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Am Baugebiet in Niederursel beteiligen

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Auf dem ehemaligen Lurgi-Areal wird neu gebaut.
Auf dem ehemaligen Lurgi-Areal wird neu gebaut. © hamerski

Bürger und Bürgerinnen können Ideen für das einstige Lurgi-Areal einbringen. Die Stadt stellt derweil klar: Einen endgültigen Bebauungsplan gibt es noch nicht.

Beteiligen sie sich! Mit diesem Aufruf stellten Vertreter des Stadtplanungsamtes in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) die geplante Bebauung des neue Wohnquartiers „Mertonviertel - Nördlich Lurgallee“ vor. Die Grundlage für die weitere Planung ist der Preisträger-Entwurf des 2022 ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs. Bisher gesichert ist, dass es ein urbanes, gemischtes Viertel mit 70 Prozent Wohnbebauung und 30 Prozent Allgemeinflächen wird. Ebenso gesichert ist, dass für die Verwirklichung als autoarmes Quartier die Olof-Palme-Straße und die Lurgiallee Radwege bekommen.

Mehrfach musste Michael Theis vom Amt bei der Diskussion mit den zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürgern darauf hinweisen, dass es sich bei den vorgestellten Plänen nicht um den endgültigen Bebauungsplan handelt. „Wir befinden uns im Verfahren der öffentlichen Beteiligung“, erklärte Theis. Alle Vorschläge und Einwände würden protokolliert und als Anregung mitgenommen.

Die Stadt will – mit der ABG Holding als Bauträger – auf dem ehemaligen Lurgiareal ein gemischtes Quartier mit rund 900 Wohnungen verwirklichen. Die Baukörper mit fünf bis sieben Geschossen sollen verschiedene Wohn- und Eigentumsformen beinhalten, darunter 15 Prozent genossenschaftliches Wohnen und 30 Prozent geförderter Wohnraum. In den Allgemeinflächen sollen Kitas, eine fünfzügige Grundschule, Büros, Einzelhandel und Gastronomie Platz finden. In der Mitte des Quartiers soll eine rund 8000 Quadratmeter große Grün- und Freifläche entstehen, ebenso ist eine Dach- und Fassadenbegrünung angedacht.

Durch Wegachsen und Plätze wird das Viertel zur U-Bahn-Haltestelle im Osten und zum Mertonviertel im Südwesten geöffnet und angebunden. Für die Umsetzung als autoarmes Viertel wird ein Mobilitätskonzept erarbeitet. „Wir stellen uns eine autofreie Quartiersmitte ohne Durchgangsverkehr vor“, berichtete Frederik Lux vom Planungsamt. Dazu gehörten ein reduzierter Stellplatzschlüssel und ein Car-sharing-Konzept, mit dem das private Auto-Aufkommen um zehn bis 30 Prozent reduziert werden soll. Die Tiefgaragen sind nur über die zwei Hauptstraßen anzufahren. Um das Viertel von Nord nach Südwest soll es lediglich eine Stichstraße mit Wendehammer geben.

Beteiligung

Bis Montag , 20. November, können sich Bürgerinnen und Bürger auf der Seite des Stadtplanungsamtes unter www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/b_rgermitwirkung_17524.html mit Ideen und Einwänden beteiligen.

Im Planungsdezernat , Kurt-Schumacher-Straße 10, können die Pläne außerdem während der Öffnungszeiten – montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr – eingesehen werden. phl

„Die Rückhaltung und Bewirtschaftung von Niederschlagswasser wird vor Ort angestrebt“, sagte Theis. Hierzu wird ein Entwässerungskonzept erstellt. „Schreiben sie zukunftsweisend das Viertel mit Brauchwasseranschluss fest“, forderte darauf ein Bürger. Damit könne Regenwasser nicht nur zum Gießen, sondern auch für die Toiletten genutzt werden. Auch Yvonnen Gondolf (Grüne) wünschte von der Stadt, das Viertel in Bezug auf Autoverkehr und Nachhaltigkeit noch mutiger zukunftsweisend zu planen. Und Helga Dörhöfer (Grüne) schlug statt der klobigen Gebäudeblöcke eine kleinstrukturierte Bauweise vor.

Ralf Porsche (CDU) wiederum machte sich Sorgen, ob hier eine Schlafstadt entsteht. „Mit der Mischung von Wohnen und Allgemeinflächen, zu denen auch Gastronomie gehört, sehen wir diese Gefahr nicht“, erwiderte Theis. „Wie sollen die Gebäude beheizt werden?“, wollte Maximilian Dresch (CDU) wissen. „Wesentlicher Energieträger wird Fernwärme sein“, antwortet Thomas Eckert von der ABG. Hierzu müsse noch ein Energiekonzept erstellt werden.

Oliver Schulte (CDU) befürchtete durch die Ansiedlung von Einzelhandel eine Konkurrenz zu den bestehenden Läden im Mertonviertel. „Der Einzelhandel in dem neuen Quartier ist untergeordnet, also keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung“, erklärte Theis. Ebenso seien Gespräche mit den Betreibern der Mertonpassage geführt worden. „Die versprechen sich vom neuen Viertel eher einen Nutzen“, so Theis.

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