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Bürgerhaus attraktiver machen

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Menschen in Bornheim vermissen das schnörkellose Essen, den preiswerten Mittagstisch oder das Veranstaltungscatering, das es in früheren Jahren in der Arnsburger Straße 24 gab.
Menschen in Bornheim vermissen das schnörkellose Essen, den preiswerten Mittagstisch oder das Veranstaltungscatering, das es in früheren Jahren in der Arnsburger Straße 24 gab. © Rolf Oeser

Mitglieder des Ortsbeirats 4 und Vereine kritisieren den Pächter der Gastronomie im Bornheimer Saalbau. Diese sei nicht mehr für alle Menschen im Stadtteil zugänglich – und erschwinglich.

Schon öfter war von Menschen in Bornheim Kritik am Konzept des aktuellen Pächters der Gastronomie im Bürgerhaus zu hören. Die Leute vermissen das schnörkellose Essen, den preiswerten Mittagstisch oder das Veranstaltungscatering, das es in früheren Jahren in der Arnsburger Straße 24 gab. Der „Platz im Herzen“, so der Name des derzeitigen Lokals, bietet überwiegend argentinische Fleischspezialitäten zu teilweise dreistelligen Preisen und an den Wochenenden ein eigenes Showprogramm. Die Vereine bei ihren Festen und Feiern in den verschiedenen Räumen des Gebäudes zu unterstützen, dazu fehlten, wie mancher auf Nachfrage erfuhr, die Kapazitäten.

Für die jüngste Sitzung des Ortsbeirates 4 am Dienstagabend hatte CDU-Chef Bodo Pfaff-Greiffenhagen einen Antrag vorbereitet, nach dem der Magistrat prüfen lassen sollte, ob man zumindest die freie Tresenanlage für die Vereine nutzbar machen könnte. „Mit Kühlung, Zapfanlage und Lagermöglichkeiten“ wäre diese hilfreich für jene, die ihre Gäste selbst bewirten müssen und wollen. Bei drei Fastnachtsveranstaltungen in diesem Jahr sei das Vorhaben vergeblich nachgefragt worden, wusste der Stadtteilpolitiker zu berichten.

Tresenanlage zur Miete

Peter Schmidt von den „Frankfurtern“ hatte zu dem Thema Neues zu erzählen. Der städtische Wohnungs- und Immobilienkonzern ABG, der für die Vergabe der Gastronomie zuständig ist, habe den Bierpilz aus dem Pachtvertrag herausgenommen und saniert. Für 63 Euro pro Veranstaltung, 74,99 Euro inklusive Mehrwertsteuer, sei dieser nun bei der Betriebsgesellschaft Saalbau zu mieten (die FR berichtete). Er selbst habe dies bereits für einen Termin im Herbst angemeldet und eine Zusage erhalten. Ursprünglich, so der Kaufmann, Markthändler und Schausteller, hatte sich der Pächter der Gaststätte vor zwei Jahren bereiterklärt, die Tresenanlage freizugeben. Mehrere Paten hätten sich dafür gefunden. „Aber die Technik war veraltet“, sagte Schmidt. Die Anlage funktionierte nicht, sollte so nur „gratis“ als Ausgabestelle zur Verfügung stehen.

Von der neuen Situation hörte Pfaff-Greiffenhagen gerne, „allein mir fehlt der Glaube“, zitierte er. Der Antrag wurde geschoben, um herauszufinden, ob sich wirklich alles so darstellt, wie es laut Schmidt angedacht ist. Zufrieden wäre der CDU-Mann so oder so nicht. „Die Vereine müssen alles selbst ankarren“, bemängelte er. Das sei in jedem Bürgerhaus in Frankfurt so, erwiderte Schmidt. „Nirgendwo wird das Geschirr gestellt.“

Mit Blick auf das Restaurant waren schon während der Bürgerfragestunde weitere Mängel aufgezeigt worden wie jener, dass es nicht mehr barrierefrei sei. „Was können wir machen, dass sich ein 75-jähriger Bornheimer mit seiner Familie dort wieder ein Essen leisten kann?“, fragte Ulrich Labonté von der SPD. Oliver Lang, als Vertreter der Kleingärtner Besucher des Stadtteilparlaments, ergänzte: „Wann wird das Bürgerhaus wieder etwas für Normalbürger?“

Diesmal war Schmidts Antwort ernüchternd. Gespräche mit der ABG hätten ergeben: „Wir können nichts machen.“

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