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Gedenken an Anne Frank in Frankfurt

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Anne Frank wurde 1929 in Frankfurt geboren und 1945 im KZ Bergen-Belsen umgebracht.
Anne Frank wurde 1929 in Frankfurt geboren und 1945 im KZ Bergen-Belsen umgebracht. AKG Pressebild © akg-images

Am 12. Juni wäre Anne Frank 95 Jahre alt geworden. Eine Woche lang richtet Frankfurt Veranstaltungen unter dem Motto „Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“ aus.

Am 3. Mai 1944 notierte Anne Frank in ihrem Tagebuch: „Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“ Das ist 80 Jahre und einen Monat her. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Frage nicht wieder gestellt wird“, sagte Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, am Dienstag im Römer. Etwa beim Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, beim Massaker der Hamas in Israel. „Wir können die Probleme nicht in Frankfurt lösen“, sagte Mendel. „Aber wir können Vorbild sein und zeigen, wie Diskussionskultur stattfinden kann.“

Das soll am Anne-Frank-Tag geschehen. Am 12. Juni wäre Anne Frank, die in Frankfurt geboren wurde, 95 Jahre alt geworden. Seit 2017 richtet die Stadt gemeinsam mit der Bildungsstätte um ihren Geburtstag herum den Anne-Frank-Tag aus. Und da „der halbrunde Geburtstag ein besonderer Anlass ist, gibt es Veranstaltungen nicht nur einen oder zwei Tage lang, sondern eine ganze Woche“, sagte Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) im Römer bei der Vorstellung des Programms. Es läuft unter dem Anne-Frank-Zitat „Warum können Menschen nicht friedlich miteinander leben?“. Denn Anne Franks Botschaft sei angesichts der aktuellen Entwicklungen wichtiger denn je, so Weber. „Es soll ein Signal sein an alle, die Demokratie und friedliches Zusammenleben ablehnen.“

Deshalb finden vom 10. bis 16. Juni Workshops, Podiumsdiskussionen, Museums- und Synagogenführungen, Ausstellungen und Konzerte statt. Zahlreiche Institutionen wie das Jüdische Museum, die VHS und der Zentralrat der Juden beteiligen sich.

Das Programm

In der Anne-Frank-Woche finden unter dem Motto „Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“ vom 10. bis 16 Juni zahlreiche Veranstaltungen statt. Unter anderem:

Podiumsdiskussion „Alle wollen Frieden – aber wie? Politische Lösungsansätze in Israel und Palästina“. 10. Juni, 18-19.30 Uhr, Volkshochschule, Sonnemannstraße 13. Anmeldung unter vhs.frankfurt.de mit der Kursnummer 0108-50.

Podiumsgespräch „Einsamkeit und Widerhall. Jüdische Perspektiven auf den 7. Oktober“, 10. Juni, 20 Uhr, Evangelische Akademie, Römerberg 9.

Vortrag „Der Nationalsozialismus an der Macht 1930-1932“, 12. Juni, 18 Uhr, Goethe-Universität, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.802

Workshop für Schulklassen „Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“, 13. und 14. Juni, 9-11 Uhr, Goethe-Universität, Campus Westend, Anmeldungen unter [email protected]

Konzert der Musikschule Frankfurt „Lebensmelodien“, 13. Juni, 19 Uhr, Stadthaus, Markt 1.

Das ganze Programm gibt es im Internet unter bsaf.info/AFT24

Zum Auftakt gibt es eine Podiumsdiskussion „Alle wollen Frieden – aber wie? Politische Lösungsansätze in Israel und Palästina“. Es gehe um israelische und palästinensische Perspektiven, sagte Mendel. „Das findet nun gerade in Zeiten statt, in denen man denkt, es gibt keine Ebene mehr, auf der man miteinander sprechen kann.“

Beim Podiumsgespräch „Einsamkeit und Widerhall. Jüdische Perspektiven auf den 7. Oktober“ geht es darum, „ein Lagebild zu skizzieren“, sagte Sabena Donath, Direktorin der Bildungsabteilung und Jüdischen Akademie des Zentralrats der Juden. „Wie die jüdische Gemeinschaft in einer Welt lebt, die sich in eine Zeit vor den 7. Oktober und eine Zeit danach trennt.“

Bei allen Veranstaltungen „hat uns der Glaube an eine demokratische Diskussionskultur geleitet, sagte Mendel. „Wir zeigen, dass wir in Frankfurt in der Lage sind, uns mit Argumenten zu streiten, nicht mit Waffen.“

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