bis 72 h)
Allergien und Haut 35
Kontaktallergen
1. Nickel 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Duftstoff-Mix Perubalsam Kobalt Kaliumdichromat Kolophonium Wollwachsalkohol MDBGN/PE (Euxyl K 400) p-Phenylendiamin
Sensibilisierungsquote [%]
15,9 9,8 9,1 5,8 4,5 4,4 4,2 4,0 4,0 3,7 2,6 2,5
36
3 Behandlungspfeiler
1. Allergenkarenz
vollstndige Entfernung des Allergens oder Vermeidung des Allergenkontakts
2.
Symptomatische Therapie
antiallergische Therapie 1.6 Therapie der Allergie
3.
Kausale Therapie
Allergenimpfung (Hyposensibilisierung): Spezifische Immuntherapie (SIT) - subkutane Immuntherapie - sublinguale Immuntherapie (SLIT) TH1 Tropfen oder Tabletten (NEU!)
TH2
IgG
37
H1 H1 H1 H2 H2
Bronchien und Darm (glatte Muskulatur) Schleimhute Kapillaren Herzmuskelzellen Belegzellen des Magens Arteriolen Nervenendigungen (v. a. im ZNS und Darmnervensystem)
H1/ H2 H3
H4
38
2. Generation - hauptschlich peripher - weniger lipophil, hheres Molekulargewicht - hohe Spezifitt fr Histamin-Rezeptoren
39
40
41
3. GLUCOCORTICOIDE (GC)
topisch und systemisch Mometason (Nasonex Nasenspray) Budesonid (Pulmicort Dosieraerosol) Beclometason (RatioAllerg Nasenspray, Livocab Methylprednisolon Prednisolon
Selbstmedikation!
42
5. LEUKOTRIEN-ANTAGONISTEN
Montelukast (Singulair) Rp. - zuerst nur fr Asthma zugelassen - spter Zulassungserweiterung fr bronchiale und nasale allergische Inflammation bei Asthmatikern ab 15 Jahren
43
NASENDUSCHE
Wirkprinzip: mechanische Reinigung der Nasenhaupthhle Indikationen: Schnupfen trockene Nase Neigung zu Erkltungskrankheiten allergische Rhinitis Sinusitis Neigung zum Schnarchen nach OPs im Nasenbereich
Allergien und Haut 45
PHYSIOLOGIE
Aufbau: Epidermis Dermis Subcutis Aufgaben: Sinnes-, Kontakt- und Schutzfunktionen sowie Speicher- und Stoffwechselfunktionen
47
2.2 PATHOPHYSIOLOGIE 2.2.1 Atopische Dermatitis (AD) 2.2.2 Psoriasis 2.2.3 Akne
49
DEFINITION
chronisch-persistierende oder chronisch-rezidivierende Hauterkrankung mit juckendem Hautausschlag berempfindlichkeit und Ekzembildung hufig Assoziation mit anderen Erkrankungen des atopischen Formenkreises
Allergien und Haut 50
3 4
Milchschorf (bei Suglingen) Lichenifikation Sebostase (=verminderte Talgbildung) und verminderte Schweiproduktion weier Dermographismus Dennie-Morgan-(Infraorbital-)Falte
52
Zentrale Mediatoren
53
immunologische Faktoren:
extrinsische Form der AD (erhhte IgE-Spiegel) intrinsische Form der AD (normale IgE-Spiegel) gestrte Barrierefunktion Ceramid-Defizit im Stratum corneum erhhter transepidermaler Wasserverlust psychologische Faktoren Anpassungsstrungen
psychische Faktoren
Penetration hochmolekularer Allergene effektive Prsentation durch FcRI-Langerhans-Zellen Aktivierung von TH2-Zellen
Trockenheit
IgE
IL-4
IL-5
CHRONISCHE DERMATITIS
Hautreinigung (nur kurz und so khl wie mglich duschen, keine Seifenhaltige Reinigungsmittel)
Badetherapie
Allergien und Haut 57
58
59
Pimecrolimus
bei sehr schwerem Krankheitsverlauf: Ciclosporin (nur bei Erwachsenen!) systemische GC-Behandlung (Prednisolon, Methylprednisolon, Dexamethason)
Allergien und Haut 60
61
www.elidel.de
62
63
64
65
66
Systemische Therapeutika: bei schweren Verlufen Fumarsureester - immunmodulierend und stark antientzndlich - NW: sehr hufig GI-Beschwerden, Flush Retinoide - z.B. Isotretinoin, Acitretin - antiproliferativ und immunmodulierend - NW: teratogen (Achtung: sichere Kontrazeption whrend u. nach der Behandlung) Ciclosporin A Methotrexat - 1. Wahl bei Nagel-Psoriasis Biologika nchste Folie Allergien und Haut 68
Infusion (Woche 0, 2 und 6, dann alle 8 Wo) rekombinanter chimrer monoklonarer Antikrper gegen TNF-
1x/Woche s.c. humanisierter rekombinanter IgG1-Antikrper (T-Zellmodulator Verhinderung der Einwanderung von T-Zellen in das Entzndungsgebiet)
69
Ursachen:
genetische Faktoren hormonelle Faktoren Bakterien (Propionibacterium acnes) Klima, Medikamente, usw.
Akne-Entstehung:
Hyperkeratose der Haarfollikel und Talgdrsenausfhrungsgnge Seborrhoe mit gleichzeitigem Talgstau Entzndung
70
71
Schweregrad
Komedonen
kleine Knoten -
groe Knoten
Entzndungen
Narben
Akne comedonica Leichte Akne papulopustul osa Schwere Akne papulopustul osa Akne conglobata
mild
wenig
moderat
viele
vorhanden
schwer
viele
sehr viele
viele
stark
vorhanden
sehr schwer
sehr viele
viele
sehr stark
vorhanden
72
73
Keratolytika: 1. Retinoide (Vit. A-Derivate) - Tretinoin = Vit.-A-Sure (Airol), Isotretinoin (Isotrex) - Adapalen (Differin), Tazaroten (Zorac nur in CH) - WM: Eingriff in Proteinbiosynthese der Zellen Herabsetzen der Adhsion zwischen den Keratinozyten - verzgerter Wirkeintritt Besserung erst nach 4-6 Wo - Kombi mit Antibiotika mglich (z. B. mit Erythromycin: Isotrexin, Aknemycin plus) 2. Salicylsure (Aknefug liquid) - auch in Kombi mit Milchsure (Akaderm) keratolytisch und antibiotisch 3. Azelainsure (Skinoren) 4. Benzoylperoxid, BPO (Benzaknen Waschgel, Aknefug oxid, ) - Mittel der Wahl in der Selbstmedikation - keratolytisch und antibakteriell gegen Propionibakterien - untersch. Konzentrationen (2-10 %) als Crme, Gel oder Waschemulsion) Antibiotika - Erythromycin (Eryaknen, Aknederm ery, Aknemycin, ) - Clindamycinphosphat (Basocin) Gyrasehemmer - Nadifloxacin (Nadixa) gute Wirksamkeit gegen Propionibakterien 1-2 x tgliche Applikation, nicht lnger als 4-8 Wo (Resistenzen!) 74
75
76
bei gestrter Balance im dermalen Kollagen: Keloide, hypertrophe oder atrophe Narben
77
berschieende Narbenbildung auch auerhalb der ursprnglichen Wunde fibrse Gewebewucherung mit exzessiver Vernarbung innerhalb der Wundrnder (keine Ausbreitung auerhalb!), oft wulstig, erythemats
Keloide
Hypertrophe Narben
Atrophe Narben
78
Massieren der Narbe (im Lngsverlauf!) Narbengele, Narbenkosmetika (Contractubex, Mederma, Kelofibrase,
topisches Silikongel (Dermatix), topische Silikon- und Polyurethanfolien (Mepiform, Hansaplast Narben
Reduktion)
Dermabrasion (operatives Peeling) chemisches Peeling Laserbehandlung Unterspritzung (mit Biomaterialien) Corticosteroide (intralsional) Kryochirurgie Druckbehandlung Strahlentherapie (Rntgenstrahlen) chirurgische Verfahren (Excision)
79
81
82
Physiologischer Eigenschutz der Haut durch: Pigmentierung (Melanin in Basalzellen) Verdickung der Hornschicht (Bildung einer Lichtschwiele Sonnenschutz = ca. Schutzfaktor 5) Reparaturenzyme oder Apoptose (Erkennung von DNA-Schden) Abfangen freier Radikale (durch krpereigene Redoxsysteme)
83
B. chemischer UV-Schutz
diverse UV-A- und UV-B-Filter Organische Verbindungen mit chromophorer Struktur Absorption in Teilbereichen zwischen 250 und 350 nm Probleme / Nachteile: Photostabilitt allergenes Potenzial evtl. photosensibilisierende Wirkung evtl. hormonaktive Wirkung?? im Tierversuch: strogenaktive und z. T. antiandrogene Eigenschaften
C. Photolyase
in Sonnenschutzlotionen enthalten (z.B. Ladival Pflege und Regeneration) DNA-Reparaturenzym aus Blaualgen wirkt auch nachtrglich! 84
Filtersubstanz
PABA (4-Aminobenzoesure) Camphor Benzalkonium Methosulfat Homosalate (HMS) Benzophenone-3 (Oxybenzon)
Konzentration
5% 6% 10% 10%
Schutz
UV-B UV-B UV-B Breitband
Bemerkungen
allergen, photosensibilisierend photostabil, aber hohe Konz. photostabil, aber photosensibilisierend und allergen, hormonaktiv?
5 6 7 8 9 10 11 12 13
Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid (PBSA) Terephthalidene Dicamphor Sulfonic Acid Butyl Methoxydibenzoylmethane (BMDBM) Benzylidene Camphor Sulfonic Acid Octocrylene (OC) Polyacrylamidomethyl Benzylidene Camphor Ethylhexyl Metoxycinnamate (EMC) PEG-25-PABA (PEG-PABA) Isoamyl p-Methoxycinnamate (IMC)
UV-B UV-A UV-A UV-B UV-B UV-B UV-B UV-B UV-B allergen, photosensibilisierend photolabil
Filtersubstanz
Ethylhexyl Triazone (ET) Drometrizole Trisiloxane Diethylhexyl Butamido Triazone (DBT) 4-Methylbenzylidene Camphor (MBC) 3-Benzylidene Camphor (BC) Ethylhexyl Salicylate (ES) Ethylhexyl Dimethyl PABA (ED-PABA) Benzophenone-4 Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Bisoctyltriazol, BOT) Bisimidazylate (BI) Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (AT) Dimethicodiethylbenzalmalonate
Konzentration
5% 5% 10% 4% 2% 5% 8% 5% 10% 10% 10% 10%
Schutz
UV-B Breitband UV-B UV-B UV-B UV-B UV-B Breitband Breitband Breitband Breitband Breitband
Bemerkungen
photostabil, wasserfest photostabil
86
2.4.3 HAUTTYPEN
Hauttyp I II III IV Kinderhaut Definition
fast immer Rtung, kaum Brunung oft Rtung, geringe Brunung selten Rtung, mige Brunung "nie" Rtung, starke Brunung extrem empfindlich, dnne Hornschicht, geringe Pigmentbildung
Phnotyp
sehr helle Haut, rtliches Haar, viele Sommersprossen helle Haut, blondes Haar, oft Sommersprossen hellbraune Haut, dunkelblondes Haar braune Haut, braunes oder schwarzes Haar
Eigenschutz [min]
10-20
15-25
20-35
30-50
10-20
87
UV-B
Sonnenbrand
UV-A
Hautalterung
Sonnen-"Allergie" Falten
Elastizittsverlust (Hautkrebs)
VIS
Allergien und Haut
Altersflecken
88
2.4.4 SONNENBRAND
Sonnenbrand = UV-Erythem
Akuter UV-Schaden (meist durch UV-B) Neigung genetisch vorgegeben (Melanin-abh.) Entzndungsreaktion
Klinik
entsteht nach wenigen Stunden, Maximum nach 12-24h, klingt nach 48-72h ab hellrote, schmerzhafte, scharf auf den Ort der Lichteinstrahlung begrenzte Erytheme bei strkerer UV-Einwirkung: Blasenbildung, evtl. Nekrose schwere Sonnenbrnde: mit Fieber, Krankheitsgefhl Therapie: Khlung, lokale Korticosteroide, Antihistaminika, evtl. ASS oder Paracetamol + UV-Stahlung vermeiden!!!
Allergien und Haut 89
90
Licht- und Photodermatosen: 1. Polymorphe Lichtdermatose (PLD) 2. Mallorca-Akne 3. Lichturtikaria (sehr selten)
91
meist juckende, fleckige oder blschenartige Hautausschlge an sonnenexponierten Stellen (Arme, Gesicht, Dekollet, Rumpf, Handrcken)
tiologie:
noch unbekannt kein Photosensibilisator identifiziert
Annahme:
einziger Auslser ist UV-Strahlung (vorwiegend UV-A, aber auch nur UV-B oder Kombination beider Wellenlngen)
92
- absolutes Meiden von weiterer Sonnenbestrahlung - evtl. Antihistaminika - evtl. GC (topisch oder systemisch) - langsame Gewhnung an Sonnenexposition ab sonnenreicher Jahreszeit (evtl. mit Stoppuhr!) - Breitband-UV-Sonnenschutzmittel mit ausreichend hohem LSF (mind. LSF 20) - evtl. Betacarotin (75 100 mg/d) Calcium Nicotinamid (obwohl kein erwiesener Erfolg in Studien, aber: relativ nebenwirkungsarm)
Prophylaxe (schwierig!):
93
Best. des LSF nach der COLIPA International Sun Protection Factor Test Method Bestimmung der Erhhung der Minimalen Erythem-Dosis (MED) nach standardisiertem Auftragen von Lichtschutzprparaten (2 mg/cm2) LSF UV-B = Zeit bis zum Erythem mit Sonnenschutzmittel / Zeit bis zum Erythem ohne Sonnenschutzmittel kein allgemein anerkanntes Prfverfahren zur Best. der Schutzwirkung im UVA-Bereich LSF UV-A = australischer Standard (mind. 90% UV-A zurckgehalten) keine Lichtschutz-Verlngerung durch Nachcremen
Kinderhaut:
spezielle Prparate:
- lichtdichte Textilien - Kopfbedeckung niemals der direkten Sonnenstrahlung aussetzen Kleinkinder Mikropigment-Sonnenschutzmittel
Lichtschutz durch:
94
starke Reflexion der Wasseroberflche Sonne um die Mittagszeit (zw. 11h und 15h) meiden
im Gebirge
Allergiker: Prparate
95
96
97
Durchmesser
unregelmige, nicht runde Form ausgefranste, unscharfe Rnder ungleichmig, fleckig, verschiedenfarbig grsser als 0,5 cm
Nicht vergessen:
auch "versteckte" Krperregionen betrachten (Fusohlen, Rcken, Ges)
98
ENDE!
99