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Brasilianische Fußball-Nationalmannschaft: Die Geschichte der „Seleção“

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Neymar
Neymar (M) traf gegen Kroatien zum 1:0 und erzielte sein insgesamt 77. Tor für Brasilien. © Mike Egerton/PA Wire/dpa

Brasilien steht für technischen und einfallsreichen Fußball. Keine andere Nation hat so viele WM-Titel. Alle Informationen zur „Seleção“.

Brasília – Die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft ist Rekord-Weltmeister. Mit fünf gewonnen Titeln ist sie erfolgreicher als jede andere Nation im Fußball. Doch in den vergangenen Jahren erlebt die „Seleção“ eine regelrechte Durststrecke: Bei den letzten vier Weltmeisterschaften stand das Team aus Brasilien nicht einmal auf dem Siegertreppchen – meistens war schon im Viertelfinale Schluss.

VerbandConfederação Brasileira de Futebol (CBF)
Gründungsjahr1914
Erstes Länderspiel20. September 1914 gegen Argentinien (0:3)
Größte ErfolgeFünf WM-Siege (1958, 1962, 1970, 1994, 2022)
RekordnationalspielerCafu (142 Spiele, Stand 12.12.2022)
RekordtorschützenPelé und Neymar (je 77 Tore, Stand 12.12.2022)

Brasilianische Fußball-Nationalmannschaft: Gründung und Anfänge

Der brasilianische Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol (CBF) wurde am 20. August 1914 gegründet.  Der CBF gehörte 1916 zu den Gründungsmitgliedern des südamerikanischen Fußballverbandes und ist seit 1923 Mitglied des Weltverbandes FIFA. Ihr erstes offizielles Spiel bestritt die brasilianische Nationalmannschaft 1914 gegen die englische Vereinsmannschaft Exeter City. Die Brasilianer gewannen das Duell mit 2:0. Bei ihrem ersten richtigen Länderspiel am 20. September 1914 unterlag die Mannschaft den Konkurrenten aus Argentinien mit 3:0.

1916 nahm das Team aus Brasilien erstmals an der Copa América – die damals noch Campeonato Sudamericano de Fútbol hieß – teil. Drei Jahre später gewann die „Seleção“ zum ersten Mal die südamerikanische Meisterschaft – viele weitere sollten folgen. Die Erfolgsgeschichte der brasilianischen A-Nationalmannschaft litt zunächst unter den Rivalitäten der Fußballverbände Brasiliens. Anlässlich des Streits zwischen den Verbänden aus São Paulo und Rio de Janeiro ließ man zunächst nicht die beste Mannschaft auflaufen, sondern sorgte dafür, dass nur Spieler aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro für die „Seleção“ auf dem Rasen standen.

Die geschwächte Nationalmannschaft schied bei den ersten beiden Weltmeisterschaften 1930 und 1934 bereits in der Vorrunde aus. Doch schon im dritten Anlauf schafften die Brasilianer den Aufstieg aufs Siegertreppchen und belegten beim Turnier 1938 in Frankreich den dritten Platz. Nach der Weltkriegspause galt die Nationalmannschaft aus Brasilien 1950 als Favorit der ersten Nachkriegs-WM, verlor jedoch im Finale in der bis heute historischen Niederlage von Maracanã gegen das Team aus Ungarn.

Aufstieg der Nationalmannschaft zur Weltspitze – Die Ära Pelé

Der Knoten platzte bei der Weltmeisterschaft von 1958, als Pelé erstmals Teil des brasilianischen Kaders war. Er drückte dem trickreichen und eleganten Spiel der Brasilianer seinen eigenen Stempel auf und war maßgeblich am ersten Weltmeisterschaftssieg der Südafrikaner beteiligt. Bei der darauffolgenden Weltmeisterschaft in Chile gelang sogar die Titelverteidigung.

Nachdem man vier Jahre später aus sportpolitischen Gründen und äußeren Unannehmlichkeiten bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, folgte 1970 mit einem frischen Kader der dritte WM-Titel. Souverän marschierte die „Seleção“ durch das Turnier und schlug im Endspiel Italien problemlos mit 4:1. Zu diesem Zeitpunkt galt die brasilianische Nationalmannschaft bereits als beste Mannschaft der Welt. Ein Jahr später beendete Fußball-Legende Pelé seine Karriere und läutete damit die erste Durststrecke ohne WM-Titel ein.

Brasilianische Nationalmannschaft: „Seleção“ wird Rekordweltmeister

Sage und schreibe 24 Jahre dauerte es bis zum vierten Titelgewinn der Brasilianer bei der WM 1994 in den USA. Eigentlich sollte die Geschichte vier Jahre später in Frankreich wiederholt werden. Das Team zog planmäßig und ohne Hindernisse in das Finale ein, verlor dort jedoch deutlich mit 3:0 gegen den Gastgeber: die französische Nationalmannschaft.

Bei der WM 2002 erreichte Brasilien zum dritten Mal in Folge das Endspiel einer Weltmeisterschaft. Dort traf das Team auf den dreifachen Weltmeister Deutschland, der bis dahin ein beeindruckendes Turnier gespielt hatte. Zwei Tore von Ronaldo schickten die deutsche Nationalmannschaft nachhause und sorgten dafür, dass der fünfte WM-Titel nach Brasilien kam. Damit hält Brasilien bis heute den Rekord für die meisten WM-Titelgewinne.

WM 2014 in Brasilien: Blamage zu Hause und Neustart der Nationalmannschaft

Die darauffolgenden Turniere verliefen für Brasilien durchwachsen. Obwohl das Team mit Weltstars wie Kaká und Ronaldinho dekoriert war, schaffte man es nicht über die Runde der besten Acht hinaus. Erst 2014 zog die euphorisierte Mannschaft bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land wieder ins Halbfinale ein. Geschwächt durch den verletzungsbedingt ausgefallenen Neymar traf die brasilianische Nationalmannschaft auf die Mannschaft des DFB und wurde mit der historischen 7:1-Niederlage vom späteren Turniersieger vom Platz geschickt.

Bei der WM 2018 war nach einer souveränen Vorrunde bereits im Viertelfinale Schluss. Dort schied man gegen die belgische Nationalmannschaft rund um Kapitän Kevin De Bruyne aus.

„Hino Nacional Brasileiro“: Das ist die Nationalhymne Brasiliens

Komponiert wurde die brasilianische Nationalhymne „Hino Nacional Brasileiro“ anlässlich der Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal 1822 von Francisco Manuel da Silva. Während der Monarchie (1822-1889) war die Hymne zwar noch nicht offiziell anerkannt, wurde aber immer beliebter und oft ohne Text gespielt. Den Text lieferte Joaquim Osório Duque Estrada dann anno 1909 in einem nationalen Wettbewerb. 1922 wurde sie schließlich zur offiziellen Hymne des Landes erklärt.

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