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Alarmierende Zunahme psychischer Erkrankungen in Hessen – junge Männer besonders betroffen

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Psychische Erkrankungen führen in Hessen zu einem historischen Höchststand an Fehlzeiten. Besonders betroffen sind junge Menschen.

Frankfurt – Die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen hat in Hessen einen neuen Höchststand erreicht. Laut „Psychreport“ der DAK-Gesundheit sind die Fehlzeiten der Beschäftigten innerhalb eines Jahrzehnts um 54 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wegen psychischer Störungen lag bei 32,2 Tagen. Je 100 DAK-Versicherte wurden 326 Fehltage registriert, das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr (302 Fehltage). Damit gehören psychische Leiden nach Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen zu den drei häufigsten Ursachen für Krankschreibungen.

Die Landesgeschäftsführerin der DAK-Gesundheit, Britta Dalhoff, mahnte, der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz mehr Aufmerksamkeit zu widmen, um ein vorzeitiges Ausbrennen der Beschäftigten zu verhindern. Sie wies darauf hin, dass die Krankheitstage der Beschäftigten in Hessen dem Bundesdurchschnitt entsprächen.

Spaziergänger gehen einen Hügel hinauf, während bei stürmischem Wetter dunkle Wolken am Horizont vorbeiziehen. (Symbolbild)
Spaziergänger gehen einen Hügel hinauf, während bei stürmischem Wetter dunkle Wolken am Horizont vorbeiziehen. (Symbolbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Zunahme psychischer Erkrankungen bei männlichen Jugendlichen in Hessen

Besonders auffällig sei der Anstieg der Fehltage bei jungen Männern zwischen 15 und 19 Jahren mit einem Plus von 61 Prozent. Auch die jungen weiblichen Beschäftigten dieser Altersgruppe waren mit einem Plus von 43 Prozent stark betroffen. Bei den 35- bis 39-jährigen Frauen stieg die Zahl der Fehltage um 35 Prozent. Im Branchenvergleich sind Beschäftigte im Gesundheitswesen mit 469 Fehltagen je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte am stärksten von psychischen Erkrankungen betroffen, das sind 143 Tage mehr als im Branchendurchschnitt.

Als häufigste Ursache für psychisch bedingte Fehltage identifiziert der Report Depressionen, gefolgt von Belastungs- und Anpassungsstörungen. Letztere sind Reaktionen auf belastende Lebensereignisse und können sich in negativen Veränderungen der Stimmungslage oder Störungen des Sozialverhaltens äußern. Sowohl die Belastungs- und Anpassungsstörungen als auch die Angststörungen verzeichneten mit einem Plus von 14 Prozent den stärksten Anstieg. (cas, dpa)

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