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Der Zweite Weltkrieg –

Vor 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg

Materialien zur Politischen Bildung


von Kindern und Jugendlichen

www.demokratiewebstatt.at
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Vor dem Zweiten Weltkrieg
Österreich vor dem Zweiten Weltkrieg

 1918: Monarchie Österreich-Ungarn zerfällt, die Erste Republik wird ausgerufen

 1920er-Jahre: Wirtschaftliche und soziale Schwierigkeiten

 1933/34: Autoritärer „Ständestaat“ unter Bundeskanzler Engelbert Dollfuß

 1938: Annexion Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland


Aufstieg der NSDAP und Machtübernahme Hitlers in
Deutschland
 1919 Adolf Hitler schließt sich der DAP, der Vorläuferpartei der Nationalsozialistischen
Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), an.
 1923 „Hitler-Putsch“: der Versuch der NSDAP unter Adolf Hitler, die Regierung zu
stürzen, scheitert. Hitler wird verurteilt, die NSDAP verboten.
 1925: Hitler wird zum „Führer“ der NSDAP.
 1926: Die „Hitler-Jugend“ wird gegründet (zunächst als Parteijugendorganisation).
 1932: Bei den deutschen Wahlen erreicht die NSDAP ein Drittel aller Stimmen.
 Am 30. Jänner 1933: Hitler wird deutscher Reichskanzler (1932: Annahme der
deutschen Staatsbürgerschaft).
 Diktatur der Nationalsozialisten: Verfolgung und Inhaftierung von politischen
Gegnern, Angehörigen von Minderheiten wie Juden und Jüdinnen, Roma und Sinti,
aber auch Menschen mit Behinderung
 Nationalsozialistische Propaganda
 Reichstagsbrand 1933: Anschließend wird der militärische Ausnahmezustand
ausgerufen.
 1934 Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg; Hitler wird Reichspräsident.
Verfolgung der jüdischen Bevölkerung
 1933: Boykott von Geschäften im Besitz von Jüdinnen und Juden in Deutschland

 1935 „Nürnberger Rassegesetze“

 9./10. November 1938: Novemberpogrome

 Juden und Jüdinnen werden enteignet und vertrieben.

 Mit Kriegsbeginn: Auswanderung aus dem Deutschen Reich wird schwieriger, da


einige Staaten (z.B. Großbritannien) ihre Grenzen für Flüchtlinge schließen.

 Erste Deportationen von Juden und Jüdinnen in Konzentrationslager


Auf den Punkt gebracht
 Weltwirtschaftskrise, politische Radikalisierung und das Aufkommen
antidemokratischer Bewegungen trugen zum Aufstieg Hitlers und der NSDAP bei.

 Die folgende Alleinherrschaft der NSDAP unter Adolf Hitler brachte systematische
Verfolgung von Juden und Jüdinnen, Minderheiten und politisch Andersdenkenden,
sowie massiven Einsatz von Terror und Propaganda.

 Die „Nürnberger Rassegesetze“ waren – als Recht gewordenes Unrecht – die


gesetzliche Grundlage für die Ausgrenzung und Verfolgung von Juden und
Jüdinnen. Einen ersten Höhepunkt erreichte die Gewalt gegen Juden und Jüdinnen
mit den Pogromen im November 1938.
Vorbereitungen auf den Krieg - Innenpolitisch
 1935: Allgemeine Wehrpflicht für Männer in Deutschland wird wieder eingeführt
(Verstoß gegen den Vertrag von Versailles).

 Ab 1936: Wirtschaft wird größtenteils auf Waffenproduktion umgestellt.

 Armee wird stark aufgerüstet.

 Massive Propaganda

 Uniformierte Verbände, z.B. Schutzstaffel (SS) und Sturmabteilung (SA).

 1934 „Röhm-Putsch“: Hitler lässt die Führungsspitze der SA um Ernst Röhm 1934
ermorden.
 Die Reichswehr wird weiter aufgerüstet.
 Die SS wird zu einem wichtigen Machtinstrument.
Vorbereitungen auf den Krieg – Außenpolitisch
 Austritt aus dem Völkerbund
 Hintergrund: Hitler will militärisch aufrüsten.

 1935 Saarland-Abstimmung
 1935 schließt sich das Saarland nach einer Volksabstimmung Deutschland an.
 Volksabstimmung war von der nationalsozialistischen Propaganda massiv
beeinflusst worden.

 1936 Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Rheinland


 Deutschland verschiebt dadurch seine Westgrenze und bricht den Vertrag von
Versailles ein weiteres Mal.
 Frankreich und Großbritannien halten sich militärisch zurück und lassen Hitler
gewähren.

 Bündnisse:
 „Achse Berlin-Rom“ (Abkommen mit Italien, Mussolini)
 „Antikomintern-Pakt: Pakt zur Bekämpfung des Kommunismus mit Japan
(Italien tritt dem Pakt später ebenfalls bei)
Vorbereitungen auf den Krieg – Außenpolitisch (2)
 März 1938: Annexion Österreichs
 Einmarsch deutscher Truppen in Österreich. Österreich wird annektiert und
besteht nicht mehr als eigener Staat.
 Wirtschaftliche Vorteile für Deutschland, z.B. Österreichische Gold- und
Devisenreserven; Betriebe, die für die deutsche Kriegsindustrie eine wichtige
Rolle spielten.
 September 1938: Annexion der „Sudetengebiete“
 Hitler will jenen Teil der Tschechoslowakei an Deutschland anschließen, der
mehrheitlich von einer deutschsprachigen Minderheit bewohnt ist
(„Sudetengebiete“). Hitler droht mit dem Einmarsch und einer Besetzung dieser
Gebiete.
 „Münchner Abkommen“: Um einen Krieg zu vermeiden, stimmen
Großbritannien und Frankreich zu, dass die „Sudetengebiete“ an Deutschland
abgetreten werden („Appeasement-Politik“)

Unter Appeasement-Politik versteht man die Strategie einiger Staaten im Vorfeld des Zweiten
Weltkrieges (z.B. seitens Frankreichs und Großbritanniens), durch politische Zurückhaltung und
Zugeständnisse an das nationalsozialistische Deutschland einen Krieg zu verhindern.
Vorbereitungen auf den Krieg – Expansionspolitik des
„Deutschen Reiches“ geht weiter
 März 1939: Besetzung des restlichen tschechoslowakischen Staatsgebietes
durch deutsche Truppen
 „Appeasement-Politik“ Großbritanniens und Frankreichs war gescheitert.

 Trotz eines Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und Polen plante Hitler einen
baldigen Angriff. Er wollte das deutsche Territorium weiter nach Osten ausweiten.

 „Hitler-Stalin-Pakt“: Beim Abschluss des deutsch-sowjetischen


Nichtangriffsvertrages im August 1939 wurde in einem geheimen Zusatzprotokoll
die Aufteilung Polens zwischen den beiden Staaten beschlossen.

 Wenig später, am 1. September 1939, begann der deutsche Einmarsch in Polen.


Der Verlauf des Zweiten
Weltkriegs: Vom „Blitzkrieg“ bis
zum „Totalen Krieg“
Beginn des Zweiten Weltkriegs

 Im Deutschen Reich wurde schon länger Stimmung gegen Polen gemacht.

 Im April 1939 hatte Hitler den Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Polen
gekündigt. Dennoch kam der Überfall am 1. September für Polen überraschend.

 1. September 1939: Einmarsch deutscher Truppen in Polen: Beginn des Zweiten


Weltkriegs
 Nationalsozialisten sprechen nicht von „Krieg“, sondern von „Verteidigung“.
 Angeblicher Überfall Polens auf den deutschen Rundfunksender in Gleiwitz ist
ein Täuschungsmanöver seitens Deutschlands.

 Großbritannien und Frankreich hatten Polen Unterstützung zugesichert, falls Polen


angegriffen würde (britisch-französische Garantieerklärung).

 3. September 1939: Großbritannien und Frankreich erklären Deutschland den


Krieg.
Die Phase der „Blitzkriege“: Blitzkrieg in Polen

 Der Krieg gegen Polen dauerte nur etwa 5 Wochen („Anschluss“ der polnischen
Freien Stadt Danzig erfolgte sogar noch am Tag des Einmarsches!).

 „Blitzkrieg“: Strategie des schnellen und rücksichtslosen Vorrückens der gut


gerüsteten (motorisierten) Truppen; gleichzeitiger Einsatz von Truppen, Panzern,
Flugzeugen
 „Blitzkriege“: zwar kurz, aber tausende Menschen – Soldaten wie ZivilistInnen – kamen
dabei um!

 Die Wehrmacht und eigene „Einsatzgruppen“ terrorisierten und töteten im Zuge des
Polenfeldzuges tausende ZivilistInnen. Die dort lebende Bevölkerung wurde vom NS-
Regime aus „rassischen“ Gründen als minderwertig angesehen.
 Besonders die jüdische Bevölkerung wurde verfolgt, in Ghettos gesperrt und in
großer Zahl getötet.

 Kurz nach dem deutschen Einmarsch im Westen fiel von Osten her die sowjetische
Rote Armee in Polen ein, Polen wurde in der Folge geteilt (entsprechend dem
geheimen Zusatzprotokoll zum „Hitler-Stalin-Pakt“).
Weitere „Blitzkriege“

In den ersten beiden Kriegsjahren folgten weitere „Blitzkriege“ durch die deutsche
Wehrmacht:
 1940: Besetzung Dänemarks und Norwegens („Unternehmen Weserübung“)
 Auch Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Frankreich werden bis zum
Sommer 1940 erobert.
 1941: Eroberung Jugoslawiens und Griechenlands („Balkanfeldzug“)

Die erfolgreichen „Blitzkriege“ verhalfen Hitler zu besonderer Beliebtheit.


 Die Kriegsbegeisterung der deutschen Bevölkerung stieg.

 Die Wehrmacht wurde bejubelt, das Vertrauen in den „Führer“ und der Glaube an
den (End)sieg wurden gestärkt.

 Vor allem der Sieg über Frankreich hatte für viele Deutsche eine besondere
Bedeutung, da zwischen Frankreich und Deutschland schon seit Jahrhunderten eine
Feindschaft bestand. Der Ausgang des Ersten Weltkriegs war zudem von vielen
Deutschen als erniedrigend wahrgenommen worden.
Sitzkrieg und Erste Phase der Westoffensive

 „Sitzkrieg“ zwischen Deutschland und Frankreich: Für ein halbes Jahr nach der
Kriegserklärung Frankreichs gab es zunächst gab es wenige militärische Aktionen
zwischen Frankreich und Deutschland.

 Im Frühjahr 1940: Ende des „Sitzkrieges“. Die deutsche Wehrmacht beginnt die
Westoffensive.

 Deutschland besetzt und erobert die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und
Luxemburg.
 Das französische Heer sollte damit „abgelenkt“ werden.
 Gleichzeitig sollten die deutschen Truppen bis zur französischen Atlantikküste
vordringen, was im Mai 1940 gelang.

 Eigentliches Hauptziel der Westoffensive: Frankreich!


Zweite Phase der Westoffensive – Besetzung Frankreichs

 Ab Anfang Juni 1940: Deutsche Bodentruppen dringen, unterstützt von der Luftwaffe,
über mehrere Wege immer weiter in Frankreich vor.

 Mitte Juni 1940: Besetzung von Paris

 Ende Juni 1940: Frankreich und das Deutsche Reich unterzeichnen den
Waffenstillstand bei Compiégne.

 Frankreich wird in eine besetzte und eine unbesetzte Zone geteilt.


 Der Nordosten Frankreichs mit Paris und die Atlantikküste kommen unter
deutsche Kontrolle, Elsass und Lothringen werden dem Deutschen Reich
angegliedert.
 Der unbesetzte Süden Frankreichs wird von Marschall Philippe Pétain regiert,
der mit dem deutschen NS-Regime eng zusammenarbeitete („Vichy-
Frankreich“, benannt nach dem Regierungssitz Vichy).
 1942 fallen deutsche Truppen auch in die unbesetzte Zone ein.
Westoffensive: Italien als Verbündeter Deutschlands

 Mussolini und Hitler hatten sich 1939 im sogenannten „Stahlpakt“ zu gegenseitiger


militärischer Unterstützung verpflichtet.

 Zu Kriegsbeginn hatte sich Italien allerdings trotz dieses Pakts als „nicht
kriegsführend“ erklärt.

 Am 10. Juni 1940 aber erklärt Mussolini Großbritannien und Frankreich den Krieg.
 Die italienischen Truppen rückten in Südfrankreich ein, waren jedoch nicht
erfolgreich.

 Ab Herbst 1940: Italien schließt sich dem „Dreimächtepakt“ (Deutschland, Italien,


Japan) an.

 Mussolini wollte in erster Linie die italienische Herrschaft auf Nordafrika und den
Balkan ausdehnen, auch in Griechenland kämpften die italienischen Truppen.
Großbritannien: Kriegsgegner des Deutschen Reiches im
Westen
 Hitler wollte eigentlich einen Krieg mit Großbritannien vermeiden und
Großbritannien zum Verbündeten machen.

 Der britische Premierminister Winston Churchill (seit Mai 1940 im Amt) lehnte
jedoch jede Zusammenarbeit mit dem NS-Regime ab.

 Großbritannien wird zum Kriegsgegner des „Deutschen Reiches“.


 Nach der Niederlage Frankreichs einzig verbliebener Gegner im Westen

 Hitler wollte Großbritannien besiegen und sich dann Richtung Osten wenden, um
Russland zu erobern.

 Seekrieg ab 1939 zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich

 Angriff auf die Handelsschiffe auf dem Weg nach Großbritannien, Handelswege
abgeschnitten

 Einsatz von (deutschen) U-Booten


Luftschlacht um England

 Sommer und Herbst 1940: Eine heftige „Luftschlacht um England“ (deutsche


Luftwaffe gegen Royal Air Force) beginnt.

 Deutsche Invasion in Großbritannien sollte folgen.

 Unerwartet hoher Widerstand seitens Großbritanniens

 Deutsche Kampfflugzeuge attackieren wichtige englische (Industrie-)Städte.


 November 1940: Coventry durch 500 Bomben praktisch vollständig zerstört.
 Dezember 1940: Einer der schwersten Luftangriffe auf London

 Dennoch: Keine Kapitulation Großbritanniens!

 Im Frühjahr 1941: Hitler beendet den Luftkrieg gegen England.

 Luftkrieg hatte für beide Seiten hohe Verluste gebracht.


Russlandfeldzug: „Unternehmen Barbarossa“

 Juni 1941: Die deutsche Wehrmacht beginnt ohne Kriegserklärung den Feldzug
gegen die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“).
 Hitler bricht damit zwei Verträge mit der Sowjetunion: den Hitler-Stalin-Pakt und
den „Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag“.

 Über 3 Millionen deutsche Soldaten ziehen hier in den Krieg.

 Den Krieg gegen Russland unterstützen Finnland, Rumänien, Italien, Ungarn und die
Slowakei.

 Auf sowjetischer Seite kämpfen zusätzlich zur Roten Armee auch tausende
UntergrundkämpferInnen (PartisanInnen) gegen die deutschen Truppen.
Russlandfeldzug: Vernichtungskrieg

 Der Feldzug gegen Russland war für Hitler auch ein Kampf zwischen verschiedenen
Ideologien (Nationalsozialismus versus Kommunismus)
 Es ging Hitler auch um (angebliche) „rassische Unterschiede“.
 Hitler wollte „Lebensraum im Osten“ gewinnen,
 den „jüdischen Bolschewismus“ vernichten und
 die eroberten Länder (teilweise) „germanisieren“.
 Krieg ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung (Vernichtungskrieg)
 Die Gebiete wurden wirtschaftlich ausgebeutet.
 die dort lebende Bevölkerung wurde vertrieben oder als ZwangsarbeiterInnen eingesetzt.
 Eigene „Einsatzgruppen“: Diese ermordeten Juden, Sinti und Roma,
Kriegsgefangene sowie kommunistische Funktionäre.
 Mehr als eine halbe Million Menschen wurden Opfer der Einsatzgruppen.
 Unterstützung der Einsatzgruppen durch verschiedenen Einheiten der Wehrmacht, der
Waffen-SS sowie Freiwilligenverbände aus den besetzten Gebieten.
 „Kommissarbefehl“: Gefangene kommunistische Offiziere sollten sofort erschossen
werden (Verstoß gegen das Völkerrecht!).
Die Ostfront

 Bei Beginn des Russlandfeldzuges war die Ostfront etwa 1600 Kilometer lang (von
der Ostsee bis zum Schwarzen Meer).
 Der Verlauf der Ostfront wechselte im Verlauf des Krieges ständig.
 Die deutsche Armee rückte anfangs rasch die große Strecke bis nach Leningrad
bzw. Moskau (über 1200 Kilometer) vor.
 Hunderttausende Soldaten der sowjetischen Roten Armee gerieten in deutsche
Kriegsgefangenschaft.
 Hohe Verluste auch auf Seiten der Wehrmacht.
 Der Wintereinbruch stoppte das Vordringen der deutschen Armee.
 Nach der Niederlage der deutschen Wehrmacht bei Stalingrad eroberten die
sowjetischen Truppen nach und nach ihr Land zurück und drängten die „Ostfront“
immer weiter Richtung Westen.
 Anfang 1945 erreichten sowjetische Truppen schließlich die Oder und bereiteten den
Angriff auf Berlin vor.
Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad (Wolgograd)

 August 1942: Schlacht bei Stalingrad. Deutsche Truppen erobern fast die gesamte
Stadt.
 Wende im Winter 1942/43: Die sowjetische Armee kesselt die deutschen Truppen
ein.
 Die deutsche Wehrmacht ist nicht ausreichend auf die Kälte (bis zu minus 40 Grad Celsius!)
den Regen, den Schlamm, die Winterstürme und die Schneemassen vorbereitet, es fehlt an
Winterkleidung und passender Ausrüstung.
 Der Nachschub gestaltet sich aufgrund der riesigen Distanzen und der
Witterungsverhältnisse als besonders schwierig. Panzer und Lastwägen blieben im
Schlamm stecken, teilweise musste man auf Pferdefuhrwerke als Transportmittel
zurückgreifen.
 Tausende von Soldaten verhungern und erfrieren. Etwa 150.000 Wehrmachts-Soldaten
sterben in Stalingrad.
 Jänner 1943: Die deutsche Armee ergibt sich in Stalingrad.
 Die noch lebenden Soldaten begaben sich in russische Kriegsgefangenschaft.
 Von den circa 90.000 Soldaten, die sich in Kriegsgefangenschaft begaben, kehren nur etwa
5.000 zurück.
 Die Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad war ein großer Wendepunkt im
Zweiten Weltkrieg!
 Deutsche Wehrmacht galt nicht mehr als „unbesiegbar“.
 Die Ostfront und Stalingrad: Bis heute Symbol für schreckliches Leiden im Krieg
Pearl Harbor: Der Krieg wird zum Weltkrieg

 Die Situation zwischen den USA und Japan war seit den 1930er-Jahren angespannt.
 7. Dezember 1941: Japan überfällt die US-amerikanische Flotte, die im Hafen von
Pearl Harbor auf den Hawaii-Inseln stationiert ist.
 Strategisch wichtiger Stützpunkt für die US-amerikanische Flotte (u. a. Station für Treibstoff,
Reparaturen an den Schiffen etc.)
 Bei dem Angriff sterben etwa 2.400 amerikanische Soldaten, zahlreiche werden verletzt,
mehrere amerikanische Kriegsschiffe werden zerstört.
 Mit dem Angriff auf Pearl Harbor will Japan die militärische Schlagkraft der USA
schwächen und seine Macht im Pazifischen Raum gegenüber den USA ausweiten.
 Die Verbündeten Japans – das Deutsche Reich und Italien – erklären in Folge den
USA ebenfalls den Krieg.
 Die USA hatten sich bis dahin eigentlich nicht direkt militärisch am Krieg beteiligen
wollen.
 Sehr wohl aber unterstützten sie seit Ende 1939 die Alliierten, etwa durch Kriegsmaterial.
 Nun waren sie sehr unmittelbar in diesen Krieg involviert. Die (gegenseitigen)
Kriegserklärungen und der Kriegseintritt der USA machten aus dem Krieg endgültig
einen Weltkrieg.
Landung der Alliierten

 1943: Landung der Alliierten auf Sizilien


 Die englischen und US-amerikanischen Truppen rücken bis nach Rom vor,
Italien kapituliert.
 Der italienischen Diktator Mussolini wird gestürzt.
 Italien wechselt auf die Seite der Alliierten.
 5./6. Juni 1944: Landung in der Normandie: „D-Day“
 Massive Invasion alliierter Truppen im Norden Frankreichs mit Kriegsschiffen,
Landungsbooten und Flugzeugen.
 Britische, US-amerikanische, kanadische, polnische und französische Soldaten
sowie Soldaten des Commonwealth – insgesamt etwa 150.000 Soldaten.
 Gleichzeitig landen im Hinterland britische und US-amerikanische
Fallschirmjäger.
 Ende Juni: über eine Million alliierte Soldaten und mehr als 150.000
Fahrzeuge an dieser Front.
 Ende Juli : Die Befreiung des französischen Hinterlandes beginnt.
 Ende August: Befreiung von Paris (kampflos und unter Jubel der Bevölkerung)
 Alliierte Truppe dringen immer weiter bis zur Grenze des „Deutschen Reiches“
vor.
Kriegswende

Die ersten Kriegsjahre waren für das Deutsche Reich erfolgreich verlaufen, ab 1942 kam
es durch mehrere Ereignisse dann zur „Kriegswende“:

 Niederlage der deutschen Wehrmacht bei Stalingrad

 Kriegseintritt der USA

 Landung der Alliierten

 Näherrücken der sowjetischen Truppen im Osten, Großoffensive („Operation


Bagration“) hatte begonnen.

 Eröffnung einer neuen Front in Nordafrika durch die Alliierten im November 1942.
„Totaler Krieg“

Hitler wollte die Niederlage bei Stalingrad nicht wahrhaben, er forderte nun den „Totalen
Krieg“, um den Krieg doch noch zu gewinnen.

 Februar 1943: Reichspropagandaminister Joseph Goebbels ruft in seiner Rede im


Berliner Sportpalast das deutsche Volk auf, noch bis zum „Endsieg“ durchzuhalten.

 „Volkssturm“: Alle Männer zwischen 16 und 65 können nun einberufen werden.

 Auch Frauen müssen in der Rüstungsindustrie arbeiten.

 Der „Totale Krieg“ berührte viele Bereiche des alltäglichen Lebens.


 z.B. Strom- und Gasversorgung wird eingeschränkt.
 Kultur- und Sport-Veranstaltungen werden verboten.

 Das Kriegsstrafrecht wird verschärft, z.B.


 Todesstrafe für „Vergehen“ wie unerlaubtes Schlachten von Tieren.
Kriegsende in Europa

 Sieg Deutschlands und seiner Verbündeten wurde immer unwahrscheinlicher.


 Kriegswende ab 1942
 Gleichzeitiges Näherrücken der Truppen der Westalliierten und der sowjetischen
Armee (1943/44).

 Winter 1944: Alliierte Truppen besetzen große Gebiete des „Deutschen Reiches“
im Westen.

 Anfang 1945: Die Rote Armee steht an der Außengrenze von Berlin.

 30. April 1945: Suizid von Adolf Hitler und Eva Braun im Berliner „Führerbunker“

 7./8. Mai 1945: Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa


 Alfred Jodl vom Oberkommando der deutschen Wehrmacht unterzeichnet die
bedingungslose Kapitulation Deutschlands, am 8. Mai trat diese in Kraft.
Hiroshima und Nagasaki – Kriegsende in Fernost

 Krieg in Fernost ging weiter: Obwohl seit Anfang 1945 zahlreiche japanische
Städte durch alliierte Kampfflugzeuge zerstört worden waren, kapitulierte Japan nicht.
 Der neue US-amerikanische Präsident Harry Truman (sein Vorgänger Roosevelt war
im April verstorben) wollte den Krieg, der in Europa bereits im Mai 1945 zu Ende
gegangen war, auch in Fernost möglichst schnell beenden.
 Abwurf der Atombomben: Am 6. August 1945 kommt die erste Atombombe zum
Einsatz. Ein US-amerikanischer Bomber wirft sie über der japanischen Stadt
Hiroshima ab. Am 9. August wird eine weitere Atombombe über der japanischen
Stadt Nagasaki abgeworfen.
 Die Atombomben zerstören Städte im Umkreis von 5 Kilometern.
 Über 150.000 Menschen sterben sofort, zehntausende Menschen erleiden schwere
Verletzungen.
 Die radioaktive Strahlung fordert in den darauffolgenden Jahren circa weitere 100.000 Tote.
Viele Kinder in der radioaktiv verstrahlten Zone kommen mit körperlichen und geistigen
Behinderungen zur Welt.
 Am 8. August erklärt außerdem die Sowjetunion Japan den Krieg.
 Am 2. September 1945 kapitulierte Japan. Damit ging der Weltkrieg auch in
Fernost zu Ende.
Alltag abseits der Kriegsfront
Alltag abseits der Kriegsfront: Zivilbevölkerung
Mehr als die Hälfte der über 60 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs waren
ZivilistInnen!
 Die meisten ZivilistInnen starben während des Zweiten Weltkrieges in China, der
Sowjetunion und Polen.
 Zahlreiche Massaker von deutschen Truppen an ZivilistInnen, beispielsweise in
 Lidice (in der heutigen Tschechischen Republik)
 Oradour-sur-Glane (Frankreich)
 Sant'Anna di Stazzema (Italien)
 Kalavryta (Griechenland).

 Gefahr durch Luftangriffe


 Ab 1939 deutsche Luftangriffe auf Städte in Polen, den Niederlanden und in
Großbritannien mit tausenden Toten.
 Die Zivilbevölkerung in Deutschland und Österreich blieb von den Kriegshandlungen
anfangs größtenteils verschont.
 Dann britische Gegenangriffe mit Kampfflugzeugen vor allem auf größere Städte.
 Später auch US-amerikanische Bombenangriffe:
 Ganze Stadtviertel wurden zerstört.
 Über eine halbe Million Menschen kamen ums Leben.
Alltag abseits der Kriegsfront im „Deutschen Reich“ (1)

 Eingeschränkte Verfügbarkeit von Lebensmitteln und Kleidung


 Bestimmte Lebensmittel waren nur noch mit Bezugsscheinen erhältlich.
 Lebensmittel aus den eroberten Gebieten.
 „Reichskleiderkarte“ war für Kauf von Kleidung notwendig.

 Jeder Widerstand gegen die nationalsozialistische Führung oder gegen den Krieg
wurde bestraft und als „Angriff auf das eigene Volk“ dargestellt.
 z. B. drohte einem die Festnahme, wenn man ausländische Radiosender hörte
oder sich kritisch über den Krieg äußerte
 Diebstahl während eines Bombenangriffs konnte die Todesstrafe bedeuten.
 Kriegsdienst verweigern: Militärgericht
 Als Soldat Befehle nicht befolgen: Militärgericht
 Über 20.000 Soldaten der deutschen Wehrmacht wurden während des Zweiten
Weltkriegs durch deutsche Militärgerichte zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Alltag abseits der Kriegsfront im „Deutschen Reich“ (2)

Lage der ZwangsarbeiterInnen


 Mehrere Millionen ZwangsarbeiterInnen lebten im „Deutschen Reich“.
 ZivilistInnen, vor allem aus besetzten Gebieten im Osten
 Kriegsgefangene
 Häftlinge in den Konzentrationslagern
 Sie lebten oft in Lagern unter schlechtesten Bedingungen.
 Sie wurden eingesetzt, um Waffen und Panzer zu produzieren, Bombenschäden zu
beseitigen und die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen.
 Ohne diese Ausbeutung der ZwangsarbeiterInnen hätte das Deutsche Reich den
Krieg ab 1942 nicht mehr weiterführen können.

Lage der Frauen im „Deutschen Reich“


 Frauen sollten vor allem Kinder gebären und sich um die Familie kümmern.
 Sie wurden auch in der Industrie und bei der Wehrmacht als Arbeitskräfte dringend
gebraucht. Beispiele:
 Als Pflegerinnen in Lazaretten
 Im Bereich der Nachrichtenübermittlung
 Als Flakwaffenhelferinnen bei der Flugabwehr
 Jedoch nicht an der Front im Einsatz
Alltag abseits der Kriegsfront in Deutschland und
Österreich: Kinder
Lage der Kinder im „Deutschen Reich“
 Kinder litten Hunger
 lebten in ständiger Angst und
 mussten vor feindlichen Angriffen fliehen.
 Mit Beginn der Luftangriffe: Millionen Kinder wurden evakuiert und aufs Land
gebracht.
 Ihre Väter mussten in den Krieg ziehen, kehrten oft nicht zurück.

Hitlerjugend:
 Nationalsozialistisches Weltbild wurde vermittelt.
 Disziplin und Gehorsam
 Ab 15 Jahren auch militärische Aufgaben, z.B. als Flakhelfer (Aufgabe: feindliche
Flugzeuge abschießen)
 Ab 1944: Junge Männer ab 16 Jahren auch an der Front eingesetzt.
 Ab 1936: Mädchen und Frauen zwischen 10 und 21 Jahren Mitglied im „Bund
Deutscher Mädel“ (BDM)
Nachgefragt

 Was versteht man unter dem Begriff „Heimatfront“?

Das Wort „Heimatfront“ ist ein Begriff der nationalsozialistischen Propaganda. Dadurch
sollte die Verbundenheit zwischen den Soldaten an der Front und der
Zivilbevölkerung hervorgehoben werden.

 Wie zeigte sich der Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime?

Es gab organisierte Gruppen und Einzelpersonen, die Widerstand leisteten. Die


bekanntesten Gruppen waren die „Weiße Rose“ rund um die Geschwister Scholl sowie
die militärische Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. In Österreich gab
es unter anderem die überparteiliche Widerstandsgruppe O5.
Holocaust / Shoah

 Der Massenmord an Juden und Jüdinnen durch das nationalsozialistische Regime


wird als Holocaust oder Shoah bezeichnet.
 Das nationalsozialistische Regime unter Adolf Hitler (ab 1933) wollte die
europäischen Juden und Jüdinnen „ausrotten“.
 Sie wurden als minderwertige „Untermenschen“ dargestellt.
 Zunehmende Verschlechterung der Lage der Juden und Jüdinnen in den
kommenden Jahren.
 Insbesondere nach den Novemberpogromen 1938 verließen zehntausende jüdische
Menschen das Land.
 Ab 1939: Auswanderung aus Deutschland wurde für Juden und Jüdinnen immer
schwieriger.
 1941 Auswanderungsverbot
 Bis dahin hatten etwa die Hälfte aller Juden und Jüdinnen, die 1933 in Deutschland gelebt
hatten, das Land verlassen. Von über 200.000 jüdischen Menschen in Österreich waren
rund 130.000 ins Ausland geflohen.
Holocaust / Shoah

 Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939: Polnische Juden und
JüdInnen mussten in Ghettos leben und Zwangsarbeit verrichten.
 Juden und Jüdinnen wurden gezielt ermordet, ebenso wie andere Menschen, die
nach der nationalsozialistischen Rassenideologie als „minderwertig“ galten.
 Auch in den eroberten Gebieten Verfolgung der jüdischen Bevölkerung.
 Im Zuge des Vorrückens der deutschen Truppen nach Osten im Juni 1941 wurden
Juden und Jüdinnen, Roma und Sinti in großer Anzahl gezielt ermordet.
 Bsp.: Massaker in der Schlucht Babi Jar bei Kiew: Innerhalb von 2 Tagen wurden über
34.000 Juden und Jüdinnen umgebracht .
 Insgesamt fielen fast 6 Millionen Juden und Jüdinnen dem Holocaust zum Opfer,
davon über 2 Millionen Kinder.
 In den Gaskammern der Vernichtungslager wurden 2,7 Millionen Juden und
Jüdinnen ermordet.
 Rund 1,3 Millionen Menschen (darunter viele Juden und Jüdinnen, aber auch Roma und
nicht-jüdische polnische Menschen) werden im Zuge der „Aktion Reinhardt“ getötet.
 In den Konzentrations- und Vernichtungslagern wurden außer Juden und Jüdinnen
auch Roma und Sinti, politische Gegner, Obdachlose, Behinderte, sogenannte
„Asoziale“ und Kriegsgefangene getötet.
Folgen des Zweiten Weltkriegs
Die Bilanz des Zweiten Weltkriegs

Der Zweite Weltkrieg hinterließ eine Spur der Verwüstung. Nichts war mehr so, wie es
vorher war. Auf der ganzen Welt mussten Menschen neu anfangen und ihr Leben wieder
aufbauen.
 Über 60 Millionen Todesopfer weltweit
 Unzählige Menschen, die verwundet und traumatisiert waren.
 Millionen von Menschen auf der Flucht
 Millionen von Soldaten waren vermisst oder in Kriegsgefangenschaft geraten.
 Viele Städte und Häuser waren zerstört.
 Mehr als sechs Millionen europäische Juden und Jüdinnen waren dem
Holocaust zum Opfer gefallen.
Politische Folgen

Die politischen Folgen des Zweiten Weltkrieges waren weitreichend.


 Die Alliierten besetzten die Gebiete Deutschlands und Österreichs sowie Japan.
 Deutschland musste einen Teil seines Territoriums an Polen und die Sowjetunion
abtreten.
 Aus dem Bündnis gegen die Achsenmächte entwickelten sich auch die Vereinten
Nationen: Sie wurden 1945 gegründet.
 Zwei Jahre später begann der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion.
Politische Lage nach Kriegsende

 Bei der Konferenz von Potsdam im Juli 1945 berieten die USA, Großbritannien
und die Sowjetunion über die Zukunft Deutschlands:
 Die Siegermächte beschlossen dabei unter anderem, dass Deutschland Entschädigungen
leisten muss.
 Zudem musste es einen Teil seines Territoriums an Polen und die Sowjetunion abtreten.
 Die deutsche Bevölkerung sollte „demokratisiert“ und „entnazifiziert“ werden.
 Das deutsche Territorium und die Hauptstadt Berlin wurden nach dem Ende des
Krieges in vier Besatzungszonen aufgeteilt.
 Im Mai 1949 entstand im Westen des Landes die demokratische Bundesrepublik
Deutschland (BRD).
 Aus der sowjetischen Besatzungszone wurde kurz darauf die Deutsche
Demokratische Republik (DDR).
 Bereits im April 1945 wurde das heutige Österreich von alliierten Truppen
befreit.
 Noch vor dem Ende der Kampfhandlungen riefen Vertreter der politischen Parteien
SPÖ, ÖVP und KPÖ am 27. April 1945 die unabhängige Republik Österreich aus.
 Das österreichische Territorium und die Hauptstadt Wien wurden von den
Alliierten in vier Zonen aufgeteilt. Die Besatzung dauerte bis zum Jahr 1955.
Gründung der Vereinten Nationen

Gründung der Vereinten Nationen

 1941: Abkommen zwischen den USA und Großbritannien: „Atlantik-Charta“.


Darin ging es um:
 Eine friedliche Weltordnung und um das Selbstbestimmungsrecht der Völker
 Den Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten

 1942: Neben den USA, Großbritannien und der Sowjetunion unterzeichneten 22


weitere Staaten die „Erklärung der Vereinten Nationen“.

 Im Juni 1945 waren es 50 Staaten, die die Gründungsurkunde der Vereinten


Nationen unterschrieben. Im Oktober 1945 trat sie in Kraft.

 1955: Österreich tritt den Vereinten Nationen bei (nach dem Abschluss des
Staatsvertrags).
Europäische Einigung

 Die europäische Bevölkerung sehnte sich nach Frieden.


 Idee eines gemeinsamen Europas wurde von vielen unterstützt.
 1949 Gründung des Europarates: Zusammenschluss 10 westeuropäischer Staaten
 1952 Gründung der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (auch
„Montanunion“)
 Auch Deutschland gehörte der „EGKS“ an.
 Staaten waren dadurch wirtschaftlich enger miteinander verknüpft.
 Sie sollte die Gefahr einer zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzung
verringern.
 Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl: Grundstein für die
Europäische Union
Lage der Bevölkerung nach Kriegsende: Kriegsgefangene
und Menschen auf der Flucht
Der Zweite Weltkrieg hatte viele Menschen weit von ihrer Heimat weggeführt.

 Viele Soldaten kehrten erst Jahre später aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

 Viele Angehörige deutscher Minderheiten waren vor den sowjetischen Truppen


aus den Ostgebieten Richtung Westen geflohen. Sie suchten im verbliebenen
deutschen Territorium eine neue Heimat.

 Gleichzeitig gab es viele Menschen, die den Weltkrieg als Gefangene,


ZwangsarbeiterInnen oder KZ-Häftlinge überlebt hatten. Nicht alle von ihnen
wollten oder konnten in ihre Heimat zurückkehren.
Lage der Bevölkerung nach Kriegsende: Kampf ums
Überleben und Wiederaufbau
Die ersten Jahre nach dem Krieg waren für die Menschen ein ständiger Kampf ums
Überleben.
 Menschen lebten in Kellern und Baracken.
 Sie bauten in Parks Gemüse an, sammelten Brennholz im Wald.
 Sie tauschten verbliebene Wertgegenstände am Land gegen Lebensmittel ein.
 Es waren vor allem Frauen, die ihre Familien versorgen mussten.

Aufräumarbeiten und Wiederaufbau


 In den Städten: Straßen und Häuser mussten vom Schutt befreit werden.
 Diese Arbeit galt als Strafarbeit.
 V. a. ehemalige Mitglieder der NSDAP und deutsche Kriegsgefangene wurden dazu
eingesetzt.
 Auch eine kleinere Gruppe von Frauen war an Aufräumarbeiten beteiligt
 Sie waren Mitglieder in der NSDAP oder arbeiteten als Freiwillige für einen geringen Lohn.
 Mythos der „Trümmerfrauen“
Entnazifizierung in Österreich und Verbotsgesetz

 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollten die Menschen in Deutschland und
Österreich „entnazifiziert“ werden.

 Mai 1945: Gesetz der österreichischen provisorischen Regierung, mit dem die
NSDAP verboten wird („Verbotsgesetz“).
 Unterscheidung zwischen „illegalen“ NationalsozialistInnen (die bereits vor der
Annexion 1938 Mitglied waren) und „nicht-illegalen“ NationalsozialistInnen.
 Später: zwischen „belasteten“ und „minderbelasteten“ Personen
unterschieden.
 Von den ca. 500.000 NSDAP-Mitgliedern verloren 170.000 ihre Arbeitsplätze,
vor allem im öffentlichen Dienst. 130.000 Fälle wurden gerichtlich verfolgt.
 Im Jahr 1948 wurden alle „minderbelasteten“ Mitglieder amnestiert.

 Um in der Bevölkerung mehr Bewusstsein für ein demokratisches System zu


schaffen, gab es auch Maßnahmen im Bildungs- und Kulturbereich.
 Mit dem Beginn des Kalten Krieges rückte die „Entnazifizierung“ jedoch in den
Hintergrund.
Entnazifizierung in Deutschland

 In Deutschland wurde ebenso wie in Österreich die NSDAP verboten und


nationalsozialistische Gesetze aufgehoben.
 Die „Spuren“ des Nationalsozialismus im täglichen Leben wurden größtenteils
entfernt, zum Beispiel Straßenschilder.

Je nach Besatzungszone verlief die Entnazifizierung sehr unterschiedlich.


 Sowjetische Zone: viele Personen aus öffentlichen Ämtern entlassen; ehemalige
NationalsozialistInnen sowie politische Gegner der sowjetischen Besatzung wurden inhaftiert.
 US-amerikanischen Besatzungszone: „Hauptschuldige“ inhaftiert, viele andere aus ihren
Positionen entlassen; relativ wenige verurteilt und bestraft, viele amnestiert.
 In der französischen und britischen Besatzungszone: weniger Verfahren zur Entnazifizierung
durchgeführt.

 Die Alliierten wollten auch ein Bewusstsein für ein demokratisches System in der
deutschen Bevölkerung entwickeln
 Das Bildungssystem wurde reformiert.
 Zeitung und Rundfunk wurden unter alliierter Kontrolle neu aufgebaut.
Die Nürnberger Prozesse

 Gleich nach dem Kriegsende wurden führende Nationalsozialisten inhaftiert.

 Im November 1945 begann am internationalen Militärgerichtshof der erste der


Nürnberger Prozesse.
 12 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, 11 davon wurden hingerichtet. Hermann Göring
nahm sich vor der Hinrichtung das Leben.
 Weitere Angeklagte erhielten lange Haftstrafen.

 Bis 1949 fanden weitere zwölf Prozesse gegen führende Nationalsozialisten statt,
insgesamt 142 Menschen wurden zu Haftstrafen oder zum Tode verurteilt.
Wusstest du, dass…

 … auch Soldaten aus Indien und afrikanischen Staaten auf Seiten der Alliierten im
Zweiten Weltkrieg im Einsatz waren?

 … in China im Zweiten Weltkrieg mehr Menschen getötet wurden als in Deutschland,


Italien und Japan zusammen?

 … in der sowjetischen Armee auch viele Frauen gekämpft haben?

 … sich die Menschen in London in den U-Bahn-Tunneln vor Luftangriffen in Schutz


brachten?

 … die Luftangriffe auf das Deutsche Reich am Tag (durch US-amerikanische


Kampfflugzeuge) und in der Nacht (durch britische Kampfflugzeuge) erfolgten?

 … nach dem Krieg Stahlhelme als Siebe und Töpfe genutzt und Eierhandgranaten
als Spielzeug verwendet wurden?

 … viele Menschen aus den Städten auf das Land fuhren, um zum Beispiel
Schmuck gegen Butter, Speck und Kartoffeln einzutauschen?
Diskussionsfragen
 Der Zweite Weltkrieg und dein Heimatort
Der Zweite Weltkrieg hat in vielen österreichischen Städten und Dörfern Spuren
hinterlassen. Beispiele dafür sind Bombenschäden, aber auch Denkmale für
gefallene Soldaten oder Kriegsgefangene.
Diskutiert in eurer Klasse folgende Fragen:
 Was weißt du über die Geschichte deines Heimatortes im Zweiten Weltkrieg?
 Was erinnert in deinem Heimatort an den Zweiten Weltkrieg?
 Wo kannst du dich darüber informieren?

 Quellen und Berichterstattung historischer Themen


Da sich der Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 2019 zum 80. Mal jährt, wird
derzeit in verschiedenen Medien (Film, Radio, Zeitung) darüber berichtet.
 Wo hast du außerhalb der Schule bereits vom Zweiten Weltkrieg gehört bzw. etwas über
den Zweiten Weltkrieg erfahren?
 Welche Vorteile bieten audiovisuelle Quellen wie zum Beispiel Film- oder Radiobeiträge
gegenüber Textquellen? Was sind mögliche Nachteile?
 Wie würde für dich eine gute Mischung aus verschiedenen Quellen aussehen,
um über ein historisches Thema informiert zu werden?

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