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Nach jahrelangem Leerstand: Neue Perspektiven für die Villa in der Hessestraße

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Seit einem Vierteljahrhundert ist die ehemals prächtige Villa in der Hessestraße unbewohnt. Alle bisherigen Verkaufsverhandlungen sind gescheitert. Nun zeichnet sich eine neue Chance ab.

Frankfurt – Vom ehemaligen Glanz der bürgerlichen Villa in der Hessestraße / Ecke Dillenburger Straße in Frankfurt-Heddernheim ist nicht viel übrig. Seit gut 25 Jahren steht das Haus leer. Vor vielen Jahren wurden einige Fensterlaibungen zugemauert und einige Fenster erneuert. An einer Seitenwand steht noch ein Baugerüst. Im großen Innenhof liegt Bauschutt und es sind etliche abgemeldete Autos geparkt.

Kaufinteressenten für das Haus gab und gibt es immer wieder. Wie Recherchen unserer Zeitung ergeben haben, steht derzeit ein Unternehmer, der namentlich nicht genannt werden möchte, in Verkaufsverhandlungen mit der Eigentümerseite.

Die Geschichte der herrschaftlichen Villa enthält einige Höhen und Tiefen. „In der Nachkriegszeit war hier ein Film- und Tanzclub“, erinnert sich Stadtteilhistoriker Klaus Gülden. Auch Wohnungen habe es gegeben. Danach zog die Diskothek „Ebos privée“ ein. Für die Jugend ein angesagter Treffpunkt, wie sich wiederum einige Ortsbeiratsmitglieder erinnern. „Nachdem das Ebos zugemacht hat, stand das Haus jahrelang leer“, weiß Klaus Nattrodt, ehemaliger Ortsvorsteher und langjähriges Mitglied im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt).

Ehemaliger „Gasthof Klaa Paris“: Ein leerstehendes Gebäude auf dem Weg zum Sicherheitsrisiko

Tatsächlich gibt es aktuell Verhandlungen über einen Verkauf.
Tatsächlich gibt es aktuell Verhandlungen über einen Verkauf. © Pia Henderkes-Loeckle

Auch Mieter und Mieterinnen habe es in den 90er-Jahren noch in dem Haus gegeben. 1997 sei dann in dem Gebäude das Restaurant „Gasthof Klaa Paris“ eröffnet und 1998 wieder geschlossen worden. Seither stehe es konstant leer.

Eigentlich müsse es abgerissen werden, sagt Nattrodt, denn das Haus sei bis in den 1. Stock feucht. Mit dem weiteren Verfall werde das Gebäude irgendwann zum Sicherheitsproblem für die Verkehrswege, ist er sich sicher. So seien damals die Fensterlaibungen zur Stabilisierung zugemauert worden. Während seiner Amtszeit habe es mehrere Kaufinteressenten gegeben, die Bebauung des Grundstücks sei aber äußerst schwierig und alle hätten Abstand davon genommen.

Anhaltende Leerstände trotz Wohnungsknappheit: Hoffnung auf Bewegung in der Hessestraße

„Es ist ein Trauerspiel, vor allem vor dem Hintergrund der Wohnungsknappheit in Frankfurt“, sagt Ortsvorsteherin Katja Klenner (CDU). Regelmäßig mache der Ortsbeirat die Stadt auf die Leerstände im Ortsbezirk, also auch den in der Hessestraße aufmerksam. Und genauso regelmäßig komme die Antwort, dass das Anwesen in Privatbesitz sei und die Stadt hier nichts machen könne, solange die Sicherheit nicht gefährdet ist. Ebenso heißt es in einer Stellungnahme vom Januar 2024, dass keine Bauanfragen oder -anträge vorlägen und auch keine Bauberatung stattgefunden habe.

Derzeit steht ein Gerüst vor dem Gebäude.
Derzeit steht ein Gerüst vor dem Gebäude. © Pia Henderkes-Loeckle

Das könnte sich nun ändern. Seit einigen Jahren ist besagter Unternehmer an dem Anwesen interessiert. Auch ein Kaufangebot habe er damals unterbreitet, die Verhandlungen seien an der völlig überzogenen Preisvorstellung der Eigentümerseite gescheitert. Zurzeit gebe es wieder intensivere Verhandlungen. (Pia Henderkes-Loeckle)

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