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Streit um geplanten Erweiterungsbau der Europäischen Schule Frankfurt

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Die Stadt prüft, ob die Europäische Schule langfristig an den Ratsweg in Bornheim ziehen kann, da sie steigenden Raumbedarf hat.
Die Stadt prüft, ob die Europäische Schule langfristig an den Ratsweg in Bornheim ziehen kann, da sie steigenden Raumbedarf hat. © peter-juelich.com

Die Stadt will einen Erweiterungsbau am Praunheimer Weg trotz des geplanten Umzugs errichten. Der Neubau sei auch in Zukunft für eine schulische Nutzung vorgesehen.

Frankfurt – Große Irritation löste in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 8 ein Antrag von Joachim Rotberg (CDU) aus. Im Ortsbezirk sei zu vernehmen, so heißt es, dass die Europäische Schule Frankfurt (ESF) einen Erweiterungsbau – angeblich in Form eines Hochhauses – zur Verstärkung ihrer Kapazitäten am aktuellen Standort Praunheimer Weg plant. Weiterhin soll das Gebäude nach dem Umzug der ESF für eine Gesamtschule genutzt werden.

Die Europäische Schule Frankfurt braucht dringend mehr Platz und soll, so die Planung der Stadt, in einen Neubau auf das Festgelände am Ratsweg umziehen. Es sei der einzige Standort, der derzeit intensiv geprüft werde, bestätigte Bildungsdezernentin Silvia Weber bei ihrem Besuch im Ortsbeirat im September 2023. „Wenn jetzt die Europäische Schule im Bestand noch mal ausgebaut wird, ist das unerhört“, sagte Antragsteller Rotberg.

Europäische Schule Frankfurt braucht dringend mehr Platz

Der Magistrat rechne anscheinend mit einem längeren Verbleib der ESF am jetzigen Standort. „Wir brauchen hier Klarheit von der Stadt“, so Rotberg. „Das ist doch alles spekulativ“, erwiderte Helga Dörhöfer (Grüne). Auch Stephanie Mohr-Hauke (SPD) zeigte sich erstaunt und fragte, woher die Information stamme. „Aus einem Gespräch zwischen dem Direktor der Europäischen Schule und dem Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule II (ERS)“, klärte Ortsvorsteherin Katja Klenner (CDU) auf.

„Ja, im Rahmen eines offiziellen Gesprächs wurde mir berichtet, dass der Europäischen Schule ein Erweiterungsbau in Aussicht gestellt worden ist“, bestätigte der Schulleiter der ERS II Jens Lischka-Beermann. Dieser solle einerseits die wachsende Zahl an Schülern und Schülerinnen für den Übergangszeitraum bis zum Umzug aufnehmen, als auch marode Gebäude ersetzen. Ebenso sei die Planung einer späteren Nutzung als Gesamtschule bestätigt worden. Das habe ihn dann doch verwundert, erzählt Lischka-Beermann, weil die ERS II ja eine Gesamtschule ist. „Was wir brauchen, sind Grundschulkapazitäten und keine weitere Gesamtschule“, sagte Rotberg.

„Was wir brauchen, sind Grundschulkapazitäten und keine weitere Gesamtschule“

„Es ist geplant, die Europäische Schule Frankfurt auf dem Gelände am Praunheimer Weg nochmals durch einen zusätzlichen Bau zu erweitern“ bestätigt Thomas Hauf, Pressesprecher im Bildungsdezernat. Nötig sei dies aufgrund steigender Raumbedarfe der ESF – auch vor dem Hintergrund der kommenden Ansiedlung der Geldwäschebekämfungsbehörde AMLA in Frankfurt. „Die Errichtung eines Hochhauses ist nicht vorgesehen“, so Hauf weiter.

Das zu errichtende Gebäude werde sich – auch in der Höhe – harmonisch in den Gesamtkontext des bestehenden Schulcampus einfügen. Details stünden derzeit noch nicht fest. Langfristig sei geplant, dass die ESF das Gelände am Praunheimer Weg verlässt. Ein Neubau am Ratsweg werde derzeit vertieft untersucht. Nach dem Umzug sei für das Gelände weiterhin eine schulische Nutzung vorgesehen – mit welcher Schulform, sei noch offen. (Pia Henderkes-Loeckle)

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