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Vollgas ohne Führerschein

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"Zurzeit läuft es ganz gut für mich", sagt der Schüler aus Waldacker. Das ist fast noch untertrieben. 2009 hat der 16-Jährige in seiner Klasse kein Rennen verloren.
"Zurzeit läuft es ganz gut für mich", sagt der Schüler aus Waldacker. Das ist fast noch untertrieben. 2009 hat der 16-Jährige in seiner Klasse kein Rennen verloren. © Monika Müller

Der 16-jährige Maximilian Gunkel gehört zu den besten Kartfahrern Deutschlands. Für den Rennsport reist er regelmäßig durch ganz Europa. Dabei hatte es mit dem Kart Anfangs gar nicht gut geklappt. Von Maurice Farrouh

Von MAURICE FARROUH

Der Motorroller von Maximilian Gunkel ist weinrot und glänzt wie neu. Das ist kein Wunder, denn er ist ihn noch nie gefahren. Maximilian hat keinen Führerschein. Dafür besitzt der 16-Jährige aber ein Talent, mit dem er unter anderem seinen Roller gewonnen hat: Er kann wahnsinnig schnell fahren. Maximilian Gunkel ist einer der besten Kartfahrer Deutschlands, vielleicht sogar Europas.

"Zurzeit läuft es ganz gut für mich", sagt der Schüler aus Waldacker. Das ist fast noch untertrieben. 2009 hat der 16-Jährige in seiner Klasse kein Rennen verloren. Bei den Junioren ist er Deutscher Meister geworden, eine Klasse darüber - in der Max Challenge, in der auch Erwachsene mitfahren - wurde er Zweiter. Dieses Jahr startet er seine erste Saison bei den Senioren. "Mal sehen, was da geht", sagt der schlanke Blondschopf mit dem Zahnpasta-Lächeln.

Sein erstes Rennen fuhr Maximilian vor fast zehn Jahren, damals war er gerade einmal sieben Jahre alt. Sein Vater Andreas, früher selbst begeisterter Kartfahrer, hatte ihn mit auf die Rennstrecke genommen. Das große Talent des Jungen war damals allerdings noch nicht zu erkennen. "Am Anfang hat es nicht gut funktioniert", erzählt Maximilian. So dauerte es auch ganze fünf Jahre, bis er zum ersten Mal wieder in ein Kart kletterte - und sofort merkte, dass er es doch ganz gut kann.

Heute ist der Rennsport ein fester Bestandteil von Maximilians Leben. Für die Rennen reist er regelmäßig durch ganz Europa, trifft sich mit seinen Kollegen vom österreichischen Kartteam Intrepid Force Rotax oder den Vereinsfreunden vom Traditionsclub MSC Wittgenborn auf Rennstrecken in Spanien, Frankreich, Italien oder Tschechien. Vor ein paar Wochen war er in Las Vegas, fuhr im Vorprogramm der Grand Nationals vor 15000 Zuschauern.

Für die Schule bleibt da oft nur wenig Zeit. In Rennwochen muss Maximilian manchmal schon dienstags auf der Strecke sein, um mit seinen Teamkollegen an den optimalen Einstellungen für das Rennen zu feilen. Bis zum Finallauf am Sonntag folgen Trainings- und Qualifikationsläufe, nach der Siegerehrung geht es meistens direkt zurück zum Flughafen.

Für seine Mitschüler ist es schon keine große Sache mehr, dass der 16-Jährige oft fehlt. "Die kennen das schon", sagt Maximilian. Als Leistungssportler darf er verpasste Klausuren später nachschreiben.

"Man muss schon aufpassen, dass der Junge nicht verheizt wird", sagt Maximilians Mutter Brigitte Gunkel. Wenn es weiterhin so gut läuft, könne er sich eine Karriere als Rennfahrer vorstellen, sagt Maximilian. Bis es soweit ist, frönt er seiner Leidenschaft in der Freizeit: auf der Kartstrecke, an der Playstation und - er hat ja noch den neuen Roller in der Garage stehen - in der Fahrschule.

www.maximilian-gunkel.de

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