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Hilferuf der Boehleschule

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Blick auf die Boehleschule. Rechts im Bild Holzcontainer, die moderner sind als die im hinteren Teil des Schulhofs.
Blick auf die Boehleschule. Rechts im Bild Holzcontainer, die moderner sind als die im hinteren Teil des Schulhofs. © Michael Forst

GRIESHEIM Ganztags-Anspruch zum Jahr 2026 scheitert an der Ausstattung

Mit eindringlichen Worten und Bildern haben Rektorin Marina Eckert, Hortleiterin Annalina Väth und Sonja Babl von der Elterninitiative in der Ortsbeiratssitzung am Dienstag auf die Notlage an der Griesheimer Boehleschule aufmerksam gemacht. Sie forderten dringend bauliche Maßnahmen, um den vom Land vorgeschriebenen Ganztags-Anspruch bis zum Jahr 2026 auch nur annähernd erfüllen zu können.

Für ungläubiges Kopfschütteln sorgte vor allem ein Foto: Es zeigt etwa 100 Kinder bei der Essensausgabe unter äußerst beengten Bedingungen in der Teeküche der Schule – die nur für 35 Kinder ausgelegt sei. Die Kinder gehen durch die selbe Tür hinaus, durch die sie die Teeküche auch betreten. „Jedesmal kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn die Kinder mit heißem Essen in der Hand an der Schlange vorbei in den Nachbarraum gehen und kollidieren“, schilderte Marina Eckert die Szenen.

Annalina Väth erinnerte an den Start der Hortgruppe ins Schuljahr 2023, als man die Kinderzahl von 60 auf 95 erhöht habe „und wir mit nur 50 Gabeln gestartet sind“. „Die dringend notwendigen Dinge, die nicht gemacht wurden, erschweren unsere Abläufe, die Tagesstrukturen und das Ziel, gemeinsam mit der Boehleschule in den Ganztag zu gehen“, klagte sie.

Elternvertreterin Babl berichtete von Schimmelgeruch in den 60 Jahre alten Holzcontainern im hinteren Teil des Schulhofs. Ein zweistöckiger Neubau sei vor länger versprochen worden, „bis wir vor einiger Zeit erfahren haben, dass für den alten Container Bestandsschutz besteht“. Die Schule platze aus allen Nähten, betonte Babl. „Wenn Kinder Einzelunterricht haben, gehen die teilweise auf den Flur und ziehen sich in kleinere Putzräume zurück. Das ist einfach unzumutbar.“

Mehr Kinder erwartet

In Etatanträgen, die ohne Diskussion durchgewunken wurden, richten sich SPD und CDU an den Magistrat. Die SPD fordert, eine Million Euro in den Haushalt einzustellen, um die Holzcontainer zu ersetzen. Dabei solle im Erdgeschoss eine richtige Mensa eingerichtet und außerdem geprüft werden, ob an gleicher Stelle auch zweigeschossige Container aufgestellt werden können, um den Kindern mehr Platz zu bieten. Die Situation werde dadurch verschärft, dass mit dem Zuzug weiterer Familien mit Kindern in den Schulbezirk zu rechnen sei.

Die CDU fordert die Stadt auf, für die Planung eines Erweiterungsbaus 250 000 Euro in den laufenden Haushalt einzustellen. Antragsteller und Fraktionsvorsitzender Markus Wagner listete die zahlreichen Mängel auf: So befinde sich die Toilettenanlage in einem separaten Bau auf dem Schulhof. „Die Schule ist nicht barrierefrei, die Anzahl der Schulräume ist nicht ausreichend für eine moderne Grundschule, es gibt keine Schulmensa, Baracken und eine Containeranlage sind Provisorien.“

Bereits in den 1990er Jahren habe es eine Studie für einen Erweiterungsbau des Hauptgebäudes gegeben, der „auch städtebaulich und architektonisch ansprechend war“. Doch der sei leider weiterverfolgt worden, erinnert sich Wagner. Umso wichtiger sei es, eine zukunftsfähige Lösung wie den Erweiterungsbau wieder in Angriff zu nehmen.

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