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Unwetter trifft Hessen: Baum liegt auf dem Nordwestkreuz – Straßen gesperrt

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Auch am Freitagmorgen ziehen Unwetter über das Rhein-Main-Gebiet. Ein erster Einsatz musste am Nordwetskreuz Frankfurt gefahren werden.

Das Wichtigste in
dieser Nachricht

  1. Baum liegt auf dem Nordwestkreuz Frankfurt – Einsätze nach Unwetter in Hessen hören nicht auf
  2. Über 300 Alarmierungen wegen Unwetter in Hanau – Laut dem Landrat ist die Zahl der tatsächlichen Einsätze deutlich höher.
  3. Nach Burgmauer-Einsturz in Bad Vilbel: Festspiele sollen stattfinden – Trotz der eingestürzten Burgmauer in Bad Vilbel sind die Festspiele nicht in Gefahr.
  4. Gewitter über Rhein-Main trifft besonders den Kreis Offenbach und Hanau – Autos bleiben in den Wassermassen stecken.
  5. Unwetter mit Starkregen lässt Teil der Wasserburg in Bad Vilbel einstürzen – Aktuell finden dort die Proben für die Burgfestspiele statt.
  6. Auch Frankfurt von Unwetter getroffen – Die Fan Zone war für das Public Viewing am Abend gesperrt.

Baum liegt auf dem Nordwestkreuz Frankfurt

+++ Freitag, 12. Juli, 08.40 Uhr: Die Unwetter halten die Feuerwehren in Hessen beschäftigt. Am Freitagmorgen meldet die Feuerwehr Frankfurt einen Einsatz im Frankfurter Westen. Ein umgekippter Baum blockiert demnach am Nordwestkreuz die Abfahrt Rödelheim/Eschborn auf der A5. „Wir sind vor Ort und zerteilen den Baum mit der Motorsäge“, heißt es in dem Beitrag auf X.

+++ 11.07 Uhr: Auch am Donnerstagvormittag laufen noch immer Unwetter-Einsätze in Südhessen. In Dietzenbach (Kreis Offenbach) twitterte die Feuerwehr um 10.37 Uhr von einem Einsatz in einem vollgelaufenenen Keller in der Mainstraße.

In den sozialen Netzwerken finden sich viele Videos der Überschwemmungen in Offenbach und Hanau. Gut möglich, dass bis zum Freitagmittag weitere hinzukommen. Denn der Deutsche Wetterdienst warnt in der Region auch weiterhin vor kräftigen Gewittern mit Starkregen.

Über 300 Alarmierungen wegen Unwetter in Hanau

+++ 10.08 Uhr: Dauereinsatz auch für die Einsatzkräfte im Main-Kinzig-Kreis: Wie der Kreis am Donnerstagmorgen mitteilt, gingen über 400 Alarmierungen ein, davon alleine 327 aus dem Stadtgebiet Hanau. „Die 400 Alarmierungen entsprechen bei Weitem nicht der Zahl der tatsächlichen Einsatzorte. Denn wo die Einsatzkräfte auch hingekommen sind, sie haben praktisch über den Gartenzaun gleich das nächste Hilfegesuch entgegengenommen“, berichtete Landrat Thorsten Stolz. Rund 330 Alarmierungen standen kreisweit mit vollgelaufenen Räumen im Untergeschoss im Zusammenhang.

In Hanau musste unter anderem dieser Keller leergepumpt werden.
In Hanau musste unter anderem dieser Keller leergepumpt werden. © 5Vision.news

Nach Burgmauer-Einsturz in Bad Vilbel: Festspiele sollen stattfinden

+++ 9.46 Uhr: Der Schock in Bad Vilbel sitzt noch tief. Die Ursache für die eingestürzte Burgmauer während der Proben für die Burgfestspiele wird nun aufgearbeitet. „Wir gehen davon aus, dass es mit dem Unwetter gestern Abend zusammenhängt“, sagte ein Sprecher der Stadt im Wetteraukreis. Es handele sich um einen Abschnitt der Mauer, der in diesem Jahr saniert werden sollte, fügte er hinzu.

Ob der Einsturz Auswirkungen auf den Betrieb der Bad Vilbeler Festspiele hat, die in der Burg aufgeführt werden, war zunächst unklar. Aktuell seien Vertreter der Stadt und der Festspielleitung vor Ort, um sich den Schaden anzusehen, sagte der Sprecher. Gegenüber der hessenschau sagte Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann am Morgen: „Das ist die einzige Ecke, wo keine Zuschauer hinkommen. Insofern wird es auch den Spielbetrieb aller Voraussicht nach in keiner Weise tangieren.“ Um 11 Uhr sollen im Rahmen einer Pressekonferenz weiter Details genannnt werden.

Das eingestürzte Mauerstück der Wasserburg in Bad Vilbel.
Das eingestürzte Mauerstück der Wasserburg in Bad Vilbel. © Christine Fauerbach

Über 100 Unwetter-Einsätze im Kreis Darmstadt-Dieburg

Update von Donnerstag, 11. Juli, 9.29 Uhr: In Südhessen ist auch der Kreis Darmstadt-Dieburg von dem Unwetter in der Nacht getroffen worden. Die Feuerwehren in Teilen des Landkreises waren stark gefordert.

Zwischen 20.15 Uhr und 0 Uhr rückten die Feuerwehren zu 110 Einsätzen aus. Durch die Vielzahl der Einsätze wurde kurzzeitig mehr Personal in der Zentralen Leitstelle in Dieburg eingesetzt, da die Anzahl der Anrufe bei der Leitstelle um ein vielfaches höher waren, als an einem gewöhnlichen Abend.

Durch den Starkregen kam es zu vollgelaufenen Kellern und überschwemmten Straßen. Besonders betroffen vom Unwetter waren Erzhausen, Münster und Weiterstadt.

Gewitter über Rhein-Main trifft besonders den Kreis Offenbach und Hanau

Erstmeldung von Donnerstag, 11. Juli, 8.02 Uhr: Am Mittwochabend (10. Juli) hat ein heftiges Unwetter an mehreren Orten in Hessen zu Einsätzen von Rettungskräften und Unwetterschäden geführt.

In der Dettinger Straße zwischen Ehrensäule und Hauptbahnhof in Hanau stand das Wasser teilweise knietief.
In der Dettinger Straße zwischen Ehrensäule und Hauptbahnhof in Hanau stand das Wasser teilweise knietief. © 5Vision.news

Besonders schwer wurde die Region um Offenbach und Hanau getroffen. In Hanau wurden mehrere Straßen und Unterführungen überflutet, wie Reporter von 5Vision.News berichten. In der Dettinger Straße zwischen Ehrensäule und Hauptbahnhof blieben mehrere Autos in den Wassermassen stecken und konnten nicht weiterfahren. Am Sophie-Scholl-Platz liefen die Keller der Gebäude voll und mussten leergepumpt werden. Dabei musste eine Person aus einem Keller gerettet werden.

Insgesamt hat die Feuerwehr Hanau in der Nacht über 100 Einsätze absolviert. Es waren neben der Berufsfeuerwehr auch alle Freiwillige Feuerwehren der Stadt Hanau sowie Kräfte aus dem Umland im Einsatz.

In Stadt und Kreis Offenbach gab es lediglich vier unwetterbedingte Polizeieinsätze, berichtet die Polizei. Es gab glücklicherweise keine Verletzten. In Dietzenbach musste die S-Bahn-Unterführung Waldstraße / Patershäuser Straße aufgrund der Wassermassen kurzzeitig gesperrt werden. In der Stadt Hanau und im Main-Kinzig-Kreis kam es zu 30 Unwettereinsätzen. Hier wurden vor allem umgestürzte Bäume und hochgedrückte Gullydeckel gemeldet. Auch überflutete Fahrbahnen oder umherfliegende Gegenstände waren Bestandteil der Meldungen an die örtlichen Polizeidienststellen. Vereinzelt kam es vermutlich aufgrund von Aquaplaning zu Verkehrsunfällen mit Sachschäden.

Die Feuerwehr Langen meldete auf X, sie sei zu Dutzenden Einsätzen im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Auch in Dietzenbach war die Feuerwehr gut beschäftigt.

Doch auch die Autobahnen wurden getroffen: So gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen acht Einsätze wegen des Unwetters. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Straßenmeisterei räumten die Einsatzkräfte auf der A45 und der A66 insgesamt fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Auf der B43a zwischen der Abfahrt Hanau-Hauptbahnhof und der Abfahrt Hanau-Wolfgang stand das Wasser kniehoch auf der Fahrbahn, sodass diese in Fahrtrichtung Fulda gesperrt werden musste. Das Wasser stand auf einer Länge von etwa 200 Metern. Bei einem Unfall gab es zum Glück nur Blechschaden.

Unwetter mit Starkregen lässt Teil der Wasserburg in Bad Vilbel einstürzen

In Bad Vilbel im Wetteraukreis stürzte während des Unwetters ein Teil der Wasserburg ein, wie 5Vision.News berichtet. Massive Steinblöcke der Burgmauer fielen in den Burggraben. Dort fanden aktuell Proben für die Burgfestspiele statt. Nach bisherigen Informationen wurde dabei niemand verletzt. Der betroffene Bereich befindet sich hinter der Bühne und ist nicht öffentlich zugänglich.

In Bad Vilbel ist ein Teil der Wasserburg eingestürzt, in der die Burgfestspiele stattfinden.
In Bad Vilbel ist ein Teil der Wasserburg eingestürzt, in der die Burgfestspiele stattfinden. © Marco Wieja/5VISION.NEWS

Claus-Günther Kunzmann, Intendant und Fachbereichsleiter Kultur in Bad Vilbel, äußerte sich bereits auf Facebook zu dem Vorfall und führte aus, dass vermutlich der Starkregen dazu geführt hat, dass dieser Teil der Burgmauer abgerutscht ist. Erste vorläufige Einschätzung durch einen Bausachverständigen ergaben, dass keine Gefahr für weitere Schäden bestünde. Am Donnerstag soll der Schaden genauer begutachtet werden. Der Festspielbetrieb soll nicht in Gefahr sein.

Auch Frankfurt von Unwetter getroffen

In Frankfurt wurden einzelne Straßen überschwemmt. Die Fan Zone fürs Public Viewing des EM-Halbfinales war für eine kurze Zeit gesperrt, konnte jedoch nach etwa einer Dreiviertelstunde wieder geöffnet werden, nachdem das Unwetter vorbeigezogen war. Bei einem Gewitter im Juni wurde sogar das Waldstadion selbst von einem Blitz getroffen.

In Osthessen brannte eine ältere Feldscheune, in der rund 50 Rundballen Heu gelagert wurden. Hier könnte ein Blitzausschlag den Brand ausgelöst haben, berichtet die Polizei. Aber auch eine Selbstentzündung der frisch eingelagerten Heuballen sei nicht auszuschließen. Vor Ort waren 42 Feuerwehrleute der Feuerwehren Hosenfeld, Schletzenhausen und Poppenrod im Einsatz.

Die Vorhersage für Hessen verspricht weiterhin ein wechselhaftes Wetter, das sich unangenehm tropisch anfühlen kann. (anki)

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