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Runder Tisch für Dondorf-Druckerei

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Zweimal ist die ehemalige Dondorf Druckerei in Bockenheim besetzt worden.
Zweimal ist die ehemalige Dondorf Druckerei in Bockenheim besetzt worden. © Christoph Boeckheler

Ortsbeirat will Zwischennutzung für historisches Gebäude klären. Uneins sind sich die Fraktionen, ob dabei auch das Kollektiv „Die Druckerei“ beteiligt werden soll.

Wie geht es weiter mit der ehemaligen Dondorf-Druckerei, nachdem das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik den Plan aufgegeben hat, das historische Gebäude an der Sophienstraße zu nutzen? Diese Frage will der Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Kuhwald, Westend) klären. Das Gremium hat sich deshalb in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, einen Runden Tisch einzuberufen. Gleich mehrere Anträge befassten sich mit dem Thema. Debatten gab es darüber, wer alles beteiligt werden soll.

Einig waren sich die Fraktionen, dass eruiert werden muss, wie ein weiterer Leerstand der Dondorf-Druckerei vermieden werden soll. Die Mehrheit des Stadtteilgremiums sprach sich in einem Antrag der CDU dafür aus, dass der Magistrat mit dem Land Hessen als Eigentümer der immobile Verhandlungen beginnt. Geklärt werden soll dabei etwa, ob die Räume kurzfristig als Kunstatelier für Studierende der Städelschule und der Hochschule für Gestaltung oder für die Kreativwirtschaft genutzt werden können. Wenigstens ein Viertel der Fläche soll an Kreative aus dem Ausland zur Verfügung gestellt werden. Wissen will das Gremium auch, was eine Zwischennutzung kostet. In einer weiteren Vorlage der Grünen fragte das Gremium etwa, welche Möglichkeiten die Stadt für eine Zwischennutzung sieht und was bisherige Gespräche mit dem Land gebracht haben.

Uneins sind sich dagegen die Fraktionen, wer alles bei der Erstellung eines Konzepts einbezogen werden soll. Grüne, Linke und Ökolinx sprachen sich dafür aus, bei einem Runden Tisch neben Stadt und Goethe-Uni möglichst alle Initiativen einzubeziehen. Auch das Kollektiv „Die Druckerei“, dass die Dondorf-Druckerei zweimal besetzt hatte, müsse mit ins Boot geholt werden. CDU, FDP und der Vertreter der BFF lehnten das ab.

Die CDU hatte in ihrem Antrag die Passage zur Abstimmung gestellt, danach der Magistrat sicherstellen solle, „dass die rechtswidrigen Besetzergruppen explizit von jedweder Zwischennutzung ausgeschlossen werden“. Die Mehrheit von Grünen, Linke, SPD und Ökolinx lehnten das aber ab wie auch eine Vorlage der FDP, die in die selbe Richtung zielte, Besetzergruppen bei Entscheidungen über den Umgang mit ungenutzten Liegenschaften, nicht einzubeziehen.

Das Max-Planck-Institut habe sich undemokratisch verhalten, in dem es über die Köpfe der Bevölkerung weg entschieden habe, verteidigte Altaira Caldarella (Ökolinx) die Besetzungen. Ohne diese wäre das Gebäude „schon längst abgerissen“ worden. Der Ortsbeirat sei in dieser Situation als demokratisches Gremium nicht mehr in der Lage gewesen, auf die Zukunft des Gebäudes Einfluss zu nehmen. Auch Hans-Jürgen Hammelmann (Linke) stellte sich hinter die Gruppe. Besetzungen seien mitunter nötig. Zu sehen sei dies etwa an der Max-Beckmann-Schule, die es ohne die Besetzung durch Schüler:innen 1980 sonst nicht gegeben hätte.

Die Stadtverordneten hatten sich erst am Donnerstag dafür ausgesprochen, zu prüfen, ob eine Zwischennutzung möglich ist.

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