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Das lange Warten auf den Ausbau der Kita

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Der Elternbeirat der Kita ist empört.
Der Elternbeirat der Kita ist empört. © Maik Reuß

Eltern von St. Philipp Neri werfen der Stadt Verschleppung und fehlende Kommunikation vor.

Der Elternbeirat der Kita St. Philipp Neri ist empört: Die Erweiterung der U3-Krippe um einen Ü3-Kindergarten liegt brach. Obwohl die Eröffnung bereits für Januar 2023 geplant war, verzögerte sich das Projekt zunächst und ist nach Baubeginn im April dieses Jahres wieder zum Erliegen gekommen.

Die Schuld für den Stillstand sehen die Eltern beim Amt für Bau und Immobilien (ABI). Denn das habe, beklagt Jasmin Zibis, „die benötigten Beschlüsse mehrfach nicht in die Wege geleitet“.

Im März 2021 war die Einrichtung eröffnet worden, doch schon zum Ende desselben Jahres sollte der ursprünglich für sechs Gruppen ausgelegte Bau um einen Kindergarten für über Dreijährige erweitert werden. „Es gibt einen gravierenden Mangel an Kindergartenplätzen im Stadtteil, selbst viele vierjährige Kinder haben keinen Platz“, betont Zibis. Den Ausbau habe die Stadt befürwortet.

Das ABI wiederum habe nach zwei Begehungen der Einrichtung entschieden, dass aus Brandschutzgründen ein Umbau notwendig sei. Als Termin sei Januar 2023 anvisiert worden. Doch spätestens seit dem Herbst 2022 habe sich Ernüchterung breitgemacht: Beim ABI habe sich niemand für den Vorgang verantwortlich gezeigt, und auch die Caritas als Träger der Kita habe keine Ansprechperson beim Amt gefunden, die sich zuständig fühle.

Die Einrichtung, so berichtet der Beirat, habe bereits mehrmals Eltern vertrösten müssen, da sich der Umbau auf unabsehbare Zeit verzögere – währenddessen suchen Väter und Mütter überall in Höchst händeringend nach Kindergartenplätzen, die es in der Königsteiner Straße eigentlich geben könnte. Zwar liege eine temporäre Genehmigung des Stadtschulamtes vor, um auch über 3,5 Jahre alte Kinder in St. Philipp Neri für eine begrenzte Zeit betreuen zu können. Dieses Provisorium reichte jedoch nicht aus, um eine verlässliche langfristige Betreuung zu gewährleisten.

Die Kinder warteten de facto auf einen „richtigen“ Kindergartenplatz, von dem niemand wisse, ob oder wann es ihn geben werde. Mutter Stefanie Mazariegos mahnt: „Es brennt! Während weiter Zeit verstreicht, werden diese Kinder älter und haben so noch schlechtere Chancen, einen Kindergartenplatz in einer anderen Einrichtung zu erhalten.“

Nach einem Lichtblick sah es kurz im März dieses Jahres aus. Dann nämlich seien erstmals Architekten mit Firmen für Trockenbau und Elektrizität vor Ort gewesen. In der zweiten Aprilwoche begannen die Umbauarbeiten, Waschbecken und Toiletten wurden demontiert. Doch dann wieder: Stillstand. Das ABI erklärte nicht, warum. Später habe sich herausgestellt: Das ABI habe erneut versäumt, den Magistratsbeschluss für die Freigabe der Gelder abzuwarten.

Bis heute liege die Baustelle brach– und bis heute reagiere das ABI nicht mehr auf die Kontaktaufnahme der Caritas. „Einrichtung, Eltern und Baufirmen werden über die Zukunft des Bauvorhabens im Dunkeln gelassen“, sagt Zibis. Sie appelliert: „Das ABI muss seine Verantwortung in Bezug auf die prekäre Betreuungssituation in Höchst ernst nehmen.“

Das ABI hat auf eine Anfrage nicht reagiert.

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