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Computer aus Preungesheim für Ghana

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Beim Aktionstag am Freitag wurde auch Schmuck verkauft.
Beim Aktionstag am Freitag wurde auch Schmuck verkauft. © Rolf Oeser

Schüler und Schülerinnen der Carlo-Mierendorff-Schule stemmen ein Hilfsprojekt für eine Partnerschule in dem afrikanischen Land.

Der 20-jährige Denis bringt auf den Punkt, was für ihn das Besondere am Hilfsprojekt der Carlo-Mierendorff-Schule für Ghana ist: „Hier wird nicht einfach nur Geld gespendet.“ Und in der Tat: Das Engagement der Preungesheimer Schule scheint wesentlich nachhaltiger zu sein.

Draußen auf dem Schulfhof der Mittelstufe geht es am Freitagvormittag bunt zu. An einem Stand verkaufen Schülerinnen selbst gemachten Schmuck, an einem anderen gibt es ebenso selbst gemachte Crêpes, in einer Ecke wird Musik gemacht. Der Ghana-Aktionstag ist in vollem Gange, überall wuseln Schüler und Schülerinnen herum.

Nach der Pause geht es im Inneren des noch immer recht neuen Oberstufengebäudes weiter. Wie jeden Freitag in diesem Schuljahr steht für 13 Schüler und Schülerinnen ein Profilkurs an, der Teil des Ghana-Projektes der Integrierten Gesamtschule ist. Dabei werden unter dem Motto „Students for students“ und it Hilfe des Vereins „Healthcare IT for Africa“ (Hita) alte Computer – und auch Handys – wieder fit gemacht, um damit sie in Ghana zum Einsatz kommen können.

Der Raum ist voll, „den wir dankenswerterweise von der Schulleitung zur Verfügung gestellt bekommen haben“, wie Projektleiterin Dörte Netzer erzählt. Neben den Jugendlichen und Netzer sind auch Vertreter und Vertreterinnen des Hita-Vereins anwesend. „Sie bringen vor allem das technische Know-How mit“, so Netzer.

Die Schüler und Schülerinnen sind in vier Gruppen aufgeteilt. Am ersten Tisch werden die Geräte auseinandergebaut, um zu sehen, was genau defekt ist. Am zweiten Tisch folgt die Inventarisierung, „damit wir auch immer den Überblick haben“, erklärt Thomas Erkert von Hita. Ebenfalls wird hier geschaut, ob alle Daten umfassend gelöscht wurden.

Der Verein

Die Carlo-Mierendorff-Schule arbeitet bei ihrem Ghana-Projekt eng mit dem Verein „Healthcare IT for Africa“ (HITA) aus Lauda-Königshofen zusammen.

Eine Aufgabe des Vereins, die auch dem Projekt in Preungesheim zugute kommt, ist das Sammeln alter Computer und Handys. Geräte, die scheinbar nicht mehr funktionieren, können oft noch gerettet und weiter verwendet werden.

Wer in diesem Zusammenhang etwas spenden möchte, kann den Verein per unter [email protected] kontaktieren. Auch die Schule selbst kann angeschrieben werden, sie ist per E-Mail an [email protected] erreichbar. bö

An Station drei werden neue Betriebssysteme aufgespielt. Hier sitzt neben Denis auch der 17 Jahre alte Leon. Für ihn sei es sofort klar gewesen, diesen Kurs zu belegen. „Ich bin generell sehr hilfsbereit. Außerdem weiß ich, wie wichtig Bildung ist. Ich möchte dazu beitragen, dass sich die Bildungschancen in Ghana erhöhen.“

Konkret sollen das an der Mawuko Senior Girls High School geschehen, einer Mädchenschule in Ho, einer Stadt im Südosten Ghanas. Das ist die Partnerschule der Carlo-Mierendorff-Schule, und dorthin sollen die reparierten Computer im kommenden Herbst geschickt werden. Um die nachhaltige Verpackung kümmert sich der vierte Tisch.

Denis und Leon hoffen beide, irgendwann auch mal nach Ghana reisen zu können. „Ich möchte sehen, was vor Ort passiert. Denn so ein Projekt ist ja mit dem Schuljahr und einer Note nicht beendet“, erklärt Denis.

Lehrerin Dörte Netzer teilt den Traum der beiden: „Meine Vision ist, dass wir irgendwann mal einen Schüleraustausch hinbekommen.“

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