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Finanzielle Probleme beim Sicherheitskonzept: Bangen ums Berger Straßenfest

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Das Berger Straßenfest soll am 25. und 26. Mai stattfinden.
Das Berger Straßenfest soll am 25. und 26. Mai stattfinden. © ROLF OESER

Die Finanzierung des Sicherheitskonzepts der Party auf der unteren Berger Straße ist bislang noch offen. Der Veranstalter hat für die Feier am letzten Wochenende im Mai alle Aufträge gestoppt.

Das Fest auf der unteren Berger Straße soll am letzten Wochenende im Mai steigen. Doch ob die zweitägige Stadtteilfeier zwischen Höhenstraße und Bethmannpark in diesem Jahr überhaupt stattfinden kann, ist derzeit offen. Die Interessengemeinschaft Untere Berger Straße, die die Party organisiert, hat jetzt alle Aufträge gestoppt. Grund seien die enormen Kosten für das Sicherheitskonzept.

Nach Aussage von Kaweh Nemati, dem Vorsitzenden der IG, übernimmt die Stadt die Ausgaben, die im vergangenen Jahr bei etwa 60 000 Euro lagen. Allerdings habe er mitgeteilt bekommen, dass die Stadt erst zum Jahresende grünes Licht geben könne. Dann erhalte die IG Anfang 2025 das Geld, „das wäre viel zu spät“. Solange könnten die Dienstleister nicht warten. Und der Gewerbeverein könne das Geld nicht vorstrecken.

Berger Straßenfest: Probleme beim Sicherheitskonzept

Erschwerend hinzu komme, dass die Stadt erst am Donnerstag mitgeteilt habe, dass das Sicherheitskonzept für das Straßenfest, das die IG vor zwei Monaten eingereicht habe, nicht mehr so wie im vergangenen Jahr umgesetzt werden könne, sagt der Vorsitzende. Damals hätten zur Terrorbekämpfung mit Gewichten beschwerte Lastwagen an der Zufahrt zur Berger Straße gestanden. Diese seien günstig und könnten etwa im Notfall Einsatzkräften Platz machen. Der neuen Anforderung zufolge seien jetzt TÜV-zertifizierte Sperren nötig, die rund 40 000 Euro zusätzlich kosteten. Nemati weiß nicht, ob die Stadt auch diesen Betrag übernimmt, der ebenfalls möglichst zeitnah nach dem Fest eingehen müsse.

Da unklar sei, wie es weitergeht, habe er jetzt alle Aufträge gestoppt, so Nemati. „Aber wir können nicht erst eine Woche vor dem Fest Plakate aufhängen und Werbung machen.“ Auch habe die Interessengemeinschaft bereits Ausgaben getätigt. Könne das Fest nicht stattfinden, bleibe der Verein auf mindestens 20 000 Euro sitzen.

Stadt: „Wir sind nur die Überbringer der schlechten Nachricht“

Die Stadt kann am Freitag nicht sagen, wann sie zahlen wird. „Grundsätzlich sind die Gelder für die Sicherungsmaßnahmen in den Haushalt eingestellt“, teilt Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) auf Anfrage mit. Er soll im Juli vom Stadtparlament verabschiedet werden und muss dann vom Innenminister genehmigt werden, „vorher kann die Auszahlung nicht erfolgen“.

Insgesamt werde im Magistrat derzeit noch über die Frage beraten, „wie mit den diversen gestiegenen Kosten für Straßenfeste und ähnliche Veranstaltungen künftig umzugehen ist“, so Rinn. Sie weist darauf hin, dass die erhöhten Sicherheitsanforderungen von der Landespolizei kämen, nicht von der Stadt. „Wir sind nur die Überbringer der schlechten Nachricht.“

Nur Ökolinx-Abgeordneter stimmt gegen zusätzliche Unterstützung für Berger Straßenfest

Der Ortsbeirat hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag dafür ausgesprochen, dass die Stadt das Straßenfest zusätzlich mit 6000 Euro unterstützt. Das Gremium brachte einen entsprechenden Antrag der CDU auf den Weg. Die Feier sei das größte Stadtteilfest im Nordend und erziele keinen Gewinn, heißt es in der Begründung. Es sei identitätsstiftend, auch beteiligten sich viele ansässigen Geschäftsleute, gemeinnützige Sportvereine könnten sich kostenfrei präsentieren. Musikgruppen aus dem Stadtteil werden beim Programm berücksichtigt.

Nur Manfred Zieran (Ökolinx) stimmte dagegen. Das Fest sei überregional und kein Stadtteilfest. Da es kommerziell sei, müsse es sich selbst finanzieren.

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