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Feuerexplosion über Putins Militärjets: Ukraine hat weiteren Stützpunkt im Fokus

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Ein Luftwaffenstützpunkt in Russland wurde von der Ukraine attackiert. Aufnahmen zeigen einen Feuerexplosion und Rauch, der in den Himmel steigt.

Kursk – Seit Wochen greift die Ukraine vermehrt Ziele auch in Russland an. Aus westrussischen Regionen wurden ukrainische Luftangriffe gemeldet – darunter in der Region Wolgograd, wo eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums in Brand geraten sei. Dieser sei aber gelöscht worden, erklärte Regionalgouverneur Andrej Bocharow im Onlinekanal Telegram ohne genauere Angaben zu dem Ort zu machen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Geheimdienstkreisen erfuhr, handelte es sich bei dem Angriffsziel um einen russischen Luftwaffenstützpunkt in Marinowka, mehr als 300 Kilometer von der Grenze entfernt.

Feuerball und Explosion auf russischem Luftwaffenstützpunkt

In den sozialen Medien verbreitete Aufnahmen von einem Feuerball zu sehen, der über einem russischen Luftwaffenstützpunkt ausbricht. Auf dem Luftwaffenstützpunkt in Marinowka sollen taktische und strategische Bomber, darunter Su-24-Kampfjets, stationiert gewesen sein. Laut Newsweek soll die Ortschaft mit Drohnen angegriffen worden sein. Auf Video sind Explosionen zu hören und dichter Rauch zu sehen.

Unterdessen hat der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger bei der Offensive in der westrussischen Region Kursk berichtet. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen und Truppenansammlungen eingesetzt worden. 

Ukraine setzt Kampfflugzeuge über Russland ein

Auch wenn russische Einheiten inzwischen dazu übergegangen seien, verlassene Häuser in ihre Verteidigungslinien zu integrieren, könnten sie sich den Angriffen nicht entziehen. „Wir sehen alles, wir wissen alles“, schrieb Oleschtschuk auf der Plattform Telegram. „Unsere Präzisionsbomben finden Euch überall.“

Immer wieder werden russische Militärziele durch die Ukraine in der Region Kursk angegriffen.
Die Ukraine greift vermehrt Ziele in Russland an. © IMAGO/Chubotin Kirill

Unter Präzisionsbomben sind Gleitbomben zu verstehen, die von Piloten ins Ziel ferngesteuert werden können. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk waren unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört worden. Oleschtschuk machte keine Angaben dazu, welche Flugzeugtypen die Ukraine bei ihren Angriffen eingesetzt hat. Nach Meinung ukrainischer Militärexperten sind die vom Westen zur Verfügung gestellten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 bisher nicht zum Einsatz gekommen.

Ukraine will Pufferzone auf russischem Boden errichten

Warum die Ukraine russische Truppen auf ihrem Boden angreift, hat gute Gründe. „Die Schaffung einer Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Angesichts der schweren Kämpfe dort sowie im Osten der Ukraine bat er die westlichen Partner um schnellen Nachschub an Waffen und Munition. „Der Krieg kennt keine Ferien“, sagte Selenskyj vor allem an die Adresse der USA, Großbritanniens und Frankreichs.

Die ukrainischen Soldaten leisteten zwar „hervorragende Arbeit“, so Selenskyj. „Aber wir müssen die Versorgung durch unsere Partner beschleunigen, wir bitten darum.“ Die Ukraine brauche Lösungen, sie sei vor allem auf ein rechtzeitiges Eintreffen der zugesagten Hilfepakete angewiesen.

Ukraine im Osten unter Druck

Die Ukraine steht dagegen auf eigen Territorium unter Druck. Aus einigen Orten im Osten des Landes mussten sie sich bereits zurückziehen. Gerade die Umgebung von Torezk sei „mehr als nur Verteidigung für die Ukraine, es ist jetzt das Hauptziel unserer Verteidigungsmaßnahmen im Allgemeinen, so viel wie möglich von Russlands Potenzial, dem Potenzial für einen Krieg, zu zerstören und ein Maximum an Gegenangriffsarbeit zu leisten“, betonte Selenskyj.

Neben Torezk ist auch Pokrowsk Dauer-Brennpunkt der vergangenen Wochen. Auch der ukrainische Generalstab berichtete von schweren Kämpfen rund um die Orte. Allein bei Pokrowsk seien im Tagesverlauf 24 russische Sturmangriffe registriert worden, teils mit Unterstützung von Kampfflugzeugen. Bei Torezk seien insgesamt 15 russische Attacken abgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. (erpe/dpa/AFP)

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