Was ist die Bestleistungsgarantie?
Bestleistungsgarantie bedeutet, dass Deine Haftpflichtversicherung auch höhere Kosten für Schäden und Reparaturen übernimmt, wenn Du nachweisen kannst, dass eine andere Versicherung in diesem Fall zu den gegebenen Konditionen zahlt. Die Bedingungen des anderen Versicherers gelten dann auch für Deinen Vertrag.
Hast Du etwa einen Mietwagen falsch betankt und soll die Reparatur mehr kosten als Deine Versicherung übernehmen will, zahlt sie bei Bestleistungsgarantie trotzdem, wenn andere Versicherer diesen Aufschlag übernehmen. Wichtig wird die Klausel bei Summen, die in die Millionen gehen: Wenn Du zum Beispiel ein Feuer verursacht hast.
Was ist die GDV-Leistungsgarantie?
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) empfiehlt eine Reihe von Musterbedingungen für Haftpflichtversicherungen. Bieten Versicherer eine Leistungsgarantie an, entsprechen ihre Versicherungsbedingungen den GDV-Empfehlungen und weichen nur zum Vorteil des Versicherungsnehmers von diesen ab.
Was bedeutet Deckung bei Forderungsausfall?
Sichert Deine Haftpflichtversicherung Deckung im Forderungsausfall zu, springt sie für die Versicherung Deines Unfallgegners bzw. des Unfallverursachers ein. Das kann wichtig werden, wenn Du selbst einen Schaden erleidest und der Unfall- beziehungsweiser Schadensverursacher weder eine Haftpflichtversicherung hat noch aus eigener Tasche für den Schaden bezahlen kann.
Beachte aber: Bei einigen Tarifen ist die Versicherungssumme begrenzt. Andere Versicherer zahlen nur, wenn Du ein gerichtliches Urteil erwirkt hast. Du musst also erst klagen, damit deine Haftpflichtversicherung für den Schaden aufkommt. Ein solches gerichtliches Verfahren kann teuer werden und sich über Jahre ziehen.
Was bedeutet Schutz für deliktunfähige Personen?
Ist dieser Leistungsbaustein in Deinem Haftpflicht-Tarif erfüllt, kommt Deine Versicherung auch für Schäden auf, die nicht Du selbst verursacht hast, sondern sogenannte Dir Schutzbefohlene. Häufig sind das Kinder, es kann sich aber auch um erwachsene Personen handeln, die unter deiner Vormundschaft stehen. Die genauen Informationen findest Du jeweils in den Tarifbedingungen des jeweiligen Versicherers.
Was bedeutet Abdeckung von Regressansprüchen?
In einigen Fällen kann ein Versicherer von Dir einen Regress (eine Rückzahlung/Entschädigung) für geleistete Zahlungen fordern. Beispiel: Dein Nachbar rutscht in Deiner vereisten Einfahrt aus und verletzt sich schwer. Seine Krankenversicherung kann dann die Kosten für seine Behandlung von Dir zurückfordern, also in Regress nehmen. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten, wenn der Baustein Regress bei Sozialversicherungsträgern Bestandteil Deines Tarifs ist.
Sind Regressansprüche in Deinem Haftpflichttarif mitversichert, gilt das auch, wenn der Geschädigte und Du gemeinsam haftpflichtversichert seid. Verletzt sich also etwa Dein Partner durch Dein Verschulden, zahlt auch die gemeinsame Versicherung die Regressforderungen der Krankenversicherung.
Was sind Allmählichkeitsschäden?
Allmählichkeitsschäden sind Schäden, die nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg entstehen. Ein Beispiel hierfür wäre eine undichte Wasserleitung, die Du nicht direkt bemerkst. Beschädigt das austretende Wasser nach einer Weile etwa den Fußboden oder die Wände in Deiner Mietwohnung, handelt es sich um einen Allmählichkeitsschaden. Als solcher gilt auch ein Folgeschaden aus einem direkt entdeckten Schaden – in unserem Beispiel etwa Schimmel, der Monate nach einem Wasserschaden durch Feuchtigkeit in den Wänden auftritt.
Was sind Schäden an Mietsachen?
Dieser Leistungsbaustein ist dann wichtig, wenn Du Mieter bist. Als solcher haftest Du auch über die mit Deinem Vermieter vereinbarte Kaution hinaus für Schäden, die Du an der Immobilie verursachst. Mietsachschäden sind Schäden an gemieteten Sachen oder Vermögensschäden, die sich später daraus ergeben. Die private Haftpflichtversicherung zahlt ausschließlich, wenn Du die Räume privat mietest. Neben Deiner Wohnung kann das auch der Probenraum für Deine Band sein, ein Geschäftsraum zählt jedoch nicht dazu. Nicht von der Haftpflichtversicherung übernommen werden auch etwa Schäden, die durch eine normale Abnutzung während der Mietdauer entstehen.
Auch der Verlust von Wohnungsschlüsseln ist nicht automatisch mitversichert und fällt in einen anderen Leistungsbereich.
Wie lassen sich Schlüssel versichern?
Die Schließanlage eines Mehrfamilienhauses oder eines Bürogebäudes auszutauschen, kann richtig teuer werden. Besonders, wenn es sich um Zentralschlüssel handelt. Viele Haftpflichtversicherer bieten hierfür aber einen Schutz an. Hierbei unterscheiden sie oft zwischen der Art des Schlüssels. Fremde private Schlüssel können etwa die Wohnungsschlüssel von Freunden sein. Bei beruflichen Schlüsseln geht es um Schlüssel etwa zum Bürogebäude Deines Arbeitgebers oder zur Tiefgarage, in der Dein Dienstwagen parkt. Schlüssel zur Mietwohnung oder Mietshaus sind dann etwa Dein Haus-, Wohnungs- und Kellerschlüssel. Nicht alle Versicherer versichern alle Arten von gleichzeitig Schlüsseln mit.
Was ist die Computerklausel?
Klickst Du etwa auf den Anhang einer Mail und lädst ein Computervirus herunter, kann das nicht nur den betroffenen Rechner, sondern ganze IT-Systeme lahmlegen. Gegen solche Schäden und Folgeschäden sichert Dich Deine Haftpflichtversicherung ab, wenn eine Computerklausel im Tarif enthalten ist.
Ist eine Haftpflichtversicherung steuerlich absetzbar?
In Deiner Steuererklärung kannst Du Ausgaben für Versicherungen im Rahmen der sogenannten Vorsorgeaufwendung absetzen. So auch für die private Haftpflichtversicherung. Aber Vorsicht: Die Gesamtsumme aller Versicherungen, die Du in der Steuererklärung einträgst, darf den Maximalbetrag von 1900 Euro nicht überschreiten. Da auch die Kranken- oder Pflegeversicherung als Vorsorgeaufwendung gilt, ist der Maximalbetrag sehr oft bereits erreicht. Angeben solltest Du die Aufwendungen dennoch, nur für den Fall, dass sich die Steuerregeln einmal (rückwirkend) ändern.