So wirst Du chronische Schmerzen los

So wirst Du chronische Schmerzen los

Chronischen Schmerzen:

Hast Du oder jemand der dir sehr wichtig ist mit chorischen Schmerzen zu kämpfen? 

Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen und Migräne, Gelenkschmerzen, Reizdarmsyndrom (IBS), Fibromyalgie – das alles sind nur einige der häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen, von denen schätzungsweise 23 Millionen Erwachsene in Deutschland betroffen sind. 6 Millionen sogar leiden unter so starken chronischen Schmerzen, dass ihr Alltag erheblich eingeschränkt ist. [1]

Wenn Du selber mit chronischen Schmerzen zu kämpfen hast, dann weißt Du, wie belastend es sein kann und bestimmt hast du auch schon alles Erdenkliche ausprobiert und getan, aber die Schmerzen wollen einfach nicht verschwinden. Und bestimmt hast du auch vermeintlich schon alles probiert! 

Genau dann ist dieser Podcast genau für dich und er könnte dein Leben komplett zum positiven verändern! 

In früheren Episoden hatte ich ja schon über unser Gehirn gesprochen: unser Gehirn kreiert, was wir fühlen; und damit auch unseren Schmerz. Und was viele Menschen immer noch nicht wissen oder glauben: Die Ursache des Schmerzes ist meistens nie da, wo wir ihn fühlen.

Aber mal ganz von vorne: 

Vielleicht hast du ja auch schon mal auf eine heiße Herdplatte gefasst. Blitzschnell ziehen wir unsere Hand zurück- und zwar noch bevor das Signal „Finger verbrannt“ in unserem Gehirn ankommt. Das ist auch kein Wunder, denn die Information HEISS und SCHMERZ zweigen direkt, wenn sie im Rückenmark angekommen sind über einen so genannten Reflexbogen in die Muskulatur der beteiligten Gliedmaßen ab. Daher zuckt die verbrannte Hand unwillkürlich zurück und zwar bevor wir den Schmerz bewusst wahrgenommen haben.

Genau dieser Schutzreflex ist das beste Beispiel dafür um zu verdeutlichen, dass Schmerz eine lebenswichtige Empfindung ist. 

Schmerz schützt unseren Körper vor schädlichen Einflüssen: egal ob es nun Stöße, Schnitte, Schläge, Hitze, Kälte oder andere chemischen Reize sind.

Schmerz hilft uns auch die Info „Achtung gefährlich“ im Gehirn zu verankern, um uns für die Zukunft vor solchen Handlungen und zu schützen. 

Damit unser Körper schnell differenzieren kann, ob es sich um einen schmerzhaften oder einen ungefährlichen sensomotorischen Reiz handelt sind spezielle Rezeptporen verantwortlich. Mann denn diese Rezeptoren Schmerzrezeptoren. Das sind Neuronen mit Ausläufern, freien Nervenendigungen, die sie in das jeweilige Gewebe, etwa die Haut ausstrecken. Dort nehmen sie mechanische, thermische oder chemische Signale aus der Umgebung, einem so genannten rezeptiven Feld auf- vorausgesetzt, diese überschreiten einen gewissen Schwellenwert. 

Fast unser gesamtes Körpergewebe ist mit Schmerzrezeptoren ausgestattet. Lediglich unser

Hirngewebe sowie das Gewebe, das für die speziellen Aufgaben der Leber verantwortlich ist (Leberparenchym)

Lange Rede kurzer Sinn: All das bedeutet, dass der Schmerz meistens nie daherkommt, wo wir ihn fühlen! Er kommt immer von unserem Gehirn. Es möchte uns damals signalisieren, dass wir irgendwo in unserem Körper aufmerksamer sein müssen!

Was viele Menschen nicht wissen, ist dass unsere Emotionen und Stress genau die gleichen Sensoren in unserem Gehirn aktvieren, wie eben Verletzungen!

Chronische Schmerzen stammen meistens nicht von einem strukturellen Problem; es sei denn es liegt eine akute Verletzung vor, ein Tumor oder Infektionen. 

Aber wie kommt es dann zu einem Schmerz: Unser Gehirn hat sich an vorherigen Schmerz erinnert und unser Gehirn mag es halt auch so bequem wie wir selber: es merkt sich den Weg, der auch das letzte Mal funktioniert hat. Somit fühlst du den Schmerz meistens da, wo er auch das letzte Mal war. 

Wichtig zu verstehen ist, dass eben nicht alles nur in deinem Kopf ist, so wie es dir viele Ärzte einreden wollen: der Schmerz ist real! Aber und nun kommt die wichtige Nachricht: du kannst wirklich etwas gegen dieses Schmerzen unternehmen. Und was du selber effektiv tun kannst, das erkläre ich Dir jetzt. 

Heute tauchen wir tief in das Thema chronische Schmerzen ein, es ist ein wichtiges Thema, da es so unfassbar viele Menschen betrifft, und es werden immer mehr. Und viele Patienten werden von ihrem Arzt nicht ernst genommen; einfach, weil Ärzte keinen strukturellen Schaden, Verletzungen, Infekt oder Erkrankung finden. 

Ich weiß, wie viele Menschen unter permanenten Schmerzen leiden. Jeden Tag erreichen mich über tausende von Nachrichten, wo Menschen mir von ihren Schmerzen berichten, die einfach nicht weg gehen wollen, egal, was die Menschen auch alles versucht haben. 

Ich hoffe, diese Episode wird vielen Menschen helfen diese Epidemie von chronischen Schmerzen aufzuhalten!

Wir haben ja schon gelernt, dass Schmerz uns beschützt und das Schmerz von unserem Gehirn kommt. Schmerz ist eine Emotion. 

Viele Menschen glauben automatisch, dass etwas im Körper kaputt ist, wenn Schmerzen auftreten. Die Wirklichkeit schaut aber ganz anders aus: meistens liegt eben kein struktureller Schaden vor: Und das ist eine richtig gute Nachricht!

Wir Menschen müssen immer wieder daran erinnert werden, wenn wir etwas machen, das nicht gut für uns ist. So auch mit unserem eigenen Leben. Wirklich viele Menschen haben verlernt zu zuhören und zwar nicht nur anderen Menschen, sondern auch sich selber. Die meisten Menschen haben mehr denn je ein schwarz-weiß denken: graustufen gibt es nicht. Etwas ist richtig oder falsch. Etwas ist gut oder schlecht. Böse oder gut. Die Hintergründe werden meistens nicht mehr hinterfragt und das ist ein Riesen Problem. In dem Zusammenleben innerhalb unserer Gesellschaft, als auch mit unserer Gesundheit und dem Thema Schmerz. 

Broken Heart Syndrom: Schmerz entsteht nicht da, wo wir es spüren:

Wir Menschen lernen nur, wenn es richtig weh tut. Vielleicht brauchen wir daher auch den Schmerz. 

Bei einem akuten Schmerz, wie bei einer Verletzung hören wir sofort auf. Wir haben plötzlich auftretende Schmerzen und setzen uns hin – wir halten inne. Unsere innere Stimme signalisiert uns: höre sofort mit der Bewegung auf! 

Oder auch bei dem Verlust eines geliebten Menschen schmerzt unser Herz so stark, dass es dem Gefühl eines Herzinfarkts ähnelt. Experten sprechen hier von dem so genannten Broken Heart Syndrom (Stress Kardiomyopathie)

Kardiologen verstehen diese Bezeichnung sogar sehr wörtlich, denn es ist mittlerweile bekannt, dass Trauer und Kummer unserem Herzen schaden kann. 

Vielleicht ist das sogar das beste Beispiel, was ich Dir heute geben kann, das Schmerz nicht da entsteht, wo wir ihn fühlen. 

Die Beschwerden der Erkrankung des so genannten Broken Heart Syndrom ähneln denen eines Herzinfarktes. Das Herz krampft sich zusammen, die Brust schmerzt und fühlt sich eng an. Ursache ist aber keine verschlossene Ader, sondern eine stressbedingte Verengung der Herzkranzgefäße. Dies bremst die Durchblutung des Herzmuskels, ist aber nicht so folgenschwer. In der Regel erholt sich das Herz innerhalb weniger Tage oder Wochen von der Beschwere. Ich habe es selbst schon erlebt. Als mein heißgeliebter Großvater gestorben ist, doch dazu später mehr.

Auch bei einer plötzlichen existenzielle Notlage, wie sie vielen Selbständigen in der Corona Pandemie erlebt haben, oder bei einer Diagnose einer Krebserkrankung, ein heftiger Streit oder auch Mobbing- es gibt super viele Ursachen. 

Wenn wir Schmerz wirklich ad acta legen wollen ist es wichtig, dass wir verstehen, wie unser Gehirn funktioniert. 

Wir unterscheiden bei dem Thema Schmerz zwischen chronischen und akutem Schmerz. Da wir in der Episode 58 bereits en Detail erklärt habe. Höre dir diese Episode gerne an, wenn du es noch nicht getan hast. 

Ursachen von chronischen Schmerzen

Nehmen wir als Beispiel chronische Kopfschmerzen: du hast dir hier nicht zuvor den Kopf gestoßen, so dass das Resultat ein fürchterlicher Schmerz ist. Aber warum kommt es dann bei so vielen Menschen unter chronischen Kopfschmerzen leiden; in Deutschland sogar 70%[2].

Ich glaube das ganz große Problem – und das erlebe ich in der Arbeit mit meinen Kund:innen immer wieder: wir werden nicht gehört. Nicht einmal wir selber hören auf unsere Signale. 

Auch die Ärzte haben keine Zeit und auch keine Ressourcen, um ihren Patient:innen zuzuhören. Wenn Patienten zum Arzt gehen schaut der Arzt nach dem Körper der Patienten: er oder sie suchen nach Störungen: Infekten, Tumoren, strukturellen Schäden. Aber die Zeit, die ein Arzt pro Patient zur Verfügung hat, weil eben auch so viele Menschen so oft zum Arzt gehen. Deutschland ist spitzen Reiter bei Arztbesuchen. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen für unser Gesundheitssystem.

Damit haben Ärzte einfach gar nicht die Möglichkeit sich Zeit für ihre Patient:innen zu nehmen, selbst wenn sie vielleicht gerne wollen würden. 

Wie entsteht Schmerz:

Daher versuche ich es Dir heute zu erklären, wie Schmerz entsteht und was Schmerz ist.

Wir selber schaffen uns einen Schmerzkreislauf. Dieser wird aktiviert durch Stress, Emotionen und auch Lebenserfahrungen. Und auch unsere Angst vor Schmerzen kann automatisch zu noch mehr Schmerzen führen. 

Hast Du vielleicht chronische Schmerzen und hast bereits versucht ärztliche Hilfe zu bekommen?

Nehmen wir als Beispiel Claudia: eine Frau in den 40er. Seit 1 Jahr geschieden; vollberufstätig und eben alleinerziehend, zumindest bis auf jedes zweite Wochenende, wo die Kids mal bei ihrem Vater zu Besuch sind. Der Rest bleibt an ihr hängen: Erziehung, Schule, Hausaufgaben, das jonglieren, wenn die Kids krank sind und sie wieder eine Lösung finden muss, weil sie ja auch dringend ins Büro muss. 

Claudia plagen immer wieder heftige Rückenschmerzen. Der Arzt konnte ihr aber trotz zahlreicher Untersuchungen und Schmerzmedikamente nicht helfen. 

Aber wie kann das sein?

Claudia traut sich auch gar nicht mehr zum Arzt. Sie hat Angst, dass er sie gar nicht mehr ernst nimmt und sie fühlt sich auch nicht gehört und verstanden. 

Und ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich genau diese Erfahrungen in meinen online live Coachings schon berichtet bekommen haben. Und wenn es Dir auch so geht: du bist damit nicht alleine und du bist auch nicht verrückt, oder bildest Dir das ein!

Der Schmerz ist real und keine psychische Einbildung: 

Der Schmerz den chronische Schmerzpatienten erleben der ist echt! Den bildet sich niemand ein. 

Dieser Schmerz ist in unserem Gehirn. Und auch wenn die Ärzte bisher nichts gefunden haben, heißt das nicht, dass dein Schmerz nicht real ist!

Die einzige Therapie, die Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen helfen kann beginnt mit zuhören. Der Arzt oder Therapeut muss den Patienten zuhören und ihn verstehen. Und genau hier liegt das Problem: die wenigsten gehen zu einem Therapeuten; weil sie kein Geld in die Hand nehmen wollen, um endlich ohne Schmerzen leben zu können; und Ärzten fehlt einfach die Zeit und sie werden dafür auch nicht bezahlt. So hart wie das klingt. Aber unser Gesundheitssystem ist schon lange nicht mehr gesund. Davor warne ich ja schon seit mehreren Jahren. Aber niemand hört mir zu. 

ABER: keine Zeit, um den Kopf in den Sand zu stecken, denn es gibt Hoffnung für alle chronischen Schmerzpatienten!

Die gute Nachricht ist, dass bei den meisten chronischen Schmerzpatienten strukturell alles in Ordnung ist. Natürlich muss immer durch einen Arzt genau das als aller erstes abgeklärt werden. Das steht außer Frage. Alle wichtigen Untersuchungen müssen durchgeführt werden. 

WELCHE WICHTIGE ROLLE EMOTIONEN SPIELEN

Viele Neurowissenschaftler haben sich bereits mit diesem Thema bereits auseinandergesetzt. 

Unser Gehirn kreiert was wir erleben. Das beste Beispiel: Wir sehen nicht mit unseren Augen: Licht fällt in unsere Augen; diese Lichtimpulse müssen umgewandelt werden in unserem visuellen Kortex, und daraus erscheinen die Bilder, die wir sehen. Unser Gehirn kreiert, was wir sehen.

Und genauso kreiert auch unser Gehirn, was wir hören. Unser Gehirn ist der General!

Unser Gehirn entscheidet, wo es uns die Erfahrung des Schmerzes gibt und wo nicht!

Und es macht es, weil es uns beschützen soll: ähnlich einem Feueralarm in öffentlichen Gebäuden.

Emotionen uns Stress verursachen Schmerzen:

Was viele Menschen nicht wissen: Emotionen und Stress lösen genau denselben Schmerz aus, wie eine akute Verletzung! 

Stress in unserem Leben kann echten Schmerz auslösen; auch wenn das viele Menschen immer noch nicht glauben und immer nach strukturellen Schäden suchen.

Und ich setze noch einen drauf: Viele chronische Schmerzen könnten ohne Medikamente geheilt werden. Wir müssten uns nur viel mehr Zeit nehmen: und zwar vor allem der Patient selber. Gerade wenn wir unter chronischen Schmerzen leiden, wo Ärzte nach zahlreichen Untersuchungen keine Ursache gefunden haben dürfen sich nicht nur auf die Hilfe von außen verlassen, sondern müssen selber aktiv werden. 

Wenn wir eine Verletzung erleiden, zum Beispiel weil wir uns den Knöchel verstauchen so ist dieser bereits nach sehr kurzer Zeit geschwollen, blau und auch schmerzhaft. Bei akuten Verletzungen, wo man auch etwas sehen kann reagiert das Umfeld sehr verständnisvoll und auch empathisch. Schließlich kann unser Umfeld ja sehen, dass etwas nicht stimmt. 

Bei emotionalem Schmerz schaut das ganz anders aus: 

Die Menschen können es nicht sehen und schon schwindet die Akzeptanz und das Verständnis. Und nicht selten werden Menschen in der heutigen Gesellschaft abwertend behandelt, wenn es eben nicht offensichtlich ist, worunter diese Menschen leiden. Um es auf den Punkt zu bringen: Menschen, die still leiden, ohne dass die Gesellschaft sichtbare Symptome erkennen kann werden schnell als Spinner abgestempelt. Traurig, aber leider wahr. 

Wir müssen endlich verstehen und akzeptieren, dass jeder Schmerz real ist. Und dieses Verständnis dürfen wir nicht nur einfordern, wenn wir selber betroffen sind! Und diese Akzeptanz und Empathie würde uns in so mancher Lebenslage sehr gut tun; nicht nur bezogen auf unsere Gesundheit. 

Kieferschmerzen, Herz und Lungen Krankheiten, Schmerzen rund um unser Becken, Rücken- und Nackenschmerzen, Fibromyalgie und auch Gastroenteritis, also Erkrankungen im Magen Darm Trakt: all das und noch viel mehr können chronische Schmerzen sein.

Und gerade Rücken und Nackenschmerzen Patienten haben super oft keinen strukturellen Schaden. Wir brauchen einfach viel mehr Aufklärung.

Depression, Essstörungen, Long Covid und Erschöpfung

Unser Gehirn kann super viele nicht so tolle Dinge produzieren: 

  • Erschöpfung
  • Essstörungen
  • Long Covid
  • Depression
  • Angst
  • Dass wir überwältigt sind. 

Wir empfinden diese Schmerzen, weil wir alle Menschen sind. Wir reagieren auf den Stress, der in unserem Leben passiert. Und auch wenn wir es manchmal anzweifeln: wir alle haben Gehirne; und jedes einzelne funktioniert wirklich gut. 

Unser Gehirn ist so wichtig in unserem Leben; es sorgt für Vitalität und mentale Gesundheit. Dennoch schenken so wenig Menschen diesem wichtigen Tatbestand Bedeutung. Glücklicherweise rückt es immer mehr in den Fokus: gerade auch weil Demenz Erkrankungen in den letzten Jahren stark zugenommen haben und es auch mittlerweile wirklich interessante Studien gibt. Meiner Meinung nach aber immer noch viel zu wenig. Wie heißt es schon so schön im alten Sprichwort: Das Wesentliche ist für unser Auge unsichtbar. 

Erinnerst du Dich an die Podcast Episode 19: in dieser Episode ging es um das Thema Bandscheibenvorfall. Wenn Du diese Diagnose von einem Arzt erhalten hast höre dir bitte unbedingt diese Episode an!

Fakt ist auf jeden Fall: 20 Prozent aller Menschen unter 40 Jahren haben einen Bandscheibenvorfall ohne irgendwelche Probleme. In der Altersstufe ab 40 Jahren sind es sogar 27 Prozent. Nicht wenige Menschen haben Rückenschmerzen und einen Bandscheibenvorfall. Und jetzt kommt es: Der Bandscheibenvorfall ist aber gar nicht die Ursache der Rückenschmerzen. Neueren Studien zufolge

  • hat fast jeder 40jähriger Einrisse in mindestens einem Bandscheibenfaserring.
  • zeigen Kernspintomografien (MRT) bei jedem Zweiten eine Bandscheibenvorwölbung oder einen Bandscheibenvorfall

Vielleicht bist du ja auch bereits mit Rückenschmerzen zu einem Arzt gegangen, der Dir die Diagnose: Bandscheibenvorfall L4/ L5, oder L5/ S1 mitgeteilt haben. Meiner Meinung nach ist das gefährlich! Nochmals die Erinnerung, dass wir hierzu bereits zwei Episode veröffentlicht haben (19 /153)- Hör Dir diese an!

Die meisten Menschen brauchen auch keine Operation und auch keine Medikamente. Warum? Die meisten Operationen erfolgen ausschließlich wegen des MRTs; egal ob hinsichtlich Gelenkersatz oder Bandscheibenvorfall.  

So zeigt eine Langzeitstudie, dass 80 Prozent der Menschen, die einen Gelenkersatz bekommen sollten und nach einer Zweitmeinung in einem spezialisierten Zentrum gefragt haben nicht operiert werden. 80 Prozent! Und bei Menschen, denen eine Rücken-OP empfohlen wurde, sind es sogar 92 Prozent.[3]

Die Diagnose macht uns Angst. Und genau das ist das Problem: denn in unserem Gehirn passiert folgendes: wir bekommen Angst. Schließlich hat der Arzt dir einen Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Ab jetzt musst du aufpassen. Schließlich bist du ab jetzt ein fragiles Wesen: Jedes Mal, wenn du nun Rückenschmerzen hast wird es schlimmer: du bekommst mehr Angst, sorgst dich mehr, bist frustriert. Das ist ein echtes Problem.

Und das schlimmste: es stimmt einfach nicht. Du musst keine Angst haben. Aber genau dafür ist es wichtig, dass wir unser Gehirn verstehen. 

Vielleicht haben wir uns verhoben oder wir verletzen uns irgendwie anders. Unserem Gehirn reicht es: es möchte uns beschützen und teilt uns mittels Schmerz mit, dass wir sofort mit dem aufhören sollen, was wir just in dem Moment machen. Der Schmerz ist also einen Nachricht an uns selber! Schmerz ist Teil der Sprache unserer Gehirns mittels dessen er mit uns kommuniziert!

So zwingen uns Rückenschmerzen zur Ruhe! Der Körper möchte einfach keinen Stress mehr. Wenn genau dieser Schmerz von einer Verletzung herrühren würde, dann würde er nach einer Zeit wieder verschwinden und alles wäre wieder in Ordnung. Dennoch merkt sich unser Gehirn: oh ha: bei dem letzten Mal, wo wir uns verhoben haben da kam dieser Schmerz. Wir haben Angst, dass dieser Schmerz wieder kommt. Das der Schmerz wegen eben dieser falschen Bewegung aufgetreten ist. Diese Bewegung müssen wir also vermeiden. Und genau diese Angst kann diesen Schmerz immer wieder hervorrufen!

Wenn Du zu lange stehst oder zu viel sitzt schmerzt dein Rücken? Dieser Schmerz kommt nicht von deiner Wirbelsäule: er kommt von deinem Gehirn. Es will Dich schützen. Es reicht deinem Gehirn und es weiß, dass du auf Schmerz reagierst. 

Und so wird Schmerz chronisch: unser neuronaler Schaltkreis wurde aktiviert und mit der Zeit verstärkt er sich. 

Ich würde mir so wünschen, dass die Menschen endlich verstehen, dass niemand von uns ein fragiles Wesen ist. Und das selbe gilt auch für unsere Wirbelsäule. Das müssen wir endlich verstehen. Und nur weil uns ein MRT sagt wir haben einen Bandscheibenvorfall heißt das nicht, dass das eben dieser Bandscheibenvorfall die Ursache unserer Schmerzen ist.

So einfach ist es leider nicht. 

Kommen wir zurück zu meinem Großvater: An dem Tag als ich erfahren habe, dass mein heißgeliebter Großvater gestorben ist habe ich so krasse und unendlich starke Rückenschmerzen im Bereich L4/L5 bekommen, dass ich drei volle Tage lang mich nicht aufrichten konnte. In dem Moment, als mich die Nachricht erreichte, dass ich meinen Großvater nie wieder in die Arme nehmen kann, dass ich nie wieder mit ihm reden und seinen Rat einholen kann, in dem Moment bin ich innerlich zusammengebrochen. Schmerz durchschoss meinen Körper und setzte sich fest. Meine Trauer und meine Angst, vor einem Leben ohne ihn war einfach zu groß.

Erst auf der Beerdigung, als ich verstanden habe, dass die Verbindung zwischen uns beiden nie abbrechen wird; dass er endlich das hat, worauf er 15 Jahre lang warten musste, nämlich endlich wieder bei meiner Großmutter zu sein; erst da ließen meine starken Rückenschmerzen nach. Ich habe meinen Egoismus, dass ich ihn so vermissen werden hinten an gestellt und habe mich für meinen Großvater gefreut, dass er endlich das bekommt, was er sich 15 Jahre lang gewünscht hat: wieder mit meiner Oma vereint zu sein.

Da waren all meine Schmerzen weg. Und das kannst du mir nun glauben, oder eben nicht. 

Emotionen spielen eine so wichtige und mächtige Rolle, wenn es um das Thema Schmerz geht. 

Verständnis! Mitgefühl. Zuhören. Nur so können wir die Nachrichten unseres Gehirns endlich verstehen lernen. 

Doch – auch wenn ich mich hier wiederhole: wir alle verlernen diese wichtigen Eigenschaften. Und das schadet uns allen. Nicht nur unserer Welt. 

Oft sind Schmerzen ein Geschenk: es ist ein Zeichen, dass wir was etwas verändern müssen. 

Vielleicht in unserer Beziehung oder in unserem Beruf: Vielleicht hast Du Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenschmerzen. Du kannst dir aber einfach nicht erklären warum du diese Schmerzen hast. 

Was du nun machen musst: dir Zeit nehmen genau diese Schmerzen zu verstehen. 

Chronischer Schmerz ist ein Warnsignal und zugleich auch ein Lösungsansatz: unser Gehirn macht uns mittels Schmerzes aufmerksam auf ein Problem, das wir haben. Es möchte uns beschützen. Es macht sich Sorgen um uns. 

In diesem Moment läuft etwas so richtig falsch in unserem Körper. Dein Gehirn versucht dir die Nachricht mitzuteilen, dass du sofort aufhören sollst, so weiterzumachen, wie du gerade lebst. 

Frage dich doch einmal: wann hattest du diesen Schmerz in diesem Körperteil zum ersten Mal:

Ich möchte es euch an meinem eigenen Beispiel erklären:

Ich war ja Leistungssportler im Bereich schwimmen. Ich hatte morgens um 05.15 Krafttraining am Olympiastützpunkt. ich war super müde und war an diesem Tag auch wirklich wenig motiviert. Wir hatten eine Station in unserem Kraftzirkel, wo drei Holzschulbänke übereinandergestapelt waren und wir hatten eine Langhantel hinten auf dem Rücken liegen und mussten immer auf diese drei Bänke hoch und wieder runter. Meine Langhantel war sehr schwer und ich war etwas zu unkonzentriert und bin bei einer Wiederholung abgerutscht und mit der schweren Langhantelstange rücklings auf den Boden geknallt. Ich erlitt einen Wirbelbruch.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie schmerzhaft das war. Und wie viel Angst ich hatte, dass ich nicht mehr ganz gesund werde. 

Immer wieder, wenn ich in meinem Leben starkem Stress ausgesetzt bin, sehr traurig bin oder ich Angst habe verspüre ich Schmerzen im unteren Rücken. Dabei ist alles in Ordnung. Mein Gehirn weiß aber, dass ich auf eben genau diesen Schmerz reagiere und innehalte und das ist alles, was mein Gehirn für mich möchte: das ich innehalte und etwas verändere. 

Wir brauche alle mehr Mitgefühl – für unsere Mitmenschen, aber auch für uns selbst! Was machen wir gerade durch? Haben wir vielleicht gerade zu viel Druck, zu viele Probleme oder auch zu viel Angst vor irgendwas?

Meine Rückenschmerzen – ausgelöst durch den Tod meines Großvaters waren eine Reaktion auf zu viele negative Emotionen: Stress, Trauer und Angst. Nicht, weil meine Wirbelsäule kaputt oder gar fragil war. 

Und genau das erleben so viele Menschen mit chronischen Schmerzen. 

Hinterfrage mal dein eigenes Leben. Wenn du zum Beispiel chronische Nackenschmerzen hast. Das liegt nicht nur am Schreibtisch Job: gerade, wenn der Arzt keinen strukturellen Schaden feststellen konnte. Du musst hinterfragen; war da mal was in der Vergangenheit? Was ist Dir gerade zu viel? Wovor hast Du Angst, was nervt dich und dann geht es darum deinen Alltag zu verändern. 

Und ob du es nun glaubst oder nicht: dann können Schmerzen verschwinden.

Schmerz ist ein Zeichen dafür, dass das was in deinem Leben gerade passiert nicht gut für dich ist. Verletzungen heilen natürlich; aber unser Gehirn merkt sich wirklich alles. Unser neuronaler Kreislauf ist aktiviert. Unser Gehirn merkt sich ebenso wie wir im Straßenverkehr die schnellsten Wege, sein Ziel zu erreichen. Wenn ich also zu viel Stress habe kann es sehr wohl sein, dass es nicht meine Matratze ist, die schuld an morgendlichen Rückenschmerzen ist, sondern eben der zu viel gewordene Stress. Mein Gehirn weiß, dass der Rücken der schnellste Weg ist, dass ich aufmerksam werde und so kann es sein, dass ich morgens in sehr stressigen Zeiten etwas brauche, bis ich mich aufrichten kann. Das hat nichts mit einem zu schwachen oder fragilen Körper zu tun; sondern meinem Gehirn ist alles zu viel.

Oder kennst du vielleicht das Phänomen, dass im Urlaub alles bestens in Ordnung ist mit deinem Körper: keine Anzeichen von Schmerzen oder Verspannungen. Aber sobald der Urlaub vorbei ist und du wieder ins Büro oder zurück in den Job musst sind sie wieder da: Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen….

Stress, Negativität und Angst beeinträchtigt unser Gehirn. Unser Gehirn hat die Macht über unsere Muskeln, über unsere Empfindungen und auch Emotionen. 

Viele Menschen schreiben mir immer, dass ich zu viel arbeite. Ich arbeite 12 Stunden am Tag, 6,5 Tage die Woche. Wie fast jeder selbständige habe ich vielleicht drei oder vier Tage Urlaub im Jahre. Mehr ist einfach nicht drin. Ich bekomme Nachrichten, dass ich auf mich aufpassen solle, dass es nicht gut sei für meine Gesundheit und ich besser auf mich achten solle. 

Viele vergessen, dass ich ein Athlet war. Athleten sind oft erschöpft, müde und K.O Wir trainieren hart und viel. So hatte ich zum Beispiel 12-14x die Woche Training. 

Eines haben erfolgreiche Athleten gemeinsam: wir geben nicht auf. Niemals. Wir reden mit uns. Ich bin K.O, aber ich kann damit umgehen. Das sind die Messages die ich an mich selber aussende und das ist auch das was ich in der Arbeit mit Spitzensportlern mache, die ich betreuen darf. 

Für mich ist es super wichtig, dass ich mich nicht eingrenze. Ich möchte mich nicht beschränken lassen, wie ich lebe, wen ich liebe, was ich spüre oder was ich denke.

Ich persönlich möchte mein Gehirn verstehen. Ich möchte zuhören, verstehen und immer neues lernen. Das wünsche ich mir für mich und mein Leben. 

Es ist eine Lebenseinstellung. 

Jeder sollte sein eigenes Leben überdenken!

Es ist viel Arbeit, die jeder von uns selber aktiv und alleine machen muss. Es ist eine Arbeit, die niemand für Dich übernehmen kann. Aber diese Arbeit lohnt sich!

Chronische Schmerzen haben gerade seit der Pandemie stark zugenommen, genauso wie Angstzustände und Depressionen. Hinzu kommen all die schlechten Nachrichten auf dieser Welt. Kriege nehmen zu; Gewalt ist allgegenwärtig. Menschen hintergehen sich und lästern übereinander, die sozialen Medien häufen sich vor gemeinen Kommentaren und Beleidigungen. Nachrichten werden verstärkt durch negative Smileys.

Das Leben wird immer teurer und die Zukunftsangst wächst bei vielen Menschen. 

Unser Gehirn kreiert, was wir erwarten. Wenn wir eine negative Einstellung zu allem haben, dann erfahren wir auch nur Negativität. Daher ja auch der Hinweis in der Episode 150 über unser Gehirn, dass du es tunlichst unterlassen solltest negative Smileys zu versenden. 

Und ganz zum Schluss möchte ich noch mal speziell auf Nackenschmerzen eingehen. Natürlich stimmt es, dass Körperhaltung wichtig ist. Aber dass wir viel auf unser Handy schauen oder stundenlang am Computer sitzen- das ist nicht der einzige Grund, warum wir Nackenschmerzen haben. Da passiert noch was anderes in unserem Leben. Stress, Angst, Ärger und Probleme. Das verursacht chronische Nackenschmerzen. Was ist da los in deinem Leben?

Erlaube mir am Ende ein paar sehr persönliche Worte:

In unserem Leben ist es wichtig, wie wir andere Menschen behandeln. 

Es ist wichtig, wie wir in unserer Beziehung, in unserem Beruf und in unserem Alltag behandelt werden. Denn all das hat Auswirkungen auf unser Gehirn und unser Gehirn bestimmt, wie es uns geht. 

Wenn müssen wieder mehr Liebe und Verständnis in unser Leben bringen:

Sei es in unserer Beziehung

Unserer Familie

Mit den Kollegen

Aber auch mit unseren Mitmenschen. 

Denn genau das ist es, was Leid verursacht auf dieser Welt. 

Die wichtigste Therapie bei chronischen Schmerzen ist zuhören und Empathie. Vielen Menschen möchten gehört und verstanden werden. Denn es scheint niemand da zu sein, der zuhört und sie versteht. Und das endet leider oft in Wut, Trauer, Ärger und eben Schmerz. 

Unterschätze niemals die Power und die Macht unseres Gehirns. Niemals. Und vergiss niemals das wichtige Sprichwort: das Wesentliche ist für unser Auge unsichtbar. 

Wir alle brauchen mehr Empathie in unserem Leben; mehr Verständnis für das Fremde und weniger Angst. Wir brauchen wieder positive Nachrichten. Daran müssen wir alle arbeiten. Jeder einzelne von uns. 

Ich glaube unser Ziel sollte sein, dass wir uns alle besser fühlen. Das unsere Welt wieder heilen kann und wieder ein besserer und vor allem gesündere und sicherer Ort wird für alle von uns. 

Mit dieser wichtigen Message endet heute diese wirklich wichtige Episode, die du bitte mit Menschen teilst, die dir lieb und wichtig sind und vielleicht unter chronischen Schmerzen leiden.

Deine Mimi Lawrence


[1]https://www.ncbi.nlm.nih.gov

[2] https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/kopfschmerzen-und-migraene/kopfschmerzen-so-haeufig-ist-die-volkskrankheit-2016918?tkcm=aaus

[3] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Zweitmeinung-Unnoetige-OP-an-Ruecken-und-Gelenken-verhindern,zweitmeinung104.html

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