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Geld fürs Berger Kino in Bornheim

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Seit dem 9. März ist das Berger Kino in Bornheim vom Kollektiv „queereskino069“ besetzt.
Seit dem 9. März ist das Berger Kino in Bornheim vom Kollektiv „queereskino069“ besetzt. © Monika Müller

Die Linke im Ortsbeirat will, dass das Kollektiv im besetzten Lichtspielhaus an der Berger Straße unterstützt wird. Für eine Übergangszeit soll das Gremium 3200 Euro bereitstellen.

Das Kollektiv „queereskino069“, das seit Anfang März das seit Jahren geschlossene Berger Kino auf der Berger Straße besetzt, soll finanziell unterstützt werden. Dafür sprechen sich die Linken im Ortsbeirat 4 (Bornheim, Ostend) in einem Antrag aus. Über die Vorlage beraten die Fraktionen in der Sitzung am heutigen Dienstag.

Geht es nach den Linken, zahlt der Ortsbeirat 3200 Euro aus seinem Budget. Mit dem Geld sollen die Betriebs- und Organisationskosten gedeckt werden, die für die vorübergehende Fortsetzung des laufenden Projekts im Berger Kino anfielen. Darin enthalten sind nach Angabe der Linken 700 Euro für die vollständige Instandsetzung der Toiletten, bis zu 1000 Euro für die Reparatur des Daches, ebenso viel zur die Deckung der Heizungs-, Wasser- und Stromkosten sowie etwa 500 Euro für allgemeine Investitionen und Verbrauchsmaterialien, wie Leuchtmittel für Vorführgeräte und Büromaterial.

Das Kollektiv plane, mit Betreiber und Eigentümern eine Lösung zu finden, die ein „selbstverwaltetes spendenbasiertes Kulturzentrum“ ermögliche, heißt es in der Antragsbegründung. Ein entsprechendes Konzept, das auf Förderung aus öffentlicher Hand und privaten Spenden basiere, werde derzeit erstellt, auch gebe es Gespräche mit allen Beteiligten. Dabei arbeitet das Kollektiv eng mit etablierten Institutionen aus der Frankfurter Film- und Kinobranche zusammen.

Ortsbeiratssitzung

Der Ortsbeirat 4 (Bornheim, Ostend) trifft sich am heutigen Dienstag, 16. April, 19.30 Uhr, im Saalbau Bornheim, Arnsburger Straße 24, Rose Schlösinger-Raum.

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Harpreet Cholia, Leiterin der Stabsstelle Antidiskriminierung, werden die Arbeit der Stabsstelle vorstellen und Fragen der Anwesenden beantworten. bos

Für die erste Überbrückungszeit benötige die Gruppe jedoch einen Betrag von bis zu 3200 Euro, um die anfallenden Kosten tragen zu können. Die bislang eingegangenen Privatspenden reichten nicht aus. Dabei versucht das Kollektiv durch die Zusammenarbeit mit solidarischen Handwerker:innen, die Kosten für Reparaturen möglichst niedrig zu halten, so die Linke, wie beispielsweise im Fall des undichten Daches.

Der Ortsbeirat könne mit dem „überschaubaren Geldbetrag ein soziales Kulturprojekt unterstützen, das etwa ein kostenloses Filmprogramm für Alt und Jung sowie einen offenen Nachbarschaftstreff biete, und „das völlig frei von Konsumzwängen“ sei. Wie sehr das Projekt viele Menschen anspreche, zeige sich in den mehreren hundert Besucher:innen, die das Angebot bereits in Anspruch genommen hätten. Zudem hätten mehr als 2000 Personen ihre Unterschrift zur Unterstützung der Besetzung abgegeben.

In der Sitzung des Ortsbeirats vor den Osterferien hatte die Linke schon einmal versucht, einen Antrag zur finanziellen Unterstützung des Kollektivs einzubringen – damals waren es 200 Euro. Die Vorlage basierte auf einem Entwurf von queereskino069. Da CDU, FDP und die Wählergemeinschaft „Die Frankfurter“ (dFfm) keine Dringlichkeit sahen, konnte der Antrag nicht beraten werden. Die CDU warf dem Kollektiv Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch vor. Grüne, SPD, Ökolinx und Linke hatten das Projekt begrüßt.

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