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Auf der Berger Straße entsteht mehr als nur ein Café

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Eine Filiale des „Bunca“ eröffnet im März auf der Berger Straße. Die Macher sind überzeugt, dort ihren Platz zu finden. Überzeugen wollen sie vor allem mit Qualität.

Frankfurt - Auf der Berger Straße gibt es quasi alles: Restaurants, Imbissbuden, Kioske – und zahlreiche Cafés. Ein eher schwieriges Terrain also für eine Neueröffnung. Und doch wagen Samson Habtom und Arsalan Ziegler genau diesen Schritt. Sie werden im März eine Filiale ihres Cafés „Bunca“ eröffnen, direkt am Merianplatz. Wer den beiden zuhört, wenn sie von ihren Plänen erzählen, der merkt: An der Überzeugung, das Richtige zu tun, fehlt es nicht.

Grundlage ihres Selbstbewusstseins ist der Erfolg, den sie mit ihrem bereits bestehenden Café in der Kirchnerstraße, nahe des Willy-Brandt-Platzes, haben. Wobei: Der Begriff „Café“ trifft es gar nicht richtig. Habtom und Ziegler sprechen von einem „Specialty Coffee Shop“, denn „wir bieten viel mehr als ein Café“, so Ziegler.

Café „Bunca“ in Frankfurt: „Wir rösten unseren Kaffee selbst“

Im Mittelpunkt dabei: „Wir rösten unseren Kaffee selbst“, erklärt Habtom. Jeden Tag gibt es dazu frisch gebackene Kuchen, Muffins oder Cookies aus der hauseigenen Konditorei, sie verkaufen Kaffee-Zubehör, auch Maschinen, beliefern Büros oder andere Gastronomien mit Bohnen und geben Barista-Kurse.

Samson Habtom hat sich mit dem „Bunca“ einen Traum erfüllt. Bald expandiert er.
Samson Habtom hat sich mit dem „Bunca“ einen Traum erfüllt. Bald expandiert er. © Monika Müller

Entstanden ist alles aus einer Idee von Samson Habtom. Der 37-Jährige stammt aus Eritrea, ist in Neu-Isenburg aufgewachsen und lebt seit seinem 19. Lebensjahr in Frankfurt. Nachdem er als Unternehmer in mehreren Branchen aktiv war, „wollte ich was machen, was mich wirklich erfüllt“. Da kam ihm die Idee mit dem Kaffee. Denn in seiner Familie spielte der schon immer eine wichtige Rolle für ihn. „Meine Mutter röstet jeden Tag Kaffee, nimmt sich eine Stunde Zeit dafür“, erzählt er.

Aber Habtom wollte mehr über Kaffee wissen. Zweieinhalb Jahre reiste er durch die Welt, bis nach Australien, tauschte sich mit Akteuren und Akteurinnen der Branche aus, las mehr als 100 Bücher – und eröffnete schließlich das „Bunca“. Auch der Name nimmt Bezug auf seine Herkunft, denn er leitet sich ab vom Ausspruch „bun ’n ka“, der in der Sprache Eritreas, Tigrinya, bedeutet: „Bitte sehr, Dein Kaffee.“

In der Berger Straße soll ein „Treffpunkt zum Verweilen“ entstehen

Seit 2015 gibt es den Laden, er ist seitdem stetig gewachsen. Derzeit umfasst das Team 21 Personen, die – darauf sind Habtom und Ziegler, der iranische Wurzeln hat, stolz – 16 Sprachen sprechen. Auch Corona konnte dem Unternehmen nichts anhaben, „wir haben in der Zeit sogar neu eingestellt, und vor allem das Ladenlokal renoviert“.

Öffnungszeiten

Wann genau der neue Laden in der Berger Straße 52 aufmacht, ist noch unklar. Aber auf jeden Fall im März. Geöffnet haben wird er dann montags bis freitags von 7.30 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Jetzt wird es noch größer. In der Berger Straße, dort, wo einst das Bekleidungsgeschäft „Bailly Diehl“, dann ein Testzentrum und zuletzt ein Vodafone-Laden waren, soll ein „Treffpunkt zum Verweilen“ entstehen, wie es Ziegler nennt. Ein Treffpunkt, der angenommen werden wird, da sind sich die beiden sicher. „Die Leute warten auf uns“, ist Habtom überzeugt.

Ganz ohne Geschäftssinn geht es aber nicht

Vor Ort überzeugen will das „Bunca“ vor allem mit der Qualität der eigenen Kaffeebohnen und der selbst gebackenen Kuchen sowie mit dem Ambiente. „Bei uns soll der Mensch im Mittelpunkt stehen, nicht das Produkt“, so Habtom. Wer ihn und seinen Partner im Laden in der Kirchnerstraße beobachtet, bekommt einen Eindruck, wie das gemeint ist. Die Freundlichkeit wirkt nicht oberflächlich, die Detailversessenheit ist offensichtlich.

Noch ist hier Baustelle. Bald soll es ein Treffpunkt sein.
Noch ist hier Baustelle. Bald soll es ein Treffpunkt sein. © Monika Müller

Ganz ohne Geschäftssinn geht es aber natürlich nicht. Und daher wird die eigene Rösterei 2025 von Amsterdam nach Offenbach ziehen. Dort, im entstehenden „Quartier 4.0“, wird es auf rund 600 Quadratmetern auch ein weiteres Café mit Konditorei, Kaffee-Einzelhandel und Workshop-Bereich geben. Ganz getreu dem Anspruch, eben mehr als nur ein Café zu sein. (Fabian Böker)

Die Berger Straße im Frankfurter Nordend soll attraktiver werden. Der Ortsbeirat hat dafür bereits erste Anträge auf den Weg gebracht.

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