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Ein neuer Treffpunkt für Teenies in Oberrad

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Cary Drud von den Grünen will zusammen mit dem Kinderbeauftragten Roland Limberg den Mathildenplatz aufwerten.
Cary Drud von den Grünen will zusammen mit dem Kinderbeauftragten Roland Limberg den Mathildenplatz aufwerten. © Michael Faust

Der Spielplatz auf dem Mathildenplatz soll erweitert auf aufgewertet werden. Dafür kämpfen der Kinderbauftragte des Stadtteils und die Grünen im Ortsbeirat 5.

Der Mathildenplatz im Ortskern von Oberrad ist ein tristes Fleckchen. Der Großteil des Platzes ist von Efeu und Gestrüpp überwuchert. Am Rand zur Rebenstraße hin fristet ein verlotterter, kleiner Spielplatz ein meist ungenutztes Dasein.

Zwei Schaukelpferde, zwei Sitzbänke, zwei Schaukeln und einen lieblosen Sandkasten – eher ein Sandhaufen – gibt es, darin liegen Zigarettenkippen. Sandförmchen sind hier sicher schon seit Ewigkeiten nicht mehr gefüllt worden. „Seit ich selbst ein kleiner Junge war und hier gespielt habe, hat sich auf diesem Platz nichts verändert“, sagt Roland Limberg, Kinderbeauftragter von Oberrad.

Weil das schon sehr lange her ist und der Platz eine Aufwertung nötig hat, wirbt er, zusammen mit Cary Drud, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Ortsbeirat 5 (Sachsenhausen, Oberrad, Niederrad), für eine Umgestaltung. „Wir wollen für Kinder im Alter von zehn bis 16 Jahren hier ein Angebot schaffen“, sagt Drud. Den beiden schwebt vor, dass der Platz vom Unkraut befreit wird und darauf Tischtennisplatten und ein Basketballkorb installiert werden.

Zudem sollen neue Platten verlegt werden, am besten weiche aus Kunststoff anstatt harter Steinplatten. Um die Ideen und Möglichkeiten, den Platz neu zu gestalten, konkreter zu machen, soll es bald einen Ortstermin mit dem Grünflächenamt geben. Wegen der Sommerpause der Stadtteilparlamente ist die Terminfindung aber noch nicht abgeschlossen. „Hier ist wirklich Handlung gefragt“, sagen Drud und Limberg.

Nicht nur die Fachleute sollen nach ihrer Meinung befragt werden, sondern auch die Anwohner:innen und die Kinder selbst. „Wir wollen auf die Anwohner zugehen. Möglich wäre es, Flyer in die Briefkästen zu werfen. Die Nachbarn können uns dann ihre Meinung mitteilen“, so Cary Drud.

Der Platz ist von mehrstöckigen Wohnhäusern eingefasst. Möglich wäre es, dass die Anwohnenden nichts von Ballspielen auf ihrem ruhigen Plätzchen halten. „Aber man sollte nichts unversucht lassen und lieber die Leute fragen und etwas Neues anstoßen, als gar nichts zu machen“, findet Limberg.

Der Kinderbeauftragte weiß, dass der Bedarf an Spielplätzen groß ist. Im Stadtteil gibt es so gut wie keine Orte, wo sich Kinder draußen treffen können. Der Waldspielpark Scheerwald ist längst in die Jahre gekommen. „Der Spielplatz ist wegen des meist überfüllten und vermüllten Grillplatzes für den Großteil der Bevölkerung sowieso nicht attraktiv“, moniert Limberg.

Seit Jahren wirbt er für eine Neugestaltung des Waldspielparks, hat Pläne und Ideen für einen Pumptrack und verschiedene Spiel- und Sportgeräte beim Grünflächenamt eingereicht. Doch es tut sich nichts. Zurzeit ist der Platz wegen des Grillverbots meist leer.

„Kinder haben in den Pandemiejahren am meisten unter den Einschränkungen gelitten“, sagt Limberg. „Jetzt dreht sich alles um die Energiekrise, und auch hier werden wieder die Kinder die Leidtragenden sein.“ Für kleinere Kinder werde meist noch gut gesorgt, aber „Angebote für Kinder ab elf fehlen. Die Jugendlichen werden von der Gesellschaft im Stich gelassen.“

Die Kids blieben also den Tag über zu Hause, am Computer oder am Handy. Angebote wie im Hafenpark im Ostend mit der Skateranlage, Basketballkörben und Fußballplätzen liegen für die Oberräder Kinder aber zu weit weg. Darum plädiert der Kinderbeauftragte für wohnortnahe Plätze, „wo sich die Jugendlichen nach der Schule problemlos verabreden können, ohne dass ein Erwachsener mitkommen muss“.

Spielplätze gibt es in Oberrad an der Charlotte-Schiffler-Straße und am Grazer Weg – beide verfügen nur über Spielgeräte für Kleinkinder.

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