1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Eschersheim

Neue Kneipe: Das Backstage ist tot, es lebe das New Rose

Kommentare

Der große Jürgen Grabowski zieht mit um. Silke Bernhard hat das Bild vorsichtig von der Wand geknibbelt.
Der große Jürgen Grabowski zieht mit um. Silke Bernhard hat das Bild vorsichtig von der Wand geknibbelt. © Renate Hoyer

Silke Bernhard eröffnet ihre neue Kneipe im Clubheim der Concordia. Die Einrichtung übernimmt sie aus dem Backstage und hofft auf altes Stammpublikum.

Frankfurt/Dornbusch – Schwarz-rote Tische, ein Sofa mit Leoparden-Bezug, Eintracht-Devotionalien an der Wand, bezahlbares Binding vom Fass: Wer das Vereinsheim von Concordia Eschersheim betritt, könnte meinen, er oder sie sei doch aus Versehen im alten Backstage gelandet. Kein Zufall: Silke Bernhard eröffnet am 1. Oktober das New Rose, den Quasi-Nachfolger der Kultkneipe aus dem Nordend. Mit gewohntem Interieur, gleichem Anspruch, aber leicht verändertem Konzept.

Ende April hieß es in dieser Zeitung anlässlich des anstehenden Endes des Backstage: „Das schwarz-rote Interieur mit den vielen Eintracht-Raritäten will sie nicht versteigern. Sie hat die Hoffnung, dass die ganze Einrichtung in einer anderen Kneipe weiter für Eintracht-Frohsinn sorgen kann. Vielleicht, lässt sie durchblicken, gibt es ab Oktober an anderer Stelle eine Art Backstage-Revival. Nur nicht mehr im Nordend.“ Nun ist es Eschersheim geworden, und das hat eine längere Vorgeschichte.

Neues Konzept im „New Rose“ – zwei Abende Kneipe, Bembelbar und sonntags Amateurfußball

„Mein Sohn hat mehr als 20 Jahre bei Concordia gespielt“, sagt Silke Bernhard, die das Backstage rund 15 Jahre an der Rothschildallee / Ecke Rohrbachstraße geführt hat. Und schon vor dem Ende im Nordend hatte der Verein angefragt, ob sie sich vorstellen könnte, das Vereinsheim als Kneipe zu betreiben. Konnte sie aber erst einmal nicht. Nachdem im Juni das Backstage geschlossen hatte und Bernhard „endlich aus der Selbstständigkeit, aus diesem 24-Stunden-Hamsterrad“, rauskam, ging sie erst einmal vier Wochen aus Frankfurt weg. „Einfach mal nichts tun“, so ihre Devise.

Doch danach machte sie sich wieder Gedanken, stellte die Einrichtung der Kneipe im Vereinsheim unter – und fand zusammen mit der Concordia eine Lösung: Bernhard ist jetzt beim Verein angestellt.

An zwei Abenden pro Woche – Donnerstag und Freitag – öffnet sie als normale Kneipe. An Samstagen soll es Veranstaltungen geben. Dazu zählen DJ-Programme, Live-Musik, das aus dem alten Laden bekannte und beliebte Quiz oder die in Eintracht-Fan-Kreisen legendäre Bembelbar, für die auch schon ein erster Termin feststeht. Sonntags öffnet Bernhard immer dann, wenn die Concordia ein Heimspiel in der Kreisoberliga Frankfurt hat.

Öffnungszeiten und Kontakt

Das New Rose an der Eschersheimer Landstraße 328 eröffnet am Samstag, 1. Oktober, um 17 Uhr. Ab 20 Uhr legt ein DJ auf. Auch am Folgetag geht es um 17 Uhr los, ab 19 Uhr spielt dann die Band „All Colours“.

Feste Kneipenabende wird es immer donnerstags und freitags geben, von 17 bis 0 sowie 2 Uhr. Samstags soll es Veranstaltungen geben, bei sonntäglichen Heimspielen von Concordia Eschersheim wird ebenfalls geöffnet. Details sind der Homepage zu entnehmen.

Die ist unter der Adresse www.newrosefrankfurt.de zu erreichen. Kontakt zu Chefin Silke Bernhard ist möglich per E-Mail an [email protected] oder unter der Nummer 01 73 / 8 61 84 24. Das Vereinsheim kann auch angemietet werden.

Doch warum überhaupt New Rose? Für Bernhard lag der Name nahe. Der alte Laden hieß ja ganz offiziell nicht nur Backstage, sondern New Backstage. Die Rose wiederum fand sich im ganzen Laden, als Logo. „Und das Backstage ist eben Geschichte.“

Frankfurt: Aus dem „Backstage“ wird das „New Rose“ – es gilt noch immer „trinken, schwätzen, gute Musik“

Sein Publikum aber sicher nicht. Die 56-Jährige rechnet damit, dass viele bisherige Stammgäste auch den Weg nach Eschersheim finden. Vom alten Standort zum neuen sind es knapp drei Kilometer. „Das Backstage“, so Bernhard, „war ja aber eh schon lange keine Viertelkneipe mehr“. Die Leute seien von überall her gekommen. Zum New Rose können sie problemlos mit den U-Bahn-Linien U 1, U 2, U 3 und U 8 fahren, die direkt vor der Tür an der Station Fritz-Tarnow-Straße halten.

Sie erwartet ein Ambiente, das mit dem im alten Backstage locker mithalten kann. Es gelte immer noch: „trinken, schwätzen, gute Musik hören.“ Und das bei bewusst niedrig gehaltenen Preisen – auch wenn diese etwas angehoben werden mussten.

Was sich aber ändern wird, ist das Essensangebot. Es wird weiterhin Hausmannskost geben, Handkäs, Frikadellen oder Bockwurst. „Aber leider keine Schnitzel mehr“, bedauert Bernhard. Die Küche sei zu klein dafür. Stattdessen, sagt sie und schmunzelt, „sind die Toiletten größer“. (Fabian Böker)

Im Bahnhofsviertel in Frankfurt setzen Gastronomen einen Hilferuf ab.

Auch interessant

Kommentare

Teilen